2 Juli. , Bon Erich Jansen. Hochsommerruh' im Laubgepränge. Der Lilie Silberfackel flammt? Geneigt die gelbe Aehrenmenge, Verblaßt der Rose zarter Sammt; Hinschreitet über Flur und Matte Im gleißendhellen Strahlenkleid Die duftende, die sonnensatte. Die heiße, reife Segenszeit. > Kein Zwitschern mehr in, schwanken Zweigen. Walddeeren Hauchen süßen Dust, And feuerforb'ne Blüthen steigen In's stille Meer der schwülen Luft; Ringen, Nur reiche Pracht, nur Glllh'n und Glast And sonnen müde Falterschwingen And Eruteglück und Sommerrast. Mit stillem, heimlichem Frohlocken Geht Tag um Tag dahin in's Land, Korndlumenkränze in den Locken Die Zeit schleicht stiller, immer stiller Im Waldesdickicht, wirr und eng, «ein Kuckucksruf, kein Vogeltriller: iHochsommerruh' im Laübgepräng'! Zweimal betrogen. ! Ducie Wetherell ritt an jenem Nach mittag langsam und ohne bestimmten Zweck einen sanft abfallenden Abhang der Burro-Berge hinunter. Sem In dianer - Pony, Little Dick, trabte ge müthlich ,m gleichem Tempo weiter, mur hie und.da die braunen Ohren Witzend, 'wenn er etwas Fremdes wit terte. Ducie war ein noch junger Mann, kaum M, und er faß auf seinem Gaul niit 'der unnachahmlich nachlässi gen Eleganz des seit Kindesbeinen mit dem Pferde vertrauten Reiters aus den tvestlichen Südstaaten. Aber er war nicht aus Neu-Mexico gebürtig. Vor wenigen Jahren war er m Gallipos Gounty airgelangt, Hatte eine Ranch ge taust, Niemand zu seinem Vertrauten gemacht und seitdem düsteren Muthes «uf seinemßesitzthum gelebt, nur mehr mals jede Woche nach dem Two-T-Bar Saloon hinunterreitend, um einige Gläser Whisky zu trinken und aus den stumm angehörten Gesprächen derCow lboys und Miners zu vernehmen, was «s Neues in der Nachbarschaft gebe. Gewöhnlich bestanden diese Neuigkeiten in den Berichten einer neuen Schießerei, «inem ungewöhnlichen „Run of Luck" beim Monte - Spiel, oder dem Crepi «n oder "sonstigem Verlust« von so und so viel Stück Vieh auf irgend «inem der großen Weideplätze. Hier und da war auch von einer „Lynching Bee" od«r „Necktie Party" die Rede, wenn irgend «in Viehdieb erwischt und schneller Hand aufgeknüpft worden war. Die Bevölkerung im ganzyl großen County Mar nur dünn gesät kaum 20,066 Menschen auf einem Gebiet, das an Größe einem deutschen Königreich wohl Nur wenig nachgab —und von Frem den hörte man nur selten etwas. Ducie Wetherell hing seinen eigenen trüben Gedanken nach. Er dachte an jenes schöne, .treulose Mädchen, das er «inst, fern ab in den „States", g-liSü und das ihn, als sein Vater durch vom reichen zum rela tiv armen Manne geworden und dann schmähte, trotz aller vorhergegangenen Liebesschwüre. Ducie «knirschte mit den Zähnen und bkß die Enden seines schweren schwarzen Schnurrbarts. Der Gedanke an die untreue Geliebte mit den rührenden Madonnaaugen, machte ihn stets rasend, und ihretwegen war «r nach dem rohen, wilden Westen ge gangen und hatte sich da auf seiner Ranch vergraben. Doch das wußte Keiner dort Ducie war nicht mit 'thrilfam und deshalb auch nicht popu lär bei den „Boys", obwohl sie ihm Alle das Zeugniß ausstellten, daß er liberal sei, reiten und schießen und den Lariat werfen könne wie der älteste Leide thue, wenn er nicht erst gere/zt «verde. In dem Falle allerdings AuS -seinen Träumereien wurde Du ck Wetherell dessen Spitzname in Neu-Mexico Kaintuck war durch das plötzliche Stillstehen und ängstliche Schnauben, seines Ponys geweckt. .Was gibt's, Little Dick?" sagte er. „SÄlV's Indianer?" Zugleich nestelte Kaintuck seil!