Teut-ve Lfocal-Nachrtchte«. Provinz Brandenburg. Der Bau eines Antiken-MuseumZ in Berlin soll in nächster Zeit in An griff genommen werden. Der von Professor Fritz Wolf entworfene Bau plan steht bereits fest. Das Ge bäude, das besonders die Originale aufneh»,.n soll, wird seinen Platz dicht hinter der National-Gallerie er halten und in gewissen Anschluß an !das Neue Museum gebracht werden, wenn der Bau auch selbstständig durchgeführt werden soll. Aufsehen erregt in der Berliner Geschäftswelt der Selbstmord des langjährigen Pro kuristen des dortigen Bankhauses C. Schlesinger, Trier <k Co., Namens Felix Cohn.—Der Lehrer und Haus vater im Pestalozzistift zu Pankow, A. Sibulze, ist zu seinem 60jährigen Amtsjubilaum von der Universität Berlin zum Doltor Ehrenhalber er nannt worden. —In dem Cafe Kuck zu Forst fand eine Explosion statt. Dvtz Dienstmädchen des Cafehauses ist verbrannt. Der Besitzer und ein Kellner wurden schwer verletzt.— Kürzlich verstarb in Cottbus die neun zigjährige Ehegattin des emeritirten Predigers Nicolai, der schon eine lan ge Reihe von Jahren dortselbst wohnte. Kaum zwei Tage später ist nun auch der hochbetagte Ehegatte sei ner Lebensgefährtin in den Tod nach gefolgt. Die Verstorbenen hatten im Jahre 1881 das Fest der goldenen und vor zwei Jahren das der diamantenen Hochzeit begangen.—ln Mittenwalde ist das Siegel zu der Schuldverschrei bung der Stadt Berlin, das hisher fehlte, wiedergefunden worden. Es ist ein Wachssiegel mit dem Bären wappen Berlin's. Die Berliner Schuldverschreibung und die des Kur fürsten Joachim's sind dem Archäolo gen Dr. T. in Charlottenburg zur Begutachtung zugesandt worden. In Klein - Heinersdorf feierten der Ausgedinger Job. Bansen und seine Ehegattin, geb. Länger, den Tag der diamantenen Hochzeit. Der Jubilar ist 93, seine Frau 81 Jahre alt. Provinz Ost-Preußen. Tischlergeselle L. Hoffmann, Sohn des Loqenökonomen und Restaura teurs Hofsmann, zu Braunsberg, ist in der Passarge ertrunken. Um einen vom Strome fortgerissenen Kahn an's Land zu holen, sprang er in den .Fluß. Es gelang ihm jedoch nicht, das Fahrzeug zu erreichen. Die scharfe Strömung riß ihn mit, und er kam um. Selbstmord beging ein achtzehnjähriger Primaner in Kö nigsberg, der zu Michaelis d. I. das Abiturienten-Examen nicht bestanden hatte. Er vollführte den Selbstmord auf einem der Festungswälle, wo der Leichnam von einer Militärpatrouille gefunden wurde. Der Inspektor Äüstav Preuß aus Schoenfeld machte in der Behausung seiner Eltern zu 'Pr. Holland seinem Leben durch Er schießen ein Ende. Provinz West Preußen. Der älteste Bürger der Stadt Kro jante, der Schuhmachcrineister Dams, ist in seinem 97. Lebensjahre sanft entschlafen. Der Besitzer Beyer in Kl. Brinsk war mit seinem Sohne in einen heftigen Streit gerathen und wurde von demselben derart in den Tischlermeisters Franz Klemp zu Gol lub ausgebrochenes Schadenfeuer legte dieses, sowie die am Markt gelegenen Häuser des Kaufmanns Simon Sul tan. des Rentiers M. M. Cohn und der Mittwe Liebe Kiewe in Asche. Der Gymnasial - Oberlehrer Dr. Strehlke hat sich in seiner Wohnung zu Strasburg erhängt. Nach einer unerwartet vorgenommenen Kassen revision durch den Landrath aus Dt. Krone ist der Bürgermeister Wieczorek «on Tütz flüchtig geworden. Er wurde jedoch in Berlin festgenommen -und in das lustizgefängniß zu Schneideiniihl eingeliefert. Provinz Pommern. Im Wagner'schen Hotel, große Wollweberstraße 46, zu Stettin, er schoß sich der Amtsfetretär Johannes .Becker aus Alt-Köstin, Kreis Ran sind nicht bekannt geworden.