Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 06, 1892, Page 6, Image 6
6 In den April ««schickt. Der Chevalier sah sich in dem großen Saale um. .Alle Wetter, Connetable," sagte er, »seinen mächtigen Schnurrbart streichend. „Ein solcher Kranz von Frauen! Und eine stets schöner als die andere! Ich chatte mir das Leben in Rouen niemals >so verlockend vorgestellt. Man sollte «meinen, wir befänden uns direkt in Paris, in den glänzenden Gemächern des Louvre, wenn Se. Majestät König Ludwig XI. einen seiner Empfangs «bende abhält. Aas verwitterte Gvficht des Conne table erhellte sich bei diesem Lobe. „Was wollt Ihr! Rouen liegt auch in Frankreich, und da wäre es doch merkwürdig, wenn die Vorzüge, welche man stets an den Pariserinnen rühmt, nicht auch bei den Frauen der übrigen Orte vorhanden sein sollten. Ich sage <Zuch, Ehevalier, Ihr werdet hier ein ganz angciichmcs Leben führen— abge sehen natürlich von den immerhin schweren Pflichten, welche die verant wortliche Stellung eines Kommandan ten, znmal beiden angenblicklichen Ver hältnissen, in sich schließt —" „Wer ist das junge Mädchen?" fragte der Chevalier, rasch einfallend, indem er mit einer Geste seine Frage begleitete. „Diane von Letzlingen! Hat man Euch dnlii den kleinen Wildsang noch nicht vorgestellt?" versetzte der Conne table. „Nein, zu meinem aufrichtigen Be dauern! Denn das Fräulein ist sehr hübsch!" „Allerdings! Aber sie ist nicht mn der gefährlich!" „In welchem Tone Ihr das sagt, Honnetabk? Meint Ihr, weil ich jung bin, niüßle jeder Blick ans schönem 'Auge, der auf mich fällt, sofort mein Herz in Flammen setzen. „Offen gesagt, Chevalier, man hat mir des öfteren erzählt, daß Ihr nicht unempfänglich feid wider solche Reize. Allein ich weiß auch ebenso gut, daß Eure Tapferkeit nicht zurücksteht hinter den mannigfachen interessirten Aben teuern. deren Held Ihr gewesen. Und vor allem bin ich überzeugt, daß Euch die Liebe niemals in einen Conflict bringen wird mit den Pflichten, die Ihr «uf Euch genommen. Sonst hätte Euch schwerlich Se. Majestät unser gnädigster König Lud wig XI. damit betraut, das schwere Amt einzunehmen, welches ich bisher iiiue gehabt." „Ihr meinet, daß das Fräulein von Letzlingen —" „Kommt mit, Chevalier! Ich möchte Euch noch manchen Wink geben. Doch dazu bedürseu wir der Ruhe. Uud hier, wo sich so viele Menschen zusam men drängen, ist nicht gut der Ort, über derlei Sachen zu sprechen." Die beiden Männer gingen an der Gruppe vorüber, in deren Mitte sich die junge Lothringerin befand. Sie be herrschte dieselbe augenscheinlich nicht nur durch ihre Schönheit, mit welcher sie jede Frau überstrahlte, sondern auch durch den sprühenden Geist, durch die an Muthwilleu streifende Laune, wo mit sie jede Frage, welche an sie gerichtet wurde, sofort zurückgab. Diese Scene fand an einem Winter abend des Jahres 1472 statt, ans einem Feste, welches der Connetable Rene von Guise. bisheriger Kommandant von Rone», den vornehmen Familien dieser gehorsamen Stadt gab, als ihn Ludwig XI. nach Paris berief, um ihn an die Spitze des Heeres zu schicken, welches die aufständischen Vasallen im Süden Frankreichs zu ihrer Pflicht zurückführen sollte. Sein Nachfolger war der Chevalier Gaston von Brassac, ein Günstling des Königs, ein schöner, blühender Mann im thatkräftigsten Alter, und wie der alte Handcgen, der Connetable von Guise, ebenso wahr wie aufrichtig be merkt hatte, nicht minder bekannt wegen seines persönlichen Muthes als wegen der mannigfachen galanten Beziehun gen. in welche er bereits verwickelt ge wesen. Uebrigens hatte der Connetable Recht, wenn er die Schwierigkeit der Stellung betonte, zu welcher der Chevalier beru fen worden. Es bedurfte zu derselben «benso viel Energie wie Schlauheit. Es handelte sich nämlich nin nichts Gerin geres nls den Erwerb einer Provinz, des deutschen HerzogthumS Lothringen, welches damals wie heute für Frank reich das sehnsüchtigste Ziel seiner Poli tik gewesen. Der Sachverhalt war folgender: Ludwig XI., ebenso schlan wie län kergierig, ebenso gewissenlos wie grau sam, hielt in seiner Stadt Ronen den Herzog Eberhard von Lothringen