Sin- Kind dos Meeres. Roma» von Dil»,« xüidtze. (2. Fortsetzung.) ?llis dem Schreibtisch fand sich^allcr tcnfaß erinnerte an die stimmung desselben. Die eine Hälfte beS veder überzogenen war ausdrückte. Selbst beschäftigte er sich den gan zen Tag mit allerlei unnützen öNei abgetra gcnen, schmutzigen Schlafrock gar sehr behaglich, und so angenehm es an und für sich war, zu Tische gerufen zu werde», kostete die Nothwendigkeit, vorerst Toilette machen zu müssen, wie handeln; das war ne Wasser machte sie schläsrig und die neuen Verhältnisse wirkten lähmend. Gnädigen - jede äußere Spur ihres verflossenen Lebens war völlig verwischt! Wie angenehm, sich in die weißen Beilen sinken zu lassen, die Wärme des Bades in allen Gliedern nachempfindend. Ein Gefühl des Wohlbehagens durch strömte sie, sie blickte sich um und dachte erst jetzt daran, wie entsetzlich sein alles sei wie verschieden von zu Hause! Zu Hause! Es war, als müsse sie bei dem bloßen Gedanken vor Schmerz und S-Hnsucht laut aufschreien, aber sie hatte ein Gefühl, als dürste sie nie mehr wagen, ihren eigenen Gedanken nachzu gehen. geworden, tagaus, tagein so allein dazu! sitzen, den:: ~Adani>?''on konnte »ich? in Rechnung ,-.cht werden, " und lange war sie tnrei:f le,'>-, 5: gewesen, sich irgeno Gcse >i z» oerschanen. In iarem war entsetz heiiatli.i, als man sie bereits den „spä ten Mädchen" zuzählte. Sie zog als Herein wo sie verknüpft- sie die Lieb« zu einem «vohlbesetzlcn Tisch. Nach Verlauf einer Woche war Ole> rin d-S Dorfes unter der besonderen Aufsicht der Gnädigen angefertigt. Das Haar durfte ihr nicht mehr über den Rücken herabhängen, sondern wnrde zu einem dicken Zopf gesammelt, ans dem hie und da widerspenstige Zött eichen her austraten, aber des Stirnhaares war et nicht möglich Herr zu werden Trotz Nnivtndung von Wasjer, Quitlen- „Jch will keinen anderen Vater!" rief das Kind bebend vor Wuth, „und eine Mutler habe ich! Ich will nach Hause wisse», wie sie behandelt werden mußten. Ein seltsam befriedigtes Lächeln glitt für einen Augenblick über ihre Züge frei zu bewegen. Eiumal üoerraschie man sie, wie sie barfüßig im Hinterhof herumtanzte, naß und beschmutzt nach Der Zopf hatte sich gelöst, Stiefel und Slrümpfe lagen voll Schlamm neben dem Holzstoß, wo sie sich a»sge »hrenzerreißenden EhoruS an. Der Patron kehrte in demselben Augenblick zurück von feiner Jnspek „Hni, hm! ist die schön!" mnrmelte er. „Wenn nur Ma rita dies nicht sieht, dann geht's nimmer guN» , s d - Mägle kamen in herbeigc stürzt, in der Meinung, der Fuchs habe sich in den Hühnerhos hinciu izi'schliche». Sie wurde auf frischer That ertappt entschuldigen. H i Der Patron suchte sein- Gattin zu bcsänslige» dadurch, daß er sie darauf aufmerksam machte, wie gut dieser An zug dem Kinde stand, aber das inachte die Sache n»r noch schlimmer. haften Gemüthsart verlocke» ließ, nie der über die Stränge zu schlagen. Bald stellt« sich der Winter ein, un beschreibliche Eintönigkeit, Dunkelheit, gewaltige Kaminfeuer und kräftige Mahlzeiten mit sich bringend. Oleandra lernte lesen und Buntsiicke. rei anfertige», aber beides ging nur langsam und mühsam