Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 21, 1892, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    4 Reifegelegenheiteu.
liMliük-tmiMzMc
?acketsahrt-Actie«Kese<rsqafl.
V°» M NU»°ch MM«
Mekentlioker cxprvBBll>kNBt
vermittelst der Prüchliz-» neuen Doxpelschrauben.
au^S^eittakÄÄÄ^
Schöiisten größte» Schleen der Welt.
" Fünf Tagen 21 Stunden
Schnellste Kayrt nach Jeutschtand I
giere!' das'°gan^D-ck"»u^Änsag>>ng^st-^t.
Niedrige Preise.
Kamvnrg-Amerikanische
Aacketfahrt. Actien - Hesessschaft.
Z? MMSs, 1 General-Passage-s IZS iL Mö!l
«mvoittt.) Bureaux, 1 c»ie»0o.
Z. T. Axhrenholt. 321 Penn Avenue
«WA
Ueber
2,000,00«
Norddeutscher Lloyd
sicher nnd gut üb>r da» Merr befördert worden,
Scbnelldampferfahrt!
«urze Seereise
zwischen
Bremen und New Bork.
Spree, Havel, Lahn. Trave,
Saal«, Aller, Eider, Em«,
Werra, Fulda» Elbe, Kai
ser Wilhelm, 11.
Sonnabends, Dienstags und Mitt
woch» von «reinen.
Sonnabends, Dienstags und Mitt
wochs von «ew B»rk.
Bremen ist sehr bequem für Reisende gele
gen. und von Bremen au» kann man in sehr
kurzer Zeit sämmtliche Städte Deutschland».
Oesterreich» und der Schweiz erreichen. Die
Schnelldampfer de» Norddeutschen tjioyd sind
mit brsouderer Berüasichtiauna der Zwischen
deck»- und zweiter Eajüte-Paffagiere gebaut,
haben hohe Verdecke vorzügliche Ventilation
und «ine auigezeichnete Verpflegung.
Oelrichs ä-
Win, K. Kiesel, SIS Lackawann Ave.,
Agent für Seranton.
Ueb«r Baltimore!
Norddeutscher Lloyd,
Regelmäßige Post-Dampsschifffahrt zwischen
Baltimore und Br«m«n
d i r e e t,
Darmstadt. Dresden, Karlsruhe,
München, Oldenburg, Weimar,
von Baltimore jeden Mittwoch. 2 Uhr R. M,
Größtmöglichste Sicherheit.
Billige P>eise. Vorzügliche Verpflegung.
Mit Dampfern de» Norddeutschen-Llohd
A. Schumacher ä: Co., Baltimore, Md
New Park und Antwerpen,
Philadelphia und Antwerpen.
Er«Äwn Tickc><> zu r-d»ztrten Preise».
Znitscheiideil»» l-hr mäftlacn Preisen.
Ausruiiung frei.
wiMilt'rioMi. 00.,
«enir,l «»einen, ti «°w»n» Sreen. Re« >»rt.
Agenten hier!
Seranton Wochenblatt,
Office: Sil Lackawanna Avenue.
Subskription »SOO jährlich
Nach Deutschland, portofrei 2SU „
Die große Bbounentenzahl de« „Wochen
blatt" macht e« zum besten Anzeigenblatt i«
a üblichen penuklvanirn.
Wochen-Rundschau.
Die Verwickelung mit Chile steht
noch im Vordergrunde unserer auswär
tigen Politik. Man weiß in Washing
ton sehr wohl, daß die Untersuchung
über den blutigen Pöbelexceß in Valpa
raiso von den chilenischen Behörden so
weit beendet ist, um bei der dortigen
Regierung nicht den geringsten Zweifel
mehr über ihre Verpflichtung zur Satis
faktion auskommen zu lassen. Um so
befremdlicher ist die Zögerung der Chi
lenen, die Antwort auf das bestimmte
Verlangen der amerikanischen Regie
rung fortdauernd hinzuhalten. Präsi
dent Harrison hat deshalb den Gesand
ten Egan beauftragt, ein Ultimatum an
Präsident Montt zu stellen und in ener
gischer Weise auf einer positiven und
ehrlichen Erklärung zu bestehen.-Der
Aufstand an der mexikanischen Grenze,
wo sich alle revolutionären und nichts
nutzigen Elemente unter Führung des
Bandenchefs Garza ein Stelldichein ge
geben haben, nimmt immer größere Di
mensionen an und bereitet der Regier
ung, welche die Bildung von Verschwö
rerkorps gegen eine befreundete Regier
ung nicht dulden darf und kann, ernste
Verlegenheit.
