6 Ansfische Kranen. Die Frauen des weiten russischen Reiches! Wie könnte man sie am be sten schildern? Sind unter ihnen doch die Typen fast sämmtlicher bekannten Nassen vertreten. Auf den Straßen von St. Peters burg wandeln die blonden, blauäugi gen, sommersprossigen Finnländerin nen Seite an Seite mit den rothhaa rigen vom Kaukasus import-rten Schönen, während es in Moskau von Tartaren, Kosaken, Armeniern und einem großen Theil anderer Typen der achtzig Provinzen wimmelt, aus denen sich Riesengebiet des mächtigen Süd-Rußland. Der echte Russe theilt im großen Ganzen unsere Anschauung über die Ehe, und der Verkehr der Geschlechter Die feine Russin der Jetztzeit wählt lich in ihrem Hause. Ihr Ideal ist eine Heirath aus Liebe. len. Ehescheidungen finden in Ruß- Die russische Kirche erhebt Einspruch gegen die mehrmalige Verheirathung Die Frauen haben jetzt nach ihrer Hochzeit weit mehr Rechte, als in frü heren Jahren. Noch vor zweihundert Jahren war ein russisches Weib kaum besser daran, als eine Sklavin. Stets aus der Straße, denn sie fürchteten sich auszugehen. Peter der Große soll eine eigene Manier gehabt haben, die den, in Betreff der Besitzeinthei das Gesetz des Erbschaftsrechts, und Heu ausladen, kurzum, jede nur denk bare Arbeit verrichten. Je zwanzig bis dreißig arbeiten immer zusammen, und jeder solcher „Trupps" wird von einem Manne beaufsichtigt. Das harte Leben beraubt sie schon frühzeitig ihrer ien und Sorgenlinien durchfurcht. Ueber dem Bauernstand steht der Kaufmannstand, dessen Frauen weder den Bäuerinnen, noch den Damen des Adels ähneln. Sie besassen sich nicht mit der gro sind sie voll von abergläubischen Vor urtheilen. In keiner russischen Kirche ist einer Frau das Betreten des innenn aller- heiligsten Raume» gestattet. Ali böse Vorbedeutung gilt es, wenn ein Jäger beim Hinausgehen aus dem Hause zu erst einer Frau begegnet, und jeder russische Kaufmann wird ihm alkdann den Rath geben, lieber wieder umzu kehren. Ihr« Töchter »erheirathen die Kauf leute durchVerinittler, doch selten brin gen sie sie ohne stattliche Mitgift an den Mann. Die Verlobungszeit währt nur in Ausnahmefällen über zwei bis drei Monate. Bei den Bauern weben und sticken die Mädchen ihre Hochzeitsgewänder allein, und sobald sie alt genug sind, um zu nähen, beginnen sie an ihrer Aussteuer zu arbeiten. Verlobt sich hingegen eine Kaufmannstochter, dann kommen ihre Freundinnen und helfen ihr die Linnen- und Baumwollenschätze verarbeiten. Da gibt es während der Nachmittage vollständige Nähzirkel, de nen sich nach dem Thee der Bräutigam nebst einigen jungen und ledigenFreuu den zugesellt, durch welchen Zuwachs der Abend stets in heiterster Weise mit einem Tanz geschlossen wird. RufsischeTrauungen finden gewöhn lich in der Nacht statt. Das Braut paar, welches sich vor der Kirche begeg net, tritt mit je einer brennenden Wachskerze in der Hand vor den Altar und wessen Kerze zuerst auslöscht, der soll, nach dem Volksglauben, auch zu erst sterben. Nach der Ceremonie wandert die Hochzeitsgesellschaft drei Mal um den jenigen Theil der Kirche, wo das Kreuz angebracht ist. Nach der Segnung und während der Ceremonie küssen sie alle drei Mal die Heiligenbilder der Kirche und sich gegenseitig. Dann führt der Bräutigam seine junge Gal tin in sein Haus, wo sie von den Eltern des Mannes begrüßt und mit Salz und Brot gesegnet werden. Bei den Bauern, wo oftmals die Fa milien von drei Generationen in einer nur aus zweiStuben bestehenden Hütte zusammenwohnen, wird die junge Frau nicht freundlich willkommen geheißen, auch kann der Mann nur wenig thun, um ihr das Leben