Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 24, 1893, Page 7, Image 7

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    ZeutscheS-eaMachr»»«»«.
Provinz Brandenburg. k
Tie Rentner B. Schäffer und Jo
Hann Siebelt in Landsbcrg a, W- fei'
erien ihr .'»»jähriges BürgeriubiläuiN'
Tas Hotel zum .Schwarzen Adler, z
daseibs! ist vollständig niedergebrannt.
Während einer Treibjagd in Mall- z
now wollte der Kaufmann Fritz Mey- z
sahn einen Kraben überschreiten. Da-
bei entlud sich der eine Lauf seiner
Flinte und die volle Ladung iraf den
Schützen in die rechte Körperfeite. so
daß er nach lurzer Zeit verstarb.
Ter Gutsbesitzer Albeit Kresstn aus ,
Michlitz, welcher nach Berlin gelommen
war »iid etwa 2500 M. in Werthpapie-
ren mitgenommen hatte, ist seitdem
spurlos verschwunden. —Bei dem Forst- s
meister Urff in Neuhaus traf vor eini- j
gen Tagen der General-Forstdireltor
Dietrich Brandis aus Indien ein, um
die seit einiger Zeit gepflogenen Unter-
Handlungen über einen Lehrgang für i
indische Forsteleven zuin Abschluß zu
dringe». Demnach werden eine An- ,
zahl indischer Forsteleve» zu einem fünf-
monatlichen Kursus auf genannter
Oberförster« eintreffen, um die deut-
Iche» Forstkulturen prattisch kennen zu ,
ProvinzOstPreußen. s
Der in iielten Kreisen bekannte Rit> >
"tergutsdesitzer v. Rochlitz auf Seeburg >
beging die Unvorsichtigkeit, bei der >
Heimfahrt »»n einer Jagd das Gewehr >
nicht zn sondern dieses gel»,
den aus »«> Wage» z» nehmen, wo es
sich durch »«jchütterung entlud. Der
Schuß »ran, ihm in den Arm. auch
wurde ihm ein Finger weggeschossen.
Zur beisere» Behandlung begab er fich
nach Berlin, wo er jetzt an Blutver- ,
giftuiig gestorben ist. —Gastwirlh Fey
erabend und Privatschreiber Malletzli
von Aösjel hatten gegen den Gvmna
sialdirector Buchholz falsche Denuncia
tionen wegen Majestätsbeleidigiing ein
gereicht. Vom Schwurgericht in Bar
tenstein wurde nun Feyerabend
Beleidigung in 4 Fällen zu sechs Mo
naten und Malletzli wegen Beihilfe zur
Beleidigung und fahrlässigen Falfch
eids zu 8 Monaten Gefängniß verur
lheilt. Im Dorfe Alt-Gellond hat
(»irai von Mirbach - Svrquitten eine
Korbflechlanstalt errichtet, in der etwa
zwanzig, meist gebrechliche Personen,
denen eine andere Erwerbsart schwer
falle» würde, allerlei Gegenstände, wie
Sofa». Stühle, Körbe ». f. w. auf
Accord flechten. Die Arbeite» find
lohnend, so daß auch junge Leute aus
her Umgegend Gellonds die Korbflech
terei erlernen. t In Stallnpönen
Postdirector, Lieirtenant a. D. Gustav
Rohde. Ter Grundbesitzer Quark
fchlits in Mantwillate» hatte im vori
nahwe des Anwesens solgende» Nacht
brannten die WirthschaftSgebande nie
der, wobei ein Koffer der Frau See
hau». in dem sie Werthsachen im Be
trage von 15,000 Marl, sowie eine Ur
kunde aufbewahrte, aus deren Grund
ging. wurde jetzt wegen
Brandstiftung zu drei Jahren Zucht-
Haus verurtheilt.
Provinz WestPrenßen.
Wegen Eittlichleitsverbrechen wurdr
der Kart Block aus Garnsee
dorf aus 8 Jahre ins Zuchthaus ge
wenigen Tagen einem Söbnlei» das
Lebe» geschenkt. Der Rentier, sru
here Bürgermeister Eupel aus Apolda
worden. t Der Oberlehrer am Gym
nasium, Professor Dr. Biskupski in Kö
nitz. 4 In Jakobsdorf der Direllor
der Priester-Enieritenanstult für das
Bislhnm Kulm, Lic. Gorecki, der
erste G-'stüche, welcher wegen Ver
mit Hinterlassung van 30,000 Marl
plötzlich gestorben ist.
