Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 27, 1892, Page 4, Image 4

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n »rdlichen Pennsolvanien.
Wvchen-Rundschan.
Je näher die große Herbstkampagne
für die Nationalwahlcn heranrückt, desto
mehr hüten sich die Leiter der beiden
großen Parteien des Landes, ihr Pul
ver zu verschießen oder sich Von den
Gegnern allzutief in die Karten kucken
zu lassen. Man thut namentlich in
Bezug auf Blaine besser, dessen Absage
irgend einer politischen Thätigkeit nicht
als unbedingt und unwiderruflich anzu
nehmen, da sich sehr viel verständige
Politiker sagen müssen, daß der Staats
mann, wenn er der Politik auf immer
Valet sagen müßte, dies doch zweifellos
zuerst durch Niederlegung feines Amtes,
des Staatssekretariats, bethätigen wür
de. Was Clevelands Aussichten auf
die Nominativ» betrifft, so hält der be
deutendste Publizist der Partei, Henry
Watterson in Louisville, dieselben für
kaum besser, als zur Zeit von Clevelands
letzter politischer Niederlage.
Doch scheint Cleveland jetzt auch von
anderen Seiten Anhänger zu gewinnen,
wie sich denn die demokratische Conven
tion von Kalifornien unerwarteter Weise
für ihn ausgesprochen hat. Doch wird
die Convention von Chicago sicher noch
manche Ueberraschung zeitigen, ebenso
wie die Chancen Harrisons auf der
Convention zu Minneapolis noch eine
harte Probe zu bestehen haben werden.
Denn Harrisons Position wird durch
seine Stellung in der Silberprägung,
wegen deren ihn die westlichen Silber
bolde bekämpfen, und die stille aber eif
rige Arbeit der Blaine Leute ziemlich
komplizirt.
Das Civildicnst»Haus - Comite des
Kongresses hat beschlossen, künftighin
die Ernennung der Postmeister 4. Klasse
lediglich von dem Bestehen der Amls
prüfung abhängig zu machen und so
dem Generalpostmeister die Machtvoll
kommenheit beliebiger Ernennung zu
entziehen.
Als Curiosum mag erwähnt werden,
daß die Prohibitions- und Sabbathfa
natiker Herrn Blaine in's Gedächtniß
rufen, daß er gelegentlich i. I. >BBB
sich für Schließung der Weltausstellung
am Sonntag ausgesprochen habe, um
ihn so gewissermaßen moralisch an ihre
Fahne festzunageln. Bis jetzt bestand
seine Antwort in vielsagendem—Schwei
gen.
Der Congreß behandelt die Verwilli
gungsbill für die Hafen- und Uferbau
ten bald in verkehrter, bald in humori
stischer Weise, Wohl in dem Gefühle,
daß ihm diese von jeher—Dank der
Corruption und Systemlosigkeit—in
Grund und Boden verdorbene Ange
sangenheit über den Kopf zu wachsen
beginnt. Es trifft sich nämlich unglück
licherweise, daß gleichzeitig die großen
Ströme des Landes und selbst ihre
kleinsten Nebenflüßchen in Folge anhal
tend nasser Witterung bedeutende Ueber
schwemmungen verursachen, wodurch alle
bisherigen Uferbauten, Eindämmungen,
Eindeichungen u. f. w. sich als lächer
lich unhedeutende Nothbehelfe heraus'
stellen.
Am schlimmsten ist Wohl gegenwärtig
lowa daran. Der Floydfluß ist bei
Sioux City enorm gestiegen, und hat,
durch keine Dämme gehindert, das ganze
umliegende Land überschwemmt. Das
Steigen des Wassers geschah so plötzlich,
daß die Bewohner der Niederung kaum
Zeit hatten, sich zu retten oder ihre
Habe in Sicherheit zu bringen. Viele
Menschen—die Zahl läßt sich bei dem
Eintreffen stets neuer Hiobsposten noch
nicht feststellen—fanden ihr Grab in den
Fluchen oder unter den Trümmern ein
stürzender Gebäude.
