Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 17, 1892, Page 5, Image 5

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Albert Zenke»
(giir da» „Wochenblatt".)
DaS Leben eines Bergmannes.
Der praktische Bergmann widmet gewöhnlich sein ganzes Leben seiner Pro
fession. Ost, fast könnte man sagen stets, beginnt er im Alter von B—l 2 Jahren
als Schieserleser in dem Brecher (dem Gebäude, wo die Kohlen für den Markt
zubereitet oder fortirt werden), und dort sitzt er den ganzen Tag mit zwanzig oder
mehr Genossen seines Alters und lest die Fragmente von Schiefer aus einem
dünnen Strome von Kohlen, der beständig an ihm vorbei passirt. Sein Arbeits
platz ist mehr oder weniger offen und dem Zuge ausgesetzt. Seine Kleidung be
steht aus einem Hemd und Hosen, meistens alt und zersetzt; einer eingedrückten
Mütze und groben Schuhen, und im Sommer fehlen letztere oft. Sein ganzer
Anzug,' was immer auch seine ursprüngliche Farbe gewesen sein mag, wird bald
gleichmäßig schwarz gefärbt von der dicken Wolke von Kohlenstaub, welche den
Brecher beständig füllt, seine Kleider durchdringt und seine Haut schwärzt und
einen großen Theil der Atmosphäre bildet, die er «zinathmet. Als Knabe und Mann
ist eS sein steter Gebrauch nach Beendigung der Tagesarbeit, sich vom Kopf bis
zu den Füßen zu waschen, eine Gewohnheit, die viel dazu beiträgt, ihn in jungen
Jahren abgehärtet zu machen und gesund zu erhalten. Seine Mahlzeiten, al«
Knabe und Mann, sind einfach: Schweinefleisch, Salzfische, Kartoffeln, selbst
gebackenes Brod und Thee oder Kaffee sind dessen Hauptbestandtheile; ist aber
die Arbeit beständig und der Verdienst gut, so findet man auch auf dem Tische des
Bergmannes die Leckerbissen, welche die Jahreszeit bietet. Er lernt das Tabak
rauchen und -Kauen in früher Jugend und hat auch nur geringe oder gar keine
Gewissensferupel gegen den Genuß berauschender Getränke. Im ganzen genom
men, wächst er auf als ein derber, starknerviger Junge, der nur selten den Arzt
belästigt, ausgenommen es betrifft ihn einer der zahlreichen Unglücksfälle, denen
er durch seine eigene Unachtsamkeit, wie auch durch das Gefährliche seiner Be
schäftigung ausgesetzt ist. Seine erste Jugendzeit bringt er oft in der Grube
selbst zu, anfangs als Thürknabe, dann als Treiber u. s. w. Im Alter von 18
oder 20 Jahren, wen» er nicht schon früher als Treiber oder zu einer anderen
Knabenarbeit in die Grube gekommen ist, geht er als Arbeiter oder Helfer hinein,
und beginnt dann in der That, wenn auch nicht dem Namen nach, seine Lehrzeit
als ein Bergmann; er ladet die Kohlen in Karren und ist sonst dem Bergmann
bei allen Verrichtungen behülflich, so daß er im Verlauf einer gewissen Zeit mit
allen Geheimnissen des Gewerbes und mit den ihn bedrohenden Gefahren ver
traut wird.
Der Bergmann geht an seine Arbeit kurz vor sieben Uhr Morgens, wenn an
der Tagesschicht, oder zwischen fünf und sechs Uhr Abends, wenn an der Nacht
schicht. (Nachtschichten kommen nicht oft vor, ausgenommen beim Durchbrechen
von Gängen oder Tunneln und beim Eröffnen eines zweiten Ausganges, etc.)
