»««tsch« Siaqrtiht««. Berlin. Der 18jährigi Lehr ling Kölsch v«n einer hiesigen Firma -ist mit 8900 M. 45 Pfz. durchgegan- Hin. Der College Z. des Lehrer» Honntbohi« der sechsten Berliner Ge» meindeschale kam von der Ferienreise vus Swi»emünoe in die Schule zurück und brachte seinen Kollegen und Schi llern als Ueberraschung eine Viper in «iner CZgarrenkiste, welche mit Motte ausgelegt war, mit. Als er jedoch die Schlange seinem Collegen zeigen wollte, fiel ihm dieselbe aus der Kiste. Lehrer H. wollte sie aufheben, wurde aber von ihr sofort gebissen, so daß sein Arm anschwoll und er sich unter großen Schmerzen nach dem Kranken hause am Friedrichshzin legeben muß te. Gegen den flüchtigen Direktor "des Bibliographischen Bureau Julius iSteinschneider hat die königliche Staatsanwaltschaft cm Landgericht 1 »unmehr einen Steckbrief erlassen. > Eberwalde. In einem hiesi gen Gasthause «rschvß sich der Over» amtmann Struw« aus Berlin. Stru we, ein Bruder d-S gleichnamigen Reichstagsabgeoroi'ei'n, hatte selncr Zeit im Kriege von 1866 ein« Wunde am Kopfe davongetragen und litt seit dem fast beständig an Kopfschmerzen, die sich in der letzten Zeit zu rasender Heftigkeit steigert:?!. Schon! wieder, holt hatte er geäußert, daß er die Qual nicht länger ertragen könne und sich das Leben nehmen werbe. Jetzt hat er diese Ankündigung wahr ge macht. Guben. Ein Springbrunnen mit den Reliefs der beiden verewigten Kai ser Wilhelm I. und Friedrich soll nunmehr auf dem lfiesigen Marktplatze erbaut werden. Um den Brunnen herum soll eine gärtnerische Anlage geschaffen werden. Der Denkmals. 000 Mark. Woxfelde. Ein? Aufsehen erre» gende Verhaftung wird aus Freyberz gemeldet. Dort wurde die Ehefrau des Lehrers Sch. erhängt aufgefun den. Die Obduktion der Leiche, so wie di« eingeleitete Untersuchung haben dachtsmomente gegen den Ehemann er geben, so daß dessen Verhaftung ver fügt wurde. Die Ebe der Leu:?, wel cher mehrere Kinder entsprossen sind, Guttstadt. Bei dem Abbruch vergangener Woche in einem äußerlich unbemerkbaren Verschluß de: starken Mauern einen Topf voll Geld gefun den. Dasselbe ist noch wie neu, weist Gildnisse von Päpsten und Rittern auf und besteht aus Silber- uns Gold>- Ber als ein alter Thaler, die Goldstücke sind wiederum größer als Zwanzig markstllcke. lohannis b u r g. Seinen eige» Rittergute Lupken bedienstete Guts schmied H. H. verwendete, den noch nicht dem schulpflichtigen Alter ent wachsenen Knaben zum Behobeln de mittcls eines Holzhammers einen Schlag auf den Kopf. Der Mißhan delte erkrankte sofort an einer heftigen fleißiger Mensch ist. gewüthet. Di? schau. Vom Dirschauer Postdiebstahl, welcher seiner Zeit viel Staub aufwirbelte, scheint nunmehr eine Spur gefunden zu fein. Der einen vorzüglichen Töpferthon. Sach verständige wurden zugezogen, welche den Thon zur Fabrikation der feinsten Kacheln geeignet fanden. Nun hat sich ein Konsortium gebildet, welches «ine Kachelofenfabriiation in großem Maßstabe und mit Dampfbetrieb in'» Wert fetzen will. T h o r n. Beim Brückenschlägen der Pontonnir«rül>ung ereignete sich ein Unglücksfall. Der Gefreite Vallat vom ersten Pionierbataillon stürzte in'» Wasser und ertrank trotz sofortiger Rettungsversuche. Pafewalk. Bei den hiesigen Kürassieren ist unter den Pferden eine förmliche „Jnfluenza"-Epieemie aus brachen und eine so große Zahl derfel- S targar d. Der seit 