Deutsche Local-«achricht»n. Provinz Brandenburg. In Berlin ist das älteste Mitglied der Loge „Zur Eintracht", Tochterloge der Großloge „Zu den drei Weltku geln," Amtsrath Lüdke, gestorben; «r war am 14. Oktober 1808 geboren und ist am 16. Februar 1839 aufge nommen begin gen Selbstmord: Der FabrilantLouis Frank. Mitinhaber der Tricotstoff- Großhandlung von Gustav Jakoby; der Landschaftsmaler H. Zöllner, der Agent Cohn, der srühere Beamte Gu stav Schulz. —Ein Berlin«! Konsor tium hat in Rixoors «in großes Bau terrain.das zwischen d«mßerliner- und Hermanstraße gelegen ist, für den Kaufpreis von 1,800,000 M. erwor -40,000 Mark ist der Agent Raphke verhaftet worden. Di« Staatsan waltschaft hat gegen den Restaurateur Besitzer des Schlosses Weißensee, we- Steckbrief «rlasscn.—Der Maler Klin- Stock des Hauses Elisabethuser 56, Jahre alt und verheirathet war, ver schied Abends, August folgte ihm als Kl Jahre alter Junggeselle am näch sten Morgen.—lm Alter von 70 Jah ren ist d«r älteste Gastwirth in Pan vrdneten betheiligt hat. Provinz Ost-Preußen. Marggrabowa wurde vom Schwurge mehr als 80 Fällen zu 3 Jahren Ge fängniß verurtheilt.—Der wegen uieh schoß"'" Provinz West-Preußen. Als Pfarrer Gonell im Begriff war, Strafkammer hat den Gutsbesitzer Vicefeldwebel Georg Meyers aus Gramswalde wegen Zweikampfs zu 3 Monaten Festung verurtheilt. Der Zweikampf wurde im Schlopper Wald« strator Grams aus Niepölzig ausge fochten. Fräulein Bredow in Kulm wurde Nachts vom Herzkrampf be fallen. In der Angst griff sie die Tischdecke, wodurch die brennende Lampe zur Erde fiel, und während die Dame selbst, vom Schlage getroffen, todt zu Boden sank, gerieth das Zim mer in Brand. Die Hausbewoh ner konnten nur mit Mühe die schon versengte Leiche aus den Flammen ret ten. Provinz Pommern. In Swinemiinde hat der Kapitän des Barkschisfes „T. C. Berg", Karl Kriipel, durch Vergiftung und gleich zeitiges Oeffnen »er Pulsadern seinem Leben ein Ende gemacht. Das Motiv der That ist noch unaufgeklärt.—Ju ftizrath Coste, Syndikus der Pom mer'schen Landschaft und langt Jahre Stadtverordneten-Vorsteher in Star gard, ist in der Bergmann'sch:» Kli nik in Berlin an d:n Folgen einer Operation gestorben. Buchbinver meister Reinsch in Kolberg, dir schon seit längerer Zeit Spuren von Ti:s finn zeigte, hat sich in seiner Wohnung «rhängt. Provinz Schleswig-Hol st e i n. Die Marienkirche in Kiel war jüngst in Gesah.' «durch eine Feuersbrunst zerstört zu werden. Durch den Brand wurden die Telephonleitungen nach Altona, Schleswig uno Rendsburg unterbrochen.—Selbst gestellt hat sich in Berlin der Deckoffizier K. von der Matrosen - Division zu K'i.'l, welcher vor 6 Monaten aus seiner Garnison verschwand uno als Deserteur von den Militärbehörden verfolgt würve. — Das Herrenhaus des Hofes Tralau, zum Kirchspiel Oldesloe gehörig, dem Hauptmann Jenisch in Hagenau Schaden 73,(100 Mark. —In Ottensen Hat der Margarinefabrikant 140 Ar- Der Rittergutsbesitzer und LandeS- Llteste, Rittmeister der Landwehr-Ca vallrrie Hugo Bargander auf Münch hof bei Münsterberg, hat sich in Bres lau erschossen. Der Mann hat in w«- nig«n Jahren ein Vermögen von meh- Der Minister der öffentlichen Arbeiten erfolgt durch die Berliner Firma So«n derop