Aus Ascension im mexikanischen
Staate Chihuahua kommt die Nachricht,
daß dort der Aufruhr ausgebrochen ist
und der Bürgermeister mit seinen An
hängern von dem wüthenden Pöbel er
mordet ist.
Im Hause erregte die Nachricht, daß
Sprecher Crisp sich besser fühle und
bald wieder den Vorsitz übernehmen
werde, Befriedigung. Als Senator
für Ohio ist John Sherman in Colum
bus gewählt worden, während der neue
Gouverneur McKinley von Ohio sein
Amt angetreten hat. Wegen Bestech
ungen will Foraker die Wahl seines
siegreichen Gegners Sherman vor der
Grandjury in ColumbuS anfechten. Die
Freunde der Silberfreiprägung sind sehr
emsig thätig, und es wird binnen Kur
zem eine dahin gehende Bill in's Haus
einberichtet werden.
Das Haus hat zwei Resolutionen
des Abgeordneten Holman angenommen,
welche mit Rücksicht auf die Ebbe im
Bundesschatz sich auf das energischste
gegen die Bewilligung von Subsidien
oder Prämien jeder Art durch die Bun
desregierung an Corporationen aus
sprechen und die Herabsetzung der Aus
gaben durch den Congreß aus das aller
sparsamste Maß dringend befürworten.
Die Berichte über Kriegstänze der
Indianer scheinen stark übertrieben zu
sein. Wenigstens behauptet der fried
lich gesinnte Häuptling Jron Shoes in
Oklahoma, daß es sich nur um Lustbar
leiten handelt, denen jeder bedrohliche
oder politische Charakter völlig abgeht.
Die Beringsmeerfrage scheint von
England absichtlich verschleppt zu wer
den. Auch wird behauptet, daß eng
lische Einflüsterungen einen üblen Ein
fluß auf die feindselige Haltung Chiles
ausüben. Die neueste Krawallaffäre,
bei welcher Matrosen des amerikani
schen Kriegsschiffs „Aorktown" von ein
geborenen Chilenen mit Steinen bom
bardirt wurden, ist auf den allgemein
unter den niedrigen Klassen gegen Ame
rikaner herrschenden Groll zurückzufüh
ren. Im speziellen Falle war es der
Aerger über die Flucht des Balmacedi
sten Carrera, welchen Egan unter siche
rem Geleit auf die „Sorltown" ge
bracht hatte.
Handel und Verkehr nehmen einen
günstigen Aufschwung, der sich auch da
durch beweist, daß immer mehr Hilfs
quellen des Landes eröffnet werden und
so den Ertrag mehr und mehr steigern.
Ein bedeutender Ausstand der Straßen
bahnleute in Indianapolis ist schließlich
gütlich beigelegt worden. Die Banke
rotte haben sich erfreulich vermindert.
In den nördlichen und mittleren Staa
ten der Union herrscht starke Kälte, doch
ist gleichzeitig starker Schnee gefallen
und die Saaten sind so gegen Frostscha
den geschützt.
Das entsetzliche Grubenunglück bei
Krebs-McAllister im Jndianerterrito
rium, wo gegen 200 Bergleute durch
schlagende Wetter getödtet wurden, er
regt die allgemeinste Theilnahme. Stets
noch werden die Leichen von neuen
Opfern an's Tageslicht befördert und
der Jammer der Hinterbliebenen ist
herzzerreißend.
