Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 09, 1894, Page 6, Image 6

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    6 W,e man mager wir».
Der liebe Gott kann es bekanntlich
Zeinem Menschen recht machen. Ist
Einer mager wie ein abgezogener
wenn Jemand überhaupt die Anlage
zur Beleibtheit besitzt. Schon von die
sem Gesichtspunkte aus war es kein
Wunder, daß Herr Mathias Wampa
«in Bartgeier und schlief wie einDachs,
mm am nächsten Tag voll dankbarer
Verwunderung darüber zu erwachen,
daß er sich noch am Leben befinde. Bei
dieser Leben-weise wur'oe Herr Wam
pacher immer runder und im Freun
fuhr ibm, wie allen dicken Männern,
beharrlich die Unbill, daß man ihm
nie mehr die Hand reichte, sondern Je
un'd dabei sagte: „Serwas, Blader,
wie geht's Dir denn!" Diese Gruß
sorm verletzte Herrn Wampacher über
Äre Maßen und er beschwor die
Freunde oft, ihre Antheilnahme an sei
nem Befinden nach einer anderen Me
thod? an den Tag zu legen. „Schau",
belehrte er beispielsweise einen Mage
-rrn, „schau, wie wär's denn Dir, wann
i Di' jed'smal beim Schlüsselbein
packn: und beuteln that und dazua
isaget: Serwas, Windhund! Wie thät
„Ah, das is ganz w.is anders," ver
setzte der Magere schlagfertig, „meine
Schlüsselbamr gengen Di' ja nix an,
i» sixt ja gar net untern Gilet, wohin
gegen Dei Patschen so aufreizend is,
daß ma hindippeln muaß."
Mit der Friedensliebe aller beleibten
Personen verzichtete Herr Wampacher
auf eine Widerlegung dieser Gründe
«nd schien schließlich gewillt, sein
Schicksal in Ergebung zu tragen. Da
«ahm ihn eines Tages sein Freund
Pichler, ein stämmiger Sportfex, bei
seite und meinte:
„Du, Wampacher, hiazt is 's höchste
Zeit, daß D' was geg'n Dei' Wimmerl
thust."
„lessas, kennt ma' mir schon was
von der Herzverfettung?" fragte der
dicke Hypochonder erschrocken.
„Na na, "dös net," beruhigte ihn der
Andere, „aber Du schaust ja schon aus
wia a Schotterwalzen und auf Ja und
Nan wirst an Flaschenzug brauchen,
wann's Di bewegen willst. Also, hör'
Mi' an. Wanns D' mir Dei' Ehren
wort gibst, daß D' acht Tag lang Alles
thuast, was i Dir sag', so garantir' !
Dir, daß D' fünfazwanz'g Kilo ab
nimmst. Willst?"
„Na, ob i will! Aber Du, net
wahr. Du marterst mi net mit Hunger
»rid Durst wia die Doktors. Maßt,
dös kannst net von mir verlangen, daß
i alser ganzer eintrickern soll wie a
S«nigel. Dös vertrag' i net, da
Kfrif' i liaber ganz auf mci' Leben."
„Kannst essen und trinken dabei
was Dir schmeckt, nur schanzen muaßt,
daß D'r d' Schwarten kracht. Hast
Surnapparate z' Haus, a Neck zum
Beispiel?"
?at hab' i."
„Der is für die Katz'i lass' D'r zwi
schen aner Thür a Reck anmach'n,
aber g'fchwind. Maring wird ang'-
Bangt."
Im Schweiße seines Angesichts ar
beitete nun Herr Wampacher, über
wach! von dem Freunde, auf dem Neck.
Noch zwei Tagen band ihm Herr Pich
ler gelegentlich einer Armwelle die
Hände zusammen, so daß der arme
Wampacher hilflos an der Stange
hing.
„So bleibst hiazt a paar Stunden,"
biktirte der Turnmeister.
„Dös halt i nöt aus," jammerte der
Märtyrer.
„Du muast. Hast m'r's net ver
sprochen? Wann D'r's ruhige Hän
gen weh thuat, mach' die Welle. Da
geht die Fett'n pfundweis furt."
