Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 01, 1895, Page 3, Image 3

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    Genie der Tlmt.
<l3. Fortsetzung.)
- XIX.
' Es war «in sonniger Morgen im
Spätherbst, als sie den alien Mann
von der Gefängnißthür abholten.
Er sah aschgrau aus hatte die
Nacht wohl kein Auge zugethan fahl
das Gesicht, hager die Wangen, tieflie
gend die Augen, und so willenlos, wie
ein Kind.
Er erstaunte nicht einmal, als er in
der Droschke,aus der sein Sohn und
der Graf Brehing gestiegen, Asta sitzen
sah.
Die brave junge Frau hatte es mit
gäher Konsequenz gegen den stillen Wi
derstand der Ihren durchgesetzt, dabei
zu sein, wenn der Onkel der Hastan
.ftalt den Rücken kehrte, ihn aus Ber
lin fort und vorläufig mit sich auf ihr
feindet.
Stadt zurück. Niemand sprach. Und
draußen die Natur bereitete sich zum
Sterben.
Asta hatte Johannes für ihren Plan
gewonnen dieser hatte alles Weitere
veranlaßt, so daß der alte Mann auf
dem Potsdamer Bahnhof, wohin man
ohne jeden Ausenthalt in der Stadt
jfuhr, seinen gepackten Koffer vorfand
und gleich mit Asta nach Bergholz über
siedeln konnte.
Sein Sohn gab ihm das Geleit und
sollte ein paar Tag« drüben bei ihm zu
Besuch aus dem Gute bleiben.
Erst beim Einsteigen in den Wagen
«btheil machte Graas einen schwachen
Versuch, sich gegen Astas guten Willen
«aufzulehnen,
„Nein, ich will nach Haus!" sagte
er, plötzlich stehen bleibend.
Aber Asta griff ihm unter den Arm,
zog ihn sanft vorwärts.
„Komm nur, Onkel," redete sie ihm
gu, „jetzt ist einmal alles abgemacht,
Gepäck ausgegeben, Billet genommen,
jetzt mußt Du uns leinen Querstrich
machen!"
Und er bestisg gutwillig das Koupe,
gab sich drein.
Brehing hatte geschwankt, ob er seine
Verlobung veröffentlichen solle, oder
die Dinge in der Stille halten, um kein
Aussehen zu machen.
Er hatte sich für das erstere ent
schieden.
Und das Ereigniß hatte die Wohl
berechnete, vorhergesehene Wirkung.
Zuerst war an erstaunt, als man die
Anzeige las.
.Fräulein Annie Graas," hieß es,
„das ist doch nicht eine Verwandte des
«lten Graaf vom Prozeß Graas?"
„Ja, wahrhaftig da steht es groß
und breit: „Tochter des Kammfabri
ianten Herrn Heinrich Graaf und des
sen verewigter Gattin Frau Wilhelmi
ni Graaf, geborene Bluth"! Das ist
Schneid er verlobt sich mit der Toch
nran eben wegen Diebstahls in's Ge
fängniß gesteckt, obwohl er eher in die
Dann theilten sich die Meinungen.
„Der Brehing ist ein ganz gewissen
loser Mensch, der nur nach dem Gelde
heirathct!" sagten die einen. „Ich
der Alte Raubmörder und Brandstifter
cher ein Beispiel nehmen!"
Das Resultat war, daß man Breh
ing belobte und bewunderte, aber be
beide schon nicht an Demüthigungen
fehlen wird!"
„Und wie unangenehm, sähe man
st s
Selbst die Stellung zu'seinem eige
rienVerleger änderte sich- dieser schien
allerlei an BreyingsÄmtsfiihrung aus
zusetzen haben und machte ein reservir
tes Gesicht.
Dies alles sreilch ereignete sich so,
wie Brehing es «rwartet hatte.
Er ließ sich dadurch nicht irre ma
chen.
In anständiger Frist nach seinem
Verlobungstage fand die Trauung statt.
