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Ein Stoß alter Akten, um die sich Niemand mehr kümmert, liegt dort aufgestapelt. Die Schriftzüg« sind oer blichen, die Papiere vergilbt, fingerdicker Moderduft! Wo« unter denselben wohl Alles begraben liegt s Gingina! Seltsamer Name. Wie eigenartig er das Ohr de« Fremdling« berührt und doch voll harmonischen Zau ber«. Ein eigener Zauber lag auch über dessen Trägerin ausgegossen. Eine roth, blond« Südländerin mit schwarzen, fun kelnden Augensternen, von dunklen Wim pern und Brau«n überschattet. Merk würdiges Spiel der Natur und doppell wirksam durch seinen seltenen wunderba. Ren Contrast l Wer Gingina gesehen, hat si« ni« m«hr vergessen. Nicht da« scharfgeschnitten« fein« Profil, nicht di« zierlich« Gestalt, aber die märchenhasten und die s«urig»rothen Haarwellen haben Nur / die nicht dabei ihr Herz verloren. Gin. gina war trotz des glühenden Hauche«, der ihrer Gestalt zu entströmen schien, den Männern gegenüber ein starre» Mar morbild. Sie nahm deren Huldigungen al« pflichtschuldigen Tribut entgegen,' stolz gleich einer Königin, obwohl sie nichts Anderes war al« eine Straßensängerin, die für kleine Münze ihre Lieder hinaus schmetterte über die prächtige Piazza San zu tanzte. Mit welcher Grazie sie Alle« that, die Musen selbst schienen ihr Unter richt in ihren heiteren Künsten gegeben zu haben. Ein alter Mann war e«, der sie al« Beschützer begleitete, und noch dazu blind. hin. Wenn si« geendet, nahm er den Danke«sold de« Publikum« in seiner Blechbüchse entgegen. Gingina selbst lung, und doch füllte sich die Büchse nicht der besonder« bei Fremden reichlich au«, fiel. Wer damals Venedig besuchte, kannte Gingina, sie gehörte zu den duzirte, concentrirte sie da« Interesse der Tausende, die fröhlich auf derselben hin und her wogten. An einem milden Lenzabende de» Jah re» 135* saß eine heitere G«s«llschast von Offizieren der damals sehr starken Gar nison in dem Extra-Lokale einer kleinen, aber durch ihre vortrefflichen Weine best, renommirten Fia»chetteria auf der Pia. zetta. Da» Gespräch würd«, wa« «in Blick auf di« Balleri« g«l«erter Flaschen wohl begreiflich «rscheinen ließ, s«hr laut g«sührt und dr«hte sich um Gingina, an deren Künsten man sich kurz vorher er sreut hatte. Jeder behauptete, den Cha rakter de« Mädchen« bester zu kennen al« der Andere, di« verschiedensten und wider sprechendsten Ansichten darüber waren zum Ausdrucke gelangt. „Sagt, was Ihr wollt, ich halte da« Mädchen für brav und ehrenhaft und steh« dafür «in, bis ich vom Gegentheile die Beweise habe. Damit Basta", wollte der Zieltest« d«r Gesellschaft, ein ruhiger und gesetzter Hauptmann der Genietruppe, die Er klärungen, welche einen hitzigen Charak ter anzunehmen begannen, schließen. „Keineswegs Basta" fahr Bela v. Z., «in blutjunger Lieutenant eine« kroati schen Regiment«, aus. „Der Herr Hauptmann ist ein bekannter Idealist Ausnahme macht, wette ich." Da« Wort zündet«. „Ja, wett«», wetten !" scholl e« in der Runde. „Ich find« e« unpassend, die Ehre eine« Weide« und sei e« auch nur einer rad in'« Wort fiel. „Laß den Morali sten au« dem Spiele, ich halt« di« Welt«. Wa« gilt'«, Kamerad?" «Zehn Flaschen Champagner, mehr ist der Thür de« Locals vertrat, auf. Di« Offizier« stutzten. „Wa« giebt e« dort draußen?" Der Kellner stürzte herein. "Lom „Wer hat gelacht?" di« cameriers", stamm«lt« v«rl«g«n d«r Bursche. „Treibt Eure Scherze anderiwo, hier aber wollen wir ungestört sein !" Der Genie-Hauptmann Halle inzwi. schen sein Zeche berichtigt und sich mit kurzem Gruß empfohlen. Al« er durch die Osteria schritt, bemerkte er an einem Tischchen hart neben der Tenda zum Ertralocale den alten Padre Bernabo, der sein Sorbet» schlürfte. Eine zweite Tasse mit Sorbeto stand halbgeleert auf dem Tischchen. Der Alte war also nicht allein gekommen. „Gingina, wenn sie es gehört hätte, armes Mädchen!" entfuhr es bedauernd dem Munde des Offiziers. ,/Fllnf Flaschen Champagner