« Winchesterbüchse los und «ahm sie zm Hand. Der Gaul stand kern. Kaintuck blickte scharf umher, Gaul silche Angst eingeflößt hatte. Mitten auf 'den Pfade, kaum ISS Uards weit entfernt, stand ein Bär. Derselbe s«h nicht besonders kampfes muthig ans. aber rin Bär ist immerhin Weg frei en machen, so that dies der Reiter, der schnell absprang, die Büchs« auf dem SatteNnopf ruhen ließ und dann auf das mächtig Thier feuerte. Die Kugel mußte gesessen haben, denn der Bär warf sich sofort auf alle Biere -und brüllte. Kaintuck xnb ihm noch zwei andere Ladungen a'H-'s Fell, wo rauf der Bär sich wälzte, zuckte und dann still lag. Mit dem Gewehr in der rechten Faust «nd d«m großen Böwiemesser im Gür tel, näherte sich jetzt der Jäger. Im Hm: „Ist er todt ganz todt?" Kaintuck blickte über sich. Da, auf Nand« einer kleinen Anhöhe stand ein jungci Weib und blickte angstvoll zu ihm hinunter. .Wie kommen Sie dahin, Miß?" frug Kaintuck. „Oh, Sir, ist er todt?" rief sie Gang und ihre schlanke, anmuthige Gestalt. Er zog seineu Hut mit der Grazie eines Südländers und ging ihr 11. Sv hatte die Bekanntschaft zwischen den Beiden begonnen, und «ine gerade so romantische Fortsetzung nahm sie auch. Die schöne Unbekannte, Mrs. Harlan, wohnte auf der Ranch des Herrn Wheatly, dessen Frau «ine Cou sine von ihr war. Sie war erst seit einer Woche dort, direct aus Philadel phia. Daß sie jung und schön war, das sah man ja, aber es hieß, sie sei auch reich und s«i nach Neu-Mexico ge kommen, um eine Scheidung von ihrem alten, brutalen Ehemann, einem reichen Kaufmann in der Quäkerstadt, zu er langen. Das Territorium Neu-Mexico hatt« ja den Ruf, ein Eldorado für junge Frauen zu sein, die der Ehefes feln müde sind. Ducie Wetherell zum Theil von Mrs. Harlan's eigenen Lippen, zum Theil Hörde er sie im Two-Z-Bar Saloon, wo die Ankunft der reizenden Fremden auch schon lebhaftes Interesse erregt hatte. Ducie hatte sie an jenem Nach mittag«, wie er Hinkerher erfuhr, von dem gefürchteten Bären gerettet, dem sie bei einer etwas vorwitzig allein ge machten Streifpartie, die sie, zum Skiz ziren von Landschaftsbildern unter nommen, beinahe in di« Tatzen gera then wäre. Diese Thatsache hatte ge nügt, um Ducie zu ihrem Ritter zu er nennen, und die Zwei unternahmen denn auch fast täglich gemeinsameßitte Über die Gebirge, durch die malerischen Csnyons und über die mit mannshohen Wildblumen bewachsenen und von un zähligen handbreiten Schmetterlingen bevölkerten Prairien hin. Ducie Wetherell sah nicht mir ro mantisch aus, wie sich Mrs. Harlan gleich bei ihrem ersten Zusammentref- Trotz der grimmen Herzenswunde, die ihm schon «in Mädchen geschlagen, war seine Bewunderung sür das schöne Ge schlecht noch unverändert. In Mrs. Harlan sah er, wie sich selbst, das Opfer nur war st« das Opfer ein«s gr«isen, ungeliebten, brutalen Gatten, deshalb doppelt bemitleidenswerth. Eines Tages aber schüttete si« ihre Herzensgcheimnisse aus, und da gerieth er gänzlich in die Fesseln des schönen Weibes. Das kam so: Sie ritten ge meinsam nach der Ranch eines reichen Mexikaners,' Don Luciano Ramirez, der auch zugleich der Richter jenes Cir cuit war und als solcher binnen weni gen Wochen die Scheidungsklage der bildhübschen Mrs. Harlan zu entschei den haben würde. Sie passirten die Burro - Berg« auf dem Wege dahin. Kaintuck