Er ist bekleidet mit einem Flannellhemde, wollenen oder aus anderem starken
Stoffe angefertigten Hosen, schweren Schuhen oder Stieseln, und gewöhnlich mit
einem lose über die Schultern geworfene»? Nocke; auf dem Kopfe trägt er eine
Mütze oder einen weichen Filzhut (in Theilen von England waren früher Helme
ähnlich denen der Feuerleute gebräuchlich,' nur etwas kleiner). Was aber auch
immer seine Kopfbedeckung sein mag, seine Lampe, aus Blech angefertigt und
einer Miniatur-Kaffeekanne ähnlich, ist in einem Haken daran angehängt; nur in
Orten, wo viel Stickluft vorhanden ist, trägt er eine Sicherheitslampe in der
Hand. Seine die Mahlzeit enthaltende Blechkanne und eine mit Wafler, Thee
oder Kaffee gefüllte Feldfla,che hat er an einem Riemen oder starken Schnur über
die Schultern gehängt. So ausgerüstet, fährt er in den Schacht oder Slope
(Schiefebene) hinab, und hat er gerade Glück, so kann er in einem Zuge leerer
Kohlenkarren nach seinem Arbeitsplatze fahren, der oft zwei oder drei Meilen
vom Fuße des Schachtes entfernt ist. Kann er dies nicht, so muß er durch Schmutz
und Wafler (es sei hier eingeschaltet, daß in vielen Gruben nasse Gangwege un
bekannt sind,) den Weg machen, wobei es ihn wenig kümmert, wenn seine Kleid
ung durch das an vielen Orten herab tropfende Wasser durchnäßt wird. Es ge
hört selbst an den nassesten Arbeitsplätzen zu den Seltenheiten, daß der Bergmann
einen Anzug aus Rubber oder Oeltuch trägt.
Zwei Bergleute, oder zwei Bergleute und ein Arbeiter, bilden einen Gang,
und ihre Aufgabe ist eingetheilt in beschwerliche Arbeit und Ruhepausen. Sie
arbeiten mit Drillbohrer, Pulver, Spitzeisen und Schaufel; mit dem Bohrer wer
den die Sprenglöcher gemacht und dann die Pulverfüllung zugegeben (seit länge
rer Zeit schon benutzt man an vielen Orten speziell für diesen Zweck angefertigte
Patronen); ist alles zur Sprengung vorbereitet, dann wird Feuer an die Zünd
schnur gelegt und in aller Eile suchen die Leute hierauf einen geschützten Ort auf,
wo sie die Sprengung in Sicherheit erwarten können. Ist diese glücklich vorüber,
dann ist es ihre erste Pflicht, zu untersuchen, ob die Sprengung nicht an der Decke
Kohlen- oder Schieferstücke gelockert hat, und viese müssen erst losgebrochen wer
den, ehe man mit dem Beladen der Karren beginnen kann; auch müssen erst die
größeren losgesprengten Stücke zerkleinert werden, damit sie richtig verladen
werden können. Sind eine gewisse Anzahl von Karren beladen und von dem
Treiber fortgeschafft worden, dann ist das Tagewerk der Leute vollendet und sie
eilen wieder dem Ausgange zu.
Beim Gange'nach und von der Arbeit trete» die Leute mit Porliebe auf die
Schwellen, welche die Geleise tragen, um die durch die Hufen des Esels entstan
denen Höhlungen zu vermeiden; dadurch gewöhnen sich die meisten Bergleute
einen langsamen, schwingenden Gang an, den Kopf oder Oberkörper vorgebeugt,
damit der Körper das Gleichgewicht behält; ist doch diese Positur schon ohnedies
dadurch bedingt, daß an vielen Orten die Decke zu niedrig ist, um aufrecht stehen
oder gehen zu können; dann auch zeigt dem Arbeiter bei vorgebeugter Haltung
das an der Mütze befestigte Licht viel deutlicher den Weg. Einen in seinem Fache
ergrauten Bergmann kann man daher stets an den gewölbten Schultern und dem
schwingenden Gange erkennen.
Zu den schwierigsten Obliegenheiten des Grubenarbeiters zählt das Setzen
der Stützen (i>rc>i>s), welche die Decke tragen. In den Gangwegen, wo die
Kohlen und die Schieferlage nicht so fest sind, um die Decke genügend zu stützen,
wird ein Stiihpfosten an jeder Seite angebracht, oben verbunden durch ein Ouer
stück. Sie sind von 10 bis lS Zoll dick und entsprechen in der Länge der Höhe
des Ganges, und da sie aus grünem Holze hergestellt sind, so haben sie je nach
der Größe ein Gewicht von 300 bis?oo Pfund. Trotzdem wird es von den drei
Männern nicht allein erwartet, daß sie die Seitenstücke setzen, sie müssen auch
die schweren Querhölzer hoch über ihre Köpfe heben und befestigen. Die Arbeit
ist so schwer und anstrengend und muß unter solch' ungünstigen Athmungsbedin
gungen gethan werden, daß die Leute über Gebühr erhitzt werden; gleich daraus
wieder dem kühlen Zuge ausgesetzt, sind sie dann außerordentlich empfänglich für
Erkältungen, und daraus entstehen Lungenleiden und Rheumatismus. Noch an
dere äußerst anstrengende Arbeiten hat der Bergmann zu vollbringen, die unter
den ungünstigsten Verhältnissen seine ganze Muskelkraft erfordern. So bei dem
Abbrechen von losen Kohlenmassen an der Decke, dem Heben schwerer Kohlen-
oder Schieserstücke, stundenlanges Schaufeln über den erhöhten Rand des -Kar
rens, und daS Schwingen eines schweren Hammers, wo das Bohren bei Hand
gethan werden muß. Oft findet er kaum einen sichern Standpunkt für die Füße,
wenn fein Arbeitsplatz auf schräger, schlüpfriger Schieferunterlage ist. und er ist
dabei mit einem Manne zu vergleichen, der aus dem Dache eines Hauses aufrecht
stehend arbeiten muß. Im stetigen Halbdunkel ist er von allen Seiten von Ge
fahren bedroht.
