Deutsch« Local-Nachrich»«». Provinz Brandenburg. In Berlin ist der Regisseur und Schauspieler am Lessing-Theater, Os kar Höcker, der auch als Jugendschrift steller mit Erfolg thätig war, im Alter von 54 Jahren gestorben. Dort selbst wurde der Student Mohrmann, «in Sohn des berüchtigten „Band wurm-Doktors" Mohrmann, wegen Betruges verhastet. Der Inhaber der Eisenwaarenhandlung Bönecke <8: Thormann dortselbst, Ernst Thor mann, hat sich erhängt. Aus Furcht vor Strafe beging der 14 Jahre alte Albert Makuth dortselbst Selbstmord. Auf einem Schulhaus-Neubau in Spandau stürzte ein Gerüst zusammen und wurden mehrere Arbeiter schwer verletzt. Die Jsaac'sche - Dampf brannt. Major Mitzlaff vom 3. Bornstadter Felde und wurde schwer verletzt. In Charlottenburg hat sich der 80 Jahre alte frühere Kanzleirath Otto Faulstich erschossen. Unter «igener Lebensgefahr rettete in Pots dam der Premier-Lieutenant von Kro sigk, vom Garde-Jägerbataillon, einen 5 Jahre alten Knaben des Vierverle gers Benke vom Ertrinken. In der Potsdamer Forst hat sich der Hand lungsgehilfe Siegfried Blaaund aus Berlin erschossen; Liebesgram war die Ursache. —ln der Stadt- und Hauptkirch- zu Guben wurde der 70 Jahre alte Tuchmachermeister Schilde vom Schlag gerührt und war sofort eine Leiche. —lm Amtsgerichtsge fängniß zu Lippehne hat der 19jährige Kaufmann Urbansky durch einen Schuß ins Herz seinem Leben ein Ende gemacht. Er soll in Nürnberg, wo «r in Stellung gewesen ist, Unterschla gungen begangen haben. Der Kos säthensohn Schauer, 25 Jahre alt, hat den auf dem Gute Krügersdorf bei Beeskow arbeitenden 20 Jahre alten Knecht Falschs aus Rache mit einem Beile meuchlings erschlagen und sein Opfer aus dem Gehöfte seines Stief vaters Jordan neben einer Kartoffel miete in einer eigens dazu gegrabenen Grube verscharrt. Nach längerem Leiden starb in Woldenberg der Bür germeister a. D. Albert Menger. Er war 24 Jahre hindurch Bürgermeister von Woldenberg, außerdem Mitglied des Kreistages und des Provinzial landtages. Provinz Ostpreußen. Bei der Fundamentirung des Kai ser Wilhelm-Denkmals in Königsberg sand ein Steinrutsch statt, in Folge dessen drei Arbeiter schwer verletzt wur den. In Berschkallen fand beim Er satzgeschäft eine große Schlägerei unter den Kantonisten statt.Beoor es den Po lizeiorganen gelang, die Ruhe wieder herzustellen, waren schon fünf Personen lebensgefährlich und mehrere leichter verletzt. Vier von den Rädelsführern sind verhaftet. Der Referendar Max Liske von Tilsit fiel auf der Bahnstrecke bei Jnsterburg von der Platform und wurde überfahren und auf der Stelle aetödtet. Der an der Stadthaupt kasse zu Braunsberg beschäftigte Hilfs bote Schmidt wurde in der Nähe der großen Amtsmiihle als Leiche aus dem Wasser gezogen. Wahrscheinlich liegt «in Unglücksfall vor. Provinz West Preußen. Die Stadtverordneten von Danzig bewilligten die Einstellung von 250.000 Mark als erste Rate für einen Markthallenbau nach Berliner Muster in den diesjährigen Etat. Die Markt halle wird auf dem Magdeburgerplatz errichtet. Die Stadtverwaltung von Graudenz beschloß, das alte katholische Lehrerseminar sür 70,000 Mark anzu kaufen und zu einem Rathhaus einzu richten. Der Rentier Michael Tho ber dortselbst, beging mit seiner Ge mahlin im Kreise der Familienangehö rigen und guter Freunde das Fest der aoldenen Hochzeit. In Nieder-Aus maa (bei Kulm) wurden die Gebäude der Besitzer Winkler, Pieschker und Zick ten von