Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 23, 1892, Page 4, Image 4

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vermittelst der prächtigen neuen Dopp-llchrauben.
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Schönste» und größten Schiffen der Welt.
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Fünf Tagen 21 Stunden
Schnellste Aayrt nach Deutschland l
Dienst.
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pfiegunq in Kajüte und Zwlschcudelk. Außer-
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Rukerordenlli» billige und be-i»em- öimile ver
mittelst der b-w.,HN-,> Hamburger Dampier -w-v Mku
Thiittn von Preußen, «achsen, Oesterreich, »iuhwnd
Kamvurg-Ämerikanische
Aacketsahrt - Actien - Gesellschaft.
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ne«roi»«.) Bureaux, ( cme»vo.
Wm, F, Kiesel, SIS Lackawanna.««.
T. D Sienffer SSS Lackawanna Avenue,
Z. T, A.chrenholt, !M Penn Avenue
Serauton Wochenblatt,
erscheint jeden Kreitag Morgen.
Office: Sil Lackawanna Avenue.
Sudseriptiou ?2 o<> jährlich
Räch Deutschland, portofrei Lbv „
Die groß« Ahonnentenzahl de« „Wochen
blatt" macht e« zum besten Anjtigenblatt i«
«ilrdlichen Penns«lvanieu.
Wochen-Rnnbfchau.
Welche außerordentlichen Schwierig
keiten die New Aorker Quarantäne zu
bewältigen hat, ergibt sich einmal aus
der großen Zahl der unter Controlle zu
haltenden Personen, von denen selbst
redend nur Wenige selbstlos und ver
ständig genug sind, um sich gutwillig
der nothwendigen Absperrung zu unter
werfen. Vielmehr werden die verschie
densten Versuche gemacht—einzelne nicht
ohne Erfolg—um die Wachsamkeit der
Quarantäne-Beamten zu täuschen und
unter dem Schutze der Nacht unbemerkt
zu entwischen. Nicht weniger als 3500
Reisende sind gegenwärtig in den ver
schiedenen Quarantäne-Stationen un
tergebracht.
Da schon unter gewöhnlichen Ver
hältnissen die Räumlichkeiten der Qua
rantäne-Station auf Hoffmanns und
Swinburnes Island zur Unterbringung
von Kranken kaum ausreichen, so mußte
man natürlich auf Beschaffung weiterer
Lokalitäten bedacht sein. Als solche
ermittelte Gouverneur Flower das weit
an der Küste von Long Island entle
gene Fire Island mit dem geräumigen
Surf Hotel, welches auch schnell ange
kauft und zur Aufnahme der Quaran
täne - Paffagiere hergerichtet wurde.
Doch dem widersetzten sich die Anwohner
der benachbarten Orte Babylon und
Jslip auf Long Island in ganz ener
gischer Weise, durch übertriebene Angst
vor der Cholera angestachelt, mit aller
Gewalt und in so drohender Weise,
daß die Passagiere gezwungen waren,
auf den unbequemen und der Reinigung
dringend bedürftigen Schiffen zu ver
weile». Die Long Isländer gingen in
ihrem Fanatismus so weit, einen Ein
haltsbefehl gegen die Landung der
Dampfer zu erwirken. Dieser wurde
allerdings bald vom zuständigen Ober
gericht aufgehoben. Als Quarantäne-
Arzt Jenkins an den Gouverneur Flo
wer telegraphisch ein Ersuchen um Hilfe
richtete, entsprach der Gouverneur dem
Verlangen sofort, indem er See- und
Landmiliz aufbot und das Surf-Hotel
und Fire Island überhaupt von den
Eindringlingen und Aufrührern aus
Babylon und Jslip säubern ließ. So
konnten die Passagiere, von denen na
mentlich die des „Cepheus" am schwer
sten gelitten hatten, endlich gelandet
werden. Die Gebäulichkeiten auf Sandy
Hook sind zur Aufnahme der Quaran
täne noch nicht hergerichtet.
