6 Maklwrrk«. Von I. Ä. Fischer. Sieh da, wie an des Baches Ran» Sandkörnchen rieseln ab die Wand, Das rinnt wie in der Mühle; Sie rücken von den Bergen her So fort und fort bis in das Meer, Dort sind sie erst am Ziele. O Herz, und was du selber thuil Und eilst und rieselst und nicht ruhst Treibt auch wi« «ine Mühl«; Nur treiben wir's von gestern her, Wer weiß, und morgen schon nicht mehr, So sind wir bald am Ziele. Doch Berge hier und Meere dort Und Sand und Sandkorn fort und fort, Wie vi«l« noch, wi« viele! Bis daß die Meere voll und satt, Die weite Erde glatt und platt Und still die ganze Mühle. Die Z-rauen und das Studium. llniv«rsitätsstudmm den Frauen am längsten erschlossen. In 23 Staaten «der Union können sie die Advocatur 2438 weibliche Aerzt«, darunter 820 sich mit Elektrotherapie, 95 sind Leite längst ihre Universitäten zugänglich «gemacht hatten, verhielt sich Schott land bis vor Kurzem ablehnend. Neu wediciirischen Hochschulen in den eng lischen Kolonien. In London practi ciren zur Zeit 45 Aerztinnen. im übri> gen England noch 114. Rußland hat lein« Hochschule für weibliche Studi erende gegründet, deren Angelegenheiten durch «in« Verfügung vom 2. August 1,890 geregelt wurden. Ebenso ist den Frauen in Nußland seit zwei Jahren die Ausübung der Functionen als Wundarztgchilfinnen in den Bezirken laubt. In Petersburg sind 15 Aerzt-- innen von der Stadt angestellt. Der Advocatenlberuf ist den russischen Frauen jedoch durch Erlaß vom 7. Ja-- vuar 1876 ausdrücklich untersagt. In Schweden, Norwegen und Dänemarl legt das Gesetz den Frauen in Bezug duf Immatrikulation und Erwerbung der akademischen Grade keine Schwie rigkeiten in den Weg, es gewährt ihnen aber kein Recht, irgend ein staatliches Amt zu bekleiden. In Holland und in Belgien können die Frauen all« Vörie-- sungen hör«n und in allen Faculiäten Grade erwerben; in Belgien gibt «s zahlreiche Aerztinnen und Apothekerin iien. Dos Hauptcontingent der Stu schweizerischen Hochschulen zur Zeit etwa 560 srei« und immatriculiri« Zu- Hörerinnen; an der Züricher Univer sität docirt sogar eine Juristin, Frau Dr. Emilie Kempin. In Italien wer den di« Frauen zu sämmtlichen Hoch schulen zugelassen, und es ist ihnen die Ausübung aller freien Berufsarten, Mit Ausnahm« der Advocatur, gestat ten. Die rumänischen Universitäten Nassy und Bukarest stehen den Frauen «bensalls offen. In Oesterreich-Ungarn und Spanien ist den Frauen dagegen der Zutritt zu den Hochschulen noch ge setzlich untersagt, ebenso in Deutsch land, wo si« weder zur Immatrikula tion, noch zu den Prüfunzen zugelas sen werden. 1871 bis IWO gab es zwar in Leipzig einige freie ZuHörerin, nen, dies« Concession wurde jedoch seit, her zurückgezogen, und dasselbe ist seit 1880 auch in Bayern der Fall. In Preußen ist erst in jüngster Zeit und in ganz vereinzelten Fällen Frauen durch besondere Verfügung des Kul tusministers- gestattet worden, bei eini gen Professoren schön,wissenschaftlich« Vorlesungen zu hören. Trost im Leid. Auch für des Schicksals allerdicfst« liek'n! Veherz'g« ihn in allen bittern Stun den: Zeit ist der Arzt, Geduld die Medicin. ich Abends etwas zu stark illuminirt nach Hause geh«, verlasse ich mich ganz auf meinen Leo. Er führt mich sicher Dort bleibt er stehen und ermuntert mich, indem er mich mit der Nase an den Kniekehlen litzelt." Studiosus Susfhuhn: „Ach, liebes Spundloch, das ist noch gar nichts. Dein Leo ist gegen meinen Nero der reine Waisen- Hand