Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 26, 1895, Page 7, Image 7

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    »««tsche
Berlin. Frau Dr. Schräder-
Brehm, früher langjähriges Mitglied
des National-Theaters, ist in Pyrmont
einem Herzschlage erlegen. Das 30-
jährige Dienstmädchen Hulda Bär in
viixdorf hat von einem irr Schweden
etwa 8 Millionen Mark geerbt. Das
hältnissen und bezog Armengelder.
Beim Baden seiner Hunde ertrunken
Ist der 20jährige Kaufmann Gustav
Franke aus der Museumsstraße 6 im
Wasser werfen wollte, verlor er das
Gleichgewich! und fiel von der Kanal
mauer drei Meter tief in den Kanal.
te, war der Unglückliche ertrunken.
Spandau. Wegen der vielen
Brände ist die Polizei zur Verhaftung
von drei Personen geschritten. Der
Fuhrherr K., der sehr belastet, ist be
reits nach Moabit übergeführt; der Re
staurateur L., befindet sich noch in Un
tersuchungshaft. Dagegen mußte eine
wegen Verdachts verhaftete Frau wie
der freigelassen werden.
Crone a. d. B. Seinen Muth
Mülleroefelle, der in der Nähe der
Kantakschen Mühle ertrank. Der junge
Mensch sah einen dort Badenden in
den Wellen Ringenden, aber an dieser
Stelle befielen ihn Krämpfe, er sank
unter und wurde kurz darauf von ei
«>em hi!,u^---ilten Fischer als Leiche
vn's Lai e g-bracht. Der Andere ret
tete sich selbst, er ha! keinen Schaven
erlitten.
ster Jtzig Neustadt und dessen Schwe
ster erniordet. ist verhaf
ster des Johanniter-Ordens, Prinz
Albrecht von Preußen, seiner Bestim
mungen übergeben werden.
Dt. Eyl a u. In der Nacht brach
schoß zu beschränken.
L y ck. Ein schwerer Unglücksfall
hat sich am sog. Borreck ereignet. Die
Pferde des Fuhrwerks des Herrn Rit
tergutsbesitzers Koch-Pistken, aus wel
chem sich der Kutscher mit zwei seiner
fanden, wurden scheu und rasten an ge
nannter Stelle die hohe Böschung her
unter, wobei der Wagen umschlug. Lei-
Pelplin. „Weil ihm die Angel-
Gr. K a tz. In voriger Woche
Auftrage des Bischofs Dr. Redner
Kahlbude. In der Ortschaft
Ziegelei Bobenthal (bei Kahlbude) ist
letzte Ehre zu erweisen.
K ö s l i n. Die Darsow'sche Dampf
schneidemUhle in der Buchwaldstraße
Lass a u. Die Gesellschaft Lenz u.
den Erdarbeiten begonnen.
Tempelburg. Die hiesige
Schützengilde feierte wie alljährlich
nach althergebrachtem Brauch ihr
Schützenfest, verbunden mit dem Kö
nigsschießen im sogenannten Werver,
einem 4 Kilometer von der Stadt am
Dolgensee gelegenen Buchen- und Ei
chenwald.
Eisleben. Wasserrohr- und
Gasrohrbrüche sind hier immer noch
wird dadurch bewiesen, daß die Erd
revolution unablässig thätig ist. Da
gegen sind Erderschütterungen seit ei-
Erfurt. »Das Deficit der THU
stellung ist bereits auf 102,000 Mark
gestiegen.
Halle. Der „Saaleztg." zufolge
plant ein Confortium die Anlage einer
elektrischen Bahn zwischen Halle und
Leipzig.
Hannover. Am 11. Oktober v.
I. wurde der aus Linden stammende
Wagenrunge erschlagen und seiner
Baarschaft beraubt. Der der That ver.
dächtige Hausschlächter Clausing wurde
als schuldig befunden und zu lebenS
lichem Zuchthaus verurtheilt.
die Flucht.
Breslau. Im December 1893
war der sehr angesehene, sehr begüterte
hiesige Wurstsabritant Giesche zu fünf
jähr. Zuchthaus und zehnjährigem
Ehrverlust! wegen/ Sittlichkeitsverbre
chens verurtheilt worden. Jetzt verur
theilte das Schwurgericht die unver
ehelichte Marie Schneider, ehemalsVer
käuserin bei Giesche, welche durch eine
Denunziation das Strafverfahren ge-
Hauptbelastungszeugin gewesen war,
zu dreijährigem Zuchthaus wegen eines
in der damaligen Verhandlung geleistet
ten Meineids. Die Wiederaufnahme
des Verfahrens gegen Giesche ist damit
gesetzlich geboten.