Hoch angeschwollen ist auch der Mis
sourifluß und der Arkansasfluß bei
Clarksville, Ark. Weitere Hochfluthen
werden aus Nebraska, gemeldet; der
Mississippi hat bei New Orleans—etwa
16 Meilen nördlich—die Levee durch
brochen. Doch soll das Wasser des
Missouri und des Kaw bereits wieder
fallen. Nicht unwahrscheinlich ist es,
daß auch das Einstürzen von Bergwer
ken —so der Anaconda Mine bei Butte,
Mont., und eines Bergwerks bei Car
thage, Miss., —mit den abnormen Ver
hältnissen des Grundwassers und der
Regenmenge zusammenhängt.
Zwei Züge der „Big Four" Eisen
bahn prallte» bei Cleves, O>, mit furcht
barer Gewalt aufeinander, wobei fünf
Beamte vom Zugpersonal gelödtet und
zehn andere schwer verletzt wmden.
Die Lynchereien von Schwarzen wie
derholen sich im Süden mit so beun
ruhigender Häufigkeit, daß die Neger
jetzt einen Geheimbund zwecks blutiger
Wiedervergellung gegründet haben, an
dessen Spitze ein Geheimausschuß mit
dem bezeichnenden Namen ~'l'lie
I'kree" steht. Von einem oder mehre
ren Unbekannten ermordet wurden vier
Frauen in einer Nacht im Städtchen
Deniso», Texas. Der Italiener Fazio
verwundete in Aoungstown, 0., seine
ehebrecherische Frau und deren Cicisbeo
tödtlich durch Schüsse und Messerstiche,
entsprang jedoch den Verfolgern.
Der Bahnräuber Oliver Curtis Perry
muß seinen beispiellos frechen Raubver
such auf eine» Zug der New Uork Cen
tial nach dem Spruch des Richters mit
49 Jahren Zuchthaus büßen. Einer
der Hauptzeugcn gegen ihn, der Juwe
lcnhändler Stanton, ist inzwischen in
Verfolgungswahn gefallen und hat auf
einem Zuge derselben Bahn bei Pough
keepsie, N. D., Selbstmord begangen.
Nach den Berichten der Seefahrer hat
sich das Eis am Südrande Grönlands
gelöst; Hunderte von Eisbergen treiben
südlpärts und gefährden die Schifffahrt.
Trotz dieser Gefahren gestaltet sich je-
doch der Verkehr über den Atlantischen
Ocean zwischen Europa und Amerika
immer lebhafter, und die Auswanderung
scheint für dieses Jahr trotz der verhält»
nißmäßig günstigen Ernteaussichten be
deutende Dimensionen annehmen zu
wollen. In Deutschland herrscht in der
Politik Windstille.
Kaiser Wilhelm 11. ist in Danzig,
dem früheren Schauplatze starker Arbei
terkrawalle, festlich empfangen worden.
Er selbst hckt das Treiben der antisemi
tischen Ahlwardts und Genossen gemiß
billigt und den „Herrn Rector" selbst
als Reichsfeind gelennzeichmt.
Graf Herbert Bismarck wird sich dem
nächst mit der jungen Gräsin Hoyos
verheirathen, der Tochter eines österrei
chischen Magnaten und Enkelin des be
kannten Millionärs Whitehead, Grün
ders der nach ihm genannten Torpedo
fabrik in Fiume.
Der aus dem ungarischen Aufstand
berühmte General Georg Klapka, Kof
futhS Feldherr, ist in Budapest im Alter
von 72 Jahren gestorben, ebenso der
ungarische Eisenbahn-Minister Barofs.
Oesterreich will seine Währung gänzlich
umgestalten und die Papierschuld in eine
Goldrente umwandeln. In Wien ist
die Theaterausstellung im schönsten
Gange.
Das schweizer Bundesgericht in Lau
sanne hat fünf amerikanischen Touristen,
die zu Bern in Folge eines groben Irr
thums für Verbrecher gehalten, lange
gefangen gehalten und schlecht behandelt
waren, die kärgliche Entschädigung von
je KI2V, die der Kanton Bern zu zahlen
hat, zugebilligt.
In England hat sich Lord Salisbury
für bedingten Schutzzoll ausgesprochen.
Das neue Kabinet Giolitti in Italien
wird nur für den Vorläufer eines Kabi
nets Erispi gehalten.
Klvv Belohnung. KIOV.