Uebrigens haben fast sämmtliche at
lantische Dampferlinien die Beförderung
von Auswanderern nach New Zlork
gänzlich eingestellt. Immer stärker
macht sich aber hierzulande das Ver
langen kund, ein peremptorisches Land
ungsverbot gegen Auswander im All
gemeinen auf längere Dauer von Bun
deswegen zu erlassen. Präsident Har
rison ist bereits von den Bürgermeistern
unserer großen Städte um Erlaß einer
solchen Maßregel angegangen.
Die Vertreter der atlantischen Linien
behaupten, daß dann mindestens noch
die etwa üWV zählenden Auswanderer
zugelassen werden müssen, welche bereits
auf dem Ocean schwimmen.
Präsident Harrison ist in großer
Sorge um das Schicksal seiner Gattin,
welche bei Loon Lake an der Brustwaf
sersucht hoffnungslos darniederliegt.
In Maine will Ex-Staatssekretär
Blaine sich um das Amt des Bundesse»
nators bewerben, da dasselbe durch den
Ablauf von Hales Amtstermin vakant
wird. Die Republikaner haben, wie
das kaum anders zu erwarten war, den
Staat übrigens für sich gewonnen.
Unsere internationale Münzkonferenz
ist noch immer heimathlos. Nachdem
man Dresden wegen der Cholera in
Deutschland als Vorort aufgegeben
hatte, dachte man an London. Doch
verhielten sich Gladstone und Sir Ver
non Harcourt dazu sehr kühl, und nicht
bessere Aufnahme fand man in Brüssel,
als man dort anklopfte.
Für den Staat Kansas planen die
Deutschen einen großartigen Feldzug
gegen die Siaatsprohibition, wobei das
Feldgeschrei ohne Berücksichtigung irgend
welcher Parteiunterschiede nur lauten
soll: „Nieder mit der Prohibition!"
Hoffentlich gelangt der Plan zur Aus
führung.
Es scheint, als ob es im Staate Illi
nois zu einem ernstlichen Kampf über
das Edwards'sche Schulzwangs-Gesetz
kommen soll. Dieses verlangt nämlich
unbedingt, daß sämmtliche Kinder die
Volksschule besuchen müssen, und daß
daneben die Parochialschulen auf Aner
kennung keinen Anspruch haben. Da
gegen erhebt sich nun die katholische
Geistlichkeit unter Führung ihrer Bi
schöfe im Verein mit den Lutheranern
wie ein Mann, und Erzbifchof Feehan
von Chicago hat in einem Hirtenbrief
energisch sich jede Einmischung des Stda
tes in die Angelegenheiten der Pfarr
schulen verbeten.
Der amerikanische Contreadmiral
Howell, der im Bürgerkriege sich im
Dienste der Union in der Seeschlacht
von Hatteras Inlet besonders ausge
zeichnet hatte, ist in London gest >rben.
Auch der Veteran der amerikanischen
Journalistik, Börnstein, ist zu Wien
gestorben.
Der Nordpolfahrer Marinelieulenant
Peary, der im Frühjahr IVW von New
Aork aus mit einer Expedition auf dem
Dampfer „Kite" nach Grönland auf.
brach, und den man bereits verloren
glaubte, ist glücklich von dem auf der
Suche nach ihm ausgeschickten Schiff«
aufgefunden worden. Lieutenant Peary
ist an der Ostküste von Grönland bis
zum 8S Gr. nördlicher Breite vorge
drungen, doch scheint er feinen Reife-
zweck, die Erforschung der nördlichen
Küste von Grönland, nicht erreicht zu
haben.
Zwei durch Fahrlässigkeit verursachte
Bahnkollisionen ereigneten sich kurz
hintereinander. Bei Cambridge Junc
tion auf der Fitchburger Eisenbahn in
Massachusetts rannte ein Güterzug in
einen über das Seitengeleise zu weit
vorgefahrenen Personenzug und zer
trümmerte den Rauchwaggon desselben.
Neun Menschen wurden sofort getödtet;
von den mehr als vierzig Verletzten sind
inzwischen bereits drei gestorben.—Bei
Princeton Junction, N. 1., collidirten
zwei Güterzüge, wobei vier Zugbeamte
ihren Tod fanden.—Bei dem Brande
des großen Chamberly-Hotels in Mon
treal kamen mehrere Gäste in den
Flammen um.