11 Jah der Concurs angemeldet war, wurde dort verhastet und in's Untersuchungs gesängniß eingeliefert. Posen. Deich kriegsgerichilichtZ Urtheil wurden zwei Unterosficiere de» in Gnefen garnisonirenden 49. Jnfan terie-lßvgimtnits wegen Mißhandlun gen von Soldaten zu je zwei Jahren sechs« Monaten Festung, Degradation und Versitzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes verurtheilt. Aargenau. Beim Brande ei nes Familienhauses des Vorwerks Kreutzkrug sind vier Frauen und ein Kind in den Flammen umgekommen; vier Personen wurden schwer verletzt und in das Jnowrazlawer Kranken haus geschafft, zwei sind leicht verletzt. Den Bewohnern sisd das Vieh, das Mobiliar und alle Habe verbrannt. Wie vermuthet wird, liegt böswillige Brandstiftung vor. Pakofch. Bei der Reparatur des hi«sig«n städtischen Brunnens hat sich ein schwerer Unglücksfall ereignet. Der Brunnenmeister Krafft und fein 16- jähriger Sohn, welche nach einander auf einer Leiter in den Brunnen stie gen, wurden durch giftige Brunnen gase betäubt, stürzten in die Tiefe und ertranken. Ein Geselle, nxlcher einen Rettungsversuch unternahm, wurde völlig betäubt mit vielen Anstrengun gen aus dem Brunnen hervorgeholt. Brieg. Eine schöne That voll brachte der 11 Jahre alte Schultnabe Biewald, der Sohn eines Arbeiters von hier. Als nämlich der Dampfer „Bader" den Meyerfchen Badeplatz pafsirte, fiel ein fünfjähriger Knabe in das Wasser und wurde von den Wellen des Damvkers mit fortgerissen. Der Knabe Biewald sprang dem Gefähr deten sofort nach, und es gelang ihm, das Kind zu retten. Giersdorf bei Wartha. Einen Freudentag feierte unser Dörfchen und besonders die kleine evangelisch« Ge meinde; galt es doch, das von der Frankensteiner Diakonissen - Anstalt neu erbaute Erholungshaus, „Hed wigshaus" genannt, einzuweihen und seiner Bestimmung zu übergeben. Das Gebäude, eine hochherzige Stiftung christlicher Nächstenliebe, ist an dem schönsten Punkte diß Neissethales, auf Bergeshöhe erbaut und gewährt mit seinen bequemen Räumen, der prächti gen Fernsicht und der gesunden, herr lichen Luft, einen überaus angenehmen Aufenthalt. Glatz. Hier verschied der Buch der bekanntesten und geachtesten Per fönlichkeiten der Grafschaft. Der Ver storbene war lange Zeit Stadtverord neter und bekleidete mannigfache Eh renämter. Kelbra. Hier trat kürzlich eine neue Krankheit auf, zu deren Untersu chung di« Regierung von Merseburg einen Kreisphysikus delegirt hatte; dessen Bericht steht noch aus und nun tritt die Krankheit bereits auch in Arnstadt auf. Die Krankheit zeigt im Allgemeinen die Merkmale der Jr-flu enza, es tritt aber eine bei dieser nicht dasSchlächtermeister Thierack'sche Ehe paar das Fest der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar steht im 73. bezw. einer seltenen Rüstigkeit, die es befä higt, dem Hauswesen wirksam vorzu stehen. Merseburg. Der Gastwirth Gentsch, welcher im Delirium seine Ehefrau und seine Stieftochter mit Stiefsohn Emil Gelfert erstochen. Der Letztere stellt« sich selbst der Polizei. verurtheilte einen vielfach vorbestraften internationalen Berliner Taschendieb, den 43jährigen früheren Kaufmann Wilhelm Jung, wegen verschiedener Diebstähle in Friedrichsruh zu sechs Jahre Zuchthaus. Flensburg. Bei dem Abbruch eines Hauses stürzte eine Mauer ein und begrub vier dort spielende 10— 12jährige Knaben. Einer war sofort todt; die