Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 14, 1894, Page 3, Image 3

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    WBiedKLküeiiz.
(5. Fortsetzung.)
Zu Valeskas unaussprechlichem Aer
ger nickte der Oberst ganz harmlos zu
das Gegentheil bewirkte, indem er sie
geradeswegs dem Grafen Montsanto
in die Arme führte! Ihre Augen schös
sen Blitze nach dem jungen Mädchen,
hier lag in der That ein schändliches
Komplott Vormund strafwürdig er
fen haben mußte.
„Aber ich bitte Sie, Graf Romano,
dieses Arrangement kommt eigentlich
läufig allen Störungen abgeholfen fei,
und zum ersten Mal sah Frau von
Hasselbach sich von einem Gegenstände
völlig außer Fassung gebracht, um so
mehr, da es Vorsicht galt und ein ent
schiedenes Auflehnen gegen Romanos
daß Onkel Karl die Absicht hege, sie
der Abwechselung wegen zu Madame
Renard zu schicken. Da dachte ich
ta Theresa verbringen zu lassen."
„Gewiß, Kind, gewiß," äußerte der
Oberst, beruhigt die unangenehme
nug an ihren Folgen zu würgen haben.
„Offen gestanden," zischte sie, ihre
Erregung gewaltsam bemeisternd,
men, starrsinnige, widerwärtige Per-
Kopfschiitteln zeigte^ den Grad d.-s
ten.
Als Graf Montsanto sich entfernt
der Menschenseele ausquillt, hatte sie
ergriffen und gab ihr die Festigkeit,
dem Sturm standhaft zu widerstehen.
Wenige Minuten späiec, nachdem
Romano die Palmenvilla verlassen,
blieb er plötzlich mitten auf der men
fchenleeren Straße stehen; wie schon
einige Male seit kurzem, spürte er
plötzlich in der Herzgegend ein schmerz
haftes Stechen, dem stark beschleunigks
bedeckte"und ein dunkler Nebel über die
Augen zog. Was bedeutete das? Er
beschloß, einen erneuten Anfall abzu
warten und dann einen bewährtenSpe
ziaMten zu Rathe zu ziehen.
befand sich auf dem Wege
'hun. der Tag, wo er die Eh??n
')uld bezahlen mußte, rückte nüh?r und
näher, und doch bot sich keine Aussicht,
die erforderliche Summe zu erhalten.
Auch sein Anzug wurde allmählich
schlecht, er trug seit einiger Zeit bereits
den besten, und dieses Bewußtsein gab
ihm, der so viel aus seine äußere glän
zende Erscheinug hielt, etwas in hohem
Grade drückendes und scheues« er war
unzufriedener als je mit den bestehen
den Verhältnissen, welche dem einen al
les Glück, Rang und Reichthum in die
Wiege gelegt, während den andernNoth
und Elend bis zum Ende verfolgten.
Er hatte gehofft, in Amerika mehr
Gleichheit und Unabhängigkeit zu fin
den, und nun erwiesen " die Zustände
hier sich denen drüben als ganz ver
zweifelt ähnlich; es galt ein ewiges
Entsagen aller so verschwenderisch in
der Großstadt sich bietenden Genüsse,
ein ewiges Darben, Sorgen, Aengsti
gen; das schlimmste von allem jedoch,
was seinen Unterganz herbeiführen
mußte, das war die unselige Spiel
schuld.
So kam es, daß in einer schlaflosen
Nacht, da er über sein Schicksal brü
tend dalag, zum ersten Male die Ver
suchung an ihn herantrat.
Sein Chef, Herr Oskar Fiebinger,
ein großer, magerer Mann, der nur ein
Ziel kannte, Geld zu erwerben, und sich
nur vor einem Gott, dem Mammon,
beugte, besaß, wie schon erwähnt, ne
ben dem Geldwechselgeschäft auch einen
kleinen Juwelenladen, der jedoch ver
nachlässigt wurde, weil er seine ganze
Aufmerksamkeit dem Hauptgeschäfte,
in dessen Komptoir drei jungeLeute ar
beiteten, widmete. Da es nun am Tag:
zuweilen vorkam, daß Herr Fiebinqer
abwesend war und man den Lehrjun
gen fortgeschickt hatte, so siel es Leo
pold als dem Jüngsknangestellten, zu,
gelegentlich die Bestellungen der spär
lichen Kunden anzunehmen, oder einen
der selten erscheinenden Käufer zu be-
Jn dieser Weise war er auch vor
einigen Tagen beschäftigt gewesen, als
Fiebinger, begleitet von ein paar Her
ren, in den Laden trat und Leopold
den Auftrag ertheilte, in einer ver
schlossenen Schublade, zu welcher er ihm
den Schlüssel reichte, nach einem be
zeichneten alten Ring zu suchen, und
bei dieser Gelegenheit hatte er eineEnt
deckung gemacht, die von dem Augen
blicke an seine Gedanken unaufhörlich
in Anspruch nahm.