?ie Lefte des ..Serantmi Wochenblatt" wer-
F I , <5 hen e y >k Co.. Toledo. O.
VW» Von Drogmste» verkauft 7S k.
Emin Pascha.
Der in neuerer Zeit wieder oftge»
nannte Emin Pascha, kürzlich als todt
und nachher als vollständig erblindet be
richtet, ist für alle Zeilen eng mit der
Erforschung des „dunklen Continents"
verknüpft. Emin Pascha, dessen eigent
licher Name Eduard Schnitzer ist,
wurde am 18. März 1340 zu Neiße, in
Schlesien, von jüdischen Eltern geboren,
erhielt seine Vorbildung auf dem dorti
gen Gymnasium und studirte dann Me
dizin. Nach Beendigung seiner Studien
begab er sich nach der Türkei, um bald
darauf als Militärarzt an einer Expedi
tion nach Syrien und Arabien Theil zu
nehmen, wurde dann Leibarzt des Gou
verneurs Jsmael Pascha, den er nach
Armenien, in's Exil und später nach
Janina zurückbegleitete, und nach dessen
in 1873 erfolgten Tode die Wittwe, eine
Griechin, heirathete. Schnitzer's Er
folge beruhen zum großen Theile auf
seinem großen Sprachtalent, denn neben
dem Deutschen, Französischen und Eng
lischen ist er nicht allein des Italieni
schen und Neugriechischen, sondern auch
des Türkischen, Arabischen und Persi
schen vollkommen mächtig. In 1875
begab er sich nach Egypten und begleitete
im nächsten Jahre General Gordon nach
den Sudan. Im Jahre 1878 wurde er
zum Gouverneur der Aequator-Provinz
ernannt, wo er civilisatorisch mit Erfolg
wirkte, bis er von Stanley in 1888 ge
gen seinen (Schnitzer's) Willen „geret
tet" und nach der Küste geleitet wurde.
Gegenwärtig befindet er sich wieder in
Wadelai, seiner früheren Hauptstadt in
der Equatorial-Provinz. Emin Pascha
ist nichts weniger als ein robuster Hau
degen ; er ist von kleiner, schwächlicher
Statur.
Zur rechten Zeit.
wollen. Der gesundheitsfördernde
welchen Magen-Bitter« zu
Nieren führt chronischcm RlMiuatiimu«.
Gicht und Wassersucht und da da« Blut bei
q^ei^ig^
Schutzmittel gegen all» Orten be-
Wie werden Blumensträuße srifch
erhalten?
Bekanntlich entwickeln manche Blu-1
men, namentlich deren Stiele und Blät
ter. kurze Zeit nach ihrer Aufbewahrung
in einer mit Wasser angefüllten Blu
menvase einen abscheulichen Geruch.
Um diesen Uebelstand möglichst zu ver
meiden, möge man den Blumen täglich
f.üh und abends frisches Wasser geben
und in letzteres unter Umrühren ein
w-nig übermangansaures Kali schütten.
«S" Wegen einer Veränderung in
meinem Geschäfte bin ich gezwungen,
mein Lager von musikalischen Instru
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jetzt bis zum l. Juni dieselben zum Ko
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I. >l. Zurflieh.
HanS und Hof.
Was man auf einer kleinen Farm
ziehen kann.
Auf einer Farm, welche 2 bis 4 Acker
umfaßt, können alle Brodstoffe, welche
eine Familie von 6 bis 8 Personen nöthig
hat, gezogen werden. Und da dabei auch
Stroh und Futter mit wächst, so giebt
dies auch Gelegenheit zum Halten von
Kühen und Pferden, welche ihrerseits
wieder den Düngerhaufen bereichern.
Es soll dabei, im Besonderen auf einer
kleinen Farm, strengstens an der Regel
gehalten werden, nicht eine einzige Aehre
anzusäen oder anzupflanzen, als in ei
nem solchen Zustande gründlichster Be
arbeitung, daß man die Sicherheit einer
guten Ernte von vornherein besitzt, so
weit dies überhaupt möglich ist.
Wenn blos zwei Acker mit Weizen
und zwei mit Korn bestellt werden kön
nen, so pflanze man nur diese an ; kön
nen aber mehrere dazu benutzt werden,
so ist es natürlich noch um so besser.