aconto!" schrie Bela v. Z, im Extra-Locale. "Lvvivs Qinxma !" tönte es im wil. den Chorus. Der Hauptmann stieb zornig seinen Säbel gegen den Steinboden und eilte dann mit einer Verwünschung auf den Lippen aus dem Locale. * » * In der zweitfolgenden Nacht, nachdem die Schläge der mitternächtlichen Stunde kaum verhallt waren, schritt ein junger Mann langsam Über die Riva bei Schla voni. Bei dem zweiten Male blieb er stehen und musteret« die Gondeln, die, nur spärlich beleuchtet, einer Reihe un heimlicher Särge glichen. Unheimlich« Ruhe schien auch über die ganze Stadt, in welcher in anderen Nächten um diese Stunde noch volles Leben zu herrschen pflegt, heute ausgebreitet. Die Stra ßen waren ausgesto>ben, nirgends bilde ten sich Gruppen, einzeln« Gestalten nur huschten an den festverschlossenen Häus«r- Marschschritt starker Militär-Patrouillen unterbrach von Zeit zu Zeit die Still« der Nacht. Was hatte sich gleich einem schweren Alp auf die stolze Dogenstadt gelegt ? Eine traurige Thatsache. In Folg« einer weitverzweigten Verschwörung, reiche Verhaftungen vorgenommen und Mittags das Siandrecht proclamirt worden. Eine furchtbar« Maßnahm«, die nie ihre Wirkung verfehlt« und hier, wo d«r Boden von den Feinden des Staate« un terwühlt war, wo ganz Venedig nur ein Vulkan schien, der aus den günstigen Moment seines Ausbruches wartet«, ganz am Platze war. „Verwünschter Zwischensatz, wenn si« sich davon abhalten ließe", brummte der Da legte eine Hand auf seine Der Angesprochene wendete sich um. Eine dicht verschleierte Frauengestalt stand hinter ihm. „Wie, Mädchen, Du verstehst auch deutsch?" „So viel als meine Kunst es eben er fordert. Nun aber kein Wort weiter— folge mir". Und sie zog Bella von Z. rasch mit sich nach einer der naheliegenden Gondeln. „Du hast mich gleich «rkannt, Gin gina ?'' „O, aus Tausenden hätte ich Dich herausgesunden". über das noch nahe bartlose jungen Mannes. Er faßte nach der Hand des Mädchens, um sie zum Ausdruck sei ner Dankbarkeit zu drücken. Sie aber ein!" „Wer wird uns rudern?" „Dies fragst Du eine Venezianerin? Du dist noch ein Fremdling in unserer Stadl". „Deine zarten Hände und Arme—" „Wissen nicht nur Ruder, sondern auch Waffen zu führen". Durch den dichten Schl«i«r schien ein Blitz au» ihren Augen hervorzusprühen. Bela bemerlte ihn nicht, ,hn berauschte war. „Und wohin willst Du un» denn füh ren !" schwerer Bannfluch liegt; hinau» aus da« weite Meer, wo bei un« die Freiheit wohnt, wie bei Euch aus den Bergen". „Herrliche« Mädchen, an Deiner Seite si« genießen, ist Seligkeit". Leicht plätschernd fielen die Ruder in die Fluthen und rasch entfernte sich die Gondel gegen den Lid» hin, welcher, einem dunklen Streifen gleich, den Hori zont zu b«grenzen schien.—Wie so die« ge kommen war? Bela v. Z. hatte nicht ge säumt, jene Schritte zu unternehmen, die ihm zum günstigen Ausgange seiner Wette nöthig schienen. Gestern Abend war e« seinem Burschen gelungen, der Straßensängerin ein Billet zuzustellen, in welchem Bela si« unter Betheuerungen seiner Liebe um ein Rendezvous bat. Heute Morgen hatte er ihre Aniwort er halten, daß sie ihn um Mitternach bei dem zweiten Molo der R»va der Schia» i voni erwarten werde. Em so rascher Sieg hatte zwar seine Hoffnungen über troffen, war aber dem jungen selbstbe wußten und von den Damen so verwöhn» beschloß auch sofort, der Einladung Folge zu leisten, war er doch nie vor einem Li«, besabenleuer zurückgeschreckt. Die Vorfälle de« heutigen Tage« hat ten zwar auch die Freiheit der Officier« beschränkt, durch den Tausch seiner Uni. form mit Civilkleidern, die ihm wieder holt gute Dienste geleistet, glaubte Bela v. Z. aber vor allen unliebsamen Even, lualitäten gesichert zu sein. Im schlimm, sten Falle schien ihm eine Schäferstunde mit Gingina, die ihm zudem zehn Fla. schen Champagner und neuen Ruhm als eintrug, auch nicht mit einem Verweise oder einigen Tagen Zimmer, arrest zu theuer erkauft zu fein. An nächsten Morgen