Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 14, 1894, Page 7, Image 7

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    »«»Naie L>,tat»9!aHr,h»««.
Berlin. Ein schreckliches Fami<
liendrama hat sich am Tegelersee abge
spielt. Die Wittwe des Biersahrers
sanglich aus Berlin hat ihre beider
vier und sechs Jahre alten Knaben ir
den See geworfen und ist ihnen dam
nachgesprungen. Ein zufällig dei
Weges kommender Eisenbahnbeamtei
rettete mit eigener Lebensgesahr dil
Mutter und ein Kind, das andere Kink
«rtrant. Freiwillig den Tod gesuch
hat in Folge des Rückgangs seines Ge
schäfts der Kaufmann Winter, der In
haber des an der Ecke der Bernburger-
und Dessauerftraße belegenen kolonial-
Waaren-Geschäfts von Zilling. Dil
.schwerwiegendste" Persönlichkeit Ber
lins. die in der Koppenstraße S 1 ali
Gastwirthin insassig gewesene Frali
Schäfer, oerwittwete Krüger, die eir
Gewicht von vier Centnern hatte, isj
gestorben.
Guben. Eine gewaltige Feuers
brunst zerstörte die Wallerei- und Ap
pretur-Gebäude der Tuchfabrik vor
Meißner, Wohl und Co. Der Schaden
beträgt 200,000 Mark.
Posen. Das 106. Lebensjahr
vollendete die in Wilda, Bachstraßi
ZA wohnhafte Wittwe Katharina Ka
-1789 zu Zielinec geboren. Sie wohnt
bei ihrer als Waschfrau thätigen
Tochter, der Wittwe Waligorska, wel
cher sie bei der Arbeit noch getreulich
Hilst.
Birnbaum. Im benachbarten
Orte Waize ging Abends der Domi
-nialsörster auf den Anstand. Im
Dunkel sah er vor sich etwas sich be
wegen, und in der Annahme, daß es
«in Hirsch sei, gab er Feuer. Da es
schon zu dunkel war, ging er nach
Hause, um am nächsten Morgen die
Spur zu verfolgen. Als er auf den
Platz kam, fand er zu seinem Erschre
cken die Leiche eines Mannes mit einem
Gewehr in der Hand. Ein Rehposten
war dem Wilddiebe durch die Stirn ge
gangen.
Elbi n q. Der wegen Betruges
steckbrieflich verfolgte Kaufmann Jo
hann Albert Haushammer aus Ham
burg wurde in einem hiesigen Geschäfte
verhaftet.
Deutsch-Eylau. In Raudnitz
feierte der frühere Lehrer und Orga
nist Stryck, jetzt als Emeritus lebend,
s.-ine eiserne Hochzeit. Er ist 90, seine
Gattin 86 Jahre alt.
Erfurt. Der Lokomotiv-Hilss
h.'izer Rudolph Förster, der am 28.
Juli 1894 den Klempner Geinitz durch
einen Stich mit dem Messer derartig
verwundet hatte, daß bald der Tod des
Verletzten eingetreten war, ist wegen
Körperverletzung mit tödtlichem Erfolg
zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt
Mühlha u 112 e n. Der Kassirer
vom Vorschußverein,Eisenhardt, wurde
im Walde erhängt aufgefunden.
lieber das Vermögen des Buchdruckerei
dcsitzers Andres, dessen Aufenthaltsort
z. Z. unbekannt ist.ist das Concurs
rerfahren eröffnet worden. Die Dru
ckerei bleibt jedoch ebenso wie die Buch
handlung im Betrieb und die „Mühl
däuser Zeitung" erscheint ohne Unter-
Weißenfels. Hier werden jähr
lich von etwa 20 Fabriken mit Dampf
betrieb und von mehr als 30 kleineren
Produktionsstätten für etwa acht Mil
lionen Mark Schuhwaaren verfertigt.
Esens. Ein noch nicht 20 Jah
re alter Landwirth aus Moorweg, Jo
liann Rimts mit Namen, hat seine
Braut, nachdem er mit derselben, einem
aus Burhave gebürtigen und hier beim
Gastwirth Peters in der Turnhalle in
Dienst stehenden Mädchen. Namens
Anna Janßen, in verschiedenen Lokalen
getanzt hatte, -rmordet.
Göttingen. Der den Hainberg
krönende Bismarckthurm ist nunmehr
im Rohbau vollendet.
Verden. Der Arbeitsmann Franz
Witting aus Lehe war w.gen Noth
zucht, begangen an einem 14jährigen
Mädchen, angeklagt. Das Urtheil
lautete auf sechs Jabre Zuchthaus und
Verlust der Ehrenrechte auf gleiche
Zeit.
Bri e g. Direktor Petersen von
der hiesigen Irrenanstalt ist von einem
Geistesgestörten, welcher in dessen Bu
reau beschäftigt war, überfallen und
Messerstiche in den Rücken gesähr-
Hermannsdors. Der wegen
Veruntreuung amtlicher Gelder entflo
hene Postbote Henfel, wurde in einer
Scheune in halbverhungertem Zustande
zufgefunden.