.Provinz Pommern.
s Der Besitzer der Güter Ratteik und
Zirchow, Eugen L»oendolff. .'Z»
Jahre» nach Amerika gegangen war
und dort ein Mühlwerl betriebe» hatte,
180,000 Mk. geerbt. 112 Der lang
iiasiuins, Dr. Ernst Brand in Stral
sund. Der Hauptzollamts - Assistent
Birr in Sirinemünde wurde während
feiner dienstlichen Anwesenheit auf dem
Hauptzollamte verhaftet und nach dem
GerichtSgesängniß in Untcrsuchlings
haft gebracht. 112 In Zinnowitz in
dem höhen Alter von fast 101 Jahren
die Wi.iwe Mentzel.
ProLinz Schleswig-Hol
stein.
s In Heiligenhafen der Stadlrath
E. L. Maßniann. —112 In ffellinghufen
der Lehier Christian Möller. Wie
Kaiser habe als künftige Residenz für
Heu Kronprinzen das Befitztbum besteck-
besitz der Familie de« verstorben«
Keichslagsabgeordneten für Schleswig.
Zckernsörde, Dr. Meyer aus Hamburg,
zekaust.
Provinz Schlesien.
Erfroren ausgefunden lmirde bei
öuchwald der Schuhmachermeister
Zczesny von Schmiedeberg, Nach
Lar-eS-Salaam bat sich Lieutenant
roni Füiilier-Regiinent Gene
alseldmarschkll Moltke ?!o.
!8 sür die Lchutztruppe anwerben las
en, Mit in denver
chiedenen Kiichen, Einweihung de«
leuen städlijchen Schulhau'es, Festakt
in Rathhau'e. dem der Regierungs
iräsident Frhr. Junker von Lber
'onreulh beiwohnte, Festmahl im
.Fürsten Blücher", Fackelzug unvHest
ommers beging Strehlen die Feier
hre« (iWjährigen Bestehens. Der
rst 2? Jahre alle Postbot« Paul Pu
>er aus Groß-Ros«n ist wegen einer
lieihe von Unterschlagungen und Fäl
chungen vom Schwurgericht in Schwem
litz zu li> Monaten Gefängniß verur
heilt worden. Bei einer in Hallaus
ibgehaltenen Jagd wurde der Jnspec
or Frauenholz au« Bothendorf durch
in Schrotkorn derartig verletzt, daß
man sofort ärztliche Hilfe in Anspruch
lehmen mußte. Einige Tage befand
ich der Verletzte leidlich wohl, bis nun
zlötzlich der Tod eingetreten ist. Der
»ei dem Mohlenbesitzer Handler in
'jabrze in Stellung gewesene Buchhal
ter Apt ist nach Unterschlagung von ca.
?O,v(X) M. flüchtig geworden.
Provinz Pose»,
t In Ostrow« der Leiter de« Krei«-
üazareths Dr. Michael MoczqnSk.
Das Schwurgericht zu Ostrow» hat den
Mörder des Lberwachtmcister« Marsch
ner zu 15 Jahren Zuchthau« verur
theilt. Der Morder war beim Wildern
betrossen, und um sich des Anklägers zu
entledigen, erschoß er den Beamten
hinterrücks. t In Krempe der ehe
malige Wirth Michael Nowostawski im
Älter von mehr als IVO Jahren.
Ans noch nicht ausgetlärte Weise brach
in Samtes in einer Dachstube des Ei
chen« die Bewohnerin dieser Stube, die
!lt) Jahre alle erblindete Schwieger
mutter des Hausbesitzers, um s Leben
kam. Beim Eintreffen der Hilfe war
der Körper bereits zum Theil ver
tohlt.
Provinz Sachse«.
