Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 29, 1894, Page 8, Image 8

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    8 Für warmes Wetter:
Strohhute, Outing Hemden, Halsbe
kleidungen, Unterkleider, ete.
? Wir haben auf Lager extra Größen von Unterkleidern und Outing
Hemden für große Männer.
Brown s Bee Hive, 22A Laekawanna Avenne.
Gudfeite Anzeigen.
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deutscher Metzger,
zzB « 52« ««dar Avenue,
.«isch-n «lder und Hick»r» Straßen, empfiehlt
itne« oerehrlen Pudittum sei» «eschäfiauf«
Beste. Sleisch jeder «rt liefere ich zum dilttg.
»en Preise und in dester Qualität, und mache
ich überaus auf die von mir zubereiteten vor
zügliche« Würste aufmerlsam.
Telephon-Verbindung.
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Ltt.Zsovinson
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Wm. »ornacher'S
Deutsche Apotheke,
72» PittSton Avenue.
nahe Birch Straß«.
Der Eigenthümer, in Deutschland staatlich
geprüfter «polheler und Chemiker, verwende!
aus die Zubereitung von Rezepten die groß»
Sorgsalt, «lle Med>«am-»te find frisch.
dusche Heilkräuter und Wurzeln, Patent
Medizinen, Toilette-«rtilN, u. s. w,
Deutsche Metzgerei
Caspar Jenny.
416 Süd Washington Avenne.
«lle Aleischsorten »on der besten Qualität
und stet« frisch; delgleichen die schmackhafte
sten Würste jeder Art,
Die besten Schinken und ein au«gezi>chnete«
vorn v»»r und da« feinste Pöckelsteisch stet«
in großer «»«Wahl,
«esteltungen per Post werden °u«^
Gebrüder Scheuer's
Keystone
Cracker Z Cakes«
B ä ck e r e t.
Z 43, 345 und 347 Bro-k Str-Br,
gegenüber der Knopf Fabrik,
Ebenso Brod jeder Art.
C. Kellermann,
«2» Brook Straße.
jetzt einen hübsche» Porrai!) voi/tuchen und
Stosse für Herdst- und Winter-Anzüge empsan
gen habe und in «»betracht der prekären Se-
I. G. Zurflieh »
Familien - Store,
Kl 7 Lackawanna Avenue.
gute«u?«ahl Schnittwaaren'eblnfall»
««,räthig, wie alle «rten Waare», «rlche
man für allgemeinen gamiliengebranch nöthig
»eutfche Publikum ist freundlichst ein
..lade....zuspreche», z. ,
Edm. A. Bartl.
Architekt und Landmesser,
No. 404 Lackawanna Avenue,
«ha». D. Neuffer.
528 Lackawanna Avenue SLS
Hüten, Kappen, Garderobe-Artikel
W «änxci!"
I >
Zu verkaufen:
Die Ecklot mit Hau» an Ash und Paul Stra-
Nähere Auskunft ertheilt Aldermann
Zu verkaufen:
Farm zu verkaufen.
bäume, gute Zäune, 2 Wagen, 2 Pfluge. Nähe
res dei Keo. Kellermann, <322 Ash Straße.
Kindermädchen verlangt
Stadt und County.
«S' Liebling d«r Hausfrauen
Pillsbury's Best—virkauft bei Fr«d. I.
Widmayer, S3O Lacka. Ave.
Di« Anzahl der Todesfälle in der
vergang«nen Woche war 2S. oder drei
mehr als in der Vorwoche.
Die Delegaten zum demokratischen
Staatsconv«nt dampften am Dimstag
Mittag von hier nach Harrisburg ab.
Am Samstag und Sonntag war die
Hitze fast unerträglich und zeigte 97
Grade im Schatten.
Dr. Edwin L. Gardner, der vor
zwanzig Jahren hier praktizirt«, starb
kürzlich in Binghamton, N. A.
«S" Magdeburg Sauerkraut, Bismark
Häringe, Holländische Häringe beim Dutz
end oder Fäßchen bei Widmayer, No.
S3O Lackawanna Av«nu«.
Si«b«n Erkrankungssäll« an d«n
heitsbehörde angemeldet, wovon vier
von der Waisenheimath waren.
Peter N. Ginter von Lewisburg,
s«it 17 Jahren Chesclerk in der Revenue
Office dieses Distriktes, ist entlasten
worden.