und kann dann seelnruhig die Augen schließen. Mein Nero täuscht mich niemals. Sobald wir nämlich Pulsschlag d«s Hundes erweckt, össn« die Augen und gehe vergnikzt zu Bett." Ewer, der nicht „Zlein sagen kann. Mein Freund v. J«nner qatte sich perlobt. Was man so nennt. Er war im Begriffe, eine seinem «xiinirten.aber unter Realcredit gesetzten Stande an gemessene Partie zu machen. Wir wollen hierüber nicht in's Detail ge hen. Er könnte es mir übel nehmen. Eines Morgens kam er zu mir. Ich saß und las meine Zeitung. Sein ganzes Auftreten stand mit dieser Lek türe im allergrößten Widerspruch. Denn er fuhr sich durch die Haare, so viele er deren noch und war athemlos von der Hast, mit welcher er die Treppe meines« Hauses emporge stürmt war. Jenner wohnt in einem meiner Häuser, die Straße weiter rauf, zur Miethe. „Höre.Hampel," kochte er, „Du hast viel für mich gethan, sehr viel, und ob DuDeinen Mammon wieder bekommst, das hängt ganz davon ab, ob aus mei ner Partie etwas wird oder nicht." Ich nickte ihm meine Zustimmung zu, und er schenkte sich ein Glas Cog nac ein, der stets für ihn auf meinem Tische bereit steht. „Diese Partie ist in Gefahr, sich zu zerschlagen, wenn Du nicht suckmich in die Bresche springst, Hampelchen! Du bist immer der nächste dazu. Du bist mein Wirjh. Lies —!" Er breitete ein Telegramm vor mir auf dem Tische aus. „Hörte von Verlobung. Komme um zu gratuliren. Erwarte mich auf dem Bahnhof. Drei Uhr sechszehn Nach mittag. Hermine." „Nun?" fragt« ich. „Hampelchen—nun denke Dir, diese kierlegenheit. Wir haben Probe bei meiner Braut von der Schul reiterin und ich kann ich darf nicht fehlen. Alles steht auf dem Spiel. Geh' Du und empfange sie, theile ihr mit, daß ich sie nicht vergessen werde, daß ich sie nach wie vor in gewissem Sinne weißt Du liebe und hoch schätze, natürlich, verehre, verstehst Du, Hampelchen, daß ich aber jetzt daß ich jetzt keine Minute frei habe und auch kein Geld v-rsprich ihr, was Du willst, Hampelchen, nur halte sie jetzt von mir ab. Du weißt ja, was auf dem Spiele steht alles auch was Du auf mich gesetzt hast und was ich sicher durch's Ziel tragen werde, wenn nun, wenn diese Htnnine nicht mit mir rempelt —" „Du sprichst, als ob sie ein Pferd wäre," wagte ich bsscheidenst zu bemer ken. „Erster Klasse, sag' ich Dir, erster Klasse Vollblut ich meine, wenn sie eins wäre. Vorläufig ist sie tragi sche Liebhaberin am Stadttheater zu zu Dings da gewesen; Du weißt ja, wo ich in Garnison stand; da machte sich das so: ich ritt die schönsten Pferd« und schrieb Tragödien. Sie protegirte mich, und ich erwies mich dankbar. Jetzt ist sie außer Engage ment, oder noch nicht wieder drin. Das ist eben das Unglück. Wenn diese Da men nichts zu thun haben, geschminkt und in ihrem Element, dann suchen si« sich etwas außerhalb desselben —" „Ungeschminkt," meinte ich hinzu setzen zu müssen. „Aber immer Scenen —" „Sie wird mir eine Flasche Petro leum in's Gesicht gießen Oleum, wollt' ich sagen." Kenner faßte meinen Arm am Hand gelenk und sah mir lange treuherzig in's Gesicht. „Das befürchte nicht," sagte er beru higend, „es wäre auch schade um Deine schönen Augen. Aber so ist Hermine nicht. Du weißt, Lessing sagte: Das Weib ist di« Krön: der Schöpfung. Und das bezieht sich auf diese He roine." „Er hat sie gekannt?" fragt« ich er staunt. ahnt." „Du machst mich neugierig," sagt« ich, „indessen —" „Kein indessen, kein aber hier!" Er legt« eine Photographie