Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 23, 1894, Page 3, Image 3

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    UWi>ieSezLck>>s.
Roma» v°» ZZ. Altdel-Ayren».
(15. Fortsetzung und Schluß.)
„Die Tage unseres Glückes sind viel
leicht gezählt; denn über meinem Haupte
hängt das Damoklesschwert des Todes
in Gestalt eines Herzfehlers, der
mich zu jeder Minute plötzlich abberu
„Es bedurfte der Frage nicht, Ro
mano," entgegnete sie, demüthig seine
Hand küssend. „Ob es nun Jahre sind,
oder Stunden, sie erschöpfen ganz den
Inhalt des vollkommensten Glückes,
Die Geschäftsleute schlössen ihre Lo-
lichen Träume gewesen und die Ele
mentarkraft der Leidenschaft alle
Schranken siegreich überwunden haben
ben, eine reiche, ihn vergötterndeßräut
feine Laufbahn, Eltern und Hei-
Dies Bewußtsein der Pflichten
Kampfe und es gelang ihr nicht, einen
bestimmten Entschluß zu fassen.
Vielleicht hatte er Abhaltung und
würde mit dem nächsten Wagen ein
treffen; sie ging die Allee noch einmal
bis zum Ausgang wieder zurück und
bahnwagen aus.
Jetzt wurde das Rollen desselben in
der Abendstille vernehmbar, ihr Herz
nächsten Augenblicke hielt er aus dem
Platze, und eine scklanke Männerge
stalt schwang sich heraus, es war
bietig, doch aus seiner Haltung sprach
die stolze Zurückhaltung eines in sei
nem Empfinden verletzten, selbstbewuß
ten Mannes.
„Du kommst spät, Magnus."
„Es ging leider nicht anders, vergib;
«in merkwürdiger Zufall trägt daran
schuld."
„Ein Zufall?" fragte sie.
„Ja, denke Dir, es bietet sich mir
unter Umständen schon jetzt eine gute
Stellung, freilich führt sie mich nach
einer etwas jenseits der Welt gelege-
Meiiruna zu hören."
Er hatte so kühl und geschäftsmä
ßig gesprochen, daß es ihr doch einen
last abzustreifen, fuhr er in gezwunge
nem, kaltblütigem Tone fort:
„Mit der Stellung hat es also fol
gende Bewandtniß: BaronSolms, frü
l>erer Attache bei der deutschen Ge
sandtschaft in Paraguay, hält sich zur
Zeit in Rio auf und sucht einen Pri
haisekrctär; nun traf ich heute Morgen
zufällig einen alten Bekannten aus
Götilngen, Theologe, ein verbummel
ies Genie und stark herabgekommen, der
mir die Sache mittheilte, nachdem er
selbst vor den Augen des Barons keine
Gnade gefunden. Ich stellte mich ihm
vor, gefiel, und werde den Posten erhal
ten, zu dessen Annahme es weiter nichts
bedarf, als Deine Einwilligung."
„Dir diese zu versagen besitze ich
wohl nicht das Recht, Magnus."
Er hatte noch gereizter gesprochen,
ihre scheinbare Kälte kränkte ihn auf's
äußerste, und doch suchte er das Ver
letztsein vor ihr zu verbergen; die zähe
Hartnäckigkeit seiner nordischen Natur
ließ ihn geioaltsam den Sturm des
Innern verbergen und ruhig vor ihr er
scheinen. Er hatte gehofft, ihre weibli
che Natur würde, besiegt, ihn bitten,
zu bleiben, und um so qualvoller em
pfand er die Enttäuschung, jetzt nur
noch dem Wunsche nachgebend, ihr den
Stachel, den er selbst spürte, ebenfalls
in's Herz zu drücken.
daß Du mich nie geliebt hast, sonst
würdest Du Dich aufgelehnt haben ge
gen diese Trennung auf immer;
Baron Solms reist in wenigen Tagen
nach Paraguay zurück und ich begleite
ihn."
