Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 16, 1894, Page 7, Image 7

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    Deutsche Local-«achricht»n.
Provinz Brandenburg.
In Berlin ist das älteste Mitglied
der Loge „Zur Eintracht", Tochterloge
der Großloge „Zu den drei Weltku
geln," Amtsrath Lüdke, gestorben;
«r war am 14. Oktober 1808 geboren
und ist am 16. Februar 1839 aufge
nommen begin
gen Selbstmord: Der FabrilantLouis
Frank. Mitinhaber der Tricotstoff-
Großhandlung von Gustav Jakoby;
der Landschaftsmaler H. Zöllner, der
Agent Cohn, der srühere Beamte Gu
stav Schulz. —Ein Berlin«! Konsor
tium hat in Rixoors «in großes Bau
terrain.das zwischen d«mßerliner- und
Hermanstraße gelegen ist, für den
Kaufpreis von 1,800,000 M. erwor
-40,000 Mark ist der Agent Raphke
verhaftet worden. Di« Staatsan
waltschaft hat gegen den Restaurateur
Besitzer des Schlosses Weißensee, we-
Steckbrief «rlasscn.—Der Maler Klin-
Stock des Hauses Elisabethuser 56,
Jahre alt und verheirathet war, ver
schied Abends, August folgte ihm als
Kl Jahre alter Junggeselle am näch
sten Morgen.—lm Alter von 70 Jah
ren ist d«r älteste Gastwirth in Pan
vrdneten betheiligt hat.
Provinz Ost-Preußen.
Marggrabowa wurde vom Schwurge
mehr als 80 Fällen zu 3 Jahren Ge
fängniß verurtheilt.—Der wegen uieh
schoß"'"
Provinz West-Preußen.
Als Pfarrer Gonell im Begriff war,
Strafkammer hat den Gutsbesitzer
Vicefeldwebel Georg Meyers aus
Gramswalde wegen Zweikampfs zu 3
Monaten Festung verurtheilt. Der
Zweikampf wurde im Schlopper Wald«
strator Grams aus Niepölzig ausge
fochten. Fräulein Bredow in Kulm
wurde Nachts vom Herzkrampf be
fallen. In der Angst griff sie die
Tischdecke, wodurch die brennende
Lampe zur Erde fiel, und während die
Dame selbst, vom Schlage getroffen,
todt zu Boden sank, gerieth das Zim
mer in Brand. Die Hausbewoh
ner konnten nur mit Mühe die schon
versengte Leiche aus den Flammen ret
ten.
Provinz Pommern.
In Swinemiinde hat der Kapitän
des Barkschisfes „T. C. Berg", Karl
Kriipel, durch Vergiftung und gleich
zeitiges Oeffnen »er Pulsadern seinem
Leben ein Ende gemacht. Das Motiv
der That ist noch unaufgeklärt.—Ju
ftizrath Coste, Syndikus der Pom
mer'schen Landschaft und langt Jahre
Stadtverordneten-Vorsteher in Star
gard, ist in der Bergmann'sch:» Kli
nik in Berlin an d:n Folgen einer
Operation gestorben. Buchbinver
meister Reinsch in Kolberg, dir schon
seit längerer Zeit Spuren von Ti:s
finn zeigte, hat sich in seiner Wohnung
«rhängt.
Provinz Schleswig-Hol
st e i n.
Die Marienkirche in Kiel war jüngst
in Gesah.' «durch eine Feuersbrunst
zerstört zu werden. Durch den Brand
wurden die Telephonleitungen nach
Altona, Schleswig uno Rendsburg
unterbrochen.—Selbst gestellt hat sich
in Berlin der Deckoffizier K. von der
Matrosen - Division zu K'i.'l, welcher
vor 6 Monaten aus seiner Garnison
verschwand uno als Deserteur von den
Militärbehörden verfolgt würve. —
Das Herrenhaus des Hofes Tralau,
zum Kirchspiel Oldesloe gehörig,
dem Hauptmann Jenisch in Hagenau
Schaden 73,(100 Mark. —In Ottensen
Hat der Margarinefabrikant 140 Ar-
Der Rittergutsbesitzer und LandeS-
Llteste, Rittmeister der Landwehr-Ca
vallrrie Hugo Bargander auf Münch
hof bei Münsterberg, hat sich in Bres
lau erschossen. Der Mann hat in w«-
nig«n Jahren ein Vermögen von meh-
Der Minister der öffentlichen Arbeiten
erfolgt durch die Berliner Firma So«n
derop u. Co. In Kattowitz würd«
der Cigarrenhändler Freund beim Be
treten des Hausflurs,wo feinGefchäfts
lokal sich kfindet, überfallen und durch
zwei Messerstiche sehr schwer verletzt.
