Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 06, 1892, Page 4, Image 4

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Office: Sll Lackawanna Avenue.
Snbscription ?2 OD jährlich
Nach Deutschland, portofrei 250 „
Die de« „Wochen-
Wochen-Rundschau.
Die auswärtige Politik der Berein.
Staaten befindet sich gegenwärtig in
ruhigem Fahrwasser, namentlich seitdem
der von Sekretär Blaine verfochten«
Standpunkt des mcxlus vivencli i n Be
ringsmeer—Perlängerung der Schon
zeit für die Pelzrobben bis zur Entschei
dung des internationalen Austrägst»
gerichts—alle Aussicht hat, trotz der
hartnäckigen Opposition des Kabinets
Salisbury auch im englischen Parla
ment durchzudringen. Es ist nicht aus
geschlossen, daß der leitende englische
Staatsmann, sacke er keinen Ausweg
aus dem internationalen Dilemma fin
det, seiner Politik zum Opfer fallen
muß, doch hat er sich durch bedingungs
weise Zustimmung zu dem amerikani
schen Vorschlage bereits den Rückzug ge
sichert. Der Rücktritt des Gesandten
Whitelaw Reid bei der französischen
Regierung hat eine Vakanz geschaffen,
welche jedoch durch die vom Senat zu
bestätigende Ernennung des Herrn Jef
ferfon Coolidge aus Massachusetts sei
tens des Präsidenten so gut wie ausge
füllt ist.
Die Aufmerksamkeit der politischen
Kreise wird gegenwärtig durch die im
mer näher rückende Nationalkampagne
in Anspruch genommen. Auf republi
kanischer Seite erscheint nach Lage der
Sache Harrison als der aussichtsvollste
Kandidat, da Blaine seiner eigenen Er
klärung zufolge nicht mehr im Felde ist
und die bisher abgehaltenen republika
nischen Konvente mit alleiniger Aus
nahme Michigans sich für eine zweite
Kandidatur Harrisons aussprechen. Zu
den beiden Kandidaten Cleveland und
Hill aus demokratischer Seite kommt
jetzt noch der greise Senator Palmer
hinzu, welcher vom Illinois» Staats
konvent indossirt wurde. Die Zahl der
Freunde Hill's scheint übrigens eher im
Abnehmen, als im Zunehmen begriffen,
sodaß Cleveland ohne Frage als der
stärkste Kandidat erscheint. Möglicher
Weise werden die Stimmen der westli
chen Silberstaaten, soweit diese auf ei
nem Freiprägungskandidaten bestehen—
und sowohl Harrison, wie Cleveland
bekämpfen die Freiprägung—eine be
sondere Bedeutung erlangen.
Von Interesse für die freie Kritik der
Presse auch bezüglich richterlicher Ent
scheidungen ist das Urtheil des Staats
obergerichts für Indiana, welches den
Redakteur Fischbach von der „Terre
Haute Expreß" wegen Beleidigung der
dortigen Grandjury und des instruiren
den Richters Taylor, angeblich began
gen durch eine freimüthige Besprechung
gerichtlicher Maßnahmen, freigesprochen
hat. Der Vorderrichter hatte Fischbach
zu 30 Tagen Gefängniß verurtheilt.
Der eisernen Mannszucht, welche der
neue Gouverneur der Seekadetten-Sta
tion Newport, Capt. Bunee, handhabt,
haben sich viele der jungen Flottenaspi
ranten durch Fahnenflucht entzogen.
Die Zahl der Theaterbrände verbun
den mit Verlust von Menschenleben ist
durch eine schreckliche Feuersbrunst, von
der das Grand Central Theater in Phi
ladelphia während der Vorstellung des
ZaubermärchenS " l'ke vevils
betroffen wurde, vermehrt. Das Thea,
ter sowie das benachbarte Gebäude der
Zeitung „Times" brannte völlig nieder;
sechs Mitglieder der Schauspielertruppe
büßten ihr Leben ein, Sl Personen,
darunter sieben lebensgefährlich, wur
den verletzt, neun werden vermißt.