Nach der Heimkehr von der Arbeit ist es des Bergmannes erste Sorge, durch
ein Bad die Haut gründlich von dem schwarzen Schmutze zu reinigen; dann klei
det er sich um und während dieser Zeit ist sein Abendessen fertig geworden, nach
dessen Verzehrung er seinen häuslichen Obliegenheiten oder seinem Vergnügen
nachgehen kann. Gewöhnlich finden sich die männlichen Bewohner eines Fleckens
(>xttcl,) im Freien, in einem Kaufladen oder auch in einer Wirthschaft zusammen,
wo mit Rauchen und Gesprächen die Stunden zugebracht werden, bis die Schlak
zeit zum Heimgehen mahnt. Im allgemeinen sind die Bergleute mäßige Trinker
und nur an den Zahltagen, die einmal monatlich sind, erlaubt man sich einen Ex
tragenuß. Amerikaner finden sich nur wenige unter den Bergleuten ; am zahl
, reichsten sind die Jrländer, dann kommen die Welschen: auch findet man sehr
viele deutsche Bergleute. Die Italiener, Polen und Slowacken haben sich in den
letzten Jahren auch zahlreich nach den Gruben gedrängt; im ganzen genommen
l. bilden sie keinen wünschenswerthe» Bevölkerungszuwachs und kommen durch ihre
Ausschweifungen und Streitsucht oft mit dem Gesetze in Konflikt.
>. Zur Winterszeit, wenn an den Gruben volle Zeit gearbeitet wird, sieht der
Bergmann selten während der Arbeitstage das Sonnenlicht. Zwar wollen
" manche Aerzte behaupten, daß die Entziebung des Sonnenlichtes die Leute beson
ders empfänglich für gewisse Krankheitsformen macht, wie z. B. Scrofeln und
verwandte Leiden; solche Behauptungen aber sind nur in vereinzelten Fällen
durch Thatsachen erhärtet und die Bergleute selbst scheinen das Fehlen des Son
' nenlichtes kaum zu empfinden. Ihre Gesichtsfarbe zeigt ein kränkliches Gelb,
aber das ist fast allen anderen Arbeitern eigenthümlich,' die bei der Nacht oder ir
»' geschlossenen Räumen arbeiten. Mehr Schaden an der Gesundheit erleidet dei
" Grubenarbeiter durch den Kohlenstaub, der ihn beständig umgiebt und den er ein
athmen muß. Wo die Kohle durch hindurchsickerndes Wasser feucht erhalte»
ik wird, ist der Arbeitsplatz verhältnißmäßig staubfrei; aber nur an wenigen Orter
besteht dieser günstige Zustand. Wer je in einem Kellerraume sich aushalte»
.. mußte, während ein Wagen voll Kohlen abgeladen wurde, deren Staub ihm ii
' wenigen Minuten in Nase, Mund und Ohren drang, kann sich leicht einen Begris
davon machen, wie gesundheitsschädlich es ist, den ganzen Tag hindurch in eine
solchen Atmosphäre zubringen und dabei angestrengt arbeiten zu müssen, wodurch
sich allmählig alle Athmungsorgane mit dem feinen Staube füllen. Die Venti
lationsvorrichtungen bringen nur geringe Abhülfe, denn jeder Schlag >?it der
Spitzhacke, jede Schaufel voll kohlen erzeugt eine neue Staubwolke.