Zu dem feierlichen Akte war von
Bergholz nur Asta herübergekommen.
Sie und Johannes waren die Trau
zeugen. Bei dem kleinen Diner nach
der kirchlicl>en Einsegnung ihres Bun
des war niemand als die genannten
vier Personen anwesend.
Die Hochzeit wurde im Hotel de
Rome gefeiert. Der Eigenthümer dieses
alten Musterhauses hatte die Liebens
würdigkeit gehabt, für den besonderen
Zweck der kleinen Gesellschaft zwei rei
zend elegante lind gemüthliche Salons,
Und trotzdem schaute die jung: Grä
sin Lrehiü!-, niht mit frohen Blicken
durch die Spiegelscheiben auf das
Treiben „Unter den Linden" hinunter,
als sie vor Tisch ein paar Momente al
lein mit Asta in dein für die Damen
Ihr Vater fehlte sie hatte einst
wohl gemeint, viele frohe Gesichter an
ihrer Hochzeitstafel zu sehen jetzt
hatte alles einen etwas traurigen Aus-
Allein wessen Schuld war das al
les? Nicht ihres jungen Gatten, nicht
ihre eigene sondern die des starr
köpfigen alten Mannes, der ja, der
nun einmal die groß: Schande über die
Familie gebracht.
Sie liebte Brehing, aber kurz vor
der Hochzeit hatte sie einen Versuch ge
macht, ihm sein Wort zurückzugeben
einen erfolglosen Versuch, denn in sei
nem Edelmuth, in seiner Großherzig
keit, in seiner herzlichen Liebe zu ihr
wollte er von einer Auflösung ihres
Verhältnisses nichts wissen.
Sie liebte Brehing aber ihr grau
te vor dem Augenblick, wo er einmal—-
später, wenn an irgend einem schwar.
zen Tage seine gute Stimmung sich
trübte ihr aus ihres Vaters Schan
de einen Vorwurf machen würde.
Ihr Vater war zu dem Feste gebeten
worden er hatte kich nicht entschlie
ßen können, nach Berlin zu kommen.
Marenholz wäre wohl gern erschie
nen allein auch er vermied es lieber,
in der Reichshauptstadt dem Schatten
des Marenholz, der einst dort gelebt,
zu begegnen.
Der Onkel Kvmmerzienrath hatte
das Hochzeilsmahl bei sich ausmsten
wollen dagegen aber hatte sich, Jo
hannes, der junge Bauführer, auf das
Energischste erklärt. Er wollte Fritzi
nicht wiedersehen. Asta hatt: dem bra
ven Jungen mit ihrem seinen Takte sei
nen wahren Grund abgemerkt und in
folgedessen ihre Schwester nicht gela
den. Ihr war aufgefallen, daß Johan
nes ihres Vaters Haus mied; da dies
nicht des alten Herrn wegen geschah,
geschah es offenbar Fritzis wegen. Und
«s war ihr ja auch seinerzeit nicht ver
borgen geblieben, daß Johannes eine
Bille Neigung für das wunderliche
Mädchen nährte. Ging er jetzt nicht
mehr hin, so war er eben zur Erkennt
niß ihrer eigentlichen Naiur gekommen.
Daß ihr Hochzeitstag so stille ver
lies, daß allerlei Schatten mit am Ti
sche saßen, bewirkte, daß in der jun
gen Frau Herzen, in dem die Kindes
iiebe längst untergraben worden, sich
ein schwerer verschwiegener Vorwurf
gegen ihren Vater erhob.
für ein gewisses vornehmes Familien
blatt schriebe, etwas kurz erwidert, die
Redaktion habe die Beziehungen zu
„Welter, wie sehen Sie aus, lieber
Freund!" rief Breying, als er Josephs
ansichtig ward, und „Franz, wie haben
hielt.