Die Ortschaften Shreve und Hudson
im Staate Ohio sowie Chase und Jack
son in Michigan wurden durch Schaden
feuer ganz oder theilweise in Asche ge
legt.
Beim Reinigen des Teppichs in der
Wohnung des Dr. Patrick Briggs im
Cayuga Flathause der West 33. Straße
zu New Uork explodirte das dabei ver
wendete Naphtha, wobei zwei Bewoh
nerinnen des HauseS getödtet wurden.
Die gegen Leben und Eigenthum ge
richteten Verbrechen der Anarchisten in
Europa nehmen an Zahl und Verbreit
ung einen immer größeren Umfang an,
und namentlich in den romanischen Län
dern —Spanien, Italien und Frankreich
—vergeht kaum ein Tag, ohne eine neue
Schreckenskunde von anarchistischen At
tentaten zu bringen.
Den Reigen eröffnet Frankreich, wo
die besitzenden und herrschenden Klassen
geradezu von den Anarchisten terrorisirt
werden. Den Beweis dafür lieferte
der Prozeß gegen Ravachol und Genos
sen, die Urheber der letzten Dynamit
attentate in Paris. Sowohl der Prä
sident des Gerichts Gues als die Jury,
welche über die Verschwörer zu Gericht
saßen, standen unter dem Banne der
Furcht vor den Anarchisten. Das Ver
brechen, welches den Haupttheil der An
klage bildete, waren die Verschwörungen
gegen den Richter Benoist und den Pro
kurator Bulot. Während der Verhand
lungen erschütterte ein neues furchtbares
Verbrechen die Gemüther der Bevölker
ung von Paris.
Das Cafe Very, dessen Eigenthümer
sowie sein Schwager L'herot den Rä
delsführer Ravachol an die Polizei aus
geliefert halten, wurde durch Dynamit
bomben, gelegt von unbekannten Thä
tern, in die Lust gesprengt; Very wurde
lebensgefährlich verletzt, ebenso zwei
Frauen aus seiner Familie.
Zweifellos war das Verbrechen von
Anarchisten verübt, welche dadurch die
Ravachol'sche Jury einschüchtern woll
ten. In der That bot der Prozeß ein
klägliches Schauspiel der Schwäche und
Furcht der Behörden. Schließlich wur
den Ravachol und sein Hauptgehilfe
Simon zu lebenslänglichem Zuchthaus
verurtheilt, die übrigen Angeklagten
wurden freigesprochen.
Große Besorgniß herrschte wegen der
Maifeier. Eine Broschüre, die zum
Aufruhr aufforderte, wurde in 30.000
Exemplaren in Dijon, St. Etienne,
Amiens, St. Quentin und Lyon ver
breit t, von der Polizei jedoch beschlag
nahmt. Mit Ausnahme einiger kleine
ren Schlägereien verlief der gefürchtete
Tag friedlich. Frankreich führt gegen den
grausamen und gewaltsamen König von
Dahomeh an der afrikanischen West
küste mit wechselndem Erfolge Krieg.
Frankreichs politischer Busenfreund,
Rußland, ist in nicht sehr beneidens
werther Lag«, insofern als das Wohl
des ungeheuren Reichs mit dem feines
absoluten Herrschers eng verknüpft ist.
Denn einmal ist der Zar durch die
wahrscheinlich lebensgefährliche Erkran
kung seines zweiten Sohnes Georg hart
betroffen und dann ist auch die an
dauernde Krankheit seiner fähigsten Mi
nister von Giers, Wyschnegradsky und
Bunge ein schwerer Schlag.
Inzwischen wird durch die unerträg
lichen Zustände, welche der tyrannische
Gouverneur des Bezirks Warschau, der
kaiserliche Günstling und Knutenheld
Gurko, heraufbeschworen, der immer
stärkeren Auswanderung Vorschub ge
leistet, während man dem entsetzlichen
Nothstande an der Wolga durch Ver
längerung des Verbots der Getreide
ausfuhr bis zum l. September abzuhel
fen sucht.