übrigen sin'b schwer verletzt. Tondern. Auf traurige Weis? kam der frühere Deichvogt Karsten Momsen um's Leben. Er war von dem Bierfuhrmann d«r Tondern'schen Vik toria-Brauerei aus Gefälligkeit auf d«n Wagen genommen worden; man wollte die Durchfahrt beim Kruge Vertaten pafsiren, welch« für die auf recht auf dem Wagen sitzenden Perso nen zu niedrig ist. Trotz der War mit einem Ballen über der Durch fahrt in Collision. Dieses hatte den Tod zur Folge. Hannover. In einem hiesigen Bankgeschäft versuchte ein Fremder, Coupons von rund 40,000 M. Obli gationen einzulösen. Der Geschäfts inhaber erkannte sofort, daß die Obli gationen als abhanden gekommen ge meldet seien. Er ließ den Fremden, der sich Regierungs-Assessor von Both ner nannte, verhaften. Die Polizei stellte im Hotel sofort Nachforschungen 20,000 Mk. Obligationen gefunden. Der Verhaft:!« ist der Buchhalter Wie d. Oder. Durch seine Aussagen er scheint seine ehemalige Prinzipalin -benfalls belastet. gen Bahnhof«. Als der von Uelzen eben das Geleise überschreitende Sta tions-Vorsteher Meyer von der Ma schine erlaßt, überfahren und ihm da durch der Kopf buchstäblich vom Rum- pfe getrennt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Wilhelmshaven. Zwei Di rektoren der hiesigen kaiserlichen Werft verlassen in diesen Tagen ihren Posten; der Oberwerftdirktor Eapitän zur See Freiher von Bobenhausen und der Artilleriedirektor Eapitän zur See a. D. Fuchs. Gelstnkirchen. Seit dem 23. Juli war der fast 9jährige Sohn des Bergmannes Anuschewski ver schwunden und alle Nachforschungen, auch die der Behörden, blieben er folglos, bis jetzt ein Mitschüler des Verschwundenen als sein Mörder ent deckt wurde. Er hatte sich seinen Schulkameraden gegenüber verrathen, durch welche die Sache zu Ohren der Polizei kam. Der kaum 12jährige Knabe gestand bei seinem Verhör, daß er den Anuschewski, mit dem er kurz vorher in Streit gerathen war, zu dem zwischen Gelsenkirchen und Rott- Haufen sich hinziehenden Tiefthal-Ca nal gelockt, ihn dort aus Rache in das tiefe Wasser gestoßen und sich erst von dem Orte seiner Unthat entfernt Iserlohn. Schwer bestraft wurde der frühere Postgehülfe G.te. von hier. Der junge Mann hatte «inen zur Post gegebenen Brief, in welchem er seine Person betreffende verurtheilt. Münster. Vier Obertertianer des hiesigen Realgymnasiums sind re benommen hatten. Barmen. Der Stadtverwal tungs-Sekretär Richard Bornheim wurde wegen bedeutenden Unterschla gungen, die er als Borstandsmitglied des Barmer Kriegerbundes verübt hat, verhaftet. Düsseldorf. Unserm Ober unserer Stadt 50,000 M. übergeben Am 12. Januar 1892 brachen Diebe den Sekretär und stahlen 2300 M. Diebstahls nicht für fähig hielt. Es sind im Ganzen sechs Personen ver haftet, zwei welch« den Einbruch ver übt haben, vier welche theilten. Die Diebe sind geständig. Elberfeld. Die hiesige Straf kammer verurtheilte den technischen Leiter der Pulverfabrik Gebrüder Wönkhaus, den Versender der hier am 31. Mai d. I. explodirten Pulver ladung, wegen fahrlässiger Tödtung und Körperverletzung zu sechs Mona ten Gefängniß. Wittich. In der Kirche des Wallfahrtsortes Clausen wurde ein Einbruch verübt. Die Monstranz, das Eiborium und das goldene Ge schmeide wurden gestohlen, die Opfer stöcke ihres Inhalts beraubt und die Hostien umhergestnut. Frankfu-rt a. M. Der hiesige Firma A. M. Reiß, hat Bankerott gemacht