Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 22, 1894, Page 3, Image 3

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    Diener und Hausmädchen der Häu
ser, wo die Gesellschaften stattfanden,
sich bemüht, den alten Kerl zum Spre-
Haus bringen. Er wäre so zusammen
gezuckt, erzählte das Mädchen, als er
das gehört, daß es nicht anders aus
teile, und dann hätte er sie mit einem
Blick angesehen ganz gräßlich,
sagte das Mädchen. Und dann hätte er
und alsdann wieder stumm dagesessen.
Und das Achselzucken, das hätte aus
gesehen, als wollte cr sagen: „Was re
dest Du denn? Weißt Du denn nicht,
daß er verrückt ist?"
Seitdem stand es für die Diener
schaft fest: der Baron von Fahrenwald
war verrückt. Der alte Johann war
sein Wärter, und der Wärter hatte es
gesagt.
sich das, wie es ja stets geschieht, in die
herrschaftlichen Zimmer hinüber: der
Baron von Fahrenwald war verrückt.
feln können, daß es wirklich also war?
Wenn die Thüre sich aufthat und er
hereintrat mit langsam schleppendem
Schritt, ein langer, eckiger Mann, mit
dunklem, fast schwarzem Haar, das
bleiche, beinahe marmorwciße Gesicht
von duiUlem Barte unrrahmt, dann
chen zu viel."
Die Freundinnen hatten kopfnickend
und kichernd bestätig!, daß es so sei,
und als der Baron Miene machte, aus
sie zuzutreten, waren sie sammt und
sonders, wie von einem panischen
Schrecken erfaßt, nach einer andernEcke
desSaalcs entwischt, und e- hatte nicht
viel gefehlt, so hätten sie laut aufge
kreischt.
von Fahrenwald. Die Wirthe, die ihn
eingeladen hatten, konnten sich seiner
Offenbar"fühlte er das selbst, denn
Last des Daseins.
theilnahmslos wie gewöhnlich, bei
wohnte.
Indem er, an den Thürpfosten des
Tanze zuschaute, der im Saale auf und
flog, richtete er plötzlich da!
Haupt zur Ssüe es war ihm ge-
Auf einem Stuhle, dicht an die
Wand gerückt, saß ein junges Mäd
chen. Sie nahm nicht theil am Taiize,
offenbar, weil sie nicht aufgefordert
worden war, ein Mauerblümchen, wie
man zu sagen pflegt.
Wenn man sie anfah, begriff man
das einigermaßen; sie hatte etwas Un
scheinbares; sie war nicht bessnders
hübsch und, wie es schien, arm. Ein
schmaler Silberreif um den Hals, das
war der ganze Schmuck ihres jungen
Körpers; ihr dürftiges weiße- Tüll
kkidchen stach von den Gewandungen
ihrer reicheren, glücklicheren Altersge
nossinnen ab.
Indem der Baron den Kopf nach ihr
umwandte, bemerkte er, daß sie ihn
schon längere Zeit von der Seite be
trachtet hatte. Er sah zwei runde, nicht
bcsonders schöne, aber unendlich gut
müthigeAugen, die stumm
aber ohne Neugier aus ihm ruhten.
Jetzt, da er zu ihr hinblickte, senkte sie
die Augen, und cr gewann Zeit, sie von
seiner Seite zu betrachten.
Sie war in Verlegenheit etwas er
xöthet; um den kleinen Mund, der sich
ein wenig nach vorn zuspitzte, war ein
unmerkliches Zittern; dadurch erhielt
das ganze Gefichtchen etwas Trauriges,
beinahe, als wenn es mit verhaltenem
Weinen kämpfte.
Er war also nicht der einzige Ein
same heute Abend; da war noch eine,
und er sah es ihr an, sie fühlte sich un
glücklich. Solch ein junges Mädchen,
das zum Balle eingeladen, nicht zum
Tanze aufgefordert wird und in der
Ecke l'Ken bleibt, leidet ja in Wirklich
keit ganz bitterlich; alle Qualen der
Zurücksetzung lasten auf der armen
jungen Seele.
Jetzt schrak die einsam? Kleine leise
aus, die Röche aus ihren Wangen wich
Eberhard von Fahrenwald hatte sich
neben sie gesetzt. Sie hatte natürlich,
wie alle andern, von dem „verrückten
Muthe.