u. Co. In Kattowitz würd« der Cigarrenhändler Freund beim Be treten des Hausflurs,wo feinGefchäfts lokal sich kfindet, überfallen und durch zwei Messerstiche sehr schwer verletzt. Freund, welchem 1 1-2 Mark geraubt wurden, war erst von einer Verletzung, di« «r bei «in«m ähnlichtn Ueberfall davongetragen, genesen. In Gos lowitz erschoß der 19jährige Sohn des Bauern Harohulla seinen um zwei Jahre jüngeren Bruder beim Spielen mit einem geladenen Gewehr«. Provinz Posen. Der früher« langjährig« Leiter des „KuryerPoznanski", Stephan v. Stab lewski, Senior der Famili« v. Stab l«wski, ist in Posen gestorben. D'r Magistrat der Stadt Blomberg beab sichtigt die Aufnahme einer Anleihe von 100,000 Mark für den Bau eines Th«at«rs. Das Schwurgericht zu Schneidcmühl verurtheilte die Knecht« Breill« und Schwenner, welche ein«n Sohn des Rittergutsbesitzers Bredow zu Zippnow erschlagen hatten, zu vier Jahren Gefängniß. Dortselbst ist der älteste Bürger d«r Stadt, Benja min Hirschfeld, im Alter von 97 Jah ren gestorben. Der Mühlengutsbe sitzer Jakobi auf Nadolnik Müh!« bei Samotfchin ist von seinem Freunde Matzke in Folge eines unglücklichen Zu falles erschossen worden. Provinz Sachsen. Eine großartig« Ehrenbezeugung wurde dem zweiten Geistlichen der St. Katharinenkirche in Magdeburg, Pre diger Ballon, dargebracht. Derselbe war vor nahezu zwei Jahren von sei nem Amte suspendirt und gegen ihn das Disciplinarversahre» eingeleitet worden. Er wurde vom Consistorium zur Strafversetzung verurtheilt, und auch die höheren Instanzen bestätigten dieses Urtheil. Der Kaiser hat aber den Prediger begnadigt und die Straf versetzung in eine Geldbuße von 60 M. umgewandelt. Sein hundertstes Le bensjahre vollendet: der frühere Tisch- Rettg«nft«dt bei Kölleda. Der 31- jährige unverheirathet« Arbeiter W. aus Leopoldshall lockt: in einem' Gast hause zu Staßsurt ein 7jähriges Mäd chen an sich und mißhandelte es in schändlichster Weise. Er wurde ver-- haftet. In Afchersleben bildet« sich ein Ausschuß, der den Bau einer Ei senbahn von Aschersleben über West- Einethal plant. Beim Ausschachten :in«s Gypswerkes zwischen Sachsa und Branderode wurden drei Arbeiter von einer abstürzende» Felsmasse verschüt tet. Einer derselben, Hemke mit Na men, blieb sosort todt, der zweite «rlitt mehrere Knochenbrllche, der dritte kam unversehrt davon. ten beabsichtigten, würzen im Augen blick verhaftet, als sie sich bei Oldersum über die Ems setzen lassen wollten.— über ein halbes Jahr dort gelegen ha ben muß, Die Leiche war mit einnn grünen Anzug, wie ihn Forstbeamte zu tragen pflege», bekleidet. Außer den Buchstaben F. N. in dem Hemde fand sich kein Merkmal vor, welch:s zu: Jdentificirung der Leiche führen könnte. —Von dem Landmann Gerken zu Wedel bei Harsefeld wurde «in menschliches Skelett gesunden, daß mit «inem guterhaltenen Kiirassierpanzer umgeben war. Der Fund dürfte aus der Franzosenzeit stammen. Provinz Westfalen. Am 1. August d. I. wird die Artil lerie-Abtheilung von Soest nach Mün ster verlegt. Die Frau des im Sep tember v. I. aus dem Krieg«rs«st er mordet«» H. von Jss«lhorst wurde von ihrem Schwager mit einem Kartoffel stampfer erschlagen. Der Mörder lief sodann auf dea Boden und erhängte sich dort, bevor die Polizn