von der Hand es wurde ihr immer so schwer, still zu sitzen und ihre Gedanken aus einen be stimmten Gegenstand zu richten. Bisweilen wollte ihr das Her; schier brechen vor Sehnsucht nach dem Meere, der Heimath und dem früheren Leben; aber wozu davon rescn sie hatte es gegessen. s der hinter verrann in dumpfer Trüb seligkeit. Als der Frühling kam, wurde Olean- gcräuichloS auf und kleidete sich ohne Hülse au, um zu rechter Zeit fertig zu und erhob sich, auf den einen Ellenbogne gestützt. Oteandra antwortete nicht. und den Kulter segelsertig machen. „Wie lange wirst Tu fort bleiben?" fragte die Gnädige. Sic wollte es nicht fragte sie. Er sah sie bestürzt an. „Du!? Wer si ß üd ch ' sh t dabei. Der älteste der Brüder der Gnädigen war Landkrämer in der Nähe eines Der Patron hatte Geld zum Ankauf wollte nicht gehe», Strebsamkeit lag nicht im Blute der Stälskölds. Die Söhne stndirte», dsnn -S sollte waren ungewöhnlich schön, und die ari stokratische Art uud Weise, in der er sich ihrer bediente, gewann ihm das Herz der „Ein echter StälSköld," dachte sie, »ls sie ihn bei Tisch die drei Fing-r der >erie „Er ist ein Edelmann, Du ver gehst ihn nicht. Sie konnte sich an ihm nicht satt sehen »lt, groß, kräftig und von starkem Glie« derbau, mit frischer Gesichtsfarbe und dunklen, lebhaften Allgen. Das Gesicht war breit, und die Stirn niedrig; aber das scharf markirte, edel geschnitten« Prosil und das volle schwarzglänzend« Paradepserde geben." „Ich habe kein- Lust, solche zu halten." er hatte Alles, was StälSköld hieß, herz lich satt. „Will er bleiben, muß er sich nützlich machen, sag- ich »och einmal. Mag ei M ' Gedächtniß und gab sich manchmal das Ansehen, als habe er selbst Alles mit erlebt. In begeisterten Worten sprach Als sie fünfzehn Jahre alt war, führ (Fortsetzung folgt.) 5 Ei« " Professor Mein, Lehrer am Fried» ! rich-Wtlhelm-Gymnasium zu Berlin, ' war ein Original. Ein trefflicher Leh» ' rer, nicht ein Mann der Lehr- und Hand« - bücher, gab er in freier Form de» Schülern das, was sein persönliche» ' Eigenthum war. Seine Kritik der deut- fchen Aufsätze mit felbstgewäliliem ' Thema in Prima war ein förmliches Fegefeuer, aber stets gerecht und äußerst ' lehrreich. Ausregend waren auch die ' Deklamationsstunden. Wenn Axen ' zufrieden war, dann unterdach er nach > der ersten Strophe und wies die feinsten Nuancen für den Bortrag nach. Wenn ! er Einen ausdeklamiren ließ, dann war l die ganze Klasse fieberhaft gespannt ! auf den Abputzer, der sicher in Aussicht > stand. So hatte einmal Einer sehr wild gestikulirt, Axem sagte zum l Schluß Folgendes: „Wenn Sie einmal das Lied vom i braven Manu deklamiren, dann würden > Sie es wohl so machen: Hoch klingt sas Lied vom braven Mann (hier warf er beide Arme wild in die Höhe) Wie Orgelton (hier ahmte er das Or gelfpiel mit Händen und Füßen zugleich nach) « Und Glockenllang (hier ahmte er mit beiden Händen das Ziehen einer Glücke nach). So! Sie können sich aus Ihren Platz setzen." Wenn wir sagen: er wankte vernich tet auf feinen Platz, so sagen wir sehr wenig. Ein Anderer hatte sich diesen Rüssel in Bezug aus die Gestikulationen hinter die Ohren geschrieben. Er wollte die Eharybdis vermeiden, aber der Arme stürzte schmählich in die Scylla. Er stand still wie ein Standbild und dielt zur Sicherheit gar die Hände auf dem Rücken. Mein sagte: „Die Hände so auf dem Rücken zu halten, soll sür schwachbrüstige Menschen bei Spazier gängen sehr gesund sein." Das war seine K ritik.