Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 12, 1892, Page 5, Image 5

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(Für da« „Wochenblatt")
Deutsche Kirchen-Gemeinschaften.
Die Lutherische Kirche in Scranton und Umgegend.
Schon unter den ersten Weißen Ansiedlem im Lackawanna Thale finden wir
viele ursprüngliche deutsche Lutheraner; wir erinnern nur an Wademann, Von
Storch (ein Mecklenburgisches Geschlecht von Edelleuten), Lutz (Pennsylvanisch»
Deutsche, die aus der Gegend von Easton hierher kamen), Schwarz, Blum u. s.
f., welche meistens in Providence sich niederließen. Bereits in den dreißiger
Jahren dieses Jahrhunderts predigte Herr Pastor Reichert (später an der Zions«
kirche in Philadelphia) in „Razorville" in einem alten Schulhause in der Nach»
barschast von Dr. Hollister; nach seinem uns mitgetheilten Urtheil war es aber
eher ein leichtlebiges Völkchen, als sonst etwas. Zu einer Organisation kam es
nicht. Zur Zeit als der Nordzweig Canal gebaut wurde (1828—38), finden wir,
Spuren eines Versuchs, deutschen Gottesdienst zu halten; aber diese Versuche
hatten keimn nachhaltigen Erfolg.
Erst durch den Aufschwung der Kohlen- und Eisenwerke kamen mehr deutsche
Einwanderer hierher; der tonangebende Grundstock hiesiger Bevölkerung aber
waren Neuengländer, etwas später aber auch Schotten, Jrländer und Andere.
Die Deutschen spielten bis in die Mitte der sechziger Jahre eine mehr untergeord
nete Rolle; und wenngleich auch sehr gebildete sich unter ihnen befanden, so zogen
sich diese, leider, in ihr eigenes Schneckenhaus zurück, ohne einen bleibenden Ein
druck aus das deutsche Leben, weder gesellschaftlich noch auch kirchlich, zu be
zwecken.
Im Jahre 1859 machte die Lutherische Synode von Pennsylvanien einen
ernsten Versuch, ihre Glaubensgenossen hier ins Auge zu fassen und zu behalten,
indem sie Herrn Pastor Nathan Jäger von Bethlehem beauftragte, in Scranton
«ine Gemeinde zu organisieren. Pastor Jäger kam diesem Auftrag gewissenhaft
nach und predigte etwa sechs Monate lang in „Schläger's Halle". Uebrigens
sah er bald ein, daß Scranton energischer bedient werden müsse,-und als im
Frühjahre 1800 Pastor PH. Fr. Zizelmann, derzeit in San Antonio, Texas, seine
Absicht kund gegeben hatte, nach den nördlichen Staaten »u ziehen, wurde letzterer
von Pastor N. Jäger der Synode als Missionar für Scranton vorgeschlagen.
Wir wollen hier eine kurze Skizze von dessen Leben geben, umsolieber, als in frü
heren Jahren zu gewissen Zwecken auf Mißverstand oder Unwahrheit beruhende
Gerüchte verbreitet wurden; und auch, weil Herr Pastor Zizelmann der älteste
deutsche Prediger Scrantons ist:
Wie er uns gelegentlich mittheilte, ist er in Kleebronn, O. A. Brackenheim,
Württemberg, den 10. Okt. IBS4 geboren ; er ging die bekannte Stufenleiter der
theologischen Bildung durch, wurde im Mai 1851 von der zustehenden Behörde
des Großherzogthums Baden examinirt und gemäß Beschluß derselben am S 9.
Juni 1851 in der Stadtkirche zu Lörrach von Dekan Schäfer, Dr. Barth von
Calw und Dr. Prof. Auberten feierlich ordinirt. Noch denselben Sommer wurde
er mit fünf anderen Eandidaten von einer christlichen Vereinsbehörde nach Texas
geschickt, um unter den dort sehr zahlreich eingewanderten Deutschen, wenn mög.
lich, eine feste kirchliche Organisation anzustreben, was auch insofern gelang, als
im November 1851 in Houston, Tex., die „Evang. Luth. Synode" organisirt
wurde, deren erster Sekretär er mehrere Jahre hindurch war.