vor mich ..All« Wetters Augen. Ich spitzte die Lippen und pfiff. „Also das ist sie! Sie wird sick gar ren und sie vor allen Dingen von dem Hause seiner Braut fern zu halten. Er würde alle fein« Versprechungen erfül len, si« sollte ihm nur Zeit lassen. Ich sollte ihr tüchtig Weihrauch streuen, I »ihr mit dem Weihwedel die Nase «in- schlag«»," so drückte er sich aus. Auch lab er mir ein paar Zeilen »u meiner Legitimation. Während ich sonst um drei Uhr m, ner Mittagsruhe nachgehe oder nachsitze wallte ich diesmal nach dem Anhalt«? Bahnhof, die Photographie der Erwarteten in Händen, und stellte mich am Perron aus. Man hätte mich für einen Detectiv halten können, den».aber hatte ich vor gebeugt. Ich hatte Lackstiefel angezo gen, ein karrirtes Beinkleid und mei nen Verlobungsrock in welchem ich mich wenigstens einmal habe verloben kers von Adolf Ernst-Th«ater. Der Dresdener Zug kam Juno schwebte heran. Unverkennbar: Ganz Hermin«, wie Jenner sie mir geschildert hatte,im stahlblauen Seidenkleid, der ersten Klasse entsteigend wie die Göttin, dem Wollenwagen von Pfauen gezogen. Ich verbeugte mich tief und zog den „Äh sind Sie's, Herr Direktor?" wart, „nicht gerade Direktor, große Menschendarstellerin, sondern nur Hausbesitzer sechsfacher Hausbe- Dabei zerknitterte sie Jenner's Brief kannte Aktenstück, Leicester's Verrath Medea, als Sappho, als Messalina, und ich was sollte ich thun? Ich betete 112» an. seine Courier«. Jenner bekam ich während der ganzen Zeit kaum zu Ge sichte. Das Gastspiel war vorüber, es kam die Zeit der Ruhe, der Ueberlegung, der Besinnung und des Abschiedes. Ich stellt« mich zum ein. „Nun, mein geschätzter Freund," so empfing sie mich in «in«m Morgen toftüm von geblümter Seide, daS in intiken Falten ihr: muskulös ciselir ien Formen umwand, „revt-n»»» u Wo steckt er?" „Ach ja, mein Freund J«nner," haspelte ich heraus, „mächtige Seelen nalerin ist es mir nicht gelungen, ihn vergessen zu machen?" Sie runzelte die Stirn und das sah nach etwas aus, w«nii sie die Stirn runzelte. „,Das Surrogat," sagte sie, indem tin Zug feiner Ironie ihre Nasenflü gel umspielt«, „ist vortrefflich, aber es mtschädigt uns nicht für den echten Artikel. Jenn»r schrieb mir in jenem Briese, durch den Sie sich bei mir ein führt«», daß Sie Vollmacht hätten, illes zu applaniren. Es giebt gtwisse Versprechungen, die man nicht auf dem Wege der Stellvertretung «rledigi. Daß mein« Carriere sich in ausst«igender Li nie bewegt, läßt mich nicht vergessen, daß ich aus Liebe zu diesem»,Manni, den Si« Freund nennen und den Sie oertreten, drei erst- Partien ausge schlagen habe, darunter eine sieben zackige Krone. Ich könnt« jetzt als Gräfin vor Ihnen stehen, statt als arme Komödiantin, die hinkend dem nungslofes Reh, seinen Pfad kreuzte, vi« Ehe." Sie hob sich wi« ein« Prophetin des Unheils fast zur Decke empor und sprühte einem zerschmettern den Blicke an, so daß ich zuriickbebte und fast ihren Schoßhund todt getreten hätte. Aber das routinirte Vieh war aus seiner Har «nd verkroch sich unter dem Sopha. sich mit einer zimperlich«», milchgesich- Jm Lapidarstyl sprach sie diese Worte, die wie Felsblöcke des Poly „Ha —! Schnöde Schandthat des undankbaren Geschöpfes Mann ge nannt!" „Ich werde ihm Vorstellungen ma chen," stotterte ich zerknirscht und die Perlen der Angst von der Stirn wi schend. Si« d«utete mit mächtiger Pose und susgestrecktem Zeigefinger voll beben der Entrüstung auf einen silbernen