Freund, welchem 1 1-2 Mark geraubt
wurden, war erst von einer Verletzung,
di« «r bei «in«m ähnlichtn Ueberfall
davongetragen, genesen. In Gos
lowitz erschoß der 19jährige Sohn des
Bauern Harohulla seinen um zwei
Jahre jüngeren Bruder beim Spielen
mit einem geladenen Gewehr«.
Provinz Posen.
Der früher« langjährig« Leiter des
„KuryerPoznanski", Stephan v. Stab
lewski, Senior der Famili« v. Stab
l«wski, ist in Posen gestorben. D'r
Magistrat der Stadt Blomberg beab
sichtigt die Aufnahme einer Anleihe
von 100,000 Mark für den Bau eines
Th«at«rs. Das Schwurgericht zu
Schneidcmühl verurtheilte die Knecht«
Breill« und Schwenner, welche ein«n
Sohn des Rittergutsbesitzers Bredow
zu Zippnow erschlagen hatten, zu vier
Jahren Gefängniß. Dortselbst ist
der älteste Bürger d«r Stadt, Benja
min Hirschfeld, im Alter von 97 Jah
ren gestorben. Der Mühlengutsbe
sitzer Jakobi auf Nadolnik Müh!« bei
Samotfchin ist von seinem Freunde
Matzke in Folge eines unglücklichen Zu
falles erschossen worden.
Provinz Sachsen.
Eine großartig« Ehrenbezeugung
wurde dem zweiten Geistlichen der St.
Katharinenkirche in Magdeburg, Pre
diger Ballon, dargebracht. Derselbe
war vor nahezu zwei Jahren von sei
nem Amte suspendirt und gegen ihn
das Disciplinarversahre» eingeleitet
worden. Er wurde vom Consistorium
zur Strafversetzung verurtheilt, und
auch die höheren Instanzen bestätigten
dieses Urtheil. Der Kaiser hat aber
den Prediger begnadigt und die Straf
versetzung in eine Geldbuße von 60 M.
umgewandelt. Sein hundertstes Le
bensjahre vollendet: der frühere Tisch-
Rettg«nft«dt bei Kölleda. Der 31-
jährige unverheirathet« Arbeiter W.
aus Leopoldshall lockt: in einem' Gast
hause zu Staßsurt ein 7jähriges Mäd
chen an sich und mißhandelte es in
schändlichster Weise. Er wurde ver--
haftet. In Afchersleben bildet« sich
ein Ausschuß, der den Bau einer Ei
senbahn von Aschersleben über West-
Einethal plant. Beim Ausschachten
:in«s Gypswerkes zwischen Sachsa und
Branderode wurden drei Arbeiter von
einer abstürzende» Felsmasse verschüt
tet. Einer derselben, Hemke mit Na
men, blieb sosort todt, der zweite «rlitt
mehrere Knochenbrllche, der dritte kam
unversehrt davon.
ten beabsichtigten, würzen im Augen
blick verhaftet, als sie sich bei Oldersum
über die Ems setzen lassen wollten.—
über ein halbes Jahr dort gelegen ha
ben muß, Die Leiche war mit einnn
grünen Anzug, wie ihn Forstbeamte zu
tragen pflege», bekleidet. Außer den
Buchstaben F. N. in dem Hemde fand
sich kein Merkmal vor, welch:s zu:
Jdentificirung der Leiche führen
könnte. —Von dem Landmann Gerken
zu Wedel bei Harsefeld wurde «in
menschliches Skelett gesunden, daß mit
«inem guterhaltenen Kiirassierpanzer
umgeben war. Der Fund dürfte aus
der Franzosenzeit stammen.
Provinz Westfalen.
Am 1. August d. I. wird die Artil
lerie-Abtheilung von Soest nach Mün
ster verlegt. Die Frau des im Sep
tember v. I. aus dem Krieg«rs«st er
mordet«» H. von Jss«lhorst wurde von
ihrem Schwager mit einem Kartoffel
stampfer erschlagen. Der Mörder lief
sodann auf dea Boden und erhängte
sich dort, bevor die Polizn ankam.