N e i 112 112 e. Aus der Jggd bei Köpper
>ig wurde der Gutsbesitzer Emanuel
liieger durch einen Schuß eines Bau
rngutsbesitzers töbtlich verletzt. Un
vorsichtigkeit trägt die-Schuld an dem
Unglücksfall,
Oppeln. Durch Genuß von Phos
?hor vergiftete sich die Blumenmacherin
Hedwig Schwitalla.
Altona. In Gegenwart des
-laats-Sckrctärs v. Stephan hat letzt-
Zostgebäudes stattgefunden.
Launen bürg. Die 600 jährige
Gedenkfeier der Stadt Lauenburg ist
us den 23. April nächsten Jahres fest
esetzt. Nach den ältesten Urkunden
>ird die Stadt unter dem 13. April
295 zuerst erwähnt.
Itzehoe. Der Arbeiter Schwarz
us Beek, mehr als zwanzigmal oor
kstrast, wurde wegen eines an einem
insjährigen Kinde in Mendorf began-
Sittenverbrechens unter Aus-
schsuß der Öffentlichkeit von der ver
stärkten Strastammer zu drei Jahrer
Zuchthausstrafe verurtheilt.
Wandsbeck. Ein Cigarrenar
beiter, der drei Krankentassen verwal
tete, ist nach Unterschlagung fremde,
Geldes spurlos verschwunden.
eine Kranken-Kasse büßt über 10«
Mark ein: bei den beiden anderen is
die Höhe des veruntreuten Geldes
noch nicht festgestellt. Der Kassire'
war ein leidenschaftlicher Hazardspie
ler.
Eoblenz. In dem Dorfe Kaim
bei Zell an der Mosel brach Feuer aus
welches in kurzer Zeit neun Häuser «in
äscherte.
Düsseldorf. Aufsehen erreg
hier die Verhaftung des Eisenbahn,
Betriebs - S«cretärs Armin T., welch
neulich im Bureau erfolgte. Er hat i>
Gemeinschaft mit einem Lieferant«
zum Nachtheil: der Eisenbahn groß!
Unterschleise getrieben. Die Verhaf
tung des Lieferanten steht bevor.
Elberfeld. Der langjährig!
Kassirer bis Zoologischen Gartens
Herr Chr. Lingner, starb an eine!
Blutvergiftung, die er sich durch Auf
kratzen eines sogenannten Päckchens zu
gezogen hatte.
Köln. Im Streite brachte eir
Ehemann seiner Frau mehrere Messer,
stich: bei, worauf diese sich aus den
Fenster der zweiten Etage hinabstürzt!
und sofort verstarb. Hierauf versucht«
der Mann sich selbst zu entleiben; ei
verletzte sich jedoch nur unerheblich. Ei
wurde verhaftet.
Kupfer dreh. Der Bot- d«i
Eisenhütte „Phönix", Anton Bien-
Wald, ist mit 17,000 M. flüchtig ge
worden.
Saarbrücken. Zahlreiche Ar
beiterfamilien aus der hiesigen Gegen!
sind in der jüngsten Zeit aus Nord-
Amerika, wohin sie in den letzten Jah
ren ausgewandert waren, mit getäusch
ten Hoffnungen und arm an Hab unt
Gut in die Heimath zurückgekehrt.
Bielefeld. Der Kaiser hat dei
hiesigen Freimaurerloge zum Feste ihres
50jährigen Bestehens sein Bildniß mil
eigenhändiger Unterschrift übersandt.
Bochum. Das hiesige Schwurge
richt verurtheilte den Gatt-nmörde,
Strauch aus dem benachbarten Hof
stede zu 8 Jahren Zuchthaus.
Her decke. 48 Jahre lang Stadt
verordneter zu sein, ist dem Fabrikan
ten Herrn Habig Hierselbst (aewähli
von der 3. Abtheilung) beschieden.
Durch seine in diesen Tagen erfolgte
Wiederwahl ist die Möglichkeit geschaf
fen. daß Herr Habig in zwei Jahren
das 50jährige Jubiläum als Stadtver
ordneter begeht, eine Feier, die woh!
mit zu den Seltenheiten gehört.
Kassel. In einem Processe we
gen im Mai bei Befreiung einesTrain
soldaten vorgekommener Straßenkra
walle wurde dieser Tage das Urtheil
gesprochen. Ein Angeklagter wurde des
Aufruhrs, zwei der Gefangenen - Be
freiung und des Widerstandes gegen
die Staatsgewalt schuldig befunden
und alle Drei zu je einem Jahre Ge
fängniß verurtheilt. Die Uebrigen
wurden freigesprochen.
Frankfurt. Ein Schaffner der
Taunusbahn blieb beim Abspringen
vom Zug: mit dem Trauring an der
Eoupethür hängen, wobei in
Stücke ging und eine erhebliche Ver
letzung der linken Hand die Folge war.
