Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 04, 1891, Page 4, Image 4

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    4
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2,«««,«««
Norddeutscher Lloyd
sicher und qut üb,r da« Merr befördert worden.
Scknelldampferfahrt!
«urze Seereise
zwischen
Bremen und New Bor?.
Spree, Havel, Lahm. Trave,
Saale, Aller, «ider, «m«,
Werra, Fulda. «Ibe, Kai»
ser Wilhelm, n.
Sinnabend», Dienstags und Mitt
»«ch» »»» Bremen.
E>n»«»e«d», Dienstag» »od Mltt
»,ch» v«n «ew U«rk.
Siemen ist sehr bequem sür «eisende gele
gen. und von Bremen au« kann man in sehr
kurzer Zeit sämmtliche Städte Deutschland».
Oesterreich« und der Schweiz erreichen. Die
Schnelldampfer de« Rorddeutfchen Lloyd find
mit brsonderer Berücksichtigung der Zwischen
deck«- und zweiter tajüte Passagiere gebaut,
haben hohe Berdecke, vorzügliche «entilation
und eine autgezeichnete Verpflegung.
Oekichs^Co.^r-^r7
Eine »orzngliche Gelezenheit
nka biete/die bewährte und beliebte Baltimore
Linie de«
Norddeutschen Lloyd,
Die rühmlichst bekannten, sowie die neuen
und erprobte» VtXX) lon« großen Postdainpfer
dieser Linie fahren regelmäßig wöchenllich
zwischen
Baltimore und Bremen
bireet,
und nehmen Paffagiere zu sehr billigen Prei
sen. «Ute Berpflegung I Größtmöglichste
Sicherheit. Dolmetscher begleiten die Ein
wanderer aus der Reise nach dem Westen.
Bi« ltnde IVL3 wurde» mit Lloyd Dampfern
1,885,513 Passagiere
gute« Zeugniß für die Beliebtheit dieser Linie.
Weitere Autkunft ertheilen:
A. Schumacher äe Ca., Gen'l Agenten,
Zio, b Süd Gay Straße. Baltimore. Md.,
»« Maatt.
U»i»l. »eliische
DÄsch'ffe.
«trev» Vo^»<n»»f»r»Schn,>ltch
New York «nd Antwerpen,
Philadelphia und Antwerpen.
I »«ptt» »di liuwiirlil ü Sat»t« »« u.»«».
»rrorNo».r>-ec>« »u r-du»ir!en Vrriwi.
«u sehr müßt,«« Pi«N«n.
xxr»» VIISS? ck SONS,
« «rce». «r» Hort.
Scranton Wochenblatt,
«rscheint jeden Donnerstag Morgen.
Office: SN Lackawanna Avenue.
Subskription PS 00 jährlich
Aach Deutschland, portofrei SSO „
Die große Abonnentenzahl de« „Wochen
blatt" mach» e« »um besten ««»etgenblat» t«
»Srdllchen Penns,l»anien.
Wvchen-Stundfchau.
Die allgemeine Spannung, mit der
man der Jagd des Bundeskreuzers
„Charleston" auf das chilenisch« R«b«l
-lrnschiff „Jtata" gefolgt war, hat sich
«ndlich gelöst. Die „Jtata" ist ent
wischt, die „Charleston" im Hafen von
Callao, Peru, angekommen, ohne die
„Jtata" getroffen zu haben, und der
chilenifcheßib«llenkreuzer„Esmeralda",
w«lcher die „Jtata" beschützen sollte,
hat im neutralen mexikanischen Hasen
„Acapulco" unbehelligt Kohlen einge
nommen und ist sogar mit militärischen
Ehren begrüßt worden. Staats-Sek
retär Blaine ist noch immer leidend.
Zur Verfolgung ausländischer Rob
benpiraten sind die Bundeskreuzer
„Rush" und „Bear" nach dem Be
ringsmeer abgesegelt. Doch scheinen
die Differenzen mit England in dieser
Angelegenheit sich klären zu wollen, da
aus London gemeldet wird, daß die
englische Regierung eine Schonzeit für
Pelzrobben einführen will.