nebst dessen Gemahlin Jakobäa gefangen. Auf einer Reise von England, welche sie über sranzösisches Gebiet machen »mvten, hatte man das hohe Ehepaar «insach seiner Freiheit beraubt. Man warf sie allerdings nicht in Fesseln oder sügte ihnen geivaltlhätige und schmähliche Behandlung zu—davor hütete sich der schlaue Monarch, obwohl Grausamleit sonst der ausgesprochene Zug seines Charakters war, weil er sich fürchten mußte, daP er dadurch eine Koalition der Fürsten wider sich in das Leben rufen könne. Unter dem Ver wände, der Herzog und feine Gemahlin möchten seine Gaste bleiben, bis eine Streitfrage, welche zwischen ihnen schwebte, erledigt sei, hielt er sie in sei nem Lande zurück. Zum Wohnsitz wies er Ihne» Ronen an, wo sie aller dings scheinbar jegliche Freiheit genos. sen, aber thatsachlich doch Gesangene waren. Denn wenn sie auch mil der Achtung, welche vornehme Stellung er heischte, behandelt wurden, waren sie doch auf Schritt und Tritt bewacht, und durften vor Allem die Ringmauern der Stadt aus keinen Augenblick ver ilassen. Vergebens protestirte der Herzog ge sell solche Beschränkung seiner Freiheit. Macht ging vor Recht. Vergebens rief er den Kaiser um Hilfe an. Die Ohn macht Deutschlands war viel zu groß, als daß man an einen Krieg mit Frank reich denken konnte. Kaiser Friedrich 111. beschränkte sich daraus, Ludwig XI. Vorstellungen zu machen, welche dieser mit Ausflüchten beantwortete, die seine Handlungsweise beschönigten, aber nicht änderten. Ludwig XI. behauptete nämlich, daß das Herzogthum seinem Lande eine be deutende Summe schulde. Diese An sprüche stützte er auf veraltete Privile gien, welche die französischen Könige in Lothringen besaßen. Jene waren will kürlich abgeschafft worden, ohne daß man daran gedacht, die rechtmäßigen Nutznießer gebührender Weise zu ent schädigen. Das sollte jetzt einmal ge schehen, und der Herzog nebst seiner Gemahlin persönlich dafür haften, bis diese Ansprüche gedeckt wären. Inzwischen schaltete Ludwig XI. in Lothringen wie in seinem eigenen Lande. Er legte Beschlag auf die herzoglichen Güter nnd zog die Zehnten ein durch Beamtc, die er theils durch Drohungen, theils durch Bestechungen auf seine Seite gebracht hatte. Herzog Eberhard hätte die Freiheit zurückgeminnen können, wenn er auf die Vorschläge einging, die Ludwig XI. ihm machte. Diese zielten daraus hin, daß er seine Verpflichtungen Deutsch land gegenüber löste und dafür sein Herzogthum von Frankreich als Lehen empsinge. Aber der Fürst wies dies Anerbieten als einen Treubruch zurück, welchen er niemals gegen Kaiser und Reich begehen würde. Ebenso dachte auch seine Gemahlin Jakobäa, ein thüringisches Fürsten kind, welche daheim auf der Wartburg in zu echt deutscher Art erzogen worden, als daß sie so bereitwillig dafür wel sches Wesen eintauschen mochte. In einer Nische des großen Bankett saales hatten der Connetable von Guise und sein Nachfolger, der Chevalier von Brassac, diese Angelegenheit nochmals durchgesprochen. „Die Hauptsache," schloß der Erstere die Unterredung, „hleibt demnach, daß der Herzog aus die Bedingungen ein geht. Man muß ihn mürbe machen. Dazu gehört jedoch vor Allem, daß jede Beziehung zwischen ihm nnd dem deut schen Wesen abgeschnitten wird. Das ist jedoch unmöglich, wenn man ihm den Verkehr mit seinen LandSleuten gestat tet. Er soll sich an unsere Sprache, an unsere Sitten gewöhnen. Kurz: er soll Franzose werden!" „Ah." versetzte der Chevalier, „jetzt begreife ich, weshalb Euch die Gegen wart des Fräuleins von Letzlingen nicht behagt! In der That! Was in aller Welt will sie hier! Wenn es nach mir ge gangen, Hütte man ihr den Aufenthalt in Ronen kurzweg verwehren solle». Aber Sr. Majestät meinte, man dürse nicht so rauh vorgehen; die Herzogin hätte sich beleidigt gefühlt, und das Äe rücht von einer harten Behandlung, welch:s ohnehin schon in Dentschland verbreitet ist, würde dadurch nur noch glanbwürdiger geworden sein. Ich erhielt dPiach die Weisung, der Loth ringern! denn wie Sie vielleicht wis- gehört Diane zu dem ältesten und vornehmsten Adel des HerzogthumS den Verkehr mit der Fürstin ohne jede Beschränkung