6 «US »er «rlnmerunqen eine» Schlachtenmalers. In der neuesten Nummer der be kannten, von Frau Baronin von Sutt ner unter dem Titel „Die Massen nie. der" herausgegebenen Monatsschrift »ur Förderung der Friedensbewegung nimmt Werefchagin das Wort. „Aus den Erinnerungen eines Schlachtenmalers", »zählt nun Were schaain in der genannten Zeitschrift „Vor fünfundzwanzig Jahren reiste -ich an der chinesischen Grenze durch Ortschaften, welche sich vordem in ei nem blühenden Zustande befanden und jetzt eine unfruchtbare Wüste darstel len. Noch stehen die Bilder vor mei nem Gedächtniß: Ich nähere mich der Stadt Tschugutschock, welche noch vor Kurzem bei 10,000 Einwohner zählte. Von außen könnte man denken, daß diese Stadt wie jede andere beschaffen sei: die Mauern. Thürme, Hausdächer mit den unvermeidlichen Drachen find vollkommen unversehrt und glänzen in der Sonne: nur eine Menge großer, verzweigter, vollkommen ausgedörrter Bäume bringt mich auf den Gedanken, daß in der Stadt etwas nicht geheuer sei Ich fahre hinein alles leer! Auf den Gassen liegen im Schmutz die Hausgeräthe und die verschiedensten Dinge durcheinander: winzige Schuhe der chinesischen Weiber, Männerzöpfe, Kupfermünzen u.s. w. Diese letzteren sind nach chinesischer Sitte an Schnü ren aufgereiht und finden sich in solch' ungeheurer Mengt vor, daß man ganze Waaen damit beladen könnte. Nun komme ich vor die Festung. Das Hauptthor derselben ist arg hergenom men. Da die Belagerer durch einen offenen Angriff gar nichts zu erreichen vermochten, obzwar sie mehrere primi tive Thürme errichtet hatten, unter gruben sie die Mauer und drangen ii. den Durchbruch ein. Sie hatten hier zu eine finstere Nacht gewählt, wäh rend die Einwohner schliefen und die Garnison den Nachtdienst nur nach lässig versah. Unter den Mauern «anze Haufen von Köpfen und ver schiedenen menschlichen Knochen: an manchen Stellen, wo ein heißer Kamps -stattgefunden oder wo von den Mauern die abgeschlachtete Garnison herabge worfen worden, gab es buchstäblich Pyramiden von Kopsen! Die ganze Umgegend der Stadt ebenfalls mit Schädeln besät. In den benachbarten Dörfern, welche gleichzeitig von einer 15,000 Mann starken Garnison, die zum Entsätze der Belagerten herankam, besetzt wa ren, die Gassen und Haushöfe mit Skeletten und Schädeln verbarrika dirt. Ringsum, auf den Feldern, wie weit nur das Auge reicht, überall Schädel, Schädel, und Schädel! Ich erinnere mich ganz gut, daß ich bei meinen täglichen Wanderungen mit dem Farbenkistchen unterm Arm fast bei jedem Schritte mit dem eisernen Ende meines Sonnenschirms an ei nen Schädel schlug: vielleicht wird man mir keinen Glauben schenken, aber ich übertreibe nicht! Die Arm- und Beinknochen waren zum Theil noch mit Kleidern bedeckt und behielten ihre ssorm. aber weder Fleisch noch Haut war daran. Disse hatten die Wölf- und Schakale aufgefressen und die blank, voni Regen gewaschen, von der Sonne gebleicht. Einige Zeit vor meiner Anlunst war es gefährlich, sich dreist. Ich besuchte längs d?r chinesischen Grenze einige solche Städtchen, in die unerwartete Begegnung, vor mi, stehen blieb- und hierauf wie ein Blitz in der Stepve verschwand. Eine, der russischen Grenze fast bis zur gro ßen Mauer sich in demselben trostlosen Zustande befand, und daß in de?. Städten, welche 200,000 Einwohner zählten, deren Zahl auf 15—10,000 wußte, in welchen aber von 15 bis 20 Millionen Chinesen, Mandschuren. mehr Volt etwa 20 bis 25 Millio buna saaen. in einem Zeitraum von »irca 20 Satiren in China 40 bis ?