Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 02, 1892, Page 4, Image 4

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    4 Bieisegelegenhetten
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Wochen-Rundschau.
Die energischen Ansprachen de« er
wäblten Präsidenten Cleveland gegen die
Belästigungen der Beutepolitiker baben
so wenig ihren Zweck erreicht, daß Her»
Cleveland, um sich vor den immer stärker
werdenden Zudringlichkeiten zu erwehren.
New Uork verlassen und sich in die Ge
birgse»nsamkeit der Blu« Ridg« in North
Carolina flüchten mußt«.
Präsident Harrison hat die soeben in
Brüssel zusammengetretene Münzkonse
renz mit zehn Delegaten beschickt, an ihrer
Spitze Senator Allison. Di« amerika
nische Delegation ist die zahlreichste. Die
Hauptaufgabe der Conferenz wird sein,
einen neuen und möglichst dauerhaften
Maßstab für da« Werihverhältnih zwi>
schen Gold- und Silbermetall, nament
lich mit Rücksicht auf den stark gesunkenen
Marktwerth de« Rohsilbe»« auszustellen,
ohne daß die Conferenz nöthig hat, sich
zu Gunsten einer einseitigen Gold, bezw
Silberwährung auszusprechen.
Di« Feier de« DanksagungStage« war
mit Rücksicht auf die befriedigenden Per»
Hältnisse in Handel und Industrie, sowie
auf di« gute Mittelernte überall in» Lande
von aufrichiiger Kreude besrelt, wozu bei
der sieg» eichen Partei natürlich noch d»»
Zubel über den erkämpften Wahlsieg hin
zutrat. Uebrigen« wirb da« neue Abge
ordnettnhau« 22S Demokraten, 125 Re
publikaner und 7 Populisten zu Mitglie
dern zählen.
Immer näher rückt der-Termin zur
Eiöffnung der Chicagoer Äu«stellui»o,
und immer eifriger weiden dejhalb auch
>e Lorb-reitungen dazu betrieben. Ma>
yor Wafhburn« von Chicago räth de,
Ztadt an, e« mit einer Petition beim
Congreh noch einmal zu versuchen, dam»
dt»s«lbe seine Anordnung de« Sonntage
ichlusse« in Wiedererwägung ziehen möge.
Einen Schatten auf die Festesfreude
de« DanksagunMage« warf nur du
Erinnerung an den Ausstand von Home
stead, wieder belebt duich die Ankündig
ung de« offiziellen Schlusses de« Streik»
seilen« de« BerathungS-Comite«. In
iruuiiger Lage befinden sich oesonder« die
ursprünglich mit »1.2 S täglich bezahlten
Tagelöhner, welche, obwohl nicht aus
nahmfphig in der „Amalgamated Asso
ciation", doch au« „Sympathie" den
Ausstand mitgemacht hauen und heute
brotlo« sind. Denn ihre Stellen in Car
negie« Hütten sind längst besetzt, und die
Leute von der „Amalgamated" erklären
sich außer Stande, ihnen zu Helsen. Ueb
rigen« hat die Carnegie'sche Verwaltung
auch die Löhne der wieder Aufgenomme
nen bedeutend tiefer Herabgesetz», al« bei
der Veranlassung de« Streik«, und ver
langt von Allen den Austritt aus der
Union. Nach Weihes Berechnung ha.
den die Ausständigen an Löhnen etwa
»2,000,000 eingebüßt.
Großes Befremden erregt eine neue
Versügung des Schatzsekretärs Foster,
welcher für alle Passagiere des Zwischen
oeck« der aus Euiopa kommenden Au«>
wandererschlff« eine Quarantäne von
zwanzig Tagen festsetzt; nur amerikani
sche Bürger können davon entbunden wer
den. Mit besonderer Härte wurde die
neue Bestimmung in dem Falle de« Nordd.
Lloyd-Dampfer« „Weimar" durchge
führt, der mit ISOO Passagleren auf der
Rhede von Baltimore eintraf. Dem
Lloyd kostet die Verpflegung während der
Quarantäne allein >26,000.