Gpmnaslal-Lberlehrer Dr. Arnold
c>on Nordhaui>a. der zur Wiederherstel
lung seiner Gemndheil auf drei Monate
tabokfabrik von E> A. Kneiff. eines der
zrößten Elablissemcnls dieser Art in
Teutschland, oeffcii Erzeugnisse unter
dem Flamen Nordhäuser Kautabak in
alle Welt gehen und namentlich aus
See sehr geschätzt sind, ist vollständig
ausgebrannt. Gegen 300 Arbeiter
find dadurch brodlo« geworden. Die
Straslammer verurtheilte de» Redak
teur der ..Nordhäuser Zeitung", Nebe
lung, wegen Beleidigung des Schwarz
burg-Sondershäuier Slaatsministers
Petersen zu drei Monaten Gefängniß.
Provinz Hannover.
Phil. Semmler, ferner der Landge
richlsralh a. D. Fritz Bergmann,
Stuhlmeifler der Loge .zum schwarze»
Bär." Der Papier- und Kunsthänd
ler Klee, geboren 1837 zu Burgdors,
Kotlelteur der preußischen Klasjenlotte
rie. Oberstabstrompeter und Kain
mermusiler a. D: Friedrich Sachse,
srither Dirigent der Koncerte der ttar
des du Eorp-z in dem späteren Odeon.
Im abgelansenen Jahre IBS2 sind
in Hannover und Linden zusammen
wurden 42 von männlichen und 12
von weiblichen Personen ausgeführt.
Provinz Westfalen.
Bahnwärter Wilh. Dohmann aus
Godelheim, welcher vom Paderborner
Schwurgericht wegen Ermordung feiner
Ehefrau zum Toi>e verurtheilt worden
war, ist vom Kaiser zu lebenslänglicher
Zuchthiliisstraie begnadigt worden.
Ter Rendant dir Sladttafje, Bemmer
in Iserlohn, seierle sein 25jähriges
Dienstiudilauiii. Eine Stadtverora
nelcn-Tepiilalion überreichte ihm einen
silbernen Tafelaufsatz, die städtischen
Beamten zwei silberne Fruchtfchalen.
Provinz Hesse o-N assau.
Aus der Bahnstrecke zwischen Großen
lüder und Salzschlirf i» der Nähe des
Bahnhofs von Großenlüder wurde der
Rumpf einer werblichen Person, der
Frau Oberhack aus HatterShausen,
ausgesunden. s I» Kassel der peu
fioiiirle Brieflräg«r Moritz Höchster.
Er war der Ncsse lind Gehilfe des leg
ten sogenannten .Juderibriefträgers^
bis Milte d s 19. Jahrhunderts dnrs-
Bendheim: Zrau Am. Euntz, geb. Ru
dolph: Privalier?lob. Lartberi: ssrau
Al. Hansser, geb. Ronnefeld! Metzgn
Franz Hertenx; Frau Chr. Kübler,
geb. Schrodcri Becker Adolf Römern
Frau Christine Heimerdinger, geb.
Schmidt.
Königreich Sachsen.
Nach dem vom Rath der Stadt
Dresden für den I. Januar 1893
herausgegebenen Verzeichnisse zahlt
Dresden 510 Strafe» und Platze, di«
in 14 Bezirke eingetheilt sind. 112 Aus
seinem Gute Stauchitz der Wirkl. Ge
heime Rath, Kainmerherr Frhr. von
Zehmen. 112 I» Dresden der Wir«.
Geheime Rath Frhr. Fntlch,
gr»j>herzoglich weimarischen Diensten
stand. Desgleichen schfeden aus dem
Leben: der erst vor wenigen Monaten
in den Ruhestand getretene Comman
deur de« sachsischen
Oberst z. D. Hermann Pienitz! der Po
lizeihauptmann a. D. Rehrhosf von
Holderberg! der Artillerie-Hauptmann
a. D. Euiil v. Metzradt. Bon der
Strafkammer in Freiburg wurde»
wegen Widerstands gegen die StaatS
gew«lt, Beamtenbeleidigung und Ber
iibunz ruhestörenden Lärm« verur
theilt! die Bergakademiker E. Bauer-
Augiburg nnd I. F. Grillert, Cindad
B»li»ar «Venezuela) zu drei Monaten
drei Wochen bez. drei Monaten zwei
W»ch«n Gesängniß und je 20 M.
Gelbstrafe. I. H. Dwover und W. T.
Sw»uer. Beide aus Wille« Barre, zu
100 bez. 150 M. Geldstrafe, sowie P.
Thill - LoleSlav - (Pclen) zu 70 M.