Dolch, den sie als Medea im Haar Petrus mit dem Schlüssel darstellte. „Dies Werkzeug der Rache," sagte sie, „entweihe ich mit seinem H«rzü! — blut, wenn er sich vor mein Angesicht wagt. Sie haben Vollmacht! Wie Weib heimführt." „Nicht von der Stell«!" herrschte sie mich an. „Dort ist Tinte! Feder!! Und das Dokument!!!" In der That, auf dem Tische fand Jenner bereits als Entschädigung für sein gebrochenes Eheversprechen zug«- standen hatte. „Es ist nur eine leere Förmlichkeit," sagie Hsrmine, „aber ich bedarf einer Si« garantiren ja. Und ohne die Un terschrift eines Ehrenmannes, wi« Sie es sind, ist dies elende Papier ein blo pyen, die mir nachjagen, nicht abfer tigen. Stellvertreter! Thue Dein« Pflicht!" tondafchlanze, toelchc das arm« zit ternde Vögelein in seinem Neste auf- suckt und es hypiiotisirt.>— Si« winkt«. Ich schrieb. Jahre sind seitdem verganzen. Jen ner hat geheirathet. Sie haMdrei rei zende Kinderchen aber lein Vermögen mehr. Sie hat sich scheiden lassen. Er ist in Australien und sucht Gold. Und ich bin u. A. auch um zehntausend Marl ärmer. Ich zahlte sie mit einer Hypothek gern und bereitwillig, in Trauer um meinen Freund. Affe und Gigerl. Ein ironischer Gatte. Frau: „Du, heute hat mich unser Nachbar eine Grazie genannt!" Mann: „Verzeih' ihm diese Unbe sonnenheit!" Stimmt. Tante: „Höre, Ella, es paßt sich aber gar nicht, daß Du Deinen Bräutigam ohne Licht die Treppe hinab begleitest."—Ella: „Aber Tantchen, er ist doch mein Licht!" In der Militär schwimms ch u l e. Lieutenant (für sich): „Kerl schlängelt jerade so ver gnügt herum wie 'ne verliebte Wasser nixe, wenn se mir jeseh'n haben könnte." Zweideutig. Arzt (zur Gattin des Patienten): „Ich sürchte, liebe Frau, Ihr Mann verliert den Verstand." Gattin: „Aber, mein Im Zweifel. „Sie sind der Beleidigung angeklagt. Sie sollen den Rentier Schmidt öffentlich ein Rhino zeros genannt haben." Angeklagter: „Na, wer hat denn geklagt, der Schmidt oder das Rhinozeros?" Gewinn und Verlust. Per-dita: „Wenn Du fortfährst, mit meinem Vater Poker zu spielen, werde ich Dich nicht Heirathen." Jack: „Wenn Drin Bater noch länger mit mir Poker spielt, werde ich es auch gar nicht mehr nöthig haben." Zwang der Etikette. Mutter: „Johnny, geh' zum Grocer und hole ein Pfund schwarzen Thee." Johnny: „Ich hörte Papa sagen, er liebe nicht schwarzen Thee." Mut ter: „Das ist ganz gleich, was Papa sagt. Wir sind in Trauer." Bauern-Eitelkeit. Hie fel: „Wie i in der Stadt war, hab' i damit glei absortograsiarn lass'n." Burgei: „Aus'm Biild siech i aber la Uhr net; wo hast es denn g'habt?" soll'n? Wo halt d' Stadtleut die Uhr hab'n im Westentaschl!" Gemüthlich. Up en meck lenbörgschen Gaudshof stecht 'ne up swartcn Regenwolken an'n Hewen tau seihn kr-ggt, sröggt hei sinen Kutscher: „Segg mal, Krischan, süll'n wi woll ball Regen kriegen?" „Je, Herr, dat weit ick ok nich." „Wat meinst Du, Wagen mch leiwer upilappen?" »Je, Herr, mi kann't egal sin, ick sitt jo dvch buk:»!" ... Eingegangen. Ein Tisch voll Bauern saß Abends wiesen, müsse die Zeche zahlen. Der Vorschlag fand Beifall; einer zählte «ins, zwei, drei, und der Moosbauer Der Moosbauer, aber bildete sich ein, das Ganze sei vorher abgemacht gewesen, und da er sich sür gescheiter als die andern hielt und auch nicht allein hereinfallen wollte, schlug er vor, man solle gleich bestimmen, wer mor gen Abend die Zeche zu zahlen hätte, morgen müsse aber der zahlen, auf den jetzt die wenigsten