Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 26, 1891, Page 4, Image 4

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C. D. Reuffer SIS Lackawanna Avenue.
MZU
»ItVVllftK!
Ueber
Norddeutscher Lloyd
sicher nnd gut iibir da« Merr befördert worden.
Scknelldampferfahrt!
«urze Seereis«
zwischen
Bremen und New B»rk.
Spree, Havel, Lahn. Trave,
Saale, Aller, Eider. EmS,
Werra, Fulda, Elbe, Kai
ser Wilhelm, 11.
Sonnabend», Dienstags und Mitt
wochs von Bremen.
Sonnabends, Dienstags und Mitt
wochs von «ew Uork.
Bremen ist sehr bequem für Reisende gele
gen, und von Bremen au« kann man in sehr
kurzer Zeit sämmtliche Städte Deutschland«,
Oesterreich« und der Schweiz erreichen. Die
Schnelldampfer de« Norddeutschen Lloyd find
mit brsonderer Berücksichtigung der Zwischen
deck«, und zweiter Cajule-Paffagiere gebaut,
haben hohe Verdecke, vorzügliche «entilation
und eine au«gezeichnete Verpflegung.
OekichsckCo.^..'.77?
Ueber Baltimore!
Norddeutscher Lloyd,
Regelmäßige Pokt-Dampsschiffsahrt zwischen
Baltimore und Bremen
d i r eet,
Darmstadt, Dresden, Karlsruhe,
München, Oldenburg, Weimar,
von Baltimore jeden Mittwoch
A. Schumacher ck Co., Baltimore, Md
M-H» »„ig,, belgische
Post-
D-Mpsschiffe.
New Pork und Antwerpen,
Philadelphia und Antwerpen.
Scranton Wochenblatt,
erscheint jeden Donnerstag Morgen
Office: 611 Lackawanna Avenue.
Subscription OD jährlich
Nach Deutschland, poriofrei 260 „
vi« große Bbonnentenzahl de« „Wochen-
Wvchen-Rundschau.
In der Politik herrscht nuch den über
standenen Aufregungen des Wahlkam
pfes tiefe Ruhe. Nur das republikani
sche Nationalcomite trifft Vorbereitun
gen zur Neuorganisation für die nächste
Campagne. Auch im Staatsdeparte
ment sind auswärtige Verwicklungen
nicht zu konstatiren, und die chilenische
Frage, wenn auch »och nicht beigelegt,
ist durch das entgegenkommende Verhal
ten der dortigen Regierung und den
Fortgang einer unparteiischen Unter
suchung über die blutige Rauferei zu
Valparaiso in ein ruhigeres Fahrwasser
gelenkt worden.
Der an sich negative Ausgang der
Untersuchung über den Untergang des
Bundesdampfers „DesPatch" hat An
stoß zu einer Revision der Bestimmun
gen über den Küstensignaldienst gegeben.
Unausgesetzt find.n auf Veranlassung
des Marineministers Tracy Prob n der
Widerstandskraft neuer Panzerplatten
gegen grobes Marinegeschütz in Jndian
Heav auf dem dortigen Schießplatz am
Potomac Ufer statt.
Erfahrungen, welche der als Zwi
schendeckspassagier ver appt- Einwande
rungskommissär Schultheiß über Pau
perismus und Unmoralität an Bord der
„Servia" gemacht haben will, wird
man wohl als „schätzbares Material"
zu den Akten legen, da die Glaubwür
digkeit des Herrn Schultheiß nicht über
allem Zweifel erhaben erscheint.
Im Handel und Verkehr ist die rechte
Weihnachtsstimmung noch nicht einge
kebrt, wenn auch eine langsame Hebung
auf dem Geldmarkt, im Großhandel und
in der Fabrikation zu verzeichnen ist.
Ausstände in der Arbeiterwelt sind er
freulicher Weise im größeren Maßstabe
nickt zu konstatiren. Allgemeinen Ta
del findet das willkürliche Austreten der
Chicagoer Polizei, in der die verwerfli
che Tradition der Schaacks und Blu
mensteins >»och stark zu spuken scheinen,
gegen die „Anarchisten" in Greiffs
Halle; sämmtliche 17 Verhafteten wur
den schon am folgenden D orgen vom
Polizeirichter entlassen.