In der Neuzeit ist die Ventilation fast aller Anthracit« Kohlenwerke nahezu
genügend zur Entfernung der Grubengase oder Stickluft; aber in Werken, wo
die Gasmenge verhältnißmäßig gering ist, versäumt man es oft, den reinigenden
Luftstrom in die entferntesten Gänge zu leiten, so daß die Luft bald gesättigt wird
mit Kohlensäure von der Lampe des Bergmanne» und der Ausdünstung seiner
Lungen; nach einer Sprengung gesellt sich dazu der Pulverdampf und ohne
Zweifel entströmen den Kohlen schon ohnedies schädliche Gase. Während so in
mannigfacher Weise der Keim zu Krankheiten entwickelt wird, ist der Förderung
der Gesundheit des Bergmanne« nur ein Umstand zuträglich, und das ist die
günstige Temperatur im Erdinnern—im Sommer kühl, im Winter warm—also
weitaus gleichmäßiger, wie außerhalb, und keinem raschen Wechsel unterworfen.
Aus diesem Grunde entschließt sich auch der Bergmann nur höchst ungern dazu,
seine Arbeit in der Grube mit solcher im Freien zu vertauschen, denn sowohl
die brennenden Sonnenstrahlen, wie auch die eisigen Winterstürme sind ihm un
erträglich. Trotzdem kommt es vielfach vor, daß Bergleute beim Herannahen des
Alters aus Gesundheitsrücksichten die Grube verlassen und sich andere und leich
tere Beschäftigung suchen müssen.
Wir haben schon oben von dem gefahrvollen Berufe des Bergmannes ge
sprochen und wenn man die Zahl der in einem Jahrhundert getödteten Bergleute
in der Welt auf 100,000 schätzt, so greift man gewiß nicht zu hoch. Der heim
tückischste Feind des Kohlenbergmannes sind die Explosionen schlagender Wetter,
hierorts gewöhnlich Gasexplosionen genannt. Interessant wird es sein, diesen
Aufsatz mit einem kleinen Abstecher nach dem Gebiet der Chemie zu beschließen
und zu hören, wie A. Hollenberg in einem neulichen Artikel in der „Gartenlaube"
das Wesen und die Entstehung der Schlagwetter erklärt. Er sagt:
„Die Luft besteht bekanntlich aus einem Gemisch von Sauerstoff und Stick
stoff. Der letztere ist ein träger Geselle, der nur ungern Verbindungen anknüpft
oder Freundschaft schließt und lieber für sich bleibt. Nicht so der Sauerstoff, der
das Feuer unterhält; er ist stets begierig, mit anderen Stoffen Verbindungen
einzugehen.
„Mischt sich nun Lust mit Grubengas, so haben wir in dem Gemisch die
Bestandtheile Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff zunächst friedlich
nebeneinander, und da alle diese Gase sich durch den Geruch nicht bemerklich ma
chen, so ahnen wir gar nicht, in welch' gefährlicher Gesellschaft wir uns befinden.
Bringen wir aber eine Flamme in das Gemisch, so werden die schlummernden
Riesenkräfte wachgerufen und mit einem entsetzlichen Schlage geht die verhäng
nißvolle Umwandlung vor sichein Theil des Sauerstoffe« geht an den Wasser
stoff, verbrennt diesen zu Wasser, der Rest de« Sauerstoffes geht an den Kohlen,
stoff und verbrennt zu Kohlensäure oder Kohlenoxyd, und der Stickstoff bleibt, was
er gewesen ist. Durch diesen Explosionsvorgang wird eine gewaltige Hitze und ein
verheerender Luftstoß hervorgebracht, der oft die größten Zertrümmerungen in der
Grübe zur Folge hat, die Bergleute zerschmettert und tödtet. Aber mit der Ex
plosion sind die schlimmen Wirkungen noch nicht erschöpft.
„Man weiß, daß zum Athmen Sauerstoff unerläßlich ist; nun ist aber
sämmtlicher Sauerstoff durch die chemische Zersetzung bei der Explosion ver
schwunden, er ist zu Wasser und zu Kohlensäure oder Kohlenoxyd geworden und
in dieser Form zum Einathmen nicht mehr geeignet; da« etwa noch gasförmig
gebliebene Wasser ist dazu ebenfalls nicht brauchbar, ebensowenig die Kohlensäure,
und das Kohlenoxyd ist für die Athmung nicht nur nicht nutzbar zu machen, son
dern sogar giftig. Die Folge davon ist, daß der Bergmann au« Mangel an
geeigneter Luft erstickt oder, wie es in seiner Sprache heißt, das Opfer der
„Nachschwaden" wird. Diese Opfer sind meistens zahlreicher, als die der eigent
lichen Explosion, des ersten Lustftoßes."
