Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 29, 1892, Page 4, Image 4

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blatt" mich! e« »um besten »nzeigeadlat» t«
n kdltchen Vennsvl»ai»ten.
Wochen-Rundschau.
Das Schicksal des großen Ausstandes
in den Carnegie'schen Stahlwerken zu
Homestead ist noch in der Schwebe.
Präsident Frick hatte den feiernden Ar
beitern eine Frist gestellt, innerhalb de
ren es ihnen freistehen sollte, zurückzu
kehren. Bis kurz vor Ablauf dieser
Frist war jedoch so gut wie gar kein
Gebrauch davon gemacht worden. Man
hat den Versuch gemacht, die Hochöfen
wieder aufzufüllen und in Gang zu se
tzen, doch ist wegen Mangels an Arbei
tern von einer Aufnahme des Betriebs
bisher keine Rede gewesen. Inzwischen
setzt Präsident Frick seinen Kamps gegen
die Arbeiterführer fort.
Nachdem McLuckie entlassen, hoffen
die Arbeiter, daß man mit den Exzeden
ten, welche sich an der Tvdtung der
Pinkertons betheiligt haben, nicht sehr
besonders scharf verfahren wird. Von
Carnegie selbst, der noch immer auf
seinem Schlöffe in Schottland weilt,
wird übrigens die merkwürdige That
sache mitgetheilt, daß er während der
dortigen Parlamentswahlen SSOVV bei
getragen hat, um einem Kandidaten der
Arbeiterpartei zum Siege zu verhelfen.
Die offizielle Benachrichtigung der
beiden Präsidentschaftskandidaten' der
demokratischen Partei durch eine Abord
nung des Nationalkonvents gestaltete
sich zu einer großartigen Kundgebung.
Viele Tausende hatten sich auf dem
Schauplatze, dem geräumigen Saale
des Madison Square Garden in New
Aork eingefunden, vor denen zunächst
der Führer der Abordnung, Wilson,
den Herren Grover Cleveland und Adlai
Stephenson ihr Nomination ankündigte.
Darauf antworteten Beide in längeren
Reden. Aus der Cleveland'schen An
sprache ist hervorzuheben, daß dieser sich
über die Tarifreform und die Forcebill
ziemlich ausführlich äußerte, die Währ
ungssrage aver ganz überging.
Die Weltausstellung in Chicago kann
über die Einförmigkeit ihrer Schicksale
keineswegs klagen. Da die Commission
in fortwährender Geldnoth ist, so hatte
sie sich bekanntlich an die Großmuth des
Congrefles um eine weitere Beisteuer
gewendet. Eine Bill passirte das Haus,
worin <316,000 für die Errichtung von
Regierungsgebäuden angewiesen wur»
den. Im Senat nun setzte Senator
Palmer all seinen Einfluß daran, um
einen ordentlichen Batzen aus dem Na
tionalsäckel herauszubringen. Richtig
erhöhte der Senat denn auch nicht nur
jenen Beitrag aus <500,000, sondern er
that noch ein Uebriges. Er hängte der
Bill noch einen Zusatz an, wonach der
Ausstellung auch ein außerordentlicher
Zuschuß von 55,000,000 aus Bundes
mitteln überwiesen wurde. Doch der
Einfluß der Sonntagsmucker im Senat
setzte gleichzeitig eine Klausel durch, wo
nach die Weltausstellung am Sonntag
geschlossen werden muß. Ein zweiter
Zusatz, den Verkauf geistiger Getränke
überhaupt, fiel durch. So mußte dann
die Bill wieder an's Haus zurückwan
dern. Hier geschah das Unglaubliche,
wenn man bedenkt, daß im Hause die
demokratische Mehrheit den Ausschlag
giebt. Die sämmtlichen Amendements
des Senats—also auch der Zuschuß von
fünf Millionen—wurden gestrichen,—
mit Ausnahme des Sonntagsschlusses,
der aufrecht erhalttn blieb. So kommt
also jetzt die Bill an ein Cor.ferenzkomite
beider Häuser und in letzter Instanz hat
also dasselbe über Wohl und Wehe der
Weltausstellung zu entscheiden.