Bei Crawfordsville. Ind., ist ein
Personenzug infolge eines Schienen
bruchs entgleist, wobei zwei Menschen
getödtet und vierzig verletzt wurden.
Die Andrews'sche Opereltengesell
schast wurde auf der Reise von West
Superior nach Grand Forks im Staate
Minnesota auf der Northern Pacific-
Eifenbahn unweit Brainard Morgens
früh um 4 Uhr von einem entsetzlichen
Unglücksfall, während das Thermome
ter 46 Grad Fahr, unter Null zeigte,
betroffen. Der Pullman-Schlafwagen
entgleiste und gerieth in Brand, wobei
zwei Damen elend in den Flammen
umkamen und dreiundzwanzig andere
Mitglieder der Gesellschaft mehr oder
minder schwere Brandwunden oder
Quetschungen davontrugen.
In Chicago explodirten fünf neue
Dampfkessel einer Fabrik, wobei vier
Heizer den Tod erlitten. In Rochester,
N. A., legte eine Feuersbrunst das
große Geschäftshaus Hiram Sibleys in
Trümmer, unter denen, wie man glaubt,
mehrere Menschen begraben wurden.
Das große Waisenhaus in Montreal ist
niedergebrannt. In Cleveland, 0., ist
die West'sche Eisengießerei abgebrannt.
Kleinere Brände sind sehr zahlreich,
ihre Häufigkeit im Winter erklärt sich
aus mangelhaften Heizvorrichtungen
und Unachtsamkeit der mit der Aufsicht
darüber betrauten Personen.
Der in Denver, C01.,-de Gistmor»
deS, verübt an der reichen Wittwe Bar
naby, überführte Dr. Graves aus Bo
ston ist nach Verwerfung seines Antra
ges aus ein neue« Verfahren vom Rich
ter Rizmg zum Tode durch den Strang
verurtheilt und die Urtheilsvollstreckung
auf den 31. Januar d. I. festgesetzt
worden.
Ein entsetzliches Unglück auf hoher
See ist der Untergang des groben
Dampfer« „Nahehow" in den chinesi
schen Gewässern, welcher am Kap Cup
schi scheiterte und mit 414 Menschen in
den Fluchen versank.
In Europa wüthet die Influenza mit
sich stets steigernder Bösartigkeit in
allen Schichten der Bevölkerung und
ohne Unterschied des Klimas. Ihr
neuestes Opfer aus hohen Kreisen ist
der hoffnungsvolle Herzog von Clarence
geworden, ältester Sohn des Prinzen
von Wales und muthmaßlicher Thron
erbe Englands. Er hatte sich erst vor
Kurzem verlobt. Der Todesfall hat
im Lande aufrichtige Trauer hervorge
rufen. Kurz vor ihm erlag Kardinal
Manning der tückischen Krankheit. Auch
zwei andere Kardinäle, d.'r französische
Bischof Thibaudier und der ehemalige
päpstliche Staatssecretär Simeoni sind
an der Grippe gestorben.
In Deutschland ist der Gesundheits
zustand gleichfalls in Folge der Grippe
recht unbefriedigend. Die ärztliche
Kunst versucht vergebens die Krankheit
zu heilen, wenn man auch den specifi
schen Bacillus entdeckt zu haben glaubt.
In Berlin ist soeben der preußische
Landtag zusammengetreten. Er wird
sich hauptsächlich mit den Concessionen,
welche die Regierung dem Centrum zu
machen gedenkt, und anderen Gesetzent
würfen, unter denen daß Gesetz zur Be
kämpfung der Trunksucht das wichtigste
ist, zu beschäftigen haben.
Der Kaiser hat den neuen Erzbischof
von Posen und Gnesen, Dr. von Stab
lewski, durch einen ehrenvollen Em
pfang ausgezeichnet. Während die
Liberalen in Folge der Hiobsposten aus
Afrika im Reichstage gegen die Colo
nialpolitik der Negierung einen starken
Angriff vorbereiten, ist von Lieutenant
Langheld über das Gedeihen der deut
schen Station am Victoria-Nyanza ein
ermuthigender Bericht eingetroffen.