Fünfzehnt« Bundestagfayung d«S
Stordam«rikanisch«n Turner
bund««.
Am 18. Juni d. I. versammeln sich
in Washington, D. C., di: Vertreter
des „Nordamerikanischen Turnerbun
des", dieser stärksten und einflußreich
sten deutsch - amerikanischen Organisa
tion, um die Zwecke und Ziele der edlen
Turnerei nach außen und innen zu för
dern. Der Umstand, daß diese Bun.
destagsatzung an dem Sitze unserer
Regierung vor den Augen des Congres'
ses und des ganzen amerikanischen Pol.
kes stattfindet, ist nicht nur geeignet,
derselben eine größere Beachtung in
allen Kreisen der Bevölkerung zuzuwen.
den, sondern er verleiht ihr auch eine
weit höhere Bedeutung, als die einer
Versammlung, in welcher nur speziell
turnerische Geschäfte erledigt werden.
Das Deutschamerikanerthum hat zuge
standenermaßen keinen besseren Vertre
ter und kräftigeren Verfechter seiner
Ideen als den Turnerbund, der von
jeher ein festes Bollwerk gegen alle eng
herzigen, fanatischen und nativistischen
Gelüste gewesen und durch seine stramme
Organisation befähigt ist, in fast allen
Staaten der Union einen weitgehenden
Einfluß auszuüben, und die bevorste.
hende Bundestagsatzung ist dazu beru»
fen, in der Geschichte der Union einen
Markstein zu bilden für die freien, fort
schrittlichen Ideen, welche die Bürger
deutscher Abstammung dieses Landes
kennzeichnen. Sie muß im vollen Sinne
des Wortes der Turnerdevise „Bahn
frei!" gerecht werden.
Der „Columbia Turnverein" in
Washington, welchem die Vorbereitun
gen für die Tagsatzung übertragen wur
den, ist sich der Wichtigkeit derselben
wohl bewußt und wird alles aufbieten,
um, soviel an ihm liegt, dazu mitzuhel
fen, daß sie in jeder Beziehung ein
großartiger Erfolg» wird. Er rechnet
nicht nur darauf, am 18. Juni eine
große Zahl von Turnern begrüßen zu
können, sondern wünscht auch und hofft,
daß alle Deutschamerikaner, welche die
Absicht haben, früher oder später der
schönen Bundeshauptstadt einen Besuch
abzustatten, gerade diese günstige Gele,
genheit benutzen und in den Tagen vom
18.—23. Juni nach Washington kom
me». Das gesammte Deutschthum
Washingtons wird es sich angelegen sein
lassen, die willkommenen Gäste ehren,
voll zu empfangen. Die Stadt prangt
im herrlichsten FrühlingSschmuck, der
Congreß ist in Sitzung und Sehen«.
Würdigkeiten ohne Zahl stehen dem Be
sucher offen. Folgendes Programm ist
für die Festlichkeit auserwählt: Sams
tag, den 13. Juni: Empfang der Dele
gaten und großer Commers in der
Concordia-Halle. Sonntag, den 19.
Juni, Morgens 10 Uhr, Eröffnung der
BundeStagsatzung; Nachmittags großes
Eonzert im Schützenpark. Montag und
Dienstag, 20. und 21. Juni, Fortsetzung
der Bundestagsatzung. Mittwoch, den
22. Juni, Vormittags, Schluß der Tag»
satzung: Nachmittags, große Turnfahrt
nach Marshall Hall am Potomac und
Gedenkfeier am Grabe Washington's
in Mount Vernon, Va. Donnerstag,
den 23. Juni, Besichtigung der Stadt.
Gtadtratb.
> Common Council, 9. Juni.
i Gehülss Scheriff Ryan war anwesend
> und stellte jedem einzelnen der eintre.
, tenden Mitglieder den Gerichtsbesehl
l zu, welcher die Wiedereinsetzung des
r Mitgliedes George C. Griswold ver»
> fügte. Nach Eröffnung der Sitzung
, erklärte Präsident Moir, daß Gris
, wold's Name wieder in daS Mitglieder»
, verzeichniß eingetragen und den respek
, tiven Comites beigefügt werde.
112 Die folgenden Porlagen wurden von
r den zuständigen Comites günstig berich-
tet: Daß die Grundbesitzer an Jones
Straße durch Privat.Contrakt nivelli.