>L Millionen Menschen aus den verschie denen mongolischen Stämmen, welche die Bevölkerung dieses Reiches bilden, vernichtet worden sind. Zwei Erinnerungen, zwei Andenken sind mir vom Besuch: dieser Orte ge blieben: eine kleine Sammlung von chinesischen Schädeln und das Bewußt sein der Thatsache, daß in unserei. Zeiten die Menschen, obzwar sie sich nicht gegenseitig auffressen, sie sich doch abschlachten, erschießen, erschlagen —> mit derselben Wuth und mit dersel ben Ueberzeugung von der Würde und ser Organisation der intellektuellen Platz macht. Man muß unbedingt annehmen, daß diese Veränderung in, heute beherrscht das barbarische Gesetz Moses „Aug' um Auge, Zahn um Zahn" die Gesellschaft. — Bessere Re- Jch gestehe, daß mir unter allen Mitteln und Arten der Abkürzung und Unterbrechung des menschlichen Lebens ehesten der Krieg, welcher die größte Zlehnlichkeit mit einem regelmäßig organisirten Svort zeigt, zusagt. Ein and die Besriedignug. nachdem man ei nen Menschen gestreckt hat, demjenigen zolltommen gleich kommt, welches man interessan! und anziehend, wenn man sich so ausdrücken darf, ist die Töd tung in Folge eines die Nichtstätte Ekel ein! Und sende Sorgfalt! Ich erinnere mich ei, ner solchen Theilnahme noch mit Zugabe der Naviiät in Mittelasien, wo der bereits vollkommen zur Ab „Wartet! Wartet ein bischen!" „Was ist denn?" „Da habe ich im Leibgrütel zwanzig ! Heller, schau, daß Tu nicht vergißt, si>, meinem Weib zu übergeben!" „Also, ruhig halten!".... Die Mitielasiatei! sind in dieser B: Ziehung viel logischer Europäer, steren als in zwei Eremplaren vorban- Cban oder Emir, welcher den Befehl aibt. dem schuldigen Verbrecher ein mal einHaar zu krümmen erlaubt und denselben zu beleidigen nicht gestattet, ihn gut zu nähren, sogar manche Lau» nen desselben zu erfüllen befiehlt, hieraus aber denselben zu todten be schließt. Ich glaube, daß die europäische Ge sellschaft, der Logik wegen, sich eben dem alle diese Proceduren des Hän gens. Kövfens. Erschießens den An schauungsunterricht eines tiefen Bar. versönlichen Meinung könnte die Ge sellschaft die notorisch schädlich Sub jecte lebenslänglich eingesperrt halten, thut. Man hat mich oft wegen mei. ner Bilder gefragt: Glauben sie denn, daß es möglich sei, den Krieg zu ver meiden? Nein! ich halte dafür, daß dies dem aeaenwärtigen Stande der gesellschaftlichen Entwickelung nicht möglich fei: ich bin aber weit davon entfernt, mich vor der Moral des Krie ges zu beugen und glaube, daß man, Gesellschaftsklassen herrührende Beur Prinz Geora von Sachsen und wei land Prinz Friedrich Karl von Preu ßen zu sprechen und deren Antwort war kurz! ..Das Alles behaupten Leute, alltäglichen christlichen Mora l direkt widersprechendes. „Rühre nichts Frem des an" faat diese Moral. „Nimm, raube, was du nur kannst!" predigt der Krieg;—„Betrüge nicht, handle nicht listig." „Betrüge, schwindle!" „Tödte nicht!" —fordert die christ liche Moral— „Tödte, schlachte!" be fieblt der Krieg: je mehr Du getödte! haben wirst, desto größeren Lohn er hältst Du, sowohl in diesem, als auch in dem zukünftigen Leben. Auch da für, daß man Dörfer, Städte, ja ganz» Gegenden zerstört, daß man Hunderte. Tausende. Millionen von Menschen des Obdachs beraubt.... wird man ent lohnt sowohl in diesem, als auch in. künftigen Leben!...." Ntttersalz. Das sogenannte Bittersalz (englische- oder Epsomsalz) ist kein ganz harmlo auf Folgendes aufmerksam gemacht: 1. Wird Bittersalz (in zu großer Menge) nicht aus einmal, sondern nach zweifelbar wie ein (die Verdauungs wege) reizendes Gift. 2. Wird es in großer Menge auf einmal verschluckt, lich infolge einer lähmenden Wirkung auf das Centralnervensystem. Es sollen nach Dr. Sang einige wenige