Gelbstrase. Durch eine Feuersbrunft,
welche im Hotel „zum Schwan" in
Frohburg ausgebrochen war, sind sieben
Htuser ein Raub der Flammen gewor
den. 112 In Glaucha der srühere Di
reltor der nunmehr ausgelösten Spar-
und Kreditbank, Karl Uhle. Wegen
Unterschlagung und Fälschung im
Amt- verurtheilte das Leipziger
Schnellgericht den im September v.
I. nach Veruntreuung von 13,000
Marl von Grimma flüchtig gewordenen,
bald daraus aber in Hamburg in einem
össentlichen Hause festgenommenen
Postaisisleilten Grabmann zu 5 Jahre»
Zuchthaus. Ter Bäckermeister Chem
nitzer in Barnbruch, der seinen halb
jährigen Sohn in bestialischer Weise
getödtet, erhielt wegen Todtichlags so
wie schwerer Urlundensälschung und
Diebstahls 10 Jahre Zuchthaus.
In Klingenthal hat man sich neuer
dings mehr der Erzeugung von Kindcr-
Musik - Instrumenten zugewandt, und
wird deren Herstellung in Fabriken und
in der Hausindustrie lebhast betrieben.
In den letzteren müssen auch die Kinder
den Eltern mit an die Hand gehen und
lernen dabei von klein aus alle Kunst
grisse. Im oberen Vogtlande wird
vielfach geklagt, da« die Ausfuhr der
Musik-Instrumente. namentlich unter
dem Drucke der leidigen McKinley-Bill,
erheblich zurückgegangen ist. Vom
Januar bis Ende Qctober 1892 betrug
die AuSiuhr an Musik-Instrumenten
31,155 Doppel. Eentner gegen 35M5
Doppel-Centner im gleichen Zeitraume
des Vorjahres.
Thüringisch« Staaten.
Ein tragischer Vorfall hat sich in
Jena ereignet. Der Studirendc der
Medici», Dr. Ernst Krüger, aus Reu
brandenburg in Mecklenburg, hatte
glücklich sein Staatsexamen beendet.
Ueber das Resultat war er so freudig
erregt, dasz er, seiner Gewohnheit ent-
EreignlsseS zusammenblieb, sondern
später auch allein verschiedene Restau
rants besuchte, was dem soliden Men
schen nicht wohlbekam. Auf seiner
Irrfahrt gerieih der BedauernSwerthe
zuletzt an die Saale, stürzte in das
Wasser »nd ertrank. In einer Rock
tasche fand man einen Brief, durch den
der Bruder von dem günstigen Aus
gang der Prüsung benachrichtigt wer
de» sollt«. Die Meininger Regierung
bewilligte der Handels- und Gewerbe
lammer Sonneberg 3000 Mark zu ih
rer Ausstellung in Chicago. End
lich sollen in Pösneck die Petroteuin-
Straßenlanipen abgeschafft u»a durch
Ciaslampe» ersetzt werden. In dem
Lanlitr Haara aus Berlin.
H « s s e n - D a r m st a d t.
Der Gerichtsvollzieher Müller »on
Achelstädt wurde wegen Vergehen im
Amt zu «i Wochen Gesängnisz verur
theilt. Bezuglich des GerichtSschreibers
Eichenauer beschloß das Gericht, den
selben behuss Untersuchung seines Gei
— 112 In Ooer-Rumstadt der Gastwirtb
lkonrad Diehl.
Königreich Bayern.
112 In München der Generalmajor a.
D. Theodor von Caudon: serner der
Oberst a. D. Leonhard Reise», zuletzt
Ches der Zlblh.jlung sur das Invali
den tonnte, weil der Todteugräber in
folge ver Festigkeit des Bodens nicht im
Stande war, das Grab zu öffnen. Do i
die Leichenseierlichkeiten bereits ange
sagt war»», wurde der Sarg zum
Grabe gebracht, die kirchlichen Cere- ,
monien ersüllt und der Todte hierauf
wieder in'S Seichenhaus zurückgebracht. .
Die Base des Pächters Tiesenthaler
vom Hirschderghaus, Minna Grün
bacher, wollte den Winterweg auf de,
Westseite des Hirschberges ausschaufeln
und kam dabei auf Eisplatten, die mit
neuem Schnee bedeckt waren. Sie
glitt aus und stürzte etwa 8»0 Fuß
tief in dem Luckergrabe» ab. wo später
ihr Leichnam aufgesunden >»urde.