Feuersbrünste im größeren Umfange
sind keine Seltenheit. In St. Louis
gingen vier Geschäftshäuser in Flam
men auf; der Verlust beträgt an an
derthalb Millionen Dollars. In Kle
veland, 0., wurde beim Brand eines
Geschäftsblocks der Feuerwehr« Capitän
Grady ein Opfer seines Berus«. In
Columbus kamen der Arbeiter Charles
Betherd, dessen Frau und drei K'nder
beim Brande von vier kleinen Wohn
häusern in der Highstraße durch die
Vergeßlichkeit der Feuerwehr elend in
den Flammen um. Der kaum bewäl
tigte unterirdische Brand in den Stein
kohlenflötzen bei Duluth, Minn., ist von
Neuem zum Ausbruch gekommen.
Eine wahre Verbrechensmanie scheint
in St. Louis zu wüthen. An einem
Tage ereigneten sich dort ein Doppel
mord—ein trunkener Arbeiter bringt
seinen Töchtern schwere Verletzungen
bei—ein Selbstmord—eine Lehrerin er
schießt sich, nachdem sie ihre Feiertags
kleider angelegt und ein einfacher
Mord.
Zum Tode verurtheilt ward Frank
Almy, der Mörder seiner Geliebten
Warden in Portsmouth, N. H.
Drei schweren Verbrechern gelang es,
aus dem Zuchthause von Wisconsin zu
Waupun auszubrechen, nachdem sie nach
jahrelanger Arbeit einen unterirdischen
Gang gegraben hatten, durch den sie
ihre Flucht bewerkstelligten.
Drei Räuber überfielen das Postamt
im Oertchen Glasgow, Mo., banden
den Postmeister Weiler und entflohen
mit den erbeuteten S3OOV in die Wäl
der. Von den drei zum Tode wegen
Mordes verurtheilten ungarischen Stri
kern zu Braddock, Pa., sind zwei—
Nusnack und Toth —vom Gouverneur
Pattison begnadigt. Der Fall des
Dritten ist noch in Erwägung.
Augenscheinlich durch Fahrlässigkeit
des Bahnpersonals kollidirten bei Steu
benville, 0., zwei Züge, wobei ein Wei
chensteller getödtet und zwei Beamte
schwer verletzt wurden.
Schwere Stürme wüthen auf dem
Atlantischen Weltmeer und haben zahl
reiche Schiffbrüche veranlaßt. Unter
gegangen ist der Schooner „William
Bradley" auf der Fahrt nach Charles
town, Mass., wobei die Mannschaft er
trank. Der Dampfer „Eider" erlitt
Havarie an der Maschine und kam mit
S 1 Stunden Verspätung in England
an.
Von Mexiko bis hinunter nach Bra
silien nur Krieg und Kriegsgeschrei.
Der Eondottiere Catarino Garza in
Mexiko hat wieder eine Bande von
Abenteurern um sich gesammelt, mit
denen er einen allgemeinen Aufstand
gegen die Regierung des Präsidenten
Diaz zu entfachen sucht. In San
Salvador gährt es bedenklich gegen den
Präsidenten Ezeta.
In Brasilien beweißt der immer grö
ßere Dimensionen annehmende Auf
stand, daß die schnell fertige Republik
deS Don Deodora Fonseea ein Koloß
aus thönernen Füßen ist. Bei der un
geheuren Ausdehnung des Reiches droht
die Revolution äußerst langwierig zu
werden, wenn Fonseea im Stande ist,
sich auf einen ernsten Kampf einzulassen.
Seine Armee ist jedoch entweder nur
auf dem Papier vorhanden, oder doch
schlecht bewaffnet.
