Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 10, 1894, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    4 Scranton Wochenblatt,
erscheint jede» Areilag Morgen.
Office: 511 Lackawanna Avenue.
Subfcription W jährlich
Stxch veutschl!>»d,portosrei 2bv „
Die große Abonnentenjahl de« „Wochen
blatt" m.ichi es »um besten Anzeigenblatt tw
nördlichen I>enns»lv-nien.
Wvchen-Rnudschau.
Inland.
Die Verschleppung der Tarifentfchei
düng ist für den Zucker-Trust Gold werth
gewesen. In der Voraussetzung daß
der Zoll auf Rohzucker erst mit dem Ja
nuar 1395 in Kraft treten würde, hatte
er. wie berichtet worden, so viel von der
Zuckerernte der Welt ausgekauft, als er
nur habhaft werden konnte, um von der
bestehenden Zollsreiheit zu Profitiren.
Im Senat ist bekanntlich die Bestimmung
dahin geändert worden, daß der Zoll zu
gleich mit der Gefetzwerdung der Bill in
Kraft tritt. Darauf hin hat der Trust
begonnen, seine Einkäufe im Geschwind
schritt zu? Einfuhr zu beschleunigen und
jeder Tag, um den die Gefetzwerdung
hinausgeschoben werden konnte, war so
und so viel Gewinn in seinen Taschen.
Und es kann daher nicht Wunder neh
men, wenn in Washington behauptet
wird, er habe bei der Verschleppung seine
Hand im Spiele.
Im Staate New Jork rüsten sich beid
große Parteien zur diesjährigen Gouver
neurswahl in außerordentlicher Weise.
Sowohl die Republikaner als die Demo>
kraten wollen nämlich ihre Fractions
differenzen vergefsen und in voller har
monischer Force in's Feld rücken. Aus
der demokratischen Seite würde das also
die Verschmelzung der „Reformer" mit
den Tammanyiten bedeuten.
Der soeben zu Washington im Alter
von 87 Jahren gestorbene Kentuckyer
Joseph Holt hat sich unvergeßliche Ver
dienste um die Union erworben. Aner
kannt als einer der tüchtigsten Juristen
und Redner des Südens und dabei ein
Demokrat, wurde er unter Präsident
Buchanan erst Patentcommissär, dann
Generalpostmeister. Er widersetzte sich
der schwachmüthigen Politik Buchanans
gegen die beginnende Seccssionsbewegung
des Südens aus's kräftigste, ruhte auch
nicht, bis die verrätherischen unter den
Cabinetsmitgliedern das Feld räumten,
übernahm statt des Hauptverräthers
Floyd das Kriegsininisterium, trat dem
Coniplolt zur Wegnahme der Bundes
hauptstadt bei der Inauguration Lincolns
aus's kraftvollste entgegen und ermög
lichte die friedliche Einsetzung Lincolns.
Am -t. März!BSl bei Ablauf der Präsi
dentschaft BNHanans in das Privatleben
zurückgetreten, wirkte Holt in seinem Hei
mathstaate Kentucky heldenmülhig und
hochberedt für dessen fortgesetzte werk
thätige Treue gegen die Union und gegen
die verrätherische „Neutralität" dortiger
demokratischer Machthaber. Im Sep
tember 1862 vom Präsidenten Lincoln
zum obersten Leiter der Militärjustiz
(„Judge-Advoeale-General" des Hee
res) ernannt, füllte Holt diese, während
des Bürgerkrieges so außerordentlich
wichtige Stellung mit großer Fähigkeil,
Entschlossenheit und Gerechtigkeit aus
und trug gewaltig zur Erdriickung des
Verrath« und später zur Bestrafung der
Lincoln Mordverschworenen bei. Zugleich
war er durch sein wohlverdientes An
sehen eine Hauptstütze der von Lincoln
eingeschlagenen Emancipations - Politik.
Kurz vor Lincolns Ermordung, hatte ihm
dieser dankbare Präsident „für treuliche,
verdienstvolle uud ausgezeichnete Leistun
gen im Bureau der Mililäijustiz" den
Rang eines Generalmajors übertragen.
Seinen Lebensabend verbrachte Holt im
Ruhestande in der Bundeshauptstadt.