verschiedene zur Reparatur eingehän
digte Schmuckgegenstände enthielt, hat
te er, ganz unten am Boden, staubbe
lange es schon dort gestanden, was es
überhaupt für eine Bewandlniß mit
den Steinen hattte, —/deren Zahl sich
nach seiner oberflächlichen Schätzung
auf etwa zwölf bis fünfzehn belies.
ob Fiebinger sie gekauft, oder anZah
mit den aus dem Innern kommenden
Goldgräber» und Diamantenhändlern
zu thun hatte, der Hauptpunkt bestand
Steine anscheinend unbeachtet ließ,
densein zur Zeit entfallen, jedenfalls
aber wußte er gewiß längst nicht mehr
hältnisse gestaltet halten.
Nach zwei Tagen weiteren Kampfes
war Leopold endlich zu dem festen
gelangt, drei Diamanten zu
heute mehrere Male den bewußten
Schlülel zur Schublade in die Hän-
langen und unbemerkt in seiner We
stentasche verschwinden zu lassen.
So war es nun geschehen, von einer
drückenden Last befreit athmete Leo
pold auf; jetzt handelte es sich nur noch
um die zweckmäßige Verwendung, und
dafür wußte er bereits Rath. Auf sei
nen Ausgängen im Interesse des Ge
schäftes hatte er an dem äußerst bunt
belehten Strande, wo sich die Händler
und Verkäufer aller Nationen versam
melten, um mit den zahlreichen Matro
sen oder ankommenden und abfahren
den Reisenden alle möglichen und un
mögltben Geschäfte einzuleiten, eine
gewisse Sorte portugiesischer Händler
kennen gelernt, die kühn und skrupel
los, vor keinem Geschäft zurückschreck
ten. Diese Leute, gewissermaßen zu
verlässig und verschwiegen aus eigenem
Vortheil, borgten auch gelegentlich aus
ein entsprechendes Werthobjekt eine
Geldsumme, etwa den vierten Theil des
ursprünglich,, Werthes, um im Fall:
späterer Zahlungsunfähigkeit des Be
sitzers einen hinreichenden Vorheitl sich
zu sichern.
Einem solchen Mann übergab Leo
pold noch am selben Nachmittage seine
drei Diamanten, und erhielt nach der
Unterschrift des ausgestellten Scheines,
welcher die Bedingungen enthielt, die
geforderten fünfhundert Milreis aus
zahlt.
ben Himmel jagten zerrissene dunkle
Wolkengebirge, die ihre finsterenSchat
ten auf die Erde warfen, hin und wie
der siel ein Regenschauer; in der Wel
tstadt herrschte eine unverkennbare Un
ruhe; hier und dort bewegten sich lär
mende Gruppen, aus denen vereinzelt
drohende Rufe schallten: „Viva a Re
publica!" „Nieder mit dem Kaiser, Tod
den Despoten und Tyrannen!" Sie
wurden von reitenden Schutzleuten zer
streut und ließen es schweigend gesche
hen. Es herrschte «ine schwüle, dumpfe
Stimmung an diesem bedeutungsvol
len dreizehnten November, die aben
teuerlichsten Gerüchte traten auf, um
cvenst» schnell zu verstummen, doch
auf allen Gemüthern lag die bange
weltbewegender Ereignisse.
Einzelne Geschäfte wurden heute
früher geschlossen, auch der alte Fie
binger hatte zugemacht und sein Perso
nal nach Hause gehen lassen; Leopold
bezahlte seine Schuld, ging dann in ei
ein.
„Du bist wohl eifersüchtig?" fragte
Kamilla, ihn schelmisch lächelnd be
trachtend. „Beruhige Dich, Gras Ro
mano denkt gar nicht an Daniela;
ringere als meine werthe Persönlich-
Leopld musterte die jüngere Schwe
ster mit »»geheucheltem Erstaunen, und
als sie nocy immer lachte, blieb sein
fragender Blick an dem Gesichte der
Mutter haften.