„Nimm mi' awer, mir thuat schon
Alles weh und an Hunger hab' i a..."
„Nix, Du bleibst ob'n und wanns
D' Di' net schwingst, so kriagst den
Stecken da z' kosten... .Wart, i wir'
Di' a bisse! hutschen... .eins zwei,
«WZ zwei "
„Kumm' m'r net nah', i stoß mit
die Füah nach Dir, Du Willenbacher
»...awer nimm mi', sag' i "
In diesem Augenblick kam dieWirth
schafterin herein und meldete, der
Hausl?err habe soeben herauffragen
lassen, ob denn in der Wampacher'schen
Wohnung eine Transmission oder der
gleichen angebracht worden sei. Es
wackle das ganze Haus seit zwei Ta
gen und er müsse dringend um Abstel
dtnq des Unfugs bitten.
„Die Transmission bin i selber,"
stöhnte Herr Wampacher. „Nimm mi'
awrr, Pepi, Du fix! ja, der Hausherr
lnd't's net."
Jener, „IS eh' besser, wann wir die
nächsten Uebungen im Freien machen.
Bleibt's bei Dein' Wort?"
„Ja, aber anbind'n lass' i mi' nim
mer, i mach' schon von selber All's,
was D' willst."
„Guat. Alsdann pack' z'samm',
mir fahr'» am Semmering auffi; da
is a zehrende Höhenluft und für Be
wegung wir' schon i sorg'n."
Der erste Tag auf dem Semmering
wird Herrn Wampacher unvergeßlich
bleiben. Am frühen Morgen schon
weckte ihn sein Freund und trieb den
ächzenden dicken Kerl drei Stunden
lang vor sich her auf den Sonnen
wendstein wie einen Steinbock. Auf
dem Rückwege zog der Unerbittliche
einen Hammer aus der Tasche, befe
stigte ihn an seinem Stock und befahl
Herrn Wampacher, eine Stunde lang
Steine zu klopfen. Befremdet blickten
einige vorbeikommende Ausflügler auf
diesen sonderbaren Sieinklopferhanns.
„Is a Sträfling," raunte ihnen
Pichler zu. „Lebenslängliche Zwangs
arbeit er hat An' umbracht, und
weil er z' dick wird im Kerker, muaß er
hiazt a Weil unter meiner Aufsicht da
Staner schlag'n."
Kopfschüttelnd und sich um
blickend, gingen die Ausflügler ihres
Weges weiter, während der vorgebliche
Sträfling wie toll auf die Steine los
hieb. Auch diese Stunde verrann.
Aufathmend setzte Herr Wampacher
seine Elephantenbeine nach dem Hotel
in Bewegung. Hier angelangt, zog
ihn sein Begleiter nach dem Schuppen,
wies auf eine Holzsäge und begehrte:
„So, hiazt wirst no' a halbe Stund
Holz schneiden und klein hacken. Da
weil geh' i hinein 's Essen bestell'».
Bevor's D' net fünf Scheiter klein
g'hackt hast, kriagst kan Bissen.'
Fast weinend machte sich der Un
glückliche auch an diese Arbeit. Als er
fertig >var, sank er beinahe zusammen
vor Müdigkeit und Gliederschmerzen.
Nur ein ungeheurer Appetit hielt ihn
noch aufrecht. Seine Menschenwürde
fühlte er erst wieder, als ein umfang
reicher, über den Nand des Tellers
hinaushängender Rostbraten vor ihm
duftete.
„Kellner, schaffen S' mir noch zwei
solche Rostbrat'ln an für'n ersten An
prall; nachher werd'n wir weiter reden.
Hab' mir's ehrlich verdient." Und der
überhängende Rostbraten nebst Beila
gen verschwand mit beispiellose
Schnelligkeit vom Tische. Bewundern!,
blickte der Tischgenosse auf die stille
Majestät solchen Hungers.
Als der zweite und dritte Rostbra
ten ebenso rasch dem ersten gefolgt
waren, wollte sich Herr Wampacher den
Murid wischen.