Für 13 Millionen Milreis will er
Waffen im Auslande bestellen. Die
aufrührerische Provinz Rio Grande do
Sul mit dem energischen Dr. Assiz an
der Spitze der Junta hat sich losgeris
sen von Brasilien und Fonseea in die
Acht erklärt. Dazu desertiren die Trup
pen FonsecaS haufenweise und laufen
zs> den Aufständischen über. Die Geist
lichkeit grollt ihm auch wegen seiner
Versuche der Trennung von Kirche und
Staat. Er hat also Niemand mehr
auf seiner Seite, al« den Großgrund
besitz, der bekanntlich die Entthronung
Dom Pedros in's Werk setzte, weil die
ser die Sklaverei ohne Entschädigung
der Sklavenhalter aufgehoben hatte.
Drüben in Lissabon wartet der Ex-Kai
ser sehnsüchtig auf seine Rückberusung,
doch haben bis jetzt weder Rio Grande
do Sul, noch die unzufriedenen Par
teien dazu Miene gemacht. Die große
Provinz Para soll ruhig sein.
Auch in Paraguay, der einstigen Je
suitinkolonie und dem klassischen Boden
des Liebig'schen Fleischextract, wo einst
der geniale Despot Dr. Francis mit
eiserner Hand herrschte, droht ein Auf
stand. Argentinien, der rachsüchtige
Nachbar Brasiliens, verhält sich noch
abwartend.
Die Lgge in Europa ist noch unver
ändert. Die Aussichten scheinen fried
lich, und man schenkt in Regierungskrei
sen den Berathungen und Beschlüssen
des in Rom tagenden Friedenskongres
ses mehr Beachtung und freundliches
Entgegenkommen, als den Bemühungen
des Friedensapostels Elihu Burritt. Zu
erwähnen ist, daß der Congreß in der
Einprägung der Achtung vor fremden
Staaten und der friedlichen Arbeit der
Wissenschaft und Kunst durch den Ju
gendunterricht ein kräftiges Element zur
Auferziehung der kommenden Geschlech
ter in friedlichen Ideen erblickt. Auch
will der Congreß Meerengen und Meer
buchten neutral gemacht wissen.
Die Stürme des Oceans haben auch
an den atlantischen Küsten Frankreichs
und Englands schlimm gehaust, Schorn
steine niedergeweht, Bahnzüge vom Ge
leise geworfen, Schiffe auf die Klippen
geschleudert und Ueberschwemmungen
herbeigeführt.
Die nur halb beschwichtigte Kriegs
furcht in Europa erhielt plötzlich neue
Nahrung durch die dem Kaiser Franz
Josef vom Berliner „Tagblatt" in den
Mund gelegte Aeußerung: „Die Hun
gersnoth in Rußland hat die Kriegsge
fahr bedeutend vergrößert". Der ner
vösen Pariser Börse bemächtigte sich
eine panikartige Aufregung. Wohl nur
um diese zu beschwichtigen, hat die Re
gierung ein Strafverfahren gegen das
„Tagblatt" eingeleitet. Denn auch
Minister Kalnoky hat die Thatsächlich
keit obiger Aeußerung zugegeben, jedoch
erläuternd bemerkt, der Kaiser habe nur
auf den auffallenden Widerspruch zwi
schen den fieberhaften Kriegsrüstungen
Rußlands und den Nachrichten über die
Hungersnoth aus dem Innern aufmerk
sam machen wollen.
Mehr Klarheit in die Situation wird
zweifellos durch die Erklärungen Ca
priviS im deutschen Reichstage kommen,
dessen Session soeben wieder eröffnet
ist, und zwar bei Gelegenheit der Durch
berathung des Heeresbudgets. Unter
den neuen Vorlagen befinden sich Ent
würfe über Beschränkung der Unverletz
lichkeit der Reichstagsboten während
einer längeren als dreißigtägigen Ver
tagung, Verschärfung des Wucherge
setzeS, Ausdehnung der Unfallversicher
ung auf Sträflinge, Erhebung der
Zünfte und Innungen zu juristischen
Personen—aber noch nicht der öster
reichische Handelsvertrag. Die Bestim
mungen gegen den Wucher sind aus
dirkte Veranlassung Kaiser Wilhelms
revidirt worden. Ein lateinisches Citat,
welches er bei seinem Münchener Besuch
in das „Goldene Buch" einzeichnete
und worin er den königlichen Willen als
höchstes Gesetz bezeichnet, hat in Bayern
höses Blut gemacht.