zu gestatten. Was mich natürlich nicht abhielt, sie auf Schritt und Tritt zu beobachten —" „Und Ihr fandet VerdachtSgründe?" „Nicht im Mindesten! Aber daß ich'S Euch bekenne, Chevalier: Das ist es gerade, was mich verdrießt. Denn daß Diane etwas im Schilde führt, daran darf man nicht zweifeln. Nnr läßt sie sich nicht in die Karten schaue». Sie ist ebe» schlauer, als wir insge sammt." Am nächsten Morgen verließ der Connetable Rouen, um seinen neuen Posten anzutreten. Der Chevalier von Brassac faßte sein Amt so gewissenhaft auf, wie ma» es in Paris von ihm erwartet. Uebri gens lag bei Ludwig XI. eine gewisse Absicht darin, daß er gerade ihn ge wählt. Ein aller Haudegen, war der Connetable von Guise nicht der diplo matischen Künste mächtig. Bei seinem mürrischen, rechthaberischen Wesen eig nete er sich wenig für eine Mission, welche so große Schwierigkeiten in sich barg. Man erwartete wohl nicht Mit Unrecht, daß der ritterliche, mit dem Hofleben vertraute Chevalier denselben besser gewachsen sei, und gab ihm darum die Weisung, nichts zn verab säumen und leine Ausgaben zu sparen, wenn dadurch der Herzog und seine Ge mahlin für ein Lehensverhältmß zu Frankreich bestimmt werden könnten. Ter Auftrag paßte völlig zur Natur des Chevaliers. Er schmeichelte dem Herzog, er überhäufte dessen Gemahlin mit Artigkeiten. Rouen erlebte damals glänzende Tage; der Palast des Com mandanten sah oftmals Feste, welche sich mit denen des Louvre messen kolkten. Aber sowohl der Herzog als auch seine Gemahlin blieben denselben fern. Sie betrachteten sich als das, was sie thatsächlich waren als Gefangeue, wenn ma» auch ihren Käfig zv vergol den suchte und die Gitter so weit aus einander zerrte, daß die Insassen des selben frei zu fein schienen. Um so mehr betheiligte sich Diane an diesen Festlichkeiten. Sie war geradezu der Mittelpunkt derselben. Und ebenso wie alle übrigen Mitglieder des starken Geschlechts konnte sich auch der Cheva lier von Brassac nicht denßeizen entzie hen, welche sowohl in ihrer Schönheit wie in ihren Geistesgaben begründet waren. Eines Tages sagte er zu ihr halb scherzend, halb im Ernst: „Ihr könntet ein gutes Werk thun, edles Fräulein! Ein gntes und mäch tiges zugleich. Denn Ihr würdet da durch den Tank aller Franzosen ernten, vornehmlich aber meinen und deu mei- neS gnädigen Herrn, des Königs Lud wig XI. Ihr ahnt wohl selbst, daß eS sich darum handelt, den Herzog und seine Gemahlin den Wünschen desselben gefügiger zu stimmen." Diane zuckte mit den Achseln. „Da überschätzt Ihr gewiß meinen Einfluß, Chevalier. So lieb mich die Herzogin hat. würde sie sich schwerlich durch mich zu einer solchen Willens äußerung bestimmen lassen. Ueber dieS täuscht Ihr Euch aber in meiner ganzen Veranlagung. Von Politik verstehe ich nun einmal ganz und gar nichts, und ich würde nur gröblichen Unsinn und allerhand Verwirrungen zu Wege bringen, wenn ich mich hinein mischte". Gleich darauf tanzte sie ein Menuett. Wenn der Chevalier zusah, wie sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Fi guren des Tanzes verwandte, mußte er sich wohl oder übel gestehen, daß in diesem fast kindlich hübschen Kopfe schwerlich Sinn für die Politik stecken konnte. So verging der Fasching, um Ostern in baldigster Ferne zu zeigen. Der Zufall wollte es, daß dieses Fest aus den ersten April siel. Das Mittelalter in seiner naiven Freude an Fröhlichkeit und geselligem Behagen wählte »sich diesen Tag, um neben allerhand Scherzen und Einfüllen die ganze Ausgelassenheit des Carnevals gewissermaßen noch einmal zum Durch bruch gelangen zu lassen. Es geschah durch das April-Schicken, welches damals, zumal in Frankreich, allgemein beliebt war, uud mit einer Virtuosität in Scene gesetzt wurde, die aus unserer Zeit im Grunde verschwun den ist. „Habt Ihr auch schon einen Scherz in Vorbereitung?" fragte der Chevalier Brassac Diane, als rr sie am Tage vor dem 1. April sah. „Allerdings, Herr Kommandant." „Darf man fragen, wer der Held desselben sein wird?" „Ihr selber!" Wie? Mich wollt Ihr in den April schicken?" „Ganz sicher, Chevalier? Aus Strafe, daß Ihr mich neulich dazu