Glatz. Der Fleischer Benedict
Siegel aus Brzesowie, welcher, wie sei
ner Zeit gemeldet, am 6. Oktober v. I.
die Botenfrau Köpprich bei Neurod«
richtet.
Görlitz. Der gefährliche Zucht»
Häusler Kretfchmer, der vor einigen
Bahnzuge zermalmen. Der Mann
war der Milchpächter eines Dominiums
bei Liegnitz und verheirathet. Er hatte
Kiel. Unweit des Dorfes Reder
stall bei Heide brach ein heftiges Ge
witter aus. Ein Landmann mit sei
tödtete.
Schleswig. Bei der Ausgra-
Crefeld. Die Eheleute Wilhelm
auf der Marktstraße, feierten das Fest
DUsseldo rf. Die an der Glo»
dergebrannt.
Essen. Das Schwurgericht ver
theilte den Zuhälter Brosius ausEssen,
dert.
Joh, I. Rennen ist im hohen Älter
Große Verdienste hat sich der nun Ver
statt, an dem sich zahlreiche Viehhänd
ler und Metzger von ganz Deutschland
beteiligten. Auch der preußischeLand
wirthschafts-Minister hat 36 Preise ge
stiftet.
sitzen- Y s 5' - l'ch M s
Nach hinterlassenen Briefen beabsich
tigte dieser, Selbstmord zu begehen.
Soest. Die schon seit langen Jah
ren geplante Eisenbahn-Verbindung
Soest - Mömthal - Belecke - Amöm
burg - Brilon soll nunmehr ausgeführt
werden. Die Lippstadt-Warsteiner
Eisenbahn-Gesellschaft muß spätestens
mit dem 1. Juli 1896 mit den Vor
arbeitn beginnen. Durch diese Eisen,
bahn wird von hier aus ein direkter
Verkehr mit dem Sauerland aufge
schlossen. , 2 n « Hau.
Burg holz. Letzthin ist der
Bürgermeister a. D. Kraft, ein 70-
jähriger Greis, beim Baden in der
Wohra ertrunken.
Frankfurt. Auf der Bienen
jagd gestorben ist der Bauunterneh
mer, Mitgründer und langjährige
Vorsitzender des Deutschen Bienen
zuchtkClubs Hierselbst, Nikolaus Fi
scher. Er verfolgte einen von seinen
Ständen durchgegangenen Bienen
schwarm. Endlich nach drei Stun
den abgehetzten Laufens in Beglei
tung seines 16jährigen Sohnes, traf
der Imker den Schwärm in einem
Garten. Als Fischer gerade im Be
griff war, die Flüchtlinge einzusan
gen, wurde er plötzlich von einem
Herzschlag befallen, sank zu Boden
und blieb auf der Stelle todt.
Fritzlar. Der Cantor Sie
bert aus Metze, ein 60jähriger Mann,
wurde auf der Rückreise von Gu
densberg von vier jugendlichen Strol
chen überfallen und gemißhandelt, so
daß er alsbald starb.
Hanau. Dieser Tage beging
Herr Baurath Wilh. Arnold die
Feier seines 60jährigen Dienstjubi-
Marburg. Der Soldat Heinz
vom Jägerbataillon ist beim Baden
ertrunken. Ein anderer Soldat wurde
mit Mühe gerettet.
F»»«» »tat«,».
Hamburg. Unweit des Berli
ner Bahnhofes gab der Rentnerssohn
Eggers auf seinen Schulfreund Karl
Schmidt aus Eifersucht zwei Revol
verschiisse ab. Schmidt wurde tödt
lich verletzt, ist aber noch am Leben.
Der Mörder wurde verhaftet.
Vegesack. Ertrunken ist der
bei- dem hiesigen Schlächtermeister
Seeger in Arbeit stehende Schlachter
geselle Joh. Engel, der mit einigen
Freunden an der Lemwerder Enge in
der Weser badete.