und ist flüchtig. Ob betrü gerische Manipulationen vorliegen, ist noch nicht feststehend. Schönfeld ist Besitzer mehrerer großer Geschäfte in Frankfurt; unter anderem gehört ihm das von dem früheren Regisseur Lede rer geführte Cigarrengefchäft. Man vermuthet, daß er über das Meer ge gangen ist. Der auf Requisition der hiesigen Staatsanwaltschaft in London verhaftete und hierher ausge lieferte Kaufmann Heinrich Nillius wurde neulich von der hiesigen Straf kammer wegen raffinirter Wechfelfäl schung zu vier Jahren Zuchthaus ver urtheilt. Boywalde an einem 9jährigen Mäd chen ein schweres Sittlichkeits-Ver brechen, das durch den Oberroßarzt entdeckt wurde. Der Soldat wurde sofort verhaftet. Wiesbaden. Das bekannte Hotel zum Nonnenhof ist von Herrn Heinrich Ditt an die derzeitigen Re staurateure im Rathskeller Hierselbst, <XX) Mark, einschließlich Inventar, verkauft worden. Dieser Tage hat sich der 27 Jahre alte Maschinentech niker H. von hier auf einer Bank am Viadukt der Nerobergbahn erschossen. von hier reiste der von ihm geliebten Ehefrau des Maurermeisters Bartelt in die Sommerfrische nach Ahrens burg nach und bracht« der Verfolgten gefährliche Dolchstiche bei. DieSchwer verletzk wurde noch lebend in das Krankenhaus gebracht. Eine Die besbande von acht Personen, welche in den Vororten über vierzig Einbrüche verübte, wurde verhaftet. Lübeck. Der Senat wählte den Chefredakteur der „Lübeckischen An zeigen" Dr. Otto Geise zum Senats setretär. Jever. Der Kaufmann P. W. Janßen in Amsterdam, welcher erst kürzlich einen namhaften Betrag zur Errichtung «iner Genxr beschule für Handwerkslehrlinge unserer Stadt geschenkt hat, ist von letzterer zum Ehrenbürger ernannt worden. Der Ehretibürgerbrief bezw. das Diplom ist in höchst künstlerischer und ge schmackvoller Form von HerrnZeichen lehrer Sonnesken hier gefertigt wor den. verübte hier ein aus Berlin gebürtiger Student (wie Schweriner Blätter an geben, Sohn eines dortigen Bankiers) ten hierfelbst, indem er Gift, welches Weile mit «inem Aufschrei zu Boden sank. Der Tod trat bald darauf ein. Coburg. In Großwaldau sind acht große GeHöste mit 20 Gebäuden abgebrannt. Es herrschte Wasser mangel. Bei anderem Wind wäre das ganze Dorf verloren gewesen. laß des Thonwaarenfabrikanten Her mann Fischer ist wegen Ueberfchul dung das Concursverfahren eröffnet. ein Denkstein für Heinrich Hofsmann, den Frankfurter Dichter des „Struw welpeter", enthüllt worden. Der den Sommern 1884 bis 1894 in Großtabarz weilte. Meining«n. Die Perfonen- und Fahrpost zwischen Wasungen und Orpferhausen ist letzthin kurz vor Der Insasse, Lehrer Völker aus Un- Sond«rshaus«n. Dieser Tage ist der Hofapotheker Adolf Funke, euie allgemein geachtete und um das Ge meinwohl der Stadt mannigfach ver diente Persönlichkeit, gestorben. pägnie des 88. Regiments, der vor eini gen Wochen, als er Aushilfsbursch« bei einem Lieutenant war, diesen um meh rer« Hundert Mark bestahl und das Geld zum größten Theil in lüderlich«r G«sellschaft verjubelt«. Durch jetzt be stätigtes Urtheil d«s Kriegsgerichts Weruni und B«cker, die im Mai d. I. niß v«rurtheilt. Osfenbach. Ein Unglück ereig nete sich im Hause gr. Marktstraße 54. Die 9jährige Tochter d«s daselbst woh nenden Fuhrmanns B. Hummel nahm Dresden. Der größte Hausbe sitzer in Sachsen ist zweifellos der sächsische Staat: die ihm gehörigen Ge d«sbrandkass« mit 145 