behaglich zu ma chen. Der Aelteste der Familie regiert den Haushalt und von den Annehm lichkeiten desselben für den neuen,weib lichen Ankömmling sprechen zahlreich« Gesänge bekannter russischer Dichter. In Klein-Rußland heißt es z. B.: „Wer muß das Wasser bringen? Die Schwiegertochter. Wer muß geschlagen werden? Die Schwiegertochter. Warum muß sie geschlagen wer'ien? Weil sie die Schwiegertochter ist. Kaum hat sie das Haus betreten, so feinden sie die „Alten" an. Der Vater sagt: Sie haben uns einen Bär gebracht. Die Mutter sagt: Sie haben uns einen Nichtsthuer gebracht. men jungen Weiber ihre Flitterwochen, und so leben sie weiter, bis sie selbst alt werden und sich an ihren eigenen Schwiegertöchtern rächen können. Die Frauen der höheren Klassen Rußlands gehören zu den gebildetsten des Nihilismus ansieht. Es gibt ein Institut, das „Colle- Die meisten von ihnen bilden sich als Gouvernanten oder Schullehrerinnen aus. Vor ungefähr zwanzig Jahren befaß der Nihilismus auch unter den tonan iind viele Freidenkerinnen findet man jetzt ebenfalls selbst in hohen Kreisen, obgleich die Frauenköpfe mit kurz ge- Bildfläche verschwunden sind. Alexander der Zweite, welcher in vielen Beziehungen sehr tolerant war, schinden Blick Gesicht. Am näch als sii, auf's Höchste erschreckt, dem Rufe Folge leistete, legte man ihr einen Schein zum Unterzeichnen vor, laut dessen sie sich verpflichten sollte, ihr Zuversichtlich. Bankier: ich die Ehre Ihres Besuches? Lieu fallen, Herr Kommerzienrath, ich komme als —Ihr Münstiger Schwie gersohn! O weh! Herr A.: Ist es ein Rathen Sie 'mal. Herr A.: Ein Mädchen? Her: B. (traurig): Zu: Moderne Nixen. Es gibt kaum eine bessere Leibes übung, als das Schwimmen, und doch gibt es nur wenig Mädchen, welche dasselbe erlernen. Das Schwimmen stählt nicht nur die Muskeln des Kör pers und gibt demselben «in« graciöse Haltung, sondern es verleiht auch Selbstvertrauen im Augenblick der Gefahr. Wo immer Schwimmschulen bestehen, sollte kein junges Mädchen den Besuch einer solchen versäumen. Merkwürdigerweise gibt es in unserem Lande, das jeden nur erdenklichen Sport cultivirt, nur an Verhältniß mäßig wenigen Orten derartige An stalten, und die junge Schöne, welche sich zum Nixlein herausbilden will, ist meistens auf die hilfreiche Hand eines Freundes oder Bruders angewiesen. Das Schwimmen ist leicht zu erlernen, denn das Gewicht des menschlichen Körpers kommt demjenigen eines glei chen VolumensWasser ungefähr gleich. Bis zur Taille reichendes Wasser, die starke Hand eines Schwimmkundigen und eine kleine Dosis Selbstvertrauen sind die einzigen Erfordernisse, um im Schwimmen in kurzer Zeit Fertigkeit zu erlangen. Die Schülerin geht mit ihrem Lehrmeister in das Wasser; letz terer legt die linke Hand, in der Taillengegend, unter ihren Körper, während er die Rechte unter ihr Kinn Die erste Sectio n. Dann streckt die Schülerin die Beine stellte Haltung ein. Nrr keine Aengst lichkeit! Das Wasser und die Hände des Lehrmeisters tragen den Körper. nahe berühren? die Beine werden mög lichst an den Unterleib gezogen. Dann werden die Arme nach beiden Seiten genau darauf achten,daß die Arm- und Bsmbewegungen zu gleicher Zeit statt- Anfängerin bereits die Genugthuung haben, daß sie sich im Wasser halten kann, wenn nur ihr Kinn leicht ge men können. Unter keinen Umstän- Kopshaltung. den sollte sie sich überhasten und es wird nicht lange währen, bis sie an außer Acht lassen: Im Wasser muß lieren. Der zerstreute Professor. Professorin: „Aber lieber Mann, Du triefst ja vor Nässe und Dein Re genschirm ist fast trocken." Aus der Schule. Lehrer (erklärend): Die Liebe der Mutter ist chen, was gibt Dir Deine Mama.wenn Du Morgens erwachst? Maxchen (sich schüttelnd): Leberthran. Auch ein Beruf. Richter: „Welchen Beruf haben Sie?" Va gabund: „Ich bin Baumeister." Richter: „Was bauen Sie denn?" Vagabund: „Luftschlösser." Deethovcns Geburtostiittc in Sonn. Bei keinem unserer deutschen Gei steSheroen ist die Geschichte namentlich der ersten Entwicklung in größeres Dunkel gehüllt, als bei Beethoven. Selbst über die Stätte seiner Geburt entspann sich nach dem Tode des Mei sters noch eine literarische Fehde, und erst bei Gelegenheit der hundertjährigen Geburtsfeier Beethovens wurde sein Geburtshaus in der Bonngasse zu Bonn mit einer Marmortasel bezeich net. Das Haus in der Rheingasse Das B e e th o v e n h a u s in der Bonngasse. der falschen Bezeichnung: „Beethovens Der Großvater, Ludwig van Beet hoven, geboren zu Antwerpen 1712, kam, kaum zwanzig Jahre alt, nach Bonn und wurde im Jahre 1732 vom Kurfürsten Clemens August als Baß sänger mit dem Titel Hofmusikus und dem damals recht ansehnlichen An fangsgehalt von 400 Gulden angestellt. Er blieb zeitlebens ein trefflicher Sän ger und wurde 1761 sogar kurfürstli cher Hofkapellmeister. Schon 1733, einundzwanzig Jahre alt, hatte er die neunzehnjährige Maria Jofepha Poll aus Bonn geheirathet. Von den Kin dern aus dieser Ehe blieb nur der 1740 geborene Sohn Johann am Leben. Hovens dem Trünke hin und mußte später in einem Kloster zu Köln unter gebracht werden. Ihre unglückselige dieser ärmlichen Kammer erblickte am 16. Dezember 1770 Ludwig van Beet hoven das Licht der Welt. göttlichen Werke Zugangs machen Gemüthlich. Lehrjunge (zum Fenster desWirthS hauses hineinrufend): „Herr Wirth, Sind S' so gut und werfen S' 'n 's war Dinde! Rentier Heischen (findet auf dem Felde eine Flasche voll Tinte, welche er für Schnaps hält und kostet): Ei Herrchä ses, das schmeckt ja wie Dinde! (Thut noch einen kräftigen Schluck): Nee, das schmeckt wahrhaftig wie Dinde! (Trinkt die Flasche vollends aus): 's war Sie weeß Kneebchen Dinde! Elegante Costüme. Schon längst hat die Blouse aufge hört, als Bestandtheil des od«r Neglige - Anzuges zu gelten. Sie ist salonfähig geworden und damit zu einer Beliebtheit gestiegen, der sich wohl ncch kein Toilettegegenstand durch so lange Zeit erfreut hat. Die Mode der Blousen ist von überaus praktischem Werthe und dabei kleidsam und ju gendlich. Darin liegt wohl die Erklä rung sür die Beharrlichkeit, mit der alle Damen, Alt und Jung, an ihr hängen. Es spricht auch kein Anzeichen dafür, daß dies sobald eine Aenderung erfahren sollte. Damit ist auch die Zu kunft des Gürtels gesichert, welchem wir kürzlich eingehende Aufmerksamkeit ge schenkt haben. Blouse und Gürtel sind zwei unzertrennliche Begriffe. Einfa chen, englischen und eleganten Toiletten sind Blousen beigegeben, die natürlich je nach dem Zwecke, für den sie bestimmt sind, in den allerverfchiedensten Varia tionen auftreten. Gelten sie als Ver vollständigung einer, englischen Toi lette, so sind sie in gleichem Stoffe ge halten, werden auch oft mit einem ganz kurzen Schößchen außen getragen und mit sechsfingerbreiten grauen oder wei ßen Ledergürteln zusammengehalten. Selbstverständlich sind auch Aenderun gen erlaubt, doch gilt unsere Angabe als einzig elegante Zusammenstellung für Kleider im „Genre tailleur". Seiden blousen oder solche aus goussrirtem Mousseline - Chiffon oder Seidencrepe benützt man für elegante Garten- oder euch Bcsuchskleider; gesellt man solchen Blousen noch irgend einen Besatz, Auf putz oder Kragen aus echten Spitzen, so können sie zur