veranlassen wolltet, mich in Angelegenheiten zn mi schen, von denen eineFran nun einmal nichts versteht." Diane hob drohend den Finger, um dann dem Clievalier schelmisch lächelnd die kleine schöne Hand zum Kusse zn reichen. Dann ging sie weiter. „Ein wunderschönes Weib diese kleine Lothringerin," dachte der Cheva lier, indem er ihr nachschaute. Diese Bewegung fand in dem spani schen Lustwäldchen statt, wo sich in jener Zeit die vornehme Gesellschaft Rouens ein Stelldichein zu geben pflegte. Zu derselben Zeit stand der Herzog neben seiner Gemahlin in seinem Zim mer des Schlosses, welches doch im Grunde ihr Gefängniß war. Sie sprachen von der lieben Heimath, von ihrem blühenden Land, welchem sie nun schon so lange entzogen waren, nnd nicht zum Wenigsten von dem Feste, welches eben vor der Thür stand. „Erinnerst Tu Dich noch," sagte er düster. „Ostern war es, wo ich Dich ;nm ersten Male sah. Ich kam ans dem Hessenlande durch Thüringen. Dein Vater nahm mich gastlich auf. Er veranstaltete ein Tcurnier, nnd ich wählte Deine Farben, um manchen Tapfern, der andere trug, in den Sand zu strecken. Seit der Zeit war mir Ostern ein Fest der Freude. Ich ahnte ja nicht, daß einst der Tag kommen würde, wo ich es wie der Schlechtesten einer, in Schmach und lyefangenschast würde verbringen müs sen." Die Herzogin flüsterte ihm etwas ins Ohr. Es mußte wohl ein wichtiges Geheim niß sein, denn sonst hätte sie es, da doch Niemand im Gemache anwesend war, wohl laut sagen können. Es verging der Tag, die Nacht kam. Früh am Morgen —der Tag graute eben—wanderte ein Bauernpaar durch das Thor in da-Z Freie. Sie trugen recht nnd schlecht die Gewänder der ländlichen Bevölkerung der Normandie, den Rücken beschwert mit großen Trag körbe», welche ihnen sichtlich eine Last waren. Die Festungswache kümmerte sich natürlich nicht um das Paar, denn jeden Abend kamen genug Bauern aus der Umgegend nach Ronen, die dann in aller Frühe zur Erledigung ihrer häus lichen Angelegenheiten die Stadt wieder verließen. Als sie eine Strecke gegangen waren, kam ihnen ein junges Mädchen entge gen. die Tochter des Müllers am Stadt graben, die während dieser Nach fafchingsnacht auf einer Meierei bei Verwandten gewesen war und ihrer seits jetzt nach Rouen zurückkehrte, um dem Vater die Wirthschaft zu besorgen. Als sie die Bauersleute erblickte, blieb sie wie versteinert stehen. Und noch nachdem diese bereits vorüber gegangen, schaute sie ihnen wie Gespenstern nach, über deren Erscheinen man sich nicht genug wundern kann. Kopfschüttelnd gelangte sie an das Thor. Der Korporal, welcher dort die Wache befehligte, war ihr Geliebter. Auf ibu 'log sie zu. um ihm zn erzählen, daß sie eben ans der Straße.welche nach Dieppe führt, den Herzog Eberhard und seine Gemahlin, Beide als Bauersleute ver kleidet, gescheu habe. Der Korporal lachte, daß seiu Ge wehr wackelte. „Ein famoser Aprilscherz", rief er aus. „Ich hätte Dir übrigens kann, zugetraut, Lise, daß Du sö gescheidte Einfälle hast. Aber Du siehst, ich bin doch noch klüger als Du. Oder glaubst Tu etwa, daß ich dem vermeintlichen Herzog und seiner Gattin nachsetzen werde, um daun nachher von Dir und den Kameraden tüchtig ausgelacht zu werden?" Das Mädchen ward roth vor Horn. Aber je mehr sie die Wahrheit ihrer Nachricht betheuerte, um so Heller lachte ihr Korporal auf. Schließlich fand er die Sache doch nicht so spaßhaft. Und' nach einiger Ueberlegung hielt er es sogar für seine Pflicht, den Thatbestand dem Lieutenant zu melden. „Willst mich denn wirklich in den April schicken," ruft der halb ärgerlich, halb lachend aus. „Oder meinst Du, daß Deine Geliebte nicht nur Dich, son dern die gtinze Garnison zum Narren halten darf!" Doch es geht ihm nicht anders «ls dem Ucberbriiiger der Nachricht. Nach einiger Zeit fällt ihm die Sache gleichwohl schwer ans das' Herz. Und um sich ft:ei von je der Verantwortlichkeit zu fühlen, geht er zum Stadtkommandanten, Chevalier von Brassac, dem er die betreffende Mel dung macht. „Es ist gut, daß sich die Offizivre Sr. Majestät deS Königs so in den April schkcken lassen", erwiederte dieser. „Ich muß jedoch bekennen, daß