Denn wenn der Weizen gut gedeiht,
bringt er eine Geld-Ernte.
Auch alle Milchereiprodukte können
auf der Farm gewonnen werden. Ja,
in manchen Fällen sogar ein profitabler
Ueberfluß, welcher dann verkauft werden
kann. Denn umgeackertes Land giebt
auch Gras und die meisten angebauten
Ernten ergeben Nebenprodukte, welche
zum Halten von Kühen mithelfen, wie
z. B. Slroh, Kornfutter, Gartenabgänge
und dergleichen, welches alles sich hierzu
recht gut verwenden läßt. Wenn sich
hinreichend Milch, Rahm, Butter und
sogenannten Cottagekäse auf der Farm
selber beschaffen lassen, dann braucht
man nicht so viel Fleisch zu kaufen und
erspart, ohne daß es hart ankommt, et
was Erkleckliches. Und wenn man
Butter zu 25 Cents per Pfund oder
mehr verkaufen kann, so vermag man
auch Kleider und dergleichen von dem
E» lös zu kaufen und so viel Kühe zu
halten, als die Farm nur rohes Futter
zu erzeugen vermag.
Auch aller Bedarf an Gemüsen kann
leicht auf einem Stück Land von unge
fähr einem Acker billig erzeugt werden.
Pflanzt man vom letzten April bis zum
4. Juni Sweetkorn in einer Nachfolge
an, so vermag man sich einen Vorrath
davon für das ganze Jahr zu verschaffen.
Ebenso für das ganze Jahr Kartoffeln.
Süßkartoffeln von Mitte Mai bis mit
ten in den Winter hinein; während
Bohnen, Erbsen, Tomatoes, Rettige,
Lettich, Rhabarbar, Spargel, Kohl,
Squaches und so weiter irgend etwas
für jeden Tag im Jahr ergeben und an
günstig gelegenen Plätzen der Ueberfluß
an diesen Sachen sich auch noch ganz
gut verkaufen läßt. Mfche Gartenge
müse kann Niemand leichter und billiger
ziehen, als gerade der Farmer.
Ein halber Acker zum Anbau von
Erd-, Him-, Brom-, Johannis- und
Stachelbeeren, sowie zu Trauben ver.
wendet, sichert bei verständiger Behand
lung einen reichlichen Vorrath von der
ersten Erdbeere im Monat Juni bis ge
rade vor dem Erscheinen der Fröste die
Weintranben geerntet werden, nicht blos
zum Genusse der Familie, sondern auch
zum Einmachen und zum Verlause von
soviel, daß sich das für Einmachezucker
verausgabte Geld ersetzen läßt.
'Rasches Sauerwerden der Milch.
Hierbei wird die Milch sehr schnell,
oft schon wenige Stunden nach dem
Melken, sauer oder schlickerig. Man
nennt den Fehler auch Wohl das Schli
ckerigwerden oder das Zusammenlaufen
der Milch. Beim Melken unterscheidet
sich die Milch äußerlich nicht von ande
rer fehlerfreier Milch; auch der Ge
schmack verräth bei frisch gemolkener
Milch selten den fehlerhaften Zustand
derselben. Die Milch gerinnt außer
ordentlich schnell, so daß die in derselben
befindlichen Fetttheile sich nicht zeitig
genug absondern können, der Butterge
winn also bedeutend beeinträchtigt wird.
Auch buttert sich der aus solcher Milch
gewonnene Rahm schwer. Zuweilen
gerinnt die Milch schon im Euter. Es
kommt dann ein fadenförmiges, käsiges
Gerinnsel mit der Milch zum Vorschein.
Nicht immer ist das schnelle Sauer
werden der Milch nothwendig ein Milch
fehler. Bei heftigen Stürmen und Ge
wittern bewirkt das in der Luft vorhan
dene Uebermaß von Elektricität häufig
ein rasches Zusammenlaufen der Milch.
Unsaubere Geräthe beschleunigen das
Gerinnen. In diesem Falle hilft gründ
liches Scheuern aller zur Verwendung
kommender Milchgeräthe mit einer Auf
lösung von kohlensaurem Natron (Soda)
häufig mehr als jedes andere Mittel.
