6 Winke für Innendekoration. Lage, bei der Einrichtung und Aus schmückung einer neuen Wohnung selbst mit thätig sein zu müssen. Manche möchte wohl auch den oftmals kostspie ligen Tapezierer ersparen, oder es reizt kommen sein. DasAufmacheneinesZug roule a u L. Man mißt zuerst das aufzumachende Rouleau, ob Breite und Länge mit dem Fenster übereinstim men. Zu kurze Rouleaus können durch einen nicht zu breiten (weil sonst sicht baren) Ansatz verlängert werden, bei allzu langen wird der ÜberflüssigeStoff in mehrfache schmale Falten gelegt und des öfteren mit der Hand durchgenäht. Falls die Breite des Rouleaus größer ist wie die des Fensterrahmens, so scha det es nichts, im Gegentheil erscheint das schmale Fenster dann vortheilhaft breit. Man befestigt nun das Rouleau mit kleinen Stiften im Abstand von 2 Man knüpft jeden Porzellanring in ein Stück Bindfaden und nagelt dessen En den mit einem starken Nagel im Holze fest. Will man das Rouleau auf der rechten Seite ziehen, so befestigt man in gleicher Höhe auf dieselbe Weise einen weiteren Porzellanring, sogen.Zugring, da, wo die Breitseite des Rouleaus en det. Nun leitet man, unten beginnend, die Zuglein? durch die einzelnen dem Rouleau aufgenähten Ringlinien. Die Leine wird jedesmal mit dem untersten Ring verknotet. Daran anschließend, führt man die Leine durch die Porzel lanringe, derart, daß die am meisten rechts, also am nächsten dem Zugring befindliche Zugleine nur durch einen Porzellanring und den Zugring- läuft, die ain meisten links befindliche jedoch durch alle Porzellänringe. Nun faßt man die drei-, resp, vier- oder mehr fache Schnur zusammen, zieht das Rouleau ganz in die Höhe, zieht jede einzelne Schnur, ohne die anderen los zulassen, straff an und macht einen Knoten in die mehrfache Leine an der dem obere» Nande in 7 Zoll Abstand »littelgroße eiserne Ringe aufgesetzt sind (am schonendsten für den Stoff ist den), schlägt man oberhalb des Fen sterrahmens rechts und links in erfor derlicher Breite je einen eisernen, aus wärts gerichteten Haken ein, der minde stens 10 Zoll aus der Wand heraus ragen muß, weil sonst Store und Rou leau sich gegenseitig hemmen würden. Eins Eisenjtangs von passender Länge wird vom Schinied (im Nothfalle im Herdseuer von der Hausfrau selbst) an einem Ende zu einer Oese geformt, die spater auf den einen Haken geschoben wird. Nachdem der Store mit den Ringen auf die Eisenstange geschoben worden, ruht das andere Ende auf dem zweiten Haken. Nun befestigt man rechts wie links an den Haken einen Porzellanring, von denen der auf der Zugseite befindliche mindestens zwei Oeffnungen haben muß. Jetzt ziehst du, liebe Tausendkiinstlerin, das eine Ende der Zugleine, das noch ein gutes Stück herabhängen muß, durch's Loch eines des Zugringes, dann durch den entferntesten vom Zugringe befindli -s?n)Ring, führst sie zurück, dann durch Loch zwei des Zugringes und läßt sie herabhängen. Der dem Zugring nächste eiserne Ring muß mit dem Haken ver ain ersten Ende, so zieht er sich zu. Zweiseitige Vorhänge. Die Vorbereitungen gleichen den vor her beschriebenen, i Die Eisenstange wird länger sein müssen als bei dem einseitigen Store. Die letzten äußeren Rings werden an den eisernen Halen befestigt. Man ziehe die Vorhänge mit der Hand zu, führe, rechts beginnend, die Zugleine durch Loch eins des Zug ringes und dann durch