Räch der Mittheilung des neuen
Staatssekretärs Foster im Kongreß hat
die chilenische Regierung zum Zwecke
der gänzlichen Beilegung ihrer Diffe
renzen mit den Ver. Staaten eine Ent
schädigung von 575,000 in Gold an
die Hinterbliebenen der in den Krawal
len zu Valparaiso getödteten amerikani
schen Matrosen vom Bundeskreuzer Bal
timore zur Zahlung angewiesen.
Die beiden großen Parteien des Lan
des haben nunmehr die Vorsitzenden der
Nationalkomites, das heißt also die er
sten Führer der kommenden Präsident
schafts-Campagne, erhalten. Zuerst
gingen die Republikaner mit der Er
wählung des Landkommissärs Carter
aus Montana voran, und jetzt haben
auch die Demokraten dem Pennsylvanter
Wm. F. Harrity ihrerseits den Vorsitz
im Nationalkomite übertragen.
Theilweise aus Sympathie mit den
Strikern oder der Amalgamated Asso
ciation in Homestead haben auch die
Arbeiter der großen Hüttenwerke von
Beaver Falls und in Pittsburg ihren
Ausstand erklärt.
Der New Uorker Gesangverein
„Arion" macht gegenwärtig sein« Rund
reise durch Deutschland und Oesterreich,
welche vom glänzendsten Erfolge beglei
tet ist. Nach Hamburg, Berlin, Leip
zig und Dresden wartete der Sänger
ein besonders herzlicher Empfang in
Wien, von wo sie sich nach Heidelberg
und Bingen weiterbegeben.
In der städtischen Verwaltung von
Milwaukee herrscht ein wahrhaft heil»
loser Schlendrian. Zunächst ist ermit
tclt, daß der Custos Linderfelt von der
Stadtbibliothek, ein sonst durch die Her
stellung eines vortrefflichen und fleißig
gearbeiteten Katalogs ganz verdienter
Gelehrter, sich Unterschlagungen amt
licher Gelder in der Höhe von <lO,OOO
hat zu Schulden kommen lassen.
Aus Mitleid für den Angeklagten,
der sich schuldig bekannte, ließ ihn der
Nichter straffrei ausgehen; Linderfelt
ward sogar gleich darauf in seinem frü
heren Wirkungstreise wieder angestellt.
Jetzt ist noch ermittelt, daß der frühere
Schulraths - Sekretär Schattenberg
KSO,OOO unterschlagen hat und in der
städtischen Wasserleitung ein Defekt
von 554,0V0 vorhanden ist. .
Der frühere, von den Insurgenten
unter Führung General Crespo? völlig
besiegte Diktator und Präsident von
Venezuela, Palacio, hat sich geflüchtet,
jedoch nicht ohne vorsichtiger Weise die
Staatskasse, in der sich Z400,00<1 be
fanden, bis auf den letzten Peso zu
leeren. Er ist mit seinem Raube in
Paris angelangt.
Das Schreckgespenst der Cholera ist
noch nicht über die südrussischen Häsen
Astrachan und Baku und die Hunger
distrikte an der Wolga weiter westwärts
gedrungen. Von den Cholera-Fällen,
welche in und um Paris vorgekommen
sind, wird noch immer bestimmt in Ab
rede gestellt, daß es sich hier um asiati
sche Cholera handle. Jedenfalls treffen
die Staaten Mittel- und Südeuropas
energische Absperrungsmaßregeln, um
die Einschleppung der Seuche zu ver
hindern.
Die Bismarck» Caprivi Fehde dauert
trotz der Sauregurkenzeit in der Politik
auf beiden Saiten mit ungeschwächten
Kräften fort. Doch hat Kaiser Wil
helm, der gegenwärtig auf seiner Nord
landfahrt an Skandinaviens Küsten
dem Walfischfang obliegt, telegraphisch
Befehl ertheilt, weitere Angriffe des
Altkanzlers nicht mehr zu beantworten.