Eisersucht war die Ursache. In
Oeyenhausen wurde der Kaufmann
Der Thäler hat sich selbst der Polizei
unglücklichen Frau' waren, wie di,
Zwangsversteigerung ihrer Mobilien
bewies, sehr zerrüttet. Ein«m Je
suitenpattr, der eine Reih« vo» social
politischen Vorträgen in der St.Pauls
kirche zu Aachen begonnen hatte, wurde
der zweite Vortrag, zu dem sich an tau
send Personen eingefunden hatten, ver-
boten. An einem Schießstand« d«S
?0. Jnfant«rie-Regiments zu Saar
brücken wurde ein als Zeiger fungi
re»d«r, im dritten Jahre dien«nder
Soldat erschossen. S«in«n Tod hat er
nach d«m Ergebniß der inilitärgericht
lichen Untersuchung selbst verschuldet.
Die Möbelfabrik d«r Gebrüder Holz
in Kreuznachist bis auf die Umfas
sungsmauern nitd«rg«bra»nt. In
Gebroth wurden sämmtliche Gebäulich
keite» des Wirthes und Bäckers Jakob
Andrä «in Raub der Flamm«».
Währ«nd «r unterhalb Fohr«n-Li»d«n
in der Näh« der Finkenmühle Weiden
schnitt, stürzte der 60 Jahre alte Mau
rer Kloas aus Heimbach in den Bach
und ertrank. Auf dem Heimwege
von der Jagd fiele» der Ackerer Da
niel Schultheis und der Wirth Henn
aus Fohren-Linden in den am Weg«
vorbeifließenden Bach. Schultheis er
trank,während Henn schwere Verletzun
gen am Kopf davontrug. Jubilar-
Priefter Eckart, Pfarrer zu Uetterath,
ist im Alter von 78 Jahren einem
Schlaganfall erlegen.
Prov. Hessen-Nassau.
In Frankfurt hat der Schriftsteller
Gustav Salmony aus Hadamar
Selbstmord begangen. Bei einer Ex
plosion der Gasanstalt der Staatsbah
nen dortselbst wurden die Arbeiter
Georg Falkenstein aus Ob«r«rlenbach,
Wilhelm Mohr aus Flörsheim und
Johannes Trüschner aus Mass«nh«im
schwer verletzt. Mohr starb bald dar
aus. In Helmarshausen ist die dem
Fabrikanten M«rle in Carshasen ge
hörig« Schuhabsatzfabrik total nieder
gebrannt. Der Betrieb der Fabrik
wird für längere Zeit eingestellt wer
den müssen. In Medenbach
wurde in das Wohnzimmer des Bür
germeisters Zint ein Schuß abgefeuert.
Nur dem zufälligen Umstände, daß der
Bürg«rm«ist«r «ben das Zimmer ver
lassen hatte, ist es zu danken, daß ein
Unglück verhütet wurde. Das Geschoß
drang hinter dem Stuhl, auf welchem
der Bürgermeister zu sitzen Pflegt, tief
in die Wand «in. Der Thäter ist un
bekannt.
Königreich Sachsen.
Nach de» neuesten Mittheilungen des
statistischen Amtes hat das Königreich
8,062,684 Einwohner. In Dres
den ist der Komiker Löber, der seit
1873 Hofschauspieler und auch Lehrer
am Konservatorium war, wahnsinnig
geworden. In Leipzig stürzte der
Student Sickert über das Treppenge
länder seiner Wohnung in den Haus
flur und starb an den Verletzungen.
Rittergutsbesitzer Petzsch auf Gorsch
mitz kam auf dem Heimwege vom
Pürschgange zu Fall; das Gewehr ent
lud sich und der Schuß drang dem un
glücklichen Jäger in den Kopf. Der
Tod trat sofort ein. In Zschoppau
zerstörte eine Feuersbrunst die mecha
nische Weberei Bär und Compagnie,
sowie die Maschinenbauerei von Mas
salzky vollständig. Grobe Unregel
mäßigkeiten und Fälschungen sind in
Wahlzettel hat ergeben,daß der Stadt
thatsächlich erhalten haben. In der
Holzschleiferei der Wittwe Reuter zu
Kühberg gerieth der Holzschleifer
Schien? beim Auftis«» des Wasserrades
Schwermuth erhängt. An der Vor
schußkasse zu Mittelsaida sind großar
tige Unregelmäßigkeiten entdeckt wor-
Deficit von 60,000 Mark ergebe»,
welch« der im Juli v. I. verstorbene
Kassirer Schmieder veruntreut hat.