den eisernen Ring, der am linken Gardinenblatt zu nächst der Thürmitte sitzt, verknote sie damit, leite sie durch der-, anderen Por- Niickwcge mit dem eisernen Ringe der rechten Vorhangshälfte nächst der Thiirmitle und führe sie schließlich Das Bespannen eines Fußbodens in itTeppichod er Stoff. Passende inarmende Unter lagen sind alte Teppiche, Stroh, Zei tungspapier, sehr glatt gelegt. Zuerst wird der nach Länge und Breite des Raumes passend zusammengenähte Stoff glatt auf den Boden gel«gt, dann spannt man ihn durch größere, nur halb einzuklopfende Nägel an den vier Ecken und an den Mittenseiten. Jetzt wird mit nicht zu kleinen Mieten, indem »ran den Stoff umschlägt, eine Schmalseite festgeklopft, darauf unter fortgesetztem Ziehen und Spannen die entgegengesetzte, sodann die dritte und vierte Seite. Man muß gleichzeitig gerade und seitlich ziehen. Der beim Spannen sich als überflüssig heraus stellende Stoff wird umgeschlagen. An Stellen, wo sich eine Thür in das tep pichbelegte Zimmer öffnen soll, verfährt man, als ob keine Thür vorhanden, hängt sie aus und schiebt einen Ring von Hartleder (Sohlleder) auf die Thürangel. Die Thür wird sich nun trotz des Belags leicht öffnen lassen. Beim Aufhängen der Bil d«r nehme man das Maß fleißig zur Hand. Man bringe sie nicht zu hoch unter der Decke, dagegen aber auch nicht zu tief an. Auf allen vier Wänden sollten die Bilder, wenigstens das oberste, in gleichem Abstand von der Decke und leicht vornüber geneigt ange bracht werden. Gräfin Morosine. Annina Morosini, „La Bella di Venezia", ist souveräne Herrscherin im Reiche weiblicher Schönheit. Es ist dies ein Thron, der ihr wirklich von Gottes Gnaden zugefallen ist, denn sie hat sich nie bemüht, ihn zu erlangen. Die Schönheit der Gräfin ist keine Mode sache wie dies ja auch zuweilen vor kommt —, sondern eine Thatsache. Sie ward als „Beauty" geboren und da Wohlstand bei ihr in der Wiege gelegen, wurde dies-zs hehre Gnadenge schenk sofort bemerkt und als köst liche Frucht gehegt und gepflegt. In der antiken Welt würden Dich ter und Bildner Annina Morosini, höchst wahrscheinlich, Göttin des Frohsinns erhoben haben, denn froh stimmt ihr Anblick vor allein. Es war im Jahre 1884, zur Zeit der Tu riner Ausstellung, als Annina Rombo, die einzige Tochter eines hochangesehe nen und mit Glücksgütern reich geseg neten Mannes, zum erstenmal in die Welt eingeführt wurde.u. dasAuffehen welches die Schönheit der Siebzehnjäh rigen erregte, Kar so groß, daß, wie Augenzeugen versichern, sie beispiels weise die Ausstellungsräume nur dicht verschleiert betreten konnte, wollte st,? nicht Gefahr laufen, auf Tritt und Schritt von Bewunderern verfolgt zu werden, die ihren Anblick allen übrigen Ausstellungsobjekten vorzogen. Bald verbreitete sich der Ruf dieser neuer bliithen ungewöhnlichen Frauenschön heit. Maler warben um die Gunst, sie malen zu dürfen, Photographen stellten ihr nach und der Sohn eines ruhmreichen Dogengeschlechtes aus Ve nedig erkor sie, die nicht adelige Patri zierstochter, zu seiner Lebensgefährtin. Ein so schönes Geschöpf hat sich nur wenig herausgenommen, als es be scheidenllich die Hand nach der an gebotenen neunzackigen Krone ausge streckt hat. „Die Schönheit ist ein Kö nigthum" behauptet ein geistreicher Franzose, und wenn der Mann wahr spricht, woran nicht zu zweifeln, so müßte eigentlich «inKönigsmantel diese eleganten Schultern decken. Indeß ist und kann die Gräfin mit der Rolle, welche ihr das Schicksal zuerkannt hat, ganz zufrieden sein. Denn sie ist seit zehn Jahren unbestritten und von hoch und wieder anerkannt „La Bella di Venezia" (die Schönheit Venedigs). Welche Tochter Evas sollte sich daran nicht geniigen lassen! lind nun wünscht natürlich jeder eine möglichst eingehende Beschreibung dieser außergewöhnlichen Persönlich keit; wenngleich jedermann weiß, daß eine solche Schilderung ungefähr den gleichen Werth hat. wie das Ausmalen von Farbenabtönungen einem Blindge borenen gegenüber. Vielleicht gibt die Wiedergabe fol genden Erlebnisses einen annähernden Legriff von der Art dieser eigenartigen Schönheit. Ich kam nach Venedig und hatte keinerlei vorgefaßte Meinung, eine schöne Frau schöner finden zu müssen, als die andern. Zudem war es Sonntag und die Mittagsstunde, wo verführerische Weiblichkeit in hel len Schaaren aus der Markuskirche strömt, um den schuldigen Tribut an Bewunderung entgegenzunehmen. Da kommt eine schlanke, hochgewachsene, mit einfacher Eleganz gekleidete Dame in Begleitung zweier Öfficiere an mir vorüber, deren blendende Schön heit mich dermaßen verblüffte, daß ich ein lautes „Ah!" der Be wunderung nicht zu unterdrücken ver mochte. Beschämt um mich blickend ob dieser Aufwallung von Enthusiasmus, sollte ich inne werden, daß die Wir kung dieser Ersckzeinung auf andere der meinigen in nichts nachstand, denn ringsum sah ich zurückgebeugte Köpfe. Ich erfuhr ohne Mühe, daß die wun derschöne Person mit dem maissarbe nen Hütchen „La Bella di Venezia" sei und Gräfin Annina Morosini h-iße. Einmal aufmerksam gemacht, sah ich sie häufig, denn mein spähendes Auge fand sie überall sofort- heraus. In glänzend prunkvoller Toilette, strahlend von Geschmeide Dings, die sie sehr gut entbehren kann in ihrer Log« im Fenicetheater, bei den Philharmonischen Concerten im Liceo Marcello, in ihrer vornehm ausgestat teten Gondel, von weitem erkennbar an dui Livreen der Diener- schaff und dem augenfälligen Wappen (die rothe Dogenmütze über goldenem Felde mit blauen Querstreifen)! am Markusplgtz bei Laena, Eis löffelnd, und einmal sogar auf einem der Bal kons ihrer fürstlichen Behausung, im Palazzo Ca d'Oro, auf dem Canale Grande. Ihre Schönheit wirkte jedes mal in der gleichen Weise auf mich, das heißt wie ein Lichtstrahl, wie etwas die Seele Befreiendes. Allein ich konnte mir doch keine rechte Vorstellung machen, ob dieses herrlich« Geschöpf bei näherem Umgang gewinnen oder verlieren würde und fast fürchtete ich Ein glücklicher Zufall sollte mich in die Nähe der Gräfin bringen und vom Gegentheil überzeugen. Die Göttin des Frohsinns kam strahlend auf mich zu und streckte mir freundlich die Rechte entgegen. Ich war ihr warm empfoh len worden, und sie hatte meinem Be suche, wi« sie behauptete, mit Vergnü gen entgegengesehen. Während sie mit bestrickender Anmuth und der größten Natürlichkeit, ohne jedwede Pose, mit klangvoller Stimme, ein bezauberndes Lächeln auf den Lippen, plauderte, anaWrte ich, einer unbezwingbaren Ein weißes duftiges Musselinkleid mit großer hellblauer Bandschleife (Blau und Gelb sind ihre Lieblings farben) umfloß die schlanke hohe Ge stalt. Wie der seine Kops auf diesem Nacken sitzt, das allein würde hinrei chen, sie zu einer, der Plastik