Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 30, 1892, Page 4, Image 4

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Wochen-Rundschau.
Die Politik, welche doch eigentlich
seit dem Erlaß des Harrison'schen An
nahmeschreibens in das regelrechte Cam
pagnestadium getreten sein sollte, zeigt
immer noch keine besondere Lebhaftig
keit. Zwar wird seitens der alten
Parteikämpfer alles Mögliche aufgebo
ten, um den Wahlkampf in gehöriger
Weise vorzubereiten und aus jedem nur
einigermaßen bedeutenden Tagesereig
nisse politisches Kapital zu schlagen.
Bisher ist es ihnen aber immer nur
gelungen, einzelne schnell verfliegende
Funken zu schlagen, aber kein stetiges
hell brennendes Feuer der Begeisterung
anzuzünden und zu unterhalten. Mög
licher Weise mag das öffentliche In
teresse noch zu sehr von der Cholera in
Anspruch genommen sein, um sich unge
theilt der Politik zuzuwenden.
Grund zur Besorgniß wegen bösar
tigen und epidemischen Auftretens der
Seuche hierzulande liegt jedoch durchaus
nicht vor. Für die ausländischen Pro
venienzen im New Dorker Hafen sind
treffliche Quarantäne-MaßregelnZ ge
troffen worden. Auf Fire
Gouverneur Flower den Widerstand der
Anwohner gegen die Einrichtung der
Quarantäne durch Miliz prompt zum
Schweigen bringen.
Auf Sandy Hook, in Seth Lows
Camp, sind gute Anstalten zur Unter
bringung der Passagiere in den Beob
achtungsstationen vorhanden.
Unzweifelhaft sind Schiffe mit Cho
lerakranken an Bord im New Dorker
Hafen angelangt. Doch infolge recht
zeitiger Jfolirung der Kranken wurde
die Möglichkeit der weiteren Ausbrei
tung der Seuche abgeschnitten, und
einzelne verdächtige Fälle möglicherweise
eingeschleppter Cholera wurden recht
zeitig genug entdeckt und ärztlich kon
trolirt.
DaS alljährliche Feldlager der Grand
Army fand diesmal in Washington,
D. C-, statt und verlief unter recht
zahlreicher Theilnahme außerordentlich
glänzend. Präsident Harrison war
durch die Krankheit seiner Gemahlin
verhindert, die alten Kameraden zu be
grüßen, und so hielt der Vizepräsident
Morton dann die Bewillkommnungsrede.
Als Höchstkommandirender wurde Ge
neral Palmer durch den aus allgemeiner
Abstimmung hervorgegangenen General
Weißert aus Wisconsin abgelöst.
Die Festfreude der Theilnehmer wäre
durch ein schweres Unglück beinahe in
tiefe Trauer verwandelt worden. Zwei
mit Veteranen besetzte Sonderzüge kolli
dirten nämlich auf der Pittsburg ck
Western Zweigbahn von der Baltimore
ck Ohio unweit Kent, O. Doch kamen
die Insassen glücklich mit dem bloßen
Schrecken davon.
Ein düsteres Bild entrollt dagegen
die Situation auf dem Schauplatze des
AuSstandes und Aufruhrs von Home»
stead. Hier hat die Grandjury von
Pittsburg nicht weniger als IK7 Ankla
gen gegen ebensoviel« Anführer und
Theilnehmer an den Gewaltthätigkeiten
der ausständigen Arbeiter gegen die
Carnegie'sche Partei erhoben. Vielleicht
dauert es Jahre, ehe es möglich wird,
diesen Rattenkönig von Anklagen zu
entwirren und zu Ende zu bringen.
Dagegen hat McLuckie, der bekannte
Dorfschulze von Homestead während des
Aufstandes, sich Haftbefehle gegen Car
negies Beamte Frick, Lovejoy, Leish
man und Potter verschafft, doch steht
sehr dahin, ob die Grandjury Anklage
erheben wird.
Die pennsylvanische Miliz, d. h.
wenigstens das IL. Regiment, liegt im
mer noch in Homestead, da die fremden
Arbeiter in den Eisenhütten, aus Furcht
vor den Gewaltthätigkeiten der Striker,
den Gouverneur gebeten haben, die
Soldaten zu ihrem Schutze noch dort zu
belassen.