Die Nachricht, daß der Zar im Som
mer dem Berliner Hofe einen Besuch
abstatten will, nimmt bestimmtere Ge
stalt an; auch werden dort noch mehr
königliche Gäste erwartet, nämlich die
kleine Königin Wilhelmine von Holland
mit ihrer Mutter, der verwittweten Kö
nigin-Regentin, ferner die Königspaare
von Schweden und Italien.
In einem inspirirlen Leitartikel for
dert die „Norddeutsche Allgemeine''
Vermehrung der Präsenzstärke des
Neichsheeres und dementsprechend be
deutende Erhöhung des Militärbudgets.
Der Artikel hat große Beunruhigung
erweckt.
In England hat die Leichenfeier für
die verstorbene Frau des anarchlstischen
Redakteurs Mowbray vom Blatt "Lom
monwenl" in London Anlaß zur Ent
faltung einer großen sozialistischen De
monstration geboten.
Der mit einer Million Mark unter
schlagener Gelder aus Frankfurt durch
gebrannte Hauptkassirer Jaeger des
Welthauses Meyer Amschel Rothschild
wird noch eifrig von der Polizei gesucht.
Die Gattin des berühmten russischen
Novellisten Grafen Lwew Tolstoi ist in
Lissabon gestorben.
Universal- Butterpulver.
Ländlichen Haushaltungen wird neu
erdings unter dem Namen „Universal-
Butterpulver" ein Präparat anempfoh
len, welches das Buttern befördern soll.
Wir warnen vor dem Ankauf dieses
Mittels, denn »ach der chemischen Un
tersuchung besteht dieses theure Pulver
aus dem billigen doppeltkohlensauren
Natron und aus Soda, Substanzen, die
nie und nimmer ein schnelles Abscheiden
der Butter berwirken. Auch das „Ger
mania-Butterpulver" möchten wir be
anstanden, welches aus gepulvertem,
mit Curcumatinktur gefärbten Alaun
besteht.
Maismehl-Pfannkuchen.
Ein Quart Wasser wird mit einem
Theelöffel voll Salz zum Kochen ge
bracht, worauf man soviel Maismehl
hineinlaufen läßt, bis es sich vom Topfe
löst. Man rührt diesen Brei noch zehn
Minuten über dem Feuer, thut hierauf
die Masse in eine mit kaltem Wasser
ausgespülte Schüssel, taucht die Hand
in kaltes Wasser und drückt die Masse
fest und eben. Am nächsten Tag
schneidet man fingerdicke Scheiben von
der Masse, wendet sie in Weizenmehl
um und bäckt sie in Schmalz über nicht
zu starkem Feuer auf beiden Seiten zu
schöner, gelbbrauner Farbe. Man reicht
dann Syrup vom Zuckerrohr oder
Ahorn, oder Zucker dazu.
Zwiebelsaft al« Leim.
Häufig kommt es vor, daß auf Me
tallgegenstände Zettel angeklebt werden
müssen. Dazu nimmt man Leim, Dex
trin oder ein sonstiges Klebemittel. Oft
muß man aber schon nach kurzer Zeit
die Erfahrung machen, daß sich das
Papier von dem Metalle losblättert
und herabfällt. Besser hierzu ist Zwie
belsast und auch bequemer, da stet«
Zwiebeln im Hause vorräthig gehalten
werden. Wenn, was häufig vorkommt,
ein Zinkgegenstand mit Marken, Zettel
usw. aus Papier versehen werden soll,
wäscht man zuerst den Gegenstand mit
einer Lösung von Waschsoda ab und
streicht dann den Zwiebelsaft darauf.
Das Papier wird dann ausgedrückt und
nach dem Trocknen ist es unmöglich,
dieses von dem Metallgegenstand los
zumachen.
«. Da« „Wochenblatt" enthält de,
besten Lokal-Bericht und alle sonstigen
Neuigkeiten von Jntereff«.—Rur tzS.VV.
AmlM-AMlf,
se/'/ ?SSS.