Von Unfällen ernster und folgenschwe
rer Art stehen namentlich solche auf Ei
senbahnen im Vordergrund. Bei Siovx
Eity auf der Milwaukee ck S». Paul-
Bahn wurden durch eine Collision zwei
Beamte getödtet. Ebenfalls dürch eine
Collision wurden bei Alba, Nebraska,
auf der Union Pacific-Bahn vier Perso
nen getödtet und drei verletzt. Der Mls
sissippi-Dampser „Rosa Lena" ver
brannt« mit seiner ganzen tz 100,000
werthen Ladung bei Memphi«, Tenn.
Durch schlagende Wetter wurden in de»
Kohlengrube Blanche vor Steubenville,
0., elf Bergleute verletzt.
Der Seendampfer „Northerner" wird
,n Sault-Ste. Marie vermißt.
An Verbiethen ist die lihromk de,
Woche überreich. So erschoß der Deut,
ich« Hermann Ziegler in Chicago sein,
Schwiegereltern und veiwundele seine
Hrau und einen Polizisten, wahischeinlich
in einem Anfall religiösen Wahnsinn«.
Die reiche Wittwe Lacie Großmeier in
Bradsord, Pa, wurde in ihrem Stall
«ihängt mit eingeschlagenem Schädel todi
norgesunden. Der schrecklichen Thal
dringend verdächtig wurde der eigene
Zobn der «rqiordelen festgenommen.
Nach langen Verhandlungen, bei denen
sich der Bewei« der Anklage als völlig
ungenügend hirauSslelltt, wurde in dem
ersten Halle der zahlreichen Anklagen ge>
gen die Aufrührer >n Homestead. welche,
o<n Eisenarbeiier Cntchlow detraf, ein
«reisprechtNdeS Verdikt aus die Anklage
de» Morde» und der Verschwörung ge>
fällt.
Allen Harrifon. der Möider der fünf
zehnjährigen Betty Adam«, büßte in
yuniington. W. V>rg, sein Verbrechen
am Galgen.
In Verbindung mit der neuen Militär
vorlag« hat die deutsche Regierur g ein
tür die ganze Auswanderung wichtige«
und tief einschneidende« Gesetz vor den
Reichstag gebracht, welche« die Auswan
derung männlicher Personen vom 17. bi«
26. Lebensjahre unter Strafe verbietet—
wohl au» Beforgniß, daß die neue Mas»
senauShebung der Auswanderung in
kolossalem Maßstabe Vorschub leisten
möchte.
Die Militärvorlage selbst »st im Reichs
tage, der vom Kaiser in Person mit einer
ziemlich farblosen Thronrede eröffnet
wurde, vom Reichskanzler Grafen Caprivi
mit einer zweieinhalbstündigen Red« ein
gebracht worden, in welcher besonders
eine ausführliche Darstellung der von
Bismarck kürzlich erwähnte Emsner Depe
>ch«n»Angeleg«nhe>t bemerkensweith war.
-Inzwischen hat auch Finanzminister
Mquel im Abgeordnetenhause die neuen
preußischen Steuergesetz-Entwürfe einge
bracht.
In der sranzösischen Kammer kommt
«S zu ernsten Standalscenen über die
Criminaluntersuchung wegen de« Pana
makanal-Unternehmens, Der ehemalige
Direktor der Gesellschaft Neinach stirbt
plötzlich ; man vermuthet Selbstmord.
(Ewliesandt.)
Gt«hri«r Rkhbaktvhr, Milbii ger unb ci>-»r Sir l
di« Wahl i« ja »u iib«r. Si« habt» krink» B«-
Kiup und si« »Shlttn mir, w«il ich «i» so prrma
n«»i«r Lürg«r bin, al« Prrsib«»!, Mei» Vater
kommt mrin« grau, R>>>-, r«in. Mit ihr« schar
fen Augin fingirt si« d«n Mann, August, sagt
si« dann, August, wo« will dich der? Rickchen,
,ag ich, sei man gut, d«r Herr inachl mir den
du drnn nicht und ri«chi>« denn nicht, dag sich d«r
Mknsch -Itcaholischen Gklranktn hingiebt.