Inzwischen ist der russische Anarchist
Bergmann, der den Mordangriff auf
Carnegie's Direktor Frick unternommen
hatte, von dem Gericht in Pittsburg,
nachdem er hartnäckig jede Auslassung
auf die Anklage verweigert hatte, zu
zweiundzwanzigjähriger Einsperrung ins
Zuchthaus verurtheilt. Und ferner
immer noch Nachwehen des Homesteader
Sturmes! hat die Grandjury An
klagen gegen die Milizoffiziere Hawkins,
Streator und Grim wegen Mißhand
lung des Soldaten JamS erhoben, den
man bekanntlich, nachdem er auf jenen
Mordgesellen Bergmann ein Hoch aus
gebracht hatte, an den Daumen auf
hängen und unter den Klängen des
Schelmenmarsches zum Lager hinaus
jagen ließ,
Frau Harrison, die Gattin des Prä
sidenten, hat sich nach einer glücklich
bestandenen Operation von ihrer schwe
ren Krankheit soweit erholt, daß sie die
Rückreise von Loon Lake nach Washing
ton, D. C., ohne Beschwerde zurück
legen konnte.
Ein Ereigniß von besonderer Bedeu
tung, wie immer, ist die 37. General-
Versammlung des Centraivereins der
Deutsch-Amerikanischen Katholiken zu
Dutuque, lowa. Die freundliche Hal
tung der Versammlung zum Cahensly.
Plan hat den Erzbischof Jreland ganz
in Harnisch gebracht.
Senator David B. Hill ist mit einer
i »haltreichen Rede, welche er vor einer
Massenversammlung zu Brooklyn, N.
A., hielt, voll und ganz für Clevelands
Candidatur herausgekommen. Gou
verneur McKinley hat bei Gelegenheit
der Einweihung einer neuen Weißblech-
Fabrik in Helena, Ind., die Segnungen
seines Schutzzolles dargelegt.
Eisenbahn-Unfälle von bedeutendem
Umfange haben das traurige Kapitel
der Unglücksstatistik erheblich vermehrt.
So stießen bei Shreve, O , auf der
Pittsburg, Fort Wahne <k, Ohio Bahn
ein Güterzug und ein Personenzug mit
furchtbarer Gewalt aufeinander, wobei
sieben Menschen einen schrecklichen Tod
fanden. Um das Unglück voll zu ma
chen, geriethen die Waggontrümmer in
Brand und vier Menschen erstickten und
verbrannten in Flammen und Rauch.
Ein Emigrantenzug entgleiste auf der
Burlington Bahn bei Sibley, lowa,
wobei drei Einwanderer ihren Tod fan
den. Bei Dayton, 0., wurde auf
einem Strange der „Big Four" beim
Rangiren eines Zuges ein Schaffner
getödtet. Ein Verbrechen liegt der
Entgleisung eines Personenzuges der
Santa Fe Bahn nahe Osage City, in
Kansas, zu Grunde. Die Schienen
waren von Räubern aufgerissen, welche
die Absicht hatten, sich der aus dem Zuge
befindlichen kostbaren Last von einer
Million in Silberdollars zu bemächti
gen. Zwar blieb die Silberladung un
versehrt, doch fanden bei der Entglei
sung vier Menschen ihren Tod.
In Rockaway Beach, L. 1., zerstörte
eine Feuersbrunst die ganze Badestation
und sämmtliche Strandgebäude. In
Colorado wüthen Waldbrände.
Der Redakteur Rucker in Somerset,
PulaSky County. Ky., wurde von einem
Unbekannten wahrscheinlich einem
politischen Gegner tödtlich ange
schossen.
In Europa wüthet die Cholera zwar
noch immer an den wenigen Orten,
welche die Seuche als Hauptheerde be
vorzugt, aber zum Glück zeigt sie keine
Tendenz, sich weiter auszudehnen.
Während St. Petersburg eine Abnahme
der Todesfälle zeigt, schwankt die Sta
tistik in Hamburg.
Der einmal ausgebrochenen Epidemie
steht die Medizin rath- und machtlos
gegenüber. Doch gewinnt die Ansicht
immer mehr Boden, daß eine Ansteckung
nur dann stattfindet, wenn die Keime
direkt in den Darmkanal gelangen.
Deshalb erkennt man auch namentlich
schlechtes und unreine« Trinkwasser als
den gefährlichsten Träger der Anstek
kungSkeime. Sowohl Hamburg wie
Paris haben unter diesem Uebelstande
schwer zu leiden.
In Hamburg ist Handel und Verkehr
fast gänzlich in'S Stocken gerathen.
Die Elbschissfahrt liegt gänzlich darnie
der ; der Verkehr von Fremden hat ganz
aufgehört. Der schwergeprüften Stadt
sind 32,000 Mark als Geschenk von
New Aork aus übermittelt worden.