Ihm und Edwin M. Stanton, dem letz
ten Justizminister in Buchanans Cabinet
und späteren großen Kriegsminister des
Bürgerkrieges, ist es zu danken, daß die
Rebellion in ihren furchtbaren Ansängen
nicht zur Herrm des schwachen Präsiden
ten Buchanan wurde und daß dieser in
der letzten Zeit seiner Präsidentschaft
dem Verrathe entschieden entgegen treten
mußte. Durch ihr damaliges Heldenhast
patriotisches Austreten haben diese zwei
großen Männer die Vertheidigung und
Rettung der Union ermöglicht.
Ein neuer, durch seine großartigen
Naturschönheiten ausgezeichneter Natio
nalpark soll aus dem Gebiete, welches
den berühmten Rainier-Berg in der Nähe
des Puget Sound an der pacifischen
Küste umgibt, geschaffen werden. Eine
daraus bezügliche dem
Gründe vorgeführt, die für seine Ver
wirklichung sprechen. Das betreffende
Gebiet ist zwar als National
verhindern kann und die Naturschönhei
ten ungestört bleiben. Hoffentlich läßl
der Eongreß der Denljchrist u»d dem
darin befürworteten Project die gebüh
rende Berücksichtigung widerfahren.
Die von Präsident Cleveland gemach
ten Ernennungen für die Commission,
welche den Pullinan- und Eisenbahn
streik zu untersuchen hat, find?» allge.
meinen Beifall. Zu dem Bundes-Ar
beils-Coinmissär Wright, der als ent
schieden arbeiiersreuiidlich gilt und von
Amtswegen Mitglied dieser Commission
ist, kommen der staatliche Kr-isrichter
Worthington von Peoria, lIIS., und
Rechtsanwalt Kenia» von New Aork.
Worthington vertrat früher den Peoriaer
Bezirk als Demokrat im 'Nationalen Ab
geordnetcnhause, ist einer der tüchtigsten
Rechlsgelehrlen in Illinois und bekleidet
seit drei Jahren das erwähnte Richter
amt. Kernan, einer der Führer des
Cleveland-Fliigels der New Yorker De
ser noch Gouverneur von New Kork war.
zu einem der Eisenbahn-Commissäre des
Staates gemacht, hat auch viel über
Eisenbahnsragen geschrieben.
Das Staatsobergericht von Ohio hat
dieser Tage entschieden, daß ein Ver»
kauf, den ein Betrunkener abschließt,
gültig sei. Der Betreffende hatte näm.
lich sein Eigenthum zu lächerlich geringem
Preise verkauft und klagte später. DaS
Gericht sprach ihm die Summe des wirk
lichen Werthes zu, hielt aber den Verkauf
aufrecht.
Ausland.
Zwischen Japan und China ist es in
aller Form zum Kriege gekommen. In
schen Jnselreich Japan mit seinen 40
Millionen Einwohnern. Aber China ist
in seiner alten und veralteten Cultur
in den Jahren IBS3 und 1854 durch die
berühmte Flottenexpedition der Ver.
Staaten unter Coinmodore Matthew
Namentlich ist dies aber seit dem Bür
gerkrieg vom Jahre 1868 der Fall, durch
welchen Japan aus einem halb hierarchi-
Es fehlt nun dem uralten und doch so
jungen Jnselreiche Japan die Bluttaufe
im Kampfe mit dem äußeren Feind, ähn
lich wie Preußen durch die Kriege des
großen Friedrich erst zu einer eigentlichen
Großmacht wurde. Und wie damals
Schlesien das Ziel Preußens war, so ist
Korea jetzt das Ziel Japans.
Das Heer Japans ist völlig nachdem
Muster des preußisch-deutschen Heeres
eingerichtet; auch die Dienstpflicht und
sind ganz deutsch. Die im Prinzip ein
geführte allgemeine Wehrpflicht ist aber
noch nicht so ausgebildet, wie in Deutsch
land. Darum beträgt die Friedensstärke
des japanischen Heeres noch nicht über
75,000 Mann -, durch Einberufung der
ebenfalls eingeübten Reserven kann es
schnell verdoppelt, durch die Landwehr
noch beträchtlich vermehrt werden, und
für den Nothfall ist der Landsturm da.
Sämmtliche Truppengattungen sind auf's
Der deutsche Kaiser ist von seiner
Nordlandsahrt zurückgekehrt. Das Reich
ist ob seiner Abwesenheit nicht aus den
Fugen gegangen.
entgegen.