—Durch Liebeskummer zur Verzweiflung ge trieben, sprang die 18 Jahre alte An die Fiicher Writh, Aak.r und Sohn, rietb der 39 Jahre alt«' Maschinist 46 Jahre alte Fischer Fritz Tode von dort von dem großen Segü über Bord geschlagen und ertrank. — In Freiheide hat der Bauerhvfsdesitzer Beske seinen Knecht, mit dem er in Streit gerathen und der dann wieser holt mit der Holzaxt auf ihn losge gangen war, durch einen Schuß aus der Jagdflinte getödtet. Provinz Schleswig-Hol stein. Plodiren, und im Nu war der ganze Raum in Flammen gehüllt. Zwei «Arbeiter trugen sehr schwere Brand wunden im Gesicht und an anderen Körpertheilen, drei Arbeiter weniger gefährliche Brandwunden davon. Der Rechtsanwalt v> Alten aus Wen torf wurde nach zweitägiger Verhand lung von der Strafkammer wegen Sparkasse ' angestellte Cafsirer Th. Ger als 130,000 Ml. veruntreut, unter seinen Gesinnungsgenossen das höchste Ansehen, spielte im politischen Leben eine Rolle und war mit Ehren ämtern bekleidet. Bis vor wenigen lahren hatte er noch das Amt eines Kirchenältesten inne, bis er von deut scher Seite verdräng! wurde. Provinz Schlesien. In der Bahnhofskasse zu Walden burg sind bedeutende Fehlbeträge ent deckt worden. Als der Bahnhofsin spektor Hossmann deshalb verhaftet werden sollte, «rfchoß er sich. —Der Landbriefträger Robert Hoffmann kräftetem und bewußtlosem Zustande in Wiinfchendorf aus dem Quais ge zogen.—ln Neustadt O. S. schlitzte der Schuhmacher Krawuschke dem Tischlergesellen Krause, dem Liebha ber seiner Tochter, mittels eines Schuhmachermessers den Leib auf, so daß der Tod sofort eintrat. Der Mör der wurde verhaftet. —An dem Bau erngutsbesitzer Vollmer zu Habel schwerdt wurde von einer Frau ein Raubmord verübt. D?»i Angefalle nen wurde die Kehle zerschnitten und ihm außerdem noch Stiche in den Kopf versetzt. Provinz Posen. Der Brahedurchstich bei Schönbo gen unterhalb Blomberg ist in diesen Tagen eröffnet worden. Der Durch stich hat bei einer Sohlenbreite von 27 Meter und einer oberen Breite von 60 —64 Meter, 4M Meter Länge.— Der 48 Jahre alt« Schiffseigenthii mer Uckert aus Fichtwerder ist in der Warthe bei Schwerin ertrunken. Beim Betreten des Brettes, das zum Kahn führte, ging er in der Dunkelheit fehl und fiel in's Wasser. —In Posen fei erte der Kreisgerichtsrath z. D. Gu stav Kllnzel, der 1879 nach Sljähri ger Dienstzeit aus dem aktiven Hochzeit. Sechs Söhne und vier Töchter nebst Enkeln wohnten dem Feste bei. der Haltestelle Pleßla der Fleischer in Elxleben der LS Jahre alte Land wirthssohn Albin Fischer, welcher vom Schöffengerichte zu Erfurt zu einer geringen Gesängnißstrafe verur theilt morden war, durch Ertränken Kreisphysikus in Preußen, der Sani tätsrath Dr. med. Deutschbein, Kreis physikus des Kreises Schweinitz. —Auf Gründe des Selbstmordes ist nichts welcher von Mäbendorfs Holzhauern gefällt wurde, erschlagen worden.