112 In Uffenheim die 02 Jahre alte Eli
sabeth Grumbach, welche 77 Jahre ihres
Leben» im Dienste des Bankier» Grie
niger stand und in dieser Eigenschajk
auch verstarb. s In VilShosen der
königliche Kammerjunler und Bezirks
amtS-Asjessor Dr. L. von Hagen».
112 Kommerzienralh Karl Buchner, Er
bauer vieler Mainbrücken, in Würz
burg. Ein verheerendes Feuer zer
störte in Würzburg den Dachstuhl der
Direltorwohnung. de» große» Musik-
und Lehrsaal und die Schlasräume des
königl. SchullehrerseminarS, eine» frü
heren Augustiner-Klosters. 31 Zög
linge retteten nur das nackte Leben.
Der Kassier Felix Meyer in Würzburg,
ist »ach Unterschlagung von 2,700 Mk.
von hier flüchtig geworden. In
Veit»h»chhcim hat ein größere» Scha
denfeuer drei Wohnhäuser und fünf
Nebengebäude in Asche gelegt.
Königreich Württemberg, o
Wegen betrügerischen Bankerott» hat
da» Schwurgericht in Aalen den Mül
ler Joh. Weber von Herrenmühle bei
feinen Bruder Jos. Weber zu 1-t Ta
gen Gefängniß verurlheilt. Der
Krach in der Blaubeurer Bank für
Zuchthaus abzubüßen. Eisenbahn
betriebsbauinspector Bock in Crails
heim wurde beim Einsteige» in einen
Zug überfahren und duf der Stelle
getödtet. Zum Schultheißen der
Gemeinde Matzenbach wurde der Amts
dabei seiner Braut schriftlich 0000 M.
1 Jahr 3 M. Zuchthaus verurlheilt. —
den.—f Eiiie der älteste» Einwohnerin
nen Stockachs, die ledige Monika Wer»,
mit Hinterlassung eines Vermögens
von etwa 17'>,000 M.. welches größ
tentheils an Verwandte in Stockach
Vermächtniß von 12,000 M. bedacht.
Das Muhlenwerk von Heinrich
Winter zur Bleiche in Stockach ist niit
großen Frucht- und Gelreid«vorräthen
Das Schwurgericht in Mannheim ver
urtheilte den Alois Reichel von Dödes
berg wegen des von ihm angerichleteu
v. 1., durch den 14 Gebäude zerstört
lich eingezogen, weil dieselben dringend
verdächtig sind, ihr in der Nacht zum
30. Dezember abgebranntes Wohn-
AuS der Rhein Pfalz.
in feine», Bett erschossen. Die Lrb'-
sche Papierfabrik bei Asselheim ist ab
gebrannt. Mühle und Wohnhaus
mußte; der junge Schweppenhäuser
Elsaß-Lothringen,
s In Hargarten der Letzte aus dein
Geschlechte der Ritter von St. Lmcr
alz Schuster, ohne männliche Nach
kommen zu hinterlassen, so daß der alt
berühmte Name in Lothringen jetzt er
lischt. Ter Verstorbene war ein direk
ter Nachkomme des lothringer Ritter»
Gottfried von St. Omer, welcher 1118
Walde widerrechtlich verlauft und das
Geld in die Tasche ge.eckt hatte, ist mit
80(1 Marl betragenden Löhnen sei»
ner Holzhauer spurlos verschwunden.
s Pfarrer Fischer in Mackenheim, wel
cher wahrend längerer Zeit Almoseiiier
lichen Armee gewesen war. Das vom
Kaiser Alexander Garde-Genadier-Re
giinent No. 1 seinen gefallenen Kame
raden beiHabonville aus dem Schlacht
selbe von St. Privat errichtete Denk
mal soll mit den Ueberresten ber Gefal
lenen aus deutschen Boden überiührt
werden. Tas Denkmal besteht aus
einem Hügel von Sandsteinblöcken, aus
welchem ein steinerne» Kreuz hervor
ragt. ljs steht aus einer Hohe östlich
von Habonville, südlich von der Straße
von Amanviller», von wo man einen
weiten Ueberblick sowohl nach St. Pri
vat, als auch gegen Amanviller» hat.