Der jüdische Schlächter Buschoff in
Kanten, welcher wegen Ermordung
eines I2jährigen Knaben zu ritualen
Zwecken angeklagt war, ist unter unge
heurem Zudrange nach mehrtägiger
Verhandlung von dem Schwurgericht
am Clever Landgericht freigesprochen.
Bald darauf haben im benachbarten
Grevenbroich und bei Aachen antisemiti
sche Ausschreitungen stattgefunden.
Von den 670 Sitzen im englischen
Unterhause sind bei den nunmehr been
deten Wahlen der Regierung SaliS
burys nur4l weniger, als ihren Geg
nern zugefallen. Deshalb will Salis»
bury bei der Adreßdebatte, welche die
Entscheidung bringen muß, den Kampf
gegen die Opposition und besonders
gegen Gladstone aufnehmen und ver
suchen, durch ein gemischtes Cabinet aus
der Klemme zu kommen.
In Sizilien ist ein Ausbruch des
Aetna von solcher Heftigkeit eingetreten,
daß die am Fuße des feuerspeienden
Berges belegenen Ortschaften ernstlich
von den Lavaströmen bedroht sind.
Todte Seefrüchte
Stadtratb. ,
Select Council, 21. Juli.
Den Contrakt für die Pflasterung von
Nord Main Avenue, von Lafayette zur
Howell, erhielt D. E.Richolas, welcher
51.93 für die Quadratyard belgisches
Steinpflaster und für Rinnsteine 59
Cents per Linealsuß verlangte.
Der Bond des Straßen-Commissärs
Kirst wurde dem Justiz-Comite zuge
wiesen.
Mayor Fellows sandte eine Zuschrift
ein, welche die Ernennung eines Comi
tes empfahl, um mit anderen Comites
für eine gebührende Feier des 12. Okto
ber Porsorge zu treffen, an welchem
Tage die Statue von Columbus ent
hüllt werden soll. Chittenden, Miller
und Manley wurden ernannt.
Das Straßen- und Brücken-Comite
wurde angewiesen, wegen Verlegung
der Carbonstraße-Brücke sich genau zu
insormiren. -
Neue Maßregeln wie folgt einge
reicht : Ein Grundstück für ein Spritzen
haus für die Columbia Companie anzu
laufen ;
Das Waschen von Seitenwegen an
Lackawanna, Wyoming und Penn Ave
nues zwischen 7 und !> Uhr Abends ver
bietend ;
Daß Theatern und Opernhäusern
eine jährliche Steuer von KIOV aufer
legt werde, und »10 per Monat für
temporäre Unterhaltungsplätze",
Für eine gemeinschaftliche Sitzung
des Stadtrathes, um Einwände gegen
daS Affeßment für den zehyten Sewer
distrikt anzuhören.
Dritte Lesung passirten Verordnun
gen zur Verengerung von Webster Ave
nue, zwischen Olive und Mulberry;
und zur Regulirung der Straßenbrette
>n der 17. Ward.
Andere unwesentliche Maßregeln
wurden erledigt und dann erfolgte Ver
tagung bis Dienstag Abend.
»M. Reichert's Engros- und
Dctait-Zuwelierladen, 417 Lackawanna
Avenue, Schild zur elektrischen Uhr, die
jetzt im Gange ist—correkte Zeit.
Ein vollständiger Vorrath von golde
nen und silbernen Uhren sür Herren
und Damen, Silberwaare, Geschmeide
etc. zu niedrigsten Preisen. Repara
turen an Taschen- und Stuben-Uhren,
sowie Gold- und Silberwaaren werden
auf's Beste und Billigste ausgeführt
und gute Arbeit garantirt.