—ln Untertertia gab Urem Mathematik. Bor der Lehrstunde muß ten Staffelei und Tafel ausgestellt wer den. Nun ward einmal in der Zwi schenpause eine gewaltige Schlacht ge schlagen und das von den „Alten" be setzte, srei dastehende Katheder von den „Füchsen" gestürmt. Dazu trug eine Zahl der Schüler Tafel und Staffelei wie Sturmböcke gegen das Katheder. Es läutet, Mein tritt ein; in demsel ben Augenblick stürzen Angreifer und Vertheidiger ringend mit einander von dem Katheder herab, die inzwischen ausgestellte Staffelei mit der großen, an den Ecken mit Eisen beschlagenen Tafel stürzt gleichfalls um, mitten unter die Schüler, Mein steht zitternd da. Ein Augenblick banger Besorgniß, wie viel» von der umstürzenden Tafel verwundet, vielleicht schwer verletzt sind. Alle stehen unversehrt wieder aus. Keinem ist etwas geschehen, doch wagte auch Keiner zu athmen. Endlich bricht Mein das Schweigen mit den Worten: „Da sieyt man es, daß der Mensch in der Jugend einen rettenden Engel um sich hat." Und dann ordnete er an. daß die bei den stärksten Schüler die Tasej regel mäßig auszustellen hätten. Der Ueber mulh der Schüler hat wohl dies» Beiden später als „rettende Engel" bezeichnet, aber tief war es doch Allen durch die Seele gegangen, daß AxemS erstes Wort ein Wort der sreudlgen Er letzt hatte. In Overprima wurde Thucytides gelesen. Mems philologische Gründ» lichkeit quälte die Klasse weidlich mit den Partikeln. Tie Glocke hatte den Schluß der Stunde längst angegeben. Mem war immer noch nicht mit seinen Partikeln fertig. Endlich rassle er seine Zetielchen zusammen.stieg vom Katheder und verließ die Klasse. Da öffnet sich noch einmal die Thür, Mcm steckt nur den Kops durch die Spalte und ruft in liomoios auf gleiche Weise!" Das hatte er vergessen, und das ließ ihm keine Ruhe, er mußte umkehren und es Absonderlichen der Eindruck peinlichster Gewissenhaftigkeit. Die Krone aller Lehrstünden war der deutsche Unter richt. rechien Armes; da, im Augenblick l öch ster Begeisterung bebt sich auch der linke Fuß und ruht endlich aus der Kante des OsenS. Äbir wenn er so las, dann hob und trug er die ganze Klasse mit hin auf in die idealen.yohen. Vergaloppirt. „... Nicht walir, lieber Emil. Du tieirathest mich doch hoffentlich nur aus Liebe?. > , Es Nebensache!" Beruhigend Mutter: „Wie. der Herr Ll.uieuant war de» gan-en Vornillt'g lner? Ich batte Dir doch verboten, >n:t Herren a'üein im Ziininer zu sein!" Tochter: .Es war;a auch nur einv, Mama!" Das snkkrit '.srriklo. Klnd: „Du Mama, geh! denn unsere Köchin, die Marie, noch die Schule-" Mama: „Nein, aber wie fällt D:r denn so etwas ein ?" »''id: „Weil Papa ihr gestern, wie er sie geküßt hat, gesa.zt Hai: „Ader, Mari", nicht aus der «chule schwatze»."
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