Durch den Bankkrach in Berlin sind
die bedeutenden Banken absolut nicht
berührt. Daß die falliten Financiers
—zu denen sich auch neuerdings der
Commerzienrath Maas in Charlotten
burg bei Berlin gesellt—gerade solche
sind, weiche hochconservativen AdelS-
und Beamtenkreisen nahestanden, findet
seine Erklärung darin, daß ihre Kunden
die Depots auf lange Zeit beließen,
ihren Bankier nicht wechselten und so
die Versuchung, mit fremdem Gelde
sicher spekulieren zu können, für unred
liche Gemüther sehr stark war.
Der große Ausstand der deutschen
Setzer ist kläglich zu Wasser geworden.
Die Ausständigen sind schlimmer dran,
als vor dem Strike. Mehrfach sind sie
von den Gerichten wegen Contrakt
bruchs bestraft, in ihre Stellen sind
Probinzialsetzer aufgerückt und sie selbst
gezwungen, in die Provinzen zu gehen.
Rußland'S und Frankreich'S Freund
schaft scheint seit dem Scheitern der
ruffischen Anleihe auf den französischen
Börsen bedenklich zu erkalten. Wagt
es doch sogar die Pariser Presse, über
den Brüsseler „Nord" (das Organ der
russischen Negierung) berzusallen, weil
derselbe es gewagt habe, sich in franzö
sische Angelegenheiten einzumischen.
Die französischen Antisemiten haben
unter der Führung des Revanchisten
Laur in der Deputirtenkammer einen
kühnen Streich gegen die Rothschilds
geführt, indem sie dieselben des Man
gels an Patriotismus anklagten.
Ein Riesenstrike im Norden—36,-
000 Grubenarbeiter im Departement
Pas-de-CalaiS haben die Arbeit einge
stellt —macht der Regierung große Sor
gen. Bedeutende Truppenmassen sind
dort zusammengezogen worden, um
Ausschreitungen zu verhüten.
Aus Italien wird ein Bahnunglück
berichtet, wobei in Folge des Zusam.
menstoßes des Rom-Turiner Schnell
zuges bei Galera mit einem Personen
zug vier Menschen getödtet und sieben
schwer verletzt wurden.
Herr Conrad Maaß, Portrait-
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ckritte,
M?l>ed oeubearbeitet«
HauS und Hof.
Die Pfleg« des Arbeitspferde«.
Sehr oft leidet das Farmpferd an
den Folgen von Ueberfülterung und
harter Arbeit mit vollem Bauche. Farm
pferde fressen zu jeder Zeit, sehen dabei
aber mager und abgetrieben aus, wa«
andeutet, daß sie an chronischer UnVer
daulichkeit leiden. Farmpferden, die
stundenlang gearbeitet haben, erlaubt
man, soviel Wasser zu saufen als ihr
erschöpfter Zustand begehrt, und wenn
sie sich den Magen mit Wasser gefüllt,
werden sie auf die Weide gelassen, um
sich noch mehr Masse in den Bauch zu
stopfen. Ist der Farmer aber wohlha
bend, so bringt er sein Pferd nach dem
Tränken in den Stall, wo eS die sorg
los eingegebene Futterration unter den
Qualen von Fliegen- und Mosquito
stichen verschlingt, den Rest der Nacht
aber mit Stampsen und Abwehren sei
ner Blutsauger verbringt.
Die Farmpferde werden gewöhnlich
überfüttert, unzulänglich bedient und
nie sorgfältig aufgestallt oder zugedeckt.
Im Sommer sollte der Farmer imt
Sonnenaufgang anfangen zu arbeiten
und um Mittag aufhören, um welche
Zeit Mann und Thier Ruhe und Schutz
im Hause und im Stall suchen sollten.
Sobald das Pferd in den Stall tritt,
muß da« Geschirr ihm abgenommen,
Augen, Nasenlöcher und Geschirrstrei
fen auf dem Fell abgewaschen, und der
ganze Körper mit einem groben Lappen
abgerieben werden. Bürste und Kar
tätsche dürfen nicht gebraucht werden,
weil dadurch die ohnehin thätige Haut
nur noch mehr gereizt, aber nicht abge
kühlt wird. Das Abreiben in diesem
Falle soll aber Abkühlung bewirken.