Schuß von 1000 Mark verweigerte.—
Die feierliche Enthüllung des Luther
dentmals in Eisenach, mit dem Pro
700jährigen Bestehens gefeiert.
Großherzogthum Hessen.
In Mainz wurde im Centralbahn
direkt in den einsahrenven Schnellzug
aus Darmstadt. Auf dem Neuthor
bahnhof gab ein gutgekleideter Reisen-
Leiche. Der Verstorbene ist ein Metz
ger aus Oberstein. Ein an schwerer
ner, Namens Stephan Müller, hat sich
im Rochusspital den Hals abgeschnit
ten. Ein neunzehnjähriger Bursche
einem Revolver ab und verletzte das
Mädchen lebensgefährlich. Der Thäter
llibt an, daß er im EinVerständniß mit
nen bis an den Hals eingebrochen.
In Worms wurde ein junger Fabrik-
Arbeiter, der sein« Geliebte vergiftet
hat, verhaft«!. Das Verhältniß der
Biide» hatte Folgen gehabt; um dies«
zu beseitigen, gab der junge Mann dem
Mädchen «in Pulver ein, wonach es
während der Nacht rxrstarb. Der
Lederhändler Adolf Stern ist von dort
Eichtlmann von Bad Nauheim ist
durchgebrannt, zahlreiche Gläubiger
zurücklassend. Fräulein Nettchen
Fendt hat der Stadt Hungen ihr schö
nes Besitzthum testamentarisch ver
inacht, mit der Bckmgung, daß auf
demselben «in Kranken- und Siechen
stummenlehrer Billasch wurde auf dem
Friedhof zu Friedberg erhängt aufge
funden. Billafch, welcher Rechner des
Landes-Lehrervereins war, hat sich
zahlreiche Unterschlagungen zu Schul
den kommen lassen, deren Gesammtbt
trag auf mindestens 40,000 Mark an
gegeben wird. Als er die Entdeckung
nicht länger verhindern konnte, hat er
Selbstmord begangen, um der Verhaf
tung zu entgehen.
Königreich Bayern.
.Freiherr von P«rfall in München,
der durch 25 Jahre als General-In
tendant die dortigen königlichen Thea
ter leitete und noch Direktor der Aka
txmir der Tonkunst ist, hat unter all
gemeiner Theilnahme seinen 70. Ge
burtstag g«s«i«rt. Dortselbst durch
schnitt eine verheirathek Kleidermache
rin ihren beiden Kindern und dann sich
selbst den Hals. Gegen den Baurath
Endres in Augsburg ist die Disci'pli
naruntersuchung «ing«leitet worden,
weil er ohne Genehmigung des Magi
strats Arbeiten für ein Confortmm,
das sich um die Herstellung eine? gro
ßen ElektricitätSw«rks bei Gersthofen,
8 Kilometer oberhalb Augsburgs am
Lech, mit einer Wasserkraft von angeb
lich 20,000 Pferdekräften, bemüht,
ausgeführt hat. —In Würzburg wurde
der Postassrstent Römer wegen Ent
wendung von Briefen, in denen er
Werthsachen vermuthet hatte,verhaftet.
Es sollen an 1000 Briefe verschwunden
sein; 85 Briefe fand man bei Ron,er
noch vor. Die Hof- und Universi
täts-Buchdruckerei von Jung ck Sohn
lFritz Junge) in Erlangen hat die
Feier ihres 150 jährigen Bestehens ge
feiert. —Das alteingebllrgerte „Traun
steiner Wochenblatt" theilt mit, daß
ihm der Charakter eines Amtsblattes
w.»»,en „illoyaler" Besprechung der Ka
sernen-Affaire des Hauptmanns Wickl
und des Soldaten Seidl, die sich beide
das Leben genommen haben, entzogen
worden sei. Die Angelegenheit soll
auch vor den Landtag kommen.