Westpreüßen, 23 Jahre alt. beiter Otto Blankenburg und der Schuhmacher Julius Borgwardt, beide aus Crampas. Auf dem Hofe der Frau Rentner Gienow in Züll chow wurde die Aufwärterin Wittwe Keil von dem grotzen Hunde der Letz teren angefallen und derart zugerich tet, datz sie am folgenden Tage im Krankenhause starb. Von der Kri minalpolizei wurde der Fabrikbesitzer Rubow, Mitinhaber der Firma Ru bow und Walter in Stettin, zur Haft gebracht. Er wird von seinem Com pagnon der Unterschlagung größerer Gelvsummen und sonstiger Vergehen beschuldigt. In der Scheune des Kaufmanns Dobrin zu Freienwalde stürzte der Dachdecker Howe auf die Tenne herab und brach das Genick. Provinz Schleswig - Hol stein. Fünfzig Tausend Mark haben in «iner Gold- und Silberlotterie vier Ar beiter der Westphal'schen Lederfabrik zu Kellinghusen gewonnen. A.'ch in Mllhlenberg bei Blankenese beabsichtigt man, einen Fischereihafen anzulegen. Interessenten haben bereits einen be l züglichen Plan ausgearbeitet und » wollen den Versuch machen,die Staats s regierung für das Projekt zu gewin nen. Provinz Schlesien. In Parschowitz ist das Verzinnerei oebäude des Emaillirwerks „Silesia", Caro, Hegenscheidt u. Co. total aus gebrannt. Das Materialienmagazin und die Bestände konnten gerettet wer wald Moschner ist vos einem Spazier gange nicht wieder zurückgekehrt. Alle Nachforschungen sind bis jetzt resultat los gewesen. In Rohnsiock verschied der dortige Pfarrer Löwe im Alter von 82 Er hatte in der Kapelle ten Schlaganfalles. Provinz Posen. Das neue Central-Itfängniß in der Tod eintrat. Wegen dieses Ver brechens ist der Unhokd nur zu 7 Mo naten Festung verurtherlt worden. Der Gastwirth Hillmer hat in Na witsch sich erhängt. Er hatte für fei nen Schwager, den Kaufmann Karl Lanae in Winzig, Wechsel in bedeuten der Höhe unterschrieben. Als Lange nun bankerott geworden war, glaubte H. den Verlust nicht überleben zu kön nen. Der Gutsbesitzer Georgi in Lissa-Dorf hat sich erhängt. Ueber die Gründe zum Selbstmord ist noch nichts bekannt geworden. Die Polizeissrge anten-Wittwe Ida Witt aus Schneide mühl war nach Berlin gereist, um sich dort einer Operation zu unterziehen. Dort erlitt sie, wahrscheinlich infolge der mit dem Entschluß verbundenen Gemüthserregung, auf der Straße ei nen Schlaganfall und fiel als Leiche zu Boden. Provinz Sachsen. Das Liebespaar Alfred Gürtel meyer und Adelheid Braun, 21 und 18 Jahre alt, aus Magdeburg, hat sich im Gasthof zum „Rothen Adler" in Berlin mit Cyankali vergiftet.— In Gardelegen ist der Wachtmeister des dortigen Uhlanen - Regiments, Gäbler, welcher dem Regiments 32 Jahre angehört und bei dem Todesritt in der Schlacht von Mars La Tour die Standarte getragen hatte, gestor ben. Das thüringische Ulanen-Re giment No. 6 soll am 1. October nach Hanau verlegt werden. In dem Orte Heinrichs bei Suhl brach Nachts «in Schadenfeuer aus, das größeren Umfang annahm und sieben Wohn häuser nebst Hintergebäuden und acht Scheunen einäscherte. Es wird Brand stiftung vermuthet. Provinz Hannover. Der „olle ehrliche Seemann" ist in Hameln eingetroffen, um im Bezirks aefänanisse seine Strafe abzubüßen. Doch der „olle Ehrliche" ist nicht allein dort. Sein Adoptivsohn Seemann- Seß war dort schon einige Zeit vorher eingezogen, um Quartier für den alten Herrn zu machen, und damit der dritte Mann nicht fehlt, ist auch der brave Abter dort hinter Schloß' und Riegel gebracht. So ist denn das Kleeblatt ten beim Torfgraben Arbeiter in Groß dohren bei Meppen. Sie förderten aus dem Moore die Leiche eines augenschein lich gewaltsam zu Tode gekommenen Mannes herauf. Hände und Füße waren gebunden und die Brust mit ei nem Pfahl durchrannt. Bei dem Versuch, seinen Brunnen in Ordnung zu bringen, sül der Schuhmachermeister Backhaus in Bergen a. d. D. in den Brunnen und ertrank. Dem gelben Fieber in Rio de Janeiro (Brasilien) sind zwei Kapitäne aus Papenburg, Jos. Rolfes und Th. Roskamp, er!e -g-n. Provinz Westfalen. 