hielt mehrmals an und beob achtete den Horizont und di« Luft ge nau. Schließlich sagt« er: „Wir werden einen Sturm bekom men!" „Nun, und was weiter?" frug sein« Begleiterin. „Was weiter? Ich denke, das »st schon genug. Wissen Sie, Mrs. Har lan, was ein Sturm in Neu-Mexico be deutet? D«r ist anders als im Osten. Diesen Sommer haben wir sehr von der Dürre zu leiden gehabt und Tau sende von Schafen und Rindern sind schon im County draufgegangen. Wenn aber dann ein Sturm lommt, so kommt er tüchtig. Erst eine kurze Zeit lang stürzt der Regen in Strömen, bei nahe in einer endlosen Kette, herab. Dann hört er ebenso plötzlich auf und die Luft ist wieder klar und schön. Aber jehk beginnit erst die eigentliche G efahr für d?n Uneingeweihten. Denn nun braust aus allen Schluchten und Felsspalten des Gebirges hervor ein unwiderstehlicher Schwall von Wasser, so mächtig, daß ich schon große Fels der Fluth. Und wer dieser Wasser mauer in den Weg lommt, der ist un rettbar verloren, es sei denn, er findet bei Zeiten die Spitze eines Hügels oder eine sonstige Anhöhe. Sie lächeln, Mrs. Harlan? Hossen wir, daß Sie nicht haben mögen, Ihr Lä neben einander her. Dann sagte Kain „ln fünf Minuten wird das Unwet ter losbrechen. Wir müssen suchen, irgendwo vor demselben Schutz zu fin den." Und so ging's mit verhängten Zü geln vus eine Hügelkette los, wo sie un ter einem überhängenden Felsblock ein Asyl senden. Dann stürzte die entfes selte Fluth aus den Wolken hervor, ?ei einem rodenden Donner und einem wie Artillerie prasselnden Blitzen, wie eS die schöne Fremde aus dem Osten in der That noch nie gehört. Dan» brach di« Sonne wieder hinter dem schwarzen Gewölk hervor, und die Vögel zwitscher ten wieder. Die Natur strahlte auf's Neue in reinem, freundlichem Kleide. Und damit gab die schöne Mrs. Har lan auch ihrem Pferde die Sporen und jagt« davon, in die Ebene hinein. Ossenbar hatte sie Kaintuck's Wal ser jagte hinter ihr her. Sie wandt« sich lachend im Sattel und feuerte ihn zu einem Wettlauf an. Aber er machte ein grimmiges Gesicht und schrie ihr zu, zu halten, wenn ihr ihr Leben lieb sei. Doch sie hörte nicht. Da aber schnakzte er mit der Zunge, und Little Dick eilt« pfeilschnell dah«r, hatte Mrs. Harlan's Ps«rd im nächsten Augenblick überholt, und ehe sich die schön« Frau dagegen wehren konnte, umfaßte sie Kaintuck's nerviger Arm und zog sie herüber zu sich auf den Sattel. „Nun los, Little Dick!" rief er zu gleich Und das Indianer - Pony erst auf deinGipsel eines ziemlich hohen Hügels hi«lt das kluge Thier an. Nun hatte auch Mrs. Harlan ihre Sprach« wiedergefunden. „Was soll das, mein Herr? Welche „Ruhig blicken Sie dahin!" war Alles, was ihr Begleiter erwiderte. Sie hörte ein mächtiges Rauschen d«r nahen Gebirgsschlucht 10V Fuß tie fer hervorbrechen. Das Pferd wieherte angstvoll und rannte wie besessen vor dem Wasser her, aber schneller noch rannte die Woge, und im nächsten Nu sah man das Pferd in dem reißenden, trüben Wasser verschwinden, dahintrei ibend in demselben wie ein Baumklotz. „Sie sehen!" sagte Kaintuck mir. Aber Mrs. Harlan sah nichts m«hr. Ihre Augen standen voll Thränen und sie warf sich voll Angst in die Arme ihres Begleiters, der ihr weiches Haar besänftigend streichelte. Darauf erzählten sie sich Beide ihre Lebensgeschicht«, als sie ruhigen Schri ttes nach der Ranch des Richters Rami rez ritt«n oder wenigstens Einiget aus ihrem Leben. Und etwas wie ein gegenseitiges Liebesgeständniß, weniger in klaren Worten, als in Miene und im Tone der Stimme ausgedrückt, folgte diesem Vertrauensaustaufch. 