6 Ein Md. Wolken Über das Land/und oben in de» Lüften heulte und pfiff es, daß es «ine Art hatte. Jmmer höher thiirm- Müternacht war längst vom nahen Kirchthurm Verllungen. Ader es dachte doch leiner von uns an Nachruhe. Es war gar zu behaglich drinnen im Zim mer, beim warmen Ofen, in dem die Holjscheite knisternd und prasselnd loh ten. „Ich darf doch noch eine Auflage machen?" hatte meine Frau mit ihrem lieblichsten Lächeln gefragt und m dem eigentlich noch etwas gebrochenen Deutsch, das ihr so vorzüglich stand, und hatte dabei hinter sich nach dem schnurrenden Kesselchen gegriffen, in dem das Wasser zum Grog noch immer lustig siedete. Fritz hatte sie fröhlich angeschaut. „Ihnen hat doch gewiß noch keiner im Leben etwas abgeschlagen," antwor tete er schnell. „O doch!" lachte sie hell auf; „sogar mein Mann hat mir einmal abgeschla gen, mein Bild zu besitzen; können Sie sich das wohl denken?" „Nein!" sagte Fritz ehrlich, „das kann ich mir nicht denken. Wann hat er denn diesen ungeheuren Frevel be gangen? Wollen Sie nicht einmal den Versuch mit mir machen, ehe ich reisen muß? Ich wäre ja zu glücklich, wenn ich so lieben Besitz als Erinnerung an köstliche Stunden mit mir hinausneh men könnte auf See." „Darf ich, Hans?" fragte sie, und beugte sich über mich. Ich mußte ihr in die blauen, lieben Augen schauen. Und wieder durchrie selte mich ein Gefühl unendlichen Glücks, wie ihr warmer Athem mein Gesicht streifte, und ich schlang den Arm um sie und küßte sie auf den wei chen Mund, ob Fritz es auch sah: »Ja. Astrid, Du darfst es. Aber dann darf ich Fritz auch erzählen, wie es da mals zuging, daß ich Dein Bild nicht haben wollte." „Ja, das darfst Du schon; aber dann gestatten mir die Herren wohl, daß ich mich zurüziehe. Die Geschichte ist mir nicht ganz neu, und sie erzählt sich vielleicht besser, wenn ich nicht da bei bin." Sie packte ihr Nähzeug zu sammen und reichte dem Ossicier die Hand. Er sprang ritterlich aus und küßt: die weißen schönen Finger: „Sie machen mir Schmerz durch Ihr Gehen, aber ich möchte Ihnen meinerseits kei nen bereiten durch unangemessenes Bit ten." Da ging sie hin, groß, blond und schön, eine WalkUrengestalt aus nordi schem Stamm, und nickte uns noch ein mal zu, im Türrahmen stehend, um wallt von den bauschigen Falten des Vorhanges, ein Bild zum Malen. „Ei du Donnerchen," sagte Fritz und sah mich an. „Hans, Du hast das große Los gezogen." Und er hob sein Glas ge gen mich. „Und nun erzähle! Aber erst zünde ich mir, nun da wir allein sind, eine von Deinen langen Pfeifen da an. In Gegenwart einer Dame.schmeckt mir die Pfeife und im Pfauderstündchen unter Männern die Cigarre nicht. So, nun „los Vorschoten!" Fritz war nämlich Seeossicier, mit mir aus einem Kadettenjahrgang stam mend, und wir waren so ziemlich in Freud und Leid miteinander verwach sen, ob wir auch selten auf einem Schiff zusammen gefahren waren nachher. Jetzt verlebte er drei Tage seines Ur laubs bei mir, und dieser nun zu Ende gegangene war der erste Tag gewesen. Fritz hatte meine Frau zum erstenmal! gesehen, und ich hätte mich geärgert, wenn sie unserm „Chevalier" so lau tete von früh her fein Spitzname nicht gefallen hätte. Aber es gab ja kei nen Menschen,dem sie nicht gesiel, meine herrliche Frau! „Also?" „Also ich war Navigationsossicier auf der Gudrun", begann ich. „Ange nehme Zeit! Wir hatten lange gut Wet ter und ich gute Sonne gehabt, und ich hatte ein ganz Theil behagliche Muße, um mit meinem zahmen Kanarienvogel zu spielen und die berühmte Messe bibliothek durchzustudiren, die unser Messevorstand, der