Mitleid erfüllt gewesen jetzt fühlte
sie eine Angst, die ihr die Nähe de»
unheimlichen Menschen verursachte.
dort hineinführen zu dürfen."
Er hatte mit dein Kopfe nach dem
Tanzsaale gedeutet; mit unwillkürli
chem Staunen wandte sie sich zu ihm
um und sah ihm in's Gesicht. War das
die Stimme eines „Bcrrückten"?
i.-ullzicn lichtloser
sein: Finger ihre erschreckte Hand, als
spräche seine Hand: „Ich thue Dir
nichts, fürchte Dich nicht."
entnehmen, daß der Aufenthalt ein
ziemlich trübseliger war.
nach einiger Zeit den Baron, „welche
Zeit es ist? Ich darf nicht zu spät nach
Haus kommen." Ter Baron sah nach
Sie erhob sich; zugleich mit ihr stand
er auf.
„Ich werde auch gehen," sagte er.
thete." Köpfchen und «rro-
Auf dem Flure draußen laß die K
öchin, t,!e sie erwartete. Eine Perlon
mit groben, mißmuthihen Zügen, der
man ansah, wie wenig Vergnügen cs
ihr bereitete,daß sie, neben der gewöhn
lichen TageZarbeit, jetzt auch noch durch
die Winternacht laufen mußte, um das
„Fräulein" nach Haus zu bringen.
Ein Paar Gummischuhe standen ne
ben ihr, die sie dem jungen Mädchen
w»t nicht übermäßiger Verbindlichkeit
zuschob. Während Anna ihre kleinen,
mit weißen Atlasschuhen bekleideten
Füße in die Ueberschuhe zwängte, stand
der Baron hinter ihr und sah zu. Die
Köchin trat heran und gab ihr den
Mantel um, ein dickes, schweres Klei
dungsstück von grobem, dunklem Tuch,
unter dem die jugendliche Gestalt ganz
unkenntlich und unförmlich wurde.
Jetzt wandte sich Anna, und da sie den
Baron noch immer stehen sah, wollte sie
mit einer flüchtigen Neigung des
Kopfes an ihm vorüber.
an Ihrer Seite.
„Darf ich Sie um eine Gnade bit
ten?" fragte er.
Erstaunt, beinahe erschreckt, blickte
sie auf.
tzen, damit er Sie nach Haus bringt?"
Nun erschrak sie wirklich.
„Ach nein wie könnte ich das
in den Mantel, dann bot er Anna von
Giassner den Arm. ,
„Darf ich Sie
sie fühlte, wie er den Mund darauf
preßte, einmal, zweimal, leidenfchast
zu" des Barons sich zum Einsteigen
entschloß.
Der Baron ließ sich Straße und
Die weibliche Neugier siegte über
um. Die Köchin hat:e Recht gehabt.
Alles Seide die Polster, die Wände
de- Wagens, alles Seide. Lautlos
da-alle-und woh n g g
Sie, das arme, unscheinbare Mäd
chen, das sich zu Gesellschaften ein paar
armselige Fähnchen zusammenstückelte,
den Reichthum der andern abzustechen,
plötzlich, wie durch die Hand eines Za
uberers, mitten hineinversetzt in Fülle,
Glanz und Pracht!
Ihr, an der die Menschen auf der
Straße vorübergingen, wie an einem
Nichts, die man aus Bällen in der Ecke
sitzen lieh, weil es sich nicht der Mühe
lohnte, mit ihr zu tanzen oder gar sie
zu unterhalten ihr näherte sich
plötzlich ein Mann, einer der reichsten
Männer von ganz Schlesien, und bat
sie schüchtern, ängstlich und demüthig,
ihm zu erlauben, daß er seinen Reich
thum in ihren Dienst stellen dürse. Sie
schloß die Augen; war das Wirklich
keit, was ihr geschah? Dann aber
schrak sie innerlich auf: der Mann war
ja einWahnsinniger; alle Welt sagte eS
! ja? Und also wär es nur die Phanta
sie seines kranken HirnS, die ihn zu
> alledem getrieben hatte, was er heute
zuvor. Nein, nein, nein es war ja
doch nicht möglich; es konnte ja nicht
sein'
gefolg!, zu Fuß nach H<ius.
