Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 28, 1894, Page 4, Image 4

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    4 Scranton Wochenblatt,
Stach Deutschland,portofrei ZKV „
Die große Abonnentenzahl de» „Wochen
blatt" macht es »am besten Anzeigenblatt im
, Wvchen-Rnndschan.
Wenn auch augenblicklich in Folge des
Auseinandergehens der nationalen Ge
setzgebung Ruhe in der allgemeinen Po
litik herrscht, so sind doch desto eifriger
die Politiker zu Haufe, bei den verschiede
nen Staatseonventen und Nominations-
Versammlungen mit den Vorbereitungen
für den kaum noch sieben Wochen ent
fernten Wahlkamps beschäftigt. Man
hat namentlich aus demokratischer Seite
kein« Lust, die Hände in den Schooß zu
legen und den Republikanern ihre etwai
gen Vortheile mühelos zuzugestehen. Auß
erdem hat man auch mit den schwarzen
Schafen der eigenen Partei gar manches
Hühnchen zu pflücken, was man, bei dem
augenblicklich wenig verheißungsvollen
Stande der Aussichten in der eigenen
Partei, nicht ohne wichtige Veranlassung
thut, schon darum nicht, weil ein aus
brechender Zwiespalt in der Partei nur
dem Gegner willkommen sein würde.
So ist der bekannte Freund des Zucker
trusts, Senator Brie«, in seinem Hei.
Mathsstaat Ohio mit einem blauen Auge
davongekommen. Es ist ihm gelungen,
die Annahme eines direkten Mißtrauens-
Votuins durch den demokratischen Eon,
vent von Ohio zu hintertreiben, aber er
. konnte nicht verhüten, daß die Ver
sammlung sich zu Gunsten der Erwählung
der Bundessenatoren durch das Volk aus
sprach. Und der Senator mußte zu
hören, wie dieser Beschluß durch eine
geradezu vernichtende Kritik des Verhal
tens der „conservativen" Senatoren und
eine grelle Beleuchtung der Unfähigkeit
des Bundesfenats vertheidigt wurde. Er
hat allerdings das Schlimmste von sich
abgewendet, aber einen Sieg hat er
nicht erfochten. Für die Zukunft ist der
Verlauf des Convents in Kolumbus ein
gutes Zeichen, denn solange sich eine
Partei ihren Führern nicht willenlos un
terwirft, sondern gegen Bertrauensdruch
und Mißbrauch gegebener Gewalt in so
energischer Weile protestirt, solange wird
es für die besseren Elemente auch möglich
sein, die Führung wieder zu erobern.
Gefallen vor dem vernichtenden Rich
terspruch der öffentlichen Meinung ist
auch William Breckenridge, seit langen
Jahren der angesehenste und einflußreichste
Staatsmann Kentuckys. Die schimpf,
liche Nolle, die er in Madelme Pollards
Proceß als Beklagter gespielt, seine
jahrelange Rolle der Heuchelei und Lüge,
welche er mit vollendeter Kunst gespielt,
bis ihm endlich die Maske vom Gesicht
, gerissen wurde. Alles dies hatte all
mählich seinen bisher unbestrittenen Ein.
Fluß, untergraben und vieleiseiner einfluß
reichsten Anhänger emsremdet, während
die Geistlichkeit und die Damenwelt imVer
ein eifrig feine Wiederwahl bekämpften.
So unterlag er in Ashland County seinem
Gegner Owens, gleichfalls einem De
mokraten, wenn ihm auch zum Siege
kaum dreihundert Stimmen fehlten.
In dem Processe, welchen die Bundes
regierung gegen de» Arbeiterführer Debs
zu Chicago und seine Genossen von der
A. R. S. angestellt hat, und zwar wegen
Mißachtung der gegen letztere erlassenen
richterlichen Einhaltsbesehle, ist man mit
dem Beweismaterral fertig geworden.