Fälle verbürgt sein, in denen Personen durch zu starken Genuß von Bittersalz (60 bis 120 Gramm innerhalb einiger Stunden) unrettbar verloren waren. Gegen Haarschwund hat der Pfar rer Sebastian Kneipp ein Mittel ent deckt, nämlich die—Brennessel. Diese Pflanze soll dort, wo die Haarzwiebeln noch nicht erstorben sind, neuen Haar wuchs erzeugen. Das Recept lautet folgendermaßen: 200 Gramm fein geschnittene Brennesselwurzel werden in einem Liter Wasser und einem kalben Liter Essig eine halbe Stunde gesotten und dann der Absu» abgegossen. Mit dieser Flüssigkeit wird der Kopf vor dem Schlafengehen gut gewaschen. Um das Sprödewerden der noch Vorhände nen Haare zu verhüten, wird der Kop! wöchentlich einmal mit feinem Salatr' abgerieben. Schwabenstreich. Auf de, Bahnlinie Medingen-Urach besteht sin die »alteltelle Güterstein die Berord nuna. daß der Zug nur halten dürfe, wenn sich fünf Personen während de» Fahrt zum Aussteigen beim Zugmei-- fter anmelden. Nun wollten vor eini gen Tagen drei Personen an genann ier Haltestelle aussteigen: alle Bitten balsen jedoch nichts. Da kamen die Drei auf einen rettenden Gedanken. Sie kauften sich miteinander noch ein vierte- Billet und ein fünfter Passa gier erbietet sich endlich von selbst zun. Aussteigen. Also bält der Zug. Die Drei mit ihrem vierten Billet steige!' aus, der Vierte auch. Aber ehe de- Zug zur Weiterfahrt pfeift, steigt e: lächelnd wieder ein, um ruhig nach Urach ,u fabren. D-m Buchstaben der Verordnung war G-nüze geleistet. Verschiedene Gefühle „Adieu, Fritz! Meine Braut komm: ich fahre in die Rosenau!" „Und ich aus der Haut meine Schwieger mutter ist da!" , «vi» Afrika« Sitdspitze. englischen Colonien auf der Chicagoer Weltausstellung verhältnißmäßig viel besser vertreten sind, als England Neu-Süd-Wales und die Capcolonie. Die Ausstellung der letzteren sei hier etwas näher in Augenschein genommen. Sowohl im Bergbaupalast wie im Ackerbaupalast ist das Capland vor trefflich repräfentirt. Namentlich aber die Ausstellung in letzterem zeichnet sich durch Vollständigkeit und höchst ge schmackvolle Anordnung aus, und ihre reichhaltige Sammlung von Straußen federn, Elsenbein, Getreide, Weinen, Wolle und den silberglänzenden Vließen der Angora-Ziege machen sie zu einer Attraction erster Güte für weibliche und männliche Besucher. Dabei ist Alles dem Auge nahe genug gerückt und hübsch mit Etiketten versehen, so daß man eine rasche und ziemlich vollstän dige Vorstellung von den Schätzen jenes weit entfernten, ergiebigen Erdstriches In der Mitte des Raumes erblickt man eine Sammlung kunstgerecht aus gestopfter Thiere. Die Angoraziege mit ihrem schönen langen Haar, die weiße und rothgefleckte Boerenziege, welche als Heerdenführerin unschätzbar ist, und die einheimischen Schafe mit ihrend auffallend fetten, plumpen Schwänzen spielen dabei eine Haupt rolle. folg in Südafrika betriebene Strau ßenzucht lebhaft veranschaulicht, und wir können nur wünschen, daß mit der thllmliche Matte besteht aus nicht weni ger, als 300 zusammengenähten Schwänzen. Die ausgestellten Waf fen und noch mehr die Kleider der Ein geborenen, unter denen ein seltsamer Mantel aus gewundenen Streifen Pelzes (für die Gattin eines Häupt lings bestimmt und nur bei feierlichen Gelegenheiten getragen) und die Kaf fern-Halbmäntel aus Palmblättern be sonders auffallen, bieten vieles Ueber rafchende. Ein Häuptlings-Hut aus Pelz erinnert stark an den Geschmack unserer Sioux oder Apatfchen-Jndia ner. Nicht weit davon ist der größte Elephanten-Stoßzahn der Welt »p sehen. Die Pflanzenwelt des Landes wird uns durch eine sehr schöne Wassersar- I