D«r Anarchist Ferdinand Bender,
der bereits in Halle wegen aufreizender
Reden zu einem Jahre Gefängniß ver
urtheilt wurde, erhielt 9 Monate Ge
fängniß als Zusatzstrafe, weil er in
einer Versammlung erklärt hatte, die
Lösung müsse durchs Schwert erfol
gen.
Fritzlar. Hier grassirt in beden
kenerrcgender Weise die Diphtheritis.
In den letzten Tagen sind zwei bis drei
Kinder täglich gestorben, und eine große
Anzahl ist erkrankt. Die Schulen wur
den geschlossen.
Hanau. Dieser Tag« ist «in
Neubau vor der Kinzigbrücke plötzlich
zusammengestürzt. Sechs Arbeiter, die
im ob:ren Stockwerk mit dem Heraus
schaffen von Steinen b«fchäftigt waren,
erlitten mehr oder minder schwere Ver
letzungen. Das Unglück wurde jeden
falls durch zu starte Belastung des
Mauerwerks mit Steinen herbeige
führt.
Höchst. Einige rohe Burschen aus
Cossenheim verübten auf dem dortigen
Friedhof zur Nachtzeit eine unerhörte
Rohheit. Sie dsmolirten Gräkr,
stellen.
Wiesbaden. D:r General-
Lieutenant a. D. Herr Julius Rudolf
Zuchthaus.
urtheilte den Steuermann vom Bre
mer Schiffe „Paul Jferburg", welcher
den norwegischen Matrosen Petersen
willigte 50,000 M. Beitrag für den
Garantiefcnds der 1895 dahier statt-
und Industrie - Ausstellung.
Woldegk. Eine im Stalle d«s
Zattlermeisters W. Nebe Abends aus
gebrochen Feuersbrunst hat sämmtliche
Gebäude de- Sattlermeisters Nebe, des
Tischlermeisters Eilmann und des Sei
lermeisters Bäcker, sowie die Hinterge
bäude des Tischlermeisters Buse einge
äschert. 10 Familien, sind obdachlos
geworden.
Stargard. Der 73jährige Dach
decker Tiedt aus Ballwitz war mit sei
nem Enkel auf Burg Stargard beim
Ausbessern der Dächer beschäftigt. Da
bei stürzt« er infolge des Bruches einer
Leitersprosse aus beträchtlicher Höh:
herab und erlitt so schwere Verletzun
gen, daß er am nächsten Morgen ver
starb.
Brüel. Stadtsecrelär Karl Krü
ger von hier ist weg!» Unterschlagung
im Amt zu 9 Monaten Gefängniß ver
urtheilt worden.
Rostock. In der Rathswittwen
kass: zu Briiel sind große Unterschleife
entdeckt worden. Der Bürgermeister
Kahle wurde verhaftet. Ueber sein
Vermögen ist Concurs ausgebrochen.
erfolgt. *
Alten bürg. Als dieser Tage
auf dem hiesigen Friedhofe ein im
Landkrankenhaufe verstorbener Schlos
ser beerdigt werden sollte, sprachen die
von auswärts zum B.'gräbniß gekom
menen Leidtragenden den Wunsch au-,
ihren Entschlafenen noch einmal zu
sehen. Wie erstaunten sie aber, als ein
fremder Todter, in die Kleider ihres
Angehörigen gehüllt, im Sarge lag.
Sofort wurde der Sarg mit dem Tod
ten in das eine halbe Stunde entfernte
Landirankenhaus zurückgeschickt und
traf mit der zur Beerdigung bestimmten
Leiche erst auf dem Friedhofe wieder
«in, nachdem die Angehörigen über
eine Stunde dort gewartet hatten.
Gera. Der frühere Bürgermeister
Wuckel von Teichwolframsdorf ist von
der hiesigen Strafkammer wegen Un
terschlagung im Amt zu 2 Jahren Ge
fängniß und Sjährigem Ehroerlust ver
urtheilt worden.
R u d o l st a d t. Der Schieferbruch
orbeiter Franke aus Rittersdors und
dessen 14jähriger Sohn sind von dem
hiesigen Schwurgericht wegen Ermor
dung des Forstwarts Birnstiel aus
Brennersgrün und wegen Jagdverge
hens, ersterer zu lebenslänglicherZucht
hausstrafe und der Sohn zu 12 Jah
ren und einer Woche Gefängniß verur
theilt worden.
Wasungen. 46 Wohnhäuser
und mehr als 5V gefüllte Scheunen und
Nebengebäude sind in Schwallungen
.ein Raub der Flammen geworden. Es
ist dies der Zahl nach der dritte Theil
t>es Ortes, der Ausdehnung desselben
nach jedoch mehr als die Hälfte.