Die Kohlengruben-Besitzer Englands
und ihre Arbeiter haben sich auf fvlgen
bis zum 1. Januar 1896 in Kraft.
1. August 1894 ab, sollen die Lohnsätze
höhung seit 1888 fallen, noch über 45
3) Vom I.Januar 1896 bis zum I.
August 1896 soll der Lohnsatz von dem
längert.
Durch diesen Vertrag ist die Kohlen
produclion Englands aus zwei Jahre vor
baren.
Ttadtrath.
Select
Ausland.
Die aus Varzin kommenden Meld
ungen Über das Befinden der Fürstin
Bismarck lauten sehr günstig. Die Bes
serung im Befinden der Gemahlin des
Altkanzlers hält an.
Wie es heißt, steht die Ernennung
des Landratbs Gescher des Kreises Rees
in Wesel, Regierungsbezirk Dllsseidorf,
zum Vortragenden Rath im Reichsschatz
amt bevor.
Während eines schweren Gewitters
wurden in Essen die elektrischen Straßen
bahnwagen vom Blitz getroffen. Eine
Person wurde gelödtet und 12 andere
betäubt. In Armonseld wurden acht
Menschen vom Blitz erschlagen.
In Rostock ist das frühere Reichs
tagsmitglied Moritz Wiggers, in Mün
chen Michael Pettenkoser, ein Bruder
des berühmten Professors v. Pettenkoser,
und in Wien der Afrikareisende Richard
Buchta gestorben.
Die deutsche Turnerschast befindet
sich in stetem Aufblühen. Zahlen be
stellt, daß die Turnerschast Deutschlands
heute 5023 Vereine mit 490,455 Mit
gliedern zählt. Jedenfalls keine zu ver
achtende „Waffenbrüderschaft".
Kaiser Wilhelm ist am l. August
an Bord der Dacht „Hohenzollern" von
seiner Nordlandfahrt zurückgekehrt und
in Bremerhaven eingetroffen. Er wurde
vom Reichskanzler Caprivi und Offizieren
und den Ortsbehiirden herzlich bewill
kommnet.
In dem Städtchen Werder, im
Zauch-Belziger Kreise, mußte dieser
Tage eine „Dame ohne Unterleib", die
sich dort in einer Bude für Geld sehen
ließ, plötzlich ihre „Vorstellungen" un-
Pelzwaaren etc. in großen Quantitäten
aufbewahrt waren, ist ein Raub der
Flammen geworden. Der Schaden über
steigt eine Million Mark.
listischen Parteileitung 300,000 Mark be-
Boycotts überwiesen hätte.
Eine Depesche aus deutscher osfi
zieller Quelle in Tientsin ist in Berlin
Mannschaft des deutschen Kriegsschiffes
„Iltis" den Untergang des Transport,
— Held von 1870, der bayerische
eroberte alle zehn Geschützes
Obgleich im ganzen Reiche tropische
Hitze herrscht, sind die Sommerübungen
worden. Die Truppen haben entsetzlich
gelitten. Fünfzehn Soldaten starben
bei den Garnisonsmanövern um Sisten»
schickt ge
— Die Feier des 84. Geburtstages
hat letzte Woche der älteste und ruhm
preußischen Officiercorps gefeiert, der
unter Wilhelm des Ersten und Moltie in
IB6S und 1870 —7l Deutschlands
hat.
57. oei.,
bekannt auf der ganzen Erde, als da» größte SchmerzenheNmittel.
» Heilt -»
Neuralgie, Rückenschmerzen, Verstauchungen,
Verstauchungen, Verrenkungen, Frostbeulen,
Hüftenschmerzen, Quetschungen, Zahn- N, A/ <
schmerzen, Brindwundcn,
und alle ein äußerliche» Mittel
-O Farmer und Viehzüchter 5
finden in dem St. Jakob» Oel ein unübertreffliche«
Heilmittel gegen die Gebrechen de» Viehstande«.
«ine Flasche St. Jakob« Oel kostet K 0 Ct«. «fünf
Maschen für 02.1>»>. Ist tn teder Apotheke zu haben. -
Vl>e Oliarle» Vareler Co., IZattllilor«?, »S.
Ä R. Blöser's
(Hrofter Hanshaltsgnt-Laden,
No. 121 Penn Avenne.
GeschäftS-Anzetger.