vollendeten Salon-Toi lette gitragen werden, insbesondere wenn vom faltigen Seidengllrtel lange Kleid aus changeant Seide. Schärpen mit Fransenabschluß herab- Falten. CostümausKreppmitTüll. spitze. Die beigefügten Illustrationen stel len einige elegante Costüme dar, die aus den ersten Berliner Ateliers hervor gegangen sind. Das für junge Damen zu Sommer festlichkeiten geeignete elegante Costüm aus grün und roth „changeant" Sei denstoff besteht aus einem glatten, mit einem faltigen Gürtel abschließenden Rock, sowie einer durch einen großen Kragen von gelblicher, zackiger Gui pürespitze vervollständigten Taille. Letz tere ist hinten geschlossen, daselbst längs der Mitte in eine, vorn in drei Toll falten geordnet und zwischen diesen mit plissirter, grüner Seidengaze bekleidet. Manschettenartig aufgesetzte Spitze schmückt die in Keulenform geschnitte nen Bermel, welche ebenso wie der Gür tel und der mit plissirter Seidengaze überdeckte Stehkragen mit kleinen Ro setten aus rothem Sammet verziert sind. Selbswevständlich lassen sich für dieses Costüm auch einfachere Stoffe, wie Krepp, Musselin etc. verwenden. Der glatte Rock des hübschen Kleides aus gelblichem, gemustertem Krippstoff schlief!« mit einem Gürtel von flieder farbenem Moireband ab, den vorn zwei Rosetten, hinten zwei lang herab hängende Enden von gleichem Band zie ren. Jäckchenartige Theile, denen sich ein großer Kragen anschließt, sowie «in Jabot nebst Stehkragen aus gestickter gelblicher Tüllspitze bilden die elegante Garnitur der hinten glatten, mit bau deren oben und unten leicht eingekrauste Vordertheile in der Mitte, wie ersicht lich, pusfiff arrangirt sind. Sehr kleid sam und leicht ist der aus Hellem Sei- denstofs auf einem Drahtgestell gefer tigte Hut, dessen Kopf mit einem schlei fenartigen Arrangement überdeckt ist, während der eingekräusten Krämpe eine gestickte Spitze aufliegt. Kleid aus Boile. Sehr hübsch für junge Mädchen ist das aus tabakfarbener Voile gearbeitete Costüm, dessen vorn, wie ersichtlich, leicht geraffter Rock der einen Seite bandeauartig mit, durch eine Schleife verziertem, dunkelrothem Sammetband garnirt ist. Achselbänder von gleichem Band zieren zu beiden Seiten die hin ten glatte, vorn blousenartig arran girte Taille, die mit einem breiten, aus tel begrenzt und auf den Achseln mit kleinen Bandschleifen ausgestattet ist. Den weiten Puffen der unten engen Aermel liegen lose, nur oben und unten befestigte Bandenden auf. Kle'idausgestreifterSeide. Leichter, hell und dunkel gestreifter Seidenstoff und Ecru-farbener, mit blauem Glanzgarn gestickter Batist bil wie ersichtlich,fichuartig mit einem brei ten Batistvolant ausgestattet ist, dessen Enden, jabotartig gefaltet, den Haken faltete Batisttheile zieren außerdem die Taille vorn und auf den Achseln. Ein Stehkragen aus Batist, sowie weite gierung die Oberhoheit Nicaragua's über die Mosquitotüste anerkannt. Sei- Chief Clarence. tens des Marineministers Herbert ist mitgespielt werden. So iS et West! Da wir'n mal 'n Kirl, dei Klum künn. Eines Dags kem hei tau dei Königin Isabel! und säd tau ehr, sei mllggt cm doch drei Scheep geben, in- Sei gew em denn dei Scheep uii hei segelt los. Na 'n Wil keem hei denn tau 'n Land un hei srog dei Kirls an Aeuver, wat dat sei nich Will wirn. „Ja, dat sünd wi," seggen sei. „Js dit denn woll Amerika?" „Ja, dat wir Amerika." „Büst Du denn woll Klumbumbus?" „Ja, ick bün bekommt, sich so gut zu kleiden." B.: „Nichts einfacher als das; er ver pfändet immer seinen alten Anzug und die Psandsumme benutzt er zum De posit für einen neuen." Unter uns Trauen. er zeigt das