Auf der anderen Seite des Ladens ist
ein großer Vorrath von Pianos und
Orgeln, welche aus leichte monatliche
Zahlungen verlauft werden; ferner,
musikalische Instrumente jeder Art, wie
Violinen, Guittarren, Banjos, Flöten,
Clarinetten, Accordeon» etc. in großer
Verschiedenheit.
/I«zl«r'8 Ilotel,
Ko. »27 Lackawanna «ve.
P. Lieglrr, Eigenthümer.
nui«»»«i?evs'
M "Z» iW c>n. «u^i-«»cvs'
? Lued allsr?r«wL»slts»,
l l'uok «l Lolllvinbanrt
z«lt»n, mit Slikll^uct,
noiviUop^«!«:
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»eiacrMntäcekung vsn 6cr cilte
»tea bis cluk äi>: Aeit.
7«e co««-^v,
An S^winÄsüchti^e.
ein einfache» Milte! geheilt wurde, wünscht
all' seinen Mitl:ide»den die Meldode der Heil
nng bekannt zu wachen. Itr wird Allen, die
Brouchiti « und alle Hai»- und Lungen-
Äffektionen iit Er hofft, daß alle Leidenden
sein Mittel probiren, welche« unschätzbar ist.
W'r da« Rezept, da« nicht» tostet und segen«-
reich sei» kann, wiir scht, schreibt gefälligst an
Rev. «Edward V. Wilson,
Brooklyn, New vork
Kiiiiierliise Ehen
find selten glückliche.
toQ Uvv Vorlr. U. V.
Der „RettungS-Anler" ist auch zu haben in
Philadelphia bei E. A. lercmia», 4t Z Vinest.
Aritz Dürr s
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f g S « ch >t«
Da« »eutschePubltknm ist freundlichst «in
geladen «».zusprechen z
Hau» und Hof.
Ist frisch eingesäetes Grasland
zu mähen oder zu brweide«.
Ich weiß, daß viele meiner Leser statt
der bisher gewohnten Klee- und Timo
thyeinsaat in diesem Jahre größere Flä
chen mit gemischten Grassämereien ein
gesäet haben; treiben diese, nachdem
die Deckfrucht abgemäht ist, üppig her
vor, so möchte es Wohl manchen reizen,
die Sense anzusetzen, um so im Septem
ber noch einige Fuhren Heu einzuheimsen.
Kannst Du Dich, mein lieber Leser, aus
die Kraft Deines Bodens Verlaffen und
deckt das Gras gleichmäßig, hast Du
außerdem Mangel an Heu und lohnt es
sich, frühzeitig zu schneiden, so daß Du
annehmen kannst, das Gras bestockt sich
noch wieder vor Eintritt des Frostes
hinlänglich, so setze in Gottes Namen
die Sense an, es hilft Dir in diesem
Jahre und thut der Wiese für nächstes
Jahr keinen Abbruch. In den meisten
Fällen wird aber die Weide dem Schnitt
vorzuziehen sein. Gestehen w»r's uns
nur ein, und der Stand der Frucht wird
es so manchem Bauer wiederum vor
Augen führen, wir sind mit der Bestel
lung noch immer nicht sorgfältig genug,
und trotz meinen Mahnungen wurde die
Deckfrucht so stark gesäet, daß die Klee
graseinsaat nichteher einen Sonnenblick
zu erhaschen bekommt, als bis die Ober
srucht fällt. Kein Wunder, daß dann
in den ersten Tagen die Einsaat kümmer
lich aussieht und mancher Bauer schon
halb verzagt das theuere Geld bereuet,
welches die Einsaat gekostet hat. Der
erste Regen ist dann entscheidend; die
Erfahrung habe ich erst noch im vorige»
Jahre gemacht. Ich hatte fünf Acker
mit Hafer bestellt und mit Graskleesamen
eingesäet; bekanntlich hatten wir einen
kühlen, feuchten Sommer, der Hafer
stand außerordentlich üppig, nach einem
heftigen Wind legte er sich sogar Mitte
Juli nieder. Als wir Ende Juli mäh
ten, war von der Grassaat wenig zu
sehen, und die §2,20, welche dieselbe
pro Acker gekostet hatte, schienen schon
so halb verloren. Der Boden, welchen
ich an verschiedenen Stellen untersuchte,
war mit feinen Wurzelfasern vollständig
durchzogen, und das belebte meine Hoff
nungen wieder. Und richtig! Als ich
nach kurzer Abwesenheit, in welcher
mehrfach Regen gefallen war, zurück
kehrte, war das ganze Feld mit einem
grünen Rasen überzogen, auf welchem
meine Kühe von Ende August bis vor
Eintritt des Frostes reichliche Weide
fanden. Die einzelnen Gräser schienen
zwar zart und schwach, und mein Nach
bar, der kluge Schuster, prophezeite mir
den Ruin des Graslandes, wenn die
Kühe das Bischen, was da war, abgra
sten i doch hat's nichts geschadet, weder
der Tritt, das Lagern, noch das Grasen
des Viehes, denn der Stand des Grases
ist jetzt ein so gleichmäßiger, wie ich ihn
mir nur wünsche, das Futter steht wie
ne Bürste.