In Texas verheirathete er sich am 1. Jan. 1855 ; dort sind auch seine drei
ältesten Söhne geboren. Im Jahre 1856 sandte ihn die Generalshnode zum
zweiten Male nach San Antonio; diesesmal gelang es nach unsäglichen Schwie
rigkeiten, die „Evang. Luth. St. Johannes Gemeinde" zu sammeln und zu orga
nisieren, welche jetzt noch in blühendem Zustande ist.
Der anrückende Rebellionskrieg, der für jeden Unionisten gefahrvoll war,
trieb ihn von Texas hinweg. Am 13. März 1860 verließ er mit Familie San
Antonio und kam per Seereise am 35. April in New Aork, und am 18. Mai 1860
zum ersten Male, aber ohne Familie, in Scranton an.
(Fortsetzung folgt.)
Das Turner-Jubiläum.
Ein hübsches Bild bot die Turnballe
am Montan Abend gelegentlich des 25-
jährigen Stiftungsfestes des Scranton
Turnvereins ; Topfgewächse, Lauben,
Flaggen etc. hatten dieselbe in einen
Sommergarten verwandelt und darin
gruppirt hatten sich wenigstens 400
Turner, Sänger und andere Gäste.
Von den eingeladenen Vereinen er»
schien die Sängerrunde zuerst, dann
kam der Liederkranz und etwas später
der Urion; die Damen waren nicht
sehr zahlreich vertreten, was bei Com
mersen ja auch nicht gebräuchlich, ist.
Die Germania Kapelle eröffnet« den
offiziellen Theil des Festes mit einer
Overture, worauf Festpräsident Herr
Conrad Schröder eine recht gelungene
Ansprache hielt, die Anwesenden herzlich
begrüßend, der Lebenden mit Genug
thuung, der Todten mit Wehmuth ge
denkend. Dann erfolgte der allgemeine
Vortrag des Liedes „Meister Jahn".
Der Vorsitzer stellte hierauf Herrn An
thony Baumann als Festredner vor und
derselbe ließ sich wie folgt vernehmen:
Turn» un» Turnerfreund«!
ES würd« mir die Aufgabe zugestellt, bei
bieser Gelegenheit über die Prinzipien der Tur
neiti zu reden. Selbstverständlich kann ich
mich nur allgemein auf diesem Gebiete bewe
gen und nicht In Einzelheiten eingehen. Mehr
,u »ersuchen, würde mehr Zeit beanspruchen,
al« bei beuliger Veranlassung statthaft wäre.
Vorausschicken möchte ich, daß häufig Turn
»«reine mit gewöhnlichen gymnastischen Per
dindungen al« gleichbedeutend erachtet werden,
dem ist jedoch nicht so, die» ist eine absolute
falsche Auffassung. Die gvinnastischen Ver
bindungen kennen in der Regel weiter nicht«,
al» »örperubungen, während Turnvereine zu
gleich freie, unabhängige Menschen,u erzielen
suchen, da« heißt, auch auf den Geist einzu
wirken sich bestreben. Diese« Prinzip ist der
Turnerei eigen seit ihre« Bestehen«. Mehrere
Male wurden in Deutschland die Turnvereine
auf Regierungsbeschluß oder Polizei-Anord
nung aufgelöst, jedoch nicht weil dieselben
Gpmnastic btlrieben, sondern weil sie geistig
frei» und unabhängige Bürger »u erziehen sich
bemühten.