Ist diese erreicht, so müssen Pferde,
welche in voller Arbeit gewesen sind,
eine blutwarme Tränke von Haserschrot
und Leinsaatmehl erhalten. Ein Pint
von jeder Sorte, gut gedämpft und zu
zwei Gallonen verdünnt, ist die gewöhn
liche Ration. Nachdem das Pferd auf
diese Weise getränkt ist, sollte es lang
sam vom Fußboden etwas süßes, vorig
jähriges Heu (für Pferde ist Heu von
demselbin Jahre nicht brauchbar) fres
sen, und dann seine Ration erhalten,
die aus Haferschrot und geschnittenem
Heu besteht. Wenn das Pferd nicht
angestrengt arbeitet, sondern nur als
Kutschpferd dient, so muß man das ge
schnittene Heu weglassen, weil dieses
mehr auf die Fett- als Muskelbildung
wirkt. Für das Fressen seiner Ration
muß das Pferd Ruhe und hinlängliche
Zeit haben. Soll das Pferd an dem
selben Tage noch mehr arbeiten, so kann
dies von vier Uhr Nachmittags ab ge
schehen. Das Pferd kann, wenn es in
vorbemerkter Weife behandelt ist, dann
noch zwei bis drei Stunden ebenso an
strengende Arbeit leisten, als es in den
acht Morgenstunden gethan hat. Am
Abende nach beendigter Arbeit wird eine
Gallone der angegebenen Tränke und
die Futterration genügen, um es gesund
und kräftig zu erhalten. Im Winter
muß diese Stundeneintheilung abgeän
dert werden. Dann müssen die Pferde
einen mäßigen Trunk und etwas Futter
erhalten, ehe sie zur Arbeit gehen. Au
ßerdem müssen sie ein oder zwei Mal in
der Woche eine warme Maische von
Weizenkleie oder in Ermangelung derer
eine kleine Ration gekochter Kartoffeln
erhalten, denen einige gekochte gelbe
Rüben zerkleinert, aber nicht zu Muß
zerstampft, hinzugefügt werden.
Pferde, die weit im Lande und von
der Seeküste entfernt gehalten werden,
müssen stets Zutritt zum Salz haben.
Dies läßt sich am zweckmäßigsten so
bewerkstelligen, daß ein Stück Steinsalz
in ihrem Bereiche liegt, das sie nach
Belieben belecken können. Pferde, die
in der Nähe der Seeküste sich aufhalten,
bedürfen des Salzes nicht. Sattel-
oder Geschirr-Drücke darf man nie mit
Salzbrühe waschen. Alle derartigen
Spuren sollten, wie oben bemerkt, mit
mäßig warmem Wasser gebadet werden;
das Arbeitsgeschirr muß sehr rein und
stets dem Körper gut anschließend ge
halten werden. Benütze nur besten Ha
fer und Heu und füttere mit Vorsicht,
dann wirst Du kein krankes Arbeits
pferd haben.
Lein- und Baumwollensamenmehl
Leinsaatöl wird jetzt nach einem neuen
Prozeß dadurch hergestellt, daß es mit
telst Benzin oder Naphta aus dem Sa
men gezogen wird. Nach der alten,
durch Druck zwischen zwei erhitzten Plat
ten bewerkstelligten Methode blieben
stets von 11 bis 14 Prozent Oel in den
Rückständen zurück. Da Leinsaatöl ab
führende Wirkungen hat, so lieferte die
alte Methode ein werthvolles Futter für
Mastvieh ; für Milchkühe aber war dies
Futter nicht zu empfehlen, da es die
Butter weiß, weich und schmierig mach
te ; ihr auch noch dazu einen widrigen
öligen Geschmack verlieh. Der neue
Prozeß liefert allerdings ein Produkt,
das nicht so vielen Einwendungen unter
worfen ist und sehr gut selbst in Milch,
wirthschaften verwendet werden kann;
indessen haben wir den Gebrauch dieses
Futtermittels gänzlich aufgegeben und
dafür Baumwollensamenmehl fubsti
tuirt.