hinwiesen. Die Bauern thaten ihm den Willen und auf „drei" zeigte der Moosbauer schnell auf einen der Umsitzenden. Die schlauen Bauern aber hatten jeder aus sich selbst gezeigt und so mußte der kluge Moosbauer unter dem Gelächter der anderen abermals die Zeche zah len. Bitter. Isidor Courseles: „Lea, sing' mir ä Schlummerlied, daß ich kann schlafen." Lea: „Warum willst Du schlafen?" Isidor Courseles: „Damit ich kann vergessen, was mer hat gekostet Deine musitalisch« Ausbildung!" Schreckliche Drohung „Also Dein Mann Hai eing«willlgk, daß Du im Wohlihätigteitsconcert mitsingen darfst; wie hast Du ihn denn so herumgekriegt?" „Ich habe ihm einfach gesagt, wenn ich nicht da singe, singe ich zu Haus!" Neues einradiges Wüste n- Sicherheits-Velociped. (System.Sieb".) Garzueisersiichtig. Sie: „Nun. woran hast Du gedacht, als ich fort war, Männchen?" Er: „An nichts." Ut deSchoo l. Lehrer: „Korl, gen Venvandten?" Schüler: „Wenn man enen Vadder hatt, de Breefdräger ls!" Aufrichtig. Aron: „Herr Mandelblüh, gestern habe ich Sie hoch zu Roh gesehen. Sagen Si« mir mal aufrichtig, ist das Reit«n wirklich so «in großes Vergnügen?" Herr Man delblüh: „Wirklich! 's ist a seines Ver gnügen! Aber aufrichtig gestanden, ich bin vor Angst und Schwitzen noch nicht zum Vergnügen gekommen." Die Klaoierlteuer und ihre Zoigen. In Klanghausen haben die Wohlweisen Stadtväter ein« Klavier steuer eingeführt erstens natürlich, um den Stadtsäckel zu füllen und zwei tens, um „durch Einschränkung d«S vielen unberufenen Klavierspielens die Pflege eines rein künstlerischen Spiele! in der Stadt zu erzielen." wird in dieser Familie also nicht ge spielt werden die Nachbarschaft aber kann sich auf den Kunstgenuß Steuer bezahlt werden soll und em pfiehlt ihr, die alten Stücke öfter zu spielen. Sofort kündigt dvr Mieths mann bei neuen Stücken wäre er unmöglich. Die Frau penisionirte Rittmeister Stübler läßt, ebenfalls der hohen Fräulein Eulalia, übrigens eine lei denschaftliche „Virtuos»»" spielt jetzt am Tage statt wie bisher drei sie ben Stunden, um der Steuer wegen. Licht zu sparen. Von Anschaffung neuer Instrumente, um die alten keine Rede mehr. Eine fernere Annehmlichkeit, welche die neue Steuer geschaffen, ist weiter die, daß man, um die Instrumente bes ser auszunützen, sich zu zweien oder dreien vereint, um aus dem iinmal be steuerten Instrumente vier- oder sechs» Am stärksten aber saß der Pfeil Fräulein Orphelia Gutherz's im Rü cken der unvorsichtigen Stadtväter. Di« ältere Jungfrau hatte kurz nach Ein führung der Klaviersteuer das Zeitliche gesegnet und der „.durch dies« barbari sche Maßnahme hauptsächlich hart be troffenen Jugend beiderlei Geschlechts der guten Stadt Klanghausen alljähr lich (!) 2 Violinen, 4 Flöten, 3 Trommeln. 6 Ocarina's, S Maultrommeln, 4 ZiehharmoN'iika's, 10 Mundharmoni», 2 Paar Tschinellen, eine große Trommel, 3 Triangeln vermacht —: „Damit dieselbe trotz dieser gesetz lichen Beschränkung ihrer Neigung zur edlen Kunst der Musik keinen Abbruch zu thun brauche!" Verkehrte Welt. Gen«, ralsköchin (zum Dienstmädchen): „Ich sage Dir, mein Gefreiter ist verwöhn ter als mein General!" Zerstreut. Professor (die Innenseite seines Eherings betrach tend): „Da steht: den 23. Januar 1863 und den 9. August 1864. Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, welches von Beiden das Datum meiner Verlo bung und welches dasjenige mein«» Hochzeit ist!" .
Significant historical Pennsylvania newspapers