sparsame Aimu stinsky, unbesehen um 26 Mark für alt bei einem Trödler gekauft hatte. Das unglaublichste Zeug war darin, zum Theil in Sprachen verfaßt, die es kaum noch gab: holländisch, slowakisch, nisch und ähnlichen, und der Versuch,' mich zum Polyglotten auszubilden an ihnen, mißlang mir bis auf das Däni sche. das ich, aus dem Nordrand von Schleswig stammend, einstmals wie meine Muttersprache hatte gebrauchen können und nun gern in mir erneuerte. Nun, das nebenbei! Das gute Wetter hielt nicht immer an, und mein Vogel und meine Sprach auf der Back meldete: „Schiff in Sicht noch ein mästen- und steuerloses Wraö vorstellte, mit dem die See muthwilliz und boZhast ihr Spiel trieb. Aber waZ uns, wie wir näher herandampsten, am meisten interessirte, das war ein weib liches Wesen, das wir an Bord entdeck ten. Ich sah deutlich ihr langes Haar im Winde flattern. Sonst schien das Wrack ausgestorben zu sei». Und außer den gelösten blonden Zöpfen flatterte noch eineArt Nothflagge auf ihm.welche die fragliche Gestalt ohne Unterlaß mit der Hand schwenkte, Rettung heranwin kend. Die See ging noch viel zu hoch, um ein Boot aussetzen zu können. Wir dampften so nah wie möglich heran zum Wrack, daß der Wind durchs Sprachrohr Gerufenes hinübertragen konnte, und versuchten nun, eine Unter haltung anzuknüpfen, denn unsere Sig nale waren unbeantwortet geblieben. Wir versicherten der jetzt deutlich er kennbaren Frau auf Englisch und Französisch und Spanisch, daß wir in ihre: Nähe bleiben würden, aber wir sahen deutlich durch die vielfach auf sie gerichteten Kiker, wie sie allemal trau rig den blondumwehten Kopf schüttelte, als habe sie nichts verstanden. Rathlos sahen wir einander an. Da kam mir ein letzter rettender Gedanke, und ich rief, als wir gerade recht nah an dem Wrack vorbeidampften mit fchalltrichter artig vorgehaltenen Händen noch ein mal auf Dänisch hinüber: „Wi blive i deres Närhed!" Da hob sie die Flagge hoch in der Rechten und wir sahen, wie ein Schimmer von Freude und Hoff nung über das todtblasse Gesicht der jungen Frau fuhr. Am Nachmittag hatten wir das ver nächsten Morgen, ehe die See so weit heruntergegangen war, daß wir den Kutter zu Wasser lassen konnten. Wäh rend der Nacht hatten wir alle halbe Stunden Raketensignale gemacht, daß die arme Schiffbrüchige, deren Ein klären konnten, nicht daran zweifeln möchte, daß wir ihr zu Schutz und Ret tung nah geblieben seien. erreicht und schwang mich über die halb zerschmetterte Reeling an Deck. Und das erste, was ich sah, war die Gestalt lose Gestalt in die Arme. Was für ein ' auf dem Schoß hielt und mir Mühe gab, ihr den Flaschenhals zwischen die festgeschlossenen Zähne zu zwängen. Endlich fing sie an zu schlucken und nun that sie hustend die Augen auf und sah mich an, so, wie man aus wacht, v Zunächst heftig mit beiden, sehr wei ßen Händen die Flasche abwehrend, richtete sie sich auf und sagte mit hei serer Stimme ein leis°s „Gott se' stehen, konnte es aber nicht. Mein Arm mußte sie stützen. Jtzr schien dii Sonne wieder warm und hell vom Himmel auf die See und auf Deck: für uns beide durchnäßte Einsiedler jeden falls angenehm, wenigstens für den An fang. Nun stellte ich die Cognacflasche vorsichtig fest, und griff in den Korb nach etwas Eßbarem. Stumm griff sie danach und genoß einigeßisscn; aber ini' einem Mal schlug sie die Hände vors Gesicht und fing an, laut zu ivei nen. Ich ließ ruhig gewähren. Und nun erfuhr ich bald alles. Sie war die verwaiste Nichte des Kapitäns, der sie zu Verwandten an der chinesischen Küste hatte bringen wollen; im Teifun war