Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 20, 1891, Page 5, Image 5

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Die Erholung.
Von Prof. Dr. H. Steinthal.
Das körperliche Leben besteht in einem
fortwährenden Verbrauch und Ersatz
der Kräfte. Stehen diese beiden im
Gleichgewicht, so erhält man sich ; über
wiegt der Verbrauch, so magert man
ab; überwiegt der Ersatz, so wächst
man in der Zeit des Wachsthums, und
später wird man stark, wie man zu sa
gen pflegt.—Der Ersatz aber, wenn er
auch den Verbrauch begleitet, hat den
Nachtheil, daß er sich nicht so schnell
vollzieht, wie der Verbrauch : daher be
darf er einer besonderen Zeit; das heißt:
giebt es Stunden, wo man viel Kraft
verbraucht, wenig ersetzt, so muß es, um
vas Gleichgewicht herzustellen. Stunden
geben, wo man wenig verbraucht, viel
ersetzt, wie es am meisten im Schlafe
geschieht, überhaupt in den Stunden
der Erholung.—Bei der Arbeit tritt
dann, wenn man das Mißverhältniß
zwischen Verbrauch und Ersatz der
Kräfte spürt, ein Gefühl der Ermüd
ung ein i wächst dieses Mißverhältniß,
so entsteht Ermattung, endlich Erkrank
ung. Dagegen gewährt die Arbeit mit
überschüssiger Kraft Behagen und Lust;
sobald aber alle Kraft, über die man
verfügen kann, ersetzt werden muß, hat
man das Gefühl der Anstrengung. Ar
beit mit genügender Kraft ist gesund;
denn wenn sie auch viel Kraft verwen
det, so ruft sie auch anderseits eiyen
kräftigen Ersatz herbei, der in der Ju
gendzeit ein Mehr an Kraft gewinnen
läßt, als man in der Arbeit geopfert
hat.
Darum ist auch Erholung eine Pflicht
des Menschen.
Indessen nicht alles, was die Pflicht
gebietet, gehört auch zum Lebenszweck.
Dies drückt ein altes Wort so aus:
man ißt und schläft, um zu leben ; aber
man lebt nicht, um zu essen und zu schla
fen und zu spielen.
Im Gegensatz hierzu sagt man wohl:
Arbeit ist Leben. Aber kann man wirk,
lich behaupten, Arbeit sei Lebenszweck?
Der Dieb, der Räuber arbeitet auch, in
seiner Weise; aber Unwillen der Le
bensmittel arbeitet er, den Lebenszweck
zerstört er. Die Arbeit in hilfreicher
Liebe gegen die Nebenmenschen, das ist
Lebenszweck.
Erste Pflicht der Sittlichkeit ist die:
seine sittliche Macht zu vergrößern und
zu erhöhen; und dies ist die einzige
Pflicht gegen sich selbst, die Mutter al-
les Guten und Edlen.
Und gerade mit dieser höchsten Pflicht
hängt die Erholung zusammen, soll sie
zusammenhängen, ihr soll sie dienen.—
Wenn sie das aber soll, wie muß sie
denn beschaffen sein, um dies zu können ?
Es giebt zwei Arten der Erholung,
sagen unsere Philosophen; die erste,
die niedere, ist die abspannende Erhol
ung.
Wie man die Saite eines Bogens,
einer Harfe spannt, so spannen wir un
sere Sehnen, unsere Nerven, die Fasern
tmseres Gehirns, machen sie straff und
stramm, so strengen wir uns an. Der
Arbeiter ist wie ein angespanntes Zug
thier ; wenn wir matt sind, spannen
wir uns ab und erholen uns. Weil wir
aber Menschen sind, so ist die Abspan
nung nicht sogleich mit dem Abbrechen
der Beschäftigung gegeben, sondern wir
suchen nun eine neue Beschäftigung,
aber eine abspannende. Schon der
Wechsel der Beschäftigung ist Erholung,
weil jede folgende Anspannung eine vor
ausgehende Abspannung bedingt. Man
wählt dann freilich auch nach der straf
fen Arbeit eine weniger strenge. Doch
muß endlich Schlaf oder ruhiges Liegen
das Ausspannen aller Muskeln zulas
sen.—Es ist mit der geistigen Arbeit
nicht anders: sie fordert angespannte
Aufmerksamkeit, Wechsel und endlich
Bewußtlosigkeit. Die meisten Arbeiten
sind ja auch gar nicht rein körperlich:
eigentlich sind sie alle, nur mehr oder
weniger, mit geistiger Thätigkeit ver
bunden. Zwischen der eigentlichen
schwereren oder leichteren Arbeit nun,
welche allemal auf die Gewinnung eines
praktischen Nutzens, auf die Herstellung
eines Werthes gerichtet ist, und anderer
seits dem völligen Nichtsthun, liegen die
abspannenden Erholungen in der Mitte.