S« würd« als» au« d«r «ach« nicht«. l«r
»em demokratische» Älup Ich stih« nun an die
spitze gieichgssinnter Genoss«», ich seh«, wir sie
d«g«isterl mein« R«d«n acclim>r«n, wie g«horsam
„Hau«b«sixtr un« Geschäft«!«»! »on d«r Süo
s«it>, ich «iklär« di« Rabatt« for geschlossen." Von
oerschielknei» Freunde» und Verehrer» bin ich
schreiben und spätrr i»«rd« ich mal drangehen—
aber »or« «ist« ruft mir d«r Staat und die Sladl
Srranto», dann ruft mir d«r dtmikraiisch«
dt». Mit solch» Masorr«niiäl wär« «r ni« »ich
rautgrkomm«» «i« P«rsid«nl «on d«n pullrii
kisch«n V«r«i» hab« ich ihm teltgraphirt - „Li«ber
~I°Il«g« -fr«u« mir, daß da« grheim«Ballett Sp
„stim beim Wahlen gtsitgt—(?lvvel»nä tour-
»often «uferlege», ich degiiügte mich schon, wenn
er Mir al« Senator uf Ledenszeit anstellen thäte,
und wenn er eine neue Sommerzuht (»uit) ge
drauche, sollte er man sich nicht scheniren, ich
könnt ihm »inen «rira feinen «or c. o. 6.
machen
Meine grau sagt «ir eben, daß meine Nach
born mir ein Zuhrp>eiß Partie machen wollen,
ich tiiist aber nicht« wissen—bitte sagen Sie auch
nicht«; sie «ollen eine Strangbande Heiren und
dei mich lanltn. Sehen Sie, Herr Rehdaktöhr.
-chluß t» machen, schließ« ich
al» ihr wohl afs>>rti»»irt«r
August viefk«,
Pi»«ton« A»«. South Scranton
Postschriplum: Haben Sie »ein Mittet gegen
dem schnuppen? Ich hab« schon 2 Butt«!« »on
Lr Smariv« Blulpurkf«>i«r zu mich graommin;
aber «« ist kein lub« g'«es«n - wär« «« nichi
besser, einen Doher zu insuüir«»?
OIVU Belohnung Vlvv.
den sich freue» z» «rtahren, daß e« wenigften«
eine geiürchie», tirai tbei» giebt, welche d e Kis-
in wren L^ufr n lu l>e >au
)le die Touftituiion de««örp i» aufbaut u,>d der
Naluri» ihrem «eik«hiiit. Dieit>ge»ihümcr da
oen so vi,l V.ttraaen,a ihren Hriikr>>ften daß si»
ei, hundert ?ollai« Belohnung für jede» Hall
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souoeo?ti«>tc«e3 »H OG
l.ekemcli«seclie
Hau» «nd Hof.
Die »S«fchmäck«r" find »«rschieden.
Diese Redensart enthält, sogar physio
logisch genommen, unanfechtbar« Wahr
heit. Ein Blick auf da« Thierrcich gibt
un« Einsicht in die schlagenden Verschie
denheiten, welch« sehr nahe verwandte
Organismen in der Fähigkeit darbieten,
ein und dieselbe Nahrung zu assimiliren.
Unter den verschiedenen Rhinoceros-
Aiten gibt eS zwei sonst nahe verwandte,
da« schwarze und da« weiße. Da«
schwarze nährt sich von einer verlockend
aussehenden, aber in ihren Wirkungen
sonst tödtlichen Euphorbiaart und ver
wandelt sie in Kvrpersubstanz; wenn
aber die weiße Art zufällig davon frißt,
wird sie unvermeidlich vergiftet.
Die Pflanzenfresser zerfallen in zwei
Äbtheilungen. Die erste lebt von einer
Menge verschiedener Pflanzen, die zweite
von einer Gattung allein. Aber selbst
unter den Ersteren gibt e« Einige, die
keine Pflanze anrühren, welche andere
mit Gier fressen. So läßt das Pferd
fast alle Cruciferen stehen, der Ochse alle
Labiaten, Ziege und Schase fast olle
Zolaneen. Gift«, die jeden Menschen
lödten würden, sind vielen Thieren Nah.
rung. So frißt'da« Kaninchen Bella
donna, die Ziege Schierling, da« Pferd
Aconit.