das Schiff zum Wrack geworden, und der stürzende Fockmast hatte den Kapitän erschlagen und über Brod ge rissen; die Mannschaft hatte später, als dos Schiff Wasser machte, den Ver such gemacht, in die Boote zu gehen, die gleich gelentert waren, und hatte sie, meine arme Pflegebefohlene, grau sam genug ihrem Schicksal überlas sen zur Straf« dafür, daß sie das Unglück über den „Daneborg" gebracht hatte; denn das steht nun einmal fest, daß ein Weib an Bord Unglück bringt. Wir änderten den Kurs der Gudrun nicht sehr, wenn wir Fräulein Astrid Knudsen aus Odensee auf der Insel Fühnen nach Amoy brachten als überzähligen, aber sehr lieben und mit aller denkbare» Rücksicht behandelten Fahrgast; und als wir endlich, gegen Abend an Bord kamen, da wurde sie, Astrid, in ihrer rührenden, hilflo sen Schönheit so ehrfurchtsvoll be grüßt, als wär: sie eine rechte Prinzef- Z ' h ' l'ch F d b zum offenen Aerger der anderen, ver stand Astrid kein Wort einer anderen Sprache, als nur dänisch, und so machte es sich den», daß sie, wie ich ihr meine Kammer eingeräumt hatte, auch' nur mit mir verkehrte und sprach. Was das für mich für Folgen haben mußte, lag klar zu' Tage, auch wenn es nicht dazu gekommen wäre, daß ich am drit ten Tage ins Lazareth mußt« mit meinem, bei dem Rettungsakte doch, arg zerstoßenem Knie, auf das ich in der Aufregung und Freude wenig ge achtet hatte. Bettlägerige Kranke waren zum Glück gerade nicht da. Ich war der ihrer königlichen Huldgestalt, jenes Lä cheln auf den rothen Lippen über wei ßen Zähnen, daS allein einen ganz ver mir schließlich fast die letzte Besin nung raubende Furcht vor dem Ha fen von Amoy, dem die Gudrun mit einer Durchschnittsfahrt von zehn See meilen in der Stunde näher und näher Am nächsten Tage mußten wir zu Anker gehen. Ich lag noch immer und stand große Schmerzen aus. Sie faß „Astrid," sagte ich und streckte die „Wollen Sie freundlich an mich den ken?" fragte ich. Sie sah mich wieder stumm an mit Ich schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte auf. Ich konnte ja ohne das Mädchen nicht leben, und mußte sie nun doch lassen. Nach einer Weile kam sie wieder. So stolz und anmuthig, so zierlich und fest Sie hielt etwas in der Hand. Meine ganze Seele sehnte sich, diese Hand an die Lippen zu ziehen, mich an ihr satt zu küssen, das seine Handge lenk, das Gelenk eines Kindes, zu um spannen. konnte, ehe der arme un- Es war ihr Bild. Das war sie; ganz sie. Das unbeschreiblich liebe Ge sicht, die blühende, reizende Gestalt; ich blickte auf das Bild und konnte mich Ich hielt ihr das Bild hin und sah ihr in das erglühende Gesicht. „Wollen Sie's nicht?" fragte sie mit verschleierter Stimme und warf den Blick an. den ich nie vergessen werde, dann, meine ausgestreckte Hand nicht achtend, senkte sie das Haupt und ging langsam, in stolzer, ruhiger Haltung hinaus. Ich verlebte böse Stunden. Ich war te», eb sie nach ihrer Gewohnheit nach Thür auf und Graf Arnfried trat ein, einen großen gefüllten Pokal in der Hand. „Hier, Donnersmark, daS schickt Ih nen Ihre schöne Dänin, und hat ihn Prachtweib! Nur schade, daß sie kein Deutsch kann. 810 ß mit den Augen klappern ist doch eine mangelhafte Un- Graf," rief ich ihn zurück, ",thun Sie mir einen Gefallenen; sagen Sie ihr nur: „Kom til mig!", so hätte ich Jh „Mensch, was fehlt Ihnen, Sie ha „Jch Unsinn! Also: „Kom til mig". Verstanden?" sie wieder vor meinem Bette. Mir that sich der ganze Himmel auf, wie sie da mit einem Ausdruck unendli cher Güte auf mich herabsah. „Astrid, zürnen Sie mir nicht ich konnte nicht anders. Wissen Sie wa