6 Thee. .Amerikaner haben gar keine Ah> ntmg davon, wie Thee zubereitet wer den muß, wenn es wirklich Thee sein soll", sagt Dr. Bedloe, der amerika nische Consul zu Amoy, in einem jüngst dem Staatsdepartement übermittelten Berichte. Das zqrte Blatt sollte nie mals mit Metall in Berührung kom men. Thee muß in hölzernen, Glas- oder Porzellangefäßen aufbewahrt wer den. Beim Bereiten des Thees sollt« eine geringe Quantität in eine Porzel lantässe geschüttet, dann kochende» Wasser darüber gegossen und die Tasse-, mit der Untertasse bedeckt, drei Minu ten stehen gelassen werden. Das ist das Recept „für Epikuräer", wie Con sut Bedloe sich ausdrückt, welche nui die obere Schicht des goldigen Trankes schlürfen und den Rest wegschütten. Aber einige andere Winke dürften füi unsere Hausfrauen Interesse haben. So sagt Dr. Bedloe: „Vor allen Dingen koche man den Thee nicht. Die Hitze vernichtet den Duft, verdirbt den feinen Geschmacl und entzieht dem Thee das Tannin. Wird der Thee in einem Metalltopf ge kocht, fo greift die Tanninsänre das Metall an und färbt den Thee schwarz. Die Flüssigkeit ist dann weiter nichts, als verdünnte Tinte und schmeckt auch fo. Niemals laste man den Thee ko chen, es sei denn in einem dichtverschlos fenein Porzellan-Theetopf. Ueberhaupt, wenn mau ihn zu lange stehen läßt, wird aus einem wohlschmeckenden ge sunden Trank eine unangenehme bitter« Brühe. Man bereite ihn lieber in kleineren Quantitäten und öfter. Unter allen Umstünden aber hüte man sich vor grünem Thee! Dieser Thee ist gräulicher Betrug. Zunächst verwendet man zur Herstellung dieser Sorte die unreifen Theeblätter. Diese werden dann künst lich gefärbt, indem man sie auf schmut zigen, grünspaiihaltigen Kupferpfan iien mit allerhand Unkraut und Farb stoffen, Indigo und Chromgelb, Gras- Saft und Chlorophyll, dörrt.' Fast jeder grünfürbende Farbstoff ist schön probirt worden sausgenommen Pariser Grün), um diese von Vielen bewun derte, aber höchst gesundheitsschädliche Theesorte, zu produciren. Dr. Bedloe ist der Ansicht, daß der Thee von Formosa der beste der Welt sei, und viele Theehändler in Japan, Indien ni.d Ceylon, so sagt er, ahmen die inFormosa übliche Verpackung nach, um ihre schlechteren Produkte als'For mota-Thee passiren zu lassen. Der größte Theil dieser Nachahmungen geht nach den Ver. Staaten, wo man zwar viel auf den Namen giebt, aber nur verhältnißmäßig geringe Preise bezah len will. In Nußland und namentlich in China sind die Theeliebhaber sehr eigen in Bezug auf den Thee, welchen sie trinken, vielleicht in höherem Grade als Ward McAllister hinsichtlich seiner draunen und weißen Saucen oder be züglich der Burgundersorten und Ma deira's, welche bei den großen Diners vnfgcsetzt werden. Der Gouverneur von Formosa z. B. bezahlt 810 bis S2O pro Pfund für seinen Thee. Das ex quisite Aroma und der unvergleichlich Bcine Geschmack, den dieser Thee besitzt, sind allerdings dem TurchschnittS- Theetrinker. der sich mit gewöhnlichem Thee begnügen muß, etwas gänzlich Unbekanntes. Die Thecernte von 1391 war crtragsrcicher und die Qualität der gesitteten Theeblätter besser als je zuvor. Ein großer Theil davon wird nach den Ver. Staaten gehen, wo man in 1892 clma KI 1.000,00 V für Thee ver ausgaben wird. Von diesen 5i1,000,. 000 erhält der Pflanzer der asiatische Theehändler 82,500,000, der Rest geht in die Taschen der Zwi schenhändler. Man kann daraus sehen, daß Thee, für welchen eine Hausfrau beim Grocer 00 Cents oder 81 pro Pfund bezahlt, kaum etwas werth fein kann, ja es ist überhaupt kein Thee. Es ist das der Stoff, den in Ehina die Kulis trinken, und welcher an die In sassen der Gesüngnisse ausgciheilt wird. Solcher „Thee" kostet in Ehina 15 bis 20 Cents pro Pfund, aber von den besser situirteu Chinesen und Auslän dern würde keiner weniger als 81 pro Pfund für Thee bezahlen. Die Theepflanzungen in Ceylon, Japan. Corea und'lndien haben im legten Jahrzehnt besonders zugenom men, vornehmlich in letztgenanntem Lande, wo der Export von Thee vou 25,000 Pfund in 1878 auf 01,000, Pfund in 1891 gestiegen ist. Die Thecpflanze ist sehr zart. Am besten kommt sie an einem Bergabhang fort, wo eine mittlere Temperatur