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Die Frage, ob das Beringsmeer ein geschlossenes Gewässer sei, oder nicht, will das Gericht nicht entscheiden, um nicht den aufgenom menen Unterhandlungen der interessir ten Mächte vorzugreifen. Inzwischen ist in Washington zwischen der Bundes regierung und England das Schiedsge richt zur endgiltigen Beilegung der Rob benfrage ernannt worden, und zwar be steht dasselbe aus sieben verschiedenen Nationen angehörigen Schiedsrichtern. Deutschland ist dabei übergangen. Eine andere Entscheidung spricht sich aus Anlaß einiger Zollstreiligkeiten sür die rechtliche Gültigkeit des McKinley- Tarifs aus, welche aus zwei Gründen angefochten War. Einmal nämlich, weil Sprecher Reed die Beschlußfähig keit des Hauses angenommen hatte, ob wohl eine große Anzahl Mitglieder beim Namensaufruf nicht antwortete, und dann, weil das Ex mplar des Ta> rifs, welchem Präsident Harrifon durch seine Unterschrift Gesetzeskraft verlieh, nicht genau den in der schließlichen Se natsberathung gefaßten Beschlüssen ent. sprach. Beide Einwürfe wurden als unwesentlich verworfen. Durch eine andere Entscheidung wurde das Schicksal, der zu lebensläng lichem Zuchthause begnadigten Chicagoer Anarchisten Fielden und Schwab besie gelt, indem das Oberbundesgericht ihre Abwesenheit bei Verkündung des Ur theils im Jllinoiser Staatsobergericht —obwohl im Protokoll irriger Weise die Abwesenheit constatirt—sür eine nicht wesentliche Beschränkung der Ver theidiguug erklärte. Im demokratischen Lager hat die Hill'sche Kandidatur für die Präsident schaft große Verwirrung hervorgerufen. Ob Cleveland zurücktreten wird, ist zweifelhaft; sowie früherer Marinemi nister Whitney hatte wichtige Unter redungen mit Hill, EarliSle und Crisp in Washington. Wie es heißt, wird Clevelands Absagebrief bald erscheinen. Auch im republikanischen Lager ist die Situation noch nicht geklärt. Trotz Blaines Absagebrief wollen seine An hänger auf seine Nomination nicht ver zichten. Uebrigens ist Herr Blaine in zwischen in eine unangenehme Contro verse mit seiner ehemaligen Schwieger tochter, der inzwischen in Süd-Dakota von ihrem Gatten James G. Blaine geschiedenen Frau Nevins-Blaine, ver wickelt worden ; von beiden Seiten reg net es unliebsame Anschuldigungen per sönlicher Natur, die natürlich nur für die Liebhaber des Familienskandals Interesse haben. Die chilenische Frage spitzt sich gegen wärtig auf die Geldentschädigung für die Opfer des Krawalls von Valparaiso zu, welche bekanntlich von deren Advo katen in Höhe von mehr als einer Mil lion Dollars bei den Gerichten in Val paraiso eingereicht sind. In Chile wünscht man sehnlichst, daß unsere Re gierung diese Forderungen unparteiisch prüfen und solche dann dem dortigen Ministerium unterbreiten möge. Herr Whitelaw Reed wird seinen pariser Gesandtschaftsposten gegen Ende März verlassen, um dann wahrscheinlich Herrn Wanamaker als Nachfolger zu erhalten. Unter den bereits in New Dork über allhin zerstreuten Einwanderern aus Rußland kommen noch immer neue Fälle von Hunger« oder Fleckentyphus zum Ausbruch, und die angeordnete strenge Quarantäne auf Ellis' Island im New Aorker Hafen für alle europäi schen Provenienzen erscheint deshalb als eine nothwendige Mahregel. Uebri gens werden die russischen Inden, welche nach Amerika auswandern, einer genauen ärztlichen Untersuchung sowohl an der preußischen Grenze, als auch in Hamburg werden. In