Das italienische Grünbuch über die
diplomatischen Verhandlungen betreffs
des New Orleanser Lynchgerichtes ent
hält kaum etwas Neues, nur kann man
daraus ersehen, daß Staatssekretär
Blaine gleich von Ansang an dem Ge
sandten Fava bemerklich machte, die
Verfassung der Ver. Staaten verbiete
der Bundesregierung jede Einmischung
in die inneren Angelegenheiten und Ju
stiz de« Staates Louisiana.
In der inneren Politik erscheint die
Erklärung der Farmerallianz von Ohio
bemerkenswerth, welche sich in ihrer
Platform gegen den Anschluß an die
Volkspartei und für Prohibition aus
gesprochen hat.
Eine wichtige Entscheidung hat das
Oberbundesgericht üher die Frage ab
gegeben, ob da« vom letzten Congreffe
angenommene Wilson'sche Gesetz betref
fend die Originalgebinde von Spirituo
sen auf die vor seiner Einführung an
genommenen Prohibitionsgefetze der
Einzelstaaten Anwendung finde, d. h.
ob letztere hinfällig sind und die Prohi
bitionSstaaten neue Gesetze erlassen
müssen, um den Handel mit Spirituosen
in Originalgebinden zu verbieten. Das
Oberbundesgericht hat die Particular
gesetze für giltig erklärt.
Das Weltausstellungs - Comite ist
wieder in Geldnoth. Noch fünf Mil
lionen Dollars braucht man zur Her
stellung der Gebäude, und will die
Hälfte durch freiwillige Beiträge in
Chicago selbst aufbringen.
Wenig befriedigend sind die Verhält
nisse auf dem Geldmarkt, sowie in Han
del und Verkehr. Der Bankerott der
Schwindelbank „National Keystone" in
Philadelphia, deren gaunerischer Direk
tor Marsh flüchtig geworden und sich
versteckt hält, hat einen Skandal in der
sonst als musterhaft angepriesenen Fi
nanzverwaltung der Stadt Philadelphia
aufgedeckt. Der Schatzmeister Bards
ley hat städtische Gelder gegen hohe
Provision jener Bank als „Depot"
überlassen, diese hat die Gelder—zum
Theil auf BardSleys Conto—verfpeku
lirt und die als Sicherheit von ihr ge
gebenen Aktien im angeblichen Werthe
von 54<X),00V sind keinen Cent werth.
Bardsley ist abgesetzt und angeklagt
worden. Bedeutende Bankerotte haben
große Bestürzung in der Handelswelt
hervorgerufen. Mit S3,OOO,(XX> Pas
siven sallirte die Davis Shoe Co. i»
Boston, mit <I,VOO,<XX) die dortige
Schuhfabrik von Potter, White t Bai
ley, während der Direktor Wm. Vilas
Hill von der Hill Shoe Co. in Mem
phis, Tenn., aus Verzweiflung über den
finanziellen Ruin seiner Fabrik Selbst
mord beging.
Wenig Ehre kann Kansas mit seinem
Richterstande einlegen, nachdem das vor
dem dortigen Senat schwebende, auf
Ausstoßung gerichtete Verfahren gegen
Richter Bottin in Topeka wegen gröb
licher Vergehen in und außer dem Amte
„wegen Mangels an Beweisen" nieder
geschlagen worden ist.
AuS Britifch-Nordamerika kommt die
Nachricht, daß der bejahrte Premiermi
nister von Canada, Sir John Mac
donald, schwer erkrankt ist, und daß die
Bewohner der Hafenstadt St. Johns in
Neufundland sich der Weisung des Gou
verneurs, den Geburtstag Ihrer Briti
schen Majestät, Königin Victoria, zu
feiern, gewaltthätig widersetzt haben.