ödkillH
kein »«»Ii nil Bpnie» Sftiil,
alle äeutscdea LlStter in ltea
V er. Ltsatea uocl Europa.
Einige
flr das
Frükjakr.
A In der Winterszeit nei
gen sich, tn Folge von zu
in freier
bie Gewebe de« mensch-
Körper» leicht »u
krankhaften Zuständen. Da« Frühjahr
ist daher die rechte Zeit, um die sich im
Körper während de» Winter« angesetzten
überflüßigen und die Thätigkeit der ein
»elnen Organe hemmenden Stoffe durch
eine regelrechte, den Körper nicht schädig
ende Abführkur zu entfernen. Von der
größten Nothwendigkeit ist e» für alle die
jenigen welche an gestörter Verdauung,
Verstopfung, Blähungen. Hautausschlä
gen. Trägheit und Müdigkeit der Glieder,
Schmerzen im Magen, der Leber, u. f. w.
leiden, bei der Wahl de« Mittel« die
größte Vorsicht zu ge-
brauchen. Ein durch- W,
au« reelle« in seiner
Wirkung angenehme«
und sichere«, Jedermann
zugängliches Heilmittel, welche, seit
Jahren in unzähligen Fällen seine Wir
kung«kraft erprobt hat, lst Dr. August
tkönig'S Hamburger Zropfeu, ein Mit
tel da« jedem Alker ohne alle Gefahr an
gepaßt werden kann, und welche« frei von
allen jenen Nachwehen ist, welche viele
andere Abführung«mittel nach sich ziehe».
Lolentiklo zmerloan
Eugen Kleeberg.
Sto. 2SI Penn Avenue,
Glas-. Porzellan- und Ir
den - Waaren.
Lampen, Nippsachen u. Messerwaaren
Tisch» und Hotelwaaren
eine Spezialität
Elegantes Lager. Billigste Preise
An
all'seinen Mitleidenden die Methode der HeU-
Bronchitis und alle Hals- und Lungen-
Affektionen irt Er hofft, daß alle Leidende»
sc»' Mittel probiren, welche» unschätzbar ist.
Rev. Edward A. Wilson,
iWerlch Weil
find selten glückliche.
toi» lÄ«. Aov Ztork. ».X.
Der „RettungS-Anker" ist auch zu haben in
Philadelphia bet«. «. leremia«, tl3 Vinest.
2 VI» SS L 7 S'
«o»oxoi>»r»isc»is W»
Fritz Düre s
Union
Restauration ä- Ealou,
313 Lackawanna Avenue.
An Getränken halte ich neben dem vorzüg
lichen E, Siodinson'sche» Biere, nur die bestei
Weine und «iqnöre. und e» wird mein Be-
I. «. Zurflieh'S
SamilitN - Store,
617 Lackawanna Avenue.
«an fittallgemeinen gamiliengebranch nöthig
ha«.
Da« »eutschiPublikum ist fre«ndlichp «i«
geladen vor,»sprechen z «
HauS und Hof.
Wie Geld macheu au» Stroh.
Ein Acker Land ergibt lü—2o Büschel
Roggen und eine Tonne Stroh. Die
gegenwärtigen Marktpreise in New Jork
sind: Roggen 7S Cents das Büschel,
Roggenstroh gut gedroschen und gebun
den, per Tonne »19. Der Verkauf
von Roggen, von 10 Acker (AIS Bu.
fchel zu 7S C. per Büschel beträgt Sl 12.»