Arbeiterkreisen des Landes herrscht keine besonders rosige Stimmung. In der wichtigen Branche der Stahlpuddel- Jndustrie herrscht infolge der überhand nehmenden Bessemerstahl - Erzeuaung Ueberproduction, weshalb in den Pud delhüiten zu Pittsburg viele Arbeiter entlassen wurden. Eine plötzliche Her absetzung der Löhne für die 3SOO Arbei ter, welche im Elizabethport, N. 1., in der Singer'fchen Nähmafchienen- Fab rik beschäftigt sind, hat große Bestürzung unter den Betroffenen hervorgerufen. In der Schuh» und Stieselbranche hat gleichfalls Mangel an Absatz zahlreiche Entlassungen von Arbeitern herbeige führt. Auch der demoralisirende Strike der Straßenbahnleute zu Indianapolis dauert noch immer sort, und man be fürchtet neue Gewaltthätigkeiten. Aus Grund der von der Law <k Or der-Liga in Pitisburg wieder aus der Rumpelkammer hervorgekramten „Blue LawS" von 1794 finden fortwährend Sonntag« zahlreiche Verhaftungen von Zeitungsvertäufern statt, welche dann um je <26 vom Polizeirichter gebüßt werden. Der Standard-Oel-Trust von Ohio ist vom StaatSobergericht in Columbus für ungiltig erklärt worden. Em Ge rücht taucht auf, welchem zufolge Bun dessenator Sherman aus dem Senat auszuscheiden gedenkt. Die allgemeine Lage in Europa bietet ein äußerst trauriges Bild. Das durch schlechte Ernten und Armuth hervor gerufene Elend der russischen Bauern an der Wolga veranlaßt jetzt auch etwa dreimalhunderttausend Familien an de» unteren Wolga, die fleißigen Nachkom men der von der Kaiserin Elisabeth dort angesiedelten deutschen Eolonisten, dem Weißen Zaren den Rücken zu lthren und mit Kind und Kegel auszuwandern. Doch schreiter die Noth unk der Hunger mit ihrem schrecklichen Gefolge, dem Hungertyphus und dem Verbrechen, jetzt auch Weiler westwärts. Hunger und Noth herrschen im nördlichen Ungarn. In Wien sind mehr als 32.000 Arbeit.» brodlos, zu denen auch die durch den amerikanischen Hochwll beschäftigungs los gewordenen l 2,000 Perlmutterar beiter gehören. Bei der Vertheileng von 3000 Laib Brot vor der Redaction der socialistischen „Volkspiesie" an die Armen kam es zu Tumulten. In ein zelnen Miethskosernen sind die Armen zusammengepfercht, wie die Häringe, 700 Menschen in 216 Zimmern. Auch die Arbeiterkrawalle in Berlin sind als Ausbrüche der allgemeinen Ar beitslosigkeit zu deuten, wenn auch da mit politische Forderungen größerer Freiheit Hand in Hand gehen. Tü> socialistischen Führer lehnen energisch jede Verantwortung für die Unruhen ab, und in der That verdienen ihre Ver sicherungen, daß dieselben ihrer ganzen Politik widersprechen und nur der Re gierung willkommene Vorwände für Gewaltmaßregel geben würden, Glau ben. Letztere sind übrigens nicht er folgt. wenn auch Berlin thatsächlich sich >n einer Art Belagerungszustand besin, det. Der blutige Zusammenstoß zwi schen Arbeitern und Polizei ist übrigens in dem Viertel am Haack'schen Murkt unweit der Neuen Börse, der Neuen Promenade, Bahnhof Börse und des Spreearms am Lustga»ten erfolgt; die Verhaftungen erfolgten meist in der engen Rosenthaler Straß«. In Regierungskreisen scheint eine Art verbissener Wuth und hochmüthiger Verblendung gegenüber diesen drohen den Anzeichen einer nahen Revolution zu herrschen. Bereits werden ange sehene Zeitungen, darunter nicht nur die freisinnige „Frankfurter", sondern auch die nationalliberale „Kölnische Zeitung" wegen freimüthiger Bespre chungen der letzten Kaiserrede unter dem berüchtigten