Schlossermeister Vogl in Psreimd ret
tete mit «igener Lebensgefahr 2 Kind«r
vom Tode des Ertrinkens. Er selbst
Verrenkung zu. Wegen Verdachts
der Theilnahme bezw. Mitwissenschaft
an einem der Haberfekdtreiben des letz
ten Herbstes wurde der Krämer Kurz
von Pienzenau verhaftet. Seine Fest
nahme erfolgte auf Grund der Anzeige
eines bei ihm bedienftet gewesenen
Burschen, den er nach vorhergegange
nem Streite aus dem Dienst entlassen
halte.
Königreich Württemberg.
Von der Strafkammer zu Stutt
gart würd« der Schutzmann H«nne zu
einem Monat Gefängniß und 100
Mk.Geldbuße verurth«ilt, weil er einen
Mann, der Nachts auf der Straß« ge
sungen, gewürgt hatte.—Der imFrüh
jahr 1890 begonnen« Neubau des
Landesgewerbemuseums ist nunmehr
vollständig unter Dach gebracht wor
den, nachdem die Fassaden d«s Baues
schon seit einigen Monaten gerüstsrei
sind. —Die Wohnhäuser der Bauern
Jakob Friedrich Proß, Jrion und
Kraus in Altburg wurden ein Raub
der flammen. Die Abgebrannten
konnten, außer den Kleidern am Leibe,
Schullehrerseminar Johann Eitel, 90
Jahre alt, gestorben. Er hinterläßt 7
Kinder. 31 Enkel und 27 Urenkel.—
Weingärtner Gottlob Heid in Fellbach
stürzte von einer Leiter und erlag den
erhaltenen Verletzungen. —lm Alter
von fast 90 Jahren ist in 'Luowigs
burg Herr Louis Sprößer. einer der
angesehensten Bürger gestorben.—Nach
etwa 1-Sjähriger Abwesenheit ist der
Chef der kais. ottomanifchen Gewchr
priisungscoinmission, Oberst Mahmud
Ben. wieder in Oberndors eingetroffen.
Sein« Abwesenheit in Konstantinopel
bina mit den Vorarbeite» zur Ab
schließung eines weiiernr Gewehrliese-
Maus«r zusammen.—lm abgelause
ntn Kalenderjahr 1893 siilo in der
Diöccse Rothenburg 21 Geistliche mit
dem Tod aogeaangen, worunter: Bi
schof Dr. v. Hesel«, Regi«rungsrath
Buck und die Staidtvfarrer Zimmerle
Großherzogthum Baden.
Nachdem der englischen Kolonie in
Fr«rburg von der dortigen Gemeinde
Günthersthalerstraße. Das Oel-
und Sägewerk des Bürgermeisters
Wieland in Bernweiler ist total abge
brannt. D«r Offenburger Postdieb
wurde in der Person des Kutschers
vrakt. Arzt Dr. Jntlekofer in Kork ist
infolge Einathmens von giftigem
Ofengas erstickt. Frau und Kind, die
im gleichen Zimmer schliefen, leben
zwar noch, doch ist ihre Rettung unge
wiß. —ln Donvueschingen ist di«
Werkstatt des Feilenhauers Wehrle
aanz durch Feuer zerstört worden;
Schaden 9000 Mark, größtentheils
durch Versichtrung gedeckt. Geb
hardenbauer Hermann von Gremmels
bach, der einen bei ihm übernachtenden
Taglöhner erschlug, hat im Gefängniß
zu Offenburg ein Geständniß abgelegt.
Zur Beobachtung seines Geisteszustan
des wird derselbe höchst wahrscheinlich
eine Zeit lang in einer An
statt untergebracht werden. Das
3jährige Kind des Zimmermanns
Löffler in Unterbichtlingen kam einer
sich im Betrieb befindlichen Drehma
schine zu nahe. An den Kleidern er
faßt ward das Kind in das Göpel
werk hineingezogen und so schwer ver
letzt, daß der Tod sofort eintrat. In
Weinheim ist das 600 jährige Bestehen
der dortigen katholischen Kirche gefei
ert worden. Der Gründer und Ver
leger des „Markgräfler Tageblattes"
in Schopfheim, Joh. Georg Üehlin, ist
im Alter von 74 Jahren gestorben.
Rheinp s a l z.
