»«»Naie L>,tat»9!aHr,h»««. Berlin. Ein schreckliches Fami< liendrama hat sich am Tegelersee abge spielt. Die Wittwe des Biersahrers sanglich aus Berlin hat ihre beider vier und sechs Jahre alten Knaben ir den See geworfen und ist ihnen dam nachgesprungen. Ein zufällig dei Weges kommender Eisenbahnbeamtei rettete mit eigener Lebensgesahr dil Mutter und ein Kind, das andere Kink «rtrant. Freiwillig den Tod gesuch hat in Folge des Rückgangs seines Ge schäfts der Kaufmann Winter, der In haber des an der Ecke der Bernburger- und Dessauerftraße belegenen kolonial- Waaren-Geschäfts von Zilling. Dil .schwerwiegendste" Persönlichkeit Ber lins. die in der Koppenstraße S 1 ali Gastwirthin insassig gewesene Frali Schäfer, oerwittwete Krüger, die eir Gewicht von vier Centnern hatte, isj gestorben. Guben. Eine gewaltige Feuers brunst zerstörte die Wallerei- und Ap pretur-Gebäude der Tuchfabrik vor Meißner, Wohl und Co. Der Schaden beträgt 200,000 Mark. Posen. Das 106. Lebensjahr vollendete die in Wilda, Bachstraßi ZA wohnhafte Wittwe Katharina Ka -1789 zu Zielinec geboren. Sie wohnt bei ihrer als Waschfrau thätigen Tochter, der Wittwe Waligorska, wel cher sie bei der Arbeit noch getreulich Hilst. Birnbaum. Im benachbarten Orte Waize ging Abends der Domi -nialsörster auf den Anstand. Im Dunkel sah er vor sich etwas sich be wegen, und in der Annahme, daß es «in Hirsch sei, gab er Feuer. Da es schon zu dunkel war, ging er nach Hause, um am nächsten Morgen die Spur zu verfolgen. Als er auf den Platz kam, fand er zu seinem Erschre cken die Leiche eines Mannes mit einem Gewehr in der Hand. Ein Rehposten war dem Wilddiebe durch die Stirn ge gangen. Elbi n q. Der wegen Betruges steckbrieflich verfolgte Kaufmann Jo hann Albert Haushammer aus Ham burg wurde in einem hiesigen Geschäfte verhaftet. Deutsch-Eylau. In Raudnitz feierte der frühere Lehrer und Orga nist Stryck, jetzt als Emeritus lebend, s.-ine eiserne Hochzeit. Er ist 90, seine Gattin 86 Jahre alt. Erfurt. Der Lokomotiv-Hilss h.'izer Rudolph Förster, der am 28. Juli 1894 den Klempner Geinitz durch einen Stich mit dem Messer derartig verwundet hatte, daß bald der Tod des Verletzten eingetreten war, ist wegen Körperverletzung mit tödtlichem Erfolg zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt Mühlha u 112 e n. Der Kassirer vom Vorschußverein,Eisenhardt, wurde im Walde erhängt aufgefunden. lieber das Vermögen des Buchdruckerei dcsitzers Andres, dessen Aufenthaltsort z. Z. unbekannt ist.ist das Concurs rerfahren eröffnet worden. Die Dru ckerei bleibt jedoch ebenso wie die Buch handlung im Betrieb und die „Mühl däuser Zeitung" erscheint ohne Unter- Weißenfels. Hier werden jähr lich von etwa 20 Fabriken mit Dampf betrieb und von mehr als 30 kleineren Produktionsstätten für etwa acht Mil lionen Mark Schuhwaaren verfertigt. Esens. Ein noch nicht 20 Jah re alter Landwirth aus Moorweg, Jo liann Rimts mit Namen, hat seine Braut, nachdem er mit derselben, einem aus Burhave gebürtigen und hier beim Gastwirth Peters in der Turnhalle in Dienst stehenden Mädchen. Namens Anna Janßen, in verschiedenen Lokalen getanzt hatte, -rmordet. Göttingen. Der den Hainberg krönende Bismarckthurm ist nunmehr im Rohbau vollendet. Verden. Der Arbeitsmann Franz Witting aus Lehe war w.gen Noth zucht, begangen an einem 14jährigen Mädchen, angeklagt. Das Urtheil lautete auf sechs Jabre Zuchthaus und Verlust der Ehrenrechte auf gleiche Zeit. Bri e g. Direktor Petersen von der hiesigen Irrenanstalt ist von einem Geistesgestörten, welcher in dessen Bu reau beschäftigt war, überfallen und Messerstiche in den Rücken gesähr- Hermannsdors. Der wegen Veruntreuung amtlicher Gelder entflo hene