Michael. Early, der den Italien«!
Guiseppe Calabiso um fünf Dollars be
raubte, muß den Spaß mit 20 Monaten
Zuchthaus büßen.
Frau Emma Sivelly Reed. di« be
kannt« Putzmachttin und eine der ältesten
Bewohnerinnen von Scranton, starb am
Dienstag Morgen.
Mehrere Apotheker und Verkäufer
von Sodawaffer wurden am Dienstag
wiederum auf Betreiben der Sabbath
Union verhaftet.
Pastor Wm. C. Wunderlich reiste
am Mittwoch dieser Woche nach New
Uork und mit dem Dampfer „Augusta
Viktoria" am Donnerstag nach Hamburg
und gedenkt sich in Leipzig dauernd nie
derzulassen.
Wir machen wiederholt auf das
Pic Nic der deutschen M. E. Sonntags
schule von Adams Avenue aufmerksam,
welches am 4. Juli nahe d«n Nay Aug
Fällen stattfindet. Für Erfrischungen
jeder Art ist ausreichend gesorgt.
Am Dienstag langten etwa einhun
dert Mitglieder der New Jersey Kohlen
Exchange hier an und besahen sich die
Sehenswürdigkeiten von Scranton und
Umgegend. Am Mittwoch gingen sie
nach Honesdale w«it«r.
William L«wi« von Putnam, und
Tommy Murphy von Warren Straße
wurden Freitag Abend schwer verbrannt,
während sie mit einer Blechkanne mit
mit Pulver spielten. Drei andere Ka
meraden entkamen unverletzt.
Der Deteitiv-Agentut des Herrn
Barring war der wichtige Auftrag zu
gegen Taschendiebe zu beschützen. Herr
Barring hatte zu diesem Behufe fünfzehn
Geheimpolizisten angestellt.
William Evans von 323 Oak
Grube, wurde am Freitag durch «inen
Kohlenfall von der Decke schwer verletzt
und starb Abends 7 Uhr. Er war etwa
24 Jahre alt und die Hauptstütze seiner
verwittweten Mutter.
Jn der Sitzung der Schulbehörde
! für das neue Schuhhaus in der 4. Ward
und eine Beschlußsaffung in der Angele
genheit wurde v«rschob«n.
Clark D. Lawson, der hier unter
falschen Vorspiegelungen von Fred. C.
, Hand und Florey 4 Holt Bicycles
erlangt hatte, wurde in Saratoga ver
haftet und am Freitag Morgen hier
eingeliefert und dem Gefängniß überwie
fen. Der Kerl ist «in vornehmer, aber
abgefeimter Spitzbube.
Bis zu und inklusive No. 10 sind
jetzt die Lieserungen von „Unsere Welt
ausstellung" in der „Wochenblatt" Of
fice vorräthig und je weiter das Werk
vorschreitet, desto interessanter wird es,
desto schöner sind di« Illustrationen.
Wir werden da« Abonnement in den
sich, wir Werk zu besitzen
Neben dem niedergebrannten Store
»on Davies <k Griffin befindet sich in
No. 230 Lackawanna Avenue das Lei!
ttcxue (Schild zur goldenen
Glocke). Feuer und Waffer haben dein
Waarenvorrath in letzterem Geschäfte
großen Schaden gethan und die Ver
sicherungs Gesellschaften haben die Firma
beauftragt, di« Waaren zu irgend einem
Preise zu verkaufen. Der Verkauf be
ginnt nächsten Samstag und wer billig zu
einem Anzüge kommen will, sollt« dies«
Gelegenheit nicht versäumen.
dasselbe wird im Winter 1395—96 voll
endet.
»V" Magdeburg Sauerkraut, Bi«mark
Häringe, Holländische Häringe beim Dutz
end oder Fäßchen bei Widmayer, No S3V
Advokal I. M. E. Ranck und
Frau sind in Bioomsburg für ihr Er
scheinen vor Gericht unter Bürgschaft
gestellt worden, w«il sie ihren zwölf
jährigen Knaben mißhandelt hatten.
Der Junge ist jetzt ihrer Aussicht entzo
gen worden.
in dem Leggetts Creek Schacht mit Noth
ernstlichen Verletzungen oder dem Tode,
indem nach einem Sprengschusse sich eine
Kohlenmasse von der Decke löste. Ein
Stützpfosten schwächt« di« Bewalt des
Falles und die beiden Männer entkamen
ohne zerbrochen« Gliedmaßen.