Unter verheerenden Naturereignissen
ist das Wüthen eines Hagelsturmes zu
erwähnen, welcher über einen Theil von
Ohio und Indiana dahinzog und na
mentlich bei Muncie, Hartford und Wa
pakoneta arge Verwüstungen an Häu
sern und Saaten anrichtete, ohne jedoch
Menschenleben zu gefährden. Von hef
tigem Sturm wurde die englische Barke
„Virbilia" unweit Norfolk, Va>, an die
Küste getrieben.
Ein eigenthümlicher Unfall wurde
durch das massenhafte Auftreten des
Heerwurms bei Mankata, Minn., ver
ursacht. dessen Raupen die Bahngeleise
bedeckten und Züge der Milwaukee Bahn
zum Stillstand brachten. Schwere
Kesselexplosionen ereigneten sich in
Frankfort, Ind., und in Zolumbus, O.
Dort wurde dadurch in Kramers Säge
mühle der Heizer Hull getödtet und drei
Mann schwer verletzt, während hier der
Heizer Montgomery getödtet wurde und
mehrere Personen schwere Brandwun
den davontrugen.
Der Flecken Birmingham bei Ober
lin, 0., wurde durch eine Feuersbrunst
gänzlich eingeäschert.
DaS Verbrechenskapitel ist diesmal
besonders reichhaltig. Gegen Bahn-
räuker scheint man jetzt energisch vor
zugehen. Denn nicht nur wurden acht
Räuber, welche bei Ashtabula, Pa.,
einen Zug der Lake Shore Bahn über
fallen wollten, nach hartem Kampfe,
wodurch die Schaffner Shehard und
Burns schwer verletzt wurden, in die
Flucht geschlagen, sondern auch zwei
Rädelsführer verhaftet. Die berüch
tigten Bahnräuber, Gebrüder Dalton,
welche «inen Zug de» Santa Fe Bahn
ausgeplündert, wurden mit ihrer ganzen
Bande auf Oklahoma-Gebiet von Bun
desscheriff« in die Enge getrieben und
gefangen genommen.
Die Beraubung des Bureaus der
American Expreß Co. in Carroll, Ja.,
hat sich a>s ein gut ausgedachter Plan
des gebunden und geknebelt gefundenen
Clerks Matthew entpuppt. Er hatte
sich von seinen Spießgesellen Miswan
ger und Scharnweber fesseln lassen,
legte aber jetzt ein Geständniß ab und
hat bereits die gestohlenen <3400 her
beigeschafft.
Unter den Verbrechen gegen das Le
ben nehmen die im Namen des „Lynch
gesetzes" verübten Morde eine hervor
ragende Stelle ein. Die Brüder John
und Harry Wilcox, welche die ISjährige
Maud Fleener in eine einsame Wald
lichtung an der Grenze von Virginien
und Kentucky lockten, dort mißbrauchten
und dann gebunden dem Hungertode
preisgaben, wurden eingefangen, an ei
nen Baum gebunden und erschossen.
Der Neger Green Wells, angeblich
der Mörder des reichen Farmer« Fly,
wurde in Columbia, Tenn., aus dem
Gefängniß geholt und gelyncht. Das
selbe Schicksal traf die beiden Farbigen
William und John Anderson bei
Shreveport, La., welche die Ivjährige
Jane Ware vor die Räder eines Schnell
zuges geworfen hatten. Bei Beards
ley, La., überfiel eine bewaffnete Bande
einen Zug der Louisiana k Northwestern
Bahn, und schleppte den Neger Tennis
Hampton, der der Ermordung des E.
H. Weber beschuldigt war, heraus, um
ihn im Walde zu lynchen.
Ein schreckliches Verbrechen, wahr
scheinlich im Irrsinn, beging die Schwe
din Frau Christen Peterson in Hanlan,
Ja., indem sie ihre drei Kinder ermor
dete und sich dann erhängte. Bei
lebendigem Leibe verbrannte Frau Has
saurek, die Wittwe des bekannten frühe
ren Redakteurs Fritz Haffaurek, in Ca
lifornien. Die Italienerin Pasqualena
Robietello, welche ihren ungetreuen Ge
liebten erschossen hatte, wurde von der
Anklage des Mordes im Schwurgericht
zu New Jork freigesprochen. Ein Pö
belhaufe griff, «m sich freien Eintritt zu
erzwingen, den Wallace'fchen Cirkus bei
Mahonoy City, Pa., an, es kam zum
Kampf und sieben schwer Verletzte blie
ben auf dem Platze.