ich Euch, Lieutenant Bradelet, sür vernünftiger gehalten hätte!" Damit entließ er den Ueberbringer der Nachricht. Als er allein war, lachte er hell auf. „DaS ist Dianens Werk," sagte er vergnügt. „Sie wollte mich in den April schicken, wie sie es selber einge räumt. Wahrscheinlich dachte sie, ich alarmire jetzt die ganze Garnison, nm den vermeintlichen Flüchtlingen nachzu setzen. damit sie mich ordentlich aus lachen kann, wenn wir nnverrichtcter Sache nach Ronen zurückkehren. Aber sie soll sehen, daß sie sich getäuscht. Ein Franzose läßt sich von keiner Deutschen in den April schicken, wenn sie auch so hübsch und gescheidt ist wie diese kleine Lothringen»." Der Chevalier unternahm seine ge wohnte Morgcnpromenadc, in der YNi sicht, Diane zu begegnen. Als er sie nicht traf, begab er sich in ihre Wohnnng, um ihr seine Auswar tung zu machen. Man theilte ihm mit, daß das Fräu leiu von Letzlingen in aller Frühe ans-! geritten und bis jetzt nicht zurückgekehrt sei. Der Ehevalier begab sich in die Kom mandantur, nm die Obliegenheiten des Tages zu erledigen. So vergingen wieder einige Stun den. Der Tag näherte sich schon dem Abend, als dem Ehevalier ein Mann gemeldet wurde, welcher ihu dringend zu sprechen wünschte. Er war einer der Diener, welcher dem Herzog während seines unfreiwilligen Aufenthalts in Ronen zugetheilt wor den. Er überbrachte furchtsam-verle gen M Meldung, daß derselbe sowohl wie auch seine Gcinahlin den ganzen Tag über noch nicht sichtbar geworden. Die Schlafgemächer des hohen Paares seien noch immer verschlossen. Man wisse ni-ht, ob demselben ein Unfall zu gestoßen oder ob — Der Ehevalier gerieth in die aller größte Bestürzung. Nichts GntcS ahnend, eilte er sofort in die Wohnnng des Herzogs und ließ die Schlösser öffnen, da Niemand ans das Klopsen nnd Rnsen antwortete. Das Nest war leer, die Vögel entflo hen. Er alarmirte sofort die ganze Garni son und schickte sich an, die Flüchtlinge zu verfolgen. Aber diese waren nicht mehr zu erreichen, da sie einen großen Vorsprung gewonnen hatten Ueber Flandern nnd die bnrguudi schen Lande kam das Paar glücklich nach Lothringen, nachdem sich noch vorher Diane von Letzlingen zu ihnen gesellt hatte. Der Chevalier von Brassac hatte z»i früh triumphirt. Er war also doch von der kleinen Lothringerin in den Älpril geschickt worden. Uebrigens mußte er den Streich, des sen Opfer er geworden, hart büßen. Ludwig XI. war außer sich ; er wü thete, als ob er den Verstand verlöre». Zuerst wollte er den Tod des Cheva liers, und nnr der früheren Gunststel lunq, welche er eingenommen, hatte die ser 4s zn danlen, daß er mit der Baftille fortkam. Für diesmal war Lothringen glücklich den Fangarmen des französischen Nach bars entkommen. Herzog Eberhard und seine Gemahlin Jakobäa vergaßen Diane von Letzlin gen niemals, was sie ihr schuldeten. Denn sie hatte jene Flucht bewerkstel ligt, und ihrer feinen Politik war es doch im Grunde allein zn danken, daß der Kommandant von Ronen so einge schläsert worden. Ein dentsches Mädchen hatte damals eine der größten Garniso nen Frankreichs sammt ihrem Befehls haber recht und schlecht in den April geschickt. Vorwärts! Wenn Dn des Weges sicher bist, Nur vorwärts, drauf und dran! Ob's Nachts ist und mit Eimern gießt, Ob steil und rauh die Bahn, Dein Zweiradi Wille Pflichtgefühl Bringt sicher endlich Dich zum Ziel. Arzt: „Sie wünschen, daß ich Ahnen dieTiätvorschriften aufschreibe?" Patient: „Wenn ich bitten darf! Und dann thät' ich Sie freundlichst er sucheu, Herr Doctor, mir auch noch Al les zu verbieten, was ich nicht gern ess', damit'S mir meine Frau nimmer kocht!' Was i hn n och erwärmen kann. Studiojus Busf: Sieh' drüben, welch' hübsche Dame! Studiosus Suff: LHit mich talt! Studiosus Busf: So, was kann Dich denn noch erwärmen? Studiosus Suff: Ein kräftiger Grog! Der richtige Au geler. Wird Ihnen denn das gar nicht langweilig, wenn Sie so tagelang beim Angeln gar nichts fangen? Doch, aber was hat man denn von dem biss'l Leben, wenn man sich ab und zu net a bisi'l langnml'n könnt'! D«« »oomer« in VNayom». Nach und nach fallen die Reserva tionen, die letzten