Kaiser Wilhelm genießt Vatersreu
den, nachdem Kaiserin Augusta Victo
ria von ihrem siebenten Kind» der
ersten Tochter entbunden worden ist.
Der Kaiser selbst ist bei einem Sturz
vom Pferde im Manöver bei Anclam
nur wie durch ein Wunder einer schwe
ren Verletzung entgangen.
Es heißt, daß die deutsche Regierung
vom Reichstage eine Mehrbewilligung
von 130 Millionen Mark für das Hee
resbudget auf fünf Jahre hinaus ein
Quinquennat verlangen wird.
Als neuer Oberbürgermeister von
Berlin hat Bürgermeister Zelle daselbst
die meisten Aussichten, gewählt und be
stätigt zu werden.
Der berühmte Rechtslehrer und Phi
losoph Rudolf von Jhering ist zu Göt
tingen gestorben.
Herr William Steinway, der be
kannte Klavierfabrikant aus New Kork,
hat bei einer Audienz bei Kaiser Wil
helm in Potsdam angeblich von diesem
die Zusicherung erhalten, daß er die
Chicagoer Ausstellung besuchen werde.
Späteren Nachrichten zufolge hat der
Kaiser gerade das Gegentheil erklärt.
Italien feierte mit großem Gepränge
den zwanzigsten Jahrestag der Räu«
mung der nationalen Hauptstadt Rom
durch die Franzosen. Einen grellen
Contrast zu diesem Festjubel bildet der
schauerliche Bericht des englischen Kon
suls über das immer mehr zunehmende
Brigantenunwesen auf der Insel Sizi
lien.
Der Czar hat den General Dragomi
row, in dem man den „russischen
Moltke" erblickte, wegen plötzlich aus
gebrochenen Größenwahns aus dem
Dienst entlassen.
Ueberall in Frankreich, besonders
aber in Paris, wurde die hundertjährige
Erinnerung der Proklamirung der ersten
französischen Republik festlich begangen.
»Heute, heute, nur nicht morgen."
Viele Leute würden sich gerne photo
graphiren lassen, aber sie denken immer:
».Morgen, morgen, nur nicht heute!"
und darüber werden sie alt und grau.
Besser wäre es, den Satz umzukehren
und zu sagen: „Heute, heute, nur nicht
morgen!" Sie sollten das schöne
Wetter benutzen und beim Photographen
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und ihr gegenwärtiges „Ich", wenn
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welche« von Beiden wollt E« schemt,
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Da« »eutschePubltku« ist freundlichst et»
geladen »»rzuspreche«
Z. «. Zu.»«'».
HauS und Hof.
Unsere Schafzucht.
ES kann nicht geläugnet werden, daß
besonders in der Zucht von Merinos
s«it SV Jahr«n ganz bedeutende Fort
schritt« in den V«r. Staaten gemacht
worden sind, sowohl bezüglich der Wolle,
al» auch d«S Fleisches, was hauptsächlich
der sorgfältigen Auswahl, der besseren
Fütterung und der gesünderen Stallun
gen zu danken ist. Freilich wurden
auch englische Schafe von ausgezeichne
ter Güte schon anfangs dieses Jahr
hundert» gezogen und die Befürworter
der „guten alten Zeit" behaupten, daß
man damal« hier ebenso gute South
down-, Hampshire-, Leicester- und
Cotswoldschafe gehabt habe, als in
England, doch ist das Wohl kaum der
Fall gewesen. Immerhin hat man
deren Zuchtfähigkeit zu steigern verstan
den, und auch darin liegt ein großer
Fortschritt. Und sicher ist, daß man
gegenwärtigTaufende von Schafheerden
antrifft, wo noch vor wenig Jahren sehr
wenige oder gar keine zu finden waren.
Die nennenswerthesten Verbesserun
gen bestehen in folgenden Ergebnissen:
l) schwereres Gewicht im Jugendalter
bereits; S) weniger Abfall; 3) grö
ßeres Volumen der werthvollsten Kör
pertheile ; 4) Zunahme an zartem, fet
tem, nahrhaftem Fleisch bei weniger
Talg ; S) größere Feinheit der Wolle;
K) mehr Lebenskraft und kräftigere Con
stitution.