Mädchen auf dem Höhe punkt seiner Glanz- und BlMezeir, ausgestattet mit allen Eigenschaften der vollendeten Jugendkraft, verschönt durch das befriedigende Gefühl reiner Liebe, strahlend in dem Bewußtsein des erreichten Zieles, der verstandenen Herzenssprache und der erwiderten, wahren, echten Zuneigung. Zumeist bringt die Braut in die Ehe ihr bestes Selbst mit, eine enthusiastische Liebe sür dm Mann ihrer Wahl, ein laute res Gemüth, ein bildungsfähiges We-- fen und den festen Willen, Glück zu ge währen und Glück zu empfinden. Wie kommt es nun, daß aus dieser glück strahlenden Braut so häufig eine un glückliche Frau wird? Bringt die Ehe selbst das Unglück mit, oder liegt die Schuld zu gleichen Theilen an Jenen, welche die eheliche Verbindung einge hen, oder trägt die junge Frau selbst die Verantwortung für ihr eigenes Un- Gatten die Hauptschuld? Wir wollen uns bemühen, soweit Frauen überhaupt dazu im Stande find, diese Fragen unparteiisch zu be antworten. Wenn wir früher den Brautstand als einen der glücklichsten Zustände im weiblichen Leben bezeich net haben, so dürfte der ganz neuge backene Ehemann, aber auch nur dieser, dieselben Attribute unbedingt auch für den Ehestand in Anspruch nehmen, und das junge Frauchen wird in den mei sten Fällen dem Lobe beistimmen. Also in dem Eingehen der Ehe selbst, die eine der heiligsten Institutionen in unserer unheiligen Zeit ist, dürfte aas Scheitern des Frauenglückes wohl nicht zu suchen sein. Ferner liegt es voll ständig in der Macht der beiden Ehe leute, ihre eheliche Gemeinschaft ganz zu dem zu machen, was sie selbst wün schen und erwarten, und da wollen wir denn hoffen, daß die Frau nicht selbst quälerisch und unvernünftig genug ist, shr eigenes Unglück heraufzubeschwö ren, folglich bleibt uns nichts anderes übrig, als die Hauptschuld an dem Un- das große Glück des Brautstandes? verwöhnt sie, trägt sie auf den Händen, gibt ihr tausend schöne Namen, erblickt in ihr sein Alles, das erträumte Ideal, die gütige Fee, welche alles irdische freundlichen Blick will er Alles thun. gen werden, das verkörperte Ziel seiner Wünsche soll die Lieblingsspeiscn in der erträumten idealen Vollendung im hände müssen auch kräftig nähen und Moment des Alleinseins klingt oft in einem vernehmlichen Gähnen oder zur geübten Wäscherin, die Blumen verwelken, und nur die Steine des An stoßes muß die Frau selbst aus oem Wege räumen, wenn sie nicht darüber stolpern will. Die lauten Wünsche des Mannes erheischen prompte Erfüllung, wenn überhaupt Küsse und freundliche Blicke noch erlangt werden sollen, und aus dem Himmel wird das Fegefeuer, aus dem holden Zaubermärchen eine traurige wahre Geschichte. Und wer hat Schuld an dieser jähen Verwandlung, an dici'n grellen Kon trasten? Nur Derjenige, welcher das ruhige Mädchen erst in einen ungesun den Zustand der Verzückung hineinge drängt hat, um sie dann nach der un vermeidlichen Ernüchterung des Man nes enttäuscht und verbittert die rauhe Wirklichkeit wiederfinden zu lassen. Würden die Herren ihre Bräute weni ger anbeten und verwöhnen, sie niemals in den Wahn versetzen, daß sie ganz wunderbare, außergewöhnliche Weser, wären, dann würden die nochmaligen Frauen auch keine wunderbare, außer gewöhnliche Glückseligkeit erwarten. Würden die Herren, anstatt den Mäd chen süßen Weihrauch zu streuen, ihnen aufrichtig mittheilen, daß ihnen ein ernstes, pflichtenreiches. arbeitsoolles Leben in der Ehe bevorsteht, dann würde?! die Bräute vielleicht nicht so überglücklich, aber die Frauen jeden falU nicht so unglücklich werden.
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