Zufluchtstätten der Rothhaut, den Weißen anheim. Das Urtheil der ehemaligen Herren des nordamerikanischen Continents ist Aus sterben oder Vernichtung! im unerbitt lichen Kampf um's Dasein ist die kupferfarbige Rasse gegen die Kauka sier unterlegen. Die ungeheuren Landstrecken des Jndianergebiets verkleinern sich durch Erschließung von neuen Reservationen für weiße Ansiedler mehr und mehr. Es war etwa dreizehn Jahre nach der Erwerbung Louisianas, als die Bun desregierung 1816 beschloß, das heu tige „Judian Territory", welches ein Bestandtheil von Louisiana war, in Reservationen für depossedirte India nerstämme umzuwandeln. Es handelte sich hierbei um nicht weniger als 25,- 000,000 Acker des besten und frucht barsten westlichen Boden. In den Jahren 1835 und '36 wur den die sogenannten civilisirten Stäm me, nämlich die Cherokesen, Ereeks, Choctaws, Ehickasaws und Seminolcn, dort angesiedelt. Während des Bür gerkrieges standen diese Stämme auf Seiten der Rebellen. Nach dem Kriege wurden sie von der Regierung veran laßt, von ihrem Grund uud Boden 14,000,000 Acker derselben zurückzu übertragen. Oklahoma ist aus diesem gewaltigen Komplex herausgeschnitten. Bereits i. I. 1870 brachte ein unter nehmungslustiger Mann aus Kansas, David L. Payue, eine Bewegung zwecks Erschließung von Oklahoma für weiße Ansiedler in Gang. Nach zehn Jahren kam es zwischen den Viehzüchtern und seinen zahlreichen Anhängern, welche sich an der Grenze des Chcrokesen-Ge biets niedergelassen hatten, zum Streit. Die Viehzüchter, welche das Weide land von den Indianern gepachtet hat ten, riefen die Hilfe der Bundesregie rung gegen Payne an, und schließlich wurde dieser gefangen genommen nnd seine Anhänger zerstreut. Gegenwärtig handelt es sich um die Erschließung der Reservationen der Cheyenne- und Arrapahoe-Jndianer. Unter den Arrapahoes befinden sich diele wohlerzogene junge Mädchen, welche aus Kosten des Stammes in Bo stoner Instituten eine gnie Ausbildung erhalten haben. Nach Hanse zurückge bracht, vergessen sie oft genug ihre feine PeusionSbildung. wenn es sich um Ab haltung von Nationaltänzen oder son stige gemeinsame Festlichkeiten des Stammes handelt. In Wollenoecken gekleidet, machen sie die wildesten Sprünge der Uebrigen mit, bis sie vor Erschöpfung zn Boden sinken. Warmmg?zeichen eines „Lot Jumper»". Die Vorgänge vor drei Jahren bei der Eröffnung der ersten Reservationen in Oklahoma werden sich auch hier wiederholen. Ein blmtschek kiges Gemisch von Abenteurern, Glücks rittern, Menschen jeden Alters und Standes, die hier auf die Eröffnung warten, spottet jeder Beschreibung. Doch schon wenige Wochen nach der Besitzergreifung verziehen sich die un sauberen und abenteuersüchtigen Ele mente, denen es nur daraus ankam, im Trüben zu fischen, vollständig und machen dem fleißigen und seßhaften Farmer Platz. Deeming, der Massenmörder. Ueber der Vergangenheit und der Persönlichkeit des Mörders Deeming schwebt noch immer ein geheimnißvolles Dunkel. Unzweiselhaft ist, daß Albert DeemiiiH, oder Williams, zur Klasse der ilistinctivcn Verbrecher, wie sie die neue Schule der Kriminal-Psychologie nennt, oder moralisch Wahnsinnigen gehört. Ein instinctiver Verbrecher, lme ihn Loinbroso und ElliS beschreiben, ist schon meist durch gewisse abnorme Schädelbildnng oder natürliche Defecte gezeichnet! sein perverser Hang zu Ver brechen'ist meist ererbt, respective treten in seiner Familie auffallend viele Fälle von Epilepsie, Tuberkulose, Pauperis mus und Prostitution auf. Der Ame rikaner Dugdale hat durch den genauen Stammbaum der Max Jukes'schen Nachkommen im nördlichen New Bork durch sechs Generationen hindurch einen glänzenden Beitrag zur Lehre vom in stinctiven Verbrecherthunz geliefert. Albert Deeming. ES ist sehr schwierig. DeemingS Ber- weiche sich iu drei Welttheilen Europa, Amerika und Australien abgespielt hat, bis in alle einzelne Phasen zu verfolgen. Und doch ist es von der höchsten Wichtigkeit, die sämmtlichen Schandthaten dieses Scheusals zu enthüllen. Was Deeming namentlich mit den instinctiven Perbre chren gemein hat, ist seine völlige Ge fühllosigkeit und Mangel