Dresden. Der Bau des Hasen
zum Abschluß. Die EifenbahnbrUcke
llber das Hafenthor, deren Eröffnung
zwar für den Fahr- und Fukverkehr
für nächstes Jahr vorbehalten wird, ist
an dieser Stelle fertig und überspannt
die Einfahrt in eingeleisiger Breite, ist
rein aus Eisen hergestellt und erhält
ihre Spannung durch ein bis zu 9.S
Meter aufstrebendes Gitterwerk. Um
den Hafen, in dem über 2(X) Schiffe
Ausnahme finden können, bereits die
sen Winter seinem Zwecke als Schutz-
Hasen dienstbar zu machen, wird man
Brückenbauten eingelassenen Rundhöl
zer vorläufig wieder ausheben, um
freie Einfahrt zu schaffen. Dieser
Tage ist unterhalb des Pieschner Ha
fens ein der hiesigen Firma Wachs <K
Flößner gehöriger Elblahn mit 7<XX»
Centner Petroleum verbrannt. Die
Ursache des Brandes ist noch nicht er
mittelt! zwei Schiffer wurden schwer
verletzt.
Chemnitz. Der vor Kurzem ver
storbene Kaufmann Carl Bernhard
Leonhardt hat das Hospital Sanct Ge
org testamentarisch als Universalerben
eingesetzt. Die dem Hospitale zugefal
lene Erbschaft soll die Summe von
mindestens ISV.VVO Mark betragen.
Leipzig. Innerhalb zweier Tage
haben hier zwei Liebespaare Gift
Die Mutter des Mädchens hat das
tödtet. l
Rautenberg. Ein Opfer des !
Spiels wurde der Gefchirrführer Ernst
lich größere Verluste erlitten, welche !
ihm so zu Herzen gingen, daß er sich !
durch Erhängen das Leben nahm. I
Schürer hinterläßt Frau und sieben i
Kinder. i
Schönheide. Hier erhängte sich
der 13jährige Schulknabe Herm.Ewald !
l
eines hiesigen Hausbesitzers tödtete ihr >
1 1-2 Jahre altes Kind in gräßlicher -
Weise, indem sie demselben den Kops !
vollständig abschnitt. Hierauf erhängte l
sich die Frau. Dieselbe hat schon län ,
cere Zeit an Schwermuth gelitten und t
wiederholt durch ihr sonderbares We-
Darmsta dt° Der »sie Patient ,
lein Franzose), welcher im hiesigen !
Hospital mit Heilserum behandelt und -
aus Dankbarkeit darüber dem Hospi-
tal die Summe von 1000 Francs über?
wiesen.
- ' wurde schuldig befunden. Das Ur
- ! theil lautete auf zw:i Jahre Gefäng
z niß, 2500 Marl Geldstrafe, oder im
ssalle deren Un-rlringlichkeit für je SO
- Mark ein Tag G.fängniß und Tra
gung sämmtlicher Kosten.
r Johann 4 aus Enkheim, über
- desscn Vermögen inzwischen vom
- Großh. Amtsgerichte Pfeddersheim
- Conkurs erkannt worden ist, kehrte
wieder hierher zurück. Er wurde als
, bald nach Pfeddersheim in Unterfu
! kerotts überführt.
- tenden Militär-Efsekten-Fabrit ist man
e großen Gaunereien und Diebstählen
r auf di« Spur gekommen. Der Buch
i Halter und der Werkmeister der Fabrik
. wurden verhaftet, doch stehen noch wei
> tere Verhaftungen bevor. Wie es
heißt, hat das ungetreue Personal
einen förmlichen Handel mit den aus
. der Fabrik gestohlenen Gegenständen
, «-trieben. Der Weinhändler Ma
thias Arens ist vom Schöffengericht
> wegen Hinterziehung von Kapitalren-
tenfteuer im Jahre 1892 93 zu einer
Geldbuße von 1175 Mark 68 Pfennige
> v-rurtheilt worden.
Worms. Der Zweiten Kammer
ist die Regierungsvorlage jetzt zugegan
gen, betr. die Verwilligung der Mittel
für den Bau einer festen Verkehrsbrücke
über den Rhein bei Worms, sowie die
Genehmigung eines Vertrages mit der
Hessischen Ludwigsbahn wegen Erbau
ung einer Eisenbahnbrücke über den
Rhein bei Worms und wegen umfassen
der Erweiterung des Bahnhofs in
Worms.
Strasburg. Die große Mälze
rei in Schiltigheim ist vollständig nie
dergebrannt. Drei Personen wurden
schwer verletzt. Der Schaden beträgt
300.000 Mark.
Frankenthal. Der 68 Jahr
alte Wirth Joh. Peter Ost von hier
wurde von einem Anverwandten, der
ersteren in seiner Privatwohnung auf
mit solcher Wucht zu Boden geworfen,
daß dem alten Mann das Blut zu
Mund, Nase und Ohren herauslief.
Am folgenden Morgen fand man den
Aermsten todt in seinem Bette. Der
Thäter hat sich rasch entfernt und sein
Verbleib ist derweilen unbekannt—Der
funktionirende Maschinenheizer Hein
rich Hiegli von Ludwigshafen gerieth
beim Rangiren eines Zuges der Lokal
bahn zwei Puffer und wurde
Neust a d t a. H. Von dem wegen
fortgesetzt verübter Unterschlagungen
eingesperrten, früheren amerikanischen
Consular-Agenten Kaufmann von hier
wird gesagt, daß dessen Unterschlagun
gen über eine Million betragen. Fast
keine Erbschaft, die von Amerika hier
her kam, zahlte er vollständig aus.