Auf dem Ozean haben verheerende
Stürme getobt. Der niederländische
Dampfer „Veendam" wurde mit ge
brochener Schraube vor dem Winde
treibend auf hoher See angesprochen.
In Europa hat die soziale Frage
auch die Aufmerksamkeit des Papstes
Leo XIII. erregt, welcher in einer En
cyklika die Lösung derselben bespricht
und deren Uebersetzung in alle Kultur
sprachen angeordnet hat. Auch hat er
Kaiser Wilhelm um seine thätige Bei
hilfe zur Lösung der Frage angegangen.
Europäische Katholiken haben den Pabst
gebeten, der Nationalität der nach den
Ver. Staaten ausgewanderten Glau
bensgenossen bei Besetzung der Bischofs
sitze und Priesterämter möglichst genau
Rechnung zu tragen.
In Deutschland trägt die Regierung
Sorge, die Arbeiter durch industrielle
Unternehmungen zu beschäftigen. So
wird an dem wichtigen Rheins-Ems-
Kanal, ebenso an dem Spree-Oder-
Kanal eifrig gearbeitet.
Im preußischen Abgeordnetenhause
wurde vom Ministerium eine zeitweilige
Ermäßigung der Getreidezölle in Aus
sicht gestellt; auch hofft man auf einen
dem österreichischen analogen Handels
vertrag Deutschlands mit Rußland und
den mitteleuropäischen Staaten. Die
Nachrichten von dem schlechten Stande
der Saaten werden von der Regierung
als Börsenmanöver bezeichnet.
Die Zeitungen zerbrechen sich den
Kopf über Bismarck« etwaige Politik
im Reichstage, wo er angeblich den
Stuhl Moltkes und die Führung der
Antisemiten gegen Rothschild und
Bleichröder übernehmen soll.
Böttichers Stellung, der in einer
kürzlich gehaltenen Dinerrede sich als
vielbespöttelter „Dilettant im Auswär
tigen" entpuppt hat, soll stark erschüt
tert und seine Ersetzung durch Bennig
sen sehr wahrscheinlich sein.
Die erbarmungslosen Verfolgungen
der Juden in Rußland dauern trotz
russischer Vertuschungen der Wahrheit
mit ungeschwächten Kräften fort, und
Baron Hirsch, der ihre Allsiedelungen
in Südamerika unterstützt, hält es für
das Beste, wenn sie sämmtlich Rußland,
wo sie doch ein Hundeleben führen,
Verlaffen und auswandern.
Um Stimmung für sich und den
Thronfolger zu machen, hat der Zar
den nach Sibirien Verbannten (wohin
bereits ein neuer Transport von So<X>
Verurtheilten bereit ist, abzugehen) ein
bis zwei Drittel der Strafzeit erlassen.
AuS Frankreich kommt die überrasch
end« Nachricht, daß zwar Tripant, der
angebliche Verräther des Melenitge
heimniffes an den Engländer Arm
strong, auS der Untersuchungshaft ent
lasten ist, daß aber der Erfinder selbst,
Turpin, der Tripant denuncirte, nun
mehr im Gefängniß sitzt.
Emile Zola ist bei der Wahl für die
Neubesetzung des durch Octave Feuillets
Tod erledigten SitzeS in der Akademie
gegen den Novellisten Viaud unterle
gen. Ein allgemeiner Strike der Oin
nibuskutscher in Paris ist zu Gunsten
der Ausständigen erledigt.