Millionen Mark versichert. Von diesen Gebäuden stehen für 20 Millionen unter dem Justizmi nisterium, für 85 Millionen unter dem de!), für 20 Millionen unter dem Mi -18. August 1870 bei St Privat wurde dem Militär - Invaliden Ernst Zschirpe hier dadurch zu Theil, daß ihm dieser Tage nach heftigen Schmer- Theil des kindlichen Geschosses, welches durch «inen Revolverschuß in die linke Körperseite. Ob Fahrlässigkeit oder Absicht vorliegt, konnte bishrr nicht er mittelt werden. Leipzig. Herr Geh. Hofrath Professor Dr. Rudolf Leuckart, der Ne stor der deutschen Zoologen, feiert im December d. I. sein SOjähriges Doctor- Jubiläum. Seine Schüler, die in d:r ganzen Welt verbreitet sind, beabsichti lassen und sie zugleich mit einer künstle risch ausgestatteten Adresse zu überrei chen. Leuckart gehört der Universität L'ipzi.>seit dem Jahre 1869 als Pro fessor der Zoologie und Zootomie an; er ist Direktor des zoologischen Insti tuts uwd Museums der Universität, Kasan und Odessa. Meuselwitz. Der auf dem hie sigem Bism.irckschachte beschäftigteÄ?rg schüler Franke wurde gänzlich verschüt- iet. Er lag 1500 Meter /on der Ew fuhrftelle entfernt und 6V Meter tief und ist Tags darauf gefunden worden. Man mußte furch machen, um die Schuttmassen wegzu schaffen. Man fand den Todten, beide Arme gebrochen und den Kopf zwischen die Beine geklemmt, vor. München. Das ObirlandeSg«- richt München hat den Beschluß des Landgerichts München, das Verfahren gegen die in den Lenbach'fchen Bilder proceß verwickelten Kunsthändler einzu- aufgehoben. Die Verhandlung findet im October statt. Das Mili tärbezirksgericht München sprach den Soldaten Huber, der in Oöerwiesenfeld am 23. April aus eine Patrouille schoß und einen Mann tödtete, frei, verur nicht geantwortet hatte, zu 4 Monaten Gefängniß. Augsburg. Das größte „Dorf" in Bayern, welches an Einwohnerzahl Lechhausen 10,848 Einwohner auf. Bamberg. Das Magistratscrl legium verlieh 122 hiesigen Einwog berg hatten und als Combattanten den Feldzug 1876—71 mitgemacht haben, als Ehrengabe das Bürgerrecht. Ein« Fü r th. Hier hat ein Volksfchul- Univerfität den philosophischen und so eben noch den juristischen Doctor. Dr. Roth beabsichtigt, sich zunächst als Pri vatdocent in Leipzig zu habilitiren. Wörishof«n>. Unser Markt Kurorten Bayerns gerechnet werden können, denn der Zufluß von Kurgä sten nimmt gegen jedes Jahr in sehr er heblich«! Weise zu. Im vergangenen Monat sind allein 1975 Fremde ange kommen, während die Anzahl derselben km gleichen Monat des Vorjahres nahe zu 1700 betrug. Edenk oben. D«r seit einigen Wochen vermißt« Weincommissionär Herr Andreas Scherr von hier wurde bei Eggenstein b«i Karlsruh« im Rh«in todt ausg«sund«n. Ein unheilbar«? L«iden, nämlich Magenkrebs, war die Ursach«, >die d«n Unglücklichen zu diesem verzweifelten Schritte brachte. Landau i. Pf. Die hiesige Schützengesellschaft ist bereit, das im Jahre 1896 stattfindende Verbands schießen für Baden, di« Pfalz und den Mittelrhein zu übernehmen. Zweibrücken. Der hier verstor bene Rentner Heck hat der Stadtkasse 10,000 Mark zur Unterstützung noth leidender Armen vermacht. Stuttgart. Kürzlich sind im Kaiser Wilhelm-Kanal bei Holtensu drei Matrosen über Bord gestürzt, darmter der Obermatrose Neef aus Stuttgart. Letzterer wurde nach 3j stündigem Umherschwimmen gerettet, artiges, daß es zu den ernstesten Be sorgnissen