„Wo is denn mei' Serviett'?"
jsragte er; „i Hab's do no' vor aner
Weil' alser z'sammg'legter neb'n mein'
Teller lieg'n seg'n. Hast es valleicht
Du wegg'nommen?"
„Alsdann wo is s' denn? Dö muaß
mir der Kellner sortg'ramt hab'n."
„So mach' do' kane solchen
G'schichten weg'n an Serviett', nimm'
Dir halt a-anders. Aber das kann ?
Dir sag'n, Wampacher. wann's D' so
fort einführst, >so is all's uinfunst. So
war's net g'mant, daß Du glei' drei
mal so viel ißt nach der Arbeit. Du
kannst net abnehmen, da gehst-Du ja
mit Pfunden in den Händen von da
fort, wia ma' in der Sportsprach'
sagt."
„Ja, mei' Liaber, dös geht net an
ders. A guater Arbeiter will a sei'
Essen hab'n. Neid' mir's net eini....
schau', es druckt mi' schon, weil's D'
mir's net vergunnst merkwürdi'!
Hab' i no' nia g'habt, so a Magen
drucken."
„Wundern thuat er si' a no'. Drei
Rostbratl'n san ja für an Wüsten
lew'n z' viel und so «Mischlingen!
Mei' Lebtag hab' i so an Wurf net
N'seg'n."
„Na, 's wird si' schon setzen," meinte
Herr Wampacher und faltete die Hände
über den gewaltigen Leib, um sein
Mittagsschläfchen zu halten.
Allein es „setzte" sich nicht. Gegen
Abend verstärkte sich das Magen
drücken und nach einer schlaflosen
Nacht äußerte der Patient den Wunsch,
heimzufahren. Er fühlte sich appetit
los und durch das ungewohnte Drük
einen Arzt befragen.
Acht volle Tage litt Wampacher an
einem räthselhaf'.en Magenübel, das
zuvor.
„Was hat Dir denn eigentlich
g'fehlt?" fragte man ihn von allen
Seiten.
„Der Doktor hat g'fagt, i hab' was
im Mag'n g'habt, was net eini g'hört
bist Du in alle Ewigkeit sicher. A
die Nostbratl'n 's Serviett' awischluckt,
der maß net. von ivas er Fett wird und
soll so bleib'», wia er is. Gott g'scg'n
Dir's!"
Mit offenem Munde starrte Herr
Wampacher den Freund eine Weile an.
Dann sagte er ein wenig ungewiß, doch
nicht abweisend:
„Was Dir net emfallt! Dös is ja
net die Möglichkeit aber wann si'
dös Serviett' net g'funden hätt',
möcht' i Di' do' bitt'n, daß D'n
Wirth nächstens fragst, was's kost't
i.. .i zahl's...
irlieqsl»uut-c.
Viersüßige Alliirte der
Armeen.
DeS Menschen treuester Begleiter,
der Hund, hat schon in längst dahinge
schwundenen Zeiten in den Männer
mordenden Kriegen gute Verwendung
gesunden. In der.neueren Zeit haben
sich die Franzosen seiner in ihren
langwieriAen und erbitterten Kämpfen
in Algier wie in Tonkin mit ausge
zeichnetem Erfolge bedient, ebenso wie
die Holländer in Atchin und die Rus
sen in ihren letzten Feldzügen. Auch
die vorsichtigste und gewandteste
Schleichpatrouille wird von einem dres
sirten Hunde bei dem Entdecken eines
Hinterhaltes weit übertroffen, wie die
Oesterreicher, Franzosen und Hollän
der zu erfahren Gelegenheit gehabt ha
ben. In den Dschungeln von Tonkin
und Atchin wäre mancher Posten,
manche Patrouille den im Hinterhalt
lauernden Eingeborenen zum Opfer
gefallen, wenn die Soldaten in ihren
drefsirten Kriegshunden nicht unüber
treffliche Kundschafter gehabt hätten.