Lübeck. Der Kassirer des hiesi
gen Spar- und Vorschußvereins, Bu
schvw, wurde wegen Betrugs und
Unterschlagung von 40,000 M. mit
vier Jahr Gefängniß und fünf Jahr
Ehrverlust bestraft.
Oldenburg. Die Imker Ol
denburgs und Ostfrieslands reiben
sich vergnügt die Hände, denn dieses
Jahr scheint aller Voraussicht nach
«in gesegnetes Honigjahr werden zu
wollen.
Harzburg. Hier wird in den
Tagen vom 10. bis 26. Aiqust eine
große internationale Ausstellung für
Sport- und Gesundheitspflege, ver
bunden mit Abtheilungen sür Sani
täts- und Verkehrswesen, Comsort
und Luxus, Nahrungs- und Genuß
mittel, stattfinden.
Schwerin. Drei junge Leute,
welche zur General-Aushebung gewe
s?n waren, ruderten bei stürmischen
Wetter auf dem „Großen See". Das
Boot schlug um. Die drei Insassen
ertranken.
Güstrow. Zum Tode verur
theilt wurde von dem hiesigenSchwur
gericht der Eisenbahnarbeiter Fried
rich Richter aus Radensdorf. Der
selbe war angeklagt, die Gastwirths
iochter Ida Waldmann aus Witten
burg ermordet zu haben. Die Ver
handlung fand unter Ausschluß der
Öffentlichkeit statt. Der Angeklagt
hatte zu seiner Vertheidigung ange
führt, daß die W. ihn ausgefordert
hätte, sie zu tödten^
Jena. Vor einigen Tagen ist
der Commerzienrath Weimar gestor
ben. Der Verstorbene war durch
seine unerschöpfliche Wohlthätigkeit
weithin bekannt.
Mein in gen. Bei dem hiesigen
Schwurgericht kam der seltene Fall
vor, daß der Gerichtshof den verur
theilenden Wahrspruch der Geschwo
renen für irrthümlich zu Ungunsten
der Angeklagten erachtete und des
halb auf Grund von Paragraph 317
der Strafproceßordnung die Anklage
zur nochmaligen Verhandlung an
ein neues Schwurgericht verwies.
Das städtische Brauhaus ist bei dem
jüngst stattgehabten öffentlichen Ver
strich für 40,060 M. in den Besitz
des Herrn Hofzimmermeisters Schä
fer übergegangen.
Pößneck. Letzthin ist hier das
Dampfsägewerk der Firma Hohlweg
L: Schmidt, in dem sich auch die
Accumulatorenfabrik des Ingenieurs
Weise befunden hat, total niedergc
brannt. Ueber die Entstehung des
Feuers hat noch nichts ermittelt wer
den können.
Rudolstadt. Die hiesige Straf
kammer hat den früheren Wachtmei
ster Ulbrich aus Saalfeld wegen Un
terschlagung im Amt zu 8 Monaten
14 Tagen Gefängniß zur Tni-
Üntersuchungshast, zwei Monate,
kommt dabei mit in Anrechnung.
Dresden. Nach vorläufiger
Feststellung ergab die Berufs- und
Gewerbezählung für Dresden eine
Bewohnerzahl von 323,162 Perso
nen. Zieht man die zufällige Ver
mehrung der Garnison in Folge der
Heeresreform von der Gesammtzu
nähme ab, so zeig! sich, daß die Be
völkerung seit 1890 jährlich durch
schnittlich um etwa' 7000 Köpfe ge
wachsen ist. Dieser Tage vollende-
ten sich 60 Jahre, seitdem Herr Geh.
Landesmedizinalcollegiums Dr. Sei
ler in Dresden als Doktor der medi
zinischen Fakultät in Leipzig Promo
virte. Aus diesem Anlaß übersandte
die Fakultät dem Jubilar, der zur
Zeit fern von seinem Wirkungskreise
weilt, ein in herzlichen Worten abge«
saßtes Glückwunsch-Diplom.
Crimmitschau. In Wahlen
benutzte die 47 Jahre alte Frau Seh
sarth Petroleum beim Feueranmachen.
Das Oel explodirte un-d Frau <Äy
sarth erlitt tödtliche Brandwunden.
lichten Bräuer wegen Zubereitung von
vergifteten Käsekäulchen. Die Ver
haftete steht außerdem in dem Ver
dachte, ihre im Februar d. I. verstor
ben« Mutter vergiftet zu haben.