Mancher meint, am besten zu thun,
wenn er das neue Gras im Herbst ganz
schont, um dann im nächsten Jahre desto
mehr zu haben. Aber das scheint mir
irrig! Die Gräser treiben üppiger als
Klee, und nach meinen Erfahrungen
gewinnt man durch Beschonung nichts,
während man doch sicher die Ausnutzung
der Fläche also grundlos verliert. Nur
wenn viele Fehlstellen sind, mag man
das Gras sich selbst überlassen und eine
schwache Nachsaat folgen lassen. Ande
rerseits entsinne ich mich, Felder gesehen
zu haben, auf welchen die Grassaat
förmlich die Halmfrucht packte und der-
Bauer mit der Grassense Gras und
Deckfrucht zugleich mähte. Der etwaige
Ausfall an Körnern wird in diesem
Falle von dem Futterwerthe des Stro
hes vollkommen gedeckt.
Die Versuche mit Graskleeeinsaat
haben sür mich das größte Interesse,
und ich bitte hiermit meine Leser aus
allen Theilen der Staaten, fleißig über
das Aufkommen des Samens und später
über den Stand der Gräser Berichte zu
erstatten, die ich dann zusammenstellen
und zum Nutzen meiner Leser veröffent
lichen werde. Für Reform im Futter
bau war's gewiß hohe Zeit und denen,
die dieselbe angeregt haben, gebührt
jedes Landmanncs Dank.
Wegen Statten und Fliegen.
Jetzt, wo Scheunen und Kornkam
mern der neuen Füllung harren, möchte
nachstehendes sehr einfaches Mittel zur
Vertreibung der Ratten sich als recht
zeitgemäß erweisen. Ich entnehme das
selbe dem amerikanischen „Agrikultur
ist", bemerke aber, daß ich's nicht ver
sucht habe und auch nicht nöthig habe zu
versuchen, da bei mir 4 Katzen in Hof
und Stall strenges Regiment führen und
gar keine Ratte aufkommen lassen. Also
das genannte Blatt schreibt: „Das
beste Mittel zur Vertreibung der Ratten
ist die Pfeffermünzpflanze; sie können
den Geruch nicht vertragen und ver
schwinden. Wir legen davon zwischen
den Haser, Roggen u. s. w. und unter
den Schweinestall. Obwohl wir keine
Ratten mebr haben, legen wir immer
von der Pflanze, weil wir befürchten,
daß eine fremde Ratte uns einen Besuch
machen und sich einnisten könnte."
Wenn die frische Pflanze nicht zur Hand
ist, so mögen einige Tropfen Pseffer
münzöl ebenso wirksam sein.—ln betreff
der Fliegen schreibt uns Frau L. L.,
welche eine mehrjährige Erfahrung in
California hatte: „Im südlichen Cali
fornia sind alle alten spanischen Wohn
häuser mit Ricinus. (Castoröl-) Pflan
zen umgeben, und wenn in den Wohn
häusern der Amerikaner die Bewohner
von der „Julifliege", der zudringlichsten
und zahlreichste? von allen, geplagt
werden, ist in den Häusern der Spanier
keine Fliege und kein Moskito zu ent
decken."