I)errscht; sie verlangt trockenen Loden, über häufigen Regen und Thau, dabei pnd solche Plätze vorzuziehen, welche möglichst lange Sonnenlicht, und so sagen die Chinesen viel Mondschein haben. Der Boden muß locker und frei von Unlraut gehalten werden. Es äiebt Farmen auf der Insel Formosa sowie in der Provinz Fo-Kien uud an deren Theedistrikten, woselbst diese Be dingungen sämmtlich zutreffen und di« Thee-Ernten find dort fast unabänder lich reichlich und von trefflicher Qua lität; sie haben einen Namen wie man che Weinsorten am Rhein oder in Süd frankreich. Diese Thcesarmcn, welche »ingchciireii Gewinn abwersen, befinden sich im Besitz einzelner Millionäre, und die ganzen Ernten sind auf Jahre hin aus im Boraus verkauft, d. h, gewisse Händler haben ein Vorkaufsrecht zu den von den Eigenthümern alljährlich nach Maßgabe der Quantität und Qualität festgesetzte» Preisen. Wann zuerst die Blätter d:r Thee staude zur Bereitung des aromatischen Tranks verwerthet wurde», ist nicht be kannt, sagt Conful Bedloe. Aber in den chinesischen Jahrbüchern ist schon Mi'das Jahr 2000 vor Christi vo» der Kultur der Staude die Rede. Eine alte«t.'egende besagt, daß ein Kaiser Namens Schen Nung 4000 Jahre por Christi Geburt zufällig vo i dei^ werthvollen Eigenschaften des Theeblat tes Kenntniß erlangte; ein Kessel Was ser kochte über einen von Zweigen der Theestaude genährte» Feuer und einige Blätter fielen in das siedende Wasser. Der aromatische Duft, welcher dem Kessel entstieg, erregte die Aufmerksamkeit des „göttlichen Ackerbaues" wie Scheu Nung in den Annalen genannt wird, weil er der Pflege der Landwirthschäft sich in hohem Maße befleißigte, und er kostete das duftige Gebräu, welches dem alten Herrn so genußreich erschien, daß er das Experiment wiederholte und seine loyalen Unterthanen mit dem Geheim niß der Theebereitung beglückte. Der Gebrauch Weidenblätter und Unkraut sür Theeblätter zu snbstituiren, ist eine Neuerung, welche China der kaukasi schen Rasse verdankt; sie datirt erst von der Einbürgerung europäischer Civili sation in den chinesischen Handels plätzen. Der Thee war in alten Zeiten über all in China hochgeschätzt, und die Herr scher des Reiches der Mitte Pflegtm da mit Geschenke zn machen, die als eine ganz besondere Auszeichnung galten. Manche dieser kaiserlichen Geschenke müssen ehemals einen enormen Werth gehabt haben. So heißt es in den An nalen von einer solchen Giiadenbezeu gung eines chinesischen Herrschers an einen Sultan von Ceylon: „Die Sen dung Nwg vierzig „Kattios" (etwa fünf zig Pfund), und ein jedes Blatt war vollkomme» i» Farbe, Größe und Reife. Die Blätter waren in Packete von je einer halben Unze abgetheilt, ein jedes derselben in seines weißes Papier ein geschlagen, diese wieder in echtes Sil der-Staniol eingewickelt und in Söck chen von Heller Seide eingenäht. Hun dert solcher Säckchen waren in eine dichtverschlossene Porzellanvase einge packt und jede Vase in eine aus Kam pherholz gefertigte mit silbernen Griffen und Zierrathen geschmückten Kiste ein geschlossen." Gewiß ein kaiserliches Geschenk. Zu Buddhas Zeit erfreute sich China eines bedeutenden Theehandels. In Dschunken wurde der Thee nach Japan, Korea, Tonkiu, Anam, Cochinchina, Burma, Siam, Indien, Ceylon, Per sien und Arabien versandt. Ans einer Bemerkung ist ersichtlich, daß auch eine Ladung Thee nach einem „großen fla chen Lande westlich von Arabien, darin nen ein Fluß fließt" versandt, womit wahrscheinlich Egypten gemeint ist. Karawanep mit Thee beladen durchzo gen das Innere Asiens und brachten die werthvolle Waare nach der Mand schurei, Mongolei, nach Tibet, Persien und dem nördlichen Indien. Dieser Handel blühte Jahrhunderte lang und erreichte seinen Höhepunkt ungefähr um das Jahr 1600 christlicher Zeitrechnung unter den Dynastien Hnng-Fuug und Tung-Tschi. Seit jener Zeit ist der chinesische Theehandel ständig in der Abnahme begrisscn und besonders hat sich dies in den letzten zwanzig Jahren bemerkbar gemacht. Heute beträgt der Export kaum ein viertel der Quantität, welche noch in 1870 ausgeführt wurde. Die Thee-Industrie in China ist durch Wucherer, welche die Theepflanzer aus gesogen haben, nahezu