In Spanien rühren sich die Anarchi
sten. Sie versuchten in Zeres das dor
tige Zuchtshaus zu erbrechen und die
Gefangenen zu befreien; dabei kam es
zu einem blutigen Handgemenge mit dem
Militär und drei Anarchisten blieben
todt, zwanzig verwundet auf dem Platze.
In Lissabon ist man großartigen Un
terschlagungen im Finanzministerium
auf die Spur gekommen.
Die Hungersnoth in Rußland nimmt
immer furchtbarere Gestalt an, je weiter
der Winter vorrückt und je höher die
Kälte steigt. Der Ausfall in den
Staatseinnahmen beträgt 74 Millionen
Rubel.
Interessante Enthüllungen über die
Mahdiherrschast in Khartum bringt der
aus der Sklaverei unter vielen Gefahren
nach neunjähriger Gefangenschaft ent
flohene Pater Ohrwalder, von dem man
auch erfährt, daß t ? erste Mahdi, der
Gordon tödten ließ, von einer Harems
frau vergiftet worden ist.
Der Common Council war am
Donnerstag Abend in Sitzung.
Das Finanz Comite berichtete günstig
über folgende Vorlage: Zur Ausgabe
und Verkauf von Bonds, um Geld zu
erheben für die Vollendung des Munizi
palgebäudes, Errichtung des östlichen
Theiles der Lackawanna Avenue Brücke
und zum Bau von Behausungen für die
Feuerwehr.
W. T. Smith soll versprochen haben,
Vorsorge zu treffen, daß die Bewohner
der 14. Ward von dem Staub aus dem
Kohlenbrecher verschont bleiben.
Mayor Fellows reichte ein Veto ein
gegen Verwendung eines Theiles der
Verwilligung für Reinigung des As
phaltpflasters pro 1891 zur Pflasterung
vor den verschiedenen Kirchen an Wyo
ming Avenue, und ist der Ansicht, daß
der Betrag in die Verwilligungen für
1392 eingeschlossen werden sollte. Das
Veto wurde mit 16 gegen S Stimmen
aufrecht erhalten.
Folgende neue Vorlagen wurden ein
gereicht :
Daß der Sladtgeometer einen Ko
stenüberschlag für die Eröffnung von
Oxford Straße zur Meridian mache.
Zur Erhöhung der städtischen Schuld,
um den östlichen Theil der Lackawanna
Avenue Brücke, eine Brücke über den
Fluß an Linden Straße und eine andere
über die Roaring Brook zu erbauen.
Eine Verordnung, welche das Amt
eines kaufmännischen Abschätzers creirt.
Eine Verordnung zum Bau der östli
chen Spannung der Lackawanna Avenue
Brücke und daß der Stadtschreiber zu
Angeboten dafür auffordere.
Daß dem Contraktor für die Nivelli
rung von Zehnter Straße ein Aufschub
bewilligt werde.
Zur Ernennung eines SpezialcomiteS
von jedem Zweige des Stadtrathes, um
den Tod des Polizei-Patroullpserdes zu
untersuchen. McLean, Moir und Gal
lagher wurden ernannt.
Dritte Lesung passirte die Verwillig
ung für eine Brücke an Hollowstraße.
das „Wochenblatt"—es
enthält all« Nachrichten —nur <2.00.
Vergeßt nicht,
sachen. Silberpaaren «e. bei
Kreemau
erhalten kann und eleganter Vor-
E. W. Areeman,
Bläser Block, «cke Penn Ave. und Sprueestr.
DhAMMKomW
Gegen Blutkrankheiten,
Leber nnd Magenleiden.
M^mMKoWigsi
bKvs??^l^
Brust, Lungen u. der Kehle.
INI c««»i.es « »oacl.c« co.. s, iiimor«.»«.