Die Anklage hat bewiesen, daß vor und
nach der Veröffentlichung der bundeSge
richtlichen Einhaltsbesehle am 2. Juli d.
I. Störungen des zwischenstaatlichen
Handelsverkehrs und des Postverkehrs,
sowie daß ferner längs verschiedener
Bahnlinien Gewaltthaten verschiedener
Art stattfanden. Sie hat ferner bewie-
daß an jenen Verkehrsstörungen i^
in verschiedenen Nummern der „Nailway
Times", des öffentlichen Organes der A.
R. U., auch nach Erlaß des Einhaltsbe
sehles zum Streik ermuthigt wurde.
ker, welche an denselben theilnahmen,
Mitglieder der A. R. U. waren, oder
nicht. Es wurde ferner von der Ver
theidigung wiederholt zu: Geltung ge
bracht, daß ihre Clienten stets gegen
Gesetzesverletzungen warnten, daß
sein, ob die Theorie von der „moralischen
Verantwortlichkeit", mit der man im
Chicagoer Anarchistenproceß den klaffen
den Abgrund zwischen Ursache und Wirk
ung so glücklich zu überbrücken wußte,
auch in diesem Falle der Anklage aus der
Verlegenheit helfen wird.
Die engherzigen Beschlüsse der Groß
loge der Pythiasritter, .welche sich gegen
den Gebrauch der deutschen Sprache im
Ritual der deutschen Zweige des Ordens
richten, werden vielfach bekämpft. Manche
deutsche Zweigiogen sind ganz ausge.
schieden, andere ignorire» diese Beschlüsse
des Herrn Blackwell und seiner Genossen
ganz. So werden die Milwaukeer deut
schen Logen der Pythiasritter die Belei
digung, die ihnen diese Herren zugesügt
Häven, verschmerzen, aus die Beibehält
ung des deutschen Rituals verzichten und
der Großloge treu bleibe». Das ist im
Wesentlichen der Inhalt der Beschlüsse,
welche in einer Massenversammlung, in
der 16 Logen vertreten waren, gefaßi
worden sind, deren Wortlaut vorläufig
aber noch geheim gehalten wird.
Ausland.
Das drohende Gespenst der Cholera
zeigt sich jetzt auch im Osten Deutsch
lands, soweit dieser unmittelbar an Ruß»
Mit Rücksicht auf diese Meldung hat
den europäischen Staatsmanne kürzlich
darauf hingewiesen, daß die Hoffnungen
auf einen dauernden Frieden sich im
bare Lectwn sür die französische Leicht
fertigkeit gewesen. Man weiß heute,
daß keine Armee der Welt „die Proine»
eine verderbliche Unternehmung gegen
Deutschland hineinziehen. Die Politik
des Zaren ist eminent friedlich, felbst
wenn auch die Wiederübernahme der Ge
schäfte des Auswärtigen Amtes durch den
Wirklichen Geheimen Rath v. Giers nicht
sobald erfolgen wird, als angenommen
ist. Während der Gesundheitszustand
des betagten Diplomaten in letzter Zeit
eine baldige Aufnahme der Geschäfte
möglich zu machen schien, hat sich derselbe
nunmehr wieder derartig verschlechtert,
daß das Schlimmste befürchtet wird.
Kaiser Wilhelm hat wahrhaftig keine
Lust, den Frieden Europas zu stören,
wenn er, vielleicht von seinem Stand
punkte als Herrscher eines Militärstaales
und Schirmherr eines eroberten Gebiets,
von dem Grundsatze ausgeht, daß ein
stets kriegsbereites gewaltiges Heer und
eine tüchtige Flotts als die beste Bürg
schaft für den dauernden Frieden zu be
trachten sind.