ruinirt worden; dazu kommt, daß dieselbe von der Re gierung schwer besteuert wird, und daß die Chinesen allmälig ansangen, an Stelle des früher einzig und allein ge nossenen Thees anderen Getränken zu huldigen. Nach der Trauung. Cr: Was bist Du denn mit einem Male so betrübt, Weibchens Sie (ticsscuszend): Ach, nie werde ich die Aufgabe erfüllen können, die der Pfarrer in feiner Predigt mir so ein dringlich an s Herz legte: „Das Weib soll in Freud und Leid zu ihrem Mann emporblicken und sich dem Cpheu gleich au ihm emporranken!" BoSyaft« Abfertigung. „Fräulein lieben gewiß auch de Mondschein?" »Ja aber nur am Himmel!" Ländlich« Idylle. Htrr Progelmann, a' Privatie', IS reich und geht auf d' Jagd. Natürli', a' Erholung braucht Ja Jeder, der st' plagt! Nah' bei der Stadt is fei' Revier. Koan' Hafen gibt's, koa' Reh, Und kost't's aa' Geld, was liegt eahm d'ran, Er is a' Privatie'! Herr Progelmaun is fleißi' d'ranß' A' Nimrod möcht' er fei' — . Und in an' kloana Landwirthshaus Kehrt er da jed'smal ei'. Weil's Bier so matt is aba, zahlt Er glei' a' frisches Faß; Er trinkt a' Halbi, 's ander' schenkt Die Bauern er zum G'fpaß. Dccs ward im Dorf bekannt gar bald Und Jeder freut st' d'ran. Wenn fleißi' jagt und Bier bezahlt Der Herr von Progclmann. Amol—as Bier war g'rad recht frisch— Kaast er si' nur a' Glas. Die Bauer» sitze» scho' am Tisch Und warte» auf ihr Faß. Und wie's jetzt seh'», daß er bezahlt Heut' seine Halbi nur. Da zeigt im schönsten Licht sich bald Die ländliche Natur. Sie werfen ihn zum Wirtshaus 'nauS Und—h a u'n ihn, wie nit g'scheidt! Das war für s sonst bezahlte Bier Der Bauern Dankbarkeit. Die Tch«n vor dem Krankenhaus. Von allen Errungenschaften der mo dernen Naturwissenschaft genießt die Hygieine die größte Beachtung uud Be wunderung, sie ist das Schooßkind un serer Zeit geworden, zu ihr laufen die Fäden der verschiedensten naturwissen schaftlichen Zweige, und Staat und Ge meinde opfern für ihre Bedürfnisse jähr lich große Summen uud zwar mit Zu stimmung aller Parteien von rechts und links. Sie hat mit manchem altge wohnten Schlendrian aufgeräumt uud mit der Leuchte der Wissenschaft in die dunkelsten und staubigsten Winkel des Volkslebens hineingeleuchtet, und sau berer, gesunder uud Heller ist es um uns geworden. Aber bei dem Bruch mit dem Altgewohnten sind doch noch einige kleine Restchen, so eine Art Bodensatz licbgcwordcner Gefühlsthorheiten, üb rig geblieben, und cs hält schwer, diese mit der Wurzel herauszureißen. Zu diesen altgewohnten Vorurtheilen gehört auch die Scheu vor dem Krantenhaus uud zwar sind cs sonderbarerweise mehr die Gesunden als die Kranken, die dcm Wunsche des Arztes zur Benutzung des Krankenhauses widerstreben. Doch scho» beginnt es hierin besser zn werden: so haben die Irrenanstalten mehr und mehr in der Volksmeinung den Ruf von Folterkammern oder Gefängnissen, der ilmen früher anhaftete, verloren; Ange hörige von Geisteskranken wissen,daß die Irren mit einem großen Maße von per sönlicher Freiheit sich in den Räumen und Gärten der Anstalt bewegen, daß längst die letzte Zwangsjacke ans ihr ver schwunden ist, und daß selbst die Tob süchtigen mit Ruhe und Güte behandelt »erden. Auch wo cs nöthig ist, sich einer umfangreichen Operation mit längerer Nachbehandlung zu unterzie hen, sucht das Publikum jetzt mehr und mehr öffentliche oder private Kranken häuser auf nur bei Kinderkrankhei ten stößt der Arzt, wenn er die Kran leuhausbehandlung statt der in der Fa milie aiivtth, auf einen oft unbezwing baren Widerstand der Eltern. Da heißt es: Ach, unser Kind kann sich nicht an fremde Menschen gewöhnen, es will nur vou der Mutter die Mediciu oder die Naorung nehmen; oder eS herrscht das thörichte Vorurtheil, daß ein Kind wohl in'S Krankenhaus, aber nicht wieder heraus komme, oder das es ! dort grob und brutal behandelt würde; oder man meinte, die Eltern wären mo ralisch verpflichtet, selber bei ihren Kin dern die Pflege zu übernehmen und sie nicht Fremden ?u überlassen kurz, eine Menge derartiger Einwürfe hat der Arzt in solchen Fällen anzuhören. Aber geht nur einmal auf die Kin derabtheilung eines Krankenhauses und überzeugt euch selber: schon von