/ivßlvr'B ilotvl,
No. 327 Lackawanna Ave,
P. Aicgler, Eigenthümer.
Hotel-Uebernahme.
No. 323 Penn Avenue,
rechten Anforderungen zu entsprechen.
Henr, «on Weisenfluh,
ll?" Mein Geschäft als Schieferdecker führe
ich wie bisher fort.
Thai. Zang, F. Aapmeper
Zang K Co.,
Dampf Bottling Werke,
12 l Penn Avenue.
faparilla, SelterS-Wasser, Belfast Ginger
Ale, Srab Apple Eider.
Lagerbier und Porler in glaschen für den
Hausgebrauch werden kostenfrei in'S Hau« ge
liefert. No. 592.
Eugen Kleeberg,
Ro. 23R Penn Avenue,
GlaS-, Porzellan- und Ir
den - Waaren.
Lampen, Nippsachen u. Messerwaaren
Tisch- und Hotelwaaren
Elegantes Billigste Preis«
Nealeigenlhum-Anlagen.
Thos. T. Horney,
Zimmer IS, Dime Bankgebäude,
»o»oxo?»?«isc»u »»
»uivipttKevs'
on.
»Usr TrtwLlsitsv,
Lolelslnbsnck
Abonnirt auf das
„Wochenblatt"
K 2.00 per Jahr
Haus und Hof.
Verschiedene« Heu.
Kein Futtermittel zeigt so große und
mannigfache Verschiedenheiten wie das
Heu. Zunächst kommt hier in Betracht
die Art des Heues, nämlich die Art und
Beschaffenheit der Grünfuttergewächse,
von denen es stammt. Der gegenseitige
Unterschied, der zwischen diesen im Nah
rungswerthe und sonstigen Eigenschaften
bestellt, sofern diese nicht durch den Feuch
tigkeitsgehalt bedingt werden, finden sich
auch im Heu wieder vor. Außerdem übt
aber noch die Art der Gewinnung sowie
die Dauer und Art der Aufbewahrung
einen bedeutenden Einfluß auf die Be
schaffenheit aus.
Die Grünfuttergewächse verlieren
durch die Umwandlung zu Heu zunächst
den größten Theil ihres Gehaltes an
Wasser, was in Betreff der Nährwir
kung weiter nicht in Betracht kommt.
Außerdem gehen aber noch bei der Heu
werbung einzelne zarte Pflanzentheile
(Blätter, Blüthen) verloren, und unter
allen Umständen findet auch noch ein
Verlust an Nährstoffen und sonstigen
Bestandtheilen statt. Das ist nament
lich der Fall, wenn durch Ungunst der
Witterung die Heuwerbung verzögert
wird. Je öfter Thau und Regen in
Abwechselung mit Sonnenschein auf die
trocknenden Gewächse einwirkt, um so
größer ist der Verlust. Das Heu kann
dadurch so auslaugen und verbleichen,
daß es nicht einmal den Werth deS
Strohes behält. Zwar ist in neuerer
Zeit mehrfach, namentlich von den
Agricultur-Chcmikern, behauptet wor
den, daß bei der Umwandlung des
Grünfutters zu Heu nur Wasser verlo
ren gehe und kein Nährstoff-Verlust
stattfinde. Das ist allerdings richtig,
wenn das Heu mit größter Sorgfalt in
kleinen Mengen vom Chemiker selbst
bereitet wird, trifft aber nicht zu bei der
gewöhnlichen Heuwerbung im Großen
und Ganzen. Ein Verlust an zarten
Pflanzentheilen, damit an Nährstoffen,
ist nie zu vermeiden, obgleich derselbe
unter günstigen Umständen sehr gering
sein kann. Altes Heu, d. h. solches,
was länger als ein Jahr lagert, ver
liert allmählig immer mehr seine Far
be, Geruch, Geschmack uud Feuchtigkeit;
es wird trocken, zerreiblich, staubig und
ist von geringerer Nährkraft.