Gummiparagraphen der Majestätsbeleidigung strafgerichtlich ver folgt. Und dabei ist die Bewegung nicht aus Berlin beschränkt. In Han nover haben die brodlosen Arbeiter die von der Regierung am Kanalbau be schäftigten „Polacken" blutig verhauen. Ein Arbeiterumzug in Leipzig ward von der Polizei mit blanker Waffe ausein andergejagt. In Danzig fand ein blu tiger Krawall statt. Eine Niederlage erlitt Wilhelms Flottenspielerei durch den Beschluß des Reichstages bei der zweiten Lesung des Etats, die gestrichenen Marinepositionen nicht wieder herzustellen. Reichskanzler Eaprivi wird mit einer Wehrsteuer. Vorlage hervortreten; diese Steuer soll allen denen auferlegt werden, welche von der Heerespflicht befreit sind. In England haben die Kohlenbarone von Wales trotz des starken Steigens der Kohlenpreise ihren Arbeitern eine Herabsetzung der Löhne angekündigt, weshalb 350,000 Kohlengräber den Ausstand erklären wollen. Die belgi schen Unionen der dortigen Kohlenzechen haben ihnen Beihilfe versprochen und werden den Export belgischer Kohlen nach England verhindern.—ln Liver pool ist eine Werft eingestürzt und hat im Fall 13 Zimmerleute erschlagen. Da« neue Ministerium Loubet in Paris tritt sehr vorsichtig auf; um die heikle Frage: Kirche und Staat, welche den Sturz des Kabinets Freycinet-Ri bot-Constans herbeiführte, ging Herr Loubet in seinem vor den Deputirten verlesenen Programm herum, wie die Katze um den heißen Brei. Trotzdem erhielt er eine Majorität von 341 Stim men gegen 91. So hent Se g'sait. Der Pfarrer des schwäbischen Dörf chens Rammelshausen saß eben beim Mittagsschmause, als aus sein „Her ein !" der Dorfschulze Mathias Schnau zele in die Stube trat und mit den Worten: „Grüeß Gott, Herr Pfarrer, hier bring i's Geld von der Gmoi sür de arma Schulkindle!" ein Säckchen Thal er auf den Tisch legte. Der Pfarrer lud mit einem freundlichen Lä cheln und einer Handbewegung den Schulzen zum Mittagessen ein, was die ser mit dem kurzen Bemerken, er habe bereits gegessen, zurückwies. Als aber während des weiteren Plau derns die behäbige Köchin das Lieblings-, gericht unseres Dorfschulzen, eine Schüs sel voll prächtiger Dampfnudeln, in'S Zimmer brachte und als dieselben un serem Schnauzele gar zu lieblich in die Nase dufteten, da dauerte ihn die abge wiesene Einladung, und sinnend saß er da, ohne auch nur auf eine von des Pfarrers Fragen Antwort zu geben. „Hm," meinte er plötzlich, „wie habe Se g'sait, Herr Pfarrer?" „Ob's Korn gut stünde?" meinte der Pfarrer. „Se hent anderscht g'sait," meinte der Schulze. „Ob's Vieh auch gut g'deiht?" „Se hent anderscht g'sait!" „Ob's Futter gut worden wär, und ab Raup' nit übern Kohl komme sind, die Gerste gut stünd' und der Haber auch g'rath?" Ein lakonisches: „Sc hent anderscht g'sait," war wieder die Antwort. Kopfschüttelnd sann der Pfarrer nach; plötzlich glitt ein Lächeln über seine Züge und er sagte zum Schulzen: „Ob Ihr mitesse wöllet?" „So hent Se g sait!" platzte der Schulze heraus und griff, ohne eine weitere Einladung abzuwarten, tapfer i"' . »M- Da« „Wochenblatt" enthält de« besten Lokal-Bericht und all« sonstige« Neuigkeiten von Interesse.—Rur tzS.VO. D>>,A«g»ÄU<wuigki ist das beste Mittel gegen Hwslleiö^ gegen Schwefe« gegen gegen ESN- Nur in Original Picketen. Preis »- —Cents, Preis Cents Preis —Cents LvientMv ämvrioan IcieuMc Hmmcim Eugen Klecvrrg. 