Wenn Baumwollensamenmehl mäßig
gegeben wird, ist es ein sehr nützliches
Futter für Milchkühe. ES bewirkt keine
Abführung, sondern es neigt sich im
Gegentheil dahin, etwas Verstopfung
zu verursachen. Dadurch aber erhält
es gerade seinen hohen Werth für Kühe,
die auf der Weide gehen oder mit Kleie
gefüttert werden. Als es vor ungefähr
IS Jahren im Norden als Futter einge
führt wurde, kostete es SIS die Tonne,
was in Anbetracht seines Futterwerthes
ein sehr billiger Preis war. Seitdem
ist es sehr beliebt geworden und kostet
nahezu SSV die Tonne; doch selbst da
für ist eS billig zu nennen, da sein Fut
terwerth, mit dem deS Kleeheu «2V die
Tonne) verglichen, sich auf 546 die
Tonne beläuft. ES ist sehr reich an
stickstoffhaltigen Bestandtheilen und des
halb für Kühe gefährlich, wenn es ihnen
übermäßig gegeben wird. Die KZaum
wollenpslanze besitzt einige sehr kräftig
wirkende medizinische Eigenschaften.
Die Wurzeln erzeugen Abortionen und
der Samen hat unzweifelhaft etwas
von diesen Wirkungen ebenfalls erhal
ten. Das Mehl oder Schrot hat ent
schieden eine entzündliche Wirkung auf
die Milchdrüsen, weshalb es nur in
mäßigen Quantitäten verfüttert werden
sollte. Wir haben Versuche angestellt
mit täglichen Beigaben von je vier
Pfund bis auf ein Pfund herab. Zwei
Pfund mit dem doppelten Betrag an
Kleie und Maisschrot brachten die But
terproduklion einer Kuh auf zwei Pfund
täglich, wogegen die Fütterung von vier
Pfund mit ebenso viel Kleie und Mais
schrot nur kurze Zeit 1.83 Pfund Buttes
produzirte, worauf eine Euterentzünd
ung eintrat, nach deren Entfernung nie
ein Ertrag von einem Pfund erreicht
wurde. Da dasselbe Resultat oft bei
anderen Kühen in jener Molkerei eintrat
und die Fütterer nicht dahin gebracht
werden konnten, diese Futterbeigabe zu
beschränken, so wurde es ganz abge
schafft. Eine gut« Futterration wird
sein: ein Pfund Baumwollensamen
mehl, zwei Pfund Maisschrot und zwei
Psund Kleie. Da aber jede Ueber
schreitung dieses Maßes nachtheilig ist,
so scheint es gerathen, eine größere
Quantität von diesem Futter im Vor
aus zu mischen, so daß das angegebene
Verhältniß nie überschritten werden
kann. Dann aber giebt dies Futter der
Butter eine schöne Farbe, große Festig
keit, eine schöne wachsartige Bindung
und einen reichen nußähnlichen Wohl
geschmack. Diese letztere Thatsache
scheint die Annahme zu bestätigen, daß
die im Futter enthaltenen Oele in die
Milch übergehen, ohne erst von den
Verdauungsorganen zersetzt zu werden,
Sie werden dort nur erweicht und dann
den Milchorganen übergeben.
Da die Verdaulichkeit eines FutterS
den thatsächlichen Maßstab seines Wer
thes bildet, so muß doch der Molkerei
besitzer vor allen Dingen stets Versuche
hinsichtlich der Wirkung des FutterS auf
Quantität und Qualität des Molkerei
produkts anstellen. Uebrigens findet
bei den Thieren ein großer Unterschied
in Bezug auf ihre Vcrdauungskraft
statt. Manche Kühe werden ganz hüb
sche Vortheile aus dem ihnen gereichten
Futter Produziren, während dasselbe
Kutter bei anderen Thieren verwendet,
nur Verluste verursachen würde. Der
artige, die Existenzfähizkeit einer Mol
kerei bedingende Thatsachen können nur
durch wiederholte, genaue Versuche fest
gestellt werden.