Das Turnen und alle körperlichen
Spiele mögen einen ganz beträchtlichen
Aufwand an Kraft und nicht geringe
Aufmerksamkeit erfordern; dennoch ge
währen sie Erholung. Weshalb ? Weil
sie gegen die vorangegangene Arbeit
einen Wechsel bieten, und weil sie in
sich selbst einen Wechsel der Bewegun
gen sowohl körperlich wie geistig erfor
dern. Die nützliche Arbeit erfordert
meist andauernd fortgesetzte Bewegung
derselben Glieder, geistige Aufmerksam
keit, welche unverrückt auf denselben
Punkt geheftet ist; das Spiel bean
sprucht nach und mit einander die Thä
tigkeit aller Glieder in einem dem Bau
des Körpers angemessenen Wechsel, und
ebenso fordert es eine von einem Punkt
zum anderen übergleitende Besonnen
heit.
Mit der rein geistigen Thätigkeit ver
hält es sich genau ebenso: beim Rech»
nen des Mathematikers oder des Kauf
mannes, mag dieser ein vollzogenes oder
sich darbietendes oder spekulativ zu för
derndes Geschäft berechnen, immer bleibt
die Thätigkeit einförmig, wenn man
nicht den Wechsel der vier Spezies für
erfrischend halten will; und immer ist
der Sehpunkt des Bewußtseins auf die
selbe Stelle gerichtet. Hier wäre der
plötzliche Uebergang aus dem anstren
genden Geschäft in den erquickenden
Schlaf fehr erwünscht ; aber wie die
Erfahrung lehrt, ist er unmöglich. Also
zunächst abspannende Erholung durch,
wenn nicht körperliches, so durch geisti
ges Spiel! Unser Bewußtsein muß
losgerissen werden von der einen Vor
stellungsgruppe, an der es hängt; es
muß in eine leidliche Passivität, in eine
passive Bewegung versetzt werden, so
daß wir schauen, ohne mit dem Blick zu
suchen und ohne den Trieb, das Ge
schaute zu lenken (wie im Schauspiel);
so daß wir denken, ohne zu forschen und
ohne mathematisch Schlüsse zu ziehen,
zu kombiniren. zu spekuliren; daß wir
. über andere Objekte und andersartige
Aufgaben sinnen und unser Bewußtsein
in anderen Formen der Bewegung üben
(wie im Karten- oder Schachtspiel).
Das reine Zufallsspiel kann durch die
wunderliche Zufälligkeit unsere Erwar
tung fesseln und durch den Erfolg über
raschen ; die mit Zufall vermischten
Verstandsspiele können uns das Gefühl
der Erhebung über den Zufall gewäh
ren, indem wir denselben wie auch die
Karten fallen mögen, unserm Zweck
dienstbar machen.—lch kann hier nicht
alle Spiele aufzählen und verweise auf
Lazarus: „Die Reize des Spiels".
So erwähne ich schließlich nur noch die
gesellige Unterhaltung mit ihrer Ge
müthlichkeit und Heiterkeit, wo jeder
Theilnehmer giebt und nimmt, aber jede
Gabe theils nur eine Rückgabe, theils
nur durch Vernommenes hervorgerufen
ist—also passive Bewegung des Geistes.