Die menschliche Thätigkeit ist die Aeußerung
de« organijchen System«, de« Gesainmtorga
niSmu» de« menschlichen Körper«/ Ein ge
sunder Körper entfaltet entsprechende Thätig
keit. Da« harmonische, ungestörte, kräftige,
freie und heile Wirken der einzelnen Theile
de« Glsaminlorgani«niu« bedingen den Geist,
da» Vermögen zu denken, zu urtheilen, zu
unterschiidtn und demgemäß zu hanteln.
Ohne gesunden Körper, kein gesunder Geist!
Körper und Geist sind Ein«. Von einem
absoluten freien Willen kann keine Rede sein.
Stosse, nämlich sogenannten Nahrungsstoffe,-
beeinflußt von klimatischen Verhältnissen,
OrlSverhältnissen und »on andern obwaltenden
Jahre.
msse des einzelnen Menschen. Entsprechend
werden sich zur Befriedigung dieser gesteigerten
Bedürfnisse die Leistungen des Sin,einen ent
wickeln. Den Anforderungen der Kultur ent
sprechend, ist die Jugend zu erziehen; frei von
übertriebenem Luru«. Befunde und wider,
standsfähige Menschen sind durch liberale und
freie Erziehung auszubilden. Gesunde Er
ziehung liefert das Material für gesundes Ge
meinde- und StaatS-Wesen, produeirt Wohl
stand und gleichmäßig glückliche Verhältnisse
für alle Die Erziehung ist auf gesunde Mo
ral. im Einklänge mit den Naturgesetzen auf
zubauen. Neben den fiir'S Leben nothwendig
gewordenen Kenntnissen sind gesunde, kräftige
Menschen zu erziehen, beseel» »on JreiheitSliebe
und Hang zur Unabhängigkeit, Wahrheitsliebe,
Pflichttreue und Gemeinsinn, greiheitsliebe
führt zur Selbstständigkeit des Einzelnen und
dadurch zur Unabhängigkeit der Massen, der
Völker und Nationen.
Wahrheitsliebe, Pflichttreue und Gemein
sinn. diese drei Tugenden begründen Freiheit
und Unabhängigkeit. Wahrheitsliebe wird
den Einzelnen bestimmen, nur da« zu wollen,
was seinen Rechten als Individuum zusteht;
Pflichttreue wird den Einzelnen bewegen, da«
zu thun, wa« seiner Lebensaufgabe entspricht
und andern nicht schadenbringend ist. Ge
meinsin« endlich wird den Einzelnen »eran
lassen, immer die Rechte der Gesammtheit im
«uge zu hallen und seine eigenen Interessen,
«enn immer nothwendig, der Gesammtheit,
dem Volke, unterordnen. Bemeinsinn wird
bewirken, daß allen Mensche» die ihnen gehö
rigen »on Natur au« zukommenden Genüsse
and Rechte gleichmäßig gestattet sind, nach
Verdienst und Bedürfniß.
Gemeine Kriecherei und Feigheit sind in
oielen Fällen an Stelle der Freiheit«liebe ge-
Ireten, orthodore Borurtheile an Stelle »on
Wahrheitsliebe, llorruption an Stelle von
Pflichttreue und endlich Selbstsucht und Heu
chelei an Stelle von Gemeinsinn. Blinder
Glaube, orthodorer Absolutismus, ganali«.
MuS, Intoleranz, Tyrannei, drohen die Tu
genden Wahrheitsliebe, Pflichttreue u»d Ge
mkinsinn zu zerstören.
Borhandensein genannter Tugenden!