111. So war die nächste Woche vergangen und dann noch eine Woche, und Kain tuck war im ganzen County bekannt geworden als der zukünftige Gatte der Mrs. Harlan sobald dieselbe näm lich ihre alten Ehefesseln los wäre, was nächstens geschehen solle. Noch einmal war die Liebe in das und unter dem Einflüsse des mächtigen Gefühls hellten sich feine regelmäßigen, energischen Züge wieder auf und ab und zu spielt« sogar ein glückseliges Lächeln um seine vollen Lippen. Was Wunder auch, denn Mrs. Harlan war wirklich «in begehrenswertes Weib, dabei von feiner gesellschaftlicher Bil dung, so daß sich Ducie Wetherell, der in Neu - Mexico seit Jahr«n etwas ver mit grauem Haar, aber sehr reich und sehr elegant und von feinen Manieren. Und Mrs. Harlan begrüßte ihn sehr herzlich, und es schien, als ob die Bei den sich ein R«nd«zvous gegeben hät ten. Was will dieser Mann hier? fragte sich Ducie Wetherell. Doch setzte «r seinen Beziehungen zu der schönenFrau eingetreten sei. Am letzten Abend, als er Abschied von ihr nahm bis zum Nun hört« er die Worte, die sie lächeln den Mundes sprach. „Wie wird sich dieser arme H«rr Wetherell wundern." sagt« sie, „wenn er das Nest l«er und den Bogel ausge flogen findet. Er thut mir eigentlich leid. Aber zu denken, daß ichihn h«i rathen würde pah, er ist ein Narr! Nicht wahr, Dick?" Ein schwirrendes Geräusch fuhr durch die Me Luft und ein Etwas senkte sich a«is die beiden Lustwandeln den, das sie umstrickte und ihnen einen gemeinsamen Schrei der Furcht aus preßte. Dann rief Ducie Wetherell mit rau her, halblauter Stimme zu seinem Pony: „I'nll, I.itt!? I)i«k, pull!" Und dann stemmte sich das starte Ponv schnaufend, und der Reiter spornt« es in die Weichen wie ein Wahnsinniger; und dann schleifte ein Knäuel hinter dem Pferde her, das schnell.durch das Gebüsch den Felsen emporjagte. Aus dem Knäuel schollen, halb erstickt, menschliche Stimmen, um, Hilfe rufend. Aber Niemand hörte sie, und die Rufe waren bald ver stummt. Am nächsten Morgen hieß es, der Fremde, Herr Dickinsvn, sei mit Mrs. Harlai>»:avongelauftn und Alles wun derte sich, um so mehr, als Kaintuck kein Wort dazu sagte. Aber einige Wochen später fand man die Leichen der Beiden, blutig, zerschunden, in ei nen» Abgrunde, etwa eine halbe Meile sterer, schweigsamer Mailn, dem Nie mand zu nahe kam, der es nicht mußte. Ein Abcnteuer'Buchci'S. Ende der siebziger Jahre hatte sich durch das Selkethal über Alexisbad bis 10 Uhr anlangt« und «in Nachtquartier zu finden hoffte. Aber die wenigen Betten der Försterei waren schon besetzt eine Stunde weiter gehen, um sich aus ruhen zu können. Da fiel sein Blick auf den alten Aussichtsthurm der Vik torshöhe, welcher aus Holzbalken auf geführt und im unteren Theile durch Holzgitter so abgeschlossen ist, daß er zwar die Luft frei durchstreichen läßt, «der doch einen gewissen Schutz ver leiht. Bucher war zu müde, um noch w«iter zu gehen, die Zimmer der För sterei waren voll von rauchenden und Plaid gehüllt, sich ausgestreckt hatte. eine immer näh«r kommende Musik und sah sehr bald hellen Lichtschein auf blitzen. Es war irgend ein Turnver ein, der mit Fackeln und unter Voran tritt einer Musikkapelle, die einen schmetternden Marsch spielte, zwölfmal um den alten Thurm herum marschirte