Velburg. In Frickenhosen wurde
der Austragbauer Nikolaus Pirk! von
Untcrweickenhosen und seine Ehefrau
verhaftet; sie sind verdächtig, vor zwölf
Jahren die erste Ehefrau des Pirkl ver
giftet zu haben.
Zwei brUcken. Hier erschoß sich
der 40 Jahre alte Notar Wolff aus
Hagenau. Die Ursache des Selbst
mordes ist unbekannt.
München. Herzog Dr. Carl
Theodor errichtet in Schwabing eine
eigene Augenklinik. Der Armenetat
für München pro 1895 schließt ab mit
230,067 Mark Einnahmen und 1,-
188,067 Mark Ausgaben, so daß ein
Defizit von 958,000 Mark zu decken
ist, was 78,000 Mark mehr als für
1894 beträgt. Es geht hieraus hervor,
daß die Armenlasten in ständiger Zu
nahme bearissen sind.
Altusried. Der 32 Jahre alte
Oetonomssohn Xaver Forster gerieth
Nachts beim Nachhausegehen in die
Jller und ertrank.
Bamberg. Herr Premierlieute
nant Stark des kgl. 5. Infanterie-Re
giments hat sich in seiner Wohnung er
schossen. Im März dieses Jahres
ist der Gärtnermeister Scbwinn plötzlich
gestorben uns es fanden sich Symptome
von Vergiftung vor. Dieser Tage
wurde die Wittwe des Verlebten, Eva
Schwinn, wegen Verdachtes des Gift
mordes verhaftet und in's Langerichts
gefängniß abgeführt. Man erzählte
seinerzeit, daß er Schweinsurter Grün
und Arsenik gnossen haben soll.
Bayreuth. Bader Hessel! hat
sich hinter dem Brandenburger Schi-ß
hause durch einen Reooloerschuß selbst
entleibt. Widrig- Familienverhältnisse
waren das Motiv der That.
Eggolsheim. Auf der Bahn
strecke zwischen hier und Forchheim
wurde die Leiche des Soldaten Hutzler
des 19. Infanterie-Regiments aus
Weigelshofen aufgefunden. Es scheint,
erfaßt und getödtet wurde,
Büttner Maier in
Ehefrau verdächtig war, wurde außer ,
Verfolgung gesetzt, nachdem die Ver- ,
dachtsgründe sich als nichtig erwiesen.
- Eine Falschmünzerwerkstätte wurde
in Stadelschwarzach gelegentlich einer >
bei einem dortigen Einwohner vorge- >
nommenen Haussuchung entdeckt. Un- !
tersuchung wurve sofort eingeleitet.
Trau st ein. Hier hat ein Eon- ,
sortium, bestehend aus hiesigen Jndu- >
striellen und Hausbesitzern, b-im Magi- ~
str.it ein Ccncesswnsgesuch cing:reicht z
für Ausnutzung der Wanerkräfte der
Traun unterhalb Klobenslein für elek- >
tische Zwecke.
Stuttgart. Zur Aufbringung :
- Garantiefonds für das 1896 event
r in Stuttgart abzuhaltende deutsch
. Sängersest sind bereits von einer grö
- BerenAnzahl hiesiger Vereine Zeichnun
i, gen, zumeist in Beträgen von 500 Ml
Z erfolgt. Der seit mehreren Monate?
- fluchtige Verwalter der Landeshebam
mcnschule Barth hat an der belgisch
- luxemburgischen Grenze einen Selbst
r Mordversuch gemacht. Barth, von wel
r chem bisher jede Spur fehlte, soll au
n Mangel an Existenzmitteln- zu den
5 traurigen Schritte getrieben wordei
e sein; auf diese Weise ist es der zu
- ständigen Behörde nun auch mögliä
- geworden, seine Verhaftung zu bewir
- len.
Calw. In dem benachbartem Alt
- bürg brannte ein in der Hinterer
i Gasse belegenes, von den Familien Mi
l chael und Gottlieb Keck bewohnte!
- Wohn- und Scheuerngebäude total nie
l der.
- Friedr i ch s h a sen. In Bunl
- Hofen wurde der 26jährige Bauernsohr
l Stiebe plötzlich tobsüchtig, tödtete sei
S nen Vater, indem er ihm durch Säbel
i hiebe den Kopf spaltete, verletzte sein!
- Mutter schwer, stürzte auf die Straße
t tödtete einen Greis, verletzte drei an
- dere Personen mit Säbelhieben
r Schließlich wurde er Überwältigt unt
- g-sesfelt.