Für den Tag der Ausgrabung, der
noch nicht festgesetzt ist, wird eine beson
dere Festlichkeit geplant. In Metz
Braun > chweig.
Eine Falschmünzer - Gesellschaft, die
sich in Braunschweig niedergelassen und
zahlreich« Drei- und Einmarlstücke, ja
sogar Zwanzigmarkstücke, in den Ver
kehr gebracht hat, ist jetzt der Polizei
bis aus Einen in die Heinde gefallen.
Oldenburg.
An diejenigen Landeigenlhüiner.
durch deren Ländereien der neue De
deSdorser Kanal (Sieltief) gegraben
worden ist, kamen kürzlich 70,000 Mark
zur Vertheilung. Die Besitzer haben
»och der Größe des hergegebenen Lan
des ihre Entschädigung erhalten.
Böhmen.
1 In Treboratitz der Pfarrer Bern-
Tode durch den Strang verurthcilt,
Am FafchingSdienstag feierten die Ge
schwister Leopold Päckert in «i-chmiede
-1802 wurde in Prachatitz eine gewerb
liche Fortbildungsschule gegründet,
welche sich gleich im ersten Jahre eines
starken Besuches (122 Schüler) und
iines regelmäßigen Schulbesuches er
sreule.
Freie Städte.
Lübeck: Ausschließlich der in der
Linnen- und Küstensahrt beschäftigten
Fahrzeuge zählt die Lübeck'sche Han
»elsflotille zur Zeit 31 Schraubendam
pfer und 6 Segelschiffe. Die Dampser
»ertheilen sich auf 2V Rhedereien, die
Segelschiffe gehören sämmtlich derßhe
zerei August Piehl in Amol). Die
Bürgerschaft genehmigte den SenatS
schluß an die übrigen Staaten Nord
zeutfchlandZ alljährlich am Mittwoch
oor dem letzten Trinitatis-Sonntage zu
feiernde» Büß- und Bettages für das
lübeck'sche Staatsgebiet. Durch einen
Beschluß der Bürgerschaft wird das
ZOOO resp. 1400 Mk. erhöht. Die
dadurch von 0000 auf 12, VW Mk.,
!0m) auf 5)000 Mk. festgesetzt.
»ein Principal Steinbeck, in Firma
Wilh. Werth, daß er ihm von seiner
Lehrzeit ein Vierteljahr schenke. Stein
beck, der mit dem Betragen des jungen
len hatte gab Golodorn auf den Prin
zipal einen Revolverschuß ab, der je
voch fein Ziel verfehlte. Ter junge
In China findet fich die
älteste Zeitung der Welti sie ericheint
seit dem Hahre VN nach Ehristi Geburt.
Früher kam sie wöchentlich heraus, heui-
von Neuigkeiten wimmeln müssen.
Unter diesen Umständen muß China
selbstverständlich das himmlische Reich
— der Reporter sein. Die Veröffent
lichung steht unter der unmittelbaren
personal ist außerordentlich thätig. Was
sie hauptsächlich zum Fleiße onseuert.
sind Stockichläge. ES giebt nicht
weniger als sechs Herausgeber, die übn-
genS alle als Mitglieder der Akademie
, i>er Wissenschaften angehören! wenn
> nabe braucht deshalb doch leine
Störung in dem regelmäßigen Erjchei
nen der Zeitung eintreten.
—Die von Heinrich Sohnrey
in Freibnrg i. B. beranSgegebeue Zeit
schrist „Tas Land" entyält in ihrer
. letzten Nummer eine Reihe von kleinen
> Erzählungen aus dem Schwarzwälder
. Vollsthum, der wir solgende Geschichte
entnehmen: „Einst wurden einem Bau
er» von einem Blitzstrahl zwei Ochsen
auf dem Felde erschlagen, was ihm sehr
zu Herzen ging. Als der Mann nun
> nach einiger Zeit wieder mit zwei Lch
' sen auf dem Felde pflügie und wieder
> ein Gewitter mit Blitz und Donner her
' aufziehen sah, schaute er blinzenden Au
' ges in die drohenden Wollen und rief
l dem Blitz wüthend zu: „Ah! schmeckst
i wieder a paar Oechsle?"