dem er auch das noch mit einigem Gleichmuth ertragen hatte, schlief er wirklich ein. Eine Stunde mochte der müde Mann geschlafen haben, da wurde er wieder von «inem mächtigen Geräusch geweckt. Als er die Augen öffnete, begann der Tag zu dämmern, nen, so nahm er seine Decke und stieg bis oben in den Thurm, wo er, auf der Treppe sitzend, den Tag erwartete. Wenn i' am helle lichte Tag. Wenn i' am Helle lichte Tag Ist's sinst're Nacht um mi'! Wenn aber in der dunkle Nach! Mei' Schatz an's Herz mi druckt, No ist's, wie wenn der Tag erwacht mus! Wachholder u. f. w., und was das Beste ist, Du kannst deren heil kräftige Wirkung gleich hier probi renü" Du eigentlich nicht, Emilie?" „Ich Du stellst!" „Ist er nicht reich und nicht!" P r a k t i k e r. A.: „Also Fräu lein Berner gefällt Dir?" B.: „Gewiß, sie hat so ein gewisses Etwas, was mich entzückt." A.: „Das verstehe ich nicht, drücke Dich einmal in Ziffern Gemüthlich. Richter: „Also Ihre Frau hat mit dem Kochlöffel nach Ihnen geschlagen, und deshalb wolle» Sie sich scheiden lassen?" „Soll ich viel leicht warten, bis sie den Besenstiel nimmt?" Boshaft. „Was ist das dort für ein Ehepaar?" „Er ist Rechts anwalt, und sie kann auch den Mund nimmer halten!" ... Die Kulis auf Trinidad. Bor nunmehr 60 Jahren, bald nach der Befreiung der Neger von der Leibeigenschaft, erhielten die Pflanzer auf der Insel Trinidad, die sehr zei tig zu der Einsicht gelangten, daß die freien Schwarzen nicht viel zur Ar beit taugten, von der Regierung die nachgesuchte Erlaubniß, von Ostin dien Kulis als Arberter einsühren zu dürfen. Vor Beginn dieser Herbei ziehung fremder Arbeitskräfte for derten die Neger einen Tageslohn von 60 Cents bis zu PI.2S, je nach tenden Arbeit. Das Gesetz, welches die Einführung der Kulis bewilligte, bestimmte, daß die neuen Arbeiter sich contractlich verpflichteten, 16 Jahre der ersten S Jahre dieses Termins wurden die Kulis an die Plantagen besitzer vergeben, die ihnen sammt Weib und Kind einen täglichen Lohn von 2S Cents zu zahlen hatten. Den Rest der Zeit war es ihnen gestattet, nung, die sie in den ersten Jahren empfingen, unterschied sich ihr Leben nicht viel von demjenigen, das die Männlicher Kuli, unentgeltlich zu Theil werden zu lassen; es war ihnen jedoch nicht er laubt, die Plantage ohne Zustim mung ihrer Herren zu verlassen, widrigenfalls sie sofort festgenommen und in's Gefängniß geworfen wur den. Die Kosten ihrer Herreise von Ostindien nach Trinidad gewährte ihnen die Regierung, die diese Summe aus einer Steuer bestritt, mit der ge wisse Farmproducte belegt wurden. Die Zufuhr der Kulis wuchs mit jedem Jahre, so daß dieselben zur Zeit mit 60,<X>0 Köpfen unter der 266,(XX) Seelen zählenden Jnselbe völkerung vertreten sind. Allein in dem Zeitraume von 1884—1893 be trug die Zunahme 24,<XX1, und das Jahr 1894 brachte weitere 2,660 Ku lis nach Trinidad. So ist es gekom men, daß sich die auf der Insel an sässigen Weißen in bedeutender Min derheit gegenüber den Schwarzen und den Kulis befinden. Im Uebrigen tragen letztere nicht gerade sehr zur moralischen Verbesserung der Jnsel bevölkerung bei, denn während sie nur 34 Procent der Gesammtbevölke rung ausmachen, fallen nicht weniger als 46 Procent aller Vergehen auf sie. Mit den Kulis betreten zugleich auch deren Priester, die entweder dem Hinduglauben oder dem Islam an gehören, den Boden Trinidad's; zu dem ersteren bekennt sich der