ankam. Eisersucht war die Ursache. In Oeyenhausen wurde der Kaufmann Der Thäler hat sich selbst der Polizei unglücklichen Frau' waren, wie di, Zwangsversteigerung ihrer Mobilien bewies, sehr zerrüttet. Ein«m Je suitenpattr, der eine Reih« vo» social politischen Vorträgen in der St.Pauls kirche zu Aachen begonnen hatte, wurde der zweite Vortrag, zu dem sich an tau send Personen eingefunden hatten, ver- boten. An einem Schießstand« d«S ?0. Jnfant«rie-Regiments zu Saar brücken wurde ein als Zeiger fungi re»d«r, im dritten Jahre dien«nder Soldat erschossen. S«in«n Tod hat er nach d«m Ergebniß der inilitärgericht lichen Untersuchung selbst verschuldet. Die Möbelfabrik d«r Gebrüder Holz in Kreuznachist bis auf die Umfas sungsmauern nitd«rg«bra»nt. In Gebroth wurden sämmtliche Gebäulich keite» des Wirthes und Bäckers Jakob Andrä «in Raub der Flamm«». Währ«nd «r unterhalb Fohr«n-Li»d«n in der Näh« der Finkenmühle Weiden schnitt, stürzte der 60 Jahre alte Mau rer Kloas aus Heimbach in den Bach und ertrank. Auf dem Heimwege von der Jagd fiele» der Ackerer Da niel Schultheis und der Wirth Henn aus Fohren-Linden in den am Weg« vorbeifließenden Bach. Schultheis er trank,während Henn schwere Verletzun gen am Kopf davontrug. Jubilar- Priefter Eckart, Pfarrer zu Uetterath, ist im Alter von 78 Jahren einem Schlaganfall erlegen. Prov. Hessen-Nassau. In Frankfurt hat der Schriftsteller Gustav Salmony aus Hadamar Selbstmord begangen. Bei einer Ex plosion der Gasanstalt der Staatsbah nen dortselbst wurden die Arbeiter Georg Falkenstein aus Ob«r«rlenbach, Wilhelm Mohr aus Flörsheim und Johannes Trüschner aus Mass«nh«im schwer verletzt. Mohr starb bald dar aus. In Helmarshausen ist die dem Fabrikanten M«rle in Carshasen ge hörig« Schuhabsatzfabrik total nieder gebrannt. Der Betrieb der Fabrik wird für längere Zeit eingestellt wer den müssen. In Medenbach wurde in das Wohnzimmer des Bür germeisters Zint ein Schuß abgefeuert. Nur dem zufälligen Umstände, daß der Bürg«rm«ist«r «ben das Zimmer ver lassen hatte, ist es zu danken, daß ein Unglück verhütet wurde. Das Geschoß drang hinter dem Stuhl, auf welchem der Bürgermeister zu sitzen Pflegt, tief in die Wand «in. Der Thäter ist un bekannt. Königreich Sachsen. Nach de» neuesten Mittheilungen des statistischen Amtes hat das Königreich 8,062,684 Einwohner. In Dres den ist der Komiker Löber, der seit 1873 Hofschauspieler und auch Lehrer am Konservatorium war, wahnsinnig geworden. In Leipzig stürzte der Student Sickert über das Treppenge länder seiner Wohnung in den Haus flur und starb an den Verletzungen. Rittergutsbesitzer Petzsch auf Gorsch mitz kam auf dem Heimwege vom Pürschgange zu Fall; das Gewehr ent lud sich und der Schuß drang dem un glücklichen Jäger in den Kopf. Der Tod trat sofort ein. In Zschoppau zerstörte eine Feuersbrunst die mecha nische Weberei Bär und Compagnie, sowie die Maschinenbauerei von Mas salzky vollständig. Grobe Unregel mäßigkeiten und Fälschungen sind in Wahlzettel hat ergeben,daß der Stadt thatsächlich erhalten haben. In der Holzschleiferei der Wittwe Reuter zu Kühberg gerieth der Holzschleifer Schien? beim Auftis«» des Wasserrades Schwermuth erhängt. An der Vor schußkasse zu Mittelsaida sind großar tige Unregelmäßigkeiten entdeckt wor- Deficit von 60,000 Mark ergebe», welch« der im Juli v. I. verstorbene Kassirer Schmieder veruntreut hat. Schuß von 1000 Mark verweigerte.