Ren dürfen; für Sewer« an Mylert
und Market Straßen, im 6. Distrikt,
und ZweigsewerS an Dickson- und
Wyoming-Avenue; daß D. M. Tierneh
für <575 den Contrakt für die Röhren
leitung in der 19. Ward erhalte.
Das Feuerdepartement - Comite em
pfahl, den Contrakt für die neuen
Schlauchwagen an Gleafon ck Bailey
von Seneca Falls, N. A-, zu vergeben,
und dies geschah, trotz Duhigg's Ein
wendung.
Folgende Resolutionen wurden ein
gereicht und genehmigt:
Daß der Stadtgeometer einen Kosten-
Überschlag für die Nivellirung von
Brookstraße mache, von Prospekt zu
Pittston; daß der Straßenkommifsär
die Handwerkszeughütte am Munizipal
gebäude verkaufe; dem Haus „Zum
guten Hirten" die Steuer für 1891 und
1892 erlassend; daß der Stadtgeometer
an Crown Avenue, zwischen Maple und
Elm, eine Nivellirungslinie gebe.
Moir reichte eine Verordnung ein,
welche bestimmt, daß die Stadt Scran
ton alljährlich nicht weniger als 56000
und nicht mehr als <l 0,000 zur Unter
haltung der Albright Memorial-Biblio
thek beisteure; der dieses Jahr nöthige
Betrag ist »5000.
Ueber die Resolution zur Entfernung
der inneren Reihe der Bäume vor dem
Munizipalgebäude erhob sich eine län
gere Debatte und die Resolution wurde
aus den Tisch gelegt.
Mehrere andere Vorlagen wurden
referirt oder verworfen.
Die Verordnung für eine Feuerver
sicherungsbehörde wurde auf den Tisch
gelegt; und die Verordnung zur Pfla
sterung von Wyoming Avenue, von
Lackawanna zur Mulberry, wurde nie
dergestimmt. Die Herren scheinen der
Ansicht des „Wochenblatt", daß die
Asphalt-Companie höchst ordinäre Ar
beit zu einem hohen Preise liefere, um
dann nach fünf Jahren recht viel Re
paraturen auf Kosten der Stadt vor
nehmen zu können.
Wie ift die«!
KI, Cheney C ».. Sigenth..
Toledo. Ohio.
Wir. die Unterzeichnern, K. I. Che-
Waldina, itinnan^Marvin.
Sroßhandelt-Droguiste». Toledo. O,
H all'« Katarrh Kur wir» innerlich genom
men und wirkt direkt aus da« Blut und die
schleimigen Oberflächen de« System», Zeug
nisse frei versandt, Prei« 7S Tt«. für die
IiȊl08' Lomo -lourllkU.
Bret Harte'S junge Tochter, Frl.
Jeffamy Harte, wird in der Juli Num
mer des "Julies' ttome von
Philadelphia ihr Debüt machen mit
einer.sehr spannenden Beschreibung von
„Lasterleben in den AdirondackS", und
eS wird behauptet, daß sie alle An,ei,
che» eines ererbten Talentes zeigt, ähn
lich dem, das in Bret Harte's Erstlings
werken zu Tage tritt. Frl. Harte ist
ein noch junges Mädchen mit künstleri
schen wie literarischen Ansprüchen, wie
eine der Illustrationen in ihrem ersten
Artikel beweisen wird.—
Herr Howell's gedenkt diesen Sommer
in einem stillen Winkel von Neueng.
Land zuzubringen und wird einen großen
Theil seiner Zeit der Novelle über ame
rikanisches Mädchen. Leben widmen,
welche im Herbste in dem „Ladies Home
Journal" veröffentlicht wird,
»M. Leset das „Wochenblatt" reael»
mäßig ; es kostet nur t s 00.
Der.Odell'
»so kaufen den Odrll Typ« Weiter
mit 7» Charakteren. und „g fjir den «in.
fach«» Odell, m't der «arantie, beffere
Arbeit zu thun, wie irgend eine Maschine,
Sie verbindet Einfachheit mit Dauerhaftig
keit, Schnelligkeit. Leichtigkeit der Operation
und hält länger ohne Reparatur au«, al« >r
gend eine andere Maschine, «ein garbenband
stört den Operateur. Sie i» hübsch, kompakt
sie ein reine«, leserliche«
oder zehn Tzemplare kSnnen auf einmal ge
macht werden. Irgend eine intelligente Per
son kann fich zum Operateur in zwei lagen
au«bilden. Wir offeriren »lvvv irgend
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