40 Gebäude in Asche legte. Auf der Zeche Hibernia ist schon wieder ein Bergmann durch fallendes Gestein er schlagen worden. Bei der Aus schachtung des „Lindenhotels" wurde ein Krug mit Silber- und Goldmün zen autz der Zeit des dreißigjährigen Krieges gefunden. Die Münzen sind stürzte der Adjutant des 6Z. Regiments in Coblenz, Lieutenant Müller. Das Vferd schleift: den Officier ein? Wege terfutz in's Gesicht. Der Verunglückte bracht. In Lennev ist ein Arbeiter an einer Bratkartoffel erstickt. Der Mann hatte Nachtschicht; als er früh seine Frau Bratkartoffeln zum Friih itück Por. Schon der erste Bissen ge riet!) dem Arbeiter in die Luftröhre und nach wenigen Augenblicken war er erstickt. Die Strafkammer zu Neu wied verurtheilte den Friseur P. aus diaenden Inhaltes an eine Anzahl an gesehener Bllrgersam'lien zu einer Ge fängnißftrafe von einem Jahr und zwei Monaten. Provinz Hessen-Nassau. Wegen Kindesmordes wurde der Ausläufer Hermann Karl Brückner in Frankfurt verhaftet. Der Gefreite Boael von der 8. Compagnie des 81. Infanterie-Regiments dortselbst ist im Main ertrunken. Dem Schieferd«- ckermeister Leonhard Fechter in Bocken heim ist die Genehmigung ertheilt, sei nem am 18. Februar d. H. geborenen siebenten Sohne den Vornamen des Kaisers beilegen und den Kaiser als Tauspathen in das Kirchenbuch ein tragen zu lassen. Der Hausbursche einer Wirtschaft in Rödelheim, Wilh. lacobi mit Namen, hat sich erhängt.— Die 16 Jahre alte Tochter des Hofde korationsmalers Oehme zu Wiesbaden wurde am Bismarckring: von einem Fuhrwerke, dessen Pferd scheu geworden war, ersaßt und derart mit dem Kopfe auf das Bankett geschleudert, daß sie infolge der Gehirnerschütterung gestor ben ist. Königreich Sachsen. Der letzte königlich sächsische Hof postmeister, M. F. Kormann, ist in Plauen bei Dresden, 81 Jahre alt, ge den Geldschrank um ca. 13,000 Mark Stier zu Elsterberg, welcher erst 18L9 der Flammen geworden. Die Fabrik Wird von mehreren Webfirmen pacht weise benutzt, der abgebrannte Theil von den beiden Firmen GebriiderHaase und Stöps, Hoffmann Co. Zer stört sind zwei große Websäle mit sämmtlichen Kontorräumen, die Lei merei und das Maschinenhaus. Im Dorfe Thiergarten bei Plauen hat kürzlich der Gemeindevorstand Wild Selbstmord begangen. Jetzt wird be kannt. datz Wild wegen rechtswidriger Handlungen zur Strafe gezogen wen den sollte. In dem kleinen, etwa 300 Einwohner zählenden Dorfe Ze fcha bei Nefchwitz hat eine furchtbare Feuersbrunst gewüthet. In kurzer Zeit wurden vier Bauerngüter und ebenfoviele andere Wohnhäuser einge äschert. In den Flammen ist auch sehr viel Vieh umgekommen. Der Sch aden ist groß. Man vermuthet Brand stiftung. Großherzogthum Hessen. In der früheren Schützenhalle zu Mainz wüthete ein Brand, der ver schiedene Holzbauten zerstörte. Bei den Rettungsarbeiten erlitt ein Schutz mann schlimme Brandwunden und Lieutenant von Brause wurde durch einen fallenden Stein