würdigen Schönheit zu stempeln. Nun kommen aber zu den harmonischen Linien die ses wunderbaren Gesichtes ein gesättigt leuchtendes Kolorit, das keinerlei kos metischer Nachhilfe bedarf, schneeigwei s;e Zähne, auf welchen noch der Schmelz der Jugend und Gesundheit liegt,dunk les reiches, einfach frisirtes Haar und Augen Augen, in welchen das Ge heimniß des ungewöhnlichen Zaubers zu suchen ist, welcher von Annina Mo rosini ausgeht. Die Augen sind groß und tiefblau wie das Tyrhenische Meer, die Pu pille schwarz gerändert, selbst das Weiße des Auges schimmert bläulich. Nachtschwarze lange Wimpern fassen diese Augen ein, welche blitzen und leuchten wi« Stahl. Dabei spricht Güte und völlige Unberührtheit vom Leben aus diesem Blick, der bis zur Stunde sicherlich nur heitere Eindrücke zurückzustrahlen hatte. Der Erschei nung Annina Morosinis haftet noch schier jungfräulich keuscher Reiz an. Auch hat sie so wenig Frauenhaftes an sich, daß man sich immer wieder von neuem erinnern muß, die Mutter einer achtjährigen Tochter vor sich zu haben. Offenbar ist es eine selten glückliche Blutmischung, welcher di« Gräfin ihre außerordentlichen physischen Vorzüge, wie auch ihr angeboren gewinnendes Wesen zu danken hat. Durch ihre Heirath gehört Annina Morosini- Rombo dem höchsten italienischen Adel an. Kaiser Wilhelm, der sich für die ruhmreiche Vergangenheit Venedigs lebhaft interessirt. zeichnete die, übri gens an fürstliche Ehren gewohnte, Fa milie Morosini bei seiner letzten An wesenheit in der Lagunenstadt durch einen Besuch aus. Auch die Kaiserin Augusta stattete der schönen Gräfin ei nen längeren Besuch ab und lud die selbe auf dem „Moltke" zum Lunch ein. Annina Morosini-Rombo ist übrigens mit dem deutschen Kaiser schon vordem, und zwar bei einem Hoffest in Rom, Wer kennt nicht den Zustand des Ueberhungerns? Aus irgend welchem Grunde haben wir zu der gewohnten Zeit einer der Hauptmahlzeiten nicht einnehmen können. Zuerst regte sich in uns der Appetit, dann kam ein na gendes Hungergefühl, bis auch dieses nach einiger Zeit verschwand. Bei gut genährten, kräftigen Menschen hat diese Verzögerung der Nahrungsaufnahme um wenige Stunden keine üblen Fol sicht nöthig. Der Magen ist erschlafft kommen, bei der man das „Versäumte" nachholen kann. Wichtig ist diese Bor sichtsmaßregel für Leuie, die durch die Alles mit Unterschied. hielte?" B: „Wenn sie nichts um Dich giebt, würde sie sich beleidigt fühlen." A.: „Nun, und wenn sie etwas um mich giebt?" B.: „Dann würde sie Dir „Ja" telegraphir«n." Er hält um siean. Dame: „Herr Rittmeister, ist das aber auch wirklich Ihr Ernst?" Rittmeister: „Aber Gnädigste, Ihnen die Liebe zu erklären, ist doch kein Spaß!" I Die Todesstrafe. Die Todesstrafe, von deren Gegnern als ein aus dem Barbarismus in die Neuheit verschlepptes Gräuel angese hen, behauptet sich trotz der lebhaften Agitation dagegen in den meisten Cul turstaaten. Nur in einer verschwindend kleinen Anzahl von Staaten ist die Ab schaffung durchgesetzt worden. Aller dings wird dies höchste Strafmaß in auch bei uns nur noch bei vorsätzlichem Mord zur Ausführung gebracht. Vor Hr. Reindel an der Arbeit. 