„Ist das wirklich Kamillas Ernst,
Mama?"
merkt ihm deutlich die ernsten Absichten
an, sie aber behandelt ihn einer
Weise, die ihm den Muth benimmt, sich
anderer als der windige Lieutenant
drüben, der ihr den Kopf verdrehte."
Kamilla bereute die Aeußerung, zu
welcher ihre frohe Stimmung sie hinge
lissen hatte und sah schweigend auf
„Das nimm mir nicht übel," sagte
Leopld, indem er Messer und Gabel
niederlegte und sich an die Schwester
wandte, „aber den Grafen Montsan
to einfach abzuweisen, das wäre nach
meiner Meinung etwas so Ungeheuer
liches, ein so unerhörter Frevel, daß
ich gar kein« Worte dafür finde."
„Ich bin ebenfalls dafür, ihn anzu
nehmen," äußerte Konstanze, die auf
merksam zugehört hatte, in festem
Tone; „denn er ist ein hochgebildeter,
feinfühlender Mensch, und mit einem
solchen Mann wird die Frau immer
glücklich werden, wenn sie den guten
Willen hat und nicht die eigene Per
sönlichkeit mit unerfüllbaren Ansprü
chen allzu sehr in den Vordergrund
stellt."
„Bravo, Konstanze, das ist mir aus
der Seele gesprochen," entgegnete Leo
pold. „Ich begreife Dich gar nicht,
Kamilla! Du könntest uns alle mit
einem Schlage aus der Misere erlösen
und zögerst noch? Und wäre Graf
Montsanto alt, bucklig und ein Mon
strum von Häßlichkeit, Du müßtest
in trotzdem nehmen; denn ich sage Dir,
sein Vermögen beläust sich auf eine
Million!"
„Du vergißt dabei nur die Haupt
sache, wenn sie für Dich auch nichts zu
bedeuten hat," bemerkte Kamilla vor
wurfsvoll. „mein Herz; ich «Her kann
mich nicht opfern und an der Seite ei
nes Mannes leben, der mir-gleichgiltiz
„Du bist verrückt," platzte Leopold,
der zuweilen sehr unliebenswürdig ge
gen seine jüngere Schwester war, her
aus, „ich, an Mamas Stelle, würde
Dich schon zu zwingen wissen; denn
wer so blödsinnig sein Glück mit Fü
ßen tritt, verdient gehörig gemaßre
gelt zu werden."
„Gut," sagteKamilla leichenblaß, in
dem sie aufstand und den Stuhl ge
räuschvoll unler den Tisch schob, „wenn
Ihr Euch denn einmal alle gegen mich
verschwört und mir zu verstehen gebt,
daß ich nichts bin, als eine Last, die
man durchschleppen muß, so will ich
Euch von dieser Last befreien. Morgen
fange ich an nach einer Stellung zu
suchen und verdiene mir mein Brot
von jetzt ab selbst."
Damit ging sie hinaus in ihr kleines
Hinterstübchen und ließ sich den Abend
über nicht mehr blicken.
„Du solltest nicht so stürmisch auf
Kamilla losfahren," nahm Konstanze,
sobald jene sich entfernt hatte, das
Wort; „denn schließlich ist es nicht
das Geld allein, was glücklich macht,
wie Du behauptest, und Kamilla ist zu
jung, um die Einsicht zu besitzen, mit
dem Herzenspunkt zugleich das Wohl
der Ihrigen zu bedenken."
Als Leopohl gegen 9 Uhr ausbrach,
hatte sich der Wind gelegt, zwischen den
zerrissenen Wolkengebilden zeigte sich
von Zeit zu Zeit die Mondsichel.
„Ich begleite Dich ein kleines Stück
Weges," äußerte Konstanze, die ein
wachsendes Angstgefühl nicht zu unter
drücken vermochte; Frauen, deren
Stärke in der Kraft desEmpsindungs
lebens liegt, besitzen ein ausgeprägtes
Ahnungsvermögen; immer mehr ward
es ihr zur Gewißheit, daß die für ihre
Verhältnisse bedeutende Geldsumme
nicht einem Lotteriegewinn entstammte.