Kirchberg. Beim Wäschespülen
fiel die 61 Jahre alte ledige Pauline
und fand chren
26jährige Gedenkfeier der 1870 er Ruh»
kommen wird. Die Feier wird aus
einer kirchlichen Gedenkfeier am 18.
August und einer Jubelfeier mit Auf
führung des von Herrn Crome-
SchwieninK verfaßten Festspiels am
Sedantage bestehen.
Fabrik mußte dieser Tage 80,000
Mark Strafe für Zollhinterziehung
zahlen. Wie man erzählt, hotte die
Fabritleitung die englischen Plomben
in deutsche vertauscht, um beim Ueber
gang nach Oesterreich den höheren Zoll
zu sparen. Ein entlassener Buchhalter
der Firma erzählt« diese Sache im Re
staurant, wodurch die österreichische
Behörde Kenntniß erhielt.
Dar in sta dt. Von den 76 Prüf
den. Hart bestraft wurde der Con
ducteur Weber der Hessischen Lud
wigsbahn, der auf einer Fahrt von
Darmstadt nach Mainz an einem mit
reifend«n Mädchen «in Sittlichleits-
Attentat verübt hatte. Man verur
theilte ihn zu einer Gefängnißstraf«
von 2j Jahren und 3 Jahren Ehrver
lust. Als man neulich Mittags den
Strafkammersitzungssaal öffnete, fand
man, daß sämmtliche Ledersessel und
die grünen Ueberzüge auf den Tischen
des Gerichts und der Staatsanwalt
schaft mit einem, scharfen Instrument,
anscheinend mit einem Messer, zer
schnitten waren. Der Thäler muß
durch ein Berathungszimmer Eingang
gefunden haben. Der bübischen That
ist ein Tags vorher Verurtheilter ver
dächtig.
Alzey. Die hiesigen Staatsan
wallschaft hat gegen die Vorsteherin
einer hiesigen Anstalt eine Untersu
chung eingeleitet. Als aus diesem An
laß ein« Lehrerin, Fräulein Bicking,
Camberg.' Im hiesigen Gefäng
niß hat sich die Frau aus Schwickers
hausen, welche, wie wir bereits berich
die Oberpostdirektion das Verbot sür
einen Theil der Wirthschaften nach
Untersuchung der Angelegenheit aufge
hoben, für die übrigen aber bestätigt.
Offen dach. In der hiesigen
Portland-Cement-Fabrik brach Feuer
aus, das einen Schaden von etwa
150,000 Mark anrichtete.
Worms. Letzthin tagte eine Ver
sammlung von Wormser Bürgern,
welche es sich zur Aufgabe gemacht ha
bin, die Namen derjenigen geborenen
Worniser, welche in den Kriegsjahren
1870—71 sowohl im Felde als auch in
der Garnison gedient haben, festzustel
len und auf irgend ein« Art der Ver
gessenheit zu entreißen.
München. Einen Kniefall machte
dieser Tage, als der Prinz-Regent
nach Nymphenburg fuhr, eine gut ge-
Familie betrifft. Stud. phil. Nie»
fprock?n, we.'l nach Aussage seiner Be
kannt«n, die Geistesstörung bei ihm
annahmen, und nach dem Sachverstän-
Pödeldorferstraße im hiesigen n«uen
Viert«! ist gänzlich in sich zusammen
gestürzt. Ein« Person wurde getödtet,
acht Personen sind schwer und acht
leicht verletzt worden. Der Baumeister
Reuter wurde auf der Unglücksstätte
verhaftet.
Donauwörth. Der Prinz-Re
gent hat die Errichtung einer fünfklas
sigen öffentlichen Lateinschule in Do
nauwörth vom Schuljahre 1896—96
an genehmigt.
Fürth. Das hiesige Landgericht
verurtheilte die Erlanger Studenten
drei Monaten, den Mensurwirth Ber
ger wegen Beihilfe zu 23 Tagen Fe-
Geisenseld. Der Postbote Hack
von etwa 1600 Mark Privatgeldern
Würzbach. An Blutvergiftung
starb der Soldat Ludwig Firenbach
der 1. Comp, des 9. Infanterie-Regi
ments, ein Schiffer aus Stadtprozel-
Tagen rasiren lassen und dabei eine
klein« Schnittwunde am Halse erhal
ten, die, wie in solchen Fällen üblich,
mit etwas Schwamm zum Still«n des
Blutes betupft würd«. Allein schon
wenige Stunden darauf stellten sich alle
Zeichen einer Blutvergiftung «in, de
nen der von Lebenskraft strotzend«
junge Mann auch «rlag.