rum? Weil ich es nicht aushallen kann, auf Ihr Bild zu bücken, weil ich Sie vergessen muß, wenn ich nicht —" Da trat der Kapitän und der erste Ossiciere ein. den Arm und führte sie hinaus. „Kompromittiren Sie das Mädel nicht!" flüsterte mir der erste Officier zu. „Sie ist zu gut dazu!" Und doch schlief ich im tiefsten Her zen beglückt ein. Am frühen Morgen gingen wir zu Anker. Das Rasseln der auslaufenden Ankerkette that mir weh. Da kam sie, um Abschied zu nehmen und hielt mir beide Hände hin. Wir waren wieder allein. „Geben Sie mir jetzt das Bild?" fragte ich. Sie schüttelte lächelnd das Haupt und zwei Thränen funkelten in ihren Augen. Dich selbst Haben will, Astrid? Willst ren tonnte, hatte sie ihre weichen, war men Lippen auf meine Hände ge drückt und die Thür schloß sich hin t:r ihr. Wir schrieben einander. Mein letz ter Brief war sehr lurz. Er war vom stand nur drin: „Kom til mig!" und sie kam. Und jetzt ist sie meine Frau, und weißt Du eine bessere, so raufen ihre erste Nahrung Ware. Vorsichtig. „Sag' mal, Jette, wat is dat eijentlich mit Dir früher schwärmtest Du so für die Ca ten jeändert." Liese: „Aber ein Ca vallerist ist doch viel hübscher!" Jette: „Wenn auch! Der Cavallerist steht oder ob man mit ihm in der Küche sitzt, immer klappert er mit'n Schleppsäbel!" Im Restaurant. Kellner: bitten." Gast: „Was soll das hei ßen?" Kellner: „Ich wollte Sie nicht beleidigen. Aber dem Herrn, der das letzte Mal hier Mackerels aß, blieb ein Knochen im Halse stecken und er starb, ohne bezahlt zu haben, und dir ab." Praktische Mode. Mr. Downer: „Ich bin froh, daß die Mode verbietet, zu einem Frackanzuge die Uhr zu tragen." Miß Upper: „Wq rum?" Mr. Downer: „Weil ich meine Uhr und meinen Frack niemals Neinesßlut. Mrs. Bond clipper: „Was fehlt mir eigentlich, Doctor?" Doctor: „Ich glaube, Ihr Blut ist nicht so, wie es sein sollte. Ich werde Ihnen etwas Blutreinigen des verschreiben." Mrs. Bondclip per (hochmütig): „Blutreinigendes? Sie wissen wahrscheinlich nicht, daß ich aus einer der ältesten holländischen Fa milien New Uorks stamme!" Sein wahrer Werth. „Jane, man hat mir gesagt, daß man Theater gesehen hat. Ist das >'so?" Zofe: „Ja, Madame, es ist so!" Dame: „Es thut mir leid, aberDu hast morgen mein Haus zu verlassen. Ich dulde keine Dienstboten, welche so we nig wählerisch in ihrem Umgang« sind!" schrecklich! Wenigstens dreihundert Mal beim Arzt und Apotheker gewesen." A.: „Warum denn? Sie sehen nichi aus. als ob Sie krank waren." B.: „War es auch nicht." , A.: „Ihr, Frau?" B.: „Nein. Ihr Hund!" liritgtrdti'.kiiiäler um Nlclj. den Abbildungen einiger der hervorra gendsten Denkmäler der Schlachtfelder um Metz auch eine kurze Schilderung jener denkwürdigen Tage geben zu dürfen. Abbildung 1 Denkmal des 1. (ostpreußischen) Armeecorps führt uns auf das rechte Moselufer, wo die Ost preußen unter Manteussels Führung am 14. August 1879 im Verein mit der 13. Division (Westfalen) den auf das linke Moselufer abziehenden Geg ner so wuchtig anfielen, daß dieser sich genöthigt sah, wieder Front zu ma chen, und sich dadurch der Möglichkeit bercmbte, die nach Westen führenden Straßen vor den Corps der 2. Armee zu erreichen. Auf denselben Feldern wies das 1. Armeecorps am 31. August und 1. September den großen Ausfall zurück, der die Metzer Armee mit der in zwischen bei Sedan ihrer Vernichtung entgegengehenden Armee MacMa hons vereinigen sollte. Beide Siege bezahlte das 1. Armeecorps mit einem Verluste von zusammen 206 Officieren und 4692 Mann an Todten und Ver wundeten. Bild 2. Hier kämpfte am 16. Au gust in der