Eine Hauptfrage für den Schafzüch
ter ist Wohl: „Welche Race von Scha
fen ist die bestes" Frühere Versuche
hatten ergeben, daß die Cotswolds das
meiste Futter beanspruchen, dafür aber
auch am meisten Fleisch und Wolle lie.
fern; aber auf den englischen Markt
gebracht, trug ihr Fleisch den niedrigsten
Preis ein, während das der South,
down« den höchsten Preis brachte; so
mit war der Reingewinn von beiden
Racen ziemlich der gleiche. Nächst den
Cotswolds zeigten die HampshiredownS
das schwerste Gewicht, welches von den
damal« noch wenig beachteten Shrop
shires vielleicht noch übertroffen wurde.
Die Sussex'S oder echten Southdowns
waren zu jener Zeit nur klein, aber ihr
Fleisch verkaufte sich am besten, was
einige hervorragende Züchter veran
laßte, durch Kreuzungen die Eigenschaf
ten der Cotswolds zu vereinigen. Da
durch entstanden Hampshire DownS,
Oxford Downs, Shropshire Downs,
welche alle Erwartungen weit übertra
fen.
Wie die letztgenannten Racen haupt
sächlich wegen ihres Fleisches gezüchtet
werden, züchtet man der Wolle wegen
die Merinos. Heute ist wohl die Mehr
zahl aller sogenannten gewöhnlichen
Schaf« au« Kreuzungen mit Merinos
hervorgegangen, von welchen manche
ganz vortreffliche Eigenschaften besitzen,
indem sie sich durch Gesundheit, Lang
lebigkeit, Widerstandsfähigkeit und späte
Geschlechtsreife auszeichnen; selbst
schlechte Kost und Vernachlässigung an
derer Art vermag ihnen keinen großen
Schaden zu thun i bei guter Behand
lung aber gedeihen sie in ausgezeichne
ter Weise,
In neuerer Zeit ist in den größeren
Städten ein guter Hammel- oder
LammSbraten ein sehr gesuchter Gegen
stand. Noch vor 40 Jahren pflegte
man die Schafe nur zu kaufen, um ihre
Vließe und etwa ihre Keulen wieder zu
verkaufen, und benutzte alles Uebrige
nur zur Talggewinnung. Es waren
die« übrigens meistens die un gekreuzten
einheimischen Schafe, welche sehr Vieles
zu wünschen ließen. Statt nun viele
besondere Arten für spezielle Zwecke zu
ziehen, hätte man besser daran gethan,
die gewöhnlichen Schafe durch Kreuzung
mit reinen Rassen zu veredeln und bes
ser zu besiedeln. Unsinn ist es. wenn
der Farmer ein Schaf auf solche Weise
füttern will, um nur Fett—und auf eine
andere Weise, um nur magere« Fleisch
zu erzielen, während er beide» in ge
wünschter Beschaffenheit erhalten wird,
wenn er nur überhaupt gut füttert.
Mancher aber läßt die Thiere halb ver
hungern, damit sie nur ja nicht zu fett
werden, dadurch aber erhält er selbstre
dend auch ein nur sehr schlechtes Fleisch.
Berühmt sind durch ihre Güte die
englischen Hammelrippchen, und mit
Recht fragt man, ob denn kolche nicht
auch hier zu erzielen sind? Unbedingt
kann man hier auch mit Ja antworten,
da ja alle Bedingungen für die Zucht
vorzüglicher Fleischschafe auch hier vor
handen sind. Der Fehler liegt allein
darin, daß man unsere gewöhnlichen
Schafe sowohl im Futter, als in der
Zucht zu sehr vernachlässigt, während
den feinen Arten eine oft in wahre
Spielerei ausartende Sorgfalt gewid
met wird.
Ohne Zweifel würde es gut lohnend
sein, wenn man z. B. eine Kreuzung
des einheimischen Schafes mit dem Dor
set auf den verlassenen Farmen und den
sandigen Küsten de« Atlantic im großen
Maßstabe züchtete, da gutes Hammel-
und Lammfleisch, sowohl hier, wie im
Auslande mit nicht zu unterschätzendem
Gewinne abzusetzen ist.
Konservierung von Gurkensalat.
Um Gurkensalat für den Winter zu
konservieren, empfehlen wir folgende«
Verfahren, mit welchem sich unsere
Hausfrauen sicher befreunden werden.
Man wählt am vortheilhaftesten solche
Sorten, welche wenig Kerne besitzen.