Der Milchkeller muß täglich gelüstet
werden. Der Wirthschaftskeller darf
keine fauligen und streng riechenden Sub
stanzen bergen ; ein zeitweiliges Lüften,
wenn nicht zu kalt, ist nothwendig.
Gefrorene Jauche loseisen und auf
den Misthaufen schichten, ist eine gut
zahlende Arbeit.
Leberknövel-Recept.
Freundchen, gehe bin zum Bäcker,
Hole für n Nickel Wecken,
Schneide sie in Scheibchen auf,
Gieße warme Milch darauf.
Leber dann ein ganzes Pfund,
Ochsenmark auch trefflich mund!
Löse von der Leber knapp
Haut und Knorpeln reinlich ab,
Hack.? Fett und Leber klein.
Aber vorerst nur allein.
Nehme dann zwei große Zwiebel,
Majoran schmeckt auch nicht übel,
Petersil und Knoblauch Zehen,
Mußt sie zu bekommen sehen,
Aber thue mir vor Allen
Dazu auch Citronenschalen.
Schnittlauch wohl und Phonkraut
Frühlingszeit der Gärtner baut;
Wiege alles zart und fein.
Thu' auch Pfeffer, Salz darein.
Misch' es dann mit einem Stecken
In die eingeweichten Wecken,
Rühr' es tüchtig durcheinand'
Weizenmehl, so viel die Hand
EineZ Mädchens fassen kann.
Mittlerweile thu' daran;
Eier, aber gar nicht viel.
Auch der Leberknödel will.
Ist das Wasser siedend dann,
Wird der Knödel drein gethan.
Wann er fertig zum Genießen,
Das muß jede Köchin wisse».
* » *
Eines noch, bemerk' ich Dir:
Thust Du, wie geschrieben hier.
Wirst Du eine Speise haben,
Dran sich Herz und Zunge laben.
Und Du rufest voll Entzücken,
Mit verklärten Kennerblicke»:
Für die Folge esse ich
Leberknodel wöchentlich!
vchsen- und «uhfleisch
zeigen bezüglich ihres Nahrungswertes
keinen Unterschied. Die Fleischfasern
sind bei der Kuh ebenso zart, ja sogar
noch feiner als beim Ochsen. Die Kuh
gibt noch mehr Fleisch erster Qualität
als letzterer, und überall dort, wo Kühe
den Ochsen gleich gehalten und gemästet
werden, sind auch die Preise nicht ver
schieden. Der Grund, warum Kuh
fleisch in geringerem Ansehen steht und
gewöhnlich auch schlecht ist, liegt darin,
daß die Kühe, in späterem Alter ge
schlachtet, nicht gemästet und überdies
durch die Milchproduktion zu sehr ange
strengt werden.
Verdaulichkeit der Eier.
Bekannt ist, daß hartgekochte Eier
schwerer verdaulich sind als weiche, aber
nicht bekannt ist meistens, daß, wenn
man weichgekochte Eier mit Theelöffeln
ißt, ohne viel zu kauen, hinunterschluckt,
ohne gleichzeitig auch Brot und derglei
chen nebenbei zu genießen, sich das ge
nossene Ei im Magen in größere Stück«
ballt und den Verdauungssästen nm
wenig Angriffsfläche bieten kann. Auch
weichgekochte Eier müssen stets gut inii
Brot verkaut werden, sonst sind sie
schwerer verdaulich als gutgekaute hart
gekochte. Am höchsten zur Ausnutzung
kommt das Ei in ein Getränk gerührt,
zum Beispiel in dem sogenannten Eier
bier oder als Zuthat zu Speisen. Hier
gelangt es möglichst fein zerteilt in den
Magen und kann von den Verdauungs
säften in hohem Maße angegriffen wer
den.