Sein Haupt, das für gewöhnlich zur
Erde hing, war aufgerichtet, seine gan
ze Gestalt hatte etwas Äufathmendes,
Befreites, ein Glücksgefühl wie heute
Abend hatte er in seinem ganzen Le-
Welche Wonne, daß das Mädchen
arm war! Immer wieder vergegenwär
tigte er sich den süßen Augenblick, als
sie in ihrer Bescheidenheit gezögert
hatte, den prächtigen Wagen zu be
steigen und dieser Wagen wsr der
seinige! All die Behaglichteit, all die
weiche Ueppigkeit, die sie jetzt umgab,
kam von ")m! -Er lachte still glückselig
vor sich hin. All sein Denken und Thun
war ein beständig brütendes Grübeln
Über sich selbst, über seinen Zustand
und über dasVerhängniß, das auf ihm
lastete zum erstenmal konnte er an
etwas andres denken, an einen andern
Menschen und dieser andre Mensch,
dieses liebe Wesen konnte glücklich
werden durch ihn. Glücklich durch ihn,
der sich wie ein zum Unglück Gebo
rener, wie eine Last der Menschheit
empfand! Hatte er nicht den dankbar
erstaunten Ausdruck in ihrem beschei
denen Gesichtchen gesehen und hatten
ihre Augen ihm nicht gesagt, daß er
stark genug sei. um Glück auf Menschen
ausgehen zu lassen? Ja, ja, ja, es war
so, und unwillkürlich, indem er so sei
nen Gedanken nachhing, reckte er die
Arme aus, als wollte er dem Kraft
gefühle Ausdruck geben, das ihn
Einige Schritte hinter ihm kam der
alte Johann. Den Kopf weit vogebeugt,
kein Auge von seinem Herrn verwen
dend, ging oder schlich er vielmehr hin
ter dem Baron einher. In seiner gan
zen Haltung war etwas Beobachtendes,
Lauerndes/Als er sah, wie der Baron
die Arme ausreckte, war er unhörbar
mit einem Sprung: ganz dicht hinter
ihn herangelommen, das hagere Gesicht
zu einer Aufmerksamkeit gespannt, die
beinahe feindselig aussah. Seine Hän
hers getragen; hatte er hervorgezogen
und frei gemacht, so daß es den An
schein bekam, als bereitete er sich darauf
vor, sich im nächsten Augenblick auf
seinen Herrn zu stürzen, wie der Wär
.ter eines Wahnsinnigen sich auf feinen
Schutzbefohlenen stü'.zt, um ihn von ir
gend einer schrecklichen That zurück
zuhalten. Denn der Mensch da vor ihm
war ja ein Kranker, ein Wahnsinni
gewesen war zu jeder Zeit und an je
dem Orte. Und seit heute Abend wußte
er ja auch, daß er seine Aufmerksamkeit
zum Leben, Ruhe. Ruhe und immer
dar Ruhe. Das hatte ihm vor Jahren
der Arzt gesagt, und wenn es der Arzt
Verlieben, gar heira
Züge; der Herr von gestern stand vor
der Tbür, der Baron Eberhard von
Fahrenwald.
Ein sprachloses Erstaunen bei dem
Onkel und der Tante, ein glühendes
lich hereingebeten hatte, stand er schon
aus der Schwelle. Auch wenn man ihn
abgewiesen hätte, er würde sich nicht
haben abweisen ldsse», das sah man
nieder, und in dem bleichen Gesicht
glühten die Augen wie Kohlen.
Beinahe wie ein Spieler, der das"
letzte Geld auf eine Karte gesetzt hat,
so sah er aus.
E- lastete ihn Mühe, die äußerlichen
Regeln der Höflichkeit innezuhalten;
seine Blicke hingen an Anna, unoer
wandt, beinahe mit angstvollem Aus
druck, als fürchtete er, daß sie hinaus
gehen, daß sie ihm entstiele, könnte.
Nachdem er den alten Major und
dessen Frau begrüßt hatte, trat er auf
das junge Mädchen zu.
„Darf ich Sie sprechen?" fragte er.
„Darf ich Sie allein sprechen?"
rer Erregung.
Anna stand gesenkten Hauptes mit
ten im Zimmer. Herz und Kehle waren
ihr durch die Angst wie zugeschnürt;
sie halte in diesem Augenblicke die si
chere Empfindung;. daß sie es mit einem
Wahnsinnigen zu thun hatte. Etwas
Aehnliches schienen auch der Onkel und
Deißaron beinerkte das alles. Plötz
war ein flammendes Leuchten.