„Wie dürste ich es denn wagen,
Magnus, Dich zu bitten, eine sichere
Stellung aufzugeben, nachdem Du
schon so viel für mich geopfert! Ich, di:
ich Dir nichts zu bieten habe."
„Das sind Phrasen. Du dürstest es,
wenn Du mich wahrhaft liebtest," ent
gegnete Magnus Holmsen herrisch, „da
das aber, wie ich bereits aus unserem
gestrigen Gespräch erfahren, nicht der
Fall ist, so frage ich Dich einfach nur
noch, ob Du einverstanden bist mit un
serer Trennung."
Er war stillgestanden, um besser in
ihren Zügen lesen zu können, und Kon
stanze fühlte, von kaltem Schauer
durchrieselt, daß mit der Beantwortung
der Frage ihre und seine Zukunft ent
schieden sei. Sie wagte es nicht, zu
ihm aufzublicken; in seinem interessan
ten Männerantlitz lag der Ausdruck
strenger Kälte und des unbeugsamen
Hochmuths eines sich dem Weibe überle
gen dünkenden Mannes, und sie er
kannte zugleich, daß dieses Bewußt
sein ihm helfen würde, ihren Verlust
zu überwinden.
Einen Augenblick maßen sich die bei
den hohen nordischen Gestalten re
gungslos, als suchten sie gegenseitig die
Grenzen der Kraft und Selbstbeherr
schung auf den Tiefen der Seele zu le
sen, und wieder lehnte sich ihr weibli
ches Empfinden auf gegen den Mann,
der sie beherrschen wollte.
„Ich bin einverstanden, Magnus!"
Sie hatte die Worte halb mecha
nisch, als sei es ein fremder Geist, der
aus ihr redete, gesprochen, und der ei
gene Klang tönte fremdartig an ihr
war im Momente dem Bann der Er
starrung gewichen, die sie unzugänglich
für die Tragweite des Geäußerten wer
den ließ.
Magnus Holmsen zuckte unmerklich
zusammen, wich einen Schritt zurück
und reichte ihr die Hand. „Lebe wohl
denn, Konstanze, wir werden uns in
diesem Leben wohl nicht mehr begeg
nen."
Sie legte ihre eiskalte in die
seine, und in der Erstarrung desUeber
schmerzes, ihn nun auf imnnr zu verlie
ren, war es, als müsse sie die Hand fest
diese Weise von einander scheiden; da
hatte er sich schon losgerissen, sah sie
geisterhaft aus todtenblassem Gesichte
an, grüsite stolz, doch ehrerbietig und
entfernte sich.
Die Glieder gelähmt, stand sie wie
angewurzelt und sah ihn im Schatten
der Dämmerung verschwinden, sie
wollte keinen Namen rufen, doch aus
der zusammengeschnürten Kehle drang
Und langsam, langsam dasHaupt
gebeugt, als hätte es den Kummer der
ganzen Erde zu tragen, trat sie den
kurzen Heimweg an. Alles, was das
Dasein des Weibes an heimlichem Ho
ffen, an Glück und verborgener Sehn
sucht enthält, war dahin, vorüber und
entschwunden der Traum ihrer Ju
gend. Armer Magnus! Wie trostlos
öde und einsam erschien ihr plötzlich
die Welt ohne ihn.
„Da nun Magnus hier ist, wirst Du
mich auch wohl bald verlassen, und ich
habe dann niemand mehr, der sich um
„Nein, meine Mutter, mich behältst
Du, ich bleibe Dir treu und werde für
und sie den Gegenstand nicht weiter be
rühren liest, auch hielt sie Konstanze
nicht zurück, als diese den Wunsch aus
sprach, sich heute früher als gewöhnlich
nach ihrem Zimmer zu begeben.
„Allein!" Sie tritt, wie es so oft ge
schehen, an's Fenster und schaut sin-,
nend in die einsame Nacht hinaus;
Hern sich leise die freundlichen Gestalten
der regsam schaffenden Phantasie, und
die leichtbeschwingte Seele zieht der
Zuflucht in der eigenen Brust.
Allein und frei! köstliches Wort.