Postbote Henfel, wurde in einer Scheune in halbverhungertem Zustande zufgefunden. N e i 112 112 e. Aus der Jggd bei Köpper >ig wurde der Gutsbesitzer Emanuel liieger durch einen Schuß eines Bau rngutsbesitzers töbtlich verletzt. Un vorsichtigkeit trägt die-Schuld an dem Unglücksfall, Oppeln. Durch Genuß von Phos ?hor vergiftete sich die Blumenmacherin Hedwig Schwitalla. Altona. In Gegenwart des -laats-Sckrctärs v. Stephan hat letzt- Zostgebäudes stattgefunden. Launen bürg. Die 600 jährige Gedenkfeier der Stadt Lauenburg ist us den 23. April nächsten Jahres fest esetzt. Nach den ältesten Urkunden >ird die Stadt unter dem 13. April 295 zuerst erwähnt. Itzehoe. Der Arbeiter Schwarz us Beek, mehr als zwanzigmal oor kstrast, wurde wegen eines an einem insjährigen Kinde in Mendorf began- Sittenverbrechens unter Aus- schsuß der Öffentlichkeit von der ver stärkten Strastammer zu drei Jahrer Zuchthausstrafe verurtheilt. Wandsbeck. Ein Cigarrenar beiter, der drei Krankentassen verwal tete, ist nach Unterschlagung fremde, Geldes spurlos verschwunden. eine Kranken-Kasse büßt über 10« Mark ein: bei den beiden anderen is die Höhe des veruntreuten Geldes noch nicht festgestellt. Der Kassire' war ein leidenschaftlicher Hazardspie ler. Eoblenz. In dem Dorfe Kaim bei Zell an der Mosel brach Feuer aus welches in kurzer Zeit neun Häuser «in äscherte. Düsseldorf. Aufsehen erreg hier die Verhaftung des Eisenbahn, Betriebs - S«cretärs Armin T., welch neulich im Bureau erfolgte. Er hat i> Gemeinschaft mit einem Lieferant« zum Nachtheil: der Eisenbahn groß! Unterschleise getrieben. Die Verhaf tung des Lieferanten steht bevor. Elberfeld. Der langjährig! Kassirer bis Zoologischen Gartens Herr Chr. Lingner, starb an eine! Blutvergiftung, die er sich durch Auf kratzen eines sogenannten Päckchens zu gezogen hatte. Köln. Im Streite brachte eir Ehemann seiner Frau mehrere Messer, stich: bei, worauf diese sich aus den Fenster der zweiten Etage hinabstürzt! und sofort verstarb. Hierauf versucht« der Mann sich selbst zu entleiben; ei verletzte sich jedoch nur unerheblich. Ei wurde verhaftet. Kupfer dreh. Der Bot- d«i Eisenhütte „Phönix", Anton Bien- Wald, ist mit 17,000 M. flüchtig ge worden. Saarbrücken. Zahlreiche Ar beiterfamilien aus der hiesigen Gegen! sind in der jüngsten Zeit aus Nord- Amerika, wohin sie in den letzten Jah ren ausgewandert waren, mit getäusch ten Hoffnungen und arm an Hab unt Gut in die Heimath zurückgekehrt. Bielefeld. Der Kaiser hat dei hiesigen Freimaurerloge zum Feste ihres 50jährigen Bestehens sein Bildniß mil eigenhändiger Unterschrift übersandt. Bochum. Das hiesige Schwurge richt verurtheilte den Gatt-nmörde, Strauch aus dem benachbarten Hof stede zu 8 Jahren Zuchthaus. Her decke. 48 Jahre lang Stadt verordneter zu sein, ist dem Fabrikan ten Herrn Habig Hierselbst (aewähli von der 3. Abtheilung) beschieden. Durch seine in diesen Tagen erfolgte Wiederwahl ist die Möglichkeit geschaf fen. daß Herr Habig in zwei Jahren das 50jährige Jubiläum als Stadtver ordneter begeht, eine Feier, die woh! mit zu den Seltenheiten gehört. Kassel. In einem Processe we gen im Mai bei Befreiung einesTrain soldaten vorgekommener Straßenkra walle wurde dieser Tage das Urtheil gesprochen. Ein Angeklagter wurde des Aufruhrs, zwei der Gefangenen - Be freiung und des Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig befunden und alle Drei zu je einem Jahre Ge fängniß verurtheilt. Die Uebrigen wurden freigesprochen. Frankfurt. Ein Schaffner der Taunusbahn blieb beim Abspringen vom Zug: mit dem Trauring an der Eoupethür hängen, wobei in Stücke ging und eine erhebliche Ver letzung der linken Hand die Folge war. D«r Anarchist