In London ist der Ausstand der S3(X)
Schneider beendet. Als Mörder des
unbekannten Knaben, dessen verstüm
melte Leiche am Liverpool«» Handon-
Dock gefunden wurde, ist der Heizer
Conway verhaftet.
Belgiens Kammer hat sich nun end
lich zu Gunsten einer Verfassung««»»,
sion ausgesprochen.
Eine furchtbare Bahncollision bei
Hertogenbosch in Holland hat den Tod
der Gattin und Tochter des Cireusbe
sitzers Carre und von vier Bahnbeam
ten verursacht.
M.AmuBbKoemZS
Sege« Blntkrankheiten,
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Hau» und Hof.
Dvr Stickhusten.
Der Stickhusten ist eine heimtückische
gefährliche Kinderkrankheit, der die klein
sten Kinder nicht verschont und dieselben
his in'« spätere Knabenalter hinein
heimsucht, sie jedoch nur einmal im Le
hen befällt. Erwachsene werden selten
und nie ernstlich davon ergriffen. Ge
wöhnlich beginnt der Keuchhusten mit
einem Schnupfenfieber, da« jedoch nach
läßt, wenn der Husten vollständig aus
gebildet ist. Dieser fängt jedesinal mit
einer langgezogenen pfeifenden, dem
Hühnergeschrei ähnlichen Einathmung
an, worauf kurze, schnell gebrochene
Hustenstöße folgen, die dann wieder ab
und zu von der langgezogenen Einath
mung unterbrochen werden, bi« schließ
lich, manchmal erst nach einigen Atinu
ten, der Anfall mit Herauswürgen eine«
zähen Schleimes endigt, der bei jungen
Kindern oft fest im Munde anhängt,
daß er mit den Fingern herausgewickelt
werden muß. Ist ein Hustenanfall im
Anzüge, fo klammern sich die Kinder
angstvoll an die Mutter oder einen
Stuhl, Baum u. f. w., bis der Anfall
vorüber. Der Husten wiederholt sich
alle drei bis vier Stunden, doch kehrt er
in schweren Fällen und auf der größten
Höhe der Krankheit wohl mehrere Male
in einer Stunde wieder. Die Anfälle
erscheinen in der Regel in der Nacht
und besonders gegen Morgen ungewöhn
lich häufig und heftig. Der Eintritt
des Hustens hat meist eine kleine Ver
anlassung i besonders vieles und rasches
Essen und Trinken; Einwirkung der
Kälte durch zu raschen Uebergang aus
einer warmen in eine kalte Stube, kal»
tes Getränk, ja selbst Berühren kalter
Gegenstände ; starke Bewegung durch
Springen, Lausen, überhaupt jedes et.
was tiefe Athemholen, weswegen die
Kinder sich oft allein durch Gähnen die
Anfälle zuziehen. Nichts ruft aber den
Anfall so bestimmt hervor, als selbst die
geringste Gemüthsbewegungen, Weinen,
Lachen, Aerger, da die Neigung hierzu
immer sehr zroß ist, weshalb auch ei
gensinnige Kinder mehr von dnser
Krankheit zu leiden haben, als andere.