— Man beabsichtigt in Weißenfels eine solche schon seit längerer Zeit in Leip zig besteht. Provinz Hannover. kanten Heinrich Geese, des Barbiers Fritz Kuhfuß und des Landwirths bilar zählt bereits 83 Jahre. Auf tödtet und 10 bis 12 Arbeiter sind Kaiserpokals für 260,000 M. verbo ten hat, strebt die Stadt dahin, den staatlichen Ankauf des Pokals zu er reichen. Es ist eine Commission von 6 Mitgliedern eingesetzt, um über das weitere Schicksal des Werthstückes zu berathen. Provinz Westfalen. Die Anlage einer Thalsperre in der Fllllebeie bei Altena ist nunmehr beschlossene Sache und soll der Bau baldigst in Angriff genommen werden. Derselbe wird 3!'O,(XX> M. kosten und der Teich wird >400,000 Kubikmeter Wasser fassen. Unter der Firma »Rheiner Bankverein Ledeboer, Drie tzen Co." wurde in Rheine ein Bankgeschäft mit 800,000 M.Grund- Bergmanns Menne in der Sophienau bei Schalke, wurde Morgens am Kaf feetisch sitzend todt aufgefunden. Ein der 40 Jahre alle Goldsticker Joseph mit einer Frauensperson zusammen wurden verhaftet. —Die 16 Jahre alle Therese Nolden in Bonn ist von einem hat. fing <5: Co in Berlin"und Leipzig an gestellt und wegen Betrugs zu 9 Mo naten Gefängniß verurtheilt worden war, hat sich im Gefängniß zu Kassel erhängt. Das von Alters her be riihmteßundespalais zu Frankfurt a. M.geht im März 1896 in venVesitz der berge, bei Fulda, ist auf dem Wege gestorben. Er war 1840 zu Asseln Großes Aufsehen erregt die Verhaf tung eines in Dresden-Neustadt wohn haften Arztes. Gegen denselben ist eine Anklage wegen schwerer Sittlich stalt betheiligte Beamte Mittasch bei sachten Lärm sind die Mordbuben schließlich entflöhe«. In dem Keller des Kaufmanns Liefack zu Freiburg ist ein Naphthafaß erplodirt. Vier Personen wurden schwer verletzt. > — In Leisnig feierte Dr. med. Moritz Müller fein Svjähriges Doktorjubi läum. Die Universität Leipzig hatte das goldene Doktordiplom gesandt.— In einem Hause auf dem Topfmarlte zu Plauen i. V. entstand Feuer, wel ches mit solcher Schnelligkeit um sich griff, daß binnen kurzer Zeit fünf Wohnhäuser und einige Hintergebäude eingeäschert wurden. Ueber 40 Fami- lien, von denen verschiedene nichts von ihrer Habe gerettet haben, sind obdach los. Der Kaufmann F. Aug. Opitz in Würzen feierte sein 60jähriges Bürgerjubiläum; er hat. lange Zeit städtische Ehrenämter bekleidet. Dieser Tage beging der Gartenbesitzer Frenzel in Oberseifersdorf mit seiner Ehegattin das seltene Fest der dia mantenen Hochzeit. Die Einsegnung des greisen Jubelpaares fand in der Wohnung desselben statt. Der Orts pfarrer überreichte bei dieser Gelegen heit im Namen des Landeskonsistori ums eine Bibel in kostbarem Ein bande. Königreich Bayern. In München starb Frau Barbara Müller, Rentbeamtenwittwe, im Al ter von 100 Jahren 61-2 Monaten. —Vor einigen Tagen wurde der letzte von der Typhusepidemie im Infante rie - Leibregiment ergriffen gewesene Soldat genannten Regiments als Re konvalescent aus dem Lazareth ent lassen und in die Heimath zur voll ständigen Wiederherstellung beur laubt. —Die in Miesbach wider die zwei eingezogenen Haberfeldtreiber ge führte Untersuchung ist bis jetzt resul tatlos verlaufen und wird deren Ver weisung vor das Kriminalgericht kaum erfolgen können. Weitere Ein ziehungen Verdächtiger sind bis jetzt nicht erfolgt. Der durch einen Schuß im Unterleib verletzte Gendarm sieht seiner Genesung entgegen, wird aber dauernd dienstunfähig bleiben. —Ein Streit zwischen den beiden Brüdern Strasser einerseits und den Knechten binz endete damit, daß von den Ge brüdern Strasser der eine Kopf linken Arm erhielt, während Gärtner einen schweren Stich in die Weiche be kam und dem Schneider die ganze Bauchwand durchschnitten wurde, an welcher Verletzung er starb. —Im Haufe des Viehhändlers Lehmann in der Herdgasse zu Speyer wurde in einem frisch getünchten Zimmer ein offener Koalsofen des schnellcren Trocknens wegen aufgestellt. Der Hausbursche und ein gewisser Michael Beh begingen die Unvorsichtigkeit, sich dort schlafen zu legen. Am Morgen Kar der Hausbursche durch die Koh lengase erstickt, Beh lebensgefährlich erkrankt.