weitem hört ihr heiteres Schwatzen und Lachen, Ahr tretet in einen hellen, freundlichen, gutgelüfteten Saal, Schwestern in ihrer Ordenstracht gehen geräuschlos von ei nem Bettchen zum andern, reichen hier einen Löffel Medicin, die ohne Wider streben genommen wird, wechseln dort einen Eisumschlag auf dem fieberheißen fköpfchen eines Schwerkranken, füttern hiereinen kleinenThyhusrekonvalesce»- len, der die schwachen Aermchen noch nicht selber zum hungrigen Mündchen heben tan», uud bauen dort bei einem jast Genesenen eine hohe Steinburg. Ja, warum und wann soll ein Kind einem Krankenhause übergeben werden? Lor allem, wenn es an einer gefähr lichen ansteckenden Krankheit leidet und noch Geschwister im Hause hat also bei Diphtheritis. echten Pocken und schweren Schartach- und Typhusepide niien. „Nun, da sperren wir eben Mutter uud Kind von der übrigen Fa milie ab!" Aber ein wochenlanges Jsoliren und Desinsieiren ist leichter be aonne». als strena durchgeführt; schon die Anlage und Raumvertheilung de, modernen Wohnungen bieten selten du Möglichkeit einer wirklichen Jsoliruug, und daun wird die Mutter schon ihren Verkehr mit der Küche, durch das Betreten des gemeinsamen Korridore u. s. w, die Wahrscheinlichkeit des Aus streuenS vou Krautheitskeimeu bieten, und schließlich ist es nach einem langen Krankenlager trotz aller unserer Desin fektionsmittel kaum möglich, das be nutzte Krankenzimmer so zu desinfici ren, daß eine nachträgliche Ansteckung der Gesunden ausgeschlossen ist. Mar vermeidet eben am sichersten alle An steckungsgefahren, wenn der Krank, ganz aus dem Hause entfernt ist. Ferner giebt es Krankheitszustände, wl eine dauernde ärztliche Kontrole unt ein sofortiges Herbeiholen deS Ärzte nothwendig ist, z. B. bei Krankheiten, die eine CrstickungSgefahr mit sich brin gen, bei sich wiederholenden Blutungen, bei gewissen Krampsformen und Haupt: fachlich bei der Nachbehandlung de! Kehlkopfschnittes (l'ritvksotomis) ini Anschluß an Diphtheritis. Hier ist e! in der häuslichen Pflege, zumal Nachts, nicht möglich, sofort den Arzt zur Stel le zu haben, und oft muß deshalb eir Kind sterben, das bei rechtzeitiger ärzt licher Hülfe zu retten gewesen wäre, Ein Krankenhaus erfüllt eben dnrch fei ne zweckentsprechende Anlage, durch fei ne Veutilatiouxeinrichtungen. sein ge übtes Pflegepersonal, durch die stete An wesenheit eines Arztes, durch die vorzüg lichen Jsolirräume uud Desinfektions apparate, durch ein praktisch ausgcstat, teteS Qperations',immer alle Ansorde rungen, welche die Wissenschaft erson nen hat, um sowohl das Weiterkriecher von Epidemien im Keime zu ersticken, als auch uni die Behandlung des Ein zelnen so zu leiten, daß alle moderner wissenschaftlichen Hülfsmittel bei ihir zur Geltung kommen können. Taruni werft alle thörichte» unhaltbaren Vor urtheile bei Seite, und übergebt, wen« es der Arzt empfiehlt, getrosten Herzen- Euren Liebling dem Krankenhause; wa die heutige, weit fortgeschrittene ärzt liche Kunst leistet, wird sie thun, um ihn Euch wieder geheilt in Cure Arme zu geben. Dann erst versteht man den schönen Spruch: Ihr nennt das größte Glück auf Erdeu, Gesund zu sein. Ich sage: nein Ein größreS ist's, gesnnd zuwerden. Bedenkliche Genügsamkeit. Student: Mir geht's wie dem Dio genes: meine ganzen Bedürfnisse be schränken sich auf eine Tonne! Humor im Redaetionsdricfkaste». Obfchon der Redacteur mit Arbeil meist überhäuft ist, kommen doch oft genug müßige und alberne Fragen an den Briefkasten der Redaction, die dann von derselben meist in humorvollei Weise beantwortet werden, manchmal auch nicht je nach der Laune uud Stimmung des Redacteurs. Man höre mir, wie beispielsweise diese Fragen lauten: Frage: „Kann man in vierzehn Ta gen eine fremde Sprache erlernen?" Antwort: „O. gewiß! Sie brauchen nur an jedem Tag den vierzehnten Theil zu erlernen." Frage: „Wie viel wiegl ein Haar?" Antwort: „Bedauere sehr, diese Frage nicht beantworten zu kön nen, denn unser Redacteur trägt leider einen Glatzkops." Frage: „In Bürgers „Leonore" steht: „Die Todten reiten schnelle!" Können denn die Tod ten reiten?" Antw.: „Weshalb nicht? Wenn sie es vorher gelernt ha ben!" Frage: „Können Sie denn