F r e d. A, Wagner, Drnilarbeit jeder Art,
Brando« >k Miller (Nachfolger von
Beadle Ä Steell), tili Penn Ave.
Edwin E, Teal, 2t i'ackawanna Ave.,
das berühmte White Sponge Mehl.
I. Widmaper, Delikatessen,
Germania
Lebensversicherung«-G.sellschaft
von New Bork.
Feuer- und Unfälle - Versicherung
A. Eonrad k 5 Sohn,
E. W. Areemaii,
Bläser Block, Ecke Pen» Ave. und Sprueestr,
Westseite Anzeigen.
Wm. Troftel,
deutscher Metzger,
li serie Jackson
Johi, Burschel.
501 S. Main Straße.
Western Dressed Neef.
Wir haben ferner einen Vorralh
Bologna Wurst, frische und gesalzen- Schul
«er», Rippen, Ehuck», Rundstücke -Ic. Unser'
Bolognauiurst übertrifft all- andere.
Dale L Co.
4!5 Nord Achte Strohe.
Krank Stetter,
Hotel und Bäckerei
Mainstrage, Hyde Park.
Warme und kalte Speise» find zu jeder !a
-geizen zu habe». Arische« Lager sie,« au
Di Weine, Liquöre uud Eigenen,
RobtNM's
Bierbrauern,
Scranton, Pa.
Es wird fortwährend unser Bestreben sein, ein
vorzügliches, wohlschmeckendes Fabrikat zu liefern und
alle Kunden reell zu bedienen.
öitlenbendcr 6? Co.,
Wagnern. Schmiede Ansrüstungen,
Giscn- und Ttahl - Waaren.
Franklin Ave«,
Scrantvn. Pa.
Varpets,
Pkandtapeten und
Fenstcr-Bvrhängc.
bei
Willi-ms ü. McNiiw,
Library Gebäude, Wyoming Ave.
Zweiggeschäft in Pittston
D. L. Dowd'e Grsuiidheiti-Neber.
Emvfo>)>en «oii^li x/>nm>
M. Zeidler'S
Deutsche Bäckerei
21« Franklin Avenue.
Peter Stipp.
MiiMlmchcr uüd CWkmktvr,
Office: 5L9 Spruce Straß?.
Televhon^Ro^^
Jakob Lötz.
Deutscher Buchbinder,
und Geschäftsbücher-Fabrikant,
Slll Ecntre Straße.
U^vcicMznvsk'ttifics
für Pserde. Rindvieh, Schafe, Hunde,
M «evs'
Lxsciüe l?o.' ? 8
HanS nnb Hof.
Mitlsommerkückcn.
Viele Geflügelzüchter haben schlechtes
Glück mit spät ausgebrüteten Hühnern.
rasches Wachsthum bekunden.
Wenn Hühner spät ausgebrütet werden
sollen, ist es von Wichtigkeit, eine rasch
zur Reise gelangende Rasse zu wählen, so
daß sie vor Eintritt des Winters ans Le
gen kommen ; andernfalls werden sie bis
nähme gewähren. Plymoulh Nocks und
Brahmas, die im Juni oder Juli zur
Welt kommen, können kaum vor Beginn^
sie vor Eintritt sehr kalten Wetters ans
Legen gehen. Dies ist ein Punkt, der
nicht zu übersehen ist, denn davon hängt
ihre künftige Nützlichkeit in hohem Grade
ab.
Spät gezogene Hühner sind gewiß nicht
einträglich, wenn sie nicht im Winter, zur
Zeit, wo die Eier theuer sind, fleißig le
gen und wenn man ihnen nicht ein so be
hagliches Quartier giebt, daß sie den
ganzen Winter hindurch mit Legen fort
fahren. Uebrigens sollte man kein Vor
urtheil gegen das Hühnerbrüten im Juni
oder Juli fassen. Man sorge nur für
eine Rasse, die rasch reift und reichlich
legt, und Halle sie frei von Ungeziefer,
Plage des Hühnervolkes ist.
Benützung der unreife» Aepfel zn
Gelee.