Das GraSheu, aus guten Süßgrä
sern mit Leguminosen und anderen
Pflanzen untermengt, ist das beste und
gedeihlichste Heu, was niemals, bei an
sich tadelloser Beschaffenheit, irgend ei
nen der Gesundheit nachtheiligen Ein
fluß ausübt. Im Gegentheil trägt es
zur Aufrechterhaltung einer naturge
mäßen Verdauung und ungetrübten
Gesundheit wesentlich bei. Das zarte,
feine, gut geworbene, aromatische Heu
gehört den Säuglingen und wird außer
dem an Schafe verabreicht; das grobe,
hartstenglige, breitblätterige Heu wird
am besten dem Rinde gesüttert. Für
die Pferde paßt das Heu mittlerer
Güte. Ein gutes, feinhalmiges, aro
matisches Wiesenheu empfiehlt sich ganz
besonders auch zu diätelischen Zwecken.
Es ist unbedingt das beste Nahrungs
mittel, was Pferden und Wiederkäuern
bei geschwächter Verdauung, namentlich
nach überstandenen Verdauungsleiden
angeboten werden kann. Es läßt sich
durch kein anderes Futter, auch durch
kein anderes Heu, ebensowenig durch
Grünfutter ersetzen. Das macht sein
Gehalt an aromatischen Stoffen, neben
der leichten Verdaulichkeit und genügen
den Erfüllung der Verdauungsorgane.
Der Instinkt der Thiere leitet immer
schon von selbst darauf hin.
Das Heu von sauren Wiesen, was
aus sauren Gräsern und den damit un
termischt vorkommenden Pflanzen be
steht, ist das schlechteste von allen Heu
arten. Es hat nur einen geringen
Nahrungswerth und bei audauernder
und reichlicher Verwendung stellen sich
auch noch mancherlei Krankheiten ein.
Sogar kommt es vor, wenn auch selten,
daß beim Pferde und Rinde Blutharnen
dadurch entsteht. Dem Schafe ist das
saure Heu am gefährlichsten, am besten
verträgt es das Rind, und es dauert
lange, ehe es hier seinen schädlichen
Einfluß äußert, bleibt aber bei reichlicher
Verabreichung, insbesondere bei Milch-
und Jungvieh, niemals aus. Durch
gleichzeitige Verabreichung eines Kraft
futters wird der nachtheilige Erfolg ge
mildert, dagegen gesteigert bei allem
Säure haltigen Futter. Der dürftige
Ernährungszustand, der bei reichlicher
Verwendung dieses Heues nie ausbleibt,
und die sich daran reihenden weiteren
Folgen, wie Lecksucht, Harthäutigkeit
u. s. w., sind hinlänglich bekannt und
da es dabei auch gewöhnlich an Läusen
nicht fehlt, so ist dieses Heu geradezu
„Läusehcu" genannt worden.
Das Kleeheu ist das proteinreichste
und nahrhafteste Heu. Es ist für Wie
derkäuer ein Kraftfutter und ist beson
ders noch als gutes Milchfutter bekannt.
Unter gewöhnlichen Verhältnissen ist es
auch Pferden und Schafen nicht nach
theilig ; dagegen hat es bei Lämmern,
an diese oder die Mütter verabreicht,
oftmals schon die Lähme und andere
Krankheiten hervorgerufen.
Die Weimutskiefer al« Wetter
anzeiger.
Es dürfte nicht allgemein bekannt
sein, daß wir in unseren Wäldern einen
sehr zuverlässigen Wetteranzeiger haben,
und zwar in der Weimutskiefer. Ihre
dunkelgrünen schlaffen Nadeln stehen
für gewöhnlich buschig um den Zweig
herum. Bei eintretendem Wetterwech
sel, wenn sich in der Lust viel Feuchtig
keit ansammelt, legen sich aber die Na
deln mehr und mehr an den Zweig an,
so daß sie häufig ganz dicht aufeinander
liegen. Hat es sich abgeregnet und tritt
trockenes Wetter ein, so richten sich die
Nadeln wieder in die Höhe. Wenn bei
nebligem Wetter ebenfalls die Nadeln
sich zusammengelegt haben, und der Ne
bel steigt in die Höhe, so werden die un
teren Partien der Nadeln sich öffnen,
während die noch im Nebel befindlichen
geschlossen bleiben. Bei genauer Be
obachtung der Weimutskiefer wird man
häufig in der Lage sein, einen Witter-
ungswechsel schon 24 Stunden vorher
ansagen zu können.