Ebenso, wie bei uns, ist in Europa
die Cholera das allein herrschende The
ma des öffentlichen Interesses, alles
Andere in den Hintergrund drängend.
In Nußland läßt die Seuche an Bös
artigkeit nicht nach, und von den sehr
zahlreichen Erkrankungen enden immer
noch fünfzig vom Hundert tödtlich.
Was Frankreich betrifft, so behauptet
eine deutsche Autorität, daß die Cholera
in Havre bereits seit April und in Paris
schon Wochen vor dem Ausbruch der
Seuche in Hamburg geherrscht habe,
daß aber die Behörden durch lügenhafte
Bulletins die Existenz der Epidemie
verheimlicht hätten. Dagegen behaup
ten wieder die französischen Aerzte, daß
in Hamburg bei weitem mehr Todes
fälle vorkämen, als wie die öffentlichen
Berichte angeben.
Hamburg erhält von allen Seiten
Beweise der öffentlichen Theilnahme
und Mildthätigkeit. Fürst Bismarck,
der Ehrenbürger der Stadt ist, sandte
10,000 Mark an'S Hifscomite, die Kai
serin von Deutschland 30,000 Mark.
In Antwerpen sind drei Cholerafälle
mit tödtlichem Ausgang vorgekommen.
Doch ist erfreulicher Weife eine Ab
nahme der Erkrankungen an der Cholera
in Deutschland zu constatiren, wie denn
überhaupt die Seuche nirgends zwischen
Vogefen und Weichsel epidemisch auf
getreten ist, außer in Hamburg.
Auf Anregung des Papstes soll, wie
der Pariser „Gaulois" erfährt, ein
neuer Anti-Dreibund mit Frankreich,
Rußland und der Türkei als Theilneh
mern im Entstehen sein.
In Paris werden erneute Versuche
gemacht, die verkrachte Panamakanal-
Companie wieder in's Leben zu rufen.
In Genua hielt man eine großartige
Columbusfeier ab, an der sich König
Humbert von Italien und alle seefah
rende Nationen, durch Abordnungen
vertreten, betheiligten.
Großartige Zollschwindeleiev enthüllt
ein Kriminalprozeß gegen hohe Steuer
beamte der Bukowina.
Der greise Erzherzog Albrecht in
Wien, der Sieger von Custozza, ist
schwer erkrankt.
Stadtratb.
Select Council, 16. Sept.
Die Verordnung für einen Haupt
sewer im fünfzehnten Distrikt (zwei
24zöllige Terra Cotta Röhren) wurde
vom Comite günstig berichtet und zum
Druck beordert.
Die folgenden Resolutionen passir
ten: Daß der Stadtgeometer in Erfah
rung bringe, wie viele Fuß Land zur
Eröffnung von Swetland Alley nöthig
seien, zwischen siebenter und neunter
Straße; daß derselbe Beamte eine
karte anfertige, welche die Linien von
Prospekt Avenue, zwischen Willow und
Elm, zeigt; daß der Straßenkommissär
den siebenten Distrikt Sewer mit dem
des achten Distrikt verbinde, wie ur
sprünglich beabsichtigt, um die Sewer
entleerungen in die Roaring Brook zu
beseitigen.
Dritte Lesung pafsirten folgende Ver
ordnungen : Uebertragung einer Bilanz
von der Marketstraße Brücke zu allge
meinen Straßenreparaturen für 18S2;
Auferlegung einer Lizens auf Theater
und andere Schaustellungen, welche
Eintritt verlangen; für Seitenwege und
gepflasterte Gossen an Luzerne Straße,
zwischen Main Avenue und neunter
Straße; Verengerung des Fahrweges
an Capoufe Avenue, von Green Ridge
Straße bis zur Grenzlinie zwischen den
2. und 13. Wards; für Steinseiten
wege und gepflasterte Gossen an Aca
demy Straße, von Hyde Part Avenue
zur 14. Straße; für eine Nivellirungs
linie an Afh Straße, von Webster Ave
nue zur Roaring Brook, und den
Grundbesitzern die Erlaubniß gebend,
dieselbe auf Privatkosten zu nivelliren.