— Die feierliche Enthüllung des Luther dentmals in Eisenach, mit dem Pro 700jährigen Bestehens gefeiert. Großherzogthum Hessen. In Mainz wurde im Centralbahn direkt in den einsahrenven Schnellzug aus Darmstadt. Auf dem Neuthor bahnhof gab ein gutgekleideter Reisen- Leiche. Der Verstorbene ist ein Metz ger aus Oberstein. Ein an schwerer ner, Namens Stephan Müller, hat sich im Rochusspital den Hals abgeschnit ten. Ein neunzehnjähriger Bursche einem Revolver ab und verletzte das Mädchen lebensgefährlich. Der Thäter llibt an, daß er im EinVerständniß mit nen bis an den Hals eingebrochen. In Worms wurde ein junger Fabrik- Arbeiter, der sein« Geliebte vergiftet hat, verhaft«!. Das Verhältniß der Biide» hatte Folgen gehabt; um dies« zu beseitigen, gab der junge Mann dem Mädchen «in Pulver ein, wonach es während der Nacht rxrstarb. Der Lederhändler Adolf Stern ist von dort Eichtlmann von Bad Nauheim ist durchgebrannt, zahlreiche Gläubiger zurücklassend. Fräulein Nettchen Fendt hat der Stadt Hungen ihr schö nes Besitzthum testamentarisch ver inacht, mit der Bckmgung, daß auf demselben «in Kranken- und Siechen stummenlehrer Billasch wurde auf dem Friedhof zu Friedberg erhängt aufge funden. Billafch, welcher Rechner des Landes-Lehrervereins war, hat sich zahlreiche Unterschlagungen zu Schul den kommen lassen, deren Gesammtbt trag auf mindestens 40,000 Mark an gegeben wird. Als er die Entdeckung nicht länger verhindern konnte, hat er Selbstmord begangen, um der Verhaf tung zu entgehen. Königreich Bayern. .Freiherr von P«rfall in München, der durch 25 Jahre als General-In tendant die dortigen königlichen Thea ter leitete und noch Direktor der Aka txmir der Tonkunst ist, hat unter all gemeiner Theilnahme seinen 70. Ge burtstag g«s«i«rt. Dortselbst durch schnitt eine verheirathek Kleidermache rin ihren beiden Kindern und dann sich selbst den Hals. Gegen den Baurath Endres in Augsburg ist die Disci'pli naruntersuchung «ing«leitet worden, weil er ohne Genehmigung des Magi strats Arbeiten für ein Confortmm, das sich um die Herstellung eine? gro ßen ElektricitätSw«rks bei Gersthofen, 8 Kilometer oberhalb Augsburgs am Lech, mit einer Wasserkraft von angeb lich 20,000 Pferdekräften, bemüht, ausgeführt hat. —In Würzburg wurde der Postassrstent Römer wegen Ent wendung von Briefen, in denen er Werthsachen vermuthet hatte,verhaftet. Es sollen an 1000 Briefe verschwunden sein; 85 Briefe fand man bei Ron,er noch vor. Die Hof- und Universi täts-Buchdruckerei von Jung ck Sohn lFritz Junge) in Erlangen hat die Feier ihres 150 jährigen Bestehens ge feiert. —Das alteingebllrgerte „Traun steiner Wochenblatt" theilt mit, daß ihm der Charakter eines Amtsblattes w.»»,en „illoyaler" Besprechung der Ka sernen-Affaire des Hauptmanns Wickl und des Soldaten Seidl, die sich beide das Leben genommen haben, entzogen worden sei. Die Angelegenheit soll auch vor den Landtag kommen. Schlossermeister Vogl in Psreimd ret tete mit «igener Lebensgefahr 2 Kind«r vom Tode des Ertrinkens. Er selbst Verrenkung zu. Wegen Verdachts der Theilnahme bezw. Mitwissenschaft an einem der Haberfekdtreiben des letz ten Herbstes wurde der Krämer Kurz von Pienzenau verhaftet. Seine Fest nahme erfolgte auf Grund der Anzeige eines bei ihm bedienftet gewesenen Burschen, den er nach vorhergegange nem Streite aus dem Dienst entlassen halte. Königreich Württemberg. Von der Strafkammer zu Stutt gart würd« der Schutzmann H«nne zu einem Monat Gefängniß und 100 Mk.Geldbuße verurth«ilt, weil er einen Mann, der Nachts auf der Straß« ge sungen, gewürgt hatte.