Ferdinand Bender, der bereits in Halle wegen aufreizender Reden zu einem Jahre Gefängniß ver urtheilt wurde, erhielt 9 Monate Ge fängniß als Zusatzstrafe, weil er in einer Versammlung erklärt hatte, die Lösung müsse durchs Schwert erfol gen. Fritzlar. Hier grassirt in beden kenerrcgender Weise die Diphtheritis. In den letzten Tagen sind zwei bis drei Kinder täglich gestorben, und eine große Anzahl ist erkrankt. Die Schulen wur den geschlossen. Hanau. Dieser Tag« ist «in Neubau vor der Kinzigbrücke plötzlich zusammengestürzt. Sechs Arbeiter, die im ob:ren Stockwerk mit dem Heraus schaffen von Steinen b«fchäftigt waren, erlitten mehr oder minder schwere Ver letzungen. Das Unglück wurde jeden falls durch zu starte Belastung des Mauerwerks mit Steinen herbeige führt. Höchst. Einige rohe Burschen aus Cossenheim verübten auf dem dortigen Friedhof zur Nachtzeit eine unerhörte Rohheit. Sie dsmolirten Gräkr, stellen. Wiesbaden. D:r General- Lieutenant a. D. Herr Julius Rudolf Zuchthaus. urtheilte den Steuermann vom Bre mer Schiffe „Paul Jferburg", welcher den norwegischen Matrosen Petersen willigte 50,000 M. Beitrag für den Garantiefcnds der 1895 dahier statt- und Industrie - Ausstellung. Woldegk. Eine im Stalle d«s Zattlermeisters W. Nebe Abends aus gebrochen Feuersbrunst hat sämmtliche Gebäude de- Sattlermeisters Nebe, des Tischlermeisters Eilmann und des Sei lermeisters Bäcker, sowie die Hinterge bäude des Tischlermeisters Buse einge äschert. 10 Familien, sind obdachlos geworden. Stargard. Der 73jährige Dach decker Tiedt aus Ballwitz war mit sei nem Enkel auf Burg Stargard beim Ausbessern der Dächer beschäftigt. Da bei stürzt« er infolge des Bruches einer Leitersprosse aus beträchtlicher Höh: herab und erlitt so schwere Verletzun gen, daß er am nächsten Morgen ver starb. Brüel. Stadtsecrelär Karl Krü ger von hier ist weg!» Unterschlagung im Amt zu 9 Monaten Gefängniß ver urtheilt worden. Rostock. In der Rathswittwen kass: zu Briiel sind große Unterschleife entdeckt worden. Der Bürgermeister Kahle wurde verhaftet. Ueber sein Vermögen ist Concurs ausgebrochen. erfolgt. * Alten bürg. Als dieser Tage auf dem hiesigen Friedhofe ein im Landkrankenhaufe verstorbener Schlos ser beerdigt werden sollte, sprachen die von auswärts zum B.'gräbniß gekom menen Leidtragenden den Wunsch au-, ihren Entschlafenen noch einmal zu sehen. Wie erstaunten sie aber, als ein fremder Todter, in die Kleider ihres Angehörigen gehüllt, im Sarge lag. Sofort wurde der Sarg mit dem Tod ten in das eine halbe Stunde entfernte Landirankenhaus zurückgeschickt und traf mit der zur Beerdigung bestimmten Leiche erst auf dem Friedhofe wieder «in, nachdem die Angehörigen über eine Stunde dort gewartet hatten. Gera. Der frühere Bürgermeister Wuckel von Teichwolframsdorf ist von der hiesigen Strafkammer wegen Un terschlagung im Amt zu 2 Jahren Ge fängniß und Sjährigem Ehroerlust ver urtheilt worden. R u d o l st a d t. Der Schieferbruch orbeiter Franke aus Rittersdors und dessen 14jähriger Sohn sind von dem hiesigen Schwurgericht wegen Ermor dung des Forstwarts Birnstiel aus Brennersgrün und wegen Jagdverge hens, ersterer zu lebenslänglicherZucht hausstrafe und der Sohn zu 12 Jah ren und einer Woche Gefängniß verur theilt worden. Wasungen. 