Die Hundesteuer - Erlaffungen nah
men auch wieder Zeit in Anspruch und
scheinen den Herren nachgerade zum
Eckel zu werden.
IW" Kauft Eure Parlor- und Schlaf
zimmer-Einrichtungen und andere Mö
beln von Wm. Sisfenberger,
229 und 23 l Penn Avenue, gegenüber
der Baptisten - Kirche. Der billigste
Platz in der Stadt. ba.
Da« Richtige oder da» Berkehrt«.
Welche«
leiden» vollständig werthlo« find? Hofteller'»
Magen-Bltter« ist da» au»erwählte Mittel der
leidenden aber, so populSr und
diese« Bitter« die «n-
Mxl«r'B Ilatel,
No. 327 Latkawanna Vlve,
P. Ziegler, Eigenthümer.
nvi«i»«kevs'
M on.
M -M«WULQed »llsr Lr»vLls!tsn,
I AI
3«tt«n, mit ZtLdtckruvt,
iM'UI
V /slll^i'aüonksi
Hie DesLkicktc
von 6er älte
sten bi» auk ciie neueste Aeit.
L —'—
o,„°«un llll.I,«..
7«c IliI7cNX»7l0K»l. oo«.^»v,
all'semeii Mill:idenden die Methode der^Hett-
Schwan »suchte »sthma, Talarrh,
Affeklione» ift Er hoffte daß alle Leidenden
sein Mittel Probiren, welche» unschätzbar ist.
W'r da« Rezept, da« nicht« kostet und segen«.
reich sein kann, wünscht, schreibe gefälligst an
Rev. Edward A. Wilson,
Brooklyn, Siew »ort
Kiickllch Ehen
sind selten glückliche.
Philadelphia A. Vinest.
MBMSVII?2SL7S'
kHFK
Ilmiille tnt!iszestusiz, I_el>eiiBZcli«zec!ie
Fritz Dur e s
Union
Restauration <K Salon,
313 Lackawanna Avenue.
I. S. Znrflteh»
Kamilien - Store,
Sl7 Lackawanna Avenue.
o«rräth!g, wie alle Arten Waaren, wrlcht
man fllrallgemelmngamillengcbravch nöthig
hat.
Da« beutsch »Publikum ist freundlichst ei«
geladen »».»«sprechen z ,
HauS und Hof.
Zur Verwerthung de« vbste«.
In obstreichen Jahren kann man viel
Obst unter den Bäumeu liegen sehen
und deshalb soll, hier auf ein Verfahren
hingewiesen werden, durch welches wir
aus dem Fallobst ein ebenso schmackhaf
tes als gesundes Produkt herstellen kön
nen: es ist dies die Herstellung des
Aepselgelees'oder, wie es hier genannt
wird, der Aepfelbutter.
Wenn auch ein nur von Aepfeln her
gestelltes Produkt einen kräftigeren Ge
schmack hat, so kann man doch auch an
Stelle eines Zuckerzusatzes, den man
unreifen Aepfeln geben müßte, reife
Birnen zugeben.
Die Herstellung des Gelees geschieht
in folgender Weise:
Das dazu verwendete Obst, Fallobst,
unscheinbare Obst, oder was man sonst
nicht verwerthen kann, wird gewaschen,
halbirt, oder wenn größer geviertelt,
aber nicht geschält, da sich unter der
Schale die meisten Gallertstoffe befinden,
und wird das so zubereitete Obst mit
reichlichem Wafferzusatz zum Kochen
angesetzt. Das Obst wird nun solange
gekocht, bis es vollkommen weich ist,
was in etwa 2 Stunden der Fall sein
kann. Gut ist es. die Masse 2-- 3
Tage, je nach der Temperatur, stehen
zu lassen, damit sie sich verdicke; darauf
wird die feste Masse von der flüssigen
geschieden, was am einfachsten geschieht,
wenn man einen Stuhl umkehrt und
an die 4 Stuhlbeine ein reines Leinen
tuch befestigt, durch welches die flüssige
Blasse in ein darunter gestelltes thöner
nes Gefäß ablaufen kann.