FesselndeCulturbilder,
s» schreibt man dem .Schwab. Merl.",
bieten die Universitäts-Skandale von
Neapel und Palermo. Belaiintlied ban
delt es sich um die Prüfungen, dere»
so viele im Jahre siattsinde», daß man
bei genügender Uebung viermal in ei-
Profesior der Jurisprudenz, der einzige
wirkliche Wijjenschastler der ganzen Fa
kultät in Neapel «die Andere» furo meist
Herren Stuoirendeu wortlos, als od
sichs von selbst verstände, die Bänke
zertrümmerten und in der Mitte des
wärmten, es war nämlich gerade
sehr kalt in Neapel. AIS da« Feuer
verglommen war, wurde der Professor
entlassen, und jetzt ist die Universität
bis auf Weiteres geschlossen. Da die
Herren in Palermo der Ruhm ihrer
ruhe» ließ, so feiert auch jetzt in Pa
lermo die Wissenschaft. Man sieht die
Herren Studirenden hier jeden Mittag
len.
Ein Barterzeugungs
mittel hat in Köln wieder mal feinen
richis gebracht. Angeilagt war der
Kaufmann Friedrich Wilhelm Rothes
aus Rheinberg, welcher im Winter 1890
unbedingte Erfolg" des Barlirzeu
zungSniittelS schristlich gewährleistet.
Die große Flasche, deren Veriauisprei»
1,50 Ml. war, hatte einen Herstel
lungswerth von 20 Pfg. Tie Sach
verständigen, Chemiker Dr. Kyll und
Ttadl-PhysikusSanitätsralh Dr. Leuf
ten zu 2000 Mk. Geldstrafe.
ihrem Gewerbe nachginge», «ahni sie
aus den Wellen einen männlichen Kör
per treiben, der, als sie ihn bargen,
im „Hotel Metropole" abgestiegen und
die Nacht auf einem Faschingsballe zu
gebracht hatte. Personen, mit denen
er dort verkehrte, beliinden. daß er von
ihnen anscheinend in der fröhlichsten
Stimmung geschieden sei, so daß die
Annahme eines Selbstmordes uuberech
tigt, die eines Mordes aber d?slo wahr
scheinlicher ist.
Ein Diebstahl von 300,»
000 Francs war am 16. Februar 1391
in der großen Lothbnry-Bank in Lon
don vollführt worden, ohne daß die
polizeilichen Recherchen z» irgend wel
chem Resultat gesuhrt hatten. An
einem der letzten Tage nun erschien bei
dem Bankhause Allard ck Co. in Pa
ris, Place de la Bourse, ein eleganter,
bejahrter Herr, anscheinend ein Eng
länder, mit dem Gesuch, ihm zwei eng
lische Banknoten, die eine im Werthe
von 25,000, die andere in solchem von
50V Francs, in französischem lÄelde
auszuzahlen. Dem siir solche Fülle im
Geschäft üblichen Gebrauch gemäß, sah
der Kassirer vorher die Liste der gestoh
lenen. von der Behörde als ungiltig
erklärten, Papiere nach, und siehe da,
es stellte sich heraus, daß gerade die
größere der Banknoten zu diesen ge-
Hirte. Gleichzeitig aber war dieselbe
als zu einem Diebstahl von 300,000
Lolhbury - Bank verübt worden war.
Der Herr wurde verhafte» und dem Poli
zeikommissär zugeführt, dem er jedoch
hartnäckig jede Auskunft Über seine
Person verweigerte. Der Fremde wollte
die Banknoten ganz kürzlich von einem
Unbekannten, gegentlich einer Begeg
nung in der „Stock-Excha,,gi" zu Lon
don, erstanden haben. Als man den
Verdächtigen trotz dieser Behauptung
nach dem Depot brachte, drohte er dem
Kommissär auf das Heftigste mit der
Rache des englischen Gesandten, der die
an einer „hervorragenden Person" sei
nes Landes begangene illegale Verhaf
tung schon vergelten werde. Von dem
Depot aus dem Sicherheitsches Goron
vorgesührt, gab der Verhaftete diesem
endlich an, daß er Frederic Ekle heiße,
aus dem Elsaß stamme, 03 Jahre alt
sei, und London seit 10 Jahren be
wohne. Des Weiteren wurden bei
Ekle drei sranzösische Rententitel vor
gefunden, die, wie der Polizeiches fest
stellte, von einem im Jahre 1836 in
Tuvet <an der Jsere) begangenen
Diebstahl herstammten. Goron hat die
Ueberzeugung, daß man in Ekle ein
Mitglied jener großen internationalen
Diebesbande gesaßt hat, deren Spezia
lität der Handel mit gestohlenen Werth
papieren ist. Ekle ist nach dem Mazas-
Gefängniß übersührt worden.