E« gibt aber auch Menschen, selbst in
Europa, auf welche das Sprichwort phy
siologisch zutrifft. Der berühmte, zuerst
»m „Journalde Medicine" 1?96 mitge
theilte Fall des Abbe de Villedieu ist ein
seltene«, aber nicht vereinzelt dastehendes
Beispiel von der gisigleichen Wirkung
animaler Nahrung. Von seiner frühesten
Kindheit an war sein Widerwille gegen
Kleifchspeif n so entschieden, daß weder
Litten noch Drohungen seiner Eltern und
Lehrer ihn dahin bringen konnten, ihn zu
überwinden. Nachdem er sein dreißigstes
Jahr erreicht hatte, wurde er endlich
überredet. Fleischbrühsuppen zu essen,
waS nach und nach auch dabin führte,
daß er sowohl Hammel- als Rindfleisch
zu essen sich entschloß. Der Wechsel der
Nahrung wurde jedoch tödtlich, Blutüber
fullung und Schlafsucht traten ein, und
er starb an Gehirnentzündung.
Der Physiologe Luca« berichtet, daß
im Jahre 1t?44 ein französischer Soldai
den Dienst verlassen mußte, weil er nicht
im Stande war, den heftigen Widerwillen
gegen Fleischkost zu überwinden. Ein
Dr. Prout, dessen Zeugniß beglaubigt
wurde, kannte eine Perion, auf welche
Hammelfleisch wie Gift wirkte. „Dieser
Ätann konnte Hammelfleisch in keiner
Form genießen. Man hielt zunächst
diese Eigenthümlichkeit für Eigensinn.
Man gab ihm deßhalb wiederholt Ham
melfleisch in verdeckter Gestalt und ohne
daß er es wußte, immer aber mit dem
selben gleichförmigen Erfolg. Er erbrach
sich heftig und bekam ebenso heftig Durch
fall. Nach der Heftigkeit der Wirkung
zu urtheilen, die in der That die eines
stark wirkenden Giftes war, kann, man
kaum zweifeln, daß, hätte man auf dem
Genuß deS Hammelfleisches bestanden,
«S bald das dieses Jndividum«
zerstört haben würde."
Es ist bekannt, daß manche Personen
Molken oder Buttermilch oder sogar Kaf
fee nicht trinken können, ohne sich erbre
chen zu müssen. Andere kommen in einen
allgemein entzündlichen Zustand, sobald
sie Kirschen oder Stachelbeeren essen,
Hahn erzählt von sich selbst daß sieben
bis acht Erdbeeren ihn zu Konvulsionen
bringen würden, während ein anderer
Forscher, Tissot, berichtet, daß er nie Zuk
ker essen konnte, ohne sich zu erbrechsn.
Gar manche Peisonen sind nicht im
Stande, Eier zu essen ; Kuchen und Pud
dings, zu deren Bereitung Eier gebraucht
werden, rufen ernstliche Störungen im
Befinden solcher Leute hervor; wenn
man fi« zum Genusse solcher Speisen
durch die falsche Versicherung bewogen
hat, eS feien keine Eier darin, so werden
sie bald durch die nicht mißzudeutenden
Wirkungen enttäuscht.
Aus diese Thatsachen der Verschieden
heit in dem assimilirenden Vermögen
verschiedener Menschen, die uns Allen in
vielleicht weniger auffallender Form längst
bekannt ist, lenk« der berühmte englische
Physiolog George Henry Lewes besondei«
die Aufmerksamkeit der Eltern und Er
zieher, welche daraus lernen sollten, jene
kleinliche Tyrannei zu vermeiden, mit de,
sie bei Kindern darauf b>stehen, daß sie
Speisen essen, gegen welche die Kinde,
einen entschiedenen Widerwillen oder ein
anhaltende« Widerstreben zeigen; denn
nur zu häufig handelt es sich keineswegs
um einen bloßen „Eigensinn", sondern
um eine instinktive Auflehnung des kind
lichen OrganlSmu« gegen Nahrungsmit
tel, di« ihm nicht zuträglich sein würden.
vohuenwasser «l< Waschmittel.
Flecken aller Art entfernt man au«
Stoffen, ohne daS Gewebe oder die Farbe
zu schädigen, durch Bolinenwafser. Man
koche trockene, dürre, weiße Bohn«n, phne
zu salzen im Waffer; da« Maß und
Verhältniß beider zu einander hängt von
der gewünschten Kraft und Brllhe ab.