Die Mütter können, namentlich bei klei
nen Kindern, den Anfall abkürzen, in
dem sie mit dem Zeigefinger, der mit
feiner Leinwand umwickelt fein inuß,
dreist in den Mund, so tief sie kommen
können, hinein gehen und den zähen
Schleim Herausnehmen. Nach 5—K
Wochen weiden die Anfälle gewöhnlich
seltener und das Kind tritt in die Besse
rung ein; bei ungewöhnlich hartnäcki
gen Fällen kann er jedoch auch 10—16
Wochen dauern. In der ersten Zeit ist
ein diätetisches Verhalten zu rathen;
sind aber die Fiebcrerscheinungen gänz
lich verschwunden und der Stickhusten
vollständig entwickelt, so muß eine nahr
haftere, jedoch stets sehr milde Kost ge
wählt werden. Man gebe Reis, Sago,
feine Nudeln in Milch gekocht, gehe
dann zu dünner Fleischbrühe, weich ge
kochten Eiern und endlich Hühner» oder
Kalbfleich über. Auch achte man sorg
fältig darauf, daß ein Uebermaß im
Genuß der Speisen vermieden werde,
namentlich da beim Keuchhusten die Eß»
lust durchaus nicht abnimmt, vielmehr
oft ein wahrer Heißhunger erscheint;
überhaupt sind mehr flüssige Nahrungs
mittel besser, als die festen. Zum Ge
tränk ist Malztrank unter solchen Um
ständen sehr zu empfehlen. Klystiere
von Kamillen, täglich zwei- bis dreimal
gegeben, verringern die Heftigkeit und
die Dauer des Hustens ebenfalls. Das
jeden Abend wiederholte Bestreichen der
Füße mit einer aufgeschnittenen Zwiebel
thut wahrend des ganzen Verlaufs der
Krankheit gute Dienste. Hauptfächlich
wohlthuend aber ist der Aufenthalt in
frischer, reiner Lust, und wer es ermög
lichen kann, der gehe mit Kindern, die
an Keuchhusten leiden, auf's Land, da
sie dort die beste Gelegenheit haben, den
ganzen Tag im Freien zuzubringen.
Vorbeugung der Nikotinvergift
ung bei Rauchern.
Die Versuche der in Frankreich jüngst
gegründeten Gesellschaft zur Bekämpf
ung des übermäßigen Tabakrauchens
sind bisher ohne Erfolg geblieben. Dr.
Gautrelet und Vigier rathen daher im
„)vurnal de med. rle ?aris", die Be
strebungen weniger auf die Bekämpfung
seiner schädlichen Folgen, als vielmehr
auf die Bekämpfung deS Rauchens selbst
zu richten. Zu diesem Zweck haben sie
Versuche über die Giftigkeit verschiede
ner Tabaksarten, sowie über die den
Tabak angeblich unschädlich machende
Pyrogallusfäure angestellt und sind
hierbei zu folgenden Resultaten gelangt:
I. Der Rauchtabak enthält auf 10V
Nikotin etwa 4,52 Theile Pyrogallus
fäure. S. Das Nikotin und seine ver
wandten Verbindungen (Ryridin, Luti
din) sind in Ivo Th. Tabak zu beinahe
5 Th. enthalten. 3. Läßt man den
Rauch durch gewöhnliche hydrophile
Watte filtriren, so bleiben in derselben
1,71 Gramm toxische Stoffe zurück.—
Wählte man nun Filter, welche mit
PyrogalluSsäure getränkt waren, so
wurden in der Watte 2,571 Gramm
resp. 4.53 Gramm (wenn man eine
stärker konzentrirte Säure zur Konden
sation wählte) in dem Wattefilter zu
rückgehalten, d. h. die ganze Masse der
toxischen im Tabak enthaltenen Stoffe.
Trotzdem hatte der Tabak weder seinen
Geruch, noch seinen Geschmack einge
büßt. (?)—Die üblen Nebenwirkungen
des Tabaks, der eigenartige, nach einem
Uebermaß des Tabakgenusses auftre
tende Kopfschmerz wurden jetzt nicht be
achtet.—Aus dem Ergebniß dieser theo
retischen Laboratoriumsversuche ergaben
sich folgende praktische Maßregeln:
Pseisenraucher sollten an ihrer Pfeife
zwischen Mundstück und Rohr ein Filter
von Pyrogallussäure haltiger Watte
anbringen, das man von Zeit zu Zeit
ohne Mühe erneuern kann. Ebenso
sollte in der Cigarre, in der Nähe des
tonisch zulaufenden Mundstücks, eine
Art von Pyrogallusfilter angebracht
werden. Am schwierigsten ist das Pro
blem bei der Cigarette zu lösen, da hier
sich das Mundstück nicht recht mit einem
Filter versehen läßt. Hier dürfte «S
sich wohl am besten empfehlen, einen
mit Pyrogallusfäure imprägnirten un
durchlässigen Stoff in der Nähe des
Mundstücks anzubringen.