—Der 14 Jahre alte Schnei pellon hat sich aus Arbeitsscheu er hängt.—Der steinern? Unterbau der neuen Jsarbrücke bei Simbach ist nun znehr fertig gestellt und wird es dem-, nächst an die Eisenconstruction gehen. Die Gefammtkosten der Brücke sind auf 900,000 M. veranschlagt, wovon 600.000 M. auf den bayerischenAntheil entfallen. Beim Entladen einer Flinte mit dem Ladesiock erschoß sich unvorsichtiger Weise der 26 Jahre alte Küfer Heinrich Neckerauer in Groß karlbach. Königreich Württemberg. . Die Stadt Stuttgart hat befchlos >der Volksschule, der Mittelschule und Kuch, Alt-Hirschwirth G. Vientze von Birkach, I. Fr. Schäfer („Jakob Frie -4000 Mark als einmalige Entfchädi -24. Juli d. I. aus dem Felde arbei- Schäfer und Stiefel zu Mittelfischbach gerissen. Großherzogthum Baden. , In Karlsruhe ist der 73 Jahre alte Werkführer a. D. Karl Krauert beim Ueberschreiten des EisenbahnUbergan erhaltenen Verletzungen erlegen. Der Inhaber der großen Etrlinger- 'schen Kunstdüngerfabrik, C. Faist, dortselbst, ist nach bedeutenden Wech selfälschungen durchgebrannt. Der LI Jahre alte Matthias Möng von Bilfingen, Amt Donaueschingen, hat sich erhängt. In Freiburg versuchte der Mechaniker Benzing den mit ihm In einem Hause wohnenden Tagelöh ner Sebastian aus Rache zu erschießen und verwundete denselben lebensge fäbrlich. Auf dem Gaisberg bei Heidelberg werden gegenwärtig Ver- Errichtung einer Sternwarte vorge nommen. Bei einem Zimme/brand in Kirnbach sind die beiden zwei und Kinder erstickt. In Rheinbischofs heim ist die Bierbrauerei zur Pfalz vollständig abgebrannt. Mit knapper .Noth rettete sich die Familie des Be sitzers. Der Schaden ist erheblich. Der Besitzer, Hügel, ist versichert. Ver brannt sind auch die ganze Bibliothek der Lesegesellschaft sammt Einrichtung und die Instrumente des Musikvereins nebst einem Pianino. Dieser Tage feierten Postmeister a. D. Grimm und Gemahlin zu Wertheim in großer Frische des Geistes und des Körpers die goldene Hochzeit. Der Großherzog übersandte durch den Amtsvorstand Glückwünsche und eine Erinnerungs medaille mit seinem Bildniß. In Pfullendorf sind die Häuser der Witt we Reßle und des Postboten Mauz Schweiz. Das Betriebsbudget der eidgenössi schen Altoholverwaltung für 1894 sieht 14,096,000 Franken Einnahmen Aktivzinse von 1893 noch nicht be rechnet sind, und 8,200,000 Franken Ausgaben, somit einen Einnahmeüber schuß von 6,896,000 Franken. D?r Große Stadtrath von Zürich bewillig', ein Kreditbegehren des engeren Stadt rathes im Betrag von 830,000 Fran ken, abzüglich 160,000 Fr. Staatsbei trag für den Bau eines Sekundar schulhaufes und zweier Turnhallen in Außersihl, worüber immerhin noch eine Gemeindeabstimmung endgiltig zu be stimmen hat. In Bendliton wurde die Leiche des Fräsers Jak. Richli von Ostersingen aus dem See gezogen. Der Sonderbundsveteran Hs. Jb. Bertschinger in Mühlebach-Fischen tyal wurde kürzlich im Alter von 76 Jahren durch einen Schlaganfall ge troffen, welcher den Tod zur Folge hatte. Der Verstorbene