Von dem Vorhandensein von Milch
säure in der Milch kann man sich leicht
überzeugen, wenn man gleich nach dem
Melken die Probe mit Lakmuspapier
(litmus I«i>er), das um geringen Preis
in jeder Apotheke zu haben ist, macht.
Taucht man rothes Lakmuspapier in
frischgemolkene Milch, so wird sich das
)papier bläuen, falls die Milch von
Säure frei ist. Wird dagegen blaues
Lakmuspapier geröthet, so zeigt dies ein
Vorhandensein von Milchsäure an.
Man kann den Prozeß des Sauer
werdens verlangsamen durch die oben
erwähnte Reinigung der sämmtlichen
Milchgeräthe mit einer Auflösung von
Soda. Zugleich muß die Milch sofort
nach dem Melken abgekühlt werden durch
Einstellen der mit Milch gefüllten Eimer
in möglichst kaltes Wasser, am liebsten
Eiswasser. Man kann das Sauerwer
den auch hinausschieben durch einen Zu
satz zur Milch von doppelkohlensaurem
(dicarkoriate) Natron (li Scruple pro
Quart). Im südlichen Rußland setzt
man einige Tropfen frischgepreßten
Meerrettigsast zur Milch.
Die Ursachen der Milchsäure sind zu
weilen in übermäßiger Sonnenhitze, bei
welcher es den Kühen an Schatten fehlt,
zu suchen. Dann in verdorbenem Fut-
ter und in gestörter Verdauung. Man
entferne die Ursachen. Zur Herstellung
der gestörten Verdauung dient dasselbe
Mittel, welches zur Heilung des Milch
versiechins empfohlen wurde. Zunächst
eine Laxans Glaubersalz, dann das
verordnete magenstärkende Mittel. Um
die Säure im Magen der Kuh zu besei-
tigen, giebt man täglich 4—6 Eßlöffel
voll Asche von hartem Holze aufs Futter,
oder statt dessen j Unze Potafche.
Wenn die frischgemolkene Milch beim
Kochen nicht gerinnt, dabei aber rasch
schlickerig wird, so liegt der Fehler ledig
lich im Euter. Zur Hebung dieses Feh
lers ist häufiges, sanftes Melken und
ein Waschen des Euters mit lauwarmem
Seifenwasser, oder, besser noch, mit
Aufgüssen von Kamillenthee angezeigt.
DaS Einmachen von Pilzen.
Junge, zarte, völlig frische Pilze wer
den von allen ihnen anhaftenden Un
reinigkeiten aufs sorgfältigste durch wie
derholtes Auswaschen mit frischem Was
ser gesäubert und alle fleckigen Stellen
werden mit einem scharfen Messer ent
fernt. Die so vorbereiteten Pilze bringt
man in einen irdenen Topf, streut auf
je 1 Liter Pilze 2j bis 3 Eßlöffel Salz
und läßt das fest zugedeckte Gefäß über
Nacht an einem kühlen Orte stehen.
Am andern Morgen wird man wahr
nehmen, daß sich über den Pilzen eine
Flüssigkeit gebildet hat; in dieser wer
den sie sofort aufgekocht und noch heiß
in die sogenannten Konservebüchsen ge
füllt. Die letzteren werden dann mit
tels eines sehr guten Korkes fest ver
schlossen. Den Hals der Konservebüch
sen taucht man in geschmolzenes Paraf
fin. Der Stein- oder Edelpilz, der
Eierschwamm oder Pfifferling giebt sehr
angenehm schmeckende Pilzkonserven >
auch der Suppenpilz, Oreadenschwamm
oder Herbst-Mousseron eignet sich zum
Einmachen.
Salatölfleeke in Tischtüchern,
Servietten:e.
Um Salatölflecke, mögen dieselben
nun von Olivenöl, Mohnöl, Banmwoll
samenöl oder dergleichen herrühren, aus
leinenen Stoffen zu entfernen, empfehlen
wir die Benutzung folgender Fleckseifen
lösung : Fein geschabte Weiße Kernseife
bringt man in eine Glasflasche und
übergießt die Seife mit Ainmoniakflüf
sigkeit (Salmiakgeist). Dann verkorkt
man die Flasche, schüttelt sie wiederholt
um und läßt sie endlich so lange stehen,
bis sich sämmtliche Seife aufgelöst hat.