Falläpfel, wenn sie ziemlich angewach
sen sind, eignen sich sehr gut zum Kochen
von Apfelgelee (Apselkraul), einem
Nahrungsstoff, der sich in jeder Familie,
besonders in wichen mit Kindern, nützlich
macht, indem man ihn zum Brot ißt, oder
zu Puddingsaucen benützl, oder auch
Apfelbrei damit versüßt. Vollkommen
reifes Obst gibt viel weniger Gelee, indem
der Gallertstoff in die Zucker- und Al
koholbildung übergegangen ist. Man
wäscht die Aepfel, schneidet sie in zwei bis
vier Stücke, kocht sie weich und läßt sie
drei Tage in einem Gesäße stehen. Es
sei ausdrücklich bemerkt, daß die Früchte
nicht geschält werden dürfen, weil in und
an der Schale die meiste Gallerle enthal
ten ist. Nachdem die Breimasse in einem
Sacke durch eigene« Gewicht oder nur
gelinde gedrückt ausgepreßt ist, wird der
Zafl durch Kochen eingedickt, wobei nach
Bedürfnis Zucker zugesetzt wird. Man
kann die Mass- so kochen, daß sie sich in
Flaschen füllen läßt, wie das bekannte
Ein guter Zrii-.k ii» Sommer
ist ebenso Bedmsmßarutel wie Speise.
Schon seit Jahren empfehlen wir zu dcm
3 Malz. t Pfund Hopfen, i
auf einer Handmühle zermalene Gerste
und l Psund Lyeup, Dies alles wird
in einem Kessel, der mit weichein (Regen)
Wasser gestillt ist, ordentlich durchgekocht,
dann abgekühlt und in ein seines Sieb
geschüttet. Noch lauwarm in ein Faß
gefüllt, setzt man dem 10 Gallonen In
halt Psund Bierhefe und einige Eßlöf
fel weißen Zucker zu und läßt das nun
, einen Tag gähren. Nun setz! man noch
einen Eßlöffel Backsoda zu. verspunde!
das Faß und legt es in den Keller und
entnimmt nach einigen Tagen den Bedarf
von Bier, welches dem Biere großer
Brauereien an Güte nichts nachsteht.
Auch soll ein Theelöffel Zucker aus jede
" Gallone Bier kommen. —W.
Arischer Huhnermist
ist ein vorzügliche» Mittel, um schwer zu
' erhitzende Stoffe zur Gärung zu bringen.
und ist deshalb als Zusatz zu mancherlei
, Material, welches zur Anlage eines
, Mistbeets gebraucht wird, sehr zu empfeh
len. Wenn der Mist oder das Laub zu
»aß geworden, erwärmt es sich am ersten
wieder, wenn man Hühncrinist zusetzt.
Spreu, Sägemehl, alles Gras, sonstige
, Abfälle von Slroh, Heu, Lumpen und so
weiter lassen sich unter Zuhilfnahme von
' solchen Orten, wo Pferdemist schwer zu
beziehen oder sehr teuer ist, zum Beispiel
im Rheingau, wo für den Karren (circa
Il> Zentner) 6 bis 6 Mark bezahlt wer
den, von großem Porteil sein kann.
setzt ist. "
Echte Goldrabmen werden am besten
mil eiwas Weinessig sorgsälligübersahren,
mit reinem Waffer nachgespült und zum
Mißhandlung der Pferde im
Stalle.
Es ist geradezu unbegreiflich, daß
Leute, die mit Pferden
Barberei!
Nur als ein wahres Unding können
die hoch an der Wand angebrachten Heu
raufen bezeichnet werden. Wer dieselben
erfunden hat, muß eine Giraffe beim
Fressen beobachtet und sie für ein Pferd
gehalten haben ; das Pferd im Naturzu
stande nimmt seine Nahrung vom Boden
auf, nicht aber von Bäumen, wie die
Giraffe oder der Elephant. Bei dein
Fressen von der Raufe fallen dem Thiere
unzählige lleine Sämereien und Heustaub
fachen Erkrankungen der Athmungsor
gane, sowie Entzündung der Augen, oft
Erblindung.
Eine praktische Mäusefalle.
Ein leerer, circa fttnfzölliger Blumen
kett) und ein Stück Brett, Glas, Schil
des Topfes gerichtet unter den Rand des
selben, so daß dieser 3 bis 4 Centimeter
hierdurch aus der einen Seite gehoben
wird. Das Loch im Topfe wird, wenn
es zu groß ist, zugestopft. Sobald die
Maus unter den Tops kriecht und an dem
Köder nagt, kippt das Holz um, der Tops
fällt herunter, und die Maus ist gefan
gen. Wir fingen oft 3V bis 4<Z Mäuse
in einer Nacht mit dieser Falle, bemerkt
H. Jwersen im „Praktischen Ratgeber
sür Garten- und Obstbau".