Frl. Emma Gilbert, welche von
dem Stänker Dony ebenfalls angeklagt
ihre Anwälte' Willard, Warr«n >d Knapp
Sollt« Frl. Gelbert gewinnen», so wür
de der Dony Agitation sofort die Spitze
abgebrochen.
Am nächsten Mittwoch ist der vierte
Juli, den auch das Personal des „Woch
enblatt" alljährlich feiert. Wenn thun
lich, wird dadurch in der Herausgabe des
Blattes kein Aufenthalt entstehen ! sollte
die« aber dennoch durch den Andrang von
Neuigkeiten am Donnerstag Morgen der
Fall sein, so haben die Leser im Voraus
unsere Entschuldigung.
Die „Free Preß" vom Sonntag
behauptet, daß Scheriff John I. Fahey
stelle von diesem Distrikte bewirbt.
Sollte sich diese Nachricht bestätigen,
Kamps gefaßt machen, denn Herr Fahey
ist einer jener Männer, die nicht so leicht
sich verdrängen lassen.
Der „Schweizer Männerchor" und
der „Französische National Verein" von
Scranton, welche das gleiche Lokal be
sitzen, haben beschlossen, auch gemein
schaftlich diese« Jahr ein Pic Nic abzu
halten, und zwar wird dasselbe im Central
Park am 14. Juli (dem Tage de« Falle«
der Bastille) stattfinden.
Der Metzger Martin Croßley, der
in einem Kosthause neben der Apotheke
von McGarrah 4 Thoma« logirt, fand
am Sonntag eine halbgefüllte Flasche,
die nach seiner Ansicht Schnaps enthielt,
und ohne lange zu kosten, nahm er einen
Schluck. Es war jedoch Chloroform in
der Flasche und nur durch prompte An
wendung von Gegenmitteln ward Croßley
vom Tode errettet.
Am Sonntag waren drei Feuer
alarme und keiner derselben der Mühe
werth. Das erste Feuer war in einem
Hausen alten Gerümpels hinter dem
Cigarrenladen von Wm. C. Deckelnick
an Nord Main Avenue; das zweite in
einer Küche an Prescott Avenue, in
Petertburg; und das dritte in dem
Rauchfange eines Hause» nahe den
Dickson Werken.
Die Scranton Traction Co. erhielt
am Freitag vom Straßenlommissär einen
Erlaubnißschein zur Reparatur ihrer
Geleise an Lackawanna Avenue, zwischen
Wyoming und dem D. L. t W. Geleise,
nachdem sie zuvor Garantie gegeben
hatte sür die Reparatur der Straßen-
Pflasterung. Die Geleise in vielen
Straßen sind in einem furchtbaren Zu
auf denselben dahinzuholpern.
Der fast unausstehlichen Schwüle
am Dienstag Morgen folgte Nachmittags
östlicher Richtung kam und von fast völli
ger Finsterniß begleitet war.
Nahe dem No. 6 Brecher hinter Dun
more wurde ein Italiener, der unter
einem Baume Schutz gesucht hatte, vom
Blitze erschlagen. Der Strahl fuhr ihm
durch den Kopf und kam am Kinn her
aus.
Zwei Häuser an der Throop Straße
in Dunmore, dem John Powell und
von sZtX) an.
Der Phelp« Straße Sewer und der an
stückes abgerissen.
Von Petersbnrg.
Die Mitglieder der Relief Feuer
Co. werden am 23. August eine Excur
sion nach Lake Ariel veranstalten.
Herr Theoder Pittack, Besitzer der
Enterprise Dampfwäscherei, war mit
den Licderkränjlern in Ncw Jork beim
Sängerfest.
Magdalena Assembly No. SZ, vom
Orden der Mystic Chain, wird am 11.
Juli eine Abendunterhaltung und Beam
teneinsetzung in der Halle an Webster
Frau Elisabeth Saar von Ridge
Straße, Ehefrau de« Herrn Jakob Saar,
sr., welche am Sonntag starb, wurde am
Dienstag im hiesigen Friedhof« zur Ruh«
b«stallet.
Das New Yorker Zängerfest.
Erster Tag.