Heilbronn. Die Fahndunger
r und Ermittelungen, nm Licht in dil
- Angelegenheit betr. den Mord derWitt
' fieberhaftem Eifer betrieben. Unun
l terbrochen finden Augenscheinseinnah
' men, Durchsuchungen und Verhör>
' statt. Eine Fabrikarbeiterin will gese
> hen haben, daß zur kritischen Zeit eil
brauen,immer das Schumann'sch
l Haus verlassen hat, und es haben auck
in dieser Richtung umfassende Nachfor
fchungen stattgefunden. Es wurde eir
Mann verhaftet, der vor Jahren ir
- Vehlingen ein ähnliches Verbrechen ver
> sucht haben soll.
Horb. In der 2 Km. von hier ent
kernten Filialgemeinde Isenburg braä
in dem Wohn- und Oetonomiegebiiud!
des Waldschützen Baur Feuer aus
Der größte Theil des Hauses brannte
aus. Die Ursache des Brandes ist bis
jetzt nicht ermittelt.
Ludwigsburg. Letzthin wur
d«n an einem Tage gegen 20 Verbreche!
und in das sog. Blockhaus verbracht
darunter ein Zigeuner, der in Marl
aröningen seinen Vater tödtlich ir
Brust und Lungen gestochen hatt«.
Münst e r. Der hiesige Kchultheif
Tag brachte.
Neckargartach. Dieser Tag>
wurde der 18 Jahre alte Cigarrenma
cher Gustav Hend mit durchschnittenem
Halse todt im Keller aufgefunden. Eir
Rasirmesser. befand sich bei der Leiche
dem von zwei Familien bewohnter
Hause des Wendelin Loch.'r Feuer
welches das Gebäude zum größten
Theil einäscherte.
Karlsruhe. Im September näch
sten Jahres soll eine eleltrische Ausstel
des Kleingewerbes und der Haushal
tung abgehalten w.'rden. In Mühl
burg starb der Landwirth Johann Fi
scher an einer Blutvergiftung. Er hatt«
eine schadhafte Mostpresse vor etwa dre!
Wochen am Auslauf mit Blei aus
schlagen lassen und von dem Moste, der
durch den Auslauf geflossen war, ge-
Eichstet ten. Wirth Schlatt«,
zum „Deutschen Kaiser" wurde in sei
ner Wirthschaft durch drei fremd«
Korbmacher so mißhandelt, daß er
längere Zeit arbeitsunfähig sein wird.
Eppingen. In einer der letzten
Nächte wurde dem Schreiner Phil.Zim-
Vom Pächter der
Kollmarsreuther Elz wurden 20Rkein
lackise im Gesammtgewicht von über
100 Kilo gefangen.
Heidelberg. Beim Legen der
Wasserleitung entdeckte man den Unter«
Konstanz. Von zwei Kompag
nien des hiesigen Infanterie-Regiments
wird je ein Relrut vermißt. Von de^n
'Leopol d s h ö h e. Dieser Tage
wurde der 76 Jahre alte geistesgestörte
Wittwer Jal. Bell von Kleinbüninzen
vom Zug bei Leopoldshöhe erfaßt und
starb aus dem Transport.
Mai s a ch. Der ehemalige Ster
nenwirth Bohnert hat sich im Walde
erschossen. Sein Vater hatte sein Le
ben auf ähnliche Weis« geendet.
Mannheim. Als Nachfolger des
verstorbenen Gallerie-Direttors K.'
Roux, ist Maler Wilhelm F.-en, ein
Bruder des früheren Ministerialdirek
tors Geh. Rath Moritz Frcq beim Mi-
Staufen, Geometer I. Merkle,
haftet und in Freiburg eingeliefert wor
den.
Todtnau. Das Wirthshaus
Kaufpreis von Mark verlauft
worden. Es soll dabei von d.'r Firma
Krupp in Essen ein Kurhaus für d-re:'.
Angestellte erbaut werden.
Villi n g e n. Metzgerniiister und
Gastwirth Stvrz „zum Naben" hi:r,
verlebte sich durch einen Knochensplit
ter einen Finger. Da bald B.utvergif
tung eintrat, begab er sich in die Uni
versität nach Tübingen, wo er ab?r i.ach
wenigen Tagen starb.
Walds h u t. In den Geeinten
Grießen, Niedern, Buhl,
Btrwangen und Eichberg sind über M
Personen wahrscheinlich in Folge >Le
nuss.'s von verdorbenen Wurstwaaren
erlranlt und befinden sich in ärztlicher
Beiindlung.
Wien. Dieser Tage ist ein Erfin
der in der Ottalringer Vorstadt be
trunken und sterbend im Rinnstein ge
funden worden. Es war der Maschi
neniechniker Waldemar Klipphahn aus
Dresden, der dort vor einigen lahren
noch- eineMaschinensabrik besessen halte.