Aus Oesterreich wird gemel
det. Wien: 112 von bekannten Persönlich
keiten Dr. Emil Dub, Miuisterial
sekretär und Kais. Rath-, Jgnaz Gschell
hammer, <shes der Firma I. Gschell
hammeri Karl Ehrhardt, Hauptkajsircr
der Südbahn: Dr. Alois Actenberger,
Medizinalrath! Frau Gräfin Hedwig
Zichy, geb. Gräfin Wimpssen, und
Emanuel Pleski, Oberinspektor der
> österreichisch-ungarischen Bank. Eine
große Mordbrennerbande verbreitet
gegenwärtig Angst und Schrecken unter
der Bevölkerung des ganzen Friedber
ger Thales. Die Mordbrennerbande
ist wohl organi'irt, hält sich in schier
undurchdringlichen Dickichten und Erd
löchern der großen Wzlder auf und
bricht vermummt, mit geschwärzten
Gesichtern, wohlbewaffnet des Nachts
hervor, wo sie ganze Ortschaften in
Brand steckt. Bei dem Bauer in
Stockham legten sie Nachts ein großes
Feuer an, der Schaden ist sehr groß.
Nicht lange daraus ertönten wieder
SchreckenSrnfe, denn das Anwesen des
Stejselbauers in Polling stand lichter
loh i» Flammen. Bei dem Gastwirthe
in Weißau erbrachen die Räuber das
Kellerhaus und stahlen Alles, was sie
vorsanden. Neulich drang ein im Ge
sicht geschwärzter Räuber in das Kauf
mannshaus i» Perwang ein, gab der
anwesenden Kausmannsfrau einen
wuchtigen Schlag, so daß sie mit einem
Ausschrei in die Ecke siel, woraus der
Räuber die ganze Kasse plünderte und
entfloh. Die Ausregung unter der Be
völkerung ist groß. Kürzlich beging
der Bürgermeister des Marktes Phyra,
Dominik Funk, das 25jährige Jubi
läum als Gemeindevorsteher. In
Waidhosen a. d. Thaya feierten die
Eheleute Mauerhoser ihre goldene Hoch
zeit. In Wiener-Neustadt wurde der
Hausbtsixer Johann Hochsteiner von
zwei Strolchen meuchlings überfallen.
Er wurde mit durchschossener Brust,
halb erstarrt aufgefunden. Zivettl
feierte in solenner Weise die Einwei
hung und den Taufakt der Kaiser Franz
Josef-Wasserleitung unter Anwesenheit
des Bezirkshauptmanncs Max Zell
nehmung etc., und unter Mitwirkung
des Männergefangvercins.
Vor einiger Zeit hatte
das in Zürich erscheinende Witzblatt
„Stammtisch-Witz" gebracht, ein Dia
lektgespräch, in dem die rothe Nase
eines ehrbaren Stickerei-Anffehers in
selben im Eanton Thurgan zur Ziel
scheibe des Spottes gemacht wurde.
Hätte der Besitzer diejer Nase ruhig
mitgelacht, so wäre die Sache abge
geben den Redacteur des Blattes einen
Proceß an. Der Beklagte machte von
dem ihm zustehenden Rechte, den Fall
vor die „Assisen" zu bringen, Gebrauch,
und so fügte es sich, daß das Züricher
Schwurgericht in mehrstündiger hoch
nothpeinlicher Verhandlung sich mit
der bewußten rothen Nase zu beschäfti
gen hatte. Die Streitsache wurde von
verarbeitet: Der Eine, als Vertreter
des Klägers, snchle darznthun, daß der
Scherz eine öffentliche Beschimpfung
sprachen den Redacteur srei. Die Ko
sten hat der Kläger zu tragen. 7