Jugenheim. In dem Stall« des
Herrn Christoph Cawein entstand ein
Brand. Dabei verbrannte der sechs
jährig« Knab« des Tagners Joh. Rott
mann. Der Knabe soll das Feuer
selbst angesteckt haben.
L udwig shase n. In einem
Hause in der Ausredestraße hat sich die
in sich aufhaltende
Kellnerin Anna Koch vergiftet. Die
Selbstmörderin soll sich in gesegneten
Umständen befunden haben.
Maikammer. Der 61 Jahre
alte Winzer Peter Breitner hat sich er
schossen.
Neupsotz. Hier erwürgte der 24-
jährige verheiratete Korbmacher An
ton Hauber sein dreijähriges Kind.
Der Mörder ist flüchtige
Stuttgart. Hofkapellmeister
Zump« hat von dem ihm vertragsmä
ßig zustehenden, Rechte Gebrauch ge
macht und seine Stelle bei der hiesigen
Hofbühn« bis zum Ablauf des gegen
wärtigen Jahres gekündigt, um, d«m
Vernehmen nach, seine Wirksamkeit in
München fortzusetzen. Das Schwur
gericht verurtheilte den Dienstknecht
Mauth wegen Ermordung und Berau
bung des Dienstknechtes Haas von Ko
chenhof und Brandstiftung zum Tode
und zehn Jahren Zuchthaus. Von
der Strafkammer des kgl. Landgerichts
wurde der gänzlich verbummelte, 35
Jahr« alt«, ledige Ingenieur Johann
Bögli von Bern nxgen Beleidigung des
Königs von Württemberg zu 8 Mona
ten Gefängniß verurtheilt.
Auernheim, OA. Neresheim.
In dem ifolirt stehenden Wohnhause
Besigheim. Grobes Glück ist
und der Arbeiterfamilie Weinle hier
widerfahnn. Die Wittwe Adler und
d«r b«i ihr arbeitende TaglöhnerWemle
sches 100 Thalerloos, und Tage
haben, also jedes 76,000 M. Den Ju
bel der bis jttzt vom Glück Minderbe
aus, welches sein Wohnhaus und den
Rest sein«s Mobiliars «inäscherte.
Ulm. Premierlieutenant Brod
trupp« eingetreten und dieser Tage nach
Afrika abgereist.
schule Karlsruhe beschließt mit Ablauf
stes Jahrzehnt. Als im September
1886 der Lehrplan der Schule veröf
fentlicht wurde, ging man von dem
Standpunkte aus, dem weiblichen Ge
schlechte Gelegenheit zu schaffen für die
Ausbildung in der Malerei, wie sie den
jungen Männern in d«n Kunstschulen
der Akademien geboten wird und wie
Musik existirt haben. Die Schule hat
diesen Standpunkt stets gewahr! und
kann mit Freuden auf ihre Erfolge in
diesen zehn Jahren zurückblicken.
Der 22 Jahre alte, verheirathete Ma
növerist Karl Seiter gerieth im Güter
bahnhof bei der Wohlsahrtsweierer
Straße zwischen zwei Puffer und
wurde erdrückt, so daß der Tod sofort
«intrat.
Dallau. Der erblindete, 73jäh
rige Landwirth Andreas Eichler hat
sich erhängt.
Durlach. Dieser Tage brach in
sehrt.
Pforzheim. Der Hausbesitzer
Katzenberger wollte den bei ihm woh
nenden Mechaniker Specht, der mit sei
ner Miethe rückständig war, an die
Bezahlung der letzterem mahnen, wurde
aber von dem Schuldner durch Messer
stiche so zugerichtet, daß keine Hoffnung
auf Erhaltung seines Lebens vorhan
den ist. Specht flüchtete sich nach der
That in den Hagenschießwald, wo er
verhaftet wurde.
Waldshut. Bäckermeister Theo
dor Roth von Osterinqen,' wurde unter
dem Verdacht, den Müller Johann
Stoll zum Meineid verleitet zu haben,
hier eingeliefert. In Remetfchwihl
ist in Folgeßlitzschlags das Wohn- und
Oekonomiegebäude des Joh. Kaiser
abgebrannt.