Ueber die Eröffnung des New Dorker
SSngerfestes wird unter dem 22. aus der
östlichen Metropole berichtet: „Heute
Abend nahmen die deutschen Sänger Be
sitz von der Stadt. Das siebente natio
nal« Sängerfest bracht« di« Schaaken
d«r verschiedenen Vereine von allen Rich
tungen der Windrose hierher in die im
Fistschmuck prangende Stadt. Tausende
von deutschen Fahnen schmückten nebst
den Sternen und Streifen die ganze Um
gebung des Madison Square Gardens
uud klingende Musik machte schon früh am
Tage den Bewohnern der Stadt bekannt,
daß die ereignißvoll«n Tag« ang«broch«n
waren. Die Empfangscomites nahmen
die ankommenden Gäste im Lauf des Ta
ges in Empfang und geleiteten si« in di«
für si« bestimmten Quartiere, wo sie sich
für den heute Abend stattfindenden gro
ßen Fackelzug, mit dem das Fest seinen
eigentlichen Anfang nahm und eröffnet
Ueber den Fackelzug wird berichtet:
Von der Arcade des Madison Square
Garte» aus bot sich dem Auge des Be
schauers ein wahrhaft großartiges und
entzückendes Schauspiel dar. Di« 26.
Straß« war von der 4. Avenue bis zum
Broadway mit einer nach Tausenden und
Abertausenden zählenden Menschenmenge
angefüllt. Die ganze Straße glich einer
einzigen wogenden Menschenmaffe. Der
kolossal« Fackelzug, wobei Gen. Franz
Sigel als Festmarschall fungierte, bestand
au» drei Divisionen. Zuerst kam eine
starke Abtheilung berittener Polizei, dann
«in Musikcorps zu Ps«rd«; der Festmar
schall Lippe mit SV Adjutanten, der Fack
elzugausschuß in Wagen, hierauf der
Executiv-Ausschuß der Vereinigten Sän
ger nebst dem Festpräsidenten, Herrn
Wm. Steinway, in Wagen; dann die
Ehrengäste P. F. Steffens, Präsident
des 9. National-Sängerfestes von 1865;
Dr. Theodor Heidenfeld, Präsident des
12. National-Sängerfestes, und Agriol
Paul, Dirigent dieser beiden Feste. Nun
folgten die drei aus Sängern, Turnern,
Kriegern und Schützengesellschaften beste
henden Divisionen.
Der grandiose Fackelzug bewegte sich
von der Houston-Straße zur 2. Avenue
nach der 14. Straße, diese entlang nach
der 26. Str., durch Triumphbögen nach
der S, Ave., wo sich die Parade auflöste.
Di« Th«ilnehmer am Zuge begaben sich
dann nach den auf's Prächtigste dekorir
ten Lokalen des Arion, Liederkranz, Hei
nebund und anderer Gesangverein«, wo
si« auf's Herzlichste willkommen geheißen
wurden. Im Hauptquartier des Em
pfangscomiic« im Hotel Brunswick wur
den viele distinguirte Personen als Gäste
des Sängerfeste« empfangen. Ueber
10,000 vortrefflich geschulte Sänger be
finden sich hier und das 17. National-
Sängersest wird ohne all«n Zweifel vo»
glänzendem Erfolge gekrönt sein.
Dr. I. H. Senner empfing heute
Nachmittag folgendes eigenhändiges
Schreiben des Präsidenten Cleveland:
„Es ist unnöthig, Ihnen die Versicherung
zu geben, daß es mir Freude gewähren
würde, an dem großen in der Stadt New
Jork stattfindenden Feste Theil zu neh
men. Mit aufrichtigem Bedauern muß
ich jedoch erklären, daß die Lage der öf
fentlichen Angelegenheiten und der un
vollkommene Zustand meiner Gesundheit
Gelegenheit v«rbi«t«n."
Zweiter Tag.
Die auswärtigen Gesangvereine wur
den Samstag Morgen im Terrae« Gar
ten empfangen und vom Vorsitzer des
Empfangs-Comite«, Hrn. F. R. Ringler,
mit passenden Worten begrüßt. Zur
Zeit weilen etwa 10,000 Sänger hier,
und bis morgen dürfte sich die Zahl ver
doppelt haben. Die Sänger versam
melten sich um 2 Uhr Nachmittags aber
mals im Terrace-Garten und marschirten
von da zur Probe nach dem Madison
Square-Garten.