den Inhalt Ihres Blattes nicht noch ver größern und noch mehr bieten?"Antw.; „Unbedingt, wir werden Ihnen bei 14 Mark pro Monat noch ein Frciabonne mcnt zum zoologischen Garten über reichen." Frage: „Wie kaun man den Durst vertreiben, der uus Studen ten so sehr anhaftet?" Antw.: „Trin ken und immer wieder trinken und im mer vou neuem, das hilft schließlich un ter die Erde, und da hört der Durst — Frage: „Ich habe mir eine Kiste Cigarren gekauft, bin aber betro gen worden: denn oben lagen eine Reihe guter Cigarren, unten wurden sie aber immer schlechter. Wie kann dies vermieden werden?" Antws: „Drehen Sie künstig die Kiste um: dann werden die Cigarren nach unten zu immer bes ser." Frage: „Mein Mann ist stets so grob zu mir, ich will mich daher von ihm scheiden lassen rathen Sie mir dazu?" Antw.: „Nein. Scheiden ist immer schmerzhaft, denn Scheiden und Meiden thut bekanntlich weh." Frage: „Finden Sie nicht ebenfalls, daß die Welt jetzt sehr schlecht und ver dorben ist? Meinen Sie nicht auch, daß eine neue Sintflnth von Nutzen wäre?" Antw.: „Bewahre! Die erste hat ja gar nichts geholfen." Frage: „Gib< >es im Gefängniß stets Donnerstag auch Erbsen, Pökelfleisch und Sauerkohl?" Antw.: „Willen wir nicht; kommen Sie aber doch einmal zu uns, werfen dann eine Scheibe ein und bald sind Sie an Ort und Stelle, um Ihre Neugierde befriedigen zu können." Frage: „Ist es rüthlich, schon beim ersten Jungen demselben zu Ehren ein Verherrli chuugsgedicht vom Stapel zu lassen?" Antw.: „Nein, beim ersten noch nicht, erst beim Jubiläumsjungen beim iünsundzwanzigsten." Die Rache der Marquise. Carmen de la Vergara war die Toch ter einer reichen, verwittweten Portu giesin, die seit zehn Jahren in Paris lebte. Als sich die Nachricht von der Verlobung des jungen Mädchens mit Gontran d'Heristal im Bckanmeiitreis des jungen Mannes verbreitete, waren seine iniimste» Freunde nicht im Stande, ihre Bedenken zu unterdrücken. Ueber die Braut war kein Wort zn ver lieren; man konnte sich, was Schön heit, Geburt und Erziehung betraf, kaum etwas Besseres wünschen. Aber Gontran bekam eine Schwiegermutter zur Mitgist, deren unerträglicher Cha rakter, ein sonderbares Gemisch von Heftigkeit und Eigensinn, vom Park Moncean bis zur Rue Royale berühmt war. Man warnte ihn: „Schon acht Tage nach Deiner Hochzeit wirst Du Dich durch eine überseeische Reise vor den beleidigenden Zumuthungen der Mar quise zu schützen haben. Und da sie im Besitze des Vermögens ist, wirst Du sie noch mit weiser Rücksicht behandeln müssen; denn das ist die Frau, die zum tollsten Streich fähig ist, wenn sie sich von ihrem Schwiegersohn gekränkt glaubt, gar nicht davon zu sprechen, daß sie noch sehr schön und erschreckend jung ist!" „Ich werde mich beeilen, ihre Jugend durch die Großmutterwürde etwas zu dampfen." „Sei Du nur vorsichtig, damit sie nicht Deine Verjüngung in Angriff niinnit und Dich mit einem Schwager erfreut." „Bah. seit zehn Jahren ist fit Wittwe ... Wen» sie sich nach einer Wiederverheirathung sehnte, hätte sie'S schon gethan. Daß sie keine bequeme Zugabe ist. gestehe ich Euch gerne zu, aber ich habe meinen Schlachtplan. Ihr werdet's sehen! Nein, meine Kin der, ich fürchte eine andere Gefahr in diesem Augenblick- Nicht Madame de La Vergara, sondern Corysandra, das ist die Dame, die iizich unendlich über raschen würde, wenn sie mich ohne dumme Streiche unbehelligt aus der Kirche gehen ließe. Und bei Gott, ich habe mich großartig gegen sie benom men!" Corysandra war Kunstreiterin im Hippodroni. Sie besaß einen sehr schwierigen Charakter. Sie liebte den Lärm, ja den Scandal, den Krieg. Ihr Pcitschcnduell mit einer Collegin aus dem Eircus in der Akazicnallee des Bois steht in gutem Gedächtniß. Sie war es, die einst zwei Schweizer sammt ihren Hellebarden auf der Platform der Madeleine-Kirche zurückstieß, um dem armen Montrnpert, der unter de» Tönen Mendelssohn'scher Musik mi! seiner junge» Frau am Arme feierlich feines Weges kam. ein paar recht »»an genehme Dinge zu sagen. Bei der Hochzeit Gontran's blieb ei» derartiger dramatischer Angriff vo» der gefürchtet?» Seite aus. Als er Nach mittags gegen 2 Uhr die Zimmer der Marquise de la Bergara