SO. und zehn Tonnen gut gedroschenes
und gebundenes Stroh zu 119 per
Tonne geben tl9o. —DaS würde aus
10 Acker Land zusammen <302.60 ge
ben. Nach Professor E. B. Vochels,
dem Chemiker vom Staate New Jersey,
ist der Düngerwerth von Roggenstroh
nur 52 00 per Tonne. Folglich ist der
Werth des Strohs, wenn man nach
dem alten Plan verfährt und die 10
Tonnen auf den Misthaufen wirst, ge
mäß Professor E. B. Vochels nur
>20.00, während man gl9o erzielen
würde, wenn man es verkauft. Nimmt
man nun den Dungwerth dieses Stro
hes, der sich aus K2O beläuft, und kauft
dafür Stallmist oder künstlichen Dün
ger, so verbessert man die Farm in ge
nau demselben Maße, als wenn die 10
Tonnen auf den Dunghaufen geworfen
worden wären, und es bleiben dem Far
mer immer noch baare <l7O übrig, und
das verschlechtert doch sicher nicht die
Farm. Die oben angeführten That
fachen, denke ich, beweisen treffend, daß
es unrecht und verschwenden,ch ist, auf
dem alten Wege fortzufahren, nämlich
das ausgedroschene Stroh einfach auf
dem Misthaufen zu verwüsten. Wenn
es auch kein direktes Verwüsten ist, so
wird doch immerhin der Werth per
Tonne auf <2 reducirt, während man
<l9 von genau demselben Stroh erhal
ten könnte, wenn man es ordentlich
drösche und bände und auf dem Markt
in New Aork verkaufte.—„Der Deutsche
Farmer".
Mais-Oel.
Mais- oder Korn- Oel ist ein ganz
neues Produkt, das der Verwerthung
der ungeheuren Mais-Ernte der Ver.
Staaten bisher nicht vorhandene Wege
öffnen wird. Die geringe Einfuhr von
Lein-Oel aus Rußland nach Deutsch
land erzeugt dort das Bedürfniß für
einen Ersatz desselben, namentlich bei
der Seifen-Fabrikation. Das Lein-Oel
von Ostindien stellte sich als ungeeignet
heraus, da es gegen Kälte allzu empfind
lich erschien. Da kam man auf Anwen
dung des Oels aus Mais, und dasselbe
erwies sich als vollständig brauchbar für
Fabrikation von Seife und zu anderen
Zwecken.
Nun trat aber der fatale Umstand
dazwischen, daß die deutschen Zollbehör
den von dem von Chicago bezogenen
Korn-Oei nicht 4 Mark für 100 Kilo
gramm, wie von Lein-Oel, erhoben,
sondern 9 Mark. Dasselbe sei nicht
hesonders im deutschen Tarif angeführt,
hieß es, und müsse deshalb als Oel sür
industrielle Zwecke verzollt werden. Das
verhindert einstweilen dessen Ausfuhr,
man hofft jedoch, daß jener Zoll von 9
auf 4 Mark herabgesetzt werden wird.
Alsdann wird dadurch ein großartiger
Aufschwung der Ausfuhr dieses Oels
entstehen. Seine Verwendung in
Deutschland wird aber auch seine Her
stellung in Amerika für die heimische
Jndnstrie bedeutend fördern und damit
dem Verbrauch von Korn und Mais
großen Vorschub leisten.
Käse-«ist.
Es ist, namentlich in früheren Zeiten,
der Fall zuweilen vorgekommen, daß
nach zu reichlichem Genusse von sehr
altem Käse Vergiftungserscheinungen
eingetreten sind; in neuester Zeit hat
man von solchen Vorkommnissen weniger
gehört. Ueber die Natur dieser giftig
wirkenden Substanz ist man noch im
Anklaren, ebenso über die Umstände,
unter denen sie sich bildet; doch scheint
es. als wenn das Käsegift sich haupt
sächlich in solchem Käse bilde, bei dessen
Bereitung man den Quark, ehe man ihn
salzt, längere Zeit mit sauren Molken
durchfeuchtet liegen läßt, um seine nach
herige Reife zu beschleunigen.— Man
hüte sich daher, sehr alten, verdorbenen
Käse in zu großer Menge zu genießen.
Gewürzextrakt.
Zu verschiedenen Speisen empfehlen
wir den Hausfrauen die Herstellung des
folgenden Gewürzextraktes, welches wir
selbst seit Jahren anwenden lassen.