Ist sie abgekühlt, so weicht man die be
ichädigien Stoff« oder nur die Flecken
darin ein und reibt si« ohne Seife aus
Tintenflecke, wenn sie nicht schon seh,
veraltet sind, oder V»n einer besonder«
ätzenden Tinte herrühren, Fetifl.cke, Rot
weinflecke und so weiter, ob in weißen
oder farbigen Stoffen, verschwinden bei
dieser Behandlung Seidene, wollene
und baumwollene, ichwarze wie farbige
Stoffe werden wie neu, wenn in lauem
Äohnenwaffer gewaschen. Etwa l Pfund
Schnei, genügt für vier Quart Wasser
ohne Seife. Nach dem Waschen spüle
man zweimal in lauem Waffer—weiches
«st natürlich vorzuzieben hänge nach
leichtem Ausdrücken da« Kleidungsstück
auf und plätt», wenn die Stoffe bügelrechi
geworden sind, auf der linken Seite.
Riss« in O«lg«mälden.
Der Keimschen Zeitschrift „Technische
Mittheilungen für Malerei" entnehmen
wir im Auszuge folgende Notiz: Um die
Risse wenigstens dicht aneinander zu
bringen und sie damit weniger sichtbar
und störend für da« Auge zu machen, em
pfiehlt e« fich, ein riffig gewordenes Bild
mit ätherhaltigem Vaselinöl zu bestrei
chen, es alsdann an den Boden einer
flachen Kiste zu schrauben und diese über
eine möglichst große flache Schale zu stül
pen, in welcher sich in Terpentinöl ge
löster Kampfer befindet. Durch die Aus
dünstung werden die Farbenschichten ge
schmeidig und zur nothwendigen Verbin
dung miteinander fähig gemocht, und mit
der Ausdehnung der Farben geben die
Risse aneinander. Ein öfteres Einreiben
mit ätherischer Vaseline erhält dann die
Bilder wenigsten« in einem erträglichen
Zustande und schützt sie somit vor völligem
Winke für Geflügelzüchter.
Hennen, die im Hühnerstall dicht an
einander gedrängt sind, legen keine Eier.
Hennen legen auch keine Eier, wenn
sie vor Kälte zittern.
Man hüle sich, alle alte Hennen gegen
lauter junge uneiprobse Thiere auszutau
schen.
Ma-smehl und Kleie mit Milch ist ein
gutes Futter für Enten.
Man nehme nur männliches Geflügel
von guter Zucht zur Paarung ganz gleich
gültig, wie sonst auch das Volk zusam
mengesetzt sein mag.
Man hüte sich, zu viele und große Völ
ker zusammen zu halten; kleine sorgsältig
behandelte Völker geben die besten Resul
tate.
Während des Winters ist e« von be
sonderer Wichtigkeit, dafür zu sorgen,
daß das G'flügel so viel Sonnenlicht er
hält, wie möglich.
Bei der Paarung ist daraus zu achten,
daß die Henne mindestens ein Jahr jünger
ist, als der Hahn.
Man sorge für etwas trockene« Stroh
im Hühnerstall im Winter, da« als Schutz
gegen die Kälte dienen kann.
Es dauert oft mehrere Wochen, ehe
man Hennen, die vernachlässigt worden
lind, durch gutes Futier wieder in guten
Zustand zum Eierlegen bringen kann.
Wenn man Turkeys mästet, darf man
sie nicht länger als 10 Tag« einsperren,
da sie sonst wieder Fleisch verlieren.
Um Geflügel z>; rupfen, ohne die Haut
zu zerreißen, muß es geschehen, so lange
das Fleisch noch warm ist.
Ueberzählige Hähne und spät ausge
schlüpfte Hennen verkaufe man, ehe daS
kalte Wetter einsetzt, denn es lohnt sich
nicht, sie länger zu behalten.
Man weise nie einen annehmbaren
Preis für einen Vogel zurück, den man
wirklich verkaufen will, aber man lasse
sich nicht zum Verkauf eines Thieres ver
leiten, das für Zuchizwecke vortheilhaft
verwendet werden kann.
Möglichst frühzeitige Mannbarkeit zu
erzielen, ist heut« für die Viehzucht im
Allgemeinen von Wichtigkeit and behält
'auch seine Geltung für das Federvith.
WinterschuH für Pflanzen.
Im Allgemeinen herrscht die Ansicht
l vor, daß sog. Winterhärte, abgehärtete
> Pflanzen keines Schutzes gegen die Win
terkälte bedürfen. Sachverständige wol
len aber bemerkt haben, baß sie bei Be
Nutzung geeigneter Schutzmittel einen viel
höheren Ertrag von ihren Früchten erzielt
haben, als ohne alle Schutzmittel. Al«
Beispiel wird die Erdbeerenpflanze ange
sührt. Diese ist b kanntlich eine der ab
gehärtetsten Pflanzen, wie denn auch
viele andere unzweifelhaft als Winterhärte
Pflanzen ausgeführt werden, wie die
Rebe, Himbeere, Johannisbeere u. f. w.