—Der imFrüh jahr 1890 begonnen« Neubau des Landesgewerbemuseums ist nunmehr vollständig unter Dach gebracht wor den, nachdem die Fassaden d«s Baues schon seit einigen Monaten gerüstsrei sind. —Die Wohnhäuser der Bauern Jakob Friedrich Proß, Jrion und Kraus in Altburg wurden ein Raub der flammen. Die Abgebrannten konnten, außer den Kleidern am Leibe, Schullehrerseminar Johann Eitel, 90 Jahre alt, gestorben. Er hinterläßt 7 Kinder. 31 Enkel und 27 Urenkel.— Weingärtner Gottlob Heid in Fellbach stürzte von einer Leiter und erlag den erhaltenen Verletzungen. —lm Alter von fast 90 Jahren ist in 'Luowigs burg Herr Louis Sprößer. einer der angesehensten Bürger gestorben.—Nach etwa 1-Sjähriger Abwesenheit ist der Chef der kais. ottomanifchen Gewchr priisungscoinmission, Oberst Mahmud Ben. wieder in Oberndors eingetroffen. Sein« Abwesenheit in Konstantinopel bina mit den Vorarbeite» zur Ab schließung eines weiiernr Gewehrliese- Maus«r zusammen.—lm abgelause ntn Kalenderjahr 1893 siilo in der Diöccse Rothenburg 21 Geistliche mit dem Tod aogeaangen, worunter: Bi schof Dr. v. Hesel«, Regi«rungsrath Buck und die Staidtvfarrer Zimmerle Großherzogthum Baden. Nachdem der englischen Kolonie in Fr«rburg von der dortigen Gemeinde Günthersthalerstraße. Das Oel- und Sägewerk des Bürgermeisters Wieland in Bernweiler ist total abge brannt. D«r Offenburger Postdieb wurde in der Person des Kutschers vrakt. Arzt Dr. Jntlekofer in Kork ist infolge Einathmens von giftigem Ofengas erstickt. Frau und Kind, die im gleichen Zimmer schliefen, leben zwar noch, doch ist ihre Rettung unge wiß. —ln Donvueschingen ist di« Werkstatt des Feilenhauers Wehrle aanz durch Feuer zerstört worden; Schaden 9000 Mark, größtentheils durch Versichtrung gedeckt. Geb hardenbauer Hermann von Gremmels bach, der einen bei ihm übernachtenden Taglöhner erschlug, hat im Gefängniß zu Offenburg ein Geständniß abgelegt. Zur Beobachtung seines Geisteszustan des wird derselbe höchst wahrscheinlich eine Zeit lang in einer An statt untergebracht werden. Das 3jährige Kind des Zimmermanns Löffler in Unterbichtlingen kam einer sich im Betrieb befindlichen Drehma schine zu nahe. An den Kleidern er faßt ward das Kind in das Göpel werk hineingezogen und so schwer ver letzt, daß der Tod sofort eintrat. In Weinheim ist das 600 jährige Bestehen der dortigen katholischen Kirche gefei ert worden. Der Gründer und Ver leger des „Markgräfler Tageblattes" in Schopfheim, Joh. Georg Üehlin, ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Rheinp s a l z. Dadurch, daß seit einiger Zeit die großen Brauereien in Speier, Kaisers lautern und Zweibrücken die größeren und besseren Wirthschaften in alleiiGe aenden der Pfalz pachten, kommen die kleiner«,, Bierbrauereien immer mehr außer