am Kopf erheb lich verletzt. Dortselbst wurde der berüchtigte Einbrecher Stephan von Königsstädten,der mit Glotzbach lange Zeit gemeinsam „arbeitete" und aus dem Untersuchungsgefängniß ent-, sprungen war, bei der Ausführung eines neuen Diebstahls verhaftet. Ein großer Sandschelch wurde vor dem Fischthor bei Mainz durch den Schraubendampfer „Wespe" in den Grund gebohrt. Die Mannschaft wurde gerettet. Die 18jährige Toch ter des Tapeten-Großhändlers Hoch stätter in Gießen verbrannte sich derar tig. daß sie nach zwei Stunden starb. Das Mädchen hatte, um die Locken scheere heiß zu machen, eine Spiritus lampe benutzt, deren Inhalt sich bren nend über ihre Kleider und Haare er goß. Der 18 Jahre alte Maurer Ludwig Lohmann aus Groß-Gerau wurde in Frankfurt a. M. überfahren und getödtet. Oberlehrer Gunder loch aus Offenbach ist zum Schulin fpector für den KreisSchotten ernannt worden. Königreichßayern. Der Steuereinnehmer Raith in schössen. In seiner Kasse fand sich dieiistunfähig war, wurden vom Mi litär - Bezirksgericht!zu je 1 Tag Ge fängniß verurtheilt. Pojedt, der die Ertheilung eines solchen Befehles be stritt, wurde freigesprochen. In der dortigen Garnison ist ein weiterer inen. Bis jetzt sind acht Todesfälle und ca. 20 Erkrankungen gemeldet worden. Der städtische Baurath Endres in Augsburg erhielt wegen tzendorf bei Pfaffenhofen wurden al tersschwache Pappelbäume gefällt. Die Arbeitsstätte vorbei und sahen in kindlicher Neugier dieser Arbeit zu. Plötzlich senkte sich der mächtige Stamm und fiel der Straße zu, wo die Kinder standen. Entsetzt und stark verletzt. Die 72jährige Aus träglerin Marie Fritz zu Achdorf wurde, als sie ihr« Osterbeichte able gen wollte, vom Schlage gerührt und verschied, während ihr der Geistliche die letzte Oelung spendete. Der Metzgerssohn Woppmann stürzte beim Kammersensterln so unglücklich von Stadel ab, daß er aus der Stelle todt blieb. In Alt-Mühl dorf wurde das schöne Karrer-Anwe sen Irl ein Raub der Flammen. Lei der verbrannte dabei auch die 22jäh rige Karoline Steindl. Königreich Württemberg. Der Raubmörder Diemer ist nun doch vom König wegen seinerJugend be gnadigt worden. Der Photograph Steiger aus Stuttgart hat sich in ei nem Bade zu Straßburg i. E. die Pulsadern durchschnitten. Man fand den Mann todt in einer Zelle. -- Oberpostmeister Henzler in Eßlingen ist im dortigen Neckarkanal todt aufge funden worden. Henzlcr ist offenbar durch einen Fehltritt in den Kanal ge fallen. In Degerloch wurden der Arbeiter Kogler nebst Frau und zwei Knaben todt aufgefunden. Es verlau tet, Kogler habe sich und seine Familie durch Kohlenoxydgas getödtet. In der Stadt Höchstädt a. D. sind 14 Häu ser abgebrannt. Vrisurenmacher Wuerle von Gmünd starb in Folge ei nes Sturzes aus dem Wagen. Eine Handelsgesellschast in Bremen hat sich entschlossen, eine Flottille seetüchtiger Motorenboote auf den Bodensee zu bringen, um bei billigen Fahrpreisen die einzelnen Ortschaften am See wäh rend der Saison besser mit einander zu verbinden. Mit den Fahrten soll schon diesen Sommer der Strecke Eon- Raub der Flammen. Großherzog thum Baden. Der wegen Aussetzung seines un ehelichen Kindes zu 8 Monaten Ge sängniß verurtheilte Buchdrucker Her mann Poppen in Freiburg ist begna digt worden. Auf dem höchsten und schönsten Punkte des Schloßbergs bei Freiburg, beim Feldbergblick, hat sich ein junger Mann in eleganter Klei dung erschossen. Er hatte einen Kranz aus dem