Asta hatie ihn auf die Sin- und
Milchdiät gesetzt. Des Morgens bekam
zum Frühstück zwei pflaumen
weich gekochte, in Vi- er sich drei bis
vier Tropfen Euracao that, wenn sie
ihm einmal weichlich wurden. Abends
Schinken und einem ländlichen Salat;
und auf dies« Weise kamen ihm täglich
ein halbes Dutzend frische Landeier
zu gute, die ihre Wirkung nicht ver
> fehlten. Dazu hielt ihn Asta mit uittr»
sittlicher Konsequen/'zum MilchgemU
an. Er bekam kein Bier zu dm Mahl
theelöffelweise verschenkt wurde.
Dazu würzte sie das Mahl, was
man von ihr nicht erwartet haben wür
de, durch eine man möchte fast sagm
derbe Lustigkeit.
Es war überhaupt ein Wunder, wie
tapfer sie ihre Aufgabe angefaßt hatte
imd wie ihr Wesen sich dabei än
derte. Die Landmädchen, die sie in
Küche, Haushalt und Jnnenwirthschast
beschäftigte, die drallen naiven Dorf
kinder färbten aus sie ab. Sie verlor
""
lich, iveil sie dabei erst sich selbst als
der Anregung und leichter Belehrung—
Franz mußte vorlesen nachher mu
sizirte Asta ein wenig und beiden
lend, schien ihr Gast, Heinrich Graas,
sich ziemlich wohl zu fühlen. Er war
ein wortkarger Tischgenoß, ward na
mentlich von Marenholz mit einer gro
ßen, liebenswürdigen Sympathie um
geben, störte nicht, klagte nicht wie frü
her über die mod«rne Zeit, zeigte ein
ewig gleichmiithiges Angesicht, magerte
aber allmählich und unaufhaltsam ab
und war aus einem Graukopf ein
Mann mit fchne?weißem Haar gewor
den.
Er schien jede Freundlichkeit, die man
für ihn hatte, lebhaft zu empfinden,
dankbar hinzunehmen, that, wozu man
ihn aufforderte, ging mit Asta im
Garten spazieren, saß aber jeden Au
genblick in dem man ihn nicht anregte,
in müder Haltung auf irgend einem
Sitze nieder und blickte gedankenlos
vor sich hin in's Blaue.
Die fremde Umgebung hatte ihn an
scheinend nicht genirt oder gestört
mit einer gewissen Stumpfheit hatte
er sich rasch darein gefunden.
Natürlich war von den Berliner Er
eignissen nie die Rede, und jedes The
ma, das auf sie hinleiten konnte, blieb
änastlich von der Unterhaltung ausge
schlossen.
Er war heute nicht am Bahnhof, die
Neuvermählten zu empfangen das
Gehen wurde ihm allmählich sauer
er hatte sich sogar einen Stock geschnit
ten und in Gebrauch, genommen.
Aber wie sie an das Haus kamen
und aus dem Wagen stiegen, stand er
in der Thür und reichte Brehing, wie
seiner Tochter, etwas scheu die Hand.
Die junge Frau hatte sich an seine
Brust werfen wollen allein, sie
wußte selbst nicht, warum, sie hatte
nicht den Muth gehabt, es auszuführen
die Haltung des alten Mannes war
so eigenthümlich abwehrend und zu-
Als sie ihr Gesicht getrocknet und ge
tirlich und werbend seinem ZLesen,
bis sie mit dem nächsten Zuge das Gut
wieder verließin. Im Grund« war es
ihm gleich, in w:ich:m Seelenzustandi,
ihm das Mädchen zusiel, wenn sie
überhaupt nur die Sein« wurde. Als
kühler, praktischer Man« setzte »r sich
seii einfachen Tröst vor: „Das gM ssch
Frauenstiinmungen haben dasGute,
daß sie nicht dauern." War «r doch
eine der glücklichen Naturen, die in je
dem Ereignisse nur „das Gute" sehen,
das es für sie selbst hat.