Die physikalischen Grenzen eines Lande«
machen die innerhalb der Grenzen wohnende
Bevölkerung noch nicht zur Nation, ein allge
meines gleichförmiges Bewußtsein der Zusam
mengehörigkeit liefern das Gepräge der Ratio-
Nation nicht als eine civilisirte; die Majorität
Berhältnissen entsprechend, da« für « Leben
ten Tugenden „Wahrheitsliebe, Pflichttreue
und Gemeinsinn/' Nicht da« Wissen allein
erzeugt Wohlergehen und glückliche Zustände;
Wissen muß mit Eharakter und physischer
»raf» verbunden sein. Diese Eigenschaften
lassen sich nicht erringen durch Lernen und
! menschliche« Organi«mu«, s« weit ihunlich,
in Uebung gelangen und möglichst gleichmäßige
Entwickelung erzielt «erden. Lernen, Studi
ren ist al« Uebung derjenigen Körpertheil«,u
betrachten, welche die Aeiste«äußerung direkt
bekunden. Werden di« übrigen Theile de«
Organi«mu« nicht ebenfall« gleichschreitend
und gleichmäßig enlwickelt, müssen die erstge
nannten leiden. Eine einseitige Erziehung
führt zur Erschlaffung, creirt beschränkte Men
schen, zerstört die Harmonie de« Organi«mu«
zum Nachtheile und Zerfall der Masse, der
Völker wie Nationen.
E« ist die Aufgabe der Schule, der öffent
lichen Volk«schule, dieser Gefahr entgegenzu
treten; in genannten Anstalten muß nament
lich darnach getrachtet werden, daß die Ent-
Wickelung gleichmäßig vorwärt« schreitet, d. h.
daß dafür gesorgt wird, daß der ganze Orga
nismus sich gltichmäßig entwickelt, die physischen
Kräfte mit dem Wissen gltichmäßig vorwärts
schreiten.
Dieser zuletzt ausgedrückte Gedanke führt
mich nun zum Turnverein und seiner Aufgabe.
Di« Gründer der Turnvereine erkannten die
ernste Nothwendigkeit gleichmäßiger Entwicke
lung. Da« Turnwesen hat sich die Aufgabe
gestellt, gesunde, kräftige, gut und schön ent
wickelte, energische, mäßige und charakterfeste
Menschen zu erzielen, »»«gestattet mit nöthi
gem Wissen und frohem, frischem, freien und
fröhlichem Gemüthe; k«ine Mucker und Heuch
ler. sondern Menschen, wie dieselden für Wohl
stand und Fortschritt nothwendig sind. Eine
wach gerufen, kommen jedoch nicht in ebenso
entschiedener Weise zur Entwickelung. Den
Missionären dtr Turnerei möge e« zur Freude
in der Republik, und die Mitglieder de«
keit. In der Republik muß die größte An
seiner Pflichten haben und im Stande sein,
die Gesetz«, die Ordnung, die Freiheit und
Unabhängigkeit des Volke« zu vertheidigen.
Die physische, wie die geistige Ausbildung muß
die Berge de« Landes zu vertheidigen und be
fähigt sind, Ordnung zu schaffen, wo immer
Aufruhr und Willkür solche bedroht. Keine
kriegerische Macht sollen die Bürger werden,
Nur für Erhaltung der Freiheit und llnab
hängigkeit sollte Blut »ergossen «erden. Mi
lizsoldaten sollten zur Abschaffung kommen,
ihre Eristenz ist»»republikanisch und führt zu
Aastengeist. Jeder Bürger ist Vertheidiger
des Lande«.
Nationalspiele us«., von denen die meisten,
gere Zeit zur Manie ausarten; Base-Ball,
Tennis und alle derartige Spielt und Uebun
gen sind jedenfalls, wenn in mäßiger Weise
zur Ausübung gebracht, von Vortheil für dit
physische E,Haltung de» Körpers, jedoch nicht
dazu angethan und nicht hinreichend, einem
ken nicht allein den Körper, sondern erweitern
die AufmerksamkeitSgabe, erzeugen Pünktlich
keit, Behendigkeit und rasche Handlungtgabe.
Da« Eommando de« Turnlehrer« und die
Massenübungen führen zu Ordnung«!!»» und
Folgsamkeit; ned«nd«i wird drr Schönheits
sinn und da« ethisch« Bewußtsein «ach ge
rufen. D««halb muß Turiurei National-
Unterricht «erden; die Gesammtjugend muß
eine« solchen Unterricht« theilhaftig «erden.