betrat, konnte er einen stillen Seufzer der Erleichte rung nicht unterdrücken. Aber noch nicht alle Hindernisse waren durch Corysandra's Zurückhaltung überwunden. Als er gemüthlich zwi schen feiner Frau und seiner Schwie germutter saß, ergriff er das Wort. „Verehrte Frau Aknna," sagte er, „Sie müssen selbst erstaunt sein, mit welcher Fügsamkeit ich auf alle Ihre Forderungen und diese Forderungen fand ich manches Mal recht hart einging „Wie hätten Sie das anders machen wollen, taz hatte ich sehen mögen," er widerte die Marquise, und betrachtete wohlgefällig ihren kleinen, elegant be schuhten Fuß. „Haben Sie vielleicht nicht die Absicht, so fortzufahren?" „Nicht ganz! Nicht heute, nicht in dieser Stunde möchte ich Ihnen mein vollständiges Programm auseinander setzen. Es genügt mir, Ihnen mitzu theilen, daß ich heute Abend mit meiner Frau in die unbekannte Ferne reise." „Sie! Abreisen! Meine Tochter hat mir geschworen, keine Hochzeitsreise zu mache»! Tu hast es mir geschwo ren, Carmen! Du weißt es!" „Liebe Mama, seit heute hat Ihre Tochler den Schwur geleistet, ihrem Mann zu folgen nnd ihm in allen Stük ken gehorsam zu sein. Also liebes Kind, »manne Deine Mutter. Der Wagen steht vor der Thür und ein kur zer Abschied ist der beste." Madame de La Vergara traf Anstal ten, in Ohnmacht zu fallen, und Gon tran benützte diese Gelegenheit, seine thräncnüberströmte junge Frau fortzu ziehen Eine Viertelstunde später trat das junge Paar in seine Zimmer im Grand Hotel. Tort erwartete sie mit dcm Gepäck die Kammerjungfer Carmens, die in den Fluchtplan der jnngen Gat ten eingeweiht war. Die Koffer GontranS sollte der Con eierge des Hanfes, in dem sich seine Junggcfellcnwohnung befunden, direct an den Blitzzug nach Italien brin gen. Als Gontran sich eben umgekleidet hatte und seiner jungen Frau, die in Reisetoilette aus ihrem Zimmer kam. entgegengehen wollte, klopfte es an seine Thür. „Wer ist da?" fragte er barsch, denn er fürchtete einen Angriff von portugiesischer oder hippodromatischer Seite. Vielleicht hatte man den Wagen verfolgt und das Geheimniß des ge wählten Hotels auf diese Weise erfah ren. „Ich bin es, Herr Graf, Prosper Ihr Concierge," meldete eine bekannte Stimme. Gontran öffnete voll Unruhe. Da» Erscheinen dieses Mannes zu dieser Stunde, das bedeutete nichts Gutes. .Gibt's was Neues?" fragte der junge Ehemann, rasch die Thüre hin ter sich schließend. Nachdem sich Prosper von der Abwe senheit der jungen Gräfin überzeugt hatte, sagte er ängstlich: „Ja! Herr Gras hatten mir aneinpfohlen, in diesen Tage» strenge Wachezu halten —- von wegen einer jungen Dame, die kommen könnte." „Zinn?" „Nun, Herr Graf, soeben ist dieser Besuch eingetroffen. Natürlich fürch tete ich ihn nicht mehr, da der Herr das Hans für immer verlassen hatte. Ich stand in der Wohnung, um Verschiede nes zu ordnen. Plötzlich, ohne zu klopfen oder zu läuten, tritt eine Dame ein, läßt sich in einen Sessel fallen und fragt, ob der Graf d'Heristal nicht zu Hause sei. Ich erwidere, daß er nicht mehr hier wohne, daß er seit heute früh verheirakhet sei und daß ich eben im Begriff stehe, seinen Koffer auf die Bahn zu bringen. „DaS werden wir sehen!" knirschte die Dame und ballte die Fäuste. Ich will sie zur Vernunft bringen: sie zuckt mit den Achseln. Ich stelle ihr vor. daß ich gezwungen sein werde, ihr die Thüre zu weisen. Sie stürzt auf eine alte Reitpeitsche des Herrn Grafen und stellt sich zUr Wehr; meine Frau schreit um Hilfe. Da, um zu vermeiden, daß die Polizei ihre Nase in die Sache stecke, mache ich kurze» Proceß, ich empfehle meiner Elodie Rnhe an, schiebe sie fchlennigst hinaus und der energischen Dame sage ich. daß ich den Herrn Grafen holen werde." . „Das ist es, was ich will, antwortete sie. „Gehen Sie! Das wird lustig werden!" „Verteufeltes Weib", fluchte Gon tran ganz leise. „Zu mir zu kommen, an meinem Hochzeitstag! Von der anderen Seite erklang die Frage Ccirmen's: „Mit wem sprichst Du, mein Schatz?" „Es ist Nichts, Kind. Ter Concierge aus der Rue de Marignan sucht einen verlorenen Schlüssel bei mir. Ich muß nun selbst in meine Wohnung rennen. In einer kleinen Stunde bin ich wieder bei Dir." „Nimm mich doch mit!