Hiernach könnte es scheinen, als ob
die abspannende Erholung nur unmit
telbar zum Lebenszweck gehöre, daß sie,
wie sie auch der Zeit nach zwischen die
Stunde des Geschäftes und des Schla
fes nach dem Essen fällt, so auch that
sächlich nur den Uebergang von der Ar
beit zum Schlafe vermittelt. Doch
wollen wir, bevor wir unser Urtheil
feststellen, erst die andere Art der Er
holung betrachten.
Das ist die erhebende Erholung.
Diese Erholung erweitert unsere Sach»
und Menschenkenntnis schärft und klärt
und berichtigt unser Urlheil, und somit
auch unsere Selbstbeurtheilung, befestigt
die guten Vorsätze, kräftigt die Wil
lens-, erhöht die Thatkraft und lenkt sie
auf das Edle.
Nun wäre es aber unrichtig, von die
sen heilsamen Wirkungen der erheben
den Erholung in der abspannenden gar
nichts zu finden. Es wäre ja auch
schwer, beide Arten schneidend von ein
ander zu sondern. Sieht man aber,
wie sie in einander übergehen, so erkennt
man auch sogleich, daß der wesentliche
Unterschied auch hier nicht sowohl in den
Thätigkeiten liegt, als in der Gesinn
ung, mit welcher wir dieselbe üben.
Betrachten wir einige der beliebtesten
Erholungen. Da ist das Theater.
Gehört es zur abspannenden oder zur
erhebenden Art ? In ganz vorzüglicher
Lebhaftigkeit vermag dasselbe uns aus
der Enge unseres alltäglichen Gedan
kenkreises zu heben, unsere Anschauung
in eine freiere Welt zu versetzen, wo
zwar der Mechanismus des Lebens kein
anderer ist, als der uns wohl bekannte,
wo aber die Liebe größer und die Ge»
rechtigkeit strenger ist, und Ursache und
Wirkung klarer vorliegen, wo man nich»
nur den Stundenzeiger, sondern auch
das Getriebe der Räder im Gehäuse
sieht. In solches Schauspiel geh, wer
ther Leser, dort wirst Du erhebende Er
holung finden, dort ist das Spiel, das
Schiller als höchsten Ernst anerkannt
hat, dort siehst Du den Schein, den je
ner Dichter-Denker als höchste Wirklich
keit hingestellt hat; aber geh nicht in
solches Schauspiel, wo es blos schöne
Bilder in reicher Abwechslung giebt und
wo vielleicht Deine Sinnlichkeit gereizt
wird, kurz, wo Du, um Dich abzuspan
nen, auch von Deiner sittlichen Höhe
hinabsteigen mußt.
Nun die gesellige Unterhaltung.
Hür's Erste rathe ich, suche die Unter-
Haltung m Deiner Familie mit Weib
md Kind und unter Freunden. Es be
half nicht der sogenannten hohen Ge
zanken, nicht des Fluges in ätherische
liegionen; aber Du bildest Dir mit
zen Deinen ein Urtheil über die alltäg
lichen Ereignisse, über ihre Ursachen
lind Wirkungen und ihren sittlichen
Werth; Du bemerkst, wie dort Glück,
Lerstand und Güte sich einen; dort
hingegen sei es die Güte, sei es das
Alück fehlt; Du siehst, wie unbestän
dig und berechenbar das Geschick der
Menschen ist, wie relativ aber das ist,
was man Glück nennt, wie glücklich
>nan bei ungünstigem Geschick leben
kann und umgekehrt. Nicht jeder Glanz
ist Glück, und echtes Glück glänzt nicht.
So zieht die Weisheit, die auf den Gas
sen predigt, in dein Heim ein, und du
wandelst den gesammten Bildungs- und
Lebenskreis, in dem du dich mit den
Deinigen bewegst, in ein Schauspiel
lim, in eine moralische Anstalt. —Aber
versinke nicht in Klatsch!
Weder ist man zu solcher Unterhalt
ung immer gestimmt, noch auch bietet
sich immer der genügende Stoff. Wenn
du jemals über Langweile geklagt oder
solche befürchtet hast, hier kenne ich ein
vortreffliches Mittel Bücher lesen.
Du mußt aus der Welt-Literatur hun
dert Bücher haben; je nach deiner
Stimmung greifst du eines heraus.