'lt o. 231 Penn Avenue, GlaS-, Porzellan- und Ir den - Wl,cir,n. Lampen, Nippsachen u. Messertvaaren Tisch- und Hotelwaaren Elegantes Lager. ' Billigste Preise Rev. Edward A. Wilson, Brooklyn, New Kork, iKilckllch Ehen sind selten glückliche. Philadelphia be?E. A. lerimia«, Vinest. limme tiMMIMB, I-ebeiimiMeeiie Fritz Dürr s Restauration Ealou, 313 Lackawanna Avenue. I. C. 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Die Verkehrsstockungen zwangen viele Korporationen zu Lohnreduktionen; und manchen derselben gaben sie einen willkommenen Vorwand, sich auf Kosten der Arbeiter zu bereichern. Zu den letzte, en darf man wohl die Pennsylvania Eisenbahn Co. zählen, welche mit einer Lohnherabsetzung von zehn Prozent für alle Angestellten am 29. Mai den Anfang gemacht hatte ; ein Vorgehen, das allenthalben und speziell bei dem Verband der Lokomotivführer große Unzufrieden heit hervor rief. Em weiteres bedenkliches Zeichen der Zeit war der stetige Herabgang der Kohlenpreile, die bei den Juni-Verkäufen in New Aork und Philadelphia unter K 2 60 die Tonne sielen. Arbeitern und Operatoren mußte sich die Ueberzeugung aufdrängen, daß bei solchen Preisen nur mit Verlust weiter gearbeitet werden konnte. In den Stahlwerken war die Sachlage auch nicht ermuthigender, denn die Schienen mußten wegen Mangel an Bestellungen aufgehäuft werden, ohne Absatz zu finden. Ende Juni mehrten sich die Gerüchte über einen bevorstehenden Ausstand der „Brüderschaft der Lokomotivführer" und derselbe wurde in der That am 16. Juli an der Baltimore <d Ohio Bahn bei Martinsburg an den Frachtbahnen inaugu rirt. Der Strike breitete sich rasch aus und in drei Tagen war der ganze Bahn verkehr zwischen Baltimore und Ohio lahm gelegt. Die Frachtbahnleute an der Pennsylvania Bahn folgten in Pittsburg; und am Abend des 19, Juli hielt die Brüderschaft in letztgenannter Stadt eine Sitzung und stellte das Verlangen: Zulage der abgezogenen zehn Prozent; Beibehaltung aller Striker im Dienste; und Abschaffung der Doppelzüge. Bis diese Forderungen gewährt waren, sollten keine Züge fahren. Um Mitternacht des gleichen Tages stockte bereits der ganze Verkehr an der Pennsylvania Bahn zwischen Philadelphia und Chicago und St, Louis. Gouv. Hartranft von Pennfylvanien war damals auf einer Reise nach den Pacific Staaten ; als ihn die Hiobsbotschaften in Salt Lake City erreichten, ließ er den Zug sofort zurückfahren, nachdem er dem General-Adjutanten Latta telegraphisch befohlen hatte, das 18. Regt, der Nationalgarde von Pittsburg unter Waffen zu rufen. Am nächsten Tage schon erschien auf gleichem Wege die Proklamation des Gouvernörs, welche die Striker vor Gewaltthätigkeiten warnte und die Miliz des Staates in Dienst rief. Die am Abend des 21. Juli in Pittsburg ankommenden Philadelphia Truppen fanden die Stadt in den Händen eines Mobs und die Behörden unfähig zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Die Truppen selbst mußten sich vor den Angriffen der wüthenden Menge in das Rundhau« zurückziehen, welches die ganze Nacht belagert wurde. Am folgenden (Sonntag) Morgen 3 Uhr setzte man einen Petroleumzug in Brand und fuhr ihn dicht an das Rundhaus, um die Miliz auszuräuchern; aber der Wind wehte in entgegengesetzter Richtung und s.kte nur die Tausende von Frachtwagen in Brand, der furchtbar wüthete, während die Feuerwehr zusehen mußte, ohne einen Lösch, versuch machen zu dürfen. Mit schweren Schmiedehämmern und Aexten wurden die Frachtwagen und -Bahnhöfe erbrochen