In Dresden scheiterte er mit seinen Er
findungen, wurde dann hier in Penzing
Theilhaber einer Maschinendrederei,
endlich Inhaber einer kleinen Killer
werkstatt. Er hatte sich zuletzt i>ein
Trunk ergeben und lebte kärglich vom
Ertrag eines kleinen Patents lein
Löthlolben mit Heizvorrichtung) und
processirte wegen eines zweiten Patents
aus ein Sicherheitsschloß mit der Kas
sensabrik Wiese. In einem Garien
häuschen eines Hauses der Hauptstraße
wurde die Kasseehaus-Kassirer'.nMarie
Mitiska mit durchschossener linker
Schläfe todt aufgefunden. Ge
liebter. der 17jährige Handelsschüler
Rudolf Horky, suchte anfänglich den
Glauben zu erwecken, daß das Mäd
chen sich selbst erschossen habe, da ein
Doppelselbstmord geplant war? ihm
habe jedoch der Muth zur Ausführung
1-es Selbstmordes gefehlt. Später ge
stand er jedoch zu, daß er das Mäd
chen erschossen habe. Bei ihr und bei
ihm fand man Briese an die Eltern, in
denen das Liebespaar Abschied nimmt,
um Verzeihung bittet und den Wunsch
.ausspricht, gemeinsam zu sterben, da
ihre Liebe aussichtslos sei.
Klagensurt. In einem hiesigen
Hotel hat sich ein Oberlieutenant Na
mens Stesenelli getödtet. Der Un
glückliche nahm eine große Dosis Mor
phium, die jeooch nicht genügte, um den
Tod schnell herbeizuführen, so daß er
viele Stunden zu leiden hatte. Es
scheint, daß er in einem Anfall von
pfnchifcher Störung sich das Leben
nahm, darauf deuten vielerlei Anzeichen
aus der letzten Zeit hin.
T e p l i tz. Bei der Aufbahrung des
Lcichenbestattungs'- Inhabers Jos.
Mildner in Weißkirchlitz singen die De
korationsstofse des Katafalks an den
Kerzen Feuer, welches so rasch um sich
griff, daß nach Bewältigung des Bran
des der Katafalk und Sarg verkohlt
und die Leiche von den Flammen
förmlich geröstet war.
Bern. In Brienz starb im Alter
von 48 lahren der Pfarrer Baumgart
ner. Central-Präsident des Schweizer
Alpen-Clubs, feit mehreren Jahren
Kampfrichter bei den eidgenössischen
Turnfesten und Verfasser eines geschätz
ten Katechismus. Eine lustige Scene
passirte jüngst in Bern aus dem Geslll
aelmarkt. Ein junger Bursche aus der
Gegend von Kühlewyl hielt ein halbes
Dutzend Tauben feil. Aber die Thiere
waren schon etwas älteren Datums und
jeder, der sie anfaßte, trollte sich wieder
von bannen. Endlich kam einer und
bot 30 Rp. für das Stück. Da ging
dem Kühlewyler die Geduld aus. Ru
hig hob er den Deckel des Taubenkor
bes empor: „Für drißig Santime gibe
u-i sie ini se? nit. Machet, daß dr hei
chömet!" Froh flatterten die Tauben
in die Höhe und verschwanden in der
Richtung nach Kühlewyl. Als der Bur
sche nach einem Schoppen heimkam,
waren die Tauben auch schon alle
! sammt daheim.
THurgau. Auf der unweit von
Schafshausen gelegenen Eisenbahnsta
tion Neuhausen wurde von böser Hand
ein Holzklotz auf die Schienen gelegt.
Ein Schaden ist nicht entstanden, da
der Klotz entfernt wurde,ehe der nächste
Zug die Station durchfuhr. Wer dies«
Hrevelthat verübt hat, hat bis jetzt noch
nickt ermittelt werden können.
Zürich. Der muthmaßliche Mör
der der vierjährigen Anna Bolliger
wurde verhaftet; er ist ein italienischer
Kastanienbrater, 52 Jahre alt.
Basel. Beim Neubau der Mat
thäuskirckie in Kleinbasel stürzte ein
Baugerüst zusammen, und es verun
glückten drei Arbeiter. Zwei derselben
sind bereits gestorben, der dritte befin
det sich im Spital.
Ein Postbeamter in Lon
don stand schon lange im Verdacht,
Marlen zu stehlen, tonnte aber nicht
übersübrt werden. Eines Tages fand ,
man wieder einige Martenbogen in sei- !
nem Besitz und führte ihn nun zu fei
nem Vorgesetzten. Wie früher, so be- ,
hauptete er auch jetzt, die Marken für !
seinen Privatgebrauch getauft zu ha
ben; doch sein Vorgesetzter nahm einen
feuchten Pinsel und fuhr damit über die
Rückseite eines Bogens. Sofort er
schienen aus dem Papier die blutigro- >
tben Worte: .Gestohlen aus dem
Hauptpostamt", die mit unsichtbarer
chemischer Tinte auf die Bogen geschrie- '
ben waren. Natürlich mußte der Dieb j
solchem Beweis gegenüber sein Leug
nen aufgeben.