* „Nein, Liebchen, das geht nicht. Dort ist Alles in größter Unordnung. Ich nehnie rasch den nächsten Weg." Unterwegs fragte sich Gontran in seiner Noth, was da zu thun sei, ob er Gewalt oder Diplomatie anwenden, was er mit Corysandra ansangen sollte. Da begegnete er auf dem Boulevard feinem alten Kameraden. Herrn d'Etigny, den er im Orient glaubte; ein Mann vou fünfunddreißig Jahren, eine aristokratische Erscheinung, sein von der südlichen Sonne gebräuntes Gesicht siel durch den Ausdruck großer Entschiedenheit ans. „Wo kommst Du her? Du bist nicht mehr Conful in Aden?" rief Gontran freudig aus. Seit wann bist Du zu-' rück?" „Seit vorgestern, und in diesem Au genblick beim Frühstück las ich Deine Heirathsanzeige. Hol' mich der Hen ker, wenn ich mir erklären kann, was Du nun heute hier, allein, Abends um fünf Uhr, mit dieser verstörten Mien« suchst?" „Dir will ich es sagen und Du wirst mir aus der Patsche helfen. Bei Gott, Dich schickt der Himmel!" Eine Viertelstunde nachher schied d'Etigny von Goutran über alle Details bestens unterrichtet. Beim Abschied versicherte er ihm: „Jede Unruhe ist jetzt überflüssig. Ich will nicht mehr d'Etigny heißen, wenn Deine Koffer nicht um sieben Uhr an Ort und Stelle sind. Ich war in mei nem Leben zu ost auf der Pantherjagd, um mich vor einer Kunstreiterin zu fürchten." „Das ist tröstlich; aber trotz alledem hüte Dich vor den Krallen Chorysandras. Auf Wiedersehen! Du erweisest mir einen Liebesdienst erster Sorte! Zähle in gleicher Lage auf mich!".... Als d'Etigne die Wohnung GontranS im Entresol der Rue Marignan betrat, fand er auf der Chaiselongue des Hoch zeitsreisenden eine wunderschöne Unbe kannte, die ihm außerordentlich gefiel. Sie fixirte die Koffer und rauchte Cigar retten, nin die Zeit zu vertreiben. Er näherte sich ihr auf das Zwang loseste und fugte: „Madame, ich weiß, was Ihnen pafsirt ist. Dieser Gontran ist ein elender Wicht und jetzt, da ich Sie sehe, finde ich ihn auch geschmacklos. Sich mit einem solchen Gänschen zu behän gen, wenn man...." „Da haben Sic die Bezahlung für die Sprache, die Sie über ineine Toch ter führen/' Mit diesen Worten stand die Unbe kannte rasch auf und beehrte die Wange des Gesandten mit der schönsten Ohr feige, die eine Portugiesin in einem Zorne, den drei Wartestunden gesteigert hatten, auszutheilen vermag. „Aber Madame, ich verstehe nicht.. ich meinte nur. wenn man das Glück hat, einen solchen Schatz, wie Sie fein Eigen zu nennen," fuhr d'Etigny, der Unerschütterliche, mit einer Bewegung fort, welche die Grenzen des Formellen etwas überschritt. Und mit den Worten: „Roch eine Bezahlung, damit Sie wissen, mit wem Sie sprechen." vergab die bedenkliche Person die zweite schla gende Antwort auf die zweite Wange. „Ja. habe ich denn nicht das Ver gnügen Corysandra zu sprechen?" fragte d'Etigny verdutzt und rieb sich dabei das Gesicht. „Nein, mein Herr. Ich bin die Mar quise de La Bergara." Schlag sieben Uhr traf Prosper mit dem Gepäck am Lyoner Bahnhof ein. Goutran d'Hcristal erwartete ihn schon mit seiner jungen Frau und erkundigte i'ch nicht ohne Unruhe nach den Ver hältnissen in der Rue Marignan. „Nun," fragte er. den Eoncierge bei jeite nehmend, „gab'S keinen allzu hef tigen Auftritt?" „Aber nein, Herr Graf. Ihr Freund ist über eine Stunde mit der Dame in Ihrem Zimmer geblieben, dann hieß er mich einen Wagen holen und sie sind zusammen abgefahren." „Parblen," dachte d'Heristal lächelnd, .der tapsere d'Engny hat seine Sache gut gemacht." Vierzehn Tage später, in Florenz sagte Carmen zu ihrem Gatten: „Weißt Du, daß mich das Schweigen Mama'S zu beunruhigen ansängt? Fünfmal habe ich ihr seitunserem Hier sein geschrieben und nicht eine einzige Antwort." „Sie schmollt mit uns; was ist da zu machen? Früher oder später mußte der Staatsstreich ausgeführt werden. Uebrigens, auch ich bekomme keine Nach richten. Mein Freund d'Ctigny, dem ich einen besonderen Auftrag gegeben habe, scheint mich absichtlich ohne Be scheid zu lassen. Aber, Liebste, was kümmert's uns? Vergesse» mir Frank reich, da Frankreich uns vergißt." Aber Frankreich vergaß sie nicht ganz. Sie waren gerade sechs' Wochen verheirathet uud eben in