2S«Z Jahren bestrafte man in der dama ligen Colonie Massachusetts noch fol glnde „Verbrechen" mit dem Tode: Zauberei, Blasphemie, Mord, Todt schlag, Raub, Brandstiftung, Vergif ten, Stehlen, Ablegen falschen Zeugnis- Rückkehr in die Colonie mit dem Tode Die Guillotine, bestraft. Im Jahre 1790 hatte sich MW U 5. Zerstückeln in Kambodscha. Die Enthauptung ist eine uralte Er teil Weise mittels Axt und Block aus geführt. Doch ist die Öffentlichkeit in Deutschland bei Hinrichtungen ausge schlossen. In Frankreich behauptet sich die tungen öffentlich vorgenommen. Eine der scheußlichsten Hinrichtungsarten j Glieder abhackt. , Der Elephant als Henker. Der Elephant war der Henker in Cochin-China, ehe dieses Land von den Franzosen besetzt wurde. Ein beson ders darauf dressirtes Rüsselthier trampelte den Verurtheilten zu Tode. In Tonkin ergreift der Henker-Ele phant fein Opfer mit dem Rüssel, schleudert «s hoch in die Luft, fängt eS In Rußland soll die schreckliche Der Galgen in Rußland. Die Spanier tödten mit der Ga rotte, eine Hinrichtungsart, welche von den Mauren erfunden sein soll. Ein Messingkragen wird dem Todeskandi daten um den Hals gelegt. Eine durch einen Pfahl gehende Schraube wird dann so angedreht, daß sie an dem Punkte eindringt, wo Rückenmark und Gcbirn zusammentreffen. Der Tod tritt augenblicklich ein. ' Vor dem Vazar in Teheran. In Persien werden Straßenräuber her in Kürze: Wir wünschen nur That sachen, Thatsachen und nochmals That sachen, gleichgiltig ob sie sich zugetra — Mißverstanden. A.: B.: „Meine Töchter auch!" A.: .Wer weshalb denn?" V.: „Ja, daS weiß ich auch nicht, denn sie sind bis ietzt noch immer ledig geblieben." Kindertoiletten. Wenn auch ein Zug der Gleichheit durch die Moden der Erwachsenen und die der Kinder geht, so treten die letz ihre Natürlichkeit und Einfachheit ein zubüßen. Das ist um so erfreulicher, als ja die Entwickelung des kindlichen In erster Linie ist es di« Empire form, die selbst noch größere Mädchen tragen; daS lose Kleid wird häufig durch einen Gürtel, breite Band» oder Stofffchärpett zusammengefaßt. Die Blusentaillen werden vielfach mit klei- Röcke und Jäckchen schottische Blusen s«hr beliebt, wie denn die schottischen Stoffe überhaupt als eine besondere Neuheit für Kindertoiletten gelten können. DaS hochrothe schottische Genr« bildet mit Dunkelblau, Sand farbe und Braun eine recht pikante Schigen Aermeln und meist mit breiten Aufschlägen versehen. Hütchen für Mädchen von 2 bis 4 Jahren. An eleganten Kleidern findet die Spachtelfpitze reiche Verwendung. Sie garnirt kragenartig, bald eckig, bald rund, den Ausschnitt, Sattel oder Einsatz. Der Kragen ist hinten rund oder eckig, schließt am Halse und bil det gleichsam vorn auseinandertre tende Jackentheile, die sich nach hinten als Gürtel gestalten und mit flotter Schleife enden. Sehr malerisch wirkt ein Empirekleid aus farbigem Sam met, das mit Spachtelspitzen und Moire, sowie mit Stahlschnallen ge schmückt ist. Der Moir« bildet einen schmalen, gebogten und mit Spitzen umrandeten Kragen, der dem Sattel angesetzt ist und vorn an beiden Sei ten mit langen Schärpenenden ab schließt, die unten mit Fransen enden. Die Verbindung decken gezogene Ro setten mit Stahlschnallen. Als neue Farben gelten Lavendel blau und «in sehr prächtigesKarmoisin, beide sehr kleidsam und i» Verbin dung mit Spitzen und Moire von ho her Eleganz. Zu einfachen Kleidern wählt man nach wie vor Borten, und zwsr zu ma rineblau«», dunkelgrünen, rehfarbenen, häufig weiße, zu rothen Kleidern schwarze Borten. Die gerafften Aer