Ist dieses der Fall, so gießt man zu der
Seifenlösung nochmals Salmiakgeist,
bis das Ganze Sirupsdicke annimmt.
Mit dieser Lösnng reibt man die Salat
ölflecke tüchtig ein und wäscht dann mit
lauwarmem Wasser nach: sämmtliche
Oelflecke verschwinden bald.
Spinatstengel, eiu wohlschmeeken
deS Gericht.
Der im Herbste zur Aussaat gelangte
Spinat schießt im grühjahr in den mei»
sten Fällen schnell in Samen ; um nun
diesen Uebelstand etwas auszugleichen,
verzehrt man in Thüringen die noch
zarten Spinatstengel als wohlschmecken
des Gcricht. Nach Entfernung de«
Blätter schneidet man die Stengel in
kleine Stücke und macht sie mit folgen
der Sauce an : Einen Löffel Mehl, ein
Ei und etwas Butter vermischt man mit
dem Wasser, in welchem man die Spi
natstengel kurze Zeit hat liegen lassen,
quirlt alles tüchtig durch, bringt es auf
das Feuer, bis es anfängt, dick zu wer
den, und salzt so tM als nöthig.
Der Schaum auf den Fleisch
suppen.
Wenn Fleischsuppen ins Kochen kom
men, bildet sich an ihrer Oberfläche ein
Schaum, der infolge seines unappetitli
chen Aussehens von den Hausfrauen oft
als Schmutz angesehen und mit dem
Löffel beseitigt wird. Das ist jedoch
für den Nährgehalt der Suppe sehr
nachtheilig, denn man nimmt ihr das
Eiweiß, das sich bei höherer Temperatur
ausscheidet und den angeblichen Schmutz
bildet. Man gebe also dieses werthvolle
Eiweiß nicht verloren, sondern quirle es
tüchtig durch; dann wird der Schaum
bald verschwunden sein, die Suppe aber
an ihrer Nahrhaftigkeit nichts eingebüßt
haben.
Erdbeersaft und Marmelade.
4 Pfund reife Erdbeeren, am liebsten
von dunkelrother Farbe, werden rasch
vom Kelch gepflückt, gewaschen und zum
Ablaufen auf ein Sieb gegeben. Die
gleiche Menge Zucker (4 Pfd.) wird in
große Stücke geklopft, eben in Wasser
gelegt und dann auf schwachem Feuer
gut abgeschäumt. Schlägt der Zucker
Faden, so werden die Erdbeeren in den
kochenden Zucker gegeben und etwa l 6
Minuten darin umgeschwenkt. Es dür
fen die Erdbeeren unangerührt 5 Minu
ten kochen. Dann müssen dieselben auf
ein trockenes, mit einem feinen, weißen
Stück Mull belegtes Sieb gegeben wer
den und unangerührt langsam abtropfen.
Am andern Tage muß man kleine,
weiße Glasflaschen nehmen, welche be
reits ausgeschwefelt sind und den abge
laufenen, vollständig klaren Saft in
dieselben füllen. Dann verkorke man
die Flaschen mit neuen Korken, welche
in eine Auflösung von Salieilsäure und
Cognac getaucht wurden, verlacke sie
und bewahre sie in einem luftigen Keller.
Fürchtet jemand das Aufgären, so kann
er die Flaschen in ein Wasserbad mit
Heu dazwischen nochmals kochen lassen,
doch genügen hier Iv Minuten. Erd
beerensaft verliert an Aroma durch da«
Wiederholte Kochen und hat sich bei mir
auch ohne dasselbe gehalten. Es ist
rathsam, die Flaschen mit Erdbeersaft
nicht Hellem Licht« auszusetzen. Die
Erdbeeren, welche auf dem Siebe zurück
blieben, verwende ich zu Marmelade und
zwar so: Ich koche l Pfund Zucker
klar, dann 1 Pfund frische Erdbeeren
l 5 Minuten in dem Zucker. Hierauf
gebe ich die Erdbeeren von dem Siebe
dazu und koche bei gelinder Hitze alles
zu Marmelade, die sich, in Einmachglä-
I ser» mit engem Halse und Salicilpapier
belegt, auch gut hält.
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