Veranlassung gibt. Eb Hausen. An der Stelle, wo sich bisher unser vielverspotteter sog. ches, aber dennoch hübsches und vor allem zweckentsprechendes Bahnhofs gebäude erstellt und im Rohbau vol lendet worden und das landauf land ab bekannte Provisorium, das schon so vielfach den Hohn der Reisenden herausforderte, ist nun endlich besei tigt. tingen, eine in weiteren Kreisen be kannte Persönlichkeit, geriech im be nachbarten Mühlen auf bis jetzt un erklärliche Weife unter ein Wasserrad der Neckarmühle und kam dabei um's Leben. Ludwigsburg. Letzthin hat sich auf der Treppe des Monrepos- Sees ein etwa 26 bis 28 Jahre alter Mann erschossen und ist hieraus in den See gefallen. Es soll in ihm der ledige Kaufmann Schwarzmann aus neuen Friedhofes statt. Stadtpfarrer Rupp von hier hielt die Weiherede. Den neuen Friedhof trennt nur eine und Vaumwiesen, befindet. Karlsruhe. Die Kaiservassage ist zum Preis von SW,(XX) Mark in den Besitz von Kaufmann Viktor Merkle übergegangen. Der Anschlag beües sich aus 786,000 Mark. Durbach. Dieser Tage wurde oer Landwirth I. Ziegler, Taglöhner Anton Zippelt und Diensttnecht Jo seph Roth von hier verhaftet und nach Offenburg abgeführt. Es sollen sich all: Drei an de: 12 Jahre alten L. Schwan, welches Kind bei Ziegl«r in Pflege war, schwer vergangen haben. Eisingen. Neulich brach in dem dem Landwirth Gottlieb Karst gehörigen Getäude Auer aus und legte binnen kurzer Zeit daö erwähnte Gebäude, sowie das dem Nik. Linde mann gehörige HauS und Scheuer in Asche. Leider sind auch mehrere Un glücksfälle hierbei vorgekommen. Ein Feuerwehrmann wurde durch Einstür zen einer verletzt; einem Bürger Karst wurde der rechte Fuß abgeschlagen, fow'e ein zweiter Bür ger durch Herabstürzen eines Ziegels erheblich verletzt. Freiburg. Oberbaurath Prof. Schäfer in Karlsruhe hat die Aus führung des Neubaues der Universi täits-Bibliothek übernommen.—Haus meister ErHardt vom Albert-Karoli nenstist feierte dieser Tage sein 50jäh riges Dienstjubiläum. Oppe n a u. Der Gasthof „Zum Adler" brannte vollständig nieder. Als Ursache des Brandes nimmt man Unvorsichtigkeit mit dem Lichte Sei tens eines Dienstmädchens an. Der „Adler" soll das älteste Haus des Städtchens und in der Feuersbrunst, welche am 30. August 1615 sämmtlich« Haider in Asche legte, allein stehen ge- Wien. Der Assecuranzbeamte Pollitzer, der im Vorjahre den anti semitischen Abg. Kaiser attakirte, weil dieser sein Institut im Parlament an griff, wurde damals zu viermonatli chem Kerker verurtheilt, wovon ihm ein Drittel der Haft nachgesehen ward. Nun hat der Kaiser ihm auch alle Straffolgen erlassen. Ar ixen. Auf der Brennerbahn zwischen den Stationen Steinach und Brixen fand ein Felssturz unmittelbar vor dem nach Süden fahrenden Per sonenzug statt. Die Lokomotive und ein» Gepäckwagen! wurden beschädigt. Es wurde Niemand verletzt. Joslowitz. Dem hiesigen Be zirksgerichte wurde ein kleiner, erst Iljähriger Schirlknabe aus Groß-Ta jax eingeliefert, der durch zahllose Brandlegungen einen großen Theil der dortigen Grundbesitzer zu Bettlern ge macht und auch daselbst eine furcht bare Panik hervorgerufen hat. Szegedin. Hier wurde die Ba» ronesse Waldstein, die einer altadeligen Familie in Böhmen angehört, ver haftet. Die 18jährige, bildhübsche Baronesse hatte sich in Wien in einen Wachtmeister verliebt. Als derselbe nach Szegedin versetzt wurde, ist