Schlacht bei Vionville- Mars-la-Tour, nachdem das 2. fran zösische Corps zurückgeworfen war, die Kaiserliche Garde gegen Theile des 3. und 19. preußischen Armeecorps. Nordwestlich des Ortes zieht sich das Gelände hin, wo (Bild 3) die Brigade Bredow 7. Kürassiere und 16. Ula überlegenen Feinde verblutenden In fanterie der 6. Division Luft machen sollte. Die beiden Regimenter, nur je 899 Mann stark, erlitten hier einen Verlust von 16 Officieren, 363 Mann. Rittes," sagt das Generalstabswerk, diesem Tage keinen neuen Vorstoß mehr." falls an der großen Straße gelegenen Vionville, dem Centrum der deutschen Schlachtlinie. Friedhofartig niuthet uns der Schatten der Bäume an, und genden Höhen erst mit stürmender Hand den Franzosen entrissen und dann in stundenlangem Ausharren gegen die wiederholten feindlichen An griffe gehalten hatten. Die Verluste der beiden Regimenter an dieser Stelle beziffern sich aus 88 Officiere, 1696 Mann. Wir wandern auf derselben Straße weiter nach Westen und erreichen nach ungefähr vier Kilometer bei Mars-la- Tour wo wir sranzösifches Gebiet betreten den äußersten linken Flü gel der deutschen Schlachtlinie. Hier war um die sechste Nachmil tagsstunde der Angriff der 38. Jnfan teriebrigade an den intakten Divisio nen des 4. französischen Corps zer schellt, als das 1. Garde-Dragonerre giment den Befehl erhielt, durch rück sichtsloses Drausgehen die Trümmer v«r zurückflutenden Infanterie zu retten. „Zum zweitenmale an diesem denkwürdigen Tage tritt jetzt," wie das Generalstabswert sagt, „die preußisch« Kavallerie für die gefährdete Schwe sterwaffe opferwillig ein. Der Stoß der Dragoner trifft vorzugsweise das 13. französische Linienregiment, Ivel ches, mehrfach durchbrochen und über ritten, sich um seine Adler zusammen ballt. Di« Infanterie ist aus ihrer mißlichen Lage befreit, doch, als sich die Dragoner wieder sammeln, fehlen fast sämmtliche Führer." Mit 14 Officieren und 82 Mann, darunter allein 9 todte Officiere, ist dieser Er folg erkauft. Auf dem Friedhof der Gemeinde Mars-la-Tour ist diesen Tapferen zusammen mit den vom Schwesterregi ment am selben Tage Gefallenen das z in No. 6 abgebildete Denkmal gesetzt. Der Erfolg der Schlacht bei Vion ville-Mars-la-Tour, wo das 3., 19. und Theile des 8. und 9. Armeecorps gegen eine fast doppelte Uebermacht das Schlachtfeld behauptet hatten, lag mehr auf strategischem Gebiete, indem den Franzosen der direkte Weg nach Westen verlegt und dadurch ermöglicht wurde, daß zwei Tage später die ge summte 1. und 2. Armee unter Befehl des Königs selbst zur Entscheidungs schlacht heranrücken konnte. Abbildung No. 6 führt uns nach St. Privat-la-Mont6gne, auf den Punkt des Schlachtfeldes, wo in vor gerückter Abendstunde durch den An griff der Garde und des 12. (königlich sächsischen) Armeecorps die Entschei dung zu Gunsten der deutschen Waskn fiel. Nach stundenlangem hin und her wogendem Kar.'pse gelang es hier den genannten beiden Corps, nachdem durch immer «rmule Vorstöße im Cen trum und auf lxm rechten Flügel der Schlachtlinie die ganze Kraft des Feindes festgehalten worden war, das französische rechte Flügelcorps zu um fassen und aus Metz zurückzuwerfen. Auf weithin sichtbarer Höhe erhebt sich Bild No. 6 das Denkmal des Gardecorps, welches die Haupt arbeit, aber auch den weitaus größten Verlust zu tragen hatte. Von dem Gesammtverlust der Schlacht bei Gra velotte-St. Privat von 899 Officieren und 18,767 Mann entfallen auf das Gards«orps 397 Officiere und 7744 Mann, der stärkste Verlust, den ein Armeecorps während des ganzen, an Opfern so reichen