Und ioenn auch durch äußere Verhält-
schaffen, ihrem Genius, der lieblich lä
chelnden Muse folgen, die sie leicht und
mit sichererHand hinwegzieht über allen
Erdenjammer und alle Noth, in die
heiteren Sphären des ewigen Lichtes
und des reinsten Glückes, ihr» Hei
math.
Ein Jahr ist seit jenen Ereignissen
vergangen. Valesko von Hasselbach hat
längst die Palmenvilla verlassen und
wollte, sollten sie ihren festen Wohnsitz
Valeska ist alt geworden; die Züge
der Unzufriedenheit, des Neides und
auf's tiefste bewegte und endlich die
Gefühle ausgibiger Versöhnung er
weckte.
El Paraiso, den 20. Nov. 1830.
mein Leopold mir gegenüber; es liegt
nach meiner Ansicht für die Frau eine
unbeschreibliche Wollust darin, gänzlich
geliebten Mann aufzugehen.
Unsere äußeren Verhältnisse gestalt n
sich sehr gut, das Paradies blüht auf,
schenkt; es freut mich, daß er Daniela
bekommen, die paßt besser zu ihm als
ich.
AlsoDu kommst, Mama, nicht wahr?
Denke Dir, wie gut Leopold ist, er
selbst wird diesen Zeilen die Bitte an
polds Mutter und Schwester Du
es hofft. Dich bald umarmen zu dür
fen, Deine Tochter Regine."
Dieser Brief erzählte Valeska eine
nie da im Urwald sie nöthig habe, und
Balesla beschließt, so schnell es angeht,
Frucht zu Tage fördern werde. Der
erste grundlegende Erfolg! Auf ihrem
Antlitz leuchtet, schöner als die Mor-
„Ich will schaffen so, wie Gott es
mir gegeben. Und ist auch die Lauf
dahn des denkenden Weibes in den Rei
hen der für das Ideal Kämpfenden ei
(Ende.)
März 1893 beendete Fiskaljahr Fol»
Eisenbahnen beträgt 17,768, ist also
gewiß keine große für ein so ausgedehn
schnitt etwa 800Meil«n jährlich gebaut
ter Staatsgarantie betrieben. Mit
Ausschluß des Tilgungsfonds und der
Zinsen für die im Bau begriffenen Ei
senbahnen beträgt der Verlust der Re
gierung für 1893 ungefähr P 3.000,-
000, die Rupie zu 33 Cents gerechnet.
Dieser Verlust wird hauptsächlich dem
Fallen der Silberpreise zugeschrieben,
London in Gold zu bezahlen sind.
Ein volles Drittel der Eisenbahn
srächten besteht aus Getreide. Weizen
wird nach den Exporthäfen, bei einer
Durchschnitts-Entfernung von 800 —
100 b Meilen, zu füns Mills per Tonne
unsere Eisenbahnen von Chicago nach
der atlantischen Küste berechnen. Für
Entfernungen von 100 bis 300 Meilen
beträgt die Rate U Cents die Tonne in
Mengen von 6 Tonnen aufwärts. Die
se Frachtraten sind sehr niedrig im Ver
gleiche zu anderen Güterraten in Ost
indien. Die niedrigsten Frachtsätze sind
sonst U Cent per Tonne und Meile,
die höchsten 4j bis 7 Cents. Die ost-
unsrigen und halten sich an an
deren Gütern schadlos. Die Passagier
raten sind 2 oder 3 Cents per Meile
erster Klasse, also ungefähr den unsri
gen gleich, während Reisende dritter
Klasse (Eingeborene) nur j bis i Cent
die Meile bezahlen. Der bei Weitem
größere Theil der billigeren Reisen ist
für kurze Distanzen. Für Fahrkarten
zwischen einander nahe liegendenPunk
ten werden 2 Cents gerechnet. Dage
gen entschädigen sich die Eisenbahnen
für diese nievrigePassagierrate dadurch,
daß sie die Züge überladen. Die Durch
schnittsanzahl der Passagiere auf den
Zug ist 220, auf einer Linie sogar 274.