Bern. Bei einem Fußwegübergang
zwischen Schönbich! und Hindelbank
wurde neulich ein« schwerhörige Frau
von einem Bahnzug ersaßt und etwa
30 Meter nachgeschleppt, ehe derselbe
zum Halten gebracht werden tonnt«.
Die Verunglückte verschied nach weni
gen Minuten.
Aargau. Prof. Langl in Wien
macht neuerdings die Anregung, die
Habsburg, das Stammschloß des öster
reichischen Kaiserhauses, dem Kanton
Aargau abzukaufen und in ein histori
sches Museum umzuwand«ln. Der
Gedanke wird kaum zur Verwirklichung
gelangen: denn nach einer Veräuße
rung würde die vielbesuchte Ruine mit
ihrer hübschen Aussicht schioerlich mehr
ungehindert zugänglich sein, und zu
dem ist Rudolf von Habsburg durchaus
auch eine schweizer-geschichtlich« Ge
stalt.
Appenzell A.-Rh. Das Kur
haus in Walzenhausen! ist neulich an
einem Sonntag am frühen Morgen
vollständig niedergebrannt. Die Gäste
und das Personal retteten ihr Leben,
dagegen wurde eine Frau in der Nach
barschaft durch den Brand dermaßen
erschreckt, daß sie einen tödtlicheir
Schlaganfall erlitt.
Appenzell J.-Rh. Das Länd
chen hat durch den Tod des Rathsherrn
I. Broger einen wackeren Mann ver
loren.
Baselstadt. In Basel ist ein
niß „mit Schärfung" verurtheilt wor
den, weil er «ine Maus mit Petroleum
überschüttet und dann angezündet hat
te. Bravo!
Baselland. Letzthin wurde
zwischen Grellingen und Pfeffingen an
einem Ivjjährigen Mädchen eine ent
setzliche Unthat verübt. Die Klein«
sollte ihrem Vater das Mittagessen
bringen; da sie nicht heimkehrte, fing
man an, nachzuforschen, und fand am
Abend die schrecklich zugerichtete Leiche
an einer abgelegenen Stelle im Walde.
Der Mörder durchschnitt seinem Opfer
welches ihn als Vagabunden bezeichnet,
konnte genau festgestellt werden.
Mordversuch verübte hier eine Frau.
Sie setzte sich ein spitzes Messer auf die
Stirn und schlug mit einem Hammer
auf den Stiel des Messers, wobei sie
sich schwere Verletzungen zuzog. Als
die Frau das Vergebliche ihrer Bemü
hungen erkannte, trank sie noch ein«
verdünnte Laugen - Essenz, die sie vor
her zubereitet hatte. Nachbarn fanden
sie in völlig bewußtlosem Zustande.
Aus einem aufgefundenen Zettel ist zu
entnehmen, daß die Frau, deren Mann
vor einigen Wochen verunglückt und ge
storben ist, aus Schmerz hierüber dir
furchtbare That verübt hat.
Ege r. Allgemeine Sensation rief
dieser Tage die Nachricht hervor, daß
die nach Liebenau zuständigen hiesigen
Matthes, Ersterer Bäckermeister in
Adorf (Sachsen), Letzterer Mühlenbe
sitzer in Eger, wegen Münzverfälschung
bezw. Mitschuld an derselben verhaftet
worden sind. Als Heberlein, welcher
physisch vollkommen gebrochen war, ab
fens des Bezirksarztes Herrn Dr. Ee
lebrini gab sie nach etwa 1k) Minuten
den Geist auf.
Hohenelbe. Das zu Beginn des
vorigen Jahrhunderts vom Grafen
Wenzel Morzin gestiftete hiesige Augu
-40,000 Mark dürste wohl als ein Na-
Corty-Althoss in Erstaunen fetzte.
Schneider mit seiner Kunst eine
jährlich« Einnahme von 40,000 Mark
erzielt.