ihm die Baronesse gefolgt. Nun erstattete die Familie bei der Wiener Polizei direktion die Strafanzeige gegen die Baronesse, da dieselbe den Familien schmuck mit sich genommen habe. Sie wurde in Folge dessen verhaftet und nach Wien gebracht. Bern. Der vielen Touristen be stens bekannte Grimfelwirth Perrot ist, erst 36 Jahre alt, gestorben. Am Münsterthurm ist ein Arbeiter todtgestürzt. Er verlor vor Kurzem seine Frau und hinterläßt fünf Wai sucht. Glarus. Auf der Bahnstation Basler Touristen! der Bahnhofsvor stand, als plötzlich ein Schuß krachte. Die Kugel galt dem Bahnhofsvorstand und war von einem wegen Trunksucht entlassenen Arbeiter abgefeuert wor den, der lebhaft bedauerte, sein Ziel nicht getroffen zu haben. Luzern. Der berühmte Schwei zerhofquai in Luzern soll um 10 Me -100,000 Francs, deren Bewilligung der Gemeinde vom Stadtrath empfoh len wird. St. Gallen. Tablatt führt die Galler Leitung mit Wasser versorgen lassen und 60 Hydranten erstellen. Im Dorfe Orfted bei Randers (Jütland) hat der Kafsirer der dortigen Sparkasse, Namens Han sen, sich fast 300,000 Kronen aus den Mitteln derselben angeeignet. Seit 23 Jahren hat er seine Praktiken un unterbrochen fortgesetzt, ohne daß die Revisoren der Bank etwas entdeckten. Der Mann, der größte Kaufmann der Gegend, an dessen Ehrlichkeit Niemand zweifelte, führte ein sehr stilles und einfaches Leben, und es ist vorläufig völlig räthselhaft, wozu er das viele Geld gebraucht hat. Professor Ramann von Rath - Berlin und des Lieutenants nördlichen Finland und der Eismeer- Küft« angetreten. Die Forschungsreise, w«lcht von der deutschen und russisch diirchzogenen, innerhalb des Polarkrei ses liegenden Gebieten des höchst:'» Nord?ns von Eurr.-a. In Barcelona ist die ser Tage ein französisch«r Reisender in raffinirter W«is« um 30,000 Francs geprellt word«n. Z>m! als schloss«»' mit ihm Freundschaft. Auf einem der gemeinsamen Spaziergänge wurde dann eines Tages eine Brief tasche „gefunden", die, um Vertrauen einzuflößen, einige Hundert Francs- Billette enthielt, und ferner ein Brief, worin in gcheimnißvoll«r Weise von Diamanten die Rede war, die der Be sitzer einem Amerikaner in Valencia geraubt haben sollte. Nach längerm Berathen kam man Überein, aus der Kenntniß dieser Thatsache Nutzen zu ziehen, und als sich nun im rechten Augenblick der angebliche Verlierer der Brieftasche «infand, wurde er so lange in die Enge getrieben, bis er nach anfänglichem Leugnen sich be reit erklärte, mit den werthvollen Steinen gegen Zahlung einer gewissen Summe herauszurücken. Die beiden Freunde riethen dem Franzosen dann, sich dieses gute Geschäft nicht entgehen zu lassen, sintemal er das nöthige Geld besitze, und «r ging auch richtig in die Falle. Man begab sich zum Gasthof, wo der Fremd« wohnte; die ser zeigte ein Kistchen mit „Brillan ten" vor und der Franzose erklärte sich bereit, dafür 30,000 Francs zu geben, während sie, wenn sie echt gewesen wären, vielleicht das Dreifache werth gewesen wären. Einer der Freunde griff dann zwei „beliebige" Steine heraus, um sie auf ihre Echtheit prü fen zu lassen. Das geschah denn auch; diese beiden Steine wurden für echt befunden und der Tausch vollzogen. Zu spät merkte der Franzose, daß er betrogen war. Der sardische Ort Se dilo (Provinz Cagliari) wird seit ge raumer Zeit von einem gefährlichen Briganten Namens Pinna beunru higt, der