Emen wahrhast prächtigen Anblick ge
währte der Madison Square Garden,
als am Samstag Abend das den Verei
nigten Sängern New Jorks gegebene
Empfangsconcert des 17. Nationalen-
Sängerfeftes seinen Anfang nahm. Im
großen Auditorium-Saale waren beim
Beginn des Concerts noch nahezu ein
Drittel der dicht zusammengestellten
Stühle wahrscheinlich infolge der Herr
schenken, beinahe unerträglichen Hitze
Gesanges war«n trotz der Glühhitze er
schienen und überreichlich sind Letztere für
die Ueberwindung der Unannehmlichkeiten
des heißen Wetters durch seltene Kunst
feenhaftes Bild bot sich dem Auge dar,
als das verschiebbare Glasdach geöffnet
wurde und tausende elektrische Lichter ihre
Strahlen über das ganze Inner« des
Gartens warfen, daß es plötzlich wie um
unmittelbar vor denselben befanden sich
die Orchester-Tribünen. Die Galerien
und Logen sind in verschwenderischer
jeder großen Stadt östlich vom Missis
sippi Fluß. Die Sitze der Sänger
waren nicht alle besetzt, als das große
Concert um 8 Uhr seinen Anfang nahm.
Das Concert begann mit dem »on 600
Mitgliedern des Orchesters unter Leitung
des Herrn Carl Hein vorgetragenen Vor
spiel zu „Die Meistersinger" von Richard
Wagner. Hierauf folgte Franz Lach
ner's „Bundeslied", vorgetragen von
einem aus 3000 Sängern bestehenden
Chor mit Orchesterbegleitung. Die
Sänger wurden für ihr« tüchtig« Leistung
mit reichem Beifall belohnt.
Dritter Tag.
Leicht wird es den Preisrichtern nicht
werden, die Entscheidung zu treffen.
Ein jeder der 29 vereine, di« gestern
Nachiyjttag jn Sing-Konkurrenz traten.
strengt« sich derart an, als wolle er das
Blaue vom Himmel heruntersingen.
Jn der ersten Klasse des Preissingen«
traten sechs Vereine als Bewerber auf,
von denen jeder einzelne auf einer hohen
Stufe künstlerischer Tüchtigkeit stand.
Es waren das: „Orpheus" von Buf
falo, „Harmonie" von Baltimore, „Jun
ger Männerchor" von Philadelphia,
„Quartett - Club" von eben daher,
„Arion" von Brooklyn und „Zöllner
Männerchor" von Brooklyn. Der Buf
falo« „Orpheus" excellirte durch Ton
pracht und rhythmischen Schwung! die
Baltimorer „Harmonie" begann mit
einem sehr schönen piano, hielt aber die
gut« Abtönung nicht immer fest, und
stellenweise war die Auffassung ein wenig
eckig; der „Junge Männerchor" von
Philadelphia, der mit stürmischem Beifall
begrüßt wurde, ragte hervor durch ein
ungemein duftiges piano und hatte auch
sonst der guten Eigenschaften recht viele
auszuweisen: dem „Quartett-Club"
von Philadelphia läßt sich besonders
rhythmische Präcision unv verständiger
musikalischer Ausdruck nachrühmen i der
Brooklyner „Arion" gliederte den Auf
bau des Liedes außerordentlich klar und
producirte eine sehr schöne Tonqualität;
dem „Zöllner Männerchor", ebenfalls
aus der Kirchenstadt, war es vorbehalten,
eine ganz neue Auffassung über das
Bild des Preissingens in der 3. Klasse zu
entwerfen. Man denke, 23 Vereine kon
kurrirten da um den Ehrenpreis! Sie
sangen allesainmt Pache's „Waldein
famkeit", eine Komposition, die bei so oft
maliger Wiederholung nicht gewinnt.
Auch in dieser Klaffe gab es manche
tüchtige Leistung: allerdings auch manche
herzlich schwache. Einige Vereine schie
nen unter der Hitze eben stärker gelitten
zu haben, als andere. »
Am Samstag Abend hatte man schon
viel Gutes zu hören bekommen, aber erst
Füllhorn der Festesgaben umgestülpt.