Weizenkleie und Malzkeime.
Weizenkleie, wie alle Hülsen der
Getreidekörner, haben einen großen Fut
terwerth, sowohl wegen ihrer stickstoff
haltigen als wegen ihrer mineralischen
Bestandtheile. Als Abfälle in den
Brauereien und Stärkefabriken verdie
nen sie einer besonderen Erwähnung,
zumal sie in jüngster Zeit vielen An
feindungen ausgesetzt gewesen sind. Al
lerdings mögen Treber und die Glukose-
Abfälle aus den Stärkefabriken mitun
ter dem Vieh nachtheilig geworden sein;
dann aber trifft den Fütterer die Schuld,
daß er die Abfälle auf ungeeignete Weise
verwendet hat. Die feuchte», stickstoff
haltigen Abfälle gerathen bald in Gäh
rung und gehen dann in Fäulniß über ;
dies läßt sich leicht an dem schwefligen
Geruch erkennen, den die Masse von sich
ausströmt. Wird das Futter in dieser
Beschaffenheit bei Milchkühen verwen
det, so geht der üble Geruch in die
Milch und sogar in die Butter über.
Wenn diese Futtermittel aber frisch, d.
h. so lange sie noch angenehm riechen,
verfüttert werden, so läßt sich Nichts
gegen sie einwenden, vielmehr sind sie
sehr nahrhaft und bewirken namentlich
bei Kühen eine stärkere Milchergiebig
keit. Man kann diese Abfälle in einem
Silo den ganzen Winter über frisch
ausbewahren und würde in den meisten
Fällen schon ein festes Einstampfen in
luftdichte Kisten genügen.
Malzkeime sind die Wurzeln und
Sprossen der während des Malzens kei
menden Gerste. Der darin enthaltene
Stickstoff erscheint in der Form von Ei
weiß und Kleber, während die Kohlen
hydrate hauptsächlich als Zucker auftre
ten. Sie sind sehr reich an Eiweiß
stoffen und daher für die Milchproduk
tion sehr werthvoll. Sie werden bedeu
tend unter ihrem Futterwerthe verkauft,
und wirken ungemein auf einen reichli
cheren Milchfluß ; aber die Butter von
dieser Milch hat nicht mehr den vor
trefflichen süßen Geschmack, der die
Milch so auszeichnet. Das Futter giebt
der Milch einen großen Zuschuß von
Zucker und dieser säuert leicht und stark,
wenn sie nicht sehr kalt gehalten wird.
Der Marktpreis pro Tonne ist ungefähr
<B, während der Futterwerth über <26
ist. Wir verfütterten Malzkeime in der
Weife, daß sie 12 Stunden lang in
Wasser aufgeweicht und dann gleich
dicker Schlempe mit geschnittenem Heu
zusammen gemischt wurden, worauf die
ser Brei der Futterration hinzugethan
wurde. Das Süße in den Malzkeimen
bewirkt es. daß die Kühe sie in größeren
Quantitäten zu sich nehmen und deshalb
auch die Milchproduktion eine größere
ist, wie sie ohne die Verabreichung die
ses FutterS sein würde. Da die Keime
sehr leicht (der ganze Bushel wiegt nur
S Pfund) und trocken sind, so dehnen sie
sich im Wasser sehr aus, weshalb sie nur
vollständig aufgeweicht und nicht trocken
dem Vieh gegeben werden sollten, wid
rigenfalls sie den Thieren vielen Scha
den zufügen können.
Schont die Eidechse.
I Die Eidechse ist cm gefräßiges Raub
thier und äußerst nützlich, da sie nur
von Kerb- und Weichthieren, den Lar
ven, Raupen, Fliegen, Käfern, Wür
mern und Schnecken lebt und eine große
Menge dieser für Feld und Garten so
schädlichen Insekten vertilgt. Die Ei
dechse verdient ebenso geschont zu wer
den, wie die Kröte, welche anerkannt
die gröste Feindin des lästigen Ungezie
fers ist und in England von den Gärt
nern mit aller Sorgfalt und mit bestem
Erfolge für die Pflanzungen gehegt und
gepflegt wird.
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