Der aufgefangene Saft wird sodann
über nicht zu starkem Feuer so lange
eingekocht, bis er die Keleeprobe besteht,
d. h. bis eine kleine auf einen Teller ge
brachte Menge, nachdem sie erkaltet,
eine konsistente Masse bildet, die sich
mittels Messer abheben laßt.
Ist das dazu verwendete Obst noch
zu unreif gewesen, der Zuckergehalt zu
wenig entwickelt, so wird man durch
einen Zuckerzusatz zum gewonnenen Saft
nachhelfen müssen und rechnet dann
etwa 1 Pfund Zucker auf S Pfund
Saft.
Von 5 Gallonen Obst kann man ca.
I Quart Gelee erhalten.
Es mag noch bemerkt sein, daß man
auch aus den Früchten des Steinobstes
ebenfalls Gelee bereiten kann, und
namentlich eignet sich jede Pflaumenart
gut dazu. Das Einkochen dieser Früchte
kann geschehen, wen» sie die erste Spur
von Weichwerden zeigen. Man muß
die in zwei Theile zerschnittenen Früchte
beim Kochen rühren und drücken, ohne
sie zu Mus werden zu lassen, worauf
die flüssige Masse abgegossen und in
früher angegebener Weise bis zur Ge
leeprobe eingekocht wird.
Die Ob st Weinbereitung.
Die Herstellung der Obstweine kann
auf verschiedene Art geschehen, indem
man entweder den Saft der dazu ver
wendeten Früchte durch Pressen ge
winnt, oder, indem man die aromati
schen Stoffe der Früchte mittels Wasser
auslaugt. (Das sogenannte Diffusions
verfahren, das namentlich in Frankreich
angewendet wird.) Welches Verfah
ren nun auch angewendet werden mag,
so ist die allergrößte Sauberkeit sowohl
was die zu verwendenden Früchts an
langt, als insbesondere auch bei den
benöthigten Apparaten, Mühlen und
Pressen, wie auch bei den Fässern von
Nöthen, da andernfalls statt Wein Essig
gewonnen wird.
Ein großer Vortheil der Obstweinbe
reitung besteht darin, daß man dazu
auch die kleinen, unscheinbaren Früchte
verwenden kann, welche als Markt
früchte leinen Werth haben, auch Fall
obst läßt sich für die Weinbereitung
nutzbar machen, wenn man den fehlen
den Zucker entweder durch einen Zucker
zusatz zum Most erhöht, oder wenn etwa
zur Hälfte schon zeitige, zur Vermostung
geeignete Birnen mit dein Fallobst ver
mischt werden.
Im Uebrigen ist zu bemerken, daß
man zur Herstellung eines guten Obst
weines nur gut ausgereiftes Obst ver
wenden soll und wenn man auf der
Farm auch die Früchte nehmen wird,
wie sie der Obstgarten bietet, so ist doch
zu bemerken, daß sich unter den Aepfcl
forten vor allem die verschiedenen Rei
nettensorten zur Weinbereitung eignen.
Will man Mischungen verschiedener
Sorten vornehmen, so achte man dar
auf, daß mit den im Geschmacke faden
Süßfrüchten, wie den Kalvillen- und
Rosenäpfeln, etwa die gleiche Menge,
mindestens aber die Hälfte an säuerli
chen Aepfeln, Reinelten oder Wein
äpsel, gemischt werden.