Sine Nation kann erst dann von »orangeschrit
tenem Zustande von Civilisation reden, nach
dem die Gesammt - Jugend bi« zu einem
gewissen Grade in gleicher Weise erzogen ist
und die« so«ohl in geistiger al« in phvsischtr
Hinsicht. E« muß «in Th«il der Ausgabe
sämmtlicher Schulen «erden und muß eine
turnerische Erziehung beiden Geschlechtern zu
kommen.
Weder die geistige oder die physisch! E>-
ziehung, wtder die eine oder die andere, darf in
der Anwendung di« Ob«rband erlangen; rich
tige Einiheilung ist nothwendig.
Der Nordamirikanisch« Turnerbund hat
»»streitig schon viel geleistet und e« wird hof
fentlich mit der Z«it gelingen, »aß da« Prinzip
Schulen der Republik Eingang sinben. E«
sollte dazu kommen, daß j«d« P«rson, welche
mit dem Unterrichte der Jugend beschäftigt und
betraut wird, jeder Lehrer und jede Lehrerin,
und selber in der Lag« sind, bi« zu einem ge
wissen Grade Turnunterricht, wenigsten« die
Anfang«gründ«, zu «rtheilen. Die vollständig«
Ausbildung würd« vielleicht besser Spezial-
Lehrern de« TurnrnS übtrlasse». ES würde
deffrr um uusere Jugend stehen, wenn einig«
I Stunden d«r festgesetzten Schulzeit zu körper
lichen Uebungen »erwendet würden; mehr
Vortheil würde dadurch erzielt, al« de» Kopf
mit Wissen oder ,wecklosem Gram »ollzu
pfropfen, da» in dem zarten Hirn de« Kinde»
nicht verdaut «erden kann. SS wäre zu
wünschen, daß e« dem Serantin Turnverein
gelingen möge, hinreichend Einfluß auf die
lokale Schulbehörde au«üben zu können, daß
Turnunterricht in den Volksschulen eingeführt
wird. Es kann dies nach und nach zur Aus
fiihrung kommen und ohne große Auslagen.
Eine Lehrerklasse erst zu gründen, Ware jede»,
fall« der richtige Anfang. Wa« nützen diese
kostbaren und schönen Schulzebaude, wenn
Nordamerikanische» Turnerbunde«, möchte ich
heute an seinem 25jährigen Jubiläum beson
der« Erfolg wünschen. Der Verein hatte »iel
und kräftige« Glied de« Bezirk« verbleiben.
wird e« hoffentlich auch verbleiben.
Möge die Turnerei gedeihen zum Wohle»
zum Fortschritt unserer Republik, der alle Tur
ner mit Leid und Seele angehören.
Ein „Nut Heil" unserer Republik, den Ver.
Nach Beendigung der mit ungetheil
tem Beifalle aufgenommenen Rede lam
der Vortrag des „Bundes-Lied" durch
alle Anwesenden, und dann trug der
Liederkranz das Readinger Preislied
„Vom Rhein" in meisterhafter Weise
vor. Der Avplaus war so anhaltend,
daß der Verein nicht umhin konnte, noch
ein Lied zum Besten zu geben und er
wählte als solches den „Sänger-Com
mers". Mit nicht geringerem Beifalle
wurde der nun folgende Vortrag des
Tenorsolisten Herrn Fr. Schmidt von
Leipzig, welcher seit einiger Zeit als
Gast in dieser Gegend weilt, aufgenom
men (Romanze aus Don Sebastian)
und auch dieser Herr ließ sich zu einem
nochmaligen Vortrage bewegen und
wählte dazu den „Trobadour". Da
Mayor Fellows durch seine Abwesenheit
glänzte, so füllte die Kapelle die Pause
mit einem Vortrage aus, und die An
wesenden folgten mit dem allgemeinen
Liede „Den Frauen".