Kopfe und ein Testa ment in der Hand. Die Persönlichkeit des jedenfalls Geistesgestörten ist bis jetzt noch nicht festgestellt. Neulich Nachts erbrachen drei Gauner den ei- seinen Schutzladen des Uhrenhändlers Schmieder auf der Hauptstraße in! Offenburg. Sie schlugen die Spie gelscheibe ein und entwendeten von der Straße aus etliche 30 goldene Uhren. Nachbarn wurden durch den Lärm aufmerksam gemacht und be merkten die entweichenden Räuber. Der Gendarmerie gelang es, das Tri folium in Appenweier festzunehmen, ohne aber den Raub zu finden. Es sind zwei Italiener und ein Tirolex, deren Persönlichkeit mit dem Signale ment von drei, von Zürich aus ver folgten Uhrendieben übereinstimmt. —, In dem Proceß gegen den Bauunter nehmer Franz Joseph Katzenberger und Genossen wegen Schädigung des badischen Eisenbahnfiscus durch Un terstützung der Betrügereien des ver storbenen Oberingenieurs Scholl ver urtheilte das Gericht in Offenburg den Hauptangeklagten zu 51-4, den Procuristen Karl Ludwig Azone von Kehl zu 3, Karl Guth von Herbolz heim zu 4 und den Fabrikanten Xaver August Link von Fernach zu 11-2 Monat Gefängniß. Bei dem Be zirksamt in Pforzheim kamen neue bereits 163. Die Zahl der Todesfälle ist im Ganzen auf 10 gestiegen. Es geht hieraus hervor, daß die Epidemie selbst wurde Wachtmeister Schnepf aus Unvorsichtigkeit in den Hals ge schossen und tödtlich verwundet. Rheinp 112 a l z. fches Vice-Consulat errichtet und Herr Julius Goldschmidt dortselbst zum lieutenant der bayerischen Armee und dann Forstassistent, konnte mit seinem Gehalt nicht auskommen und ver- Holz im Werthe von 2 3000 Mark. fachen gefunden, die aus Diebstählen herrühren und schon lange im Wasser gelegen zu haben scheinen. Es sind 18 goldene Vorstecknadeln mit Perlen und kleinen Brillanten, eine massiv goldene Herrenuhrkekke mit Springring, 6 goldene Armreifen mit Brillanten und Perlen, LKorallep.armbänder, eine sil bach hat ein großes Feuer weite Flä chen ruinirt. Der Professor Dr. Krämer in Obermoschel und seine Staatsministerium aus dem Wasser versorgungsfonds eine Unterstützung von 13,800 Mark zur Herstellung einer Wasserleitung bewilligt. Gleichfalls wurde der Gemeinde durch das techni sche Bureau siir Wasserversorgung das Detailprojett kostenlos ausgearbeitet. Der reichste Büttel der Pfalz dürfte der neulich in Mailammer verstorbene Franz Kühn gewesen sein. Derselbe, welcher dort viele Jahre als Büttel sungirte, soll ein Vermögen von über 100,000 Mark hinterlassen haben. Mitteldeutsche Fürstenthü. m e r. In Oberweitzbach (Schwarzburg- Rudolstadt) sind aus Schlesien die schwarzen Pocken eingeschleppt wor den. Bis jetzt sind sechs Erkrankun gen und «in Todesfall vorgekommen. Der neue Tivolisaal in Eisenach ist niedergebrannt. In Grotzen-Ehri cher Flur wurde der auf der dortigen Domäne angestellte Oekonomie-Jn spector Bischoff, zukünftiger Schwie gersohn des Herrn Amtmann Njckel, Pächters der Frstl. Domäne Großen- Ehrich, todt im Felde liegend aufge funden. Derselbe hatte sich mit einem Revolver, welcher neben der Leiche lag. erschossen. An der Leiche seines Herrn hielt sein treuer Hund Wache. In Wolfersdorf hat sich der ehema lige Bürgermeister Bräunlich erschos sen. Die Leiche ist der Anatomie zu Jena iibersandl worden. Der Je nenser Student Wilhelm Willgeroth, aus Hildesheim gebürtig, rettet- mit eigener Lebensgefahr ein Kind aus der angeschwollenen Saale. Mecklenburg. Auf der Dynamitfabrik