Selbstleuchtende Mass« für Feuer
zeuge, Zifferblätter auf Uhren,
Firmenschilder «c.
Austernschalen reinigt man in war
mem Wasser. Dann bringt man sie,
völlig abgetrocknet, eine halbe Stund»
lang in Feuer, nimmt sie nach Verlauj
dieser Zeit heraus und läßt sie abkühlen
Die vollständig abgekühlten Austern
schalen schlägt man nunmehr mittel«
eines Hammers möglichst klein und reil»
sie in einem saubern Mörser, nachdeir
man die grauen Theile entfernt hat, zr>
einem feinen Pulver; letzteres schütten
man in einen Schmelztiegel, und zwa>
mit abwechselnden Lagen von Schwefel
Hieraus legt man den Deckel auf unt
verschließt ihn mit einem feuchten Kitt
Dieser Kitt wird dadurch hergestellt, dak
man feinen Sand mit Bier zu einen
dicken feuchten Teige anrührt. Ist bei
Kitt trocken, so hringt man den Schmelz
tiegel eine Stunde lang ins Feuer
Nach der Abkühlung siebt man die fein,
sten Theile ab. mischt sie mit Gelatine-
Wasser und giebt auf die Feuerzeuge,
Zifferblätter zc., welche im Dunkelr
von selbst leuchten sollen, zwei dünn«
Aufstriche. An Stelle des Gelatine,
Wassers kann man auch eine wässerig«
Lösung von arabischem Gummi benutzen.
Diese leicht und billig herzustellend«
Leuchtfarbe erfüllt vollständig ihrer
Zweck, wir ziehen sie sogar verschiedener
der im Handel angebotenen Leuchtfarber
vor.
Um der Ueberhandnahme der Feld
mäuse zu steuern, bedient man sich woh!
am verlheilhaftesten der PhoSphorlat
werge, welche in jeder Apotheke zube
reitet wird. Dieses starke Gift legi
man in Pillenform in die Löcher; du
Pillen dürfen nur ganz klein, etwa wu
Getreidekörner sein; bei Zerkleinerunx
derselben schütze man die Hände durck
Handschuhe.--Für Haus und H«f em
pfehle ich nicht den Gebrauch von Gift,
sondern den natürlichen Feind oe>
Mäuse—die Katze.
Die Befestigung des Rindviehes in
Stall wird oft sehr locker und oberfläch
lich ausgeführt, so daß Unglucksfält«
häusig vorkommen. Auch ist das Um
legen der Kette um den Grund der Hör
ner zu vermeiden, weil dann leichl
die Haut durchscheuert. Die Befestig
ung durch Umlegen einer Eisenkette um
den Hals ist vorzuziehen. Doch di«
beste von allen ist die durch einen breiter
Halsriemen, der verschnallbar ist, u>r
allen Unglücksfällen vorzubeugen.
Feines Rhabarberpulver < Unze unt
Earbonate of Magnesia l Unze verreib,
man zusammen. Bei Verstopfung,
Leberleiden und Rheumatismus nehm,
man morgens dovon einen Theelöffel
voll mit Milch und Zucker.
Magenleiöih
Dr. Aug. König'S H
Hamburger
Tropfen
Dyspepsie. »»Verdaulichkeit,
Nebelkeit, Saueres Nuf-
Ueberleiökh
AMd Dr. Aug. König'»
Hamburger
LMM Tropfen
Henry ScheKhase.
No. 223 Wyoming Avenne,
Feinste Möbeln jeder Art.
Schaukelstuhle
in groß» Auswahl und jeder Fa«,'on.
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sehr fei» gepolsteri,—partienweise od« einzeln.
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(YeschaftS-Anzeiger.
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bak und Raucherarlilel, üt>l >!attawanna Ave,
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folger von Beadle k Steell), > lii Penn Ave.
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üA> t!aita«anna Avenue.
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den - Waaren.
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Tisch» »nd Hotelwaaren
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