Die beiden alten Leute sahen ihn
ganz verdutzt an, machten eine verle-
„Bin ich Ihnen so schrecklich?" fragte
er endlich. Der Ton klang wieder so
Ben zu sich selbst kam. Sie steckte das
Tuch in die Tasche und schüttelte leise
das Haupt.
Er behielt ibreHänd; in den seingen.
„Gestern Abend," sagte er, „bin ich
glücklich gewesen, und darum bin
indem Sie da gehen, sehen Sie einen
Menschen am Wege liegen, dem irgend
ein Unglück geschehen ist, und der ruft
fürchten sich und laufen davon glau
ben Sie nicht, daß Sie sich einmalßor
würfe machen würden, wenn Sie dann
erfahre», daß der Mensch zu Grunde
gegangen ist?"
Das alles war so einleuchtend, kein
Vernünftiger hätte es klarer ausein
andersetzen können. Sie wurde wieder
schwankend, wieder ganz verwirrt. Vor
ihr stand ein Mann, der über Reichthü
mer gebot, von denen sie sich kaum eine
ihr, daß sie ihm helfen könne, sie, die
in der ärmlichen Wohnung, in einem
fadenscheinigen Morgenanzuge inMor
in aller Kläglichkeit eines ärmlichen,
erbärmlichen Lebens steckte. War es
denn möglich, das^alles?
gerichtet. Ja. ja, es war ja derselbe
Mensch leise drückte sie seine Hände,
und indem sie es that, leuchtete sein Ge
sicht auf.
„Darf ich sprechen?" flüsterte er.
„Aber ich Ihnen helfen —"
griffe —"
Stuhle.
Sie, bitte, setzen Sie sich, ich will Jh-
sch b
er das thut?"
„Warumi" fragte sie tonlos.
ganz lang. Und da- Schrecklichste an
dem Dinge, sehen Sie, das ist der Kops.
Dn läßt sich eigentlich gar nicht be
schreiben, aber er sieht so uiigefäh^aus,
wie ein ungeheurer Papageienkopf. ?>n
Schnabel ist daran, ein großer krum
mer Schnabel, und zwei Augen sind in
dein Kopfe —"
Er verstummte, Anna vernahm, wie
sich die Luft in seine: Kehl: zusammen
preßte, als fände sie leinen Ausweg.
„Die Augen," sukr er fort, „sehen
Sie, die sind es, cun die der Mann in
dem Kahne immerfort hinschauen muß.
Die Augen sind sü:ch!erlich, ganz groß
und grün, wie die Äugen von einem
gen: „Ich habe Dich, Du entkommst
mir nicht." Und das, sehen Sie, das ist
was den Mann gefesselt hält und
gestrigen Abends an.
über' das Ding da "im Wasser
fassen könntest, daß sie dir hülse,'aus
dem Kahn und dem Wasser herauszu
kommen, dann wärest du mit einem
mal das Ding da los, das gräßliche,
und brauchtest nicht in den Wassersturz
Ruder und wendet, und fährt auf die
Stelle zu, wo sie steht — und du.'.n,
wie sie ihn kommen sieht, faßt sie der
Schreck, weil sie denkt, cr käme, um ihr
ein Leides zu thun, und sie wendet sich,
um davonzulaufen und er sieht das,
und schreit ihr nach- — bleib' doch, ich
thue Dir nichts! Sei doch barmherzig!
Ich komme ja nur, damit Du mich
reitest! Und da —"
Mit einem Grifte hatte er ihre
Hände erfaßt, sein Gesicht war dicht
an ihrem Gesichte, so daß sie seinen
keuchenden Athem aus ihrer Wange
fühlte. Weiter bog er sich vom Stuhle
und immer weiter zu ihr hinüber, bis
daß er plötzlich auf beiden Knieen vor
ihr lag.
„Anna was thut sie da, Zknna
läuft sie dennoch fort, Läuft sie den
noch fort?"
Sein todtenbleiche- Antlitz war zu
ihr erhoben, kalter Schweiß netzte sei
ne seine Augen hatten den
über Leben und Tod erwartet, und an
ihren Knieen, an die seine Brust sich
preßte, fühlte Anna das Herz in seinem
Leibe pochen.
schwoll ihr Herz. Ohne zu wissen, was
sie that, breitete sie beide Arme um
sein Haupt, und indem sie in Thränen
ausbrach, drückte sie das Gesicht auf
sein Haupt.