Während es bei den Herbstsrüchten
geboten ist, dieselben vom Baume weg
zu verarbeiten, da bei ihnen die Zucker
bildung schon eine vollkommene ist und
eine Verbesserung des Produktes durch
längeres Zuwarten nicht erhofft werden
da>f, so würde es bei den Winteräpfeln
ein Fehler sein, dieselben gleich nach der
Ernte zu vermosten, da sie zu dieser Zeit
ihren vollkommenen Zuckergehalt noch
nicht besitzen; bei diesen ist die Reise
der Früchte dadurch zu beschleunigen,
daß man sie in frostfreiem Raum auf
lange, zugespitzte Haufen ausschüttet
und sie 4—6 Wochen liegen und schwi
tzen läßt. Die durch das Schwitzen
erzeugte Wärme ist es, welche die Zei
tigung des Fruchtfleisches und die damit
in Perbindung stehende Zuckerbildung
unter Verdunstung von etwas Wasser
schneller bewirkt.
Bevor aber die Früchte vermostet
werden, muß man alles verfaulte Obst
entfernen, angefaultes, eben so schwarz
geflecktes ausscheiden, denn würde sol
ches Obst in größerer Menge mit ver
arbeitet, so würde der Most einen un
angenehmen, bitteren, fauligen Ge
schmack annehmen.
Weil Reinlichkeit, wie schon bemerkt,
eine Hauptbedinguug zur Erzielung eines
guten und haltbaren Obstweines ist, so
ist ein Waschen des Obstes vor dem
Vermosten unbedingt nothwendig, ebenso
nöthig ist aber auch ein gutes Ablaufen
lassen der Früchte, um den Most nicht
durch Zulauf von zu vielem Wasser zu
dünn zu erhalten.
Mittels der Obstmllhle wird das zu
vermostende Obst in kleine Stücke zer
theilt, oder wie man neuerdings wünscht,
zu einem möglichst gleichmäßigen Brei
zermahlen, welcher nun entweder sogleich
auf die Presse gebracht und abgepreßt
wird, oder man läßt die zermahlene
Masse im Bottich erst eine kurze Vor
gährung (Aufnehmenlassen) durchma
chen, welche jedoch bei warmer Witter
ung nicht länger als 24 Stunden an
dauern darf, und wird zur Vermeidung
von Essigstich die Masse öfter umgerührt.
Das Pressen des Obstes muß vollkom
men geschehen.
Während man es in manchen Gegen
den für ein Verbrechen hält, dem Obst
most einen Wasserzusatz zu geben, hat
die Erfahrung doch gelehrt, daß derselbe
nicht nur nicht schadet, sondern zur voll
kommenen Lösung vieler wichtigen Be
standtheile des Obstes, namentlich des
Zuckers, beiträgt: hierzu genügt aber
I—lj Quart Wasser aus ül) Psund
Aepfel und 2 Quart aus das gleiche
Quantum Birnen. Hierbei ist in fol
gender Weife zu verfahren: Man
mahlt das Obst und preßt es zuerst ohne
Wasserzusatz, darauf wird der Preßku
chen (Rückstand der Presse) in einem
Zuber stark durchgearbeitet und somit
mit reinem frischen Wasser durchgefeuch
tet, daß dasselbe bis obenhin die Treöer
durchdringt, ohne sie ganz zn bedecken,
wozu obengenanntes Quantum ausrei
chen wird. Die Masse bleibt 1» -2t
Stunden stehen, wird von Zeit zu Zeit
umgerührt und nochmals gemahlen,
dann gut ausgepreßt. Der nun ge
wonnene Most wird mit dem der ersten
Pressung vermischt eingekellert. Am
geeignetsten zur Aufnahme des Obst
mostes sind Wein-, oder fuselfreie
Whiskey- oder Brandyfässer, die mit
aller Vorsicht gereinigt und zurßer hütung
von Schimmelpilzen zuvor geschwefelt
und danach mit Wasser gut nachgespült
werden müssen.
Beim Füllen des Mostes aus Fässer
werben dieselben spundvoll gemacht und
hat man während des Verlaufes der
stürmischen Gährung darauf zu achte»,
daß die ausgestoßen« Masse frei abflie
ßen kann, auch muß durch öfteres Ab
waschen derselben um das Spundloch
herum dafür Sorge getragen werden,
daß sich Essigpilze nicht bilde» können.