(Drog.-Ztg.)
Die Rase.
Nächst dem Magen wird wohl die
Nase am allermeisten stiefmütterlich be
handelt. Man sieht sie als eine Art
nothwendiges Uebel an, das sich ab und
zu durch fein Verlangen nach eiyem
oder mehreren Taschentüchern bemerk
bar macht. Und doch ist der armen
Nase eine hochbedeutsame Nolle zuge
wiesen. Zunächst verrichtet sie den
Aufklärungsdienst. Enthält unsere
Umgebung gesundheitsschädliche Stoffe,
die sich durch gasförmig« Ausstrahlun
gen bemerkbar machen, so meldet.es die
Nase sofort dem Körper und warnt ihn
vor der gefährlichen Nachbarschaft. Ein
unschätzbarer Dienst, den wrr deshalb
übersehen, weil er etwas alltägliches ist.
Sodann ist der Gesichtsvorsprung «ine
Art Nespirator, d. h. eine Vorrichtung,
durch welche die Luft erwärmt wird,
bevor sie in unsere Lunge dringt.
„Mund zu!" sollte das Commando
heißen bei großer Kälte, schneidendem
Ostwinde und überhaupt immer. Die
Nase wird schon dafür sorgen, daß wir
ohne Lungenentzündung davon kommen,
vorausgesetzt, daß unsere Lebensweise
sonst eine richtige ist. Endlich leitet
die Nase den Gehirnnerven einen bele
benden Luftstrom zu. Wie belebend
dieser wirkt, merkt man erst, wenn er
ganz oder theilweise aussetzt, wie beim
Schnupfen. Es ist erwiesene Thatsache
und kann von Jedem ben» Schnupfen
bewiesen werden, daß ein Nasenversto
pfung das Gedächtniß schwächt, und
daß Leute, die mit Stockschnupfen be
haftet sind, meist über Mangel an Er
innerungsgabe klagen. Das sollten
Eltern und Lehrer wohl im Auge be
halten ; sie würden finden, daß manches
Kind nicht wegen Faulheit zu bestrafen,
sondern vom Schnupfen zu heilen ist.
Auch hier ist Verhüten leichler als Hei
len. Man vergesse daher bei der Kör
perpflege die Nase nicht. Jeden Mor
gen und Abend lasse man ihr eine Du
sche von 24—LI Grad zukommen und
gehe langsam hinunter biS zu achtzehn
Grad. Das Wasser ziehe man, wie
schon im „Hausdoktor" ausgeführt
wurde, aus der Hohlen Hand auf bis
zum Schlünde. Die Wirkung ist eine
äußerst erfrischende, wohlthuende, die
nebenbei das Gute hat, daß sie unsere
Nasenschleimhäute abhärtet, und so je
dem Schnupfen den Boden entzieht, der
besonders Damen beim Eintritte oder
während der rauhen Jahreszeit oft pein
lich belästigt. (Hausdoktor.)
Erziehung zur Sparsamkeit.
Eine deutsche landwirthschaftliche
Zeitung gibt folgende beherzigenswer
then Winke: Das Sparen ist heutzu
tage für den weitaus größten Theil der
Familien und Einzelner zur Nothwen
digkeit geworden, da der Staat, die
Umwälzung unserer großen Kulturver
hältniffe, insbesondere aber der so sehr
erschwerte Kamps ums Dasein, dem je
der durch vermehrte Kenntnisse und Fä
higkeiten Rechnung tragen muß, mit
ganz anderen Forderungen und An
sprüchen als ehedem an uns herantreten.
Sparsame Menschen müssen zwei Haupt
bedingungen erfüllen, nämlich: ihre
Bedürfnisse beschränken und verstehen,
die kleinste verwendbare Sache auch
wirklich zu verwenden; oder mit ande
ren Worten ausgedrückt: sie dürfen
nichts, wenngleich auch nur wenig Nu
tzen Bringendes, achtlos beiseite werfen.