zu Dömitz erfolgte eine Explosion. Das Nitrir baus wurde zerstört und Dr. Nahnsen sowie mehrere Arbeiter erlitten Verle tzungen. Das Gut Wardow wurde von einer Feuersbrunst heimgesucht, 60 Kühe, 18 Füllen und 1100 Schafe sind in den Flammen umgekommen. Die Erbpächter Winter'fchen Eheleute zu Natendorf feierten im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel das Fest der Diamant-Hochzeit. Die vier Scheunen des Sattlermeisters Chr. Borckmann und der Ackerbürger Kap bohm. Fr. Hacker und Sämann vor dem Wargentiner Thor in Malchin sind niedergebrannt. In Redentin brannte das Anwesen des Häuslers Rohde total nieder. Rohde selbst er litt schwere Brandwunden, denen er jetzt im Krankenhause erlegen ist. Freie Städte. Der Rechtsanwalt Dr. William Goldschmidt von Hamburg ist ent flohen. Er wird der Unterschlagung von 300,000 M. beschuldigt. Ueber sein Vermögen ist gerichtlich der Con curs eröffnet. Die Angelegenheit hat ziemliches Aufsehen hervorgerufen. Unterhalb der Hamburgischen Ort schaft Geesthacht sind zwei mit Salpe ter b»l"oene Oberländer Kähne unter gegangen. Der Werth der Ladung beträgt 200,000 M. Schweiz. In Alesheim findet im Monat Mai ein interkantonalesßing- und Schwing» fest statt. Eugen Ribeaud in Coeu vs. ein 26jähriger Mann, war mit noch einem Kameraden auf der Schleich jagd. Auf seinem Heimwege wollte er das geladene Gewehr auseinanderneh men, um dasselbe verstecken zu können. Der Giwehrlauf fiel ihm zu Boden, der Schutz entlud sich und ritz dem unge schickten Wilderer einen Theil einer Wade fort. Der Mann wurde in das Spital nach Pruntrut gebracht. In Balsthal verunglückie Lehrer Bank von Neuendorf. Nichts ahnend, schritt er mit einem Herrn durch das Dorf. Als die beiden Herren neben einem ste henden Fuhrwert vorbei wollten, schlug ein Pferd aus und traf Hrn. Bauk, zuerst an den Unterkiefer, dann auf die Brust, worauf der Getroffene bewußt los zu Boden stürzte. Er ist schwer verwundet. Bei Willisau verun glückte der weithin wohlbekannte Zie gelsabrikant Egger von Ebikon in sei nem Neubau in Gettnau. Ein vom bohen Kamin stürzender Laden traf ihn so unglücklich, datz er nach 20 Minuten den Geist aufgab. Kürzlich wurde Emil Zimmermann von Aetigen, seit Jahren in Lenzburg als Thierarzt nie dergelassen, im Freien todt aufgefun den. Durch Mißgeschick und Krank heit war derselbe verarmt und herun teraekommen. Ein Verbrechen scheint nicht vorzuliegen. SoldatOtto Zür rer von Wührenbach, der in der Kaser ne verunglückte, ist den erhaltenen Ver letzungen erlegen. In Biel wurde in der Schlltzengasse der Bjährige Herm. Jmhos von einem schwerbeladenen Wa sen Übersahren und getödtet. Oesterreich-Ungarn. Der letzte noch lebende Violinspieler Vater, Herr Ernst Pauli, ist in Wien Zahre alte und frü her langjähriges Mitglied der Pen- zinger Gemeindevertretung I. Gern groß, der Kassirer der St. Egyder Eisen- und Stahlindustrie - Gesell schaft, Ludwig Lochner. In Buda pest ist d«r seinerzeit vielgenannte Dortselbst hat sich der Oberlieute ist niedergebrannt. Der seit Ende nirte Direktor der Mährischen EZ comptsbank Eduard Flesch von Die Holzspiritusfabrik der Mitro brannt. Der Schaden beträgt 200,- 000 Gulden. Oberlieutenant An ten Suchn vom 25. Infanterie-Regi ment in Lofoncz hat sich erschossen. Er mordet. Die Leiche brachte der ent artete Sohn per Wagen nach der Stadt Mezö-Bereny. Das Publikum den Mörder lynchen, welcher aus Rache, weil der Vater sein