Praktische Verwerthung der Kar
toffeln.
Wenn geschälte Kartoffeln 36 Stun
den hindurch in einer Lösung von 3
Theilen Schwefelsäure auf IVO Theile
Wasser zubereitet, dann zwischen Fließ
papier getrocknet und schließlich gepreßt
werden, so erhält man eine Masse, wel
che sich zu verschiedenen Verarbeitungen
eignet und dem Celluloid ähnlich ist.
So macht man aus dieser Masse Knöpfe;
in Frankreich werden daraus Tabaks
pfeifen in genauer Nachahmung des
Meerschaums hergestellt. Durch starke
Pressung erhält das beliebig zu färbende
Material einen so hohen Härtegrad, daß
sogar Billardbälle daraus verfertigt
werden können.
Entfernung von Siegellackflecken.
Um aus dem in Steine gravierten
Wappen eines Siegelringes den an
haftenden Siegellack zu entfernen, ist es
nöthig, den Ring in eine zum Theil mit
Benzin angefüllte, weithalsige Flasche
zu dringen. Bon Zeit zu Zeit ist der
Flascheninhalt durchzuschütteln, und
schließlich wird die mit Benzin ange
füllte Flasche in heißes Wasser gestellt.
Nach einiger Zeit wird der Ring her
ausgenommen und mit einem in Schwe
seläther getauchten feinen Leinwand
läppchen blank geputzt. Auch an Mes
singpetschasten wird Siegellack auf diese
Weise entfernt. Da Benzin und Ae
ther sehr leicht entzündlich sind, so darf
bei deren Handhabung nie offenes Feuer
oder ein brennendes Licht in der Nähe
sein.
Wie macht man sich einen Hekto
graphen ?
Zunächst läßt man von einem Klemp
ner «inen It-2 cm hohen Blechkaswt
nebst Deckel anfertigen und dann bereitet
man sich die Heltographenmasse, indem
man 200 8 besten kölnischen Leim. 400
8 Masses und 700 K bestes Glycerin zu
sammenmischt. Der Leim wird in kleine
Stückchen zerschlagen, einen Tag hin
durch in dem Wasser aufgeweicht und
die Mischung mit dem Glycerin versetzt.
Diese Masse bringt man nun in eine
Abdampfschale oder in ein sehr sauberes
Töpfchen, setzt das Gefäß auf ein
Dampfbad und dampft hier den Inhalt
unter langsamem Umrühren mit einem
Glasstabe auf 1 kß Gefammtgewicht ein.
Die geschmolzene Masse filtriert man
durch Leinwand und gießt sie dann vor
sichtig. so, daß keine Lustblasen sich bil
den, in den erwähnten Blechkasten, läßt
sie erkalten und verschließt den Kasten
mit dem Deckel. Will man den Hekto
graphen benutzen, so legt man zunächst
die mit geeigneter Tinte—wovon unten
—hergestellte Schrift, Zeichnung »c. auf
die Masse und drückt sie mit der Hand
auf; die Schrift überträgt sich dadurch
auf die leicht klebrige Fläche. Die Ko
pien nimmt man sodann in der Weise,
daß man einzelne Papierblätter auflegt,
die Rückseite sorgfältig mit der flachen
Hand überstreicht, und sie dann wieder
abnimmt. Als Änilintinte für die Hek
tographenmasse hat sich eine Mischung
von 2 Theile» Methylviolett, 2 Theilen
verdünnter Essigsäure oder von 2 Thei
len Fuchsin, 1 Theil Weingeist und 8
Theilen Wasser bewährt, jedoch kann
man auch fertige Hektographentinte von
einem Droguisten beziehen.—Die auf
dem Hektographen befindliche Schrift
entkernt man schnell durch Abwaschen
derselben mittels Spiritus und Wassers.