Die Schweiz hat sich die guten Eigen
schaften des Hundes ebenfalls zu Nutze
gemacht und hält in dem Fort Fondo
del Bosco, welches zur Vertheidigung
des St. Gotthard-Passes über Airolo
dient, eine Anzahl von Hunden, welche
die Wachen nach vorgeschobenen Posten
begleiten. Daß diese Thiere sich zum
Botendienst im Gebirge vorzüglich
eignen, wissen die Schmuggler in den
Pyrenäen längst und in unserem eige
nen Lande, und zwar in den Bergen
von Virginien und West Virginien,
haben Mondscheinler in neuester Ait
solche viersüßige» Patrouillen zum
Schaden der Bundesbeamten mit vor
züglichem Erfolge verwendet.
MG-MM--
GMKM
MIM.
Die neuesten Versuche, welche in
Deutschland, Frankreich, Oesterreich,
Rußland und Italien hinsichtlich der
Verwendung von Hunden im Felde
engestellt wurden, haben so vorzügliche
Resultate ergeben, daß sie zu ständigen
Alliirten der" Armeen dieser Länder ge
macht worden sind. Der Hund ist ein
ausgezeichneter Wächter; er warnt
vor einem feindlichen Hinterhalt, be
fördert Botschaften wie Munition, ja
er bringt den Verwundeten Erquickung
und Hilfe. Schäferhunde, besonders
solche von schottischer Race, und glatt
haarige Jagdhunde eignen sich am be
sten für militärische Zwecke, doch benut
zen die Franzosen auch den Pudel und
Terrier. Die Deutschen ziehen die
grauen Schäferhunde vor, weil diese
äußerst gelehrig und sehr stark sind,
während die Oesterreicher mit Vorliebe
die Schotten benutzen. Im Großen
und Ganzen lassen sich die Thiere für
.ihren militärischen Dienst ohne große
Mühe dressiren, denn sie besitzen außer
ihrer großen Intelligenz einen sehr
scharfen Geruch und Orientirungs
-sinn; besonders werthvoll werden sie
durch ihre Ausdauer, Treue und An
hänglichkeit, die sie nicht nur für ihren
eigentlichen Herrn, sondern für ein
ganzes Regiment an den Tag legen.
Rußland. A»f Posten.
Als der beste und erfolgreichste
von Kriegshunden in der
nant Jupin, und in Oesterreich der
Thiermaler Jean Bungartz, während
die deutschen Jägerbataillone in ihn»
Jägern von Fach zahlreiche ausgezeich
nete Lehrmeister haben und in Italien
selche den Bersaglieri entnommen wer
den. Für den Kriegsdienst werden,
bei sonst gleichen Eigenschaften, Hunde
von dunkler Farbe vorgezogen, da diese
weniger leicht vom Feinde entdeckt wer-
Diese Dressur erfolgt auf Grund des
allgemeinen Princips, baß der Feind
ihn grausam behandeln und das Thier
sich deshalb unbemerkt an ihm vorüber
zuschleichen versuchen würde. In der
deutschen Arme- verfährt man deshalb
in folgender Weise. Mehrere Solda
ten werden in französische und russische
Uniformen gesteckt, worauf die Pseudo-
Franzosen und Pseudo-Russen in jeder
nur denkbaren Weise den Hund reizen
und ihn in den fremden Sprachen an
schreien müssen. Ist das Thier in die
höchste Wuth versetzt, dann erscheinen
!,?!il;chi Soldaten, welche es liebkosen
n-d Fi-ischstücke geben. In sol
cher Weise lernt der Hund die erste Lec
til'n ohne große Mühe. Bedeutend
schwieriger ist die zweite Lection. Die
selbe besteht darin, daß der Hund
lernt, nicht durch Bellen, sondern durch
Erheben der Pfote vor einem nahenden
Feinde zu warnen. Würde der Hund
laut bellen, dann würde er ja zum Ve
rräther des eigenen Herrn werden. All
tion und mit leisem Knurren zeigt er
an, daß sein scharfes Ohr einen Laut
oder Fußtritt Kchört hat.