- recht-Gesuch zur Berathung, das eines
- gewissen romanhaften Beigeschmacks
nicht entbehrt. Als ini Feldzuzsjahcc
s 1870 ein Dillinger Cheoauxleger-Sei
- geant vor Paris mit seinem Regiment
l, im Quartier lag, lernte er eine junge
t hübsche französische Wittwe kennen,
i deren Gatte vor Kunein verstorben
d schlünde der KanonenTod und Verder
, ben spieen, entspann sich im Quartier
- zwischen der Französin und dem Rei
tersmann ein Liebesidyll. Noch bevor
- der Krieg zu Ende war, zog die Wittwe
h mit ihrem Knäblein an die stillen, aber
trauten Ufer des Lechs, wo sie später
dem blonden Barbaren am Traualtar
. zu ewiger Allianz die Hand reichte. Der
»eine Franzose gedieh zum Mann,
wurde Soldat, obwohl er kein deut-
sches Jndigenat besah, und diente sei
' ner neuen Heimath so lange wacker und
treu, bis er infolge einer Verletzung
pensionirt werden mußte. Jetzt >st er
, Comptoirist und hat Gründe, in seine
- Heimalhsrechtsverhältnissc Ordnung zu
- recht hat er verloren, ein deutsches b?-
z sitzt er nicht, er wäre also nach aller
: Form Rechtens eigentlich heimathlos.
. wenn die Stadtväter von' Augsburg in
- Anbetracht der absonderlichen Verhält
, nisse jetzt nicht einstimmig die vorläu
, fige Heimath bewilligt hätten.
Ein Apotheker im K a n
> ton Aargau hat jüngst den Gelehrten
: einen schlimmen Streich gespielt. Er
> fing eine gewisse Anzahl Sperlinge, die
> infolge der ungewöhnlich strengen Kälte
- der letzten Tage zutraulich gewordeil
- waren und bemalte ihnen die Federn
° mit den unwahrscheinlichsten Farben.
! Nach Beendigung dieser „Lackirung"
! setzte er seine Spatzen in Freiheit, und
l Tags darauf sprach die ganze Presse
' des Kantons von den höchst sonderba
' ren Vögeln, die in der Gegend gesehen
worden seien. Die Naturforscher im
' Aargau stritten sich mit großem Eifer
> und mit einem unendlichen Aufwände
l von Gelehrsamkeit über die Herkunft
> und die Art dieser exotischen Gäste
herum; als der Apotheker aber merkte,
daß die gelehrten Herren, denen er aus
l irgend einem Grunde wahrscheinlich
nicht sehr hold war, sich in die Haare
> zu gerathen begannen, gab er plötzlich
l seinen Spaß zum Besten und hatte im
> ganzen Kanton die Lacher auf seiner
Seite. Nur die ernsten Wissenschasl-
ler, deren Gelehrsamkeit einen argen
Stoß erlitten hat, sind sehr verstimmt
cd der ihnen und den harmlosen Spa
süi die sie sich auch nicht einen Penny
mitgenommen haben, entschlossen, die
Kosten derselben aus dem Verdienste
zu bestreiten, den sie auf der Tour fin
den, sei es nun als Feuillelonisten oder
als Straßenkehrer. Die Neise wirt»
zum größten Theile zu Fuß gemacht
und ihre Dauer ist aus vier Jahre an
gesetzt. Im Jahre 18M wollen die
Beiden ein Buch schreiben, welches die
Erlebnisse während dieser originellen
Erdumwanderung enthalten wird, und
?9tXZ iit Paris zur Wellausstellung
hätte, auf das Beste bewirthet. WaS
Ein ganzer versteiner
ter Wald der sog. amerikanischen
Sumpfclipresse befindet sich bei Groß-
Neschen, in der Nähe von Seiiftenberh
<Niederlausitz>. Die dortigen Braun
kohlenbaue der „Victoriagrube" liegen
zu Tage; die Mächtigkeit der Flötze'er
reicht die Höbe von W Fuß. Die
zahl von die Neste ge
waltiger Sumpfcypressen, jener statt
lichen Nadelbäume der »ordamerikani
-10 Fuß. t?s ist nicht zu bezweifeln,
daß die Bäume auch an dieser Stelle
aewachsen und nicht etwa erst später
dorthin geschwemmt worden sind.
P r o s e s s o r I u tz e in Aachen
hat jetzt auch ein Gutachten über die
Nutzbarmachung der Wasserkräfte des
masurischen Schifsfahrtcanals erstattet.
Darnach könnten bei demselben 1ii,020
Nutzpservelräfte mit einem Capital
werth von 26 Millionen Mark
nen werden. Die Anlagekosten sind aus
Z Millionen veranschlagt. Es wird
freilich schwer hallen, die zu erzielenden
Kräfte nutzbringend zu verwerthen.
In der Ostsee sind vier
Schisse gestrandet. Die Mannschaf!
der finnischen Bark „Alexander", die
in den Skären gesunken ist, wird ver
mißt und scheint ertrunken zu sein. Die
drei andern Fahrzeuge sind eine fran
zösische Barke, der Flensburg?! Dam
pser „Accident" und der englische
Dampfer „Navarra".
InderNähevo n P i n n e- 7