mel werden auch vielfach mit Band schleifen geschmückt, wie denn Bänder überhaupt eine große Nolle spielen. Gleich beliebt ist die Ächselbandgarni tur. Ein Kleid von dunkelgrünem Tuch mit lichtgrünem Gürt«l und Achselbändern, die dunkelgrün souta chiert oder gestickt sind, sieht in der That sehr reizend aus. Die Kleider sind nicht mehr so übertrieben lang, aber ebensowenig kurz zu nennen. Hut für Mädchenvon 6 bis 8 Jahren. Die Knaben sehen in ihren moder nen Anzügen wie Miniaturausgaben der Gentlemen aus, besonders in den neuen Mänteln. Diese aus hohen zollerngrauem Tuch, mit ca. drei Me ter weiten Kragen, werden von kleine ren und größeren Knaben getragen. Zum Eislauf wird die Matrosenjack« bevorzugt. Kleine Knaben tragen viel fach einfache Paletots von militäri schem Schnitt mit blanken Knöpfen. Der beliebteste Stoff für Knabenan züge ist dunkelblauer Cheviot mit schwarzer und weißer Litze garnirt. Für ganz kleine Knaben ist noch eine niedlich« russische Form vorhanden: ein unter dem Knie gekräustes Bein kleid aus dunkelblauem Cheviot, dazu eine helle Bluse mit losen Aermeln und «n Kittelchen aus dunkelblauem Stoff, daZ mit einem Gürtekchen gehalten üvird. Von größeren Knaben werden Blu sen, Kittel, Jackets mit geradem und schrägem Schluß getragen, sodaß di« verschiedensten Wünsche Berücksichti gung finden und auch hier trotz der be schränkten Farbenwahl große Man nigfaltigkeit herrscht. Mantel in Empireform. In den Illustrationen veranschau lichen wir einige hübsche Sachen für Mädchen. Sehr geschmackvoll ist das in der ersten Abbildung dargestellte Hütchen für Mädchen von zwei bis vier Jahren, aus kirschrothem Wollen stoff, mit drei Viertel Zoll breiten schwarzen Krimmerstreifen, sowie Schleifen von rothem Atlasband gar nirt. D«n Kopfdeckel, sowie den -Rand bekleidet man auf der Außenseite, die mit Draht umrandete Krempe auf bei den S«iten mit Wollenstoff, verbindet die Theile mit einander und begrenzt kräusten, 24 Zoll weiten und 12 Zoll Aus rothem Tuch ist das zweite Hütchen fürMädchen von 6 bis 8 Jah ren. Aus dem Tuch ist eine runde, vorn 6 Zoll, hinten 2 Zoll breite, 40 Zoll weite Krempe mit Einlag« herzu richten, über starker Schnureinlags zu durchsteppen, mit Draht zu begrenzen und. wie ersichtlich, einzubiegen. Der Krempe ist ein kleiner Gaze-Kopftheil einzufügen, den ein faltiger Tuchtheil deckt: dieser ist 38 Zoll weit, vorn 9 Zoll, hinten 6 1-2 Zoll breit, in flache Tollfalten geordnet, um den Kopf be festigt und der Ansatz durch einen WMF Kleid fllrMädchenvonlS 12 Jahren. Die dritte Illustration veranschau licht einen Mantel, in Einpireform für Mädchen von 11 bis 13 Jahren, »us taille gearbeitet, die hinten mit Plüsch sten Manteltheile einer Passe aus Plüsch gcgengcsetzt. Dem hinterm Plüsch vervollständigen den Mantel. Das Hütchen aus Hellem Filz ist nrit Sehr hübsch ist das Kleid für MLS letzten Bilde dargestellt ist. Material ist stahlblauer Foule. Die Oberstofs einer Moireschleise verzierten Stehkra gen ausgestattet. Die Schoßtheile sind benfalls aus Sammet. Aus der Erzählung ei nes Afrikareisenden. „Der Löwe aber stürzte sich nach dem Fehl — Ein enragirier Caval» lerist. Köchin (einen Brief lesend): „Merkwürdig, seitdem mein Ferdinand t«! den Dragonern dient, unterschreibt, er sich immer „Pferdina'-d"!"
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