Der Kriegshund muß ferner den
Patrouillcndienst lernen. Um Mel
dungen von den Vorposten nach den
Feldwachen zu befördern, wird er mit
einem leichten eisernen Halsband ver
sehen, das die Regimentsnummer aus
weist und an welchem sich ein kleiner
Beutel befindet. Sobald der Letztere
die Meldung aufgenommen hat, erhält
der Hund den leise geflüsterten Befehl
und fort geht es. In grader Linie
soll der vierbeinige Botschafter nach
feinem Bestimmungsorte eilen, allein
das lernt er schwer, denn von Natur
neigt er dem Umherstreifen zu. Allein
seine Schnelligkeit macht diesen Fehler
wett und sollte er wirklich von einem
Feinde gesehen werden, so würde der
selbe sich doch zweimal besinnen, ehe er
einen Hund von der Stärke eines Wol
fes angreift. Bei Schleichpatrouillen
in das Borterrain leisten die Hunde
ebenfalls vorzügliche Dienste, denn ihr
scharfer Geruch wittert den nahenden
Feind und ihr feines Gehör vernimmt
den leisesten Fußtritt, lange bevor der
Soldat dies vermag. Bei den franzö
sischen Manövern in der Umgegend
von Tours, die im Jahre 1890 statt
fanden, hat man die Hunde auch zum
Befördern von Munition benutzt und
ermittelt, daß ein großer Schäferhund
MO Patronen ohne jede Anstrengung
und mit großer Geschwindigkeit in die
Vorpostenkette besördern kann. Ver
suche, welche hinsichtlich der Schnellig
keit von Brieftauben, Hunden, Reitern,
Zweirad- und Dreiradfahrern ange
stellt wurden, ergaben, daß die Tauben
zum Zurücklegen einer bestimmten Ent
fernung K.M Minuten gebrauchten,
die Reiter 7.37, die B.OB, die
Zweiradfahrer 9.15 und d:e Dreirad
fahrer 10.40.
MM».
«MM?'
Krachen gewöhnt, dann hält er vor
züglich Stand. Alles in Allem ge
nommen, dauert es sechs bis acht Mo
daß man nur junge Thiire, die höch
stens acht Monate alt sein dürfen, zur
Dressur nehmen kann, erscheint wohl
selbstverständlich. Außer in den ge
schilderten Dienstleistungen sollen jetzt
auch Hunde im Ambulanzdienst benutzt
werden, ähnlich wie sie auf dem St.
Gotthard-Hospiz seit undenklichen Zei
ten Verwendung finden. Zu diesem
Zweck wird am Halsband des Thieres
ein kleiner Behälter mit Brandy oder
stärkender Suppe befestigt. In diesem
Dienstzweig muß der Hund lernen,
durch lautes Bellen den Krankenträ
gern und Begleitmannschaften der Am
bulanzen das Auffinden eines Ver
wundeten kund zu thun ; oft wird ein
Leichtverwundeter, der vor Erschöpfung
nicht weiter kann, aus dem Behälter
sich genügend erfrischen können, um sich
fortzuhelfen. In der Dressur von
Hunden für diesen Dienstzweig haben
besonders die russischen Jäger ausge
zeichnete Resultate mit Wolfs- und
Schäferhunden erzielt. Das Abrich
die Erde legte, worauf die Hunde auf
die Suche geschickt wurden. Hatten sie
Mann gefunden, so wurde ihnen
Ungefährlich. A.: „Wie,
e-k>awt«»rv.
Es war ein Winter wie der heurige,
mild und feucht. Ein kleines Häuf
lein Heidelberger Studenten waren
wir aus Geldmangel in den Armen der
„Alma mater" zurückgeblieben, hatten
die Weihnachtsfeiertage bei Skat und
Trunk verbracht und beriethen nun
im „Waldhorn ob der Bruck", wie
das Neujahr am Besten anzusaugen
sei.
Alberich, unser kleiner Archäologe
blickte sinnend zum Fenster hinaus.
Aus dem Neckar dampften Nebel und
hüllten die gegenüberliegenden Kuppen
in weichen blauen Duft.
„Auf der Molkenkur!" wirft Albe
rich hin, unsere Frage zu beantwor
ten.
So ein Vorschlag wird nie ohne
Protest ausgenommen, denn Studenten
theilen sich'ihrer Individualität nach
stets in drei Gattungen: jugendliche
Schwärmer, phlegmatisch? Bicrjeelen
und trockene Streber.