luiig tropischer und halbtropische» Fische, mit dem ihnen eigenen glänzen- den Farbenschein, ist ebenfalls in Was serfarben geboten. den Tabak vom Capland kennen, dann den großkörnigen Weizen, Mais, Hafer, Bohnen, Linsen, Erbsen, Gummi Ara bicum, Farbstoff« u. s. w. Natürlich sind auch die Reben vertreten, welche polirter Straußeneier. Ter Geburtstag Bu»d>»as. Von der Insel Ceylon schreibt ein dortiger Berichterstatter der „Köln. Bolksztg." untcrm 11. Juli d, I.; der Polizei streng untersagt, und der Oberpriestcr wird sür solche Falle ver antwortlich gemacht. phanten gehen noch zwei, jeder von zehn Priestern besetzt, welche aus gol denen Gesäßen stets wohlriechendes bunte Papierlaierne an langer Stange tragend. Die ganze Prozession ist um geben von Tausenden von Eingebore nen. Betin Scheine der Papierlaier ne», sowie der brennenden Lelnapse, Abend? bis 4 Ulir Morgens. Polizei beweist Folgendes ': An der Wand, in der Borhalle des großen Buddha-Tem pels, ist eine Anzahl Bilder angebracht, welche die Martern in der Hölle be greiflich machen sollen. Jedes dieser großen Bilder zeigt, wie Eingeborene ropäische Klxjdung und ihre Gesichter sind weiß. Ob ein Europäer, welcher diese Bilder sich ansieht, von dieser Darstellung sich geehrt sühlt ? Von Selbsterkenntnis Ztg.": „Bitte. Damit gegend dringendft, mir nichts mehr zu borgen. Zollbrunn. Peter Toppel vulgo Biebigau." biren. „Was schüttest Du denn da Mann?" „Ehloralhydrat, ein Mit nicht geHolsen, jetzt probir ich, ob's den Wanzen hilft." —E in A u fschn eid e r. Frau lein: „Also. Sie fahren wirklich so schnell. Herr Flieger?" Radfahrer: „Na, ich tann Jhn:n sagen, wenn ich in dem einen Torse niese, jagen sie in dem nächsten .Prosit!' (Vtadsahr» Humor.) Ter Mes sel. Mir leben in einer wechselvollen Zeit. Nicht blos die Moden wech seln jeden Augenblick, sondern auch oas Wetter, die Minister, die politi älle naslang, und ganz abgesehen noch davon, daß so viele überflüssige Re densarten und Korrespondenzen ge dein, kurzum Begriffe und Dinge aller Art werden heutzutage oer- und gewechselt, und derjenige, glücklich schätzen. —' Unter solchen Umständen sollte man denn nun also billiger Weise wohl ei öder gar als „Baron" legitimirt wur de, so kannte seine Devotion keine Grenzen und er wagte alsdann nur in größter Unterthänigkeit seine, aller dings quittirte, Rechnung zu präsenti ren, wobei es natürlicher Weise denn auch niemals passirte, daß dieselbe nicht sofort beglichen wurde, denn Barone und Doctoren Pflegen äußerst penible und pünktliche Zahler zu sein, daß weiß man ja. Kürzlich war ihm aber doch mal et was ganz Eigenthümliches passirt. Der Baron von F. nämlich, ein ganz neuer und über die Maßen feiner Kunde, hatte eine höchst elegante voll ständige Einrichtung bei unserem lie ben Krause gnädigst zu bestellen ge ruht, und als dieselbe denn nunmehr sicher unter Dach und Fach gebracht war und der glückliche geschweifte Mö belfritze so recht schweifwedelnd seine Rechnung über 2000 Mark ergebenst unterbreitete, da hatten der Herr Ba ron im allerherablassendsten Nasal tone geäußert: „Alles sehr schön, mein lieber Meister, aber wo ist denn der Wechsel?" Krause verstand nicht gleich: „Weck—sel? Wat sor'n Weck— sel?" fragte er in bescheidenster Unter würfigkeit. „Nun, den Wechsel über die 2000 Mark!" klang es schon recht ungeduldig zurück.,, Ick weeß jarnich, hochjeöhrter Herr Baron " „Was wissen Sie nicht? Sie müssen doch einen Wechsel mitgebracht haben!" riefen der Baron zornig erregt, „oder glauben Sie vielleicht, daß ich die paar lumpigen Möbel auf Kredit ent nehmen will?" Meister Krause wußte