Es sah nicht blos Alles viel festlicher
aus, es klang auch viel festlicher. Der
stärkere Besuch, der dieses Mal kaum
einen einzigen Sitz leer gelassen hatte,
verbesserte die Akustik des Raumes ganz
bedeutend, was dem Orchester und den
Solisten ganz besonders zu gute kam.
Maffenchor führte sich sogleich
und rein in Stimmung bleiben konnte,
dann—so sagte man sich—war das
doch beträchtlich mehr, als «in primitives
Drauflossingen, ein bloßes Verblüffen
durch das klobige Tonvolumen. Das
letztere war natürlich enorm, aber es war
nicht hohl, sondern voll und rund,
es behielt eine noble Qualität auch im
stärksten Forte, und klang nicht flackernd
oder hauchig im Pianissimo. Es war
überall ein konstanter, wohlregulirter
Strom von Ton vorhanden. Als erste
a capclla-Nummer wurde Max Spicker's
„Die Tage der Rosen" gesungen, eine
Komposition, die von vielem Geschick
ihres Verfassers zeugt.
Der nächste Chorgesang war das
Glueck'sche „In einem kühlen Grunde",
das ein stürmisch verlangtes Dacapo
errang.
niedliche, wenn auch keineswegs originelle
Komposition. Für einen Massenchor
eignet sie sich aber genau so wenig,
wie das Steiltanzen sür einen Elephan
ten. Uebriges war diese die einzjge
Nummer des Abends, die technisch nicht
genügend vorbereitet zu sein schien.
Glanzvoll klang dann wieder der Massen
chor in der frischen und effektvoll auf
gebauten Bundeshymne von van der
Auch die Orchisternummern gelangen
unter van der Stucken weit besser, als
am vorangegangenen Abend. Freilich
schien auch das Orchester wesentlich ver
stärkt zu sein. Nach dem Vortrage der
verschiedenen Solisten (Frau Malerna,
Herr Campanari und Frl. Maud Po-
Ende.
Vierter Tag.
die Delegaten-Versammlung statt. Es
wurden die Routinegeschäfte erledigt und
dann beschlossen, das nächste Fest des
nordöstlichen Sängerbundes im Jahre
1897 in Philadelphia abzuhalten.
Abermals war Montag Abend die Rie
senhalle bis auf den letzen Winkel gefüllt,
und abermals bewiesen die stürmischen
Beifallssalven, daß das Publikum sich
durch die Leistungen der Mitwirkenden
begeistern ließ.. Mag auch nicht Alles
und Jedes in dem Montags-Konzert
ebenso glanzvoll herausgebracht worden
sein, als am vorangegangenen Abend, so
war der Gefammterfolg doch wiederum
ein großartiger. Im Massenchor machte
sich gegen den Schluß hin eine Ermll
dung bemerkbar, die allerdings sehr be
greiflich erscheinen muß, die aber dennoch
dem Preisliede von Arthur Claaffen,
„Der Kamerad", und der Zöllner'fchen
Hymne, „Preis der deutschen Musik",
nicht gerade zu stalten kam. Zu Ansang
des Konzertes, beim Wagnerischen Pil-
Zöllner) ersang sich der Maffenchor je.
zum Klimax, und dann flutheten die
Tonwellen daher, daß das Publikum in
Entzücken versetzt wurde. Als Solisten
Fischer.
Fünfter Tag.
Man schätzt den Besuch bei dem Pic
Pari auf wenigstens st),<XX> Personen.
nung dem Erkenntniß der Preisrichter
entgegensahen, ward die Zeit lange ge
macht, denn erst nach 7 Uhr Abends
l. Klaffe. — Vereinigte Sänger i
von Brooklyn, mit 113 Punkten. Die '
Vereinigten Sänger von Newark erhiel- '
Am Sonnabend,
den 30. Znni 189^,
beginnt der
Feuer Ausverkauf
von
Anzügen
und Herren-Garderobe
in dem
Bell Kleider Hans,
(Tchild Zur goldenen Glocke.)
239 Lackawanna Avenue, Scranton,
nächste Thüre zum abgebrannten Gebäude.
ten 106, die von Philadelphia 105 Punkte.
2. Klasse. Vereinigte Sänger von
Hudson County mit 98 Punkten. Ver
einigte Sänger von Trenton 94 Punkte,
Vereinigte Sänger von Albanh 84
Punkte. Vereinigte Sänger von Troy
51 Punkte,
Preissingen der Einzelvereine l.