46 Wohnhäuser und mehr als 5V gefüllte Scheunen und Nebengebäude sind in Schwallungen .ein Raub der Flammen geworden. Es ist dies der Zahl nach der dritte Theil t>es Ortes, der Ausdehnung desselben nach jedoch mehr als die Hälfte. Dresden. Der Bau des Hasen zum Abschluß. Die EifenbahnbrUcke llber das Hafenthor, deren Eröffnung zwar für den Fahr- und Fukverkehr für nächstes Jahr vorbehalten wird, ist an dieser Stelle fertig und überspannt die Einfahrt in eingeleisiger Breite, ist rein aus Eisen hergestellt und erhält ihre Spannung durch ein bis zu 9.S Meter aufstrebendes Gitterwerk. Um den Hafen, in dem über 2(X) Schiffe Ausnahme finden können, bereits die sen Winter seinem Zwecke als Schutz- Hasen dienstbar zu machen, wird man Brückenbauten eingelassenen Rundhöl zer vorläufig wieder ausheben, um freie Einfahrt zu schaffen. Dieser Tage ist unterhalb des Pieschner Ha fens ein der hiesigen Firma Wachs 1 1-2 Jahre altes Kind in gräßlicher - Weise, indem sie demselben den Kops ! vollständig abschnitt. Hierauf erhängte l sich die Frau. Dieselbe hat schon län , cere Zeit an Schwermuth gelitten und t wiederholt durch ihr sonderbares We- Darmsta dt° Der »sie Patient , lein Franzose), welcher im hiesigen ! Hospital mit Heilserum behandelt und - aus Dankbarkeit darüber dem Hospi- tal die Summe von 1000 Francs über? wiesen. - ' wurde schuldig befunden. Das Ur - ! theil lautete auf zw:i Jahre Gefäng z niß, 2500 Marl Geldstrafe, oder im ssalle deren Un-rlringlichkeit für je SO - Mark ein Tag G.fängniß und Tra gung sämmtlicher Kosten. r Johann 4 aus Enkheim, über - desscn Vermögen inzwischen vom - Großh. Amtsgerichte Pfeddersheim - Conkurs erkannt worden ist, kehrte wieder hierher zurück. Er wurde als , bald nach Pfeddersheim in Unterfu ! kerotts überführt. - tenden Militär-Efsekten-Fabrit ist man e großen Gaunereien und Diebstählen r auf di« Spur gekommen. Der Buch i Halter und der Werkmeister der Fabrik . wurden verhaftet, doch stehen noch wei > tere Verhaftungen bevor. Wie es heißt, hat das ungetreue Personal einen förmlichen Handel mit den aus . der Fabrik gestohlenen Gegenständen , «-trieben. Der Weinhändler Ma thias Arens ist vom Schöffengericht > wegen Hinterziehung von Kapitalren- tenfteuer im Jahre 1892 93 zu einer Geldbuße von 1175 Mark 68 Pfennige > v-rurtheilt worden. Worms. Der Zweiten Kammer ist die Regierungsvorlage jetzt zugegan gen, betr. die Verwilligung der Mittel für den Bau einer festen Verkehrsbrücke über den Rhein bei Worms, sowie die Genehmigung eines Vertrages mit der Hessischen Ludwigsbahn wegen Erbau ung einer Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Worms und wegen umfassen der Erweiterung des Bahnhofs in Worms. Strasburg. Die große Mälze rei in Schiltigheim ist vollständig nie dergebrannt. Drei Personen wurden schwer verletzt. Der Schaden beträgt 300.000 Mark. Frankenthal. Der 68 Jahr alte Wirth Joh. Peter Ost von hier wurde von einem Anverwandten, der ersteren in seiner Privatwohnung auf mit solcher Wucht zu Boden geworfen, daß dem alten Mann das Blut zu Mund, Nase und Ohren herauslief. Am folgenden Morgen fand man den Aermsten todt in seinem Bette. Der Thäter hat sich rasch entfernt und sein Verbleib ist derweilen unbekannt—Der funktionirende Maschinenheizer Hein rich Hiegli von Ludwigshafen gerieth beim Rangiren eines Zuges der Lokal bahn zwei Puffer und wurde Neust a d t a. H. Von dem wegen fortgesetzt verübter Unterschlagungen eingesperrten, früheren amerikanischen Consular-Agenten Kaufmann von hier wird gesagt, daß dessen Unterschlagun gen über eine Million betragen. Fast keine Erbschaft, die von Amerika hier her kam, zahlte er vollständig aus. Velburg. In Frickenhosen wurde der Austragbauer Nikolaus Pirk! von Untcrweickenhosen und seine Ehefrau verhaftet; sie sind verdächtig, vor zwölf Jahren die erste Ehefrau des Pirkl ver giftet zu haben. Zwei brUcken. Hier erschoß sich der 40 Jahre alte Notar Wolff aus Hagenau. Die Ursache des Selbst mordes ist unbekannt. München. Herzog Dr. Carl Theodor errichtet in Schwabing eine eigene Augenklinik. Der Armenetat für München