Außer den hundert Klassikern der gan
zen Welt, wie viele cinpsehlenswerthe
Bücher giebt es noch! Romane, Dra
men, Reisebeschreibungen, sie bieten die
Bilder der Natur und des Menschenle
bens in weiten und fernen Kreisen,
durchwirkt mit aufklärenden und erheb
enden Gedanken. Populär naturwis
senschaftliche Werke enthalten theils
Geheimnisse der Schöpfung in ihrer nie
völlig zu ergründenden Weisheit, theils
belehren sie über die Macht, welche der
Mensch durch seine immer tiefer eindrin
gende, nie abschließende Erkenntniß über
die Kräfte und Dinge der Natur - ge
winnt. Geschichtswerke zeigen, wie es
zu den Zeiten unserer Väter war, und
wie wir das geworden, was wir sind.
Und hörst du nicht gern zu, wenn dir
der Greis von deinen verstorbenen El
tern und Großeltern erzählt? was sie
gelitten, wie sie gekämpft, wie sie ihr
Geschick, in eignen Worten dargestellt,
beurtheilt haben, wie sie es zum Gedicht
oder zum Gedankensystem gestaltet ha
ben? Das Alles kannst du zu lesen
bekommen, kannst es mit Weib und
Kindern lesen, besprechen, mit heutigen
Dichtern und Denkern vergleichen.
Dann wird dein Herd ein traulicher !
Ich habe mich in Deinem traulichen
Kreise so fest niedergelassen, daß ich den
Lebenszweck ganz aus den Augen ver
loren zu haben scheine. Doch Dir wird
es nicht so scheinen; Du fühlst oder
siehst, wie das zusammenhängt. De,
größte Theil Deiner Beschäftigung ge
hört ja der Gewinnung der Lebens-
Mittel ; in dieser erhebenden Erholung
stärkst Du Dich für den Lebenszweck.
Es ist überall mit dem Geiste ähnlich
wie mit dem Körper; jener wie dieser
soll gesund und schön sein. Ja, volle
Gesundheit, allseitige angemessene Ent
wicklung aller Glieder und Kräfte,
welche nirgends eine Ueberfülle zeigt,
also harmonische Entwickelung aller
Theile des Körpers wird selbst auch
schön sein. Der Handwerker, der bei
seiner Thätigkeit nur die Arme oder nur
die Beine entwickelt, hat keinen schönen
Körper. Genau so, wer Kräfte des
Geistes einseitig in den Dienst nimmt,
die eine Kraft vorzugsweise entwickelt,
die andere verkümmern läßt, wird gei
stig unharmonisch, unschön. Der Le
benszweck aber erfordert Harmonie aller
Kräfte. Darum vereint die erhebende,
alle Kräfte des Geistes umfassende, das
Bewußtsein von der Aufgabe des Men
schen erweiternde und aufklärende Erho
lung unmittelbar den Lebenszweck, wäh
rend die Arbeit den Geist verengt und
verkümmern läßt. Sicherlich nennst du
jede Thätigkeit, die du dem Gefammt«
wohl und der Liebe zum Nächsten wid
mest, deine erhebende Erholung.
Nun verstehst Du das merkwürdige
Wort „Dich erholen." In der Arbeit
um das alltägliche Brod und das all»
tägliche Bedürfniß verlierst Du Dich
ganz oder theilweise; in der Erholung
gewinnst Du Dich zurück in Deiner
Ganzheit wo möglich und in der vollen
Schönheit geistiger Gesundheit. Dort
bist Du nur ein Werkzeug zur Herbei,
fchaffung von Mitteln; hier lebst Du
Dir selbst als Zweck. Du vervollkomm
nest Dich, indem Du Deine tugendhafte
Gesinnung, Deine sittliche Persönlich
keit stärkst.
ZeitungS-GeseH«.
Zeitungen betreffend, die durch die Post ver
sandt werden, Hai d«S Vrr. Staaten Gericht
folgende Entscheidungen gegeben:
setzung des Abonnements wünschen.
S. Bestellen Abonnenten eine Zeitung ab,
so kann der Herausgeber dieselbe welter senden,
bis alle Rückstände bezahlt sind.