Dadurch, daß seit einiger Zeit die
großen Brauereien in Speier, Kaisers
lautern und Zweibrücken die größeren
und besseren Wirthschaften in alleiiGe
aenden der Pfalz pachten, kommen die
kleiner«,, Bierbrauereien immer mehr
außer Betrieb. Der Prinz-Regent
hat d«n Gendarmen Wilhelm Steigel
mann und Johann Schoch in Speyer
wegen deren bewiesener Bravour bei
der Arretirung des Tünchers Reiß von
Rülzheim die silbern« Medaille des
Michael - Ordens verliehen. Der
Schuhfabrikant Georg Faul von Pir
masens über dessen Vermögen kürzlich
der Konkurs ausgesprochen worden
war, wurde wegen Verdachts des be
trügerischen Bankerotts verhaftet und
in Untersuchung nach Zweibrücken ab
geführt. Da in Germersheim in
lüngster Zeit verschiedene Militärpo
sten am Pulvermagazine, am Rheine
etc. thätlich angegriffen worden sind,
werden seit einigen Tagen die Wach
manschasten, die auf Äußenposten zie
hen, wieder mit scharfen Patronen ver
sehen. Karl Klein von Eisenbach,
der z. Z. beim 1. Chevauxlegers-Regi
ment in Nürnberg dient, hat sich ent
leibt. Neulich Nachts wurden drei
Kugeln durch das Fenster des Wirthes
Nagel in Gangloff geschossen, glückli
cherweise wurde Niemand verletzt.
Elsaß - Lothringen.
Jnfolge der Armeereorganisation
sind die Garnisonen in Elsaß-Loth
ringen um zusammen 6000 Mann ver
mehrt worden. In Straßburg allein
wurden 1500 Mann mehr eingestellt.
—Der Kaufmann Rosenfelder in Ing
weiler wollte in seinem Magazin Pul
ver holen, als «ine Explosion erfolgte,
wobei der Mann so schwer verletzt
würd«, daß «r kurz darauf verschied. —
Die Braun'sche Mühle zu Gebweiler,
des Blumenthales, Abbe Braun, gebo
der stelle getödt«t.
Freit Städte.
In Hamburg hat der weit über die
25jährigeS Jubiläum als Mitglied der
höchsten Behörde des hamburgisch«»
Staates gefeiert. Ein arger Tumult
entstand neulich am Peterfenquai. Ein
Einbrechern heimgesucht worden, welche
auf der Bühne wie Vandalen hausten.
Ein außergewöhnlich großer Hai
scefischereigesellschaft Droste u. Gehrels
über 11 Fuß.
In Luzernist d«r Major Psistn,
früher Cantons-Kriegscommissär, im
Alter von 78 Jahren gestorben.
Dem Sohne des Metzgers Jurt in
Münster ist von einer Wurstmaschin«
der Arm zermalmt worden, so daß
derselbe abgenommen werden mußte. —
Cantonschemiter Liischer in Glarus ist
gestorben. Zwei Knaben fanden in
einer Msewhöhl« auf dem Giiitsch
oberhalb Brunnen versteckt SV Dyna
mitpatroncn und zwei Bündel Zünd
schnüre. In den Tuffsteinlagern bei
Baar ist beim Abbau eine zweite große
Höhl,? mit grotesken Formenbildungen
zu Tage getreten. Die neu entdeckte
Höhle, eines der eigenartigsten Gebild«
ihrer Art, besinnt sich etwa 50 Meter
des Hirfchenwirthes Sternberger von
Chur hat sich mit ihrem 9 Monate al
ten Kinde im Rheine ertränlt. In
Jlanz verschrieb «in Arzt einer lranlen
Kellnerin eine Mixtur mit einer Gift
fubstanz in einer gewissen Verdünnung.
bereitete jedoch die
Mixtur aus Zerstreutheit mit einer
beinahe viermal ftärker«nGiftmischung.
Die Kellnerin nahm den ersten Löffel
voll davon, sprang auf und jammerte:
»Das ist gewiß ein« falsche Medizin",
sank in die Kissen und war sofort eine
Leiche. Der Bäcker Herm. Bach
mann in Zofingen ist an Kohl«ngas
erstickt. U«b«r Pruntrut und Um
gegend zog kürzlich ein heftiger Sturm-
Wind, so daß Kamine heruntergewor
fen und Bäume entwurzelt wurden.