Die sorgfältig abgeschälten Gurken ho
belt man in feine Scheiben und ver
mischt sie mit Salz. Nach 10 Minuten
breitet man die Gurkenscheiben auf ein
ausgespanntes Tuch au« und läßt sie
vollständig abtropfen. In ein mit
weitem Halse versehenes Einmachefllas
bringt man nunmehr mit Hilfe eines
sauberen hölzernen Lössel« eine finger
dicke Schicht Gurkenscheiben, überstäubt
dieselben mit einem halben Theelöffel
weißen Psefferpulver« und gießt einen
Eßlöffel mit Wasser verdünnter Essig,
essenz oder guten Weinessig darüber.
In dieser Weise füllt man das Einmache
glas bi« auf eine Fingerbreite vom obe
ren Halsrand, den übrigbleibenden
Raum füllt man durch Hinzugießen von
bestem Olivenöl völlig aus. Ueber die
Oelfchicht bindet man Pergamentpapier
und stellt das EinmacheglaS an einen
dunkeln kühlen Ort. Will man in der
kalten Jahr«sz«it frisch«» Gurkensalat
essen, so nimmt man die Gurkenscheiben
heraus, läßt sie auf einem Siebe ab
tropfen und gießt etwas mit Waffer ver.
dünnte Efsig«ssenz oder Weinessig und
ein wenig Olivenöl darüber.
Honig-Johannt«be«r«nw«in.
Ein«n nicht berauschenden Johannis
beerenwein stellt man durch einen Zusatz
von Honig her. Im allgemeinen soll
ein derartiger Wein 6—7 Prozent Al
kohol enthalten, was einen Zuckergehalt
von 12—14 Prozent voraussetzt, da l
Prozent Zucker nach der Gährung ge
wöhnlich j Prozent Alkohol giebt.
Wenn ein frisch gelegtes Ei auf der
Mischung aus Beerensaft und Honig
schwimmt, ohne ganz einzusinken, so ent
hält sie den paffenden Zuckergehalt von
IS—l4 Prozent ; anderenfalls ist so
viel Honig beizusetzen, bis die Eiprobe
stimmt. Die Johannisbeeren müssen
völlige Lagerreife und genügend Süßig
keit besitzen, auch frei von allen Flecken
sein. Erst werden sie sauber gewaschen
und mit Holzstöpfeln zu Brei gestoßen,
dann wird der Saft ausgepreßt. Der
Beerenrückstand kann noch einmal mit
gleichen Theilen weichen Waffers über
gössen werden; nach gehörigem Um
rühren läßt man ihn einige Stunden
anziehen, preßt die Masse hierauf aber
mals aus und gießt die erhaltene Flüs
sigkeit zu dem erstgewonnenen Safte.
Dieser Mischung wird nun der Honig
zugesetzt, und zwar, je nach dem Zucker
gehalt der Früchte, nach Vorschrift oder
Belieben. Der Wein ist nunmehr zur
Gährung fertig. Einen guten Johan
nisbeerenwein stellt man auch her aus
lS l Johannisbeerensaft, l Kx Honig
und l 2 k Weinstein, welcher zuvor mit
dem Honig zu kochen ist.—Auch Birnen
und Aepfel lassen sich in gleicher Weise
zu Honig-Obstweinen benutzen.
Bei der Bereitung von Pflaumenmus
kommt nicht selten ein Anbrennen des
selben vor, wodurch es dann einen un
angenehmen Geschmack annimmt, ja bis
weilen völlig ungenießbar wird. Um
dieses Anbrennen zu verhindern, reibe
man den zuvor sauber ausgescheuerten
Kessel mit einer Speckschwarte aus und
rühre mit einem hölzernen Löffel das
Pflaumenmus tüchtig um; auf diese
Weise wird es nicht anbrennen, sondern
seinen reinen Wohlgeschmack behalten.
Um Kaffeeflecken au« Leinwandtisch
decken, leinenen Servietten ?c. zu ent
fernen, wäscht man die betreffenden Ge
genstände mit möglichst heißem Salz
wasser tüchtig aus und spült sie dann
gehörig in kaltem Waffer nach. Sie
sehen dann wieder ganz sauber aus und
keine Spur der Kaffeeflecken macht sich
mehr bemerkbar.
Von einem Heilmittel gegen die Cho
lera machte Prof. S. Wilh. Löwenthai
in Paris in der „Deutschen Mediz.
Wochenschrift" folgende Mittheilung:
„Die auf Grund meiner Laboratoriums-
und Thierversuche von mir vorgeschla
gene Behandlung der Cholera (Erstgabe
von 2 Gramm, gefolgt von stündlichen
oder halbstündlichen Gaben von je V 60
—l Gramm Salol) ist nun auch beim
Menschen versucht worden und hat den
durch das Experiment gerechtfertigten
Erwartungen voll entsprochen. Dr.