Venedig, als ein Brief ankam, dessen Adresse von be kannter Hand geschrieben war. Sein Inhalt : „Die Marquise de lci Vergara beehrt sich, ihre Verlobung mit dem Grasen Daniel d'Etignn anzuzei gen und bittet Sie u. f. w." „Wie," rief die junge Gräfin etwas sehr verdutzt. „Mama verheiratet sich wieder! Aber wer ist dieser Herr d'Etigny? Kennst Dn ihn? Ich habe ihn niemals bei meiner Mutter ge sehen." „Tb ich d'Etigny kenne?" antwortete Kontra». „Das ist ja der Freund, dem ich die Erledigung jener Angelcgcnl>cit auftrug, und von dem ich einen Brief erwartete. Ich sehe, er ist auf feine Rechnung gekommen." Tie d'Heristals haben mit den d'EtignyS gebrochen uud wohnten der Hochzeit nicht bei. Das hat aber keinen besonderen Effekt hervorgebracht. Denn vor nicht allzulaugcr Zeit überraschte sie eine ncne, blau umänderte Zuschrift: „Tie Gräfin d'Etignay ist glücklich eines Knaben entbunden worden. Der Graf d'Etigny beehrt sich, Ihnen fein Glück anzuzeigen." „Wie komisch," sagte Carmen und küßte ihre» Jungen, der drei Wochen alt war, „der Sohn Mama'S kam also schon als Onkel auf die Welt." „Du findest das komisch?" meinte d.Heristal. „Ich weniger, denn die Bonbons des Onkels kosten den Nef sen nur ungefähr vierzig tausend Fran ken Rente. O diese SchWcgermut terl" Hossähtge Hunde. Nach den Mittheilungen eines kürz lich in England erschienenen Buches "'liis (Die Hunde der Königin")bctitelt, erließHeinrich Vlll., Gemahl der Anna Boleyn, die Verord nung, daß gewisse Hunderassen das Recht haben solle», bei Hose zugelassen zu werden, während andere ohne Er barmen davon verbannt wurde». Von diesem Tage an war'S um die Gleichheit unter den Hunde» der „Bereinigten Königreiche" geschehe», uud das Ge schlecht der Huude wurde i» Patrizier und Bürgerliche eingetheilt. Unter der gegenwärtigen Regierung sind drei Huude —dank dem Zauber ihrer Geburt und ihrer großen Verdienste zu den höchste» Hiindcwürden gelangt. Die ses edle Trio besteht aus Marco, Roy und Spol, die die Bewachung der Kö nigin bilden, vor ihrer Kammerthür schlafen uud ihre Herrin auf ihren Reisen begleiten. Mirco, der am meisten geliebte, ge hört ciner Rasse an, die man in Eng land mit dem Namen „Poineranian" tt'ommersche Raffe) bezeichnet. Sein Stammbaum geht weiter zurück.als der mancher gegenwärtigen Herrscher. Er stammt aus ciner florentinifchen Aristo kratie, die zur Zeit LorcnzoS des Präch tigen blühte. Die beiden anderen Günst linge bcr Königin sind gleichfalls vor nehmer Herkunft. Roy schotti scher Schäferhund, ein Colley, und Spot ein Foxterrier. Wie alle großen Persönlichkeiten der englischen Aristo kratie haben auch diese Hunde-MylordS ihre mit besonderen Namen benannte» Residenzen. Tie königlichen Hundepalästc heißen: Hussn'jj Vsi-knctali randa), Oourt (Hof der Col leys) und (Schirm- Hof). Eine Menge Bedienten sind im Dienst dieses HnndeadelS angestellt. Ter Tisch dieser vielbeneidele» Vier füßler besteht aus drei Gängen: Fleisch. Gemüse und einer Zwischeiypcisc. Der Koch ist angewiesen, das Menn so viel als möglich z» wechseln. Dank diesem ruhigen, regelmäßigen, sorgenfreien und durch sonnige Spaziergänge ver schönten Leben erreichen die Hunde- Mylords ein sehr hohes Alter. Wenn sie «icht einem Unfall zum Opfer fallen oder sich in einen Kampf mit zu scharf zähnigen Rivalen einlassen, so bringt» sie es oft bis zu sechzehn Jahre». In Krankheitsfällen werden sie in eine be sondere, in dem Palaste angebrachte Apotheke geschafft. Das Familienleben in diesen Hundeställen ist im Allgemei ne» ein glückliches zu nennen; Miß heirathen werden nicht geduldet. Wen» einer dieser vierfüßigen Edelleute stirbt, so werden seine Ueberreste in ciner im Windsorpark angebrachten Familien gruft beigesetzt. Die edlen Züge des Verstorbenen werden der Nachwelt durch die berühmtesten Maler überliesert, und sein Portrait bekommt einen wür digen Platz in der Gallerie der Ahnen. Der gute Mann. Was, Johann, Dei Herr hat Dir a Ohrfeig gebe und Du bist noch in sei'm Dienst?! Was soll e mache. Anders? Im Grund ist er doch a guater Ma! Kaum hat er wer d' Ohrfeig gebe g'hat, si» hat er fcho uet meh dra denkt!
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