hat als Sol dat beim Bataillon 48 (Fäsi) bei Gis likon mitgefochten. Den von einer Kugel durchlöcherten Tschako hatte er immer sorgfältig aufbewahrt. Der Schuhmacher Jakob Teuscher von Oberwyl wurde beim Streuefammeln in einem sogenannten „Ryt" von her abfallenden Steinen derart getroffen, daß er vor den Augen seiner entsetzten Kameraden mit zerschmettertem Haupt todt zusammensank. Der Verun glückte hinterläßt eine alte verwittwete Mutter. Der bekannte Meister schütze Hauptmann Streifs Luchsinger in Glarus hat im Kreise des Stand schiitzenvereins Mitlödi sein 60jähri ges Schiitzenjubiläum gefeiert. Jüngst verunglückte der 77jährige Bauer Johannes Freitag in Elm, in dem er beim Streuefammeln an steiler Halde ausglitschte und über einen ho hen Felsen hinunterstürzte, wo ihn die herbeigeeilten Seinigen als Leiche fan den. In der Rhone ist der Leich- Namens Dardellay, aus Martignn, der seit einigen Tage?« vermißt wuroe, aufgefunden worden. Es ist noch un aufgeklärt, ob ein Verbrechen oder ein Unfall vorliegt. Gerichtliche Unter- Oesterreich-Ungarn. Mit einer geringen Majorität ist Dr. Prix vom Gemeinderath aber mals zum Bürgermeister der Stadt Wien erwählt worden. In der be treffenden Sitzung kam es aber nach Verkündigung des Wahlresultats zu ?fo wüsten Auftritten, daß die Sitzung werden mußte. In den Arsten neun Monaten des laufenden .Jahres wurden aus den Bibliotheken des Wiener Volksbildungsvereins rund 180,000 Bücher nach Hause ent lehnt, während in derselben Periode des Vorjahres nur gegen 90,000 Bü cherentlehnunge» stattgefunden haben. Der 19 Jahre alte Sohn des in !Wien allgemein bekannten türkischen Großhändlers Nikolaus Zacchiri hat Ach in dem Hause seiner Eltern aus Liebesgram erschossen. In der Fett« waarenfabrik von Eisenstädter Co. lim zweiten Bezirke kam ein Brand zum Ausbruche, bei welchem zwei Ar cheiter tödtliche, der Fabrikdirektor Weiß an den Händen schwere Brand wunden erlitten. Die Unionbauge fellschaft von Laas liefert dem Bild hauer Professor Tilgner einen Mar morblock nach Wien, der 17,000 Kilo gramm wiegt. Die Kirche, das Posthaus und 4 Gebäude in Scharnitz winden kürzlich ein Raub der Flam men. Der Tuchfabrikant Theodor Graubner in Bielitz erschoß sich wegen zerrütteter Vermögensoerhältniffe. In Gmund, Millstadt und Metmitz wurde ein starkes, wellenförmiges Erd beben beobachtet. Die neue Taub stummenanstalt zu Klausenburg wurde kürzlich eingeweiht. In Czernowitz hat sich der Kassier der Staatsbahnen Johann Kolba» mittels eines Revol verschusses entleibt. Der Finanz wachaufseher Lauber wurde im Sanz graben auf der Straße nach Ober- Synoutz mit Wunden bedeckt todt aufgefunden. Lauber wurde wahr scheinlich von Schwärzern ermordet.— In Pifek starb Frau Rosa Fautl kurz vor der Hochzeit ihrer Tochter bei vol ler Besinnung. Ihrem Wunsche ge mäß fand an ihrem offenen Sarge die Trauung des Brautpaares statt. Ein interessanter Erb schaftsprozeß, in welchem Mitglieder des höchsten ungarischen Adels die flreitenden Parteien sind, schwebt zur Zeit vor dem Appellgericht in Pest. Der vor einigen Jahren verstorbene «Graf Felix Zichy-Ferraris ftn., heira thete seinerzeit die Tochter des Kur fürsten von Hessen-Kassel, Wilhelm ches Zweiten, Gräfin Emili: Rcichen .bach-Leschovitz, welche dem Grafen nahezu 6 Millionen Gulden T tgift ins Haus brachte. In die N >,tgift !war auch die sogenannte „N > auer