Vermögen der zweiten Frau des Sohnes nicht zuschreiben wollte, die entsetzliche That beging. Der als naturwissenschaft licher Schriftsteller bekannte Arzt und Professor am ref. Collegium, Rath Joseph Török, eines der ältesten Mit glieder der ungarischen Akademie der Wissenschaften, ist in Debreczin nach langem Leiden im 81. Lebensjahre ge storben. Eine lu st ige Geschichte passirte in Ravnagora im kroatischen Montanbezirke. In der Pfarrgemeinde Ravnagora (BezirkVrbovsko) fungirte der Kaplan G. M. durch mehrere Mo nate als Administrator; in dieser Zeit begeistert die Güte und Milde des Ad versammelten sich an 500 Vertreterin nen des zarten Geschlechts an der 'Ge meindegrenze und harrten des kom klärtes Verbrechen, welches an einem Mädchen begangen wurde, erregt in Bruck an der Leitha und der dortigen Umgegend großes Aufsehen. Bei dem Kausmanne Schlafer in Bruck war seit mehreren Jahren als Dienstmädchen die Bauerstochter Marie Stiegleitner bedicnstet, trat aber vor sechs Wochen aus, um einen Postbediensteten zu Hei rathen. Sie begab sich damals zu ih ren in Hollern.eine Stunde von Bruck, tes Geld, das sie ihrem künftigen Gat folgen zu lassen. Nachdem Marie die Stadt verlassen hatte, verflossen jedoch mehrere Wochen, ohne daß sie etwas von sich hören ließ. Im Elternhause vermißte man sie ebenso lange. End spurlose Verschwinden des Mädchens in schrecklicher Weise auf. Durch einen Zufall wurde sie nämlich aus einem Düngerhaufen auf freiem Felde lie gend aufgefunden. Die Aermste be sie in das Elternhaus, wo ihr sofort ärztliche Hilfe zu Theil wurde. Allem Anschein nach hatte dasMävchen Tage lang in hilflosem Zustande auf dem Düngerhaufen gelegen. Die UnglUck tzer Stande gewesen anzugeben, wie sie in die entsetzliche Lage gerathen ist. —Z urSprengnngdes Cabo de Machicheo wurden in Santander die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln ge troffen, trotzdem aber wanderte die ganze Bevölkerung aus. Es gewährte einen traurigen Anblick, die kleinen Ka rawanen schlveigfam und trübe den nächsten Ortschaften zueilen zu sehen. Auch die Eisenbahnen legten Sonder züge ein. Die ärmeren Klassen wur den außerhalb der Stadt in Baracken und Zelten untergebracht. Ebenso wurden die Kranken aus dem Hospital und die Verbrecher aus dem Gefängniß entfernt. Es war eine Lage, wie sie, von Kriegszeiten abgesehen, wohl noch keine andere Stadt durchgemacht hat. Gendarmerie-Patrouillen durchzogen die Siraßen und hielten die Ordnung ausrecht. Vor den Sprengungen wurde eine ca. 2500 Fußbreite Zone für jeden Verkehr abgesperrt, dann wurden die Kirchenglocken geläutet zum Zeichen, daß sich Alle möglichst weit zurückzu ziehen hätten. Das Gas wurde abge dreht und alle Lichter gelöscht. Die Feuerwehr und das Sanitätskorps standen bereit. Feldtelegraphen wa ren errichtet, um die Verbindung mit Madrid unter allen Umständen zu sichern. Für die technische Kommission wurde eine Art Kasematte gebaut, von wo aus sie die Operation gefahrlos ausfübren konnte. D er ehemalige Gemeinde fekretär Guinard von Freiburg in der Schweiz, gegen den eine Strafklagt wegen Betrugs vorliegt, ist flüchtig ge worden. Er ist beschuldigt, die Zie hungen der Freiburger Lotterie ge fälscht zu haben. Seine letzte Bilanz wies ein Defizit von 100,000 Francs nach. Er machte immer großen Auf wand, ohne daß man wußte, woher das Geld kam. Das von dem Betrüger befolgte System war ziemlich plump Vom Stadtfreiburger Anleihen