Zu 60 Stück geschälten und mit heißem
Wasser abgebrühten Wallnüssen mischt
man IS k Muskatblüthen, lS k Ge
würznelken, lS k Knoblauch, IS g Ing
wer, 30 L weiße Senfkörner, I k schwarze
Pfefferkörner, 2S k Salz, 6 Stück Lor
beerblätter und eine ziemlich große
Stange Meerrettich. Diese Mischung
bringt man in einen Tops aus Steingut
und übergießt sie mit Weinessig, den
man siedend heiß gemacht hat. Ist der
über den Gewürzen stehende Essig völlig
erkaltet, so bindet man den Topf mit
Pergamentpapier zu und stellt ihn an
einen luftigen Ort. Nach 14 bis 16
Tagen füllt man den Essig in kleine
Flaschen, die man fest verkorkt. Ueber
die noch in dem Steinguttopfe befind
lichen Gewürze gießt man nochmals l >
siedendheißen Weinessig, läßt etwa 3
Wochen lang alles ziehen und füllt dann
wiederum die Flüssigkeit in kleine, fest
verschließbare Flasche ab. Dieses Ex
trakt ersetzt viele der im Handel ange
botenen theuren Gewürzextrakte. Sollte
dasselbe nicht klar sein, so filtriert man
es vor seiner Benutzung durch ein reines
leinenes Tuch.
Ein gute» Fleckwafser.
Man nehme 4 Eßlöffel voll starken
Salmiakgeist und I Eßlöffel voll Salz
und schüttle das Ganze in einem Glase
tüchtig durcheinander und wende es mit
einem Schwämme oder wollenen Läpp,
chen an. Mit dieser Flüssigkeit kann
man alle Fett, oder Oelslecken usw.
auswaschen. Flecken von Harz und
Theer auf Tuch müssen erst durch ein
wenig Butter erweicht werden.
Ei« Mittet gegen die Migräne.
In der jüngsten Sitzung der Gesell
schaft der Aerzte in Wien machte Dr.
Heinrich Weiß Mittheilungen über eine
neue, ungemein einfache Behandlung
der Migräne. Er habe nämlich die Er
fahrung gemacht, daß ein durch ganz
kurze Zeit mit der Hand ausgeübter
Druck in der Magengegend (genauer in
der Mitte zwischen den unteren Theile
des Brustbeines und dem Nabel) gegen
die Wirbelsäule, wobei die Bauchschlag
ader komprimirt wird, die heftigsten
Migräneanfälle sistirt und sowohl die
Kopfschmerzen als auch die Lichtscheu
momentan bei 23 von ihm behandelten
Patientinnen beboben wurden. Bei der
großen Mehrzahl der bisher auf diese
Art behandelten Fälle war der Anfall
dauernd behoben und kehrte nur bei ei
nigen Kranken in milderer Form zurück,
und auch diese waren dem Arzte für die
momentan bewirkte Erleichterung unge
mein dankbar.
Ehemische Wärmflasche.
Füllt man eine Wärmflasche aus
Kupfer oder Zinn mit essigsaurem Na
tron, oder noch besser mit einer Misch
ung desselben mit unterschwefligsaurem
Natron im Verhältniß von 1:10 bis zu
dreiviertel ihres Inhaltes, verschließt
sie luftdicht und erwärmt sie in einem
Ofen oder in kochendem Wasser, bis das
Natronsalz schmilzt, so giebt eine derar
tige Wärmflasche noch nach 10 bis 12
Stunden eine angenehme Wärme von
sich. Die Natronsalze können von
neuen, benutzt werden; man hat nur
die Flasche nach dem jedesmaligen Er
kalten wieder, wie eben angegeben, zu
erwärmen. Essigsaure« und unter
schwefligsaures Natron liefert jeder
Droguist.
Feuerfestes irbene» Kochgeschirr.