Turnlehrer Carl Staiber hielt dann
eine hübsche Ansprache und behandelte
die Turnerei im Allgemeinen und das
Trentoner Turnfest speziell. Er er
wähnte mit Genugthuung, daß die kleine
Scrantoner Riege den vierten Preis,
und eines ihrer Mitglieder einen Einzel
preis beim Volksturnen gewann, und
überreichte das Preisdiplom dem zweiten
Sprecher des Vereins, Herrn Louis
Gscheidle, welcher mit einigen trefflichen
Bemerkungen antwortete und zu einem
dreifachen „Gut Heil!" auf die preis
gekrönte Riege aufforderte, welchem
Begehren freudig entsprochen wurde.
Die Sängerrunde trug hierauf das
hübsche Lied „Der Wald" von Heyse
in trefflicher Weise vor und der Beifall
endet« erst, als sie mit einem zweiten
Liede (Im Mai, von Silcher) folgte.
Mit einem recht hübschen und sehr bei
fällig aufgenommenen Vortrage folgte
dann Herr Franz Hummler, der eine»
Trinkspruch den deutschen Sängern aus
brachte und darauf hinwies, daß Turner
und Sänger die würdigsten Repräsen
tanten des Deutschthums seien und
einträchtig zusammen wirken sollten.
Dr. Günster wurde nunmehr auf
gerufen und sprach seine Freude über
die Eintracht aus, die augenscheinlich
unter den anwesenden Vereinen herrsche.
Er betonte seine Zufriedenheit mit dem
Feste und dem Wirken des Turnvereins
und präsentirte als eine Liebesgabe des
Liederkranz an den Turnverein ein omi
nöses Bierfaß; als dasselbe auf seinen
Wunsch in die Höhe gehoben wurde,
enthüllte sich eine prachtvolle Alabaster-
Vase. Gscheidle nahm dieselbe namens
de« Turnvereins mit herzlichem Dank
und Anerkennung in Empfang.
Herr Wm. Emmerich personifizirte in
höchst gelungener Weise die „Turner
gustel aus Leipzig" und hatte sich über
Mangel an Beifall nicht zu beklagen.
Herr Otto Kracht wurde dann den An
wesenden als Redner und Dichter vor
gestellt. Der Herr war augenscheinlich
auf eine „Speech" nicht vorbereitet und
gab daher nur seiner Freude Ausdruck,
daß der Geburtstag deS Turnvereins
auf den gleichen Tag mit dem seinigen
falle.
Herr L. Völker vom Philadelphia
„Ulk" ward dann zu einem Vortrage
aufgefordert und entledigte sich der
Aufgabe in so glücklicher Weise, daß
das Gelächter und der Beifall kein Ende
nehmen wollten. Er behandelte als
Thema Luther's Ausspruch: „Wer
nicht liebt Weib. Wein und Gesang,
der bleibt «in Narr sein Lebenlang."
Da sich die Sängerrunde und viele. An
dere zum Weggange fertig machten, so
schloß hiermit der offizielle Theil des
Feste«, da man sich Wohl bewußt war,
daß die Excursion am Dienstag nach
Mountain Park noch große Anforde
rungen an die Turner stellen würde.
Die ursprünglichen Jnkorporatoren
des Scranton Turnvereins waren:
Peter Hättich, Henry Blatter, Louis G.
Ried, Fr. Wm. W«ber, John Schill
ing. Charles Robinson (der Onkel),
Fritz Wagner, George Bürkel, Leopold
Schimpfs. LouiS Robinson und Louis
I. Blume. Von den Genannten leben
noch Hättich, Ried, Weber, Wagner
und Bürkel, aber anwesend waren nur
Hättich und Wagner.