„Um diese Zeit will Du noch hin
aus, was soll denn das nun wieder
heißen?" schalt Frau Doktor Rombeck,
doch Konstanze ließ sich nicht beirren,
nahm ihr Tuch und verließ mitLeopold
das Haus. Als sie einsilbig eine Strecke
,Ja; denn Du wirst niemals im
stande sein, fünfhundert Milreis zu
rück zu zahlen!" rief sie vorwurfsvoll.
Trotzes die Achseln. „Sollte der Fall
deswegen."
„Ich werde sehen, esDir zu verschaf
fn, Du mußt es wiedergeben; hätte
gen zu Kamilla nicht, ich würde mich
die allerungünstigsten Bedingungen,
denen Du die Summe verdankst!"
Sie sah ihn forschend an, doch Hart
aus, und zum zweiten Male an diesem
Abend durchzuckte sie ein schrecklicher
Verdacht. Sollte der Bruder? Nein;
ben; unmöglich!
Konstanze sah ihm nach, bis seine
schlanke Gestalt im Schatten des Pal
der Einsamkeit ihres eigensten Reiches
weht die erfrischende Lust der Erlösung
von allem, was die Seele drückt und be
lastet; die Sehnsucht nach dem ewi
gen, räthselhasten und doch 112» ver
heißungsvollen hebt die Schwingen und
trägt die schaffende Phantasie hinaus
Lichtes und der Schatten.
Konstanze zündet ihre Lampe an,
steht sinnend, und fährt dann mit der
Hand über die Augen, wie um etwas
dunkles von derNeichaut fortzuwifcheir;
mit der Arbeit geht es heute nicht, di«
Gedanken sind zu erdengebannt, unabi
lässig weilen sie bei Leopold; die selt
same Angst will nicht weichen. Sie?
legt endlich das Heft zum Entwurf den
den Stimme zu gehorchen und denßrief
Magnus Holmsens zu beantworten,,
der gestern eingetroffen ist.
Magnus schrieb:
„Trotz des ausdrücklichen Verbotes,
Konstanze, beantworte ich Deine Zei
len, weil ernste Bedenken mir das
Schweige» zur Unmöglichkeit machen.
Du hast mich hier iir einem Zustand
des schwersten innersten Kampfes zu
rückgelassen, und doch nennst Du es
vielleicht unmännlich, daß ich in dieser
Weib, bist in dem Punkte stärker
und größer als ich; ich erkenne darin
Deine geistige Uebermacht und will
Kraft erlaubt.
unter dein Sonnenstrahl der Liebe,
und das alles willst Du in Dir er
tödten? Ist das nicht Frevel, Kon
stanze?
gen, die natürlich feiner empfindet,
zürnt mir, und ihr Benehmen beweist
das erwachte Mißtrauen. Es läßt mich
traut, eine Neigung zu heucheln, von
der ich aar nichts empfinde. Ist es nicht
im Grunde eine erbärmliche Rolle, die
nur aus Berechnung an mich binde?
Hat sie nicht bessere Ansprüche auf ein
volles, ungetheiltes Herz? Das alles
sind Fragen, die mich rastlos Tag und
Nacht beschäftigen.
steller sagt: Das Weib steht dem Herrn
Du weilst im Lande des ewigen Som
mers! Bist Du glücklich dort. Kon
stanz«? Magnus Hokmsen."
Verhältnisse lehnen sich unüberwindbar
dagegen auf; wir sind Über die Jahre
ander gefunden und gekannt zu haben,
das ist eine Erinnerung, die als etwas
köstliches unser ganzes ferneres Lebe»
überstrahlt. Ich habe fiir's erste einen
bescheidenen Wirkungskreis gefunden
ist es wohl vergönnt, grade auf dem
Platz zu stehen, wohin ihn Wunsch
und innerste Neigung ziehen? Versu
che «uch Du zufrieden zu sein, Mag
nus! Du legst fortgesetzt Dein Schicksal
in meine Hände, ich soll bestimmen,
das ist zu viel, ich kann die Verant
wortung nicht auf mich nehmen. Ist
es Dir unmöglich, die Ehe mit Agnes
Hainburg einzugehen, fürchtest Du
unter den vorliegenden Verhältnissen
das Unglück für Euch beide, nun, dann
fasse Muth und theile ihr schonend'
mit, was sie von Dir zu erwarten
habe, daß Du mit einer Jugendneigung
kämpfst, die sich nur langsam ersticken
ließe; verzeiht Agnes imd verspricht,
Geduld zu üben, dann, Mrgnus, wage
Liebe 5o stark, daß es ihr gelingen
wird, Dich zu besiegen. Me innigsten
Grüße sendet Konstanze."