Die belgische Polizei
seinerzeit eine nicht unbedeutende Roll«
in Paris gespielt hat: die berüchtigte
Mm«. Lamouzin, deren Salon unter
der Präsidentschaft Grcwy's der Sam
melpunkt allerhand politischer Jntri
guanten war und bei der sich die As
faire Caffarel abspielte, die nachträg
lich zu dem Skandal« Wilson führte
und mit der Abdankung Gr<<vy's en
dete. Die Limouzin hatte sich voriges
Jahr, nachdem sie in Frankreich ihre
Haft verbüßt hatte, in Luxemburg nie
dergelassen; sie war aber nach einem
kurzen Aufenthalt von dort wegen
allerhand Schwindeleien ausgewiesen
worden. Seitdem hatte sie in verschie
denen Städten Aufenthalt genommen,
und sich schließlich, unter dem Namen
einer Madame Scharnet, in einem Vo
rorte Brüssels niedergelassen. Dort
wurde sie kürzlich entdeckt und ihr ein
Ausweisungsbefehl zugestellt. Die alte
Jntriguantin versuchte die Maßregel
rückgängig zu machen, indem sie sich
an die Königin wandte und auf ihre
Kränklichkeit und jetzige Armuth hin
wies. Nach eingeholten Berichten je
doch wurde der Ausweisungsbefehl
aufrecht erhalte» und die Limouzin
mußte sich in Ostende einschiffen, um
über Dover London zu erreichen. Die
Limouzin soll, ihrem natürlichen
Triebe folgend, Verbindungen mit ei
nem Prätendenten geknüpft und zahl
reiche Papiere gesammelt haben, die sie
in London herausgeben will und die,
wie es scheint, einen neuen Skandal
In einer Unterredung,
die Papst Leo Xlll. kürzlich mit einem
französisch«» Diplomaten hatte, kam
die Rede auch auf Zola. Leo XIII.
erklärte, den Theil von Zola's „Rome"
gelesen zu haben, der im „Gaulois"
veröffentlicht wurde. Die Lectüre habe
ihm gezeigt, daß er recht daran gethan
habe, Zola abzuweisen, als dieser sich
so auffällig um eine Audienz bei ihm
bewarb. Der französische Dichter habe
in „Rome" zwar sehr viele Lobsprüch«
Anderes gethan, als alle die Argu
mente, welche die Feinde des Papst
thums namentlich in Italien gegen den
Vatikan in's Feld führen, zusammen
zustellen und odenorein habe er sie
einem Priester in den Mund gelegt. Es
sei offenbar, daß Herr Zola den Va
seine Werke Reklame zu machen, aber
die Mehrheit der Katholiken werde sich
dadurch nicht täuschen lassen, wenn
diese auch geneigt wären, wie er selbst,
ihm zu verzeihen, wenn er seine Jrr
dammt, was in seinen Schriften die
Religion und die Decenz verletzt.
- Auf der Oberspree bei
pser „Max" verbunden und ließ es
mitschleppen. Das so schwer belastete
Dampfboot fuhr ungefähr 16 Dards
fassen wurden unruhig, so daß das
Boot noch mehr Wasser schöpfte und
der Dampfkessel platzte. Bei der nun
In Deutsch-Ostasrika
Folge. Ein katholischer Missionär be
tet. Drei Mal wurde gesät und ge
pflanzt, drei Mal haben sich ungeheure
Heuschreckenschwärme über das Land
ausgegossen und Alles ausgesressen.
Nun ist die Noth größer als je. Viele
Leute sterben vor Hunger. Es ist be
kam ich in ein Dorf, wo von siebenzehn
erwachsenen Leuten neun in einer ein
zigen Woche vor Hunger starben. Un
längst sind in der Karawane von
„Sewa Hadschi" 137 Mann unterwegs
vor Hunger gestorben.
Herr Piaget, Professor
an der Graveurschule zu Chaux-de-
Fonds, der vom Verfolgungswahn er
griffen war, traf in einem der Säle
dcr Gemäldeausstellung den Professor
der Kunstschule, Herrn Aubert, und
gab auf denselben drei Revolverschüsse
ab. Durch zwei derselben wurde Herr
Aubert leicht im Rücken verwundet.
Piaget schoß sich sodann zwei Kugeln
in den Kopf. Er wurde in das Spi
tal gebracht, wo er eine Stunde später
starb.
Im Museum von Dun
kerque wurden Nachts von einem noch
unbekannten Diebe über sechshundert
silberne und goldene Denkmünzen, da
runter etliche von sehr hohem Werth«,
gestohlen. Der mit der Aussicht be
traute ehemalige Polizei-Jnspector er
klärte, daß er im Laufe der Nacht die
üblichen Runden gemacht und nichts 7