Die Festlichkeiten kamen am Dienstag
mit dem Pic Nie im Mountain Park zum
Abschluß und eS betheiligten sich an
demselben über 6VV Personen. Trotz
der drückenden Hitze wußten sich die
Theilnehmer autgezeichnet zu unterhal
ten und die Germania Band trug durch
ihre hübschen Vorträge viel zur Erheite
rung bei. Die jungen Turner gaben
eine Reihe von Uebungen an den Ge-
rathen zum Besten, die Alten hielten
sich mehr in der Nähe de« Schanktisches.
Gegen 9 Uhr am Abend kehrte die Mehr
zahl der Ercursionisten hierher zurück.
Ainauz. Bericht
deS
Scranton Tchuldistrikts.
Baarbilanz laut letztem Bericht..,? ZB.46k.tki
Staal«»erwilligung 24,271.65
Interessen für Tilgungsfond vü1.28
Vom Anwalt erhalten 7-t» m
Vom Sekretär erhalten I2V.W
Steuerdupllkate 171,128.5«
Rückständige Steuern >5,144 24
Registrirte Steuern wl.tli»
Total sZSV.VAI.SO
Ausgaben.
Eom. an Tollektoren..? 1.5W.t>9
„ „ Schatzmeister 1.1 W.15
„ .. Vond«. Ä,25t».0»
gem. «schulrechn.» 159,325.98
Anw fürßau-Rechn. 50,783.36
Total »215,919.58
Baarbilanz x Zt.7tit).92
Die Baarbilanz ist repräsentirt durch fol
gende Siechnungen -
Interessen am Tilgungsfond » 29,723 VI
~ Baufond t 1.399.44
Allgemtine Schulrechn., Debitor..» 41,122.45
«,42t.53
Bilanz tz 34,790.92
Allgemeine Ausgaben.
Lehrer-Salaire Z W.L87.35
Beamten-Salaire 4.699.95
Substituten-Salaire 1,334.95
Zanitoren-Salaire 1 1.2UU.75
Reparaturen, Arbeit, Materialien 17.U88.07
Vorräthe 4,403.00
Neue Gebäude 50,783.36
Kohlen und Holz 4,553.77
Drucksachen 599 96
Pferd und Wagen 292.7»
Verschiedene« 392.96
geuer-Bersicherung 3,u51.10
Gas, Wasser, Telephone 656.68
Miethe 595 (XI
Zurückerstattete Steuern 17.50
«indngartt» 505.33
Legale Ausgaben 622.9«
Straßenpfiasterung 57.07
Schulbücher 4,801 79
Abendschulen 4,165.15
»210.109.34
No. I 13,045.65
No. 2 4,378.01
N 0.3 6,045.56
N°. 4 2,589.13
N». 5 2,912.73
N°. 6 2,735.35
No. 7 4.969.44
No.B 4,570.30
N°. 9 4,826.34
No.lo 4,921.2^
No.ll 4.V09.94
N 0.12 5,656.70
N°.l3 1,188.70
No.1» 25,268.18
N°.l6 5.368.90
N 0.17 3,049.36
No. >8 5.921.49
N-.IS 3,948.84
N 0.20 1,614.21
N°2l 4,382.29
N«.22 1,8^1.80
N 0.23 1,522.65
No. 2» 974.41
N« 25 7.473.68
N«.26 2,540.16
N» 27 2,570.At
N 0.28 4,601.91
N 0.29 3,326.58
N 0.30 3,848.16
N«.31 6,309.33
N 0.32 5,694.94
N-.33 7,701.64
N 0.34 1,217.18
No 35 8,601.12
„Training" Schule 1,386.00
Total »180,891.60
Allgemeiae Reparaturen P 5,439.40
Vorräthe 4,403.00
Drucksachen 599.96
Pferd und Wagen 29Z 7»
Vermischte« 392.96
Miethe 595.09
Legale Ausgaben 622.90
Kindergarten 505.33
Abends»«!«» 4,165.15
Schulbücher 4.801.79
Beamte 4,699.95
Pulte, Materialien etc 2,700.00
Total »210,109.34
gundirte Schuld de« Distrikt« 65,000.« 0
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