lief bei der Poli zei-Direktion die Meldung ein, daß ein männlicher Leichnam an den Strand des Lido geschwemmt worden sei. Di« Commission, welche sich sofort an Ort und Stelle begab, constatirte, daß es der Leichnam eines den besseren Ständen an. gehörenden Mannes sei, welcher an der rechten Brustseite di- Wunde eines Stile«, stich«», allerdings »ich« tödtlichen Charak ter», aufwies. Der Tod mußte in Folge Ertrinkens eingetreten fein. Die Leiche, bei der sich keinerlei Papiere zur Fest, stellung der Identität vorfanden, wurde in einer Gondel nach der Stadt gebracht. Da dort inzwischen bei der Polizei-Direk tion von Seiten des Militär-Commandos die Anzeige erstattet worden war. daß Lieutenant Bela v. Z., welcher nach Aus sage seines Burschen m der verflossenen Nacht in Civilkl-idern eis Stelldichein mit der bekannten Straßensängerin Gin gina gehabt habe, seitdem vermißt werde, war e« nicht schwer, die Persönlichkeit des Ermordeten zu identificiren. Ein Mord lag allem Anscheine nach vor und e« wurde sofort der Verhaftbefehl gegen Gingina erlassen. Man fand dieselbe in der Kirche Madonna della Salute aus ausgestreckt und in Thränen ausgelöst. Sie schien die Polizei-Agenten «»wartet zu haben, mechanisch folgte sie denselben, ohne aus deren Fragen irgend welche Antwort zu ertheil«». Halte ihr der Schrecken über die That, die sie began gen, die Sprache geraubt ? Daß sie die Motive der That sollte die Angeklagt« Auskläruug g«ben. „Zu welchem Zwecke haben Sie denn dem Lieutenant Bela von Z. ein Ren» dezvou« dewilligt?" fragte der Präsi. dent. „Um ihm zu beweisen, daß die Ehre einer Venezianerin höher im Werth« steht, al« er sie geschätzt hat". „Sie glaubten sich also b«l«idigt und ' ch si' Schuld". licher Absicht bewilligt. Wie geschah die That?" ich nicht, ebenso wenig, wie ««gekommen, daß «r über die Brüstung der Gondel in'« Meer gestürzt ist". „Haben Sie sein« Rettung versucht, um Hilfe gerufen? fuhr". „Si« haben sonst nicht« zu Ihrer Ver theidigung vorzubringen?" fragte der Präsident. „Nicht« sich d 5 Da« Erkenntniß de« Richter« lautet« Gingina war, al« über ihr junge» Leben der Stab gebrochen wurde, kalt wurde ihr gewähr«. Der Schmerzensausbruch des blinden Alten war bei dem Zusammentreffen herz erschütternd. Er sollte nun den Engel verlieren, der ihm da« Augenlicht er setzt hatte. Und aus welch' entsetzliche Weise! „Padre Bernabo, Dir bleibt noch Zeit genug zum Weinen, doch meine ist ge. ich Dich heute Morgen gebeten ?" „Ja, Gingina, wie Alles, was Du besohlen, aber um Gottes Barmherzigkeit willen " „Kein Aber. Willst Du, daß Gingina Der Alte stöhnte aus. „Dann gib her, es ist der letzte Lie besdienst, den Du mir erwiesen. Die heilig« Zungfrau segne Dich dafür, Ber nabo". Al» der Gefängnißgeistliche kam, um Gingina zum letzten Gange zu begleit«», fand er nur.mehr ihre Leiche. Sie hatte sich vergiftet. Beinabo, der ihr da« Gift verschafft haben mußte, war verschwun den. Zwei Tage suchte ihm die Polizei vergeben«. Am dritten wurde seine deiche au« dem Eanale Grande gezogen. Arme Gingina! Nicht einmal die sonst so wohlfeile Aureole der politischen Märtyrerin ward ihr m ihrem Vaterlande zu Theil. Ihr Volk hat sie vergessen, wie der Knabe den buntschillernden Schmetterling, der wenige Minuten sein Auge erfreut. Nur die alten Acten noch enthalten ihre Ge schichte, eine traurige Geschichte, die aber de« poetischen Reize« nicht entbehrt— trotz Staub und Moderduft. Vor langen Jahren haben einmal Barbaren über die Civilisation gesiegt, „Barbaren" zerstörten da« römische Reich. Heute sind wir Zeugen des um> gekehlten Schauspiels: westliche Civilisa. tion droh« dem mächtigsten Reich des Ostens den Untergang. Das klein« Japan hat China niedergeschlagen, nicht durch größere körperliche Kraft, sondern durch höher« Intelligenz. Und nicht allein da» ganze v-rrottete System dieses Riesenreiches sinkt damit zusammen, diese Herren des himmlischen Reiches der Mitte lernen auch zum ersten