weitaus größte Theil der Eingewanderten. Wie der Neger, so baut sich auch der Kuli seine Hütte aus Bambus und Kulif r a u. macht die Wände durch Bestreichen mit Lehm dicht; das Dach verfertigt er aus Palmblättern. Die Kulis le ben sehr mäßig und sparsam. Schon von Kindheit an und von ihrer ehe maligen Heimath aus an sehr leichte Nahrung und Kleidung gewöhnt, wissen sie sich ebenfalls an ihrem neuen Wohnorte sehr einzuschränken. Das Klima auf Trinidad bringt es mit sich, daß sie nur wenig Kleidung und eines luftigen Unterkommens be dürfen; die Männer schlagen sich ge wöhnlich ein 8 bis 10 Mrd langes Tuch aus Baumwolle um den Ober körper und die Oberschenkel; nur wenn sie in ihrem Feiertagsgewande Port of Spain, die Hauptstadt, be suchen, tragen sie eine leichte weiße Jacke und Hose und auf dem Kopfe einen Turban in derselben Farbe. Das Galakleid der Frauen ist gleich falls ein leichtes, weißes Gewebe, das sich dieselben sehr malerisch und ge schmackvoll umzulegen verstehen; sie verwenden große Sorgfalt auf An ordnung ihrer Haarfrisur und suchen sich gegenseitig durch möglichst lange Stirnlocken zu überbieten. Man fin det häufig unter ihnen sehr anziehende und hübsche Gesichter, denen die braune oft mit Kaffee nachgeholfen« Hautfarbe gut steht; überhaupt zeich nen sich Manner wie Frauen durch ihre schlanke, biegsame Gestalt, so wie durch ein einnehmendes Wesen Merkwürdig ist die Art und Weise, wie der Kuli seine Ersparnisse ver werthet; anstatt die erworbenen Sil bermünzen zur Erwerbung von Grundbesch anzuwenden oder sie auf die Bank zu bringen, schlägt er die selben sämmtlich zu Schmuckgegen ständen um. So verfertigt er aus den Münzen Armspangen, Arinbän- Im Festgewand, der, Hals- und Nasen-Ringe, Ketten u. s. w., die trotz ihrer rohen Aus führung die allen orientalischen Völ lern eigene Handfertigkeit und Viel seitigkeit verrathen, und von allen Besuchern der Insel der Merkwürdig keit halber gerne gekauft werden, um Schmuck zu dienen. Professor Huxlty. In Eastbourne, England, ist der be- Jahr« 1825 geboren, studirte Huxley an Bord des Kriegsschiffs „Rattle snake" in den Jahren 1846 bis 60 an den Tornes-Jnseln Theil. Im Jahre 1854 wurde er Docent der Naturge schichte an der königl. Bergschule in London und ein Jahr spät«r Professor der Physiologie am „Royal Institu tion". Von 1863 bis 1869 sungirte geons", 1869—70 als Präsident der Gesellschaften, 1870 als Präsident der of Science", 1868—72 als Mitglied 1870 als Mitglied der königlichen schaftlichen Unterrichts. 1864—66 rei-Commission, 1881 —8S Inspektor aber 188ö diese Stelle krankheitshalber chen Schristen seine Theorien ent wickelt. Grob. Gerichtsvollzieher (zur Dame, die ihm auf wiederholte Fragen keine Antwort gibt, ungeduldig): „Na, thun Sie doch den Mund auf, das Renommage. Student: „Ob ich ftudire, On kel? ... Na, ich kann Dir versichern, Jahr schon zu klein geworden." Aus der höheren Töch terschule. „Was bedeutet der Reif am Finger der Braut?" „Daß sie Zarter Wink. „Ach, Lucy. Sie haben ein Herz von Stein!" „Im Gegentheil: Stein« erweichen mein Herz!" Vom Kasernenhof. Un terofficier (zum Einjährigen): „Kom men Sie 'mal endlich von dem Reck herunter, Cohn... Sie wollen sich wohl da oben etabliren?" Gtj nd!