Daß winteiharte Pflanzen keine«
Schutzes gegen die Kälte bedürkn, ist
unzweifelhaft wahr, wenn man nämlich
nur die Existenz, die Vegetationsfädigkeit
der Pflanze im Auge hat. In der Praxi«
tber hat es sich herausgestellt, daß, wenn
Winterhärte Pflanzen etwas gegen die
strenge Kälte geschützt wuden, der nächst
jährige Fruchtertrag erheblich vergrößeri
wird. Dies ist um so erklärlicher, als
die besten Arten unserer fruchttragenden
Pflanzen gezwungen wprden, eine von
den natürlichen Lebensbedingungen ihrer
Vorfahren abweichende Lebensweise ein
zuschlagen, wodurch ihnen durch die Kul
tur des-Menschen künstlich Eigenschaften
eingeimpft wurden, die nur dann aufrecht
erhalten werden können, wenn man ihnen
die für die Fortsetzung dieser Eigenschaf,
ten erforderlichen Bedingungen schafft.
Unterläßt man dieses, so w»d die Pflanze
weisen. Nur dadurch, daß man diesen
Pflanzen diejenige Sorgkalt erweist,
welche die Eifahrung für wünschenswertv
befunden hat, läßt sich erwarten, daß die
bei der Kultur angestrebt n Ziele großer
Tragfähigkeit und Voriheilhaftigkeit auch
in der Zukunft erhalten werden. Dabei
darf aber nicht verschwiegen bleiben, daß
eine übergroße Sorge sü: den Schutz
winterharler Pflanzen leicht in's Gegen
theil umschlagen kann. Auf da« oben
demerkte Beispiel angewendet heißt dies:
schützt die kultivirten Erdbeeren gegen die
strenge Kälte, erstickt sie aber nicht unter
der Last der allzustarken künstlichen Schutz
decke!
Kl« mass« für Kautschukwaareu.
Man löst in lkv x Schwefelkohlenstoff
20 x Guttapercha, 40 ß Kautschuk und
lv ß Hausenblase an einem warmem Orte
auf. Die festen Materialien sind, ehe
sie zur Lösung in den Schwefelkohlenstoff
gebracht werden, in kleine Stückchen zu
zerkleinern. Den erhaltenen Kautfchuk
kltt trägt man schichtenweife auf d«e zu
sammen zu klebenden Kauischukwaaren,
Gummiregenmäntel od6 dgl. auf, zieht
vereinigenden Stellen leicht mittel«
Zwirns zusammen und läßt da« Ganz«
24-36 Stunden trocknen. Nach dieser
Zeit entfernt man den Zwirn und befertigi
den hervorgequollenen Kitt mittel« eines
sehr scharfen Messer», da« man vorher
in Wasser eingetaucht hat. Schwefel
kohlenstoff, Guttapercha. Kautschuk und
Hausenblase liefern die Droguenhandlun
gen. Da Schwefelkohlenstoff sehr leicht
enizündlich ist. so arbeite man mit diesem
Präparat« nie bei brennendem Lichte.
Cokroaches werden durch sorgfältige
AuSbrühung der Risse in den Schränken
«. mit kochendem Alaunwasser und, nach»
dem dieses getrocknet ist, mittelst Be
streuung mit Borax vertrieben, doch muß
e« mehrere Tage hintereinander geschehen.
Annoncirt im „Wochenblatt".
Magenleij^
Dr. Aug. König'» «k
Hamburger
Dyspepsie, UnVerdaulichkeit,
Uebelkeit, Saueres Anf
stofteu u. s. w.
Diese so gewöhnliche» Arankbeile» habe»
meisten« ihren Ursvrunz im Magen. Der
Magensaft hat nicht die zur gesunden Ve»
erforderlich, welche« a>/
Könla'« Hamburger Tropfen geschiedt. Die
Tropfen reinigen die SSfte und stellen die
«rschlafft« Lebe»«krast wieder her.
Mberleiöe^
Dr. Aug. König'«
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