pro 1895 schließt ab mit 230,067 Mark Einnahmen und 1,- 188,067 Mark Ausgaben, so daß ein Defizit von 958,000 Mark zu decken ist, was 78,000 Mark mehr als für 1894 beträgt. Es geht hieraus hervor, daß die Armenlasten in ständiger Zu nahme bearissen sind. Altusried. Der 32 Jahre alte Oetonomssohn Xaver Forster gerieth Nachts beim Nachhausegehen in die Jller und ertrank. Bamberg. Herr Premierlieute nant Stark des kgl. 5. Infanterie-Re giments hat sich in seiner Wohnung er schossen. Im März dieses Jahres ist der Gärtnermeister Scbwinn plötzlich gestorben uns es fanden sich Symptome von Vergiftung vor. Dieser Tage wurde die Wittwe des Verlebten, Eva Schwinn, wegen Verdachtes des Gift mordes verhaftet und in's Langerichts gefängniß abgeführt. Man erzählte seinerzeit, daß er Schweinsurter Grün und Arsenik gnossen haben soll. Bayreuth. Bader Hessel! hat sich hinter dem Brandenburger Schi-ß hause durch einen Reooloerschuß selbst entleibt. Widrig- Familienverhältnisse waren das Motiv der That. Eggolsheim. Auf der Bahn strecke zwischen hier und Forchheim wurde die Leiche des Soldaten Hutzler des 19. Infanterie-Regiments aus Weigelshofen aufgefunden. Es scheint, erfaßt und getödtet wurde, Büttner Maier in Ehefrau verdächtig war, wurde außer , Verfolgung gesetzt, nachdem die Ver- , dachtsgründe sich als nichtig erwiesen. - Eine Falschmünzerwerkstätte wurde in Stadelschwarzach gelegentlich einer > bei einem dortigen Einwohner vorge- > nommenen Haussuchung entdeckt. Un- ! tersuchung wurve sofort eingeleitet. Trau st ein. Hier hat ein Eon- , sortium, bestehend aus hiesigen Jndu- > striellen und Hausbesitzern, b-im Magi- ~ str.it ein Ccncesswnsgesuch cing:reicht z für Ausnutzung der Wanerkräfte der Traun unterhalb Klobenslein für elek- > tische Zwecke. Stuttgart. Zur Aufbringung : - Garantiefonds für das 1896 event r in Stuttgart abzuhaltende deutsch . Sängersest sind bereits von einer grö - BerenAnzahl hiesiger Vereine Zeichnun i, gen, zumeist in Beträgen von 500 Ml Z erfolgt. Der seit mehreren Monate? - fluchtige Verwalter der Landeshebam mcnschule Barth hat an der belgisch - luxemburgischen Grenze einen Selbst r Mordversuch gemacht. Barth, von wel r chem bisher jede Spur fehlte, soll au n Mangel an Existenzmitteln- zu den 5 traurigen Schritte getrieben wordei e sein; auf diese Weise ist es der zu - ständigen Behörde nun auch mögliä - geworden, seine Verhaftung zu bewir - len. Calw. In dem benachbartem Alt - bürg brannte ein in der Hinterer i Gasse belegenes, von den Familien Mi l chael und Gottlieb Keck bewohnte! - Wohn- und Scheuerngebäude total nie l der. - Friedr i ch s h a sen. In Bunl - Hofen wurde der 26jährige Bauernsohr l Stiebe plötzlich tobsüchtig, tödtete sei S nen Vater, indem er ihm durch Säbel i hiebe den Kopf spaltete, verletzte sein! - Mutter schwer, stürzte auf die Straße t tödtete einen Greis, verletzte drei an - dere Personen mit Säbelhieben r Schließlich wurde er Überwältigt unt - g-sesfelt. Heilbronn. Die Fahndunger r und Ermittelungen, nm Licht in dil - Angelegenheit betr. den Mord derWitt ' fieberhaftem Eifer betrieben. Unun l terbrochen finden Augenscheinseinnah ' men, Durchsuchungen und Verhör> ' statt. Eine Fabrikarbeiterin will gese > hen haben, daß zur kritischen Zeit eil brauen,immer das Schumann'sch l Haus verlassen hat, und es haben auck in dieser Richtung umfassende Nachfor fchungen stattgefunden. Es wurde eir Mann verhaftet, der vor Jahren ir - Vehlingen ein ähnliches Verbrechen ver > sucht haben soll. Horb. In der 2 Km. von hier ent kernten Filialgemeinde Isenburg braä in dem Wohn- und Oetonomiegebiiud! des Waldschützen Baur Feuer aus Der größte Theil des Hauses brannte aus. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt nicht ermittelt. Ludwigsburg. Letzthin wur d«n an einem Tage gegen 20 Verbreche! und in das sog. Blockhaus verbracht darunter ein Zigeuner, der in Marl aröningen seinen Vater tödtlich ir Brust und Lungen gestochen hatt«. Münst e r. Der hiesige Kchultheif Tag brachte. Neckargartach. Dieser Tag> wurde der 18 Jahre alte Cigarrenma cher Gustav Hend mit durchschnittenem Halse todt im Keller aufgefunden. Eir Rasirmesser. befand sich bei der Leiche dem von zwei Familien bewohnter Hause des Wendelin Loch.'r Feuer welches das Gebäude zum größten Theil einäscherte. Karlsruhe. Im September näch sten Jahres soll eine eleltrische Ausstel des Kleingewerbes und der Haushal tung abgehalten w.'rden. In Mühl burg starb der Landwirth Johann Fi scher an einer Blutvergiftung. Er hatt« eine schadhafte Mostpresse vor etwa dre! Wochen am Auslauf mit Blei aus schlagen lassen und von dem Moste, der durch den Auslauf geflossen war, ge- Eichstet ten. Wirth Schlatt«, zum „Deutschen Kaiser" wurde in sei ner Wirthschaft durch drei fremd« Korbmacher so mißhandelt, daß er längere Zeit arbeitsunfähig sein wird. Eppingen. In einer der letzten Nächte wurde dem Schreiner Phil.Zim- Vom Pächter der Kollmarsreuther Elz wurden 20Rkein lackise im Gesammtgewicht von über 100 Kilo gefangen. Heidelberg. Beim Legen der Wasserleitung entdeckte man den Unter« Konstanz. Von zwei Kompag nien des hiesigen Infanterie-Regiments wird je ein Relrut vermißt. Von de^n 'Leopol d s h ö h e. Dieser Tage wurde der 76 Jahre alte geistesgestörte Wittwer Jal. Bell von Kleinbüninzen vom Zug bei Leopoldshöhe erfaßt und starb aus dem Transport. Mai s a ch. Der ehemalige Ster nenwirth Bohnert hat sich im Walde erschossen. Sein Vater hatte sein Le ben auf ähnliche Weis« geendet. Mannheim. Als Nachfolger des verstorbenen Gallerie-Direttors K.' Roux, ist Maler Wilhelm F.-en, ein Bruder des früheren Ministerialdirek tors Geh. Rath Moritz Frcq beim Mi- Staufen, Geometer I. Merkle, haftet und in Freiburg eingeliefert wor den. Todtnau. Das Wirthshaus Kaufpreis von Mark verlauft worden. Es soll dabei von d.'r Firma Krupp in Essen ein Kurhaus für d-re:'. Angestellte erbaut werden. Villi n g e n. Metzgerniiister und Gastwirth Stvrz „zum Naben" hi:r, verlebte sich durch einen Knochensplit ter einen Finger. Da bald B.utvergif tung eintrat, begab er sich in die Uni versität nach Tübingen, wo er ab?r i.ach wenigen Tagen starb. Walds h u t. In den Geeinten Grießen, Niedern, Buhl, Btrwangen und Eichberg sind über M Personen wahrscheinlich in Folge >Le nuss.'s von verdorbenen Wurstwaaren erlranlt und befinden sich in ärztlicher Beiindlung. Wien. Dieser Tage ist ein Erfin der in der Ottalringer Vorstadt be trunken und sterbend im Rinnstein ge funden worden. Es war der Maschi neniechniker Waldemar Klipphahn aus Dresden, der dort vor einigen lahren noch- eineMaschinensabrik besessen halte. In Dresden scheiterte er mit seinen Er findungen, wurde dann hier in Penzing Theilhaber einer Maschinendrederei, endlich Inhaber einer kleinen Killer werkstatt. Er hatte sich zuletzt i>ein Trunk ergeben und lebte kärglich vom Ertrag eines kleinen Patents lein Löthlolben mit Heizvorrichtung) und processirte wegen eines zweiten Patents aus ein Sicherheitsschloß mit der Kas sensabrik Wiese. In einem Garien häuschen eines Hauses der Hauptstraße wurde die Kasseehaus-Kassirer'.nMarie Mitiska mit durchschossener linker Schläfe todt aufgefunden. Ge liebter. der 17jährige Handelsschüler Rudolf Horky, suchte anfänglich den Glauben zu erwecken, daß das Mäd chen sich selbst erschossen habe, da ein Doppelselbstmord geplant war? ihm habe jedoch der Muth