In Amerika beträgt dieselbe 42. Die
Einnahmen für Passagierbeförderung
betragen P 1.05 per Eisenbahnmeile,
ungefähr so viel, wie in den Ver. Staa
ten. Die niedrigen Passagierraten be
dingen selbstverständlich minderwerthi
ge Ausrüstung, langsame Züge und
Ueberladung. Eine Vergleichstabelle
zeigt folgende Ziffern:
tend größeren Meilenzahl und Bahn
ausriistung befördern mehr Fracht auf
die Meile,'aber weniger Passagiere. In
Ostindien wird die dreifache Anzahl
von Angestellten gebraucht (96 Prozent
davon sind Eingeborene) wie in Ame
rika. Ueber ihre Arbeitslöhne enthält
der Bericht keine Angaben. Die Be
schaffung der Kohle bildet für viele ost
indische Bahnen eine ernste Frage. Ei
nige derselben importiren Koklen aus
Cardiss, Wales, zu einem Besörde
rungspreise von P 4 bis H 7 die Tonne.
Die Geldberechnungkn nach amerikani
scher Währung beruhen auf den amt
lich gegebenen Werth der Rupie in dem
Fiskaljahre 1893, der auf 1 S. 4 D..
gleich 33 Cents festgesetzt ist. Nach den
heutigen Silberpreisen ist die Rupie
aber nur noch A Cents werth. Die
Durchschnittseinnahinc auf die Bahn
neile ist P 1.40, die Betriebskosten be
tragen 64 Cents (47 Prozent), und die
Reineinnahme 76 Cents. Das sind
Resultate, die einigermaßen denen der
amerikanischen Eisenbahnen gleichkom
men, trotz der großen Unterschiede in
den Einzelheiten des Betriebes.
Nur eine Erklärung möglich.
Richter (zu dem Angeklagten): „Du
bist angeklagt, dem Kläger in einer ein
samen Strafte begegnet ihn
genommen eine werthvolle goldenellhr.
Was hast Du vorzubringen?" Der
Angeklagte: „Hat er wirtlich eine gol
dene Übr bei sich gehabt?" Richter:
„Jawohl." Der Angeklagte: „Dann
bekenne ich mich irrsinnig."
Erkannt. A: „Gut, d»aß ich
Sie treffe. Wie stets eigentlich mit
den 3V Mark, die Sie mir noch schul
den?" B: „Wissen Sie, ich dachte
mir, nächsten Montag ist J'.sr Geburts
tag, da bringe ich Ihnen dos Geld und
kann dann gleich mit
A: „Bringen Sie mir nur das Geld;
Gralulinn kann ich mir dann schon
selbst."
Vi« Toppelmenfch.
Man schreibt aus Vendig: „Etera
delso" nennt ihn die Wissenschaft, Un
geheuer („Mostro") der Profane, jenen
Mailand so großes Aufsehen er'gt. Gio
vanni Libbra ist eine der seltenenDop
pelbildungen, wie sie im Lause von
gehen soll, von denen je!ser seine Ansicht
über das Entstehen eines solchen We
sens niedergelegt hat. Das hier in Re
de stehende Doppclgeschöpf ist ein sym
pathischer, beinahe hübscher, sehr in
daß ihm eine schwere Lebenslast auf
gebürdet ist. Er springt,pfeift und singt
nach Art normaler Kinder, hat guten
Appetit und ist sichtlich froh, auf der
Welt zu sein. Wiewohl beständig als
„Mostro" von seiner Umgebung bezeich
net und jedem der Bielen, die ihn sehen
wollen, als „Ungeheuer" vorgestellt,
scheint der Kleine das eher als eine
Art Ehrentitel, denn als «Kränkung
aufzufassen. Vater und Mutter sind
kräftige, wohlgebildete Menschen im be
sten Lebensalter. Ursprünglich dem
Bauernstande angehörig, haben sie sich
auf das Abrichten von Thieren gewor
fen, mit welchen sie die halbe Welt
durchzogen. An dieser abenteuerlichen
Laufbahn trägt ein Bruder des Barto
lome» Libbra, so heißt der Vater des
Doppelwesens, Schuld. Derselbe er
freut sich gleichfalls einer ganz unge
wöhnlichen Monstruosität. Er hat blos
wir aus den Aufsatz des Prof. A. Cuz
zi, Leiter der Klinik zu Padua, in der
„Gazetta degli Ospedali", vom 11.