Die letzte Gattung war in unserem
Kreise nicht vertreten. Es erhub sich
also ein Streit zwischen den beiden
Ersten. Die Schwärmer stimmten
dem Alb-rich begeistert zu. die An
der«, schalten, baß man zu solcher
Jahreszeit in die kahlen Berge: llet
tern sollte. Es wäre hier unten feuch:
genug.
Die Bierseelen werden überstimmt.
Wir brechen auf. Es ist gegen drei
Uhr. Wir gehen am Neckar entlang.
Auf den Wassern wogt der Nebel gleich
w-ißsn. verführerischen Nixenlcibern
hin und her; ein süßes Murmeln
und Rauschen klingt aus den Wellen,
geheimnißvoll, zauberisch. Nun gehts
über die alte Brücke und dann in die
Berge. Bunte feuchte Blätter bedeck
ten in Masse den Boden und ein
schwerer Duft von verfaultem Holz
und Laub steig! auf. Durch die kah
len Bäume blickt lächelnd der blaue
lm Steigen wird uns behaglich
warm. Bis 'wir die nebligen Berg
gipfel erreicht haben, fühlen wir den
Mantel als eine Last. Endlich kreu
zen wir die Zahnradbahn auf die Mol
kenkur und steigen am Hang in die
Höhe. Dort oben winkt das gastliche
Haus mit seiner schönen Glashalle,
von wo der Blick weit hinaus in das
Neckarthal schweifen kann.
men? Die Saison ist längst geschlos-
„Seinen Heurigen hat der Wirth im
Keller und Num auch zu einem steifen
Grog." meint Alberich, „darauf können
Wils wagen."
Der Wirth war nicht wenig erstaunt,
als er unS am letzten Tag des scheiden
den Jahres sein Haus steuern sah.
Aber wir w, ->. n beliebte Sommergäste
und deshalb ließ er uns mit freundli
chem Gruß ein.
„Ein echter Studentenstreich," sagte
er, „aber ich bin auf etwas Aehnli
ches gefaßt gewesen. Sie trefsens
gut Ein Gläschen Neuen zum Zu
spitz?"
„Rechtschaffen!"
In der Halle war's zu kühl, wir
folgten unserem Wirthe in ein kleines
intimes Kneipzimmerchen, und bald
saßen wir am weiß gedeckten Tisch
und vor uns perlte in hoher, ge
schlissener Karaffe der goldige Wein,
kaum ausgegohrener Most von diesem
Jahre.
„Wollen die Herren das alte Jahr
bei mir schließen?" fragte der
y. . z ch
das Nxue beginnen, und zwar mit
Punsch, wenn Sie haben."
„Alles da, alles da Aber die
Herren "
„Nun was denn?" fragten wir un
geduldig.
sagte Alberich mit Pathos.' „Wir
Fe
auch sein Wesen nicht mehr in den
„Der Schawinsky?! Nein."
„Hat es nie gegeben!"
ganze Kerl hatte etwas Satanisches.
Der Wirth erschrak über den seltsa
men Gast.
Aber da bestellte er ein Liter Wein
„Wenn die Herren gestatten," setzte er
sich an den Tisch. „Ich bin von
Neckargeiniind über das Gebirge her
weiß es, aber was thut man nicht al
les, um die Zeit todtzuschlagen. Ich
lause gerne, und die Jahreszeit ist mir
überrascht« und ich hier Licht sah, trat
ich ein. Es ist Ihnen doch nicht un
angenehm?"
„Im Gegentheil Aber Sie noll
ten Schawinsky ?"
„Ja! Den Hai «S gegeben und gibt
ihn vielleicht noch, wer weiß?!"
„Sie kannten ihn?"
„Gut, so gut wie mich selbst. Es
sind jetzt reichlich zwanFig Jahre, so
vor und nach dem Kriege machte er
das Gebirge unsicher. Er mochte viel
leicht damals Ende der Zwanzig, An
fang der Dreißig sein. Warum sollte
er nicht mehr leben, irgendwo in Ruß
land. Er müßte jetzt Mitte der Fünf
zig sein; gewiß noch ein ganz schönes
Alter, um das Geld, das er hier mit
Dolch und Pistole verdient, in Ruhe zu
genießen?!" ' < E
„Bon Geburt war er ein rutheni
scher Graf, hier im Gebirge trat er auf
halb Karl Moor, halb Schinder-
Jetzt kam der Wirth mit dem Wein.