an Rene über feine Thaten. Er erinnert an einen instinctiven Verbrecher höherer Ord nung, den berüchtigten Engländer Thomas Wainwright, der nacheinand.r seine Frau, Schwägerin und mehrere Fremde durch Gift aus der Welt schaffte, nnr um sich iu den Genuß der Lebens versicherung zu setzen. Wie ist es an ders möglich, als daß wir denselben Zug an Decining entdecken, der nach dem er wiederholt, ein moderner Blau bart, mehrcre Frauen abgeschlachtet hat, nun auch noch seine fünf unmündigen Kinder ermordet, nur deshalb, weil dieselben ihn in seinen galanten Aben teuern lästig sallen könnten. Echt verbrechermäßig ist auch sein nnüberwindlicher Hang zur Prahlerei, Lüge und Vornehmthnerei. In Am sterdam tritt er als Lord Dunn auf und kapert damit ein reiches englisches Mäd chen; der armen und vertrauensvollen Kate Routtcewell nähert er sich in Syd ney unter dem volltönenden Titel eines „Baron Swanson". Glücklicherweise verhinderte seine inzwischen ersolgtc Verhaftung ein neues Verbreche», dem das gutmüthige Mädchen sicher ebenso, wie ihre Vorgängerinnen zum Opser gefallen wäre. DeemingS Charakter ist ein unbe schreibliches Gemisch aus roher Sinn lichkeit, Großthuerei, brutaler Mordlnst und Habsucht. Keine Spur einer edlen Regung ist in diesem Ungeheuer zu ent decken. Am nächsten ist er dem Tiger oerwandt, dem das strömende Blut seines Opfers ein Genuß eigener Art ist. Englische GerichtSscene. Folgende Fragen stellt ein englische? .Ilichter an einen Mann, der bei einer öffentlichen Gerichtsverhandlnng über vie Echtheit eines Testaments, als Zeuge auftritt. Richter: „Wer hat das Testa ment versiegelt?" Zeuge: „Der Er blasser selbst." R.: „Wohl, doch er war zu der Zeit bettlägerig. Wer that ihm die nöthigen Handreichungen?" Z.: „Ich" R.: „Was reichten Sie ihm zuerst?" —Z.: „Ein Stück Siegel lack." R.: „Von welcher Farbe?" Z.: „ES war roth." —R.: „Wiegroß war es wohl?" Z.: „Etwa drei bis vier Zoll lang." R.: „Woher nah men Sie das Siegellack?"—Z.: „Von einer Kommode, die unweit des Bettes im Zimmer stand." R.: „Woran machte der Erblasser das Siegellack flüssig?" Z.: „An einer Kerze." R.: „Wer hielt die Kerze?" Z.: „Ich." R.: „Woher nahmen Sie die Kerze?" Z.: „Von der gleichen Kommode, von welcher ich das Siegel lack genommen." R.: „Wie groß war die Kerze?" Z.: „Etwa sünf bis sechs Zoll lang." R.: „Der Erblasser hat dcmiiach das Testament eigenhändig versiegelt, nnd zwar mit einem Stück Siegellack von rother Farbe, welches etwa drei bis vier Zoll lang gewesen, nnd welches Zeuge von einer in der Nahe des Bettes stehenden Kommode genommen und ihm selbst überreicht hat. Der Erblasser machte hierauf das Siegellack an einer Kerze flüssig, welche etwa fünf bis sechs Zoll lang, von dem Zeugen für ihu gehal ten wurde. Die Kerze war von dem selben gleichfalls von der bereits er wähnten Kommode genommen worden. Verhält es sich so, Zeuge?" Z.: „Es ist vollkommen so, wie Sie sagen, Herr Richter/' R.: „Meine Herren, das Zeugniß ist falsch. Das Testament ist gar nicht mit Siegellack, sondern nur l mit einer Oblate versiegelt l" «u» dem Berliner »ereiteSlebe«»« Ueber eine interessante Blüthe aus dem Berliner VereinSleben wird dem „Berliner Tagbl." von einem lebens frohen Abonnenten Folgendes berichtet: „Berlin ist ein Dorf, heute noch, trotz seiner anderthalb Millionen und dar über, und die Menschen drin sind inehrschtcnde?ls verrückt!"... .mit die sen geflügelten Worten stellte mich in einer der jüngsten Nächte ein mir gänz lich unbekannter Herr, als ich die halb dnnkle Treppe eines Bierlokals der Oranienstraße emporturnte. Er machte meine Bekanntschaft, oder erneuerte dieselbe vielmehr, da er, wie sich gleich darauf im gasbeleuchteten Salon her ausstellte, im Jahre 1860 in Magde burg beim 66. Infanterie-Regiment dem ersten meiner Obhut anvertrauten Rekruten-Pult zugetheilt gewesen und, vermuthlich mit manchem gut gemeinten Pnff bedacht worden war. Kurz und gut, er erkannte mich, trotz vergangener 30 Jahre. Im Lokale fand ich in einem beson deren Zimmer nm runden Stammtisch etwa ein Dutzend Herren! ein Verein, wie sich später herausstellte; mein ehe