Der verursacht« Schad«» ist nicht un
bedeutend. 'li
O«st«rrti ch-U ngarn.
In Wien haben Selbstmord began
gen: Der Gentralinspektor der Donau-
Dampfschisffahrts - Gesellschaft Hein
rich Ritter v. Etienne, der Juwelen-
Händler Jakob Fuchs, der Prestidigi
tateur Philipp Schrott aus Augsburg,
und Frl. Anna FUredi.—Der Consec
tionär Gustav Liebermann ist mit
einem Deficit von 150,000 Gulden
insolvent geworden und hat sich nach
Anierika geflüchtet.—An der mesici
nische» Fakultät der deutschen Univer
sität zu Prag fanden Demonstrationen
der Studenten gegen den Professor
Hering statt, der bei de» Rigorosen 27
Kandidaten durchfallen ließ. Das
Stadtverorvnetenkollegium von Rei
chenberg beschloß die Ausnahme einer
Anleihe von 860,000 Gulden zur Er
werbung des Gaswerkes und der Er
richtung eines städtischen Schlachtho
fes.—Der Eintrachtschacht in Kosten
bei Brüx, früher Eigenthum von
Dahlmann ck Kunz in Berlin,brannte
vollständig aus. Die.SchachtKmme
rung, der Schacht und die 'Separa
tionsgebäude wurden ein Opser des
Elements.—Zu Schüttenhosen starb
die 102 Jahre alte Frau Brejcha.—
In Arad ist Julius Klein, geboren im
Jahre 1789, gestorben; «r wohnte bis
zu feinem Tode bei seiner 107 Jahre
alten Schwester, die sich noch in ver
hällttißmäßig gutem geistigen und
körperlichen Zustande befindet. —Buch-
halter Tausch in Neusatz, der in dem
Momente verhaftet wurde, als er zwei
auf den Namen seines Chefs, des
Kaufmannes Lakics, gefälschte Wechsel
im Betrage von 110Ö fl. verwerthen
wollte, hat sich im Gefängnisse erschos
sen.
Daser st eDenkmalfür
! eine Schauspielerin wird demnächst in
sammen. Die Duchesnois trat im
August 1802, unter dem Konsulat, tm
Theaire Francais auf und erhielt dann
rite Weymeer, germanischen Ur
sprungs) eine gefährlich: Nebenbuhle
rin. Die Duchesnois hatte die Rolle
der Eleltra, die Georges die der Kln
tämnestra in „Iphigenie in Aulis".
Vor dem Theater, dann im Saal,
schließlich aus der Bühne selbst fchlu-
Carcassiens und zerschlugen die
Bänke, um die Stücke als Waffen zu
gebrauchen. Am anderen Tage gab es
zahlreiche Zweikämpfe. Selbst in der
ssamilie des ersten Konsuls tobte der
Streit, zu dessen Beilegung der Mini
ster Chapial verfügte, daß beide Künst
lerinnen der Truppe des TheatreFran
cais zugesellt, aber ihre Rollen streng
gesondert würde». Zur Beruhigung
(besonders Pagen-) Rollen. Bill».
Mlle. Duchesnois, die 1835 starb und
siosaurus, wie auch die Wissenschaft
angenommen hatte, zu den Nackthäu-
tern gehörte. In Deutschland ist es
der erste derartige Fund, da bisher nur
Knochenreste vorhanden sind. An den
Jchthyosaurusskeletten sind große
Stücken Haut erhalten geblieben, was
ebenfalls zu den größten Seltenheiten
gehört, indem bisher nur ein derarti
ges Exemplar in England vorhanden
war. Das Skelett des Plesiosaurus
und ein Skelett des Ichthyosaurus
sollen für das Berliner Museum für
Naturkunde erworben werden.
Odenwald", der Landwirth und Ge
meinderath Johann Urban Cierneifel
von Lands wurde vom Schwurgericht
in Mannheim wegen Anstiftung zu»,
Meineid (er hatte eines seiner Dienst
mädchen veranlaßt, in einem wegen
Vergehens gegen die Seuchenordnung
gegen ihn eingeleiteten Verfahren einen
Falscheid zu schwören) zu einer Zucht
hausstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten
verurtheilt. Obwohl er 50,000 Mark
Kaution auf der Stell- hinterlegen
wollte, wurde Fortdauer der Haft be
schlossen. i
Einen «elatanten Be
weis von der in England herrschenden
Titelsucht liefert der Vorschlag, den der
bekannte Schriftsteller Walter B«fant
in d«r Wochenschrift „Qu««n" macht.