Die Schädlichkeit der Sonnenblu
men sür die Bienenzucht.
In einer englischen Gartenzeitung
schreibt ein Einsender folgendes: „Als
wir seiner Zeit die Bienenzucht betrie
ben, pflanzten wir in dem Garten in
einigen Exemplaren die einblumige
Sonnenblume an. Unser Honig nahm
eine dunkle Farbe an. Im nächsten
Jahre pflanzten wir, um dieser Er
scheinung auf die Spur zu kommen, eine
größere Menge Sonnenblumen an.
Der Honig wurde schwarz und war nicht
in den Handel zu bringen. Nunmehr
entfernten wir die Sonnenblumen. In
diesem Jahre standen in der Nähe eines
Bienenhauses russische Riesen-Sonnen
blumen ; die Folge war ein schwarzer,
unverkäuflilder Honig." Wir ersehen
hieraus, daß Sonnenblumen nicht in die
Nähe von Bienenständen zu setzen sind,
indem der Honig dadurch verfärbt und
unverkäuflich wird.
Flecken aus nickelplattiertem «e»
schirr.
Nickelplattierte Kaffeegeschirre sind
sehr empfindlich gegen Sahne- und
Milchflecken. Am besten entfernt man
derartige Flecken auf folgende Weise:
Man bestreut sie mit einem Gemisch aus
6 Theilen kohlensaurer Magnesia und
einem Theil Englischroth und reibt mit
einem in Spiritus angefeuchteten Lap
pen nach. Auch die sogenannte „Putz
leinwand" thut gute Dienste, um Fle
cken nicht nur von nickelplattiertem Ge
schirr, sondern überhaupt von Metallge
genständen zu entfernen. Diese „Putz
leinwand" kann jede Hausfrau herstel
len, indem sie Barchentstreisen mit ver
dünnter Wasserglaslösung tränkt und
dann gut auswäscht. Kohlensaure
Magnesia, Englischroth (Colcothar,
Todtenkops, (.'aput morluum) und ver
dünnte Wasserglaslösung sind in Dro
guenhandlungen vorräthig.
Welcher Deutsche liebt nicht Blu
men und Gemüse! Nun um gute Sor
ten zu ziehen, muß man guten keimsäh
igen Samen säen. John A. Salzer,
zu Lacrosse, Wis., ist der einzige Deut
sche Züchter in Amerika. Sende für
seinen Deutschen Katalog. Lege 4 Cts.
für Porto bei.
Die große Nachfrage für die populäre
„Punch" Cigarre
DMark
Sichere c«'«'«»».« w» iss e«th
Heilung. <«»!.««?, zn. > «lark «treet.
Der alte und bewährte
und Wundarzt,
kröhttr Geschicklichkeit
,5? und bestem Erfolge
alle
°^ aNe chrlnilcke^
O. N.0.,
186 S. Clark St., Chicago. 11.
Schwache Männer,
NB
Die AcsckiLktL
SLlaerDntäcckung von 6er älte
stell bis auk äie neueste Aeit.
inicnMucnkl.
M ° vcti7Bc«cs ncii.-ii'isrinii, «
ll cAntoii «o» Vor», ».
Der „Rettung» Anker" ist auch zu haten in
Philadelphia bei <l. A. Zer«mia», äIZ Nineß.
Vslrpets»
Wandtapeten und
Kenster-Borhiing«
bei
Williams u. McNulty,
Library Gebiadt, Wyomiig A»e.
Zweiggeschäft in PittSton.
Kilo, 154 6sss2u Ztwvt,
Saudi»«., H HÄf?ORT,
Llle «teutscken Llätter in «lea
V«5. Ltsitten unct Luropa.