Rente" miteinbegriffen, über welche der Schwiegervater die Aestim iung .machte, daß sie als Fideicomn zu nur den weiblichen Abkömmlingen zu fallen dürfe. Graf Zichy hat nun diese Rente, obgleich er sie dem Baron Rothschild um 100,000 Gulden ver kauft hatte, seiner Tochter Melanie, verehelichten Fürstin Paul Metternich, schon bei ihrer Verlobung zugesagt, da ier aber dieselbe ihr faktisch nicht über tragen konnte, bezahlte er dem jungen Ghepaar als Entgelt 6000 G. Jahres- Gras Zichy starb, machte seine Witt- Graf Ludwig Zichy-Ferraris, Baro ken Julius Szechenyi und Fürstin Paul Metternich und verlangen nun im Prozeßwege die Ungiltigleitserklä rnng des von der Gräfin-Mutter er richteten Testaments. Fürstin Paul Metternich strengte außerdem einen Prozeß wegen Bezahlung von 129,000 Gulden als Entgelt der ihr geschenk schen Gesellschaft in St. Petersburg geführten Expedition in die hintsr uralischen Steppen und nach Ust-Ust. Der Zweck dieser Expedition war die für die Erbauung einer Eisenbahn »ach dem Anx-Darja. Die Arbeiten bestanden hauptsächlich in der Erfor schung derjenigen Wege, welche die Grufier in der Richtung auf Uralsk zu benutzen pflegen. Nebenbei wurde die Nach den Ergebnissen dieser wesent lich im Auftrage der Rjasan-Urals ler-Bahn ausgeführten Erforschung diesen Tagen eröffneten Bahn von Wladikawkas nach Petrowsk am Kas pifchen Meer geschaffen wird. Das Schneeschuh - Lau fen im deutschen Heere entwickelt sich stetig weiter. Nachdem im Winter 1891 —92 die Uebungen, welche das 82. Infanterie-Regiment zu Goslar, das Jägerbataillon Graf Uark von Wartenberg zu Orklsburg und das hannoversche Jägerbataillon Nr. 10 zu Colmar i. E. auf Anordnung des königlich preußischen Kriegsministe riums auf Schneeschuhen anstellten, überraschend günstige Ergebnisse ge liefert hatten, wurde auch das schlefi fche Jägerbataillon Nr. 6 zu Hirsch berg i. Schl. mit Schneeschuhen verse hen. Neuerdings hat das Kriegs ministerium Schneeschuhe an das mecklenburgische Jägerbataillon Nr. 14 zu Colmar i. E., das pOmmersche lägerbataillon Nr. 2 zu Culm, das rheinische Jägerbataillon Nr. 8 zu Schlettstadt und das hannoversche lägerbataillon Nr. 10 zu Colmar i. E. liefern lassen. Es sind also jetzt bereits sieben Bataillone mit Schnee schuhen ausgerüstet. Das Opfer einer un sinnigen Wette ist der 18jährige Sohn des an der Köpenicker Chaussee bei Berlin wohnenden Schiffseigenthü mers Jonas geworden. Der Leicht sinnige hatte in einer Schifferkneipe in der sog. Bauernheide um 10 Mark ge wettet und sich erboten, in einem Zeit raum von 10 Minuten vier große Weiße, sechs Seidel und vier große Nordhäuser auszutrinken. Schon hatte er zwei Weiße „wie Wasser" ge trunken, zwei große Nordhäufer „auf gefetzt" und die erste Lage bayerischen Bieres vertilgt, als er aber die dritte große Weiße zur Hälfte ausgetrunken, stürzte er mit lautem Aufschrei zu Bo den und wand sich in krampfhaften Zuckungen, wobei ihm das Blut aus Mund und Nase drang. Auf Anord nung des Arztes wurde der Unglück liche nach einem Krankenhause ge schafft, wo er bald darauf verstarb. In der vorigen Woche wurde in der Nähe des Dorfes On denval unweit von Malmedy die ent kleidete Leiche eines Mannes gefunden, die am ganzen Körper Spuren von Schlägen mit einem Riemen zeigte und deren Zustand darauf hinwies, daß der Unglückliche noch einige Zeit nach der Mißhandlung gelebt habe. Bald darauf