Er schlägt die Gründung «iner Art
„Ehrenlegion" zur geistiger
ben. Die Part«ipolitik mag weiters
neue Baronetschasten verleihen. Juri
sten und reiche Leute mögen auch in
Zukunft zu Pvirs erhoben! werden.
Aber für Verdienste aus geistigem Ge
biet sollte die Ehrenlegion da sein.
Aber wie Politik, Parteien, Nepotis
mus und Intriguen fernhalten? Nun,
wir haben ein gutes Beispiel an de«
Royal Society, deren Wahlen zu Mit-
Ehrenlegion Ausschüsse für jedes De
partement geb:n. Diese sollten wäh
len und die Königin bestätigen. Auf
di«s« Weise sollte ieder bedeutende
Ma»n früher oder später der Ehrenle
gion angehören. Die Wahl würde eine
öffentliche Anerkennung des Erfolges
bedeuten, während eine NichtWahl ein
Zeichen d4s Nichterfolges sein würde.
Die Zahl d«r „Ritter der Ehrenlegion"
sein. Eine Regel, wie sie die Royal
Society besitzt, wonach 16 neue Mit
glieder jed«s Jahr aufgenommen «ver-
Zwei Deutsch - Ameri
kaner, welche den Irrenärzten viel zu,
gerieth mit seinen Geschwistern wegen
Erbtheilung in Differenzen, hielt sich
für übcrvortheilt, schrieb Broschüren,
und der Botschaft in Berlin, feine Ab
hielt und hatte aua) eine Gemeinde ge
oründcr. Aus dem amerikanischen
Irrenhause brach er aus und kam »ach
Berlin. Auch dort fing er bereits an.
seine Propaganda auszunehmen, als
die Bitte eintraf, ihn zurück zu beför
dern. >
Auf eine entsetzliche
Weife ist eine, in der „Gesellschaft"
sie sich eine Cigarett« an um den P«-
troleumgeruch zu vertreiben. Da fing
das mit Petroleum getränkte Haar
plötzlich Feuer und auch der i» Folge
des Schreiens der Frau aus «inem Ne
felben war nicht im Stande, die Flam
men zu ersticken. Nur die Augen,
welche die Unglückliche mit ihren Hän
den bedeckt hatte, und die Füße blieben
unverletzt. Nach fünf Tagen starb die
Dame, nachdem sie furchtbare Schmer
zen ausgehalten, aber bis zum letzten
Augenblick bei vollem Bewußtsein gc
sante Spielerei hat ein Berliner Gym
nasiast g«leist«t, indtm er seine Schlitt
schuhe an den Spitzen mit je einer klei-
Leitung ist es dem jungen Eliktriker
gelungen, die Spielerei zu einer dauer
haften, die Körperbewegung durchaus
nicht beeinträchtigenden zu machen.
Derselbe machte kürzlich aus «iner nicht
Vororts mit seiner Erfindung ein«
Probe. Gleich tanzenden Irrlichtern
bewegten sich die Knden Lämpckeiz. auf
der weiten Eisfläche umher, plötzlich
verschwindend, an anderer Stelle wie
der auftauchend. Augenblicklich ist
der junge Mann damit beschäftigt, ei
ner Anzahl von Freunde» di« Schlitt
schuhe ebenfalls mit eleklrifchen und
zwar farbigen Lämpchen zu versehen.
Sie beabsichtigen, mit ihrer neuen Er
rungenschaft auf einem der Eisfeste, die
aus den Thiergarten-Eisbahnen statt
finden loerde», zu „glänzen".
Der Londoner Zoolo
gische Garten hat letzter Tage einen
Schnee-Leoparden bekommen. Diese
Gattung Leoparden ist sehr selten und
nur in gewissen engumgrenzten Land
strichen zu fi»d«n. Einstweilen hat
man das Thier im künstlich erwärmten
Lowenzwinger untergebracht. Sein
nächster Nachbar ist ein schwarzer Leo
pard, welcher auch «rst kürzlich in Lon
don angekommen ist. 7