Es ist ein« Thatsach«, daß, mit wenigen
Ausnahme», der Mensch, d. h. der
Charakter des Menschen sich seiner Um
gebung gemäß von Kindheit an bildet;
deshalb muß schon in das Kind der
Keim zur Sparsamkeit gelegt werden.
Dem Kinde mutz durch gütiges Zureden
und Anleiten beigebracht werden, daß
es z. B. mit seinen Spielsachen, obgleich
sie weniger schön und vielfältig als die
anderer Kinder sind, nach denen es aber
Verlangen trägt, mit ebensoviel Freude
spiele und damit ebenso glücklich und
zufrieden sei. Das läßt sich nach eini
gem Bemühen leicht erreichen. Schließ
lich lernt das tiind sich daran gewöh
nen, so daß «S nicht einmal mehr nach
allem, was es nicht besitzt, Verlangen
hat. DaS Kind muß aber auch, sobald
der Verstand in ihm erwacht, angehal»
ten werden, nichts vorsätzlich zu beschä
digen und das ihm Gebotene zu beach
ten. Es sei ihm z. B. nicht erlaubt,
bei Mahlzeiten die Speisen zu verwü
sten, was Kinder gewöhnlich zu begin
nen pflegen, wenn sie sich satt gegessen
haben, oder immer und immer wieder
nach anderen Sachen zu verlangen, mit
dem Brode herumzuwerfen, darauf zu
treten :c. So werde das Kind auch in
anderen Fällen angeleitet, nichts zu
ruiniren; es wird dann bald lernen,
auf die Sachen zu achten und Ordnung
zu halten. Noch möchten wir erwäh
nen, datz viele Sparsame, besonders die
Hausfrauen, sich zu hüten haben, nicht
in Knickerei zu verfallen, welche, wo
immer sie sich vorfindet, zum mindesten
Unbehagen und Ungemüthlichkeit er
zeugt. Uebel angebrachte Sparsamkeit
schlägt oft in das Gegentheil derselben
um. Bei Anschaffung von Kleidung ist
man trotz theueren Preise« mit besserer
Waare, deren längerer Dauerhaftigkeit
halber, besser daran als mit billigerer.
Und so ist es in vielen anderen Fällen
auch; wo aber die Noth einkauft, da
gibt es nichts zu sparen. Zum Schlüsse
seien noch alle dienenden Personen, Ar
beiter zc. aufmerksam gemacht, wie se
gensreich auch für sie eine sparsame Le
bensführung fei Mit kleinen monatli
chen Beträgen können viele durch Spar
samkeit so viel zusammenbringen, daß
sie vor Noth geschützt sind. Spare in
der Zeit, so hast Du in der Noth.
Je heißer ein Zimmer geheizt ist,
desto trockener und verdünnter wird die
Lust, und diese entzieht dem Blute beim
Athmen viel Flüssigkeit, reizt die Lun
gen, erschwert das Athmen, vermehrt
den Durst und erschlaff« die Nerven.
Freie
Arznrke«!!
erhalten alle diejenigen, die sich im Deut,
scheu Heil - Institut behandeln lassen.
Diese« Institut beschäftigt drei der berühmtesten
Spe,ial.«er,te Europa'» und ist ein« seit 40
lahren bestehende Privat-Anstalt für die «e-
Handlung aller chronischeu.Leiden, »»»
garantin und permanente «ur fol-
Syphilis, Flechten, Hautaus
schlag und alle Blut»ran»h«iten,
Frauenleiden, Weißer Fluß. Un
fruchtbarkeit, Beschwerden der Stiere«
und yaruorgane, Tripper, Sa
meusluS, Sterven «nd Gedächtniß
schwache, Verlorene Mannbar
keit, «Sthma, «atarrh, Schwind
sucht, Skrokeln, Hämorrhoiden,
RheumatiSmu», Wassersucht, Le
berleiden, Fallend« Krankheit «nd
Deutsch «n l u sti Such
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(Nein Arzt konnte ihm helfen)
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