zur Ausführung 1-es Selbstmordes gefehlt. Später ge stand er jedoch zu, daß er das Mäd chen erschossen habe. Bei ihr und bei ihm fand man Briese an die Eltern, in denen das Liebespaar Abschied nimmt, um Verzeihung bittet und den Wunsch .ausspricht, gemeinsam zu sterben, da ihre Liebe aussichtslos sei. Klagensurt. In einem hiesigen Hotel hat sich ein Oberlieutenant Na mens Stesenelli getödtet. Der Un glückliche nahm eine große Dosis Mor phium, die jeooch nicht genügte, um den Tod schnell herbeizuführen, so daß er viele Stunden zu leiden hatte. Es scheint, daß er in einem Anfall von pfnchifcher Störung sich das Leben nahm, darauf deuten vielerlei Anzeichen aus der letzten Zeit hin. T e p l i tz. Bei der Aufbahrung des Lcichenbestattungs'- Inhabers Jos. Mildner in Weißkirchlitz singen die De korationsstofse des Katafalks an den Kerzen Feuer, welches so rasch um sich griff, daß nach Bewältigung des Bran des der Katafalk und Sarg verkohlt und die Leiche von den Flammen förmlich geröstet war. Bern. In Brienz starb im Alter von 48 lahren der Pfarrer Baumgart ner. Central-Präsident des Schweizer Alpen-Clubs, feit mehreren Jahren Kampfrichter bei den eidgenössischen Turnfesten und Verfasser eines geschätz ten Katechismus. Eine lustige Scene passirte jüngst in Bern aus dem Geslll aelmarkt. Ein junger Bursche aus der Gegend von Kühlewyl hielt ein halbes Dutzend Tauben feil. Aber die Thiere waren schon etwas älteren Datums und jeder, der sie anfaßte, trollte sich wieder von bannen. Endlich kam einer und bot 30 Rp. für das Stück. Da ging dem Kühlewyler die Geduld aus. Ru hig hob er den Deckel des Taubenkor bes empor: „Für drißig Santime gibe u-i sie ini se? nit. Machet, daß dr hei chömet!" Froh flatterten die Tauben in die Höhe und verschwanden in der Richtung nach Kühlewyl. Als der Bur sche nach einem Schoppen heimkam, waren die Tauben auch schon alle ! sammt daheim. THurgau. Auf der unweit von Schafshausen gelegenen Eisenbahnsta tion Neuhausen wurde von böser Hand ein Holzklotz auf die Schienen gelegt. Ein Schaden ist nicht entstanden, da der Klotz entfernt wurde,ehe der nächste Zug die Station durchfuhr. Wer dies« Hrevelthat verübt hat, hat bis jetzt noch nickt ermittelt werden können. Zürich. Der muthmaßliche Mör der der vierjährigen Anna Bolliger wurde verhaftet; er ist ein italienischer Kastanienbrater, 52 Jahre alt. Basel. Beim Neubau der Mat thäuskirckie in Kleinbasel stürzte ein Baugerüst zusammen, und es verun glückten drei Arbeiter. Zwei derselben sind bereits gestorben, der dritte befin det sich im Spital. Ein Postbeamter in Lon don stand schon lange im Verdacht, Marlen zu stehlen, tonnte aber nicht übersübrt werden. Eines Tages fand , man wieder einige Martenbogen in sei- ! nem Besitz und führte ihn nun zu fei nem Vorgesetzten. Wie früher, so be- , hauptete er auch jetzt, die Marken für ! seinen Privatgebrauch getauft zu ha ben; doch sein Vorgesetzter nahm einen feuchten Pinsel und fuhr damit über die Rückseite eines Bogens. Sofort er schienen aus dem Papier die blutigro- > tben Worte: .Gestohlen aus dem Hauptpostamt", die mit unsichtbarer chemischer Tinte auf die Bogen geschrie- ' ben waren. Natürlich mußte der Dieb j solchem Beweis gegenüber sein Leug nen aufgeben. - recht-Gesuch zur Berathung, das eines - gewissen romanhaften Beigeschmacks nicht entbehrt. Als ini Feldzuzsjahcc s 1870 ein Dillinger Cheoauxleger-Sei - geant vor Paris mit seinem Regiment l, im Quartier lag, lernte er eine junge t hübsche französische Wittwe kennen, i deren Gatte vor Kunein verstorben d schlünde der KanonenTod und Verder , ben spieen, entspann sich im Quartier - zwischen der Französin und dem Rei tersmann ein