Klasse: I. Preis—Junger Männerchor.
Philadelphia, lIS Punkte. 2. Preis—
Arion, Brooklyn, lIS Punkte. 3. Preis
-Orpheus, Buffalo, IOS Punkte.
Ferner hatten die Harmonie, Baltimore,
102, Zoellner Männerchor, Brooklyn 98
und Philadelphia Quartett Club 96
2. Klaffe: 1. Preis—Williamsburg
Sängerbund, 102 Punkte. 2. Preis—
Harmonie, Newark, 100 Punkte. 3.
Preis-Arion, Jersey City Heights, 93
Punkt«. 4. Preis— Arion, Newark, 93
Punkte. S. Preis—Germania, Newark,
92 Punkte. K. Preis Sängerbund,
Washington, 88 Punkte. 7. Preis—
Liberty, Newark, 88 Punkte.
Weiter erhielten!— Columbia, Phila
delphia 87, Harmonie, Philadelphia BK,
Scranton Liederkranz 80, Sängerbund,
Buffalo 77, Concordia, Bridgeport 7K,
Arbeiter Sängerbund, Philadelphia, 7S,
Orpheus. Pittsburg, 72, Teutonia
Männerchor, Alleghany, 68, Brooklyn
Sängerbund 67. Arion Quartett Club,
Brooklyn, 64, Eintracht, Albanh, 64,
und Bayerischer Sängerbund, Newark,
40 Punkte.
3. Klaffe, 1. Preis—Syracuse Lieder
kränz, >O7 Punkte. 2. Preis—Brook
lyn Männerchor, IM Punkte. 3. Preis
—Schwäbischer Sängerbund, Newark,
102 Punkte. 4. Preis—Eintracht,
Newark, 102 Punkte. S. Preis—Ar
beiter Männerchor.Elizabelh, 98 Punkte.
6. Preis—Kreuznacher Sängerbund,
Philadelphia, S« Punkte. 7. Preis—
Concordia, Waterbury, S 6 Punkte. 8.
Preis—Gambrinus Sängerkranz, Phila
delphia, S 2 Punkte. Ferner erhielten
Echo Quartett Club, Brooklyn 91, Cäci
lia, Brooklyn 91, Allemannia, Philadel
phia 90. Orange Valley Junger Män
nerchor 90, Bergische Harmonie, New
Häven 81, Jersey City Liederkranz 81,
Alpenröschen, Brooklyn 81, Arion.
Washington 78, Harmonie, Reading 7S.
Harugari Sängerbund, Orange 75, Ei
chenkranz, East New Jork 76, Albany ,
Männer-Quartett 62, Tr»y Männer- i
chor, 60, und Delaware Sängerbund, 27 «
Punkte. I
Diese Entscheidungen wurden mit unge- !
heurem Jubel »on den Sängern aufge- l
nommen und wohl noch nie auf einem r
Sängerfeste fand das Urtheil des Preis- <>
richter-Kollegiums ein« so allgemeine ?
Billigung.
Das Kollegium bestand aus den fol- y
genden Herren :
Hans Balatka von Chirag», I. Hanno 5
Deiler von New Orleans, Louis Ergott
von Cincinnati, Jol. Mosenthal »on
New Aork, Frank Damroich von New
Kork.
Fritz Hausralh von Ston« Avenue ist
zum Assistent Superintendenten der Me
tropolitan Lebensversicherung? Kompanie
ernannt worden.
Leset das „Wochenblatt" regel
mäßig ! es kostet nur <2.00.
Nene Anzeigen.
Drittes jährliches Pic Nie
des
Vergnügungs-Clubs
de»
«ugusta Kastell «o. 38«, «. G.
Mittwoch. ». Juli
In Wahlers' Wäldchen.
Eintritt für Herrn und Dam«, 25 Cent«.
Da« llomite ladet fteuudlichst zu« Besuche
«. Juli IBSI.
Mufil, Tanj und Boltsspiele,
Aeuerwerk am Abend.
Eintritt freik
E« ladet freundlichst IUI» Besuch« ein.
Ehas. S. Gelbert. '
Zur Nachricht.
»en luii 1894, um
ftnen und ihre Zeugen eine GelegenÄit hadrn,
Charles Kömpel, )
S. g. V a n N o r t, > Besichtiger.
TH°S. H. «-11,. )