Betrieb. Der Prinz-Regent hat d«n Gendarmen Wilhelm Steigel mann und Johann Schoch in Speyer wegen deren bewiesener Bravour bei der Arretirung des Tünchers Reiß von Rülzheim die silbern« Medaille des Michael - Ordens verliehen. Der Schuhfabrikant Georg Faul von Pir masens über dessen Vermögen kürzlich der Konkurs ausgesprochen worden war, wurde wegen Verdachts des be trügerischen Bankerotts verhaftet und in Untersuchung nach Zweibrücken ab geführt. Da in Germersheim in lüngster Zeit verschiedene Militärpo sten am Pulvermagazine, am Rheine etc. thätlich angegriffen worden sind, werden seit einigen Tagen die Wach manschasten, die auf Äußenposten zie hen, wieder mit scharfen Patronen ver sehen. Karl Klein von Eisenbach, der z. Z. beim 1. Chevauxlegers-Regi ment in Nürnberg dient, hat sich ent leibt. Neulich Nachts wurden drei Kugeln durch das Fenster des Wirthes Nagel in Gangloff geschossen, glückli cherweise wurde Niemand verletzt. Elsaß - Lothringen. Jnfolge der Armeereorganisation sind die Garnisonen in Elsaß-Loth ringen um zusammen 6000 Mann ver mehrt worden. In Straßburg allein wurden 1500 Mann mehr eingestellt. —Der Kaufmann Rosenfelder in Ing weiler wollte in seinem Magazin Pul ver holen, als «ine Explosion erfolgte, wobei der Mann so schwer verletzt würd«, daß «r kurz darauf verschied. — Die Braun'sche Mühle zu Gebweiler, des Blumenthales, Abbe Braun, gebo der stelle getödt«t. Freit Städte. In Hamburg hat der weit über die 25jährigeS Jubiläum als Mitglied der höchsten Behörde des hamburgisch«» Staates gefeiert. Ein arger Tumult entstand neulich am Peterfenquai. Ein Einbrechern heimgesucht worden, welche auf der Bühne wie Vandalen hausten. Ein außergewöhnlich großer Hai scefischereigesellschaft Droste u. Gehrels über 11 Fuß. In Luzernist d«r Major Psistn, früher Cantons-Kriegscommissär, im Alter von 78 Jahren gestorben. Dem Sohne des Metzgers Jurt in Münster ist von einer Wurstmaschin« der Arm zermalmt worden, so daß derselbe abgenommen werden mußte. — Cantonschemiter Liischer in Glarus ist gestorben. Zwei Knaben fanden in einer Msewhöhl« auf dem Giiitsch oberhalb Brunnen versteckt SV Dyna mitpatroncn und zwei Bündel Zünd schnüre. In den Tuffsteinlagern bei Baar ist beim Abbau eine zweite große Höhl,? mit grotesken Formenbildungen zu Tage getreten. Die neu entdeckte Höhle, eines der eigenartigsten Gebild« ihrer Art, besinnt sich etwa 50 Meter des Hirfchenwirthes Sternberger von Chur hat sich mit ihrem 9 Monate al ten Kinde im Rheine ertränlt. In Jlanz verschrieb «in Arzt einer lranlen Kellnerin eine Mixtur mit einer Gift fubstanz in einer gewissen Verdünnung. bereitete jedoch die Mixtur aus Zerstreutheit mit einer beinahe viermal ftärker«nGiftmischung. Die Kellnerin nahm den ersten Löffel voll davon, sprang auf und jammerte: »Das ist gewiß ein« falsche Medizin", sank in die Kissen und war sofort eine Leiche. Der Bäcker Herm. Bach mann in Zofingen ist an Kohl«ngas erstickt. U«b«r Pruntrut und Um gegend zog kürzlich ein heftiger Sturm- Wind, so daß Kamine heruntergewor fen und Bäume entwurzelt wurden. Der verursacht« Schad«» ist nicht un bedeutend. 