Nr Zug führte sie nach Berlin zurück
es war Brehing nicht gelungen, ei
nen Extraurlaub für «ine kleine Hoch
zeitsreise zu erwirken sein Verhält
niß zu seinem Chef war nachgerade so
kühl geworden, daß beiderseits nur
das Kontraktmäßige gewährt wurde.
In der Hauptstadt hatten sie eine
Wohnung genommen, draußen im We
sten, in einer der billigeren unter den
seinen Straßen u»d hatten sie ganz
nach Annies Wünschen und Geschmack
eingerichtet, so daß sie heute Abend
unmittelbar in's eigene Heim übersie
deln konnten.
Was überlegte Breying, als sie
stumm nebeneinander in dem Wagen
saßen, der sie vomßahnhof heimführte?
„So lange ich mich noch bei der
halte, genügt uns mein Ge
halt verbunden mit Armies Rente be
quem zun, Leben. Bricht sich dlese Be
ziehung einmal ab, muß der Alte her
halten. Und da ist es besser, daß sie
sobald, als es anstandshalber möglich,
sklave und liebe es nicht, irgend je
mands Untergebener zu sein. Ich will
als freier Dichter leben, frei auf dem
Meinen, will da meinen besseren Zielen
nachstreben, nachdem ich mir bis jetzt
die Wege dazu geebnet!"
Er hatte wirklich in seiner kurzen li
terarischen Laufbahn sich etwas wie in
neren Ehrgeiz angezüchtet und entschul
/ Stuliden, was er that.
' Und ferner dachte er daran, wie sehr
der alte Herr, sein Schwiegerpapa, in
den paar Monaten zusammengefallen.
Nahm ihn der Frühling nicht hinweg,
so genügte irgend ein neuer kräftiger
Schlag auf sein altes Herz, um
um, dies „um" dachte Breying nicht
aus; aber die Gedanken, die er
formulirte, waren etwa in Worte
klar und mitleidslos gekleidet die
folgenden: „So ein Mann hat nur die
Aufgabe, seines Geschlechtes Reichthum
dauerhaft zu begründen. Hat er dies«
Aufgabe erfüllt, so darf «r abtreten.
Er selbst weiß ja nicht einmal emen
verständigen Gebrauch von seinem
Gelde zu machen."
„Wozu gibt es solche Pfründner in
der Welt, die jungen, rüstig aufstre
benden Talenten nur die Mittel, sich
frei zu entfalten, vorenthalten?"
„Wir haben kein Recht, auf der Erde
zu leben, wenn wir nicht etwas wollen
und etwas thun!"
Während er dies durch sein Gehirn
gehen ließ, hielt seine Rechte Annies
Hand und drückte sie von Zeit zu Zeit
zärtlich.
Und was dachte Annie auf dieser
Fa',rt?
„Nun trete ich in's Leben. Morgen
bin ich die Gräfin Brehing, befehle
meinen beiden Dienstboten, habe ei
nen Gatten, der leider vorläufig nur
Redakteur ist. dessen Stern aber so
rasch und glänzend aufgegangen ist,
daß er mich immer stolzere Bahnen
führen wird. Und ich habe einen gu
ten Mann, der mich liebt, der sonst
sein mag, wie er will, mich aber sicher
tragen wird. Ein Flecken nur ruht auf
mir und meinem Leben, das ist meines
Vaters Existenz. Mein Bater ist alt
ich wünsche nicht, daß «r sterbe aber
wenn er einmal der Natur ihren Tri
but zollt, ist auch dieser Flecken ausge
löscht." Dies letzte dachte sie nW
wird nicht ewig aus mir lastend Nach
der natürlichen Entwickelung der Dinge
wird er in nicht allzuferner Zeit von
uns genommen werden der Flecken!"
?lber sie beschloß, sich für diese Miß
— da sv'.nmen sich jährlich nutzlos
ungefähr dreißigtausend Thaler an
Missen ails, "dse erst spiNer einmal ir
gend einem Menschen oder irgend einem
nig'D
>als Dich aus der Welt!"