und von Männer», Frauen und Kinder ausgeplündert. Zu früher Stunde am Morgen des 22. schob man einen mit Coke beladenen Bahnzug vor das Rundhaus; man hatte den Coke mit Oel begossen und die lichterloh brennende Masse trieb die Soldaten zum Rückzug, den sie unter beständigen Kämpfen und Verlust an Mannschaften bis vor das Weichbild der Stadt bewerkstelligten. Eine an die Aufrührer gesandte Delegation von katholischen und protestantischen Predigern und einflußreichen Bürgern richtete nichts aus. Erst am Nachmittag ermannten sich eine Anzahl Bürger zu dem Ent schluß, daß diesem gesetzlosen Treiben unter allen Umständen ein Ende gemacht wer den müsse. Sie bewaffneten sich mit Ballschlägern und marschirten kühn nach dem Schauplatz des Aufruhres, auf dem Wege verstärkt durch Hunderte von ordnungs liebenden Bürgern; als einzige Auszeichnung trugen die Vigilenten ein weißes Band um den Arm. Vor der entschloss»nen Haliung dieser Männer stutzten die Aufrührer anfangs, begannen sich aber allgemach zu zerstreuen, so daß man »„belästigt einen Cordon um die Brandstätte ziehen und die Feuerwehr mit dem Löschen beginnen konnte. 2000 Frachtwagen mit werthvollem Inhalte, eine Menge Lokomotiven und eine lange Reihe von Gebäuden, Viehhütten und Schup pen, welche zumeist der Pennsylvania Eisenbahn Co. gehörten, waren in zwölf Stunden zerstört worden; nicht zu gedenken der Todten und Verwundeten, deren Zahl nie bekannt wurde. Die Zeche im Betrag von sieben Millionen Dollars mußte die Stadt Pittsburg bezahlen. Wir haben den Schrcckenstag von Pittsburg nur deshalb erwähnt, um zu zeigen, wie es damals in jenen Städten des Landes zuging, wo der Pöbel die Oberherrschaft gewann; und wir sind weit davon entfernt, die Bahnangestellten dafür verantwortlich zu machen. Aber man hat in jener Zeit überall beobachtet, daß sich vor dem Ausbruch von Unruhen eine Menge gesetzlosen Gesindels in der betreffenden Gegend ansammelte—Tramps, Räuber und Diebe—welche die durch Noth zur Verzweiflung getriebenen Arbeitslosen aushetzten und zu Gewaltthätig keiten verleiteten, um während der Unruhen eine reiche Ernte zu halten und dann plötzlich wieder zu verschwinden. Nicht seßhafte Bürger waren es, welche damals die Arbeiter von Scranton zu dem Aufruhr verleiteten, sondern fremde Gesellen mit Molly Maguire Physiognomien, die unter dem Vorgeben, Vertreter und Abgesandte verwandter Arbeiterorganisationen zu sein, die Saat der Unzufrie denheit ausstreuten und zu Gewaltmaßregeln ausstachelten. Und wäre es nicht für eine kleine Schaar entschlossener und organisirter Bürger gewesen, die im entscheidenden Moment den Aufgeregten in den Weg traten, wer kann sagen, ob sich die Schreckensscenen von Pittsburg nicht hi-r im Kleinen wiederholt hätten— boten doch die Kaufläden an Lackawanna Avenue eine gar zu verlockende Ge» legenheit. Es ist eigentlich nie erklärt worden, wie es kam, daß die Bewegung der Striker sich auf die Anthracit« Kohlenregion zuletzt erstreckte und Lackawanna erst am Schluß heimgesucht wurde—aber schließlich kam das Verhängniß doch. Trotzdem die Gruben und Kohlenbrecher und die Stahlmühlen und Hämmer in Thätigkeit waren, zeigten sich in den Straßen ungewöhnliche Gruppen in eifriger Conversation und hier war es auch, wo fremde, verdächtige Männer das große Wort führten! auch in den Werkstätten und Stahlmühlen fpionirten diese Auf wiegler herum. Am 24 Juli, als die „Gong" die Mittagsstunde