Male, daß die Ränke und Tücken ihrer corrupen Po litik unter den modernen Verhältnissen nichts mehr fruchtet. Sei« Monaten hat China versucht, Friedensverhandlungen mit Japan anzuknüpfen, seine „Staats männer" haben e« aber dabei sür „diplo matisch" gehalten, nie Verterter zu er nennen. welche irgend welche Macht hat ten. Es war ja doch möglich, daß wäh rend der Verhandlungen sich noch irgend Etwa« ereignen würde, da« da« Kriegs glück zu Gunsten China'« wendete. Rom hat keiner Zeit ein ähnliche« Spiel gespielt. Japan ein«» geschickt hatte, weil er nicht al« offizieller Vertreter der chinesischen Regierung be trachtet werden konnte, hat man dann den amerikanischen Rcchtsbeiftand in Washington, Herrn Köster, berufen. Aber siehe da, auch Herr Foster fand, al« er in Japan ankam, keine genügen den Vollmachten i die Japanesen wei gerten sich. sich mit ihm in Unterhand, lungen einzulassen und Herr Foster, der einer der gewiegtesten amerikanischen Kenner internationalen Rechte« und in. ternationaler Gebräuche ist, zog sich zu« rück und halte «ine kleine „Scene" mit den übrigen Vertretern de« himmlischen Reiche«. Die „hohe" Politik China'« hat sich al« eb«nso läch«rl>ch und unehr lich erwiesen, wie seine ganze übrige Verwaltung und sie wird durch ihr« kin dische Kniffe nicht mehr erreichen können, al« seine Truppen auf dem Schlachtfeld erreicht haben. W. u. A. Das Taschentuch ist heutzutage unser unzertrennlicher Begleiter, und doch gab e« eine Zeit, al« man diesen nützlichen Gegenstand noch nicht einmal dem Na men nach kannt«. Uns«»« heutig«» Da men, denen ein zierliche« Taschentuch ein unentbehrliche«Toilettestück ist, werden«« kaum glauben, daß die Damen und Edelfräulein, an die Walther von der Logelweide und Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob, ihre süßen Minne lieber gerichtet, sich niemal« eine« Taschen, luche« bedient haben sollen. E« ist aber eine historisch festgestellte Thatsache, daß erst vor etwa 350 Jahren zum erstenmale eine Dame em Taschentuch benützt«. Die jung« Dam«, di« di«s«n b«deutsamen kulturhistorischen Schritt that, war ein« hübsch« Venetianerin, die mit ihrem «kxxoletlo" jedenfalls großes Auflehen erregt hat. Italien ist die Wiege de» un« heut« so unentbehrlichen Taschen tuch-». Jenem Lande entlehnten zunächst die französischen Damen, und zwar zur Zeit Heinrich« 11. (IS47—ISSS), den Gebrauch de« Taschentuch«. Au« den teuersten Geweben bestehend, mit kost baren Stickereien und Besätzen versehen, galt e« lediglich al« Luxusartikel. Unter Heinrich 111. (1674—1689) gebrauchte man eS schon parfümirt und nannte e« dann auch wohl "moubkoir 6e Venus". Etwa ums Jahr !S«0 hielt «S auch in D«utschland seinen Einzug, und auch hier würd« das Taschentuch, da« man nach seinem italienischen Ursprünge „Fazillet lein" nannte, zunächst em Schau- und Prunkstück, dessen sich nur Fürsten und sonstige reiche Personen bedienen dursten. Bei der verschwenderischen Ausstattung, mit der man die Taschentücher herstellte, ist e« nicht zu verwundern, wenn e« b«i reichen Brautleuten al« Verlobung«ge» schenk diem«. Neben kostbarem Spitzen, besatz läng« der Kanten und wertvollen Stickereien war auch der Ausputz mit kleinen Puscheln und Quasten an den vier Ecken sehr beliebt. Dem nied«r«n Volk war der Gebrauch de« Taschentuch«, Me zum B«ispi«l in Dr«»d«n. um« Jahr Jahr« früh«r, ISB3, würd« in bürg eine d«r Rangordnung d«r höh«r«n Stände «nlsprtchend« Preisliste sür Ta schentücher festgestellt. Fast zu der glei chen Zeit wie in Frankreich finden wir da» Taschentuch auch im «»manischen Reiche zur Zeit de« prachtliebenden Soli man ». (ILM—ISK6), de« Zeilgenossen Karl« V. Dort diente es als Auszeich nung sür di« böchsten Staatsbeamten und Würdenträger, die e« al« Prunkstück entweder im Gürtel oder an diesem her abhängend zu tragen pflegten. IS" Die f«inst«n Druckarb«it«n in d«r Stadt li«f«rt di« „Woch«nblatt" Office.
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