März v. I.: „Considerazione su di un
mostro doppio Eteradelso." (Verlag
von Ballard.)
Die Tnrchsi<l««igrcit der Luft zu
Berlin
ist von Professor Dr. I. Glan studirt
lehrt, daßdic Atmosphäre dieser Welt
stadt viel Licht vernichten muß. Vom
Gipfel des Kreuzberges aus erscheint
dunkler ist. Nach Professor GlausÄe
schätzt sie auf das 2t- bis 3-fache der
gleich. Professor Glan schließt dies.
Wetter in Berlin selbst nicht viele
hast blitzen und funkeln. Aus seinen
Messungen findet Professor Glan, daß
(in der Nähe des Moritzplatzes) bei
senkrechter Durchstrahlung am. Tag;
6:7 vom Lichte zurückgehalten werden,
dem freien Lande in der Nähe des
Meeres nur ein Fünftel beträgt. So
nach ist derselbe in Berlin am. Tage
etwa viermal größer als in freier Luft
draußen. Professor Glan hat auch
Untersuchungen über die abendliche
Durchsichtigkeit der Luft in Berlin an
gestellt, und zwar ein ganzesJahr hin
durch. Im Durchschnitt aus sämmt
lichen Beobachtungen ergab sich bei
senkrechter Durchstrahlung. ein Licht
verlust von nahe z»ei Fünftel. Die
Luft ist hiernach also über Berlin
abends durchsichtiger als am Tage
nachmittags, aber immer noch erheblich
undurchsichtiger als über dcm frei»
Schlangen und Rmctssn.
Sämmtliche bei'uns vorkommenden
Schlangen, also auch die Kreuzotter,
hüben, schreibt man den „Hamb. Nach
richten", ihre gefährlichsten Feinde in
den Ameisen, besonders in der großen
chen Waldungen vorkommen und allge
mein bekannt sind. Sobald eineKreuz»
otter von den Ameisen bemerkt wird,
fallen dieselben, nachdem sie ihre Ge
die Schlange her, heften sich mit ihren
scharfen Beißzangen an ihren Körper
an, dringen ihr >n den Rachen lind in
den Schlund ein, zerstören ihr die Au
gen und setzen ihr so heftig Lu, daß sie
binnen kurzer Kit in dcm vergeblichen
Kampfe gegen die immer lihlreicher
herbeieilenden Feinde ermattet und
endlich verendet. Es ist nicht Feind
schaft, welche veranlag!,
gerissenen Fleifchsillcke nach ihrer Be
hausung zu tragen, und nicht früher
ruben sie, als bis alle Weichtheile des
getödteten Thieres geborgen sind. Nur
die Haut und das Skelett bleiben lie
gen und letzteres bleibt rn der Haut wir
in einer Hülle stecken. Man erkennt an
dein Vorhandensein des Skeletts, daß
'"it wenig geeignet erscheinen lassen, vor
Allem die, daß es schon bei M Grad
Celsius gefriert, also für Zwecke, bei
wol nennen und den sie aus den Stein
kohlenthoer herstellen. Das Toluol saugt
kein Wasser an, verdunstet auch sehr
schwer, zesriert erst bei bedeutend grö
ßerer Kälte als Quecksilber und dehnt
sich bei der Erwärmung gleichmäßig
aus, paßt also sehr gut zur Thermome
terflüsiigleit. Außerdem ist das Toluol
sehr billig und viel leichter als Queck
silber, man kann also das Thermometer»
gesäß viel größer machen als jetzt, wo
durch die Genauigkeit der Angaben ver
iiesblaue Farbe, die vom Glase vielmehr
absticht, als die des Quecksilbers, so
daß bei Toluolthermometern leichter der
Thermoineterstand abzulesen ist»
Humoristisches.