„O Sie armer, unglücklicher Mann,"
sagte sie schluchzend.
Ein Stöhnen drang aus seinerßrust
hervor. „Du gehst nicht? Du läufst
nicht davon? Läufst nicht davon?"
„Nein, nein, ich will nicht davon»
„Ach Du - mein Leben meine
Seligkeit mein heiliges Heiligthum
mein Alles!"
Und er küßte, küßte und küßte sie.
Endlich beruhigte er sich einigerma
wie sie verwirrt und verschämt vor ihm
stand. Sie drehte den Kopf zu. ihm
herum.
thun soll?"
Mit einer stürmischen Beilegung
hatte erste an beiden Händen erfaßt.
„Gar nichts sollst Du thun!"
„Gar nichts thun soll ich?"
Er lachte laut auf vor Vergnügen.
„Nur da sein sollst Du und Dir ge
fallen lassen, was ich thue."
Sie lächelte leise. „Was wird denn
das sein, was Sie vorhabe!«?"
Nun legte er beide Arme um ihre.,
Leib, so sanft, s» vorsichtig, als fürch
tete er, sie zu erschrecken oder ihr w-h
zu, thun.
„Dich glücklich machen," sagte er..
Das Wort kam so aus der Tiefe ei
nes von Liebe erfüllten Herzens her
vor, daß das junge Mädchen unwill
kürlich an feine Brust sank.
„Du guter Mann," sagte sie., Ihre
Augen suchten die seinigen. Er hielt sie
in den Armen, feine Hände strichen
leise an ihren Seiten hinunter.
(Fortsetzung folgt.)
Sie: Weißt Du auch, daß Ruskin
schreibt, kein Paar sollte heirathen, das
nicht sieben Jahre lanz ein Liebesver
hältniß gehabt hat? Er: Nein, das
weiß ich nicht. Wahrscheinlich wa? Aus
tin, als er dies schneb, Partner en «-
ner„Sodawasser»Fountain" oder einem
.Eiscream-Salon."
Hinter uns Aranen.
Woran das Eheglück zir
scheitern vermag.
Wen'?, wir den hochweisen Frauen
die Frage vorlegen wollten: „Woran
Urtheil gelangt ist: „Die größte Ge
wie da sind: Egoismus, Nohheit.
Knauserei, Treulosigkeit, Vergnii
gungs-, Spiel- und der
ten, so werden wir wahrscheinlich er
fahren, daß, so schwer auch die Be
quemlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Unbe
siündigkeit, Unpünktlichteit und die
Verschwendungs-, Schwatz- und Putz
sucht der Frauen zu ertragen sind, sie
immer die Mutter der anderen Ehe
hälfte das störende Element, so daß
man für das Glück einer Ehe schon
wohl der Mann wie die Frau von dem
bedauerlichen Umstände betroffen sind,
nicht nur das Kind einer Mutter zu
sein, sondern diese noch zu den Leben
zählen zu müssen. Daraus geht also
hervor, daß die Mütter eigentlich von
dem Schauplatze des Lebens verschwin
den, als überflüssige Ballast über Bord
geworfen werden sollten, sobald die
in den Hafen der Ehe ""lau-
So lange die Kleinen noch hilfsbe
dürftig, da darf die Mutter ihre be
sten Kräfte für diese armseligen
Würmchen aufopfern, sie darf bei Tag
und Nacht bis zur Erschöpfung sich
nbquälen. Wenn das Kind krank ist,
krankheit gefolgt, während die Mutter
In dem Heilproceß nicht eingeschlossen
ist. Also kommt es, daß die Mutter
Selbstlosigkeit der Mutterliebe, welche
ibenfowenig wie zur Zi'.t von dessen
Hilflosigkeit, das eigene Wohl im
Auge behäli.
Alle Mütter, welche das Eheglück
sie mit eigener Hand die Klippe aus
dem Wege räumen helfen, an welcher
das Eheglück der Kinder zu scheitern
»ermöchte, nämlich ihren eigenen, dm
Einfluß der Schwiegermutter.
Sporen und Sparen vntrageq
sich nicht. 3