Als- der Brief geschlossen' und mit
der Adresse versehen fertig v>« ihr lag,
versank Konstanze in ein duwpsesßrii
ten; und während sie dann lv dasaß,
in der ununterbrochenen Stille der
lich schmeichelnde Stimmen auÄdem ei
genen Innern, und selbstvergessen, er
starrt von dem immer wieder »rneuten
Schmerz um den verlorenen Geliebten,
lauschte sir diesen Stimmen, die verlo
ckend aus sie einredeten:
„Magnus Holmen ist nach wie'vor
Dein Eigenthum;: «s bedarf nu meines
Winkes, unk er verläßt Deutschland,
um hierher zu kommen; Du wi
Deine werd«!',. Eurer vereinten
Eine Viertelstunde mochte so irr
gongen sein, aus Konstanzes BrW
rang sich ein tiefer Seufzer, warum
geben, die stets von neuem an sie kev
antntende Versuchung, welche stand»
haft zu besiegen sie mir jedem Tropf««,
ihres Herzblutes" erkaufen mußte?
Nein. Auch dieser Kelch wird vor
übergehen. Nur- Muth behalten, Kopf
fest stehen im Sturme »nd unentwegt?
der Zukunft in's Auge blicken, die sc»
öde in ihrer trostlosen Einsamkeit er
scheint. Und die holde Muse bleibt; aus
s:.
Die Jahreszeit der Gewitter. Wind
ist Republik! Ueber Nacht hat sich wie
StoateA
„Es lebe Deodoro! Fort mit dem
Despoten! Die Monarchie ist über
wunden, wir sind das freie Volk der
Glanz das harte Loos des Geächteten,
Land.
sie ausgeschlagen waren; sie hatte be
zweckt, das Mädchen dem Grafen Ro
mano aus den Augen zu bringen, und
stand bereits fest; morgen, am Sonn
tag, wo die kleine Gesellschaft bei Ro
mano stattfinden sollte, beabsichtigte
(Fortsetzung folgt.)
Ein Stttstnlnab«.
Carl Ulrich ist der Name eines hoff«
Nllngsvollen Riesenknaben, welcher zui
Zeit in Berlin zur Schau gestellt wird.
Das Bürschchen, welches erst 14 Jahre
zählt, wiegt bei «iner Größe von nahe
zu sechs Fuß die Kleinigkeit von 330
Pfund. Bis zu seinem dritten Le
bensjahre war Carl's Entwickelung
durchaus normal, dann erst begann!
fem fabelhaftes Wachsen in die Läng«
imd Breide Professor Birchow, Mel
itta erklärt, daß serue Organe normal
fünctioniren und gute Aussicht vor»
Hanben ist, d?ß Carl dereinst alle Rit
sem m den Sutten sÄlen aird. Was
seine geistige EntwiMuncs anbetrifft,
so Dßt dieselbe nichS- zu: wünschn«
iibrli^
Mei''Schä jZ:le.
Mei'' Schätzle a G'pchtle,
Wie weißest Heckarösl«:
Im Worgasonnaschei'!
Und doch'hau'n i des G'sichile-
Amal au: änderst g'seali,
Wo mir um Rain dort dusse
Domc l>Z da- hat des G'sichtK,,
So ir eiß 's sonst ist und sei',
wia 's schönst' Purpurrot
-Obedsrmnaschei'!"
Untied es Verseh.en.
Soldak „Aber, Schatz-, das Gan-»
ferl d» fft fa ganz verbrämt!"
Junggesellen-Köchin: „O Gott, fetzt
hab' ich Dir das Stückcl aufgehoben,
das ich dem gnädigen Herrn Vorsitze»
wollte!"
Ei» lieber Nesse.
Erbonkel: „Wann hört denn Deine
Studienzeit auf?"
Neffe: „N»ch Deiner Testamentser
öffnung!"
Zu gut. Besuch (tröstet eine
weinende Frau): Grämen Sie sich
über üble Nachrede nicht! Die Haupt
sache ist doch, daß Ihr Herr Gemahl
tonnen uns damit immerhin verloben.
Deutlich. Unterossicier (ii»
der Reitbahn): Dragoner Müller, Sie
hängen wieder halb auf dem Pferd«,
und halb im Arrest! 3