3. Wenn Abonnenten es versäumen »der
sich weigern, die Zeitung «on dem Postamt ab
zuholen, an welches sie adressirt ist, so sind sie
verantwortlich, bi« ihre Rechnung bezahlt und
die Zeitung abbestellt ist.
»erziehen, ohne den Herausgeber zu benachrich
tigen, und die Zeitung wird weiter dahin ge
sandt, so sind sie für den »ollen Betrag v«r
antworllich.
5. Die Gerichte haben entschieden, daß die
Weigerung, eine bestellte Zeitung ron der Post
abzuholen, ein Beweis de« »ersuchten Betrug«
und strafbar ist.
e« ihre nach Ablauf der Zeit Nachricht
zu geben, daß sie die Zusendung nicht ferner
wünschen; andernfalls kann der Herausgeber
die Zeitung weiter senden und der Abonnent ist
haftbar, bis er schriftlich da« Blatt abbestellt
und alle Rückstände bezahlt find.
7. Dir neuest«» Postgesexe »erfügen, »aß
ein Herau«geber irgend Jemanden wegen Be
trug« belangen kann, der eine Zeiiung hält
und die Zahlung verweigert. Unter diesem
Gesetz kann ein Mann, der eine Zeiiung län
gere Zeit annimmt, ohne dafür zu bezahlen,
und dann den Herausgeber durch den Postmei
ster benachrichtigen laßt, daß sie zurückgewiesen
(rütuse»!) sei, verhaftet und bestraft «erden in
derselben Weise, wie wegen Diebstahl«.
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Die beflen Waaren zu den
niedrigsten Preisen.
Die große Nachfrage für die populäre
„Punch" Cigarre
Allerlei.
' Der Ehrenhumpen, den die deut,
schen Studenten dem Fürsten Bismarck
als Geschenk zugedacht haben, ist dem
Exkanzler in Kissingen durch eine studen
tische Deputation, in deren Gefolge sich
Hunderte von Kommilitionen befanden,
feierlich übergeben worden. Die Auf
fahrt der Studenten in einer Reihe von
festlich geschmückten Karossen machte ei
nen imposanten Eindruck. Der Alt
reichskanzler dankte seinen Gästen und
ermahnte sie, der Größe des Vaterlan
des stets eingedenk zu fein und den
Reichsgedanken hochzuhalten. Er schloß
seine Ansprache mit einem Hoch auf den
Kaiser, in welches die Studenten kräf
tig einstimmten. Nach dem Frühstück
verließen die Studenten ihren Gastge
ber, um ihn Abends bei einem Festcom
mers wieder in ihrer Mitte zu schen
und seinen Worten zu lauschen. Den
Beschluß der Festlichkeit bildete eine
Gala-Vorstellung im Theater, an die
sich eine Tanzunterhaltung schloß.
Die alarmirenden Gerüchte über
das Befinden des Kaisers sind offiziös
dementirt worden. Es wird behauptet,
daß die Gerüchte durch Börsenspekulan
ten zum Zwecke der Herabdrückung der
Course in Umlauf gesetzt worden sind.
Die Kieler Zeitung sagt, daß der Kaiser
>m Stande ist, umherzugehen und ohne
Hilfe Treppe auf. und abzugehen.
Be» dem großen internationalen
Preissingen, das von dem Männer,
gesangverein von Wiesbaden veranstal
tet worden war, hat sich der Kölner
Liederkranz den ersten Preis, die von
dem deutschen Kaiser gestiftete goldene
Medaille im Werthe von 3000 Mark
erfungen. Auch die kleinere Kaiserme
daille im Werthe von 2000 Mark hat
der Kölner Verein heimgeführt. Die
vereinigten Gesangvereine von Berviers
in Belgien und der Neeb'sche Männer,
chor, Frankfurt, erhielten zweite Preise,
Medaillen im Werthe von 1500 Mark.
Die Grundsteinlegung zum Kaiser
Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser
ist am ij. August im Beisein einer nach
Tausenden zählenden Menschenmenge,
meistens Studenten, vollzogen worden.