Francisco I. GonzaleyS Salvado, der
Titulararzt in Iba (Philippinen-In
seln), hat von 63 derartig behandelten
Fällen nur drei verloren (welche über
dies bereits im schlimmsten Stadium
der Krankheit sich befanden, als sie zur
Behandlung kamen), gleich K Prozent,
während die Sterblichkeit bei jeder an
dern Behandlung während der gleichen
und der vorhergegangenen Epidemie sich
durchschnittlich auf 45 Prozent erhielt.
Ein Bazillus, der die Masern verur
sacht und weiter verbreitet, wurde, wie
die Berliner klinische Wochenschrift be»
richtet, von den Doktoren Canon und
Pielinke im Blut, Auswurf, Abschürf
ung und in den Entleerungen von Ma
sernkranken entdeckt. In manchen Fäl
len waren die Symptome der Krankheit
bereits zwei Tage lang verschwunden,
als sie noch lebende Bazillen fanden.
Eine Wanzentinktur, welche längere
Zeit wirkt, giftfrei und wirksam ist, wird
wie folgt hergestellt: Ivo Theile ordi
närer Taback (eventuell Reste, Cigar«
renspitzen usw,) werden mit I0t)0 Thei
len Benzin in einem verschlossenen Ge
fäße vier Tage mazerirt, abgeseht, da
rin Ivo Theile Rohnapthalin gelöst und
die Tinktur mit ostindischem Melissenöl
parfümirt. Die Tinktur wird in die
Fugen der Bettstellen gestäubt.
Heißwasser-Heilmittel.
Kopfweh läßt fast immer nach, wenn
heißes Wasser gleichzeitig auf Füße und
Nacken angewandt wird.
Ein zusammengelegtes Handtuch in
heißes Wasser getaucht und auf den
Magen gelegt, wirkt bei Magenkrämpfen
(Kolik) wie ein Zaubermittel.
ES giebt nichts, das Lungenentzün
dung. wehen Hals oder Rheumatismus
so rasch einhält, als die prompte und
gründliche Anwendung von heißem
Wasser.
Ein mehrmals zusammengelegtes, in
heiße« Wasser getauchtes Handtuch,
rasch ausgedreht und auf die schmerzende
Stelle gelegt, schafft gewöhnlich bei
Zahnschmerz und Nervenreißen sofort
Ein Streifen Flanell oder eine der
Läng« nach gefaltete Serviette, in hei
ßes Wasser getaucht, ausgedreht und
um den Hals eines von der Bräune be
fallenen KindeS gelegt, bringt in der
Regel schon nach zehn Minuten Linde
rung.
Heiße« Wasser, eine halbe Stunde
vor dem Schlafengehen reichlich genos
sen, ist das bestmögliche Abführmittel
bei Verstopfung und hat eine sehr be
ruhigende Wirkung ckuf Magen und
Eingeweide. Hall'S „Journal of
Health."
Ao-i-x-HK,,
verii».-«' ,u daß aNc Verän
derungen de« Blute« Einfluß auf die <öe
sundheit haben. Die Grundstoffe zu die
sem Ergänzung«matcrial find natürlich
den festen und flüssigen Nahrungtmitteln
entnommen, welche der Mensch genießt,
die aber zu ihrer Verwendbarkeit besondere
Beimischung von Körpersäften erfordern.
Die Verdauung, und mit ihr die richtige
Zusammensetzung de« Blute« für die Ge
sundheit de» Körper« spielt eine wichtige
Rolle, und da« durch eine mangelhafte
Perdauung, «tn» sehr große Anzahl «on
meist sehr langwierigen, die Gesundheit
untergrabenden Leiden hervorgerufen wer
den kann. Ist dieser Zustand eingetreten,
so wähle man zur Abhülfe autfchließlich
solch« Arzneimittel, welche den Verdau
ungsapparat zu größerer Thätigkeit mild«
anreizen und die überflüssige Galle «nt
sernen, ohne für den Körper schädlich«
Folgen zu haben. AuS rein vegetadltfchen
Stoffen bereitet find Dr.Angust lkSnig'«
Hamdurger Tropfe« gerade das Mittel,
welche« mit Erfolg angewendet werden
kann, da e» alle jene Anforderungen tn
sich schließt, die man an ein wirksame»,
tontsche» Reinigungtmittel stellen kann.
Henry Schellhase.
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hat immer In Vorraih
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