> tsr g?ln. Sei mäßig! höre auf, während «'s am besten schmeckt; unter 2V Men schen essen vielleicht 10 zu viel; in süd lichen Ländern ca. 14 Unzen, im nörd licheren Klima ca. 24 Unzen nahrhafte Speisen täglich in nicht allzu langen Fristen genossen, reichen hin, den aus gewachsenen Körper zu ernähren; übereile Dich nicht, iß langsam, theils um den Magen nicht zu schnell anzu füllen, theils um das so wichtige, die Vermischung der Speisen mit dem Speichel bezweckende Kauen nicht zre verabsäumen gut gekaut, ist halb« verdaut; laß bei Gastereien jedes überflüssige Gericht, die süßen Schüs seln, das Nachessen (Dessert) an Dir vorübergehen und befleißige Dich überall einer verständigen Auswahl deS zeitgemäßen Wechsels und einer zweck mäßigen Vermischung der Speisen bei Einfachheit der einzelnen, die nicht zu sehr zusammengesetzt, nicht übermäßig gewürzt, auch nicht zu warm sein sol len; genieße nicht zu oft nur dünne Suppen und andere flüssige Speisen, da diese dem Magen leine Arbeit ge ben, sondern lasse sie durch stoffreiche Zusätze von Reis, Gries, Graupen, Nudeln etc. dicker einrichten und er- Werden. Die noch im Wachsthum begriffene Jugend wird oft vier- oder fünfmal des Tages zu essen genöthigt fein, auch die Mehrzahl der Frauen kann "nicht wohl ohne vier Mahlzeiten (worunter jeder Genuß zur Sättigung, also auch der von nahrhaften Geträn ken zu verstehen ist) bestehen, indem es den Frauen schlecht zusagt, viel auf einmal zu genießen. Männer bedür fen auf keine Weife mehr als drei Mahlzeiten. Auch die Tageszeit bleibe nicht ohne Berücksichtigung. Naturge mäß ist es, die Hauptmahlzeit mehr in die Mitte des Tages zu legen. Das Soupire» der sogenannten höheren Stände ist eine nachtheilige Sitte, in dem erfahrungsmäßig die Verdauunz während des Schlafes schwächer wirkt, als während des Wachens. nicht alsbald zur Tafel, setze Dich nicht so fort an den Eßtisch, wenn der Geist noch soeben am Studirtische, im Bü reau etc. lebhaft beschäftigt gewesen, der Körper von Anstrengungen das Gemüth durch Verdruß bewegt, oder gar durch Angst Schreck, Aerger, Zorn etc. erschüttert worden ist. Man. ändere, was jenes betrifft, die Tages ordnung und verzichte nach Vorfällen wie die letzteren für dieses Mal lieber ganz auf die Mahlzeit, oder schiebe streuung die Gemüthsbewegung über wunden hat. Potpourri aus R-s«nblStttr«. Wirthschaftsbuch der Ahne, kraft def einen vortrefflichen Pourri bereiten kann. Derselbe hält sich nicht nur Monate, sondern Jahre. Leichtes Umrühren in dem Topf schon erzeugt einen lieblichen Dust; eine Hand voll Rosenblätter zur Winterszeit aber füllen das Zimmer mit einem so milden und doch würzigen Duft, daß keine der modernen Essenzen damit Blüthenblätter der Rose sich lockern, und breitet sie am besten auf der Platte eines Marmortisches locker aus, so daß sie an der Lust leicht blaue Blüthchen man von den Stie len streift. Fernere Ingredienzien sind: Ganz feincs Tafelsalz, ge stoßene Nelken, dazu noch etwas pul verisirter Ingwer. Nun rührt man dichtem Verschluß gefüllt. Es muß Symptome von Geistesstörung be merkt?" Herr: „Ja, meine Schwe ster hat mal einem Millionär einen chen. ich bin in großer Verlegenheit, willst Du mir nicht auf ein paar Mi nuten Dein Ohr leihen?" Er: „Ja, Bühne): „Ich wollig ich wär' ein Vö gelein —" Stimme aus dem Publi kum: „Dann hätt' ich Ihnen schon längst den Hals umgedreht!" Zuviel verlangt. „Der Staatsanwalt hat drei Monate gegen Sie beantragt. Bereuen Sie Ihre Handlungsweise?" —„Wat! Drei Mo nate und ooch noch bereuen?!"
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