Liebesidyll. Noch bevor - der Krieg zu Ende war, zog die Wittwe h mit ihrem Knäblein an die stillen, aber trauten Ufer des Lechs, wo sie später dem blonden Barbaren am Traualtar . zu ewiger Allianz die Hand reichte. Der »eine Franzose gedieh zum Mann, wurde Soldat, obwohl er kein deut- sches Jndigenat besah, und diente sei ' ner neuen Heimath so lange wacker und treu, bis er infolge einer Verletzung pensionirt werden mußte. Jetzt >st er , Comptoirist und hat Gründe, in seine - Heimalhsrechtsverhältnissc Ordnung zu - recht hat er verloren, ein deutsches b?- z sitzt er nicht, er wäre also nach aller : Form Rechtens eigentlich heimathlos. . wenn die Stadtväter von' Augsburg in - Anbetracht der absonderlichen Verhält , nisse jetzt nicht einstimmig die vorläu , fige Heimath bewilligt hätten. Ein Apotheker im K a n > ton Aargau hat jüngst den Gelehrten : einen schlimmen Streich gespielt. Er > fing eine gewisse Anzahl Sperlinge, die > infolge der ungewöhnlich strengen Kälte - der letzten Tage zutraulich gewordeil - waren und bemalte ihnen die Federn ° mit den unwahrscheinlichsten Farben. ! Nach Beendigung dieser „Lackirung" ! setzte er seine Spatzen in Freiheit, und l Tags darauf sprach die ganze Presse ' des Kantons von den höchst sonderba ' ren Vögeln, die in der Gegend gesehen worden seien. Die Naturforscher im ' Aargau stritten sich mit großem Eifer > und mit einem unendlichen Aufwände l von Gelehrsamkeit über die Herkunft > und die Art dieser exotischen Gäste herum; als der Apotheker aber merkte, daß die gelehrten Herren, denen er aus l irgend einem Grunde wahrscheinlich nicht sehr hold war, sich in die Haare > zu gerathen begannen, gab er plötzlich l seinen Spaß zum Besten und hatte im > ganzen Kanton die Lacher auf seiner Seite. Nur die ernsten Wissenschasl- ler, deren Gelehrsamkeit einen argen Stoß erlitten hat, sind sehr verstimmt cd der ihnen und den harmlosen Spa süi die sie sich auch nicht einen Penny mitgenommen haben, entschlossen, die Kosten derselben aus dem Verdienste zu bestreiten, den sie auf der Tour fin den, sei es nun als Feuillelonisten oder als Straßenkehrer. Die Neise wirt» zum größten Theile zu Fuß gemacht und ihre Dauer ist aus vier Jahre an gesetzt. Im Jahre 18M wollen die Beiden ein Buch schreiben, welches die Erlebnisse während dieser originellen Erdumwanderung enthalten wird, und ?9tXZ iit Paris zur Wellausstellung hätte, auf das Beste bewirthet. WaS Ein ganzer versteiner ter Wald der sog. amerikanischen Sumpfclipresse befindet sich bei Groß- Neschen, in der Nähe von Seiiftenberh . Die dortigen Braun kohlenbaue der „Victoriagrube" liegen zu Tage; die Mächtigkeit der Flötze'er reicht die Höbe von W Fuß. Die zahl von die Neste ge waltiger Sumpfcypressen, jener statt lichen Nadelbäume der »ordamerikani -10 Fuß. t?s ist nicht zu bezweifeln, daß die Bäume auch an dieser Stelle aewachsen und nicht etwa erst später dorthin geschwemmt worden sind. P r o s e s s o r I u tz e in Aachen hat jetzt auch ein Gutachten über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte des masurischen Schifsfahrtcanals erstattet. Darnach könnten bei demselben 1ii,020 Nutzpservelräfte mit einem Capital werth von 26 Millionen Mark nen werden. Die Anlagekosten sind aus Z Millionen veranschlagt. Es wird freilich schwer hallen, die zu erzielenden Kräfte nutzbringend zu verwerthen. In der Ostsee sind vier Schisse gestrandet. Die Mannschaf! der finnischen Bark „Alexander", die in den Skären gesunken ist, wird ver mißt und scheint ertrunken zu sein. Die drei andern Fahrzeuge sind eine fran zösische Barke, der Flensburg?! Dam pser „Accident" und der englische Dampfer „Navarra". InderNähevo n P i n n e- 7