Um neue irdene Kochtöpfe, Brat
pfannen ic. feuerfest zu machen, em
psehlen wir unseren Hausfrauen fol
gendes einfache und billige Mittel. Man
zerstößt trockenen Lehm zu einem Pul
ver, siebt dieses durch ein feinmaschiges
Drahtsieb und bereitet aus dem Lehm
pulver durch Hinzugießen von Wasser
und unter tüchtigem Umrühren einen
sehr dünnflüssigen Brei. Mit einem
in diesen Brei getauchten Pinsel über
streicht man Topf oder Pfanne mehr
mals, und wenn der Lchmüberzug völ
lig trocken geworden ist, so überstreicht
man denselben drei- bis viermal mit
Leinöl. Derartig behandeltes irdenes
Geschirr ist bei weitem dauerhafter und
kann höhere Hitzegrade aushalten als
solches, welches nur mit Draht über
zogen ist.
Ei» neue» MöbelreinignngS
mittet.
Aus fein zerriebener Reisstärke fertigt
man sich durch Hinzugießen von Baum,
wollsamen» oder Mohnöl einen Teig,
reibt mit einem Baumwollbäuschchen.
welches man in diesen Teig eingetaucht
hat, die lackierten oder polierten Möbel
ab, und zwar so lange, bis sämmtlicher
Schmutz aufgeweicht ist. Dann wischt
man mit einem seinen, leinenen oder sei
denen Läppchen nach, bis die Flachen
blank erscheinen. Bei geschnitzten oder
mit Dreharbeiten versehenen Möbeln
trägt man den Stärketeig mittels feiner
Bürsten auf und reibt dann mit einem
wollenen Läppchen nach. Schmutzflecken
aller Art, auch Fliegenflecken, lassen sich
auf diese einfache Weise schnell entfer
nen. Reisstärke und Baumwollensa
men« oder Mohnöl sind in Droguen
handlungen vorräthig.
Seidenzeuge zu reinigen.
Man schäle drei Kartoffeln von mitt
lerer Größe, schneide sie-in dünne
Scheiben und wasche sie gut ab. Dann
gieße man ein Liter siedendes Wasser
darauf und läßt es stehen, bis es kalt
ist. Von diesem Wasser, welches ge
seiht werden muß, nimmt man so viel,
als man bedarf und gießt eine gleiche
Quantität Weingeist dazu. Mit dieser
Flüssigkeit reibt man durch Anwendung
eines Schwammes das Seidenzeug auf
der rechten Seite ab und bügelt es, wenn
es halb trocken, auf der Rückseite. Auf
diese Weise läßt sich Seidenzeug mit
den zartesten Farben reinigen. Ebenso
Sammet, Taffet und andere Zeuge.
Neuerung an Bilberrahmen.
Auf zarten Tapeten hinterlassen die
scharfkantigen Ecken der Bilderrahmen
sehr leicht Risse ooer Schrammen. Um
diesem Uebelstand abzuhelfen, empfehlen
wir, auf der Rückseite des Rahmens, und
zwar an vier beliebigen Stellen, kleine
Kautschuk- oder korkscheibchen zu be
festigen. Auf diese einfache Weise
schafft man zwischen Wand und Bild
einen Zwischenraum, so daß eine Be
schädigung der Tapete nicht leicht vor
kommen kann. Nebenbei wird auch die
Feuchtigkeit der Zimmerwand von dem
Bilde abgehalten, sodaß dieses frei von
Stockflecken bleibt, gleichwie auch farbige
Bilder infolge dieser Vorrichtung nicht
an ihren Farben Schaden erleiden.
Gegen da« Ranzigwerden der
Speiseöle.
Das am meisten zu Speisezwecken be
nutzte Olivenöl wird nicht leicht ranzig.
Infolge seines hohen Preises ersetzt
man es jedoch oft durch Mohn-, Son
nenblumen-, Bucheckeröl zc., welche Oele
oft einen unangenehmen ranzigen Ge
schmack annehmen, wenn sie längere
Zeit aufbewahrt werden. Um sich da
vor zu schützen, schüttet man auf das in
Glasflaschen oder in anderen Gefäßen
aufbewahrte Oel einen Finger hoch rek
! tifizirten Alkohol, so daß die Flaschen
oder die Gefäße bis obenhin angefüllt
sind; alsdann wird sorgfältig verkorkt.
Rektifizirter Alkohol ist in Droguenge
schäften und Apotheken vorräthig.
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