Der räthselhafte Fremde schenkte sein
Glas voll und leerte es auf einen
Zug:
„Ach, da? thut wohl. Lange, lange
habe ich diesen Genuß entbehrt. Die
ser Schaninskn spottete allen Bemü
hungen der Polizei. Und warum?
Weil ihn leiner kannte. Es war da
mals eine Panik im Gebirge. Irgend
ein eleganter Herr begleitete eine Da
me, zeigte ihr zufällig die Schönheiten
des Heidelberger Schlosses und plötz
lich an einer abgelegenen Stelle forderte
er ihr galant Uhr, Juwelen und Por
temonnaie ab, indem er mit einem klei
nen, scharfen Dolche spielte. Hatte er
sein Ziel erreicht, so lüßte er der Er-
falschem Namen."
„Prost! Schawinsky soll leben!" rie
fen wir Alle zugleich.
Bold, halb Engel."
Wirth das Gespräch, wenn, Sie jetzt
Punsch trinken wollen, das Wasser
locht."
Mein Nebenmann flüsterte mir zu:
kalten Kopf halten."
„Wozu? Etwa um ein paar SW»
Als ob der Räthfelhafte meine
Wirth zu: „Haben Sie Sekt im Kel
ler?"
„Gewiß, Herr!^
Wäldern auf, und im Thal« schoß ein
matter Lichtstreif hin, der Baseler
Schnellzugs sonst belebte nichts die
Nacht. Punsch und Sekt thaten ihre
Fremde schritt gelassen vorauf.
.Wollen wir nicht in den Bären
zwinger hinuntersteigen," fragte er,
„ich zeige Ihnen dann den Schlupf
winkel Schawinskys, es weiß ihn außer
mir Niemand.
Ein Steinkauz flog schreiend auf,
»nd sein Schatten huschte riesengestal
iig über die Schloßruine. Wir kletter
ten immer tiefer hinunter und machten
endlich vor einem verfallenen Keller
Halt. Der Fremde zeigte auf eine
vermauerte Bresche: „Hier ging es hin
ein, hier hatte er sein Absteigequartier
Tausend Fragen hatten wir noch
an den Fremden zu richten, die er alle
mit der größten Liebenswürdigkeit be
antwortete, ehe wir aus dem dunkelen
Bärenzwinger die schlüpfrigen Trep
pen hinaufstiegen.
Es war früh vier Uhr, als wir in
Heidelberg durch das Karlsthor mar
fchirten. Der Fremde zog die Uhr
wer weiß, wen, die früher gehörte,
dachte ich. denn ich war sicher, daß wir
es mit dem Schawinsky zu thun hat
ten.
„Meine Herren, Ihre Gesellschaft'»
sabrikant aus Essen."
Die Hüte Napoleon«.
Von sämmtlichen Kopfbedeckungen
ihn während eines schnellen Gallops
fallen lassen. Das Pariser Museum
der Artillerie, Herr Morel in Reims,
der Schlachtenmaler Armand Duma-
Spitze zur anderen 44 bis 47 Cenii
meter und sind LS bis 26 Zentimeter
Noch. Eine Ausnahme hiervon macht
Madame Cloite besitzt. Er ist viel
niedriqer. Seine Höhe beträgt nur
W Eentimeter,
Die schönere Seit«. ,
A.: „Ich finde es höchst unve schämt
hen!" A.: „Ach.... bitte.... dre-
Aus der Jnstruktionö-
Unteroffizier: Was geschieht also.
Rekrut: Er schimpft.
Das naseweise Kind.
Die kleine Else: „Was ist denn das
„Was ist das, ein« Kaserne?" Ba
ten, Papachen?" Vater (ärgerlich):
„Weil die stehenden Heere zu viel Geld
kosten."
kinderlosen Rhinozeros
vor mein Wort drufs, «t adoptirt Se
uss der Stelle."