thatsächlich nicht, was er in diesem Falle antwor? ten sollte. Vollständig verblüfft stand er in gebückter Haltung vor dem hoch geborenen Herrn und erst mit vieler Mühe gelang es diesem, den beschränk ten Tischlermeister darüber aufzuklä ren, daß ein von dem Herrn Baron von F. acceptirter Wechsel eben baares Geld, ja eigentlich noch viel werthvol ler als solches sei: „Jedes Bankinsti stut, jeder Geschäftsmann nimmt ein derartiges Papier sofort in Zahlung," erklärte der Herr Baron, „selbst dann, wenn Sie als Aussteller Ihren Na men darunter setzen! Passen Sie nur mal auf. wir werden das Ding gleich mal Probiren." Darauf gingen der Baron an Höchstihren Sreibtisch, hol macht. (Das Ding sah wirklich bei nahe aus wie ein Tausendmarkschein in Civil!) Und siehe da, es war wirklich so, wie der Herr Baron ge sagt hatten. Als der immer noch äu ßerst verwunderte Krause mit seinem Wechsel zu seinem Holzhändler tam, da nahm dieser denselben ohne Weite res für 2000 Mark in Zahlung, und Krause war so recht im innersten Her zen froh ijber diese Wechselwir kung! Von so gebildeten Leuten kann man doch wirtlich immer allerhand lernen, man sollte es. gar nicht glau ben. Sechs Wochen später ereignete sich etwas höchst Seltsames. Der Herr Baron von F. waren nämlich plötzlich „Wechsel, Wechsel? Ach so! Ja, richtig, ich entsinne mich. Nun. was soll damit wohl geworden sein? Wer weiß, wo in aller Welt der sich herum treibt!" Krause horchte hoch auf:„So? Zs er weg?" fragte er neugierig. „Nun, selbstverständlich, bester Krause, solche Papiere läßt man doch im Geschäftsleben nicht lange liegen." „Nich?" und Krause athmete so recht von Herzen erleichtert aus, „n-y det is man en wahret Jlück!" „Wieso denn, mein lieber Freund Krause?" „Ja, der Herr Baron is nämlich ooch weg!" meinte Krause schlau mit den Augen plinkernd, „und wer weeß, M in aller Welt der sich ooch herum dreiben mag!!" Der Kaufmann blickte vem alten guten treuen Kunden einen Augenblick fest in's Gesicht, als ob er etwas Besonderes in demselben ent decken wollte. Als er aber weiter wohl keine Spuren von ausbrechendem Blödsinn oder sonstigen ähnlichen Dingen in demselben wahrnehmen konnte, da entgegnete er nur einfach mit üblicher kaufmännischer Kaltblü tigkeit: „Nun, das wird denn ja wohl schon Alles seine Richtigkeit haben! Nicht wahr, Sie hatten doch selbst Ihre Unterschrift unter den Wechsel gesetzt?" . „Jawoll, det hatte ick!" erwiderte Krause mit männlichem Stolz, denn er war sich einer ungewöhnlich guten und festen Handschrift bewußt und hatte auch stets die Worte „Emil Krause" sein ganzes Leben hindurch orthographisch richtig geschrieben. „So? denn kann ja also weiter mit dem Dinge nichts Unangenehmes vor kommen!" war die ruhige Schlußbe merkung des in solchen Sachen selbst verständlich sehr beschlagenen Holz händlers, und Krause ging also, voll ständig im innersten Herzen zufrieden gestellt, seiner Wege. Wer beschreibt aber das maßlose Erstaunen unseres guten Freundes Emil Krause, als nach weiteren sieben Bildsläche erschien und dem vollstän dig aus den Wolken Gefallenen in sei ner eigenen Werkstätte zur Bezahlung zugehen. Allerlei «souliffenspSke. In der Wiener Mg. Ztg. erzählt L. v. Poyßl folgende Coulissenspäße: „Hätte sich's Adolph Christen, der un gen Schauspieler war. Stets nach neuen Opfern lechzend, hatte sie sofort ihr Auge auf Christens vielverspre- Das Publikum johlte. Karl fand nicht mehr Zeit, seine Amalie zu erstechen und dann sich dein Manne — Fas » Preis!" '.erkaufend Bei entsprechender Größe neue Heirath nicht f-uSgeschlosstn.
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