Mit gespanntem Interesse verfolgt
man überall in der civilisirten Welt den
erbitterten Kampf der beiden ostasiati
fchen Mächte China und Japan. In
London eingetroffene Depeschen bestätigen
zwischen der^chinesischen und der japani
schen Flotte an der Mündung des Ualu-
Klusses. Das chinesische Geschwader
hatte den Truppentransportschisfen, welche
das zweite chinesische, ausschließlich aus
Huanesen bestehende Armeecorps nach
Korea bringen sollten, das Geleite ge
geben.
Der Kamps war heftig und wurde mit
großer Erbitterung geführt. An ein
Zurückweichen aus dem Kampfe wurde
war, daß die Schiffe beider Nationen das
Geschützfeuer bis zur Kampfuntauglich
keit fortsetzten und sehr stark beschädigt
wurden. Die Japaner hatten den Vor
daß sowohl die chinesischen Kriegs- als
die Transportschiffe in den Kampf ver
wickelt wurden. Der „Chen Auen" un
terhielt das Feuer so lange, bis ihm die
Munition ausging und die japanesischen
Ebenso durch Torpedos wurde ein klei
neres chinesisches Kriegsschiff in die Luft
gesprengt.
sen zu haben, können aber deren Namen
nicht angeben.
.Für Alle Welt*
!,Für Alle Welt", Jllustrirte Familien
>n Groß-Folio und kostet pro Heft—4o
Pf. Das Deutsche Verlagshaus Bong
Co. hat uns an Ueberraschungen ge-
N. Eichstädt, C. Röch
> machen, will das Blatt „FürAlle Welt"
lienblatt sür das Volk, das jedem Ge
die International News Compa«), KZ
und 85 Duane St., New Aork, cker an
irgend einen Buchhändler und a^onnire
Wirkungen des neuen Tarif».
Die „Massey Manusacturing Co."
von Toronto, welche 2000 Arbeiter be
schäftigt, beabsichtigt, ihre Fabrik nach
augenblicklich einen geeigneten Platz
in der Nähe der Fälle. Herr H. A.
Massey erklärt, daß der neue Tarif die
Gesellschaft zu diesem Schritt veran
lasse. Die canadische Regierung habe,
nach Canada absetzen können. Unter
diesen Verhältnissen könnten canadische
Fabrikate auf dem Weltmarkt nicht er-
Die Wirkungen der neuen Tarifbill,
welche Holz aus die Freiliste setzt, fangen
an, sich in Oswego, N. U., fühlbar
insgesammt 700,000 Holz, sind
Hur Geschichte der Weinkarte
bringt das neulich an die Mitglieder des
Germanischen Museums in Nürnberg
zwei aus alten fränkischen Wirtshäusern
stammende hölzerne Tafeln in geschnitzten
Rahmen, aus welchen die Weine verzeich
net sind, die es in den betreffenden
Taxe, die nur für gewöhnliche Landweine
Geltung hatte. Die Weinsorten auf
der einen Tafel kaufen Rhein Z^ein,
Medock, Mouscat weißer und rother,
Lünel, Frontignant, Mallaga Sect,
Alicant, Spanischen W. Die andere
Weiß und Rot schimmernde Wein, der
in Württemberg „Schiller" (von schil
lern) genannt wird. Betreffs der ver
man damit süße, starke Weine bezeichnete,
die in südlichen Gegenden gebaut wer
den—eben diese Sorte ist es, die als
Falstaffs Lieblingsgelränk in der Schenke
zum „Wilden Schweinskops" unsterblich
geworden ist. Die Namen Frontignant,
ein künstliches Produkt, das aus Most
manischen Museum aufbewahrt werden.