verhaftete man drei Ma nner aus dem Orte, die im Wesentlichen geständig sind, und führte sie in das Gefängniß nach Malmedy über. Das Dörfchen Ondeiival ist im Thale rechten Zuflusses der Amel sudlich von Weisines gelegen, zu dessen Bürger meisterei es gehört. Schon seit län gerer Zeit war die Behörde darauf aufmerksam geworden, daß dort eiir Hauptsitz des gewerbsmäßigen Schmuggels und unberechtigten Fisch fangs fei. Bewohner dieses Ortes ziehen häufig neun Stunden weit bis an die Ufer der Kyll, um Forellen zu fangen, und bringen dann ihre Beute auf Schleichwegen heim. Ihr Absatz gebiet ist hauptsächlich das benachbarte Belgien. Vor kurzer Zeit wurde von Malmedy ein zweiter Gendarm dort hin gesandt, um den Uebelthätern schärfer auf die Finger zu schen. Aus diesen Verhältnissen heraus sind dieße wcggrUnde der That wohl zu verste hen. Die grausame Art, wie man den Unglücklichen mißhandelt hat, deutet darauf hin, daß es sich nicht um einen Raubmord handelt, sondern um einen Racheakt. Der vermuthliche Haupt thäter, der Schneider C., ist ein un scheinbarer, bartloser Mensch, eher einem Knaben, als einem Mann: ver gleichbar. Aus dem Orte selbst ge bürtig, scheint er bei seinem Auftnt halt in Belgien auf eine schiefe Bahn gelommen zu sein; er ist schon vorbe straft. Im Gefängnisse spielt- er den lustigen Bruder, der sich die Zeit mit Singen vertreibt. Anders der Müller 'in dessen Mühle der schauerliche Vorgang sich abspielte; er vergießt viele Thränen und hat schon geistlichen Beistand begehrt. Sein Knecht, de? auch verhaftet ist, war erst kurze Zeit in seinen Diensten. Wiederum hat sich r der 1890 verstorbene Sir Robert kel, Arthur Peel, ist bekanntlich Spre -23M0 °Lstrl" M Aber von 1 1-2 Mill. Lstrl. darauf "blieb für die Familie nicht so sehr viel übrig. Immerhin wurde der Antheil Sir Robert Peels nach dem Tode seines Vaters im Mai 1890 000 Lstrl. festgesetzt. Diese große Summe hat nun der lebenslustige Robert Peel nach dem Vorbilde des als Jubilee Plunger bekannt gewor denen Venson in kaum drei Jahren durchgebracht. Er hat in der tollsten Weise gepumpt, unter dem Vorgeben, daß sein Antheil an den Familiengü tern doppelt so groß sei, als in Wirklichkeit der Fall war, und es dazu gebracht, daß er jährlich über 11,000 Lstrl. anZinsen zahlen mußte. Da er in einem Falle 60 Procent an Zinsen vergüten mußte, kann es nicht überraschen, daß die Geschichte vor dem Gericht geendet hat. Die jährlichen Ausgaben des jungen Herrn schwankten, laut eigener An aabc desselben, zwischen 16,000 Lstrk im Jahre 1889 und nahezu 160,000 Lstrl. im Jahre 1892. „Er habe etwas flotter gelebt," erklärte er dem Richter. Von den 10,000 Lstrl., die gewann, hat er den größeren Theil wieder verspielt und nur 3,000 Lstrl. zurückgebracht. Das reichte nicht aus, um die Schulden zu bezahlen, und die Gläubiger ergriffen den Weg des Rechts, um zu iHrem Gelde zu kommen. Wie eine galizifche Ju dengemeinde zu billigen Kohlen ge men von diesen zehn Wagen fünf zu rück. Damit war für die edlen Gali zier, die so ihren Bedarf gedeckt hat ten, der „60prozentige Nachlaß" voll- z.o<vn. dieser ..Schia'""?!?"!" Glaubensgenossen soll der Händler ein höchst verblüfftes Gesicht silbernen und goldenen Hochzeit, feiert zlfo ein 371-2 jähriges Eheleben. Eine Hochzeitsfeier dieser Art ist kllrz »ium dargebracht. , » 7
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