Ist da» Zahnweh
rheumatischer Art, so thut eine Tasse
Kamillenthee gut Dienste; gleichzeitig
steckt man ein paar Kamillenblüten in das
Ohr. Auch wendet man heiß gemachtes
Kochsalz an, das man in Mullbeuteln
aus die schmerzende Wange legt. Man
wechselt diese heißen Salzbeutel alle zehn
Minuten und fährt hiermit einige Stun
den fort. Unter Umständen wirkt ge
riebene rohe Kartoffel, die auf die Backe
gelegt wird, besonders zur Nachtzeit, vor
züglich. Auch hilft es oft augenblicklich, be
sonders wenn der Schmerz aus Hohlen
Zähnen herrührt, wenn man Schwertli
lienwurzeln kaut. Zahnschmerz, der
nervöser Natur ist, kann auch durch
Kauen, sei es eines Butterbrotes oder
eines Stückes Fleisch, gehoben werden.
Das Kauen wirkt beruhigend und mil
dernd auf die aufgeregten Nerven.
Schnupfen von etwas Rum ist bei Ver
käliung sehr gut.
Vorsicht vor dem Speichel der Haus
thiere muß stets von neuem empfohlen
werden, da keineswegs unschädliche Mi»
Fiocca hat darüber eine Arbeit veröffent
licht. Er fand im Speichel der Pferde
verschiedene Bazillen und Coccen und
darunter drei, die giftig wirken, wie Ver
suche an Meerschweinchen ergaben. Einer
sich auch im Eidboden und kommt von da
auf das Gras und Heu. Anders war
> wieder der Speichel von Katzen beschaf
fen, er enthielt außer vielen Bazillen und
> Eoceen (Kugelpilzen) einen neue»Bacillus
i der, Kaninchen und Meerschweinchen ein»
geimpft, schon nach 24 Stunden tödtete.
I Am allermeisten Bakterien enthält der
Hundcspeichel. Man muß daher nament
lich Kinder, die weniger widerstands
fähig sind, ernstlich davor warnen, in
ihrer Liebe zu Hund und Katze gar zu
zärtlich zu werden.
Bei Kanarienvögeln, die nicht singen
wollen, kann nur eine vielseitige Fütter
ung Erfolg versprechen. Man gibt neben
gutem Sommerrübsen etwas Glanz,
Mohn, einige gequetschte Hanskörner,
öfter etwas Grünes und ein wenig zer
kleinertes, hartgekochtes Eigelb. Mit
Medikamenten richtet man nicht viel aus.
" Fett- und Ichmutzflecke aus Filzhüten
entfernt man durch eine Mischung von
fünf Eßlöffel Salmiakgeist, fünf Eßlöffel
starkem Weingeist, anderthalb Eßlöffel
Kochsalz, die man so lange schüttelt, bis
das Salz vollständig gelöst ist. Dann
reibe man die durch Fett, Schweiß oder
Staub entstandenen Flecke mit einem in
die Flüssigkeit getauchten Wollläppchen,
bis der Hut rein ist, und trockne ihn dann
Zur Stärtuiig der Sebkrast ist es ein
vorzügliches Mittel, wenn man die
Augenlider wie die Augenbrauen» und
mittelbar vor dem Schlafengehen, mit
kaltem Wasser befeuchtet. Das stärkt
die Nerven und schützt vor Blutüberfüll-
Feneranziinder.
Der billigste Feueranzünder ist ein
> kleiner poröser Thonstein, den man m
Petroleum tränkt, dann in den Ofen legt,
mit den Brennstoffen umschichtet und an
zündet. Ist das Feuer im Zuge, so
nimmt man den unverdrennlichen Stein
wieder heraus und kann ihn immer von
Um das Einwachsen der Nägel an den
Zehen zu verhüten, schabt man mit einem
Stück Glas den Rücken des Nagel»
dünn, so daß der Druck auf die Stilen
nachläßt. Wo bereits Schmerz und
Entzündung oder Geschwüre vorhanden,
gießt man geschmolzen«! Talg, heivr
schneidet dann die erweichten eingewach
senen Theile ab.