Eines kleinen Mädchen« Aufsatz
wurden vor Frauen erschaffen. Als
Gott Adam ansah, sagte er sich selbst:
Well, ich kann besser thun, wenn ich es
noch einmal Probire, und dann schuf er
die Eva. Eva gefiel Gott besser als
Adam und es waren seitdem immer mehr
Während Herr Joseph Meyer von
durch. An der Phelps Straße stürzte
Dr. August König'S
Gegen Dyspepsie Uebelkeit, Diese so gewöhnlichen Krankheiten baden
Saueres Aufstosleu. «s.w. ihren Ursprung im Magen. Der Magen
«aurrrs fast hat nicht die zur gesunden Verdau
«ng der Speisen nothwendigen Eigenschaften und eine allgemeine Schwäche de»
Magen» tritt et». Dr. August König'« Hamburger Tropfen reinigen die Säfte.
Gegen Leberleiden. Biliöse Beschwerden bekunden des Aui
den Funktionen der verschiedenen Bearbeitung der ausgesonderten Flüssigleit
bestimmten Organe. Wenn ein Uederfluß von Galle im Blute zurückbleibt, treten
biliöse Beschwerden auf, welche sich durch gelbliche« Aussehen der Haut, u. s. w.,
anzeigen. Als ein Mittel gegen diese Leiden sind Dr. August König's Hamburger
Tropfen auf's Wärmste zu empfehlen.
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HanS und Hof.
Aevfel.
ungsartikel als den Apfel. Ein Apfel
wird in anderthalb Stunden verdaut,
während gekochte Kohlarten fünf Stunden
Der gesündeste Nachtisch
bessert Blulschärfe und kühlt fieberhafte
DaS Ausschwitzen der Möbel
Dem Pich aber ist dieser Chlorgeruch
nicht schädlich. Das beste uud billigste
Mittel gegen Fliegen sind Schwalben
dieser kühlen Jahreszeit meist auf einer
vor Zuglust geschützten Wand recht dicht
beisammen sitzen.
nommen wurde, wird an einen warmen
Ort. doch nicht an« Feuer gestellt, damit
sich die Molken zusammenziehen, welche
man herausnimmt und an einen kühlen
Ort verbringt. Nach einigen Tage preßt
man den weißen Käs recht fest und ver
ißt die Handtaschen mit Kümmel.
Mainzer KaSkuchcn.
an macht
Mehl, strncht die Masse
I«. Bestellt das „Wochenblatt".
Aepfel und Aepfelwein gut«
Nähr- uud Heilmittel.
In einer der gediegensten deutschen
einen Aufsatz, der eindringlich dem reich»
lichen Obstgenuß das Wort redet. Auch
ich habe meinen lieben Lesern fort und
glaublich, doch wahr, daß diejenigen der
lieben Gottesgaben am meisten entbeh
ren, die im Genuß derselben „schwelgen"
Klein- oder besser Geizbauern! Der
Schwachkopf, der zu geizig ist, ein paar
Dutzend Obstbäume zu taufen, einige
Quadratruthen Land mit Gemüse zu be
ben. Wollten wir uns doch nur die
freien Gaben der Güte Gottes mehr zu
nutzen machen und recht ausgiebig ge
nießen : viel Sonnenlicht und frische
Lust, reines Quellwasser (statt Spriri
luosen), die Frucht der Bäume und
Die oben genannte Zeitung schreibt,
dieses bestätigend : Die Aepsel sind weit
nahrhafter und gesunder ,als Kartoffeln,
daß manche die Aepfel verkaufen und die
minderwerthige Kartvffeln als Nahrungs
mittel behalten. Wenn rohe Aepfel
Beschwerden verursachen, so versuche man
es mit gekochten oder gebratenen, welche
besser vertragen werden; gedörrte« Obst
eignet sich auch für die schwächste Ver
dauung. Fügt man dem Reis, den Möh
ren, den Kartoffeln, dem Roth- und
Weißkraut einige Aepfel hinzu, so erhält
man eine nahrhafte und angenehm
schmeckende Speise, welche sowohl Ge
sunden als Kranken zu empfehlen ist.
Die in den Aepfeln enthaltene Säure
regt die Thätigkeit der Leber an, beför
dert die Verdauung und den Stuhlgang
und hilft das Blut bilden und abkühlen.