Wer sich aber eine Presse nicht erst
anschaffen will, kann, wie schon bemerkt,
das Auslaugen der Früchte in folgender
Weise bewirken: Das wie gewöhnlich
gemahlene Obst wird ziemlich stark
durcheinander gerührt, um die Auf
nahme einer möglichst große» Menge
Gährungspilze in die Masse herbeizu
führen, hierauf wird dieselbe ohne Was
serzusatz in ein gut gereinigtes, nicht ge
schwefeltes Faß gebracht. Nach etwa
einem Tage wird der ohne Druck ab
fließende Saft abgelassen und den im
Faß zurückbleibenden Trebern Wasser
zugesetzt und zwar für je 100 Psund eine
Menge von 10 Gallone» Wasser. Das
zugesetzte Wasser verdrängt nun den Obst»
saft aus den Trebern und bleibt selbst in
diesem haften. So behandelte Trebern
haben nachher nicht den geringsten Ge
ruch und enthalten keine Spur von Zucker
oder Apfelsäure mehr. Bei kühlem Wet
ter empfiehlt es sich, das zuzusetzende
Wasser zur Beförderung der Gährung
um einige Grade zu erwärmen, dann läßt
man die Masse im Faße gähren. Ist
der betreffende Prozeß vollendet, was
man am Aufhören des Geräusches im
Faße, oder an einer dem Fasse entnom
menen Probe erkenne» kann, so laßt
man die Flüssigkeit ab und vereinigt
sie mit dem zuerst abgelaufenen Moste,
nachdem dieser von der Hefe abgelassen
worden ist. Die Gährung hat nicht in
offenem, sondern vielmehr in geschlosse
nem Faße zu erfolgen, die im Faße zu
rückbleibenden Trester taugen höchstens
noch zur Compostbereitung.
Saure oder Salzgurken.
Das einfachste Verfahren ist folgen
des : Man nimmt mittelgroße, nich! zu
reife Gurken, welche weder gelbe Flecke,
noch gelbe Spitzen haben, legt dieselben
in ein Gesäß mit frischem Brunnenwas
ser und läßt sie 1 bis 2 Tage drinnen
liegen, bürstet sie rein und trocknet sie
gut ab. Alsdann werden sie in kleine
Fässer oder große Steintöpfe gelegt,
deren Boden man erst mit einer Schicht
von geschnittenem Dill, Pfeffertraut,
Fenchel-, Wein- und sauren Kuschen»
blättern bedeckt hat und so abwechselnd
bei jeder Lage Gurken sorlsährt, bis
das Gefäß gefüllt ist. Zuletzl kommt
obenauf eine Kräuterschicht. Viele
pflegen auch noch Meerreng, Estragon.
Zwiebeln und Gewürze dazwischen zu
legen, doch ist dies nicht Jedermanns
Geschmack. Ist das Gesäß gefüllt,
schlägt man es zu und füllt es mit Salz
wasser durch das Spundloch bis oben
herauf an. Am anderen Tage füllt
man es noch einmal nach, verkorkt das
Gefäß gut, stellt es in den Keller und
und dreht es nach etwa 8 Tagen einmal
um. Die Gurken sind nach ungefähr
4 Wochen zu genießen. Manche Haus
frau, welche nur für ihren Bedarf Gur
ken einlegt, läßt das Faß nicht zuschla
gen, sondern legt einen gut schließenden
Brettdeckel darüber und beschwert diesen
mit einem Stein. Der sich oben an
setzende Schaum muß öfters entfernt
werden.
Die Wiederherstellung von Personen,
die durch Einathmen von Leuchtgas
überwältigt worden sind, ist unfehlbar,
schreibt ein Korrespondent des „Amer.
Gaslight Journal", wenn man den
Patienten, selbst wenn er schon ganz be
wußtlos ist, auf die Füße hebt und ihm
ununterbrochen eine halbe Stunde Milch
eingießt, auch wenn er sie ausbricht,
und ihn mit Unterstützung von zwei
Männern zum Gehen anhält. In einer
halben Stunde ist die Hauptgefahr vor
über. Man legt dann den Patient ins
Bett und gibt warmes Wasser mit
Brandy. Dieses einfache Mittel hat
fast in allen, selbst den schlimmsten,
Fällen geholfen.
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