maliger Rekrut war zweiter Vorsitzender desselben. ES war der nen gegründete Verein der Stammler! Der Verein hat sehr strenge Statuten, und wer nicht stottert, muß das Zimmer, und mit diesem die Bedienung der blauäu gigen schwarzgelockten „Ariadne" mei den. Also wie wir nun „rin" kamen . .! „Hurrah, Wu, Wulle iso heißt näm lich mein ehemaliger Kamerad und jetziger Lbcrsteucr-Kontrolcnr) H.. h. also d.. h. ch n. . och ge.. blie . hie ben?" Hi.. ich hei.. heiße nicht Wu- Wulle —un h.. und verbitte >mir so.. solche Dummheiten hi.. ich heiße (und nun sprach der Unglücks mensch wie's ihm um's Herz und um die Zunge war, Wu-Wu-Wu-Wu-Wn- W- .H. ulle! Im selbigen Allgen blicke schlugen AdriadneS schlanke Fin der die Tasten des Flügels an, und „Hoch soll er leben" u. s. w. KlangS es in wirklich ganz ausgezeichnetem vier stimmigen Chor. Es gab nun ein Wort das andere, oder vielmehr aus einem Worte mach ten die Geister immer 4 bis 17, und ich mußte, um ans solch' illustrem Kreise nicht verbannt zu werden, eben falls stottern. Zu meinem Glück fielen mir zwei Geschichten von ehemaligen Kameraden mit „ungelösten Zungen" ein, die ich znm Besten geben konnte, nnd mein alter Freund von der Steuer war in der Lage, die erste Geschichte, da er sie miterlebt, bekräftigen zu können. Auf Wache der Kaserne „Magdeburg" in Magdeburg befindet sich Anno 1858 der Portepeesähnricff v. Götze. Sein Vater, Excellenz und Comman deur der 8. Division, kommt angerit ten. Der Posten schreit heraus, und „Kasper", so nannten wir den tressen beschwertcn DemostheneS stets, fängt an: „Ge Ge.. He.. He wehr auf! A A A Achtung. Prä.... Prä.... Prä.... Prä.... Prä.. " „Laß'man sind, Kasper," winkte Excellenz Papa, der mittlerweile vom Thor bis zur Wache wohl 120 Schritt langsam geritten war, lächelnd und sich das Präsentiren verbittend, ab und „Kasper" wnrde ein Jahr später bei seiner Beförderung zum Officicr, zum Train versetzt. Im Jahre 1860 war ein Graf Gnei senau Commandeur eines Jäger - Ba taillons, sein Sohn hatte jjch dnxch ein Säbelduell ans der KriegSichule zu Er furt ein nervöses Schütteln des Kopses und mit diesem das Stottern ange wöhnt. DaS heißt, er stotterte gemei niglich nur dann, wenn er ein böses Gewissen hatte und dies kam sehr häufig vor. Sein Vater, zu dessen Bataillon er als jüngster Lieutenant kam, l>atte bereits zum hritten oder vierten Äale nicht unbeträchtliche Schul den für ihn bezahlt und die ojsiciöse Versicherung abgegeben, im Rückfalle den Sprößling feinem Schicksale zu überlasten. Eines Tages eine erneute Klage und der Adjutant ruft das Ossi ciercorps nach der Paroleansgabe nach dem Casino. „Meine Herren," so be ginnt der Bataillons - Commandeur Graf Gueiseuau, „es ist abermals der bedauerliche Fall vorgekommen, daß einer der jüngeren Herren leichtsinnig Schulden gemacht, ohne zn wissen, wie er Deckung schaffe! Lieutenant Graf Gneisenan, wie wollen Sie die Schuld bezahlen?" Der „Angeschnorrte" wird leichenblaß, schüttelt dann nervös sein Haupt und bricht los: „H-.H.H.Herr 0.. 0.. Ho.. berst Wa.. ha.. Wa.. cht he eister, i.. i.. ich habe einen s.. s.. s.. sehr gü..hü. .tigen Va..ha. .ha. .ter u.. n.. und ich denke...." „Verdamm ter Junge, ich denke nicht daran", brüllt der Coniinandenr, „im Uebrigen haben Sie drei Tage Stubenarrest, den ich so fort anzutreten bitte." Mit diesen beiden kleinen, absolut wahren Geschichten hatte ich mich „ein gekauft", und als ich gegen 3 Uhr Morgens nach Hause kam und meine Gattin zufällig aufwachte, da begrüßte ich sie: „Gu. . hu.. hu.. ten Mo.. mo.. horgen !" „Leg' Dich nur schla fen!" flötete sie—und ich ging hin und that, wie mir geheißen ob die Ge wohnheit, oder das Schütteln der Droschke, oder das böse Gewissen, wie alten Freunde Gneiseiiau. Schuld an dem Stottern hatte, weiß ich nicht, will's auch nicht wissen, aber wahr ist Alles bis auf das Tüpfelchen, was ich hier niedergeschrieben. Eine sparsame Haus frau. Dame: „Ich muß meinem Manne jeden Abend etwas Warmes vorsetzen!" Freundin: „Fällt mir gar nicht ein! Mein Mann bekommt jeden Abend kalte Küche; verlangt er 'mal 'was WarmeS, bekommt er einen Knß fertig!"