Und Brehing Glück, Stolz, hohe
misch ihre Liebe entgegentrug, sich so
heiß an ihn preßte er fühlte mit
Behagen, daß Poesie und Leidenschast
möchten, er empfand es a" wohlthat,
Mensch zu sein.
XX.
«Luft alle Fenster auf.
Auf dem Urbock feierte das Volk des
Lenzes Einzug durch freie Bethäti
gung neuerwachter Kräfte, eine
übrige Militär erklärte durch Anle
gung festlich schimmernder weiße? Jn
«xpressibles die Saison für eröffnet.
Die nervenschwachen Damen, die
im Winter so viel hatten tanzen müs
sen, blätterten im Bäderalmanach
mancher Arzt schrieb einen Begleitbrief
an den betreffenden Kollegen, im Bade,
Fritzi Isar verlobt und zwar mit
«inem H?rrn, der dem Altev nach fast
mehr al.i ihr Vater hätte köiMen,
der aber Gesandter einer werdenden
Großmacht im Tirrvpäischm Südosten
war tnd einen .südöstlichen" Prinzen
titel führte.
Der Kommerzienra/H Graas war
im Laufe des Winters sehr schwach ge
worden. Asta konnte sich der stillen,
Furcht nicht erwehr/n, daß das Früh
jahr ihren Vater mit hin'wegnehmen
würde. Sie war infolgedessen wöchent
lich »wer- bis dreimal zu Besuch in
der Stadt.
Der alte Herr sprach nicht über sich,
seinen Zustand und seine Empfindun
gen aber er hatte seine frühe« Jo-
vkaNM eingebüßt^-saß ernst nnd irA'c
in feinem Sttthl Asta war über
zeugt, das Schicksal seines Bruders
gehe ihm näher, als er es Wort haben
wollte.
Franz war mitten im Winter von ei
irer sehr heftigen Leidenschaft für die
Laindwirthschaft ergifsen worden. Er
hatte sich entschlossen, sie als Beruf
zu wählen, >oar nach der Akademie Ho
henheim übersiedelt und schien nach
den fachmännischen Briefen, die er mit
Marenholz wechselte die Studien
ernst zu nehmen. Zugleich aber ver
brauchte er nicht wenig Geld. „Tages
Arbeit Abends Gäste saure Wo
chen frohe Feste" schrieb er, sei sein«
Devise. Asiv hatte den Eindruck, daß
er ebenso eifrig studire, wie bummele,
»nd fürchtete, daß er sich nach beiden
Seiten mehr zumutete, als sein
schwächlicher Körper auf die Dauer
vertrüge. »
An Asta selbst traten so viele Pflich
ten heran, daß sie keine Zeit für Stim
mungen, Nerven, Sentimentalität hat
te. Das Vertrauen zu ihrem Gatten
war jetzt völlig wiederhergestellt sie
lebten, strebten, arbeiteten miteinan
der recht und schlecht wie Mann und
Weib. Sie freute sich, wie- Marenholz''
eigentliche Natur sich von allen Fäul
vißkoimen moderner Hochkultur be
freite. wie er in steter Pflichterfüllung
nicht nachließ und innerlich, wie in sei
ner äußeren Erscheinung von Tag zu
Tag mehr den märlifchen Junler von
gutem, altem Kernholz darstellte
fest, besonnen, sparsam und tüchtig,
wie je einer; und z-umal freute sie sich,
wie sein Selbstbewußtsein an ihrem
Vertrauen und seiner treuen Arbeit in
dem gemeinsamen Besitzthum sich wie
der gekräftigt hatte. Freilich wußte sie-
und erkannte es an einem gewissen fin
steren Zucken seiner Brauen, wenn sie
ihm einmal Zeit zum Nachdenken ließ,
daß der Vorwurf noch wie ein Sta-
Auch Brehing- Verhältnisse hatten
zu bleiben. Kam er wieder, so war sein
Gesicht finster und erregt. „Gewiß
hat er schweren Aerger mit seinem Ber
gen Redattilmsthätigkeit.