durch die Schreckensherr schaft, die er über die Gemüther der Bevölkerung ausübt, bisher all« Ver suche der Sicherheitsbehörde, seiner habhaft zu werden, vereitelt hat. Zahlreiche Einwohner gewähren ihm aus Furcht vor seiner Rache Schutz und Unterstützung. Neuerdings glaubte Pinna, daß der Bauer Pic cone Spionendienste Men ihn ver richte, und drohte ihm wiederholt Ver geltung an. Vor wenigen Tagen führte er seine Drohungen aus, indem er den Piccone, der im, Felde nahe dem Fluß Tirso arbeitete, mit einem Büchsenschuß verwundete. Der An gegriffene setzte sich mit Hülfe seines Hundes zur Wehr, und andere Bauern aus den benachbarten Feldern eilten herbei. Keiner aber wagte die Hand gegen den gefUrchtelen Pinna zu erheben, sodaß dieser vor den Au gen eines unthätigen Zuschauerkreifes sein Opfer vollends tödten und hier auf mit dem Messer grausam ver stümmeln konnte. Dann verschwand der Missethäter unbehelligt im nahen Walde, mit dem Bewußtsein, daß cr durch die scheußliche Rach«lhat die Sicherheit seiner Brigantenstellung neuerdings befestigt habe. In der ungarischen Ort schaft Polgardi wurde jüngst ein altes Weib, Frau Georg Tallinger, zur Selbstmörderin. Seit geraumer Zeit hatte sie sich dem Trünke Ergeben, und zwar suchte si« täglich ihren Weinkel ler auf und trank dort nach Herzens lust. Dieser Tage klagte Frau Tal linger ihren Nachbarn, daß sie nur noch einen Liter Wein besitze; sie wisse nicht, was zu beginnen, denn das Le ben ohne Wein sei so freudenlos. Sie ging am Nachmittag in ihren Keller und trank den letzten Liter des trost spendenden Sorgenbrechers aus, dann erhängte sie sich an einem Balken. Die Bekannten der allen Häuferin fanden nur mehr ihren kalten Leichnam vor. . Petersburger Blätter meldeten dieser Tage, daß die allge mein« Schulpflicht in mehreren Gou vernements eingeführt werden soll. Das klingt so zuversichtlich, als ob eS in der That nur eines solchen Beschlus ses bedürfe. Wie die Verhältnisse in Wirklichkeit sind, zeigt ein« Stichprob?. Im Gouv«rnem«nt Chersson, das kul turell von den russischen Gouverne ments vielleicht am weitesten entwickelt ist, befinden sich 1627 Schulen mit 84,338 Schülern. Mehr als dr«i Viertel der Kinder müssen ohne Unter richt bleiben, weil es an Schulen fehlt. In den and«ren Gouvernements sind di« Verhältnisse noch trauriger. In der Nähe von An wrofsijewka im Gouvernement Tan goroa wurden neun Pferdehändler er mordet und beraubt aufgefunden. Die Mörder sind bald daraus auf. dem Jahrmarkt aufgegriffen worden, die qeraubte Summe, etwa 48,000 Ru bel. wurde bei ihnen vorgefunden. Sie hatten die Pferdehändler zuerst durch Morphium betäubt und dann Jnßandazzo beiCata - nia wurde dieser Tage der Gutsbesitzer 5000 Lire forderten, welches dessen Fa fpäter erhielt'letztere ein Schreiben von den Banditen, in dem diese erklärten, sich um ein« Null geirrt zu haben, und daß ihnen eigentlich 50,000 Lire ge bühren, da si: sonst den Gutsbesitzer «r- Unter den 4000 Laden jahres 1895 in Paris festgestellt wur den. befanden sich: eine russische Prin zessin. eine französische Gräfin, ein« englische .Herzogin und die Tochter eines regierenden Fürsten. Als von Kleptomanie behaftet, wurden diesel ben nicht weiter verfolgt, hinterlegten aber zusammen für die Armen von Pa ris die respektable Summe von 100,- (XX) Franks. 7
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