Das dem Thurm auf dem Kyffhäuser
einzufügende Reiterstandbild Kaiser
Wilhelms I. wird vom Pferdehuf bis
zur Scheitelhöhe 7 Meter messen und
ILO,(XX) Mark kosten. Die Gefammt«
kosten des Denkmals werden sich auf
700,000 Mark belaufen.
Aus Eberswalde wird die totale
Einäscherung der Zietemann'schen Zuk
kersabrik gemeldet. Der Brand griff
mit solch rasender Schnelligkeit um sich,
daß mehrere Personen, welche in dem
Gebäude wohnen, in Lebensgefahr
schwebten. Nur mit knapper Noth
konnten die Leute das nackte Leben ret
ten; ein Kind starb an den Folgen der
Aufregung und der Angst. Durch den
Brand werden zahlreiche arme Arbeiter
brotlos.
Herr Liebknecht hat in Berlin
sechs Schulen zur Fortbildung sozialisti
scher Arbeiter eröffnet. Viertausend
Anmeldungen haben bereits stattgefun
den. Allein die Räumlichkeiten sind
vorläufig nur für Tausend Personen
berechnet.
Wie die Berliner „Vossische Zei
tung" meldet, halte der verstorbene Ge
neralfeldmarschall Graf Moltke kurz
vor seinem Tode Pläne für die Befesti
gung der Maas bei ihrem Eintritt in
die Rheinprovinz entworfen.
Die königlichen Waffenfabriken
in Spandau haben plötzlich ihre Thä
tigkeit wieder aufgenommen. Erst vor
ganz kurzer Zeit waren Hunderte von
Arbeitern entlassen worden und der Be
trieb lag nahezu brach, nun wurden die
meisten Arbeiter wieder eingestellt und
der Betrieb in voller Ausdehnung wie
der aufgenommen.
In Offenbach in Hessen-Darm
stadt hat der Bankier Neubecher mit
zwei Millionen Mark Verbindlichkeiten
Bankerott gemacht. Die Firma besaß
das unbegrenzteste Vertrauen und das
Fallissement derselben hat in ganz Hes
sen auf das Geschäft ähmend einge
wirkt.
In Wickendorf bei Schweidnitz
wurden während eines Kinderfestes
zwei Kinder vom Blitz erschlagen. ES
entstand ein Panik und viele Kinder
wurden im Gedränge verletzt.
Von Berlin sind Telegraphenbe
amte nach Deutsch-Ostasrika abgereist,
um dort ein Telegraphensystem einzu
richten.
Wie die Dortmunder Handels
kammer in ihrem soeben veröffentlichten
Jahresbericht mittheilt, muß die rhei
nisch.westfälische Eisenindustrie jede
Betheiligung an der Ausstellung in
Chicago ablehnen, da die dadurch er
wachsenden Unkosten den etwaigen Nu
tzen ganz erheblich übersteigen würden.
Es heißt in dem Bericht weiter, falls
man diese Industrie auf der Ausstellung
vertreten zu sehen wünsche, so müsse die
Regierung für die Kosten aufkommen.
Ein trauriger Unfall, der fünf
Personen da« Leben gekostet hat, wird
aus Danzig berichtet. Bei der Nuck
fahrt von der Küste nach dem Aviso
„Ziethen" schlug der Nachen um und
die Insassen stürzten ins Meer. Der
Kapitän, ein Lieutenant, der SchiffSarzt
und zwei Matrosen sind ertrunken.
Die Arbeiten an der Linie für die
elektrische Kraftübertragung von Lauf
fen am Neckar nach Frankfurt a. M.
nähern sich ihrem Ende. Eine Reihe
von Arbeiterkolonnen sind unter Lei
tung von Beamten der Reichspost und
der württembergischen Telegraphenver
waltung mit der Aufstellung der Stan
gen, Befestigung der Isolatoren und
Spannung der Leitungsdrähte beschäf
tigt. Die gefammte Linienanlage, so
wie die zum Betriebe derselben erforder
lichen Maschinen werden schon nächster
Tage fertig sein.
Orutk-Arbeiten jeder Art in de,
„Wochenblatt" Office.
s