„Kannst Du denn diese
nicht ausgeben, Leo?" begann sie ein?
Bruchtheil des Tages und selbst dann
bist Du oerstimmt."
„Leider nein, Kind" ivar dieAni
pa u,iL besser stellte! S-» ist's kaum «im
halbes' GWck!" war d e Schluß ihren
Weisheit«.,
(Fortsetzung folgt.)
MsseumSpoesie. „WeshakS
nennen Sie mein Gedicht ein Stück
Dime-Museums-Plxsie?" fragte der
junge Dichter. „Weil es eine Kurio
sität »nd Abnormität ist. Es mehr
als >ie gewöhnlicheAnzahl von, Füßen."
Unerwünschte Dankbarkeit.
Bettler (welcher eben einen Wckkl erhal
ten hat): Danke, und werde mein
Bestes für Sie thun! - Reichmann;
Was könntest Du ,nich jhun?
Bettler: Ich werde Sie meinen Freu»»
den empfehlen.
Mr Sie Küche.
englische Senf. Da
l«der bei Tisch den Senf erst selber an
rühren will, im Gegentheil, der S«nf
ist, viel wohlschneck«nd«r, >«nn er we»
Tropfen Wasser darauf (nicht Essig)
Ein klei
nes Schweinsfilet, «'n halbes Pfund
bunden, in dem Rest des Eies und
Milch, dem ein Theelöffel Maizena
mehl zugefügt wurde, gewendet und
lat und Grünkohl. Backzeit IS Minu
ten.
K a l b s,m ilchg« richt. Eine
schöne Kalbsmilch brüht man auf,
kühlt sie und häutet sie dann. In
Karotten bemahe weich und schneidet
sie dann in Würfel. Zugleich hat man
fünf schöne zerschnittene Spargel und
saft gedämpft. Beides thut man zu
der Kalbsmilch. Drei Viertel Unzen
Reis kocht man dreimal ab, thut dann
Viertel Unzen Butter röstet man dar
auf «in Drittel Unze Mehl, verkocht
dies mit dem Rest der Brahe zu dicker
abgebrühte Schwarzwurzeln. Berei
tungszeit 1 1-2 Stunde.
M ar! ni rt «r Aal. Man
terdessen die Marinade aus halb Essig,
halb> Wasser und füge, auf ein Quart
davon, einen Theelöffel Salz, ebenso
binde den Topf zu >uu> stelle ihn an
einen kühlen, trockeven Ort. Zum
Serviren durchlege man die Stücke mit
hartgekochtenEiervierreln, kleinen Pfef
fergurken, eingemachten Perlzwiedeln
Au „Z u ck > Straubtn"
rührt man ein PsitndMehl, ein halbes
Pftmd feinen Zucker;, etwas Salz und
neun Eiweiß mit weißem Mein zu,
Oberfläche der Manne diina- mit Teig
bedeckt ist. Man- bäckt so «H« Straube
nach der aus b ttlen S^itim
halbesPiali Milch mit 2 Unzen Zuckr,
kchelb zu einem glatten Teig verrührt.
Ran füllt mit Tei? die mit einem
Ltern versehene Strauuenspritze und
spritzt ihn, indem man mit der Spritze
damit de, Teig abreißt, und spritz!- ii,
kleiner lFntfernung deZ ersten KuchenS
einen Zeiten und so loeiter, b>.» die
ObersAche der Kasserolle keinen Kaum
meh'c hat für neue Strauben. Ueber
gelindem Feuer bäckt man diese Sträu
bt» in etwa zehn bis zwölf Minuten
vus beiden Seiten lichtbraun, entfettet
sie auf Löschpapier, besinnt sie mit
Zucker und Zimmet und eichte« sie hoH
über einer gefalt-jen an. . 3