werden nämlich alljährlich zuerst die Serien und einen Monat später die Gewin ne gezogen. In dieser Zwischen zeit taufte sich Guinnard so viel Loose der gezogenen Serie als möglich; da er selbst bei der Loosziehung mitwirkte, vertauschte er durch einen einfachen Taschenspielergriff die ge zogene Num mer nnt der eigenen und diktirte dem anwesenden Notar seine Nummer. Einem Berner Bankhaus fiel es auf, daß das große Loos regelmäßig auf die Serie fiel, von welcher Guinnard bei ihm zuvor Nummern kaufte; es benachrichtigte das Comptoir d'Es compte in Genf und dieses legte Klage ein. —EinHerrin G e r a l i t t an Zahnschmerzen. Er wandte sich an ei nen Zahnarzt, und der rieth.ihm, den kranken Zahn entfernen zu lassen. Das geschah. Der Zahn erwies sich als ein wahres Ungeheuer; er hatte verknor pelte Wurzelfortfiitze bis zu 2 Centime ter Länge. Die Operation war über aus schwierig und wurde mit der größ ten Sorgfalt ausgeführt. Der Zahn arzt behielt dann den Zahn, „einem uralten Herkommen gemäß", für seine Sammlung. Damit war aber der von seinen Schmerzen befreite Patient kei neswegs einverstanden, er wollte den außergewöhnlichen UebeÄhäter selber als Erinnerungsmal behalten, und als klagte er wegen Unterschlagung. Ge gen diese Anklage vertheidigt sich der Zahnarzt so: Die Einwilligung in die Operation schließe die Eigenthums aufgabe in sich. Der Zahn fei in dem Augenblick, wo er von dem Körper los getrennt sei. herrenloses Gut. Wie wird der Prozeß enden? Einen liebenswürdi gen Brief hat der Vundssrichter von Chaco irr Argentinien an den Provin zialgouverneur, den General Uribern, mit dem er in Meinungsverschiedenhei ten gerathen war, gerichtet. Der weise und milde Daniel gab seinem militä rischen Widersacher Folgendes kund und zu wissen: „Mein Herr! Wären Sie nicht ein Mann, der infolge feiner Laster an Gehirnerweichung und Ver fall leidet, so hätte ich Manches vorzu bringen; so aber wäre mit Ihnen zu streiten, wie wenn man mit einem wein gefüllten Schlauch sich streiten wollte. Ich fordere Sie auf, mir, wo es Ihnen beliebt, entgegenzutreten und ich werde Ihnen dann beweisen, daß ein Ehren mann das Prahlen eines Feuerwerk- Generals, der eine Schande und Schmach für die argentinische Armee ist, nicht fürchtet." In einem der besten B e zirke der weinbauenden Touraine hatte ein kleiner Bauer seit Jahren keinen Tropfen gekeltert. Wenn nicht Hagel oder Reif, so war Oidium und Phyl loxera an seinem Mißgeschicke schuld. Der vergangene Herbst brachte ihm aber unverhofften Segen: Fünf Faß zu je 260 Liter des fcurigsten Weiß feitdem trank er ohne Unterlaßt Am Ostersonntag schlürfte der Mann das letzte Glas der goldig.-» Flüssigkeit, am Ostermontag fand man ihn in fei nem Felsenkeller zwischen den leeren Fässern aufgehängt. Der Hochzeitskuchcn der Prinzessin Melita von Coburg-Gotha war in der Hofkonditorei Günter zu London angefertigt worden; er war 6 Fuß hoch und wog mehr als 160 englische Pfund. Die Zuckcrgußver zierungen bestanden aus Myrthenblii then, Eicheln und Eichenblättern sowie Ulmenblättern, welch letztere den see männischen Beruf des l)erzoglichen Brautvaters vsrfinnlichen sollten. Zwischen den Blüthen und Blättern waren die Monogramme des fürstlichen Brautpaares in rosa und hellblauer Seide eingestreut und das Ganze wurde überragt von einer Vase in Trompetenform, aus welcher lebende Blumen hervorsproffen. 7
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