ankündigte, verließen plötzlich die Arbeiter der Lackawanna Eisen ck Kohlen Co. mit einem donnernden „Hurrah!" die Rollingmühle und marschierten nach den anderen Werken der Companie, wo sich ihnen die Arbeiter anschloffen: dann ging es nach den D. L. <k W. Werkstätten, deren Angestellte dem Zuge ebenfalls folgten. W. W. Scranton, Manager der L. E. K. Co., eilte seinen Arbeitern sofort nach und erkundigte sich, was dies zu bedeuten habe; die Antwort war, daß sie für die jetzigen Löhne nicht weiter arbeiten könnten. Scranton suchte den Leuten zu erklären, daß die Companie selbst die Zeitverhältnisse bedaure, welche zur Herab setzung der Löhne geführt, daß er ihnen aber keine Hoffnung auf eine Erhöhung gegenwärtig machen könne. Die Arbeiter theilten sich dann in kleinere Gruppen und bummelten friedlich in der Stadt umher. Schon am 23. hatten die Bahnbedientesten der D. L. <k W. und der D. k H. Companien an die Superintendenten Hallstead und Manville das Gesuch um Wiederzulage der zehn Prozent gestellt, d,e ihnen abgezogen worden waren. Am Nachmittag des 24. kam von New Dork eine abschlägige Antwort, die sofort der hier in geheimer Sitzung tagenden „Brüderschaft" mitgetheilt wurde. Um 6 Uhr Abends am 2S. stellten die Feuerleute der beiden Companien die Arbeit ein, nachdem sie die Lokomotiven und Kohlenzüge in bester Ordnung an ihre respektiven Plätze gebracht hatten; in weniger als einer Stunde war der sonst so lebhafte D. L. k W. Hof dahier verödet. Nur die Paffagierzüge ließ man vorläufig ungehindert fahren. Die Aussichten waren düster und trostlos, denn niemand konnte sich verheh len, daß einer Stockung des Bahnverkehrs unbedingt das Einstellen der Arbeit in den Gruben und wahrscheinlich aller anderen Industrien folgen mußte. Die Berichte über die blutigen Vorgänge in Pittsburg, Altoona, Reading und Har risburg, und die drohende Haltung der Striker in Buffalo machten die Bürger noch sorgenvoller—und mit Recht; denn erst am Tage vorher waren alle Truppen von Stadt und Umgegend unter Gen. OSborne nach anderen Theilen des Staates gesandt worden und konnten wegen mangelhaften Transportgelegenheiten nicht so leicht zurückkehren. Dazu waren viele Familienhäupter und prominente Bürger entweder in Geschäften abwesend oder an der Seeküste in der Sommerfrische. Zwar betonten alle Ausstehenden ihre Friedens- und Ordnungsliebe, und die Bergleute der D. L> >d W. Co. erklärten in einer am 24. in Fellows Halle abge haltenen Versammlung, unter allen Umständen für Gesetz und Ordnung eintreten zu wollen. Im Falle aber wirklich der Friede der Stadt gestört werden sollte, was konnte Mayor McKune mit elf Polizisten und einigen Constablern ausrich ten? Der Mayor erließ am 25. eine Proklamation, in welcher er alle Bürger zur Ruhe und kühler Ueberlegung ermahnte und um ihre Mithülfe bat zur Auf rechterhaltung der Ordnung. In der Frühe am 26. sammelte sich eine zahlreiche Menschenmenge am hie sigen Bahnhofe und das Gerücht verbreitete sich, daß der um 9.30 hier aus dem Norden fällige Paffagierzug mit Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hätte. Als der Zug die Hyde Park Station erreichte, ward er von einer aufgeregten Menge umringt, welche die Passagierwagen loslöste und nur die Lokomotive und den Postwagen weiter fahren ließ. Assistent Postmeister E. L. Buck war mit den Postsachen erschienen und erbot sich von Supt. 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