'li O«st«rrti ch-U ngarn. In Wien haben Selbstmord began gen: Der Gentralinspektor der Donau- Dampfschisffahrts - Gesellschaft Hein rich Ritter v. Etienne, der Juwelen- Händler Jakob Fuchs, der Prestidigi tateur Philipp Schrott aus Augsburg, und Frl. Anna FUredi.—Der Consec tionär Gustav Liebermann ist mit einem Deficit von 150,000 Gulden insolvent geworden und hat sich nach Anierika geflüchtet.—An der mesici nische» Fakultät der deutschen Univer sität zu Prag fanden Demonstrationen der Studenten gegen den Professor Hering statt, der bei de» Rigorosen 27 Kandidaten durchfallen ließ. Das Stadtverorvnetenkollegium von Rei chenberg beschloß die Ausnahme einer Anleihe von 860,000 Gulden zur Er werbung des Gaswerkes und der Er richtung eines städtischen Schlachtho fes.—Der Eintrachtschacht in Kosten bei Brüx, früher Eigenthum von Dahlmann ck Kunz in Berlin,brannte vollständig aus. Die.SchachtKmme rung, der Schacht und die 'Separa tionsgebäude wurden ein Opser des Elements.—Zu Schüttenhosen starb die 102 Jahre alte Frau Brejcha.— In Arad ist Julius Klein, geboren im Jahre 1789, gestorben; «r wohnte bis zu feinem Tode bei seiner 107 Jahre alten Schwester, die sich noch in ver hällttißmäßig gutem geistigen und körperlichen Zustande befindet. —Buch- halter Tausch in Neusatz, der in dem Momente verhaftet wurde, als er zwei auf den Namen seines Chefs, des Kaufmannes Lakics, gefälschte Wechsel im Betrage von 110Ö fl. verwerthen wollte, hat sich im Gefängnisse erschos sen. Daser st eDenkmalfür ! eine Schauspielerin wird demnächst in sammen. Die Duchesnois trat im August 1802, unter dem Konsulat, tm Theaire Francais auf und erhielt dann rite Weymeer, germanischen Ur sprungs) eine gefährlich: Nebenbuhle rin. Die Duchesnois hatte die Rolle der Eleltra, die Georges die der Kln tämnestra in „Iphigenie in Aulis". Vor dem Theater, dann im Saal, schließlich aus der Bühne selbst fchlu- Carcassiens und zerschlugen die Bänke, um die Stücke als Waffen zu gebrauchen. Am anderen Tage gab es zahlreiche Zweikämpfe. Selbst in der ssamilie des ersten Konsuls tobte der Streit, zu dessen Beilegung der Mini ster Chapial verfügte, daß beide Künst lerinnen der Truppe des TheatreFran cais zugesellt, aber ihre Rollen streng gesondert würde». Zur Beruhigung (besonders Pagen-) Rollen. Bill». Mlle. Duchesnois, die 1835 starb und siosaurus, wie auch die Wissenschaft angenommen hatte, zu den Nackthäu- tern gehörte. In Deutschland ist es der erste derartige Fund, da bisher nur Knochenreste vorhanden sind. An den Jchthyosaurusskeletten sind große Stücken Haut erhalten geblieben, was ebenfalls zu den größten Seltenheiten gehört, indem bisher nur ein derarti ges Exemplar in England vorhanden war. Das Skelett des Plesiosaurus und ein Skelett des Ichthyosaurus sollen für das Berliner Museum für Naturkunde erworben werden. Odenwald", der Landwirth und Ge meinderath Johann Urban Cierneifel von Lands wurde vom Schwurgericht in Mannheim wegen Anstiftung zu», Meineid (er hatte eines seiner Dienst mädchen veranlaßt, in einem wegen Vergehens gegen die Seuchenordnung gegen ihn eingeleiteten Verfahren einen Falscheid zu schwören) zu einer Zucht hausstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten verurtheilt. Obwohl er 50,000 Mark Kaution auf der Stell- hinterlegen wollte, wurde Fortdauer der Haft be schlossen. i Einen «elatanten Be weis von der in England herrschenden Titelsucht liefert der Vorschlag, den der bekannte Schriftsteller Walter B«fant in d«r Wochenschrift „Qu««n" macht. Er schlägt die Gründung «iner Art „Ehrenlegion" zur geistiger ben. Die Part«ipolitik mag weiters neue Baronetschasten verleihen. Juri sten und reiche Leute mögen auch in Zukunft zu Pvirs erhoben! werden. Aber für Verdienste aus geistigem Ge biet sollte die Ehrenlegion da sein. Aber wie Politik, Parteien, Nepotis mus und Intriguen fernhalten? Nun, wir haben ein gutes Beispiel an de« Royal Society, deren Wahlen zu Mit- Ehrenlegion Ausschüsse für jedes De partement geb:n. Diese sollten wäh len und die Königin bestätigen. Auf di«s« Weise sollte ieder bedeutende Ma»n früher oder später der Ehrenle gion angehören. Die Wahl würde eine öffentliche Anerkennung des Erfolges bedeuten, während eine NichtWahl ein Zeichen d4s Nichterfolges sein würde. Die Zahl d«r „Ritter der Ehrenlegion" sein. Eine Regel, wie sie die Royal Society besitzt, wonach 16 neue Mit glieder jed«s Jahr aufgenommen «ver- Zwei Deutsch - Ameri kaner, welche den Irrenärzten viel zu, gerieth mit seinen Geschwistern wegen Erbtheilung in Differenzen, hielt sich für übcrvortheilt, schrieb Broschüren, und der Botschaft in Berlin, feine Ab hielt und hatte aua) eine Gemeinde ge oründcr. Aus dem amerikanischen Irrenhause brach er aus und kam »ach Berlin. Auch dort fing er bereits an. seine Propaganda auszunehmen, als die Bitte eintraf, ihn zurück zu beför dern. > Auf eine entsetzliche Weife ist eine, in der „Gesellschaft" sie sich eine Cigarett« an um den P«- troleumgeruch zu vertreiben. Da fing das mit Petroleum getränkte Haar plötzlich Feuer und auch der i» Folge des Schreiens der Frau aus «inem Ne felben war nicht im Stande, die Flam men zu ersticken. Nur die Augen, welche die Unglückliche mit ihren Hän den bedeckt hatte, und die Füße blieben unverletzt. Nach fünf Tagen starb die Dame, nachdem sie furchtbare Schmer zen ausgehalten, aber bis zum letzten Augenblick bei vollem Bewußtsein gc sante Spielerei hat ein Berliner Gym nasiast g«leist«t, indtm er seine Schlitt schuhe an den Spitzen mit je einer klei- Leitung ist es dem jungen Eliktriker gelungen, die Spielerei zu einer dauer haften, die Körperbewegung durchaus nicht beeinträchtigenden zu machen. Derselbe machte kürzlich aus «iner nicht Vororts mit seiner Erfindung ein« Probe. Gleich tanzenden Irrlichtern bewegten sich die Knden Lämpckeiz. auf der weiten Eisfläche umher, plötzlich verschwindend, an anderer Stelle wie der auftauchend. Augenblicklich ist der junge Mann damit beschäftigt, ei ner Anzahl von Freunde» di« Schlitt schuhe ebenfalls mit eleklrifchen und zwar farbigen Lämpchen zu versehen. Sie beabsichtigen, mit ihrer neuen Er rungenschaft auf einem der Eisfeste, die aus den Thiergarten-Eisbahnen statt finden loerde», zu „glänzen". Der Londoner Zoolo gische Garten hat letzter Tage einen Schnee-Leoparden bekommen. Diese Gattung Leoparden ist sehr selten und nur in gewissen engumgrenzten Land strichen zu fi»d«n. Einstweilen hat man das Thier im künstlich erwärmten Lowenzwinger untergebracht. Sein nächster Nachbar ist ein schwarzer Leo pard, welcher auch «rst kürzlich in Lon don angekommen ist. 7