Feldzuges an einem F j d^ „Also Du warst noch niemals ver liebt, Antonie?" „Verliebt nicht, aber verlobt!" Vertrauenerweckend. Junge Mutter: „Wenn Sie dem Kind es blau, so ist das Wasser zu kalt!" Nurz w e i ha l b«. A.:„Wie „Sie plaidikte „Nicht schuldig". Ihre beiden Gatten seien nur DudeS gewe sen!" Welche Wahrscheinlichkeit hat ein Mädchen zu Heirathen? Diese bren nende Frage beantwortet ein Statistiker folgendermaßen: vom 14. bis 2V. Jahre beträgt die Wahrscheinlichkeit zu Heira then 14 1-2 Procent. Vom 20. bis 25. steigt diese Wahrscheinlichkeit auf 62 Procent. Vom 26. bis 30. sinkt sie auf 18, vom 39. bis 36. auf 16 1-2 36. bis 40. 3 3-4 Procent, vom 40. bis 46. auf 2 1-2, vom 46. bis 6V. auf 3-8, vom 69, bis 66. auf 0,2 Pro- Bericht eines Statistikers auf zehntau send Ehen in Irland 1,4, in Frank reich 9,87, in England 13,9 in Ruß land 14,7, in Schottland 22,6 in Nor wegen 28,1, in Italien 28,4, in Oester den 66,1, in Preußen 148,1, in Sach sen 262,8, in Dänemark 376,1, in der Schweiz 472. Im Deutschen Reiche betrug im Jahrz 1892, «iner amtlichen Statistik zufolge, die Zahl der erwachsenen Fa brikarbeiterinnen imGroßgewerbe 6?7,- 234; die Hälfte davon war in der Textilindustrie beschäftigt. Verheirathet war etwa der vierte Theil aller Arbeite rinnen. Prinzessin Therese von Bayern, die einzige Tochter des Prinzregenten Luit- Südamerika weitere und auch wissen schaftlich ergiebigere Reisen unternom men, als sie wenigstens in Deutsch- Mitglieder der Akademie der Wissen- Als dienende Schwestern des Jo diesen 600 Schwestern sind 70 ausge schieden, da sie sich theils ganz dem Diakonissenberufe, theils der Beruss- Krankenpflege gewidmet haben; 60 da gegen haben sich verheirahtet, sind je doch dienende Schwestern geblieben. Der Orden verfügt über 66 Plätze in> denDiatonissen-Mutterhäusern in allen Provinzen Deutschlands, zwecks Aus bildung von dienenden Schwestern. Die Ausbildung geschieht auf Kosten des Johanniter-Ordens und dauert 6 Monate. Die Pariser Malerin Rosa Bon heur wurde kürzlich zum Officier der Ehrenlegion befördert. Miß Aimee Rapin, die Malerin ohne Arme, welche jüngst ein Bild der Herzogin von Jork vollendete, hat jetzt auch ein vorzügliches Porträt der Prin zessin von Wales fertiggestellt. In Reykjavik auf Island haben patriotische Frauen Mädchenschulen ge gründet, indem sie werthvolle Erbstücke dazu hergab«», und eine von ihnen macht Bortragstouren auf dem Conti ncnt, deren Erträgnisse in die Schul fonds fließen. Das Geld wurde zum Theil zur Ausbildung pon Lehrerinnen in Dänemark verwendet, und es gibt in Reykjavik jetzt medizinische, theolo gische und lateinische Seminare. Die Diplome dieser Anstalten berechtigen zum Studium aus der Kopenhagener Universität. Die Frau des Componisten. „Es ist schrecklich! Wenn man mit Dir von Sommertostümen spricht, dann pfeifst Du! Entsetzliche Gleichgiltig keit!" „Im Gegentheil! Ich bin gar nicht gleichziltig! Ich suche nur nach einem neuen Walzermotiv, damit ich Tiefste Zerknirschung. Hast Du gar keine Reue empfunden, als Du das kostbare Pathengesche-.k in's Leihhaus trugst? O doch, ich bin bin gleich daraus in's Wein haus gegangen! <znsant terrible. Eine fein gekleidete Dame besteigt mit ihrem sechsjährigen Knaben eine Pferdebahn und gibt dem Condulteur, als er das Fahrgeld einkassirt, eine Mark. Der Kleine verfolgt aufmerksam die Bewe gungen des Beamten und ruft, als die ser auf das Geld herausgegeben, hat, seiner Mutter triumphlrend zu: „Ma ma, Mama! er hat die falsch« Mark ge nommen!'
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