Besonders gesundkeitssörderlich ist der
Genuß der Aepsel vor den Hauptmahl
zeiten, indem man etwa eine Stunde vor
dem Essen einen oder zwei Aepfel ver
zehrt ; dadurch wird nämlich der Appetit
gereizt und die Verdauung angeregt.
Ein Aepfelesser wird selten an Perdau
ungsbcschwcrden leiden, und eine hart
näckige Verstopfung kann man nicht selten
durch den Genuß von gebratenen Aepseln
(entweder allein oder mit Schwarzbrot«
und Butter im nüchternen Zustande ge
noffen) beseitigen. Auch ist bei Rheu
matismus und Gicht, sowie bei Män
nern. welche eine sitzende Lebensweise
führen, rauchen und Bier trinken, der
anhaltende Genuß von Aepfeln recht zu
mpfehlen. Sorgfältige Analysen haben
ergeben, daß die Aepsel eine viel größere
Menge Phosphor enthalten, als irgend
eine andere Frucht oder als das Geinüle,
und daher kommt es auch, daß der Ge
nuß der Aepfel einen wohlthuenden
Einfluß aus das Gehirn und die Zierden
ausübt.
Wie oft hört man nicht die Mutter
klagen: „Ach, mein Kind sieht trotz der
guten Pflege und der guten Nahrungs
mittel (Aleisch, Wein zc.) immer so bleich
aus und leidet an Blutarmuth". Nun
wird der Arzt zu Rathe gezogen, allein
auch dieser kann dem kranken Kinde nicht
aushelfen uud die von ihm verschriebenen
Mixturen vermögen keine Röschen aus
den Wangen der Kleinen hervorzuzau
bern. Würde man den Kindern mehr
Äepfel, überhaupt mehr Obst und weni
ger Fleisch zu essen geben, so würde der
Blutmangel beseitigt und das Aussehen
der Kinder gebessert werden. Also, ihr
lieben Mütter und Hausfrauen, spart
nicht mit dem Obste und laßt eure Kinder
und Hausgenossen recht oft davon, wo
möglich, täglich essen! Ein Stückchen
Brod mit einem Apfel wird euren Kin
dern besser munden, als ein mit Butter
oder Schmalz bestrichenes.
Nachdem ich nun mit kurzen Worten
aus die Nützlichkeit der Aepfel hingewie
sen habe, möchte ich noch aus den hohen
Werth des Aepselweines als diätetische«
Heilmittel aufmerksam machen. Aepfcl
wein hat sich als Hausmittel gegen in
nere und äußere Leiden vortrefflich be
währt und der tägliche Genuß eines
Gläschens Ciders ist als Porbcugungs
mittel gegen manche Krankheiten (Hart
leibigkeit, schlechtes, dickes Blut, Husten
und Heiserkeit) zu empfehlen nach unserem
alten Erfahrungssatze: „Porbeugen ist
besser, als Kuriren".
WaS ist Knochenmehl?
In Pulver zcrmahlene Knochen. Was
sind Knochen ? Konzenlrirler Autterlrast
stoff; mithin ist Knochenmehl ein sehr
wirksames, stickstoffreiches Düngemittel,
und wer nach meiner ost gegebenen Por
schrist einen Komposthausen angelegt hat,
lhut gut, demselben eine Quantität
Knochenmehl zuzusetzen. Dieses sollten
namentlich Gemüsebauern und Gärtner
berücksichtigen.
Porräthig in jedem Pferdestall sollte
jetzt im Herbst, wo der Haarwechsel der
Thiere stallsindet und leicht Erkältungen
eintreten, folgende M>xlur sein :
2 Theile Oelkuchenmehl,
I Theil Holzasche,
l Theil Salz.
I Theil zerriebene Wachholderbeeren.
Dazu etwas Kleie, da es hiermit ver-