Ordnung muß stin. Bettler
(sein Geld zählend): „Acht Mark 40
Mann, da habenSie 10 Pfg. (will ihm
das Geld geben). Bettler (barsch):
Es traf sich in anderer Weife. —-
dachte an ihre Verlobung.)! Ray: Ja,
er hat ihm auf seine Hühneraugen ge
treten. Ist es das, was Du meinst?
Da liegt der Hase im Pfeffer.
„Ihr Laden befinmt sich in einer vor
eincn Haifisch abgebissen worden?"
„Ich sollt es deuten. meinJUnaelchen,"
antworten der Kapitän, „daÄ ist mir
Das Recht aus Glückwünschen —
Junger Mann: Erlaube insr ganz er
geben st zum neuen Jahre zu gramli
ren, Herr Aarorc! - Baron: Aber ich
r,M gepfändet hat!
— Weiß sich zu helfen. Der
fünfjährig- Fritz war die Treppe her
unter gefallen und hatte sich derart an
der Lippe verletzt, daß der Arzt kom
men und die Lippe zusammen nähen
muhte. Die Mutter war untröstlich
and sagte: „Doktor, ich befürchte, da
rird eine häßliche Narbe fllr's ganze
Leben zurückbleiben." „Das thut
Mts, Mama," sagte der kleine Held,
.ich werde mir einen Schnurrbart dar->
iber wachsen lassen."
Kür die Küche.
Gewürze und solche Dinge
Citronensaft, Essenzen, welche den
Speisen Wohlgeschmack geben, werden,
damit diese niicht durch's Kochen an
Aroma verlieren, nicht zu früh, manch«
sogar erst kurz vor dem Anrichten an
die Speisen gethan. Das Salzen der
Speisen und wie viel Sah anzuwen
den sei, lehrt die Erfahrung. Niemals
zebe man aber Salz gleich beim An
ätzen an das Fleisch, sondern stets erst,
wenn es «ine Zeit lang gekocht oixr
gebraten hat, «s wird dann weichn und
zarter werden. Während des Kochens
oder Bratens gieße man stets mit hei
ßem od«r kochendem Wasser zu, niemals
mit kaltem. Harte Speisen werden am
besten mit kaltem Wasser angesetzt, wie
Hülsenfrüchte, Kartoffeln in den
Schale, trockene Fische, geräuchertes
Fleisch n. s. w., grüne und jung« Ge
müse, zarte Fische, Fleisch von jungen
Thieren stets heiß. Gepökeltes Fleisch
oder die Kasserolle so schnell als mög!
lich in ein Gesäß mit kaltem Wassel
und ersetze letzteres sofort wieder mit
Hitze blaßgelb bäckt.
Dutzend Zwiebeln, eine halbe Gallone
saure Aepsel. Man schneidet die Zwie
beln ganz ftin und läßt sie zehn Minu
bestreut Alles mit Salz. Man läßt es
bedeckt.
Schlüssel, schlägt» Eigelb hinein
mehr Oel «zngerllhrt werden und fr»
fort, bis das Oel aizsgegaAgen ist; nun
würze man die Sauce mit ftinem
Salz, weissem Pfeffer u«d dem Safte
einer Citrsne und stelle sie bis zum
indem man nach und nach immer ei
nen Kaffeelöffel voll von der geronne
nen Sauce dazngiebt und solches s»
lange wiederholt, bis di« geronnene
, Sauce aufgegangen und wieder geKun
den ist.
Blumenkohlin Essiz wird fol
gendermaßen in Gläsern eingelegt?
Festes weißer Blumenkohl wird in
zierliche Stückchen geschnitten, abge
schält, in siedendem Salzwasser nicht
zu weich gekocht, und wenn er gut ab
gelaufen, mit Meerrettig, Esdragon,
Lorbeerlaub und Pfefferkörnern in ei»
Einmachglas gelegt, mit Essig begofseiH 3