Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 14, 1891, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Reisegelege,cheiteu
Nacketfahrt-Kctieu Hesellschaft.
vmucUVIMM» «»»»ms
Sicher— Schnell—Bequem
Vopp«l»vkr»u>i»n Bvkn»>l«tsmpk«r
SchSusteu nnd größten Schifft« der Welt.
Schnellste Aayrt «ach Autschta«^
Mh-di»! °W^nÄ'sa?nkmm>^
seotts
Durchbillets zu niedrigen Preisen.
7 D-tchstraß-, »««durg und Z 7 Binadwa», «e» v»rl.
e. ». eo.
«s s. Llark St., l 22» L. German s,
. I «so.
St Broadwag,
vo««.
S^l.riBoSL
0-s. MLIÄv » VO
- si^VVU-NAMNK
o. s. nie«/tNll»eo.
WWWWMuU
Vorzügliche Beköstigung,
«ußerordentlich
MffHMM billige Preise.
»»WWio. s. »00.
«2 S. Clark St., > 22» <L. German St.,
" > ««o.
Broadwau,
«c«i, von««.
Wm. Kiesel S ko„ Scranton. Pa.
WID
IM-MX!
Ueber
2,0««,«««
find mit den Dampfern de«
Norddeutscher Lloyd
ficher nnd »ut üb,r da« Merr besördert worden.
Tckuellbampfersahrt!
«urze Seereise
zwischen
Bremen und New Uork.
Die berühmten Schnelldampfer
Aller, Trave, Saale, «m«, Lahn.
Eider, Werra, Fulda» Elbe,
Spree, Havel.
Sonnabend» «nd Mittwochs von
Bremen.
Eonnabends «nd Mittwoch» von
New Park.
Bremen ist sthr bequem für Reifende gele-
Dnilschlon^«.
Schnelldampfer de« Rorddeulschen Lioyd find
mit drsonderer Berüitslchli»ung der Zwischen
deck«. und zweiter Tajüte-Paffagiere gebaut,
haben hohe Verdecke, vorzügliche Rentilation
und eine autgezeichnete Verpflegung.
Oelrichsä-C«..'»'.^?
Wm. K. Siesel, Slb Lackawann Ave.,
Agent für Seranton.
Et»e vorzügliche Gelegenheit
zur Uebersahrt zwischen Deutschland und Ame
rika bietet die bewährte und beliebte Baltimore
Linie de«
Norddeutschen Lloyd,
Die rühmlichst bekannten, sowie die neuen
und erprobten «OVO Ton« großen Postdampfer
dieser Linie fahren regelmäßig wöchentlich
zwischen
Baltimore und Bremen
dir « et,
nnd nehmen Passagiere zu sehr billigen Prei
sen. Gute Verpflegung! Sröhtmöglichste
Sicherheit. Dolmetscher begleiten Ein
-1,885,513 Paffagier»
>. Schumacher ck Co., Gen'l Agenten,
königl. belgische
D°mp°schiffe.
New York und Antwerpen,
Philadelphia und Antwerprir.
Ul »7». gwtschendnk zu I-dr mäiigen Prellen.
Agenten hier:
<. D. Neuster S2S Lackawanna Avenue.
Wm. A. Niesei. Slb Lackawanna Ave
Seranton Wochenblatt,
irscheint jeden Donnerstag Morgen
Office: Sil Lackawanna Avenue.
Subseriptio» »S 00 jährlich
Nach Deutschland, portofrei Sb» „
Die große Abonnentenzahl de» „Wochen
blatt" macht e« »um besten Anzeigenblatt im
nördliche» Venns,lvanieu.
Wochen-Rundschau.
Die Rundreise des Präsidenten nä
hert sich dem Ende. Nachdem er in
Kalifornien noch in San Diego. San
Francisco und Los Gatos die Vertreter
des Handelsstandes empfangen, begab
er sich nach Oregon und dann nach dem
neuen Staate Washington, wo er in
Seattle feierlich empfangen wurde und
dann einen Ausflug nach dem Puget.
fünde unternahm.
Inzwischen ist das auswärtige Amt
in voller Thätigkeit. Dadurch, daß
Premier Rudini durch Veröffentlichung
der zwischen der italienischen Regierung
und den Ver. Staaten wegen des New
orleanser Lynchgerichts gewechselten 24
diplomatischen Noten den Beweis zu
führen suchte, Blaine sei im Unrecht
und habe unter Verletzung des diploma
tischen Taktes vertrauliche Mittheilun
gen indiskret preisgegeben, ist Blaine
seinerseits wieder provozirt worden und
besteht darauf, daß Baron Fava ihm
nur offizielle Mittheilungen gemacht
habe. Inzwischen hat die Großjury in
New Orleans das Blutgericht und des
sen nähere Umstände untersucht und
Blaine ihren Bericht zur Verfügung ge
stellt. Sie weigert sich darin, Anklage
gegen die Lyncher zu erheben, weil die
ganze Bevölkerung mit denselben fym
pathisire. Hingegen erhebt sie gegen
den Detektiv O'Malley und mehrere
seiner Gehülfen Anklage wegen versuch
ter Bestechung von Zeugen und Ge
schworenen, welche bei dem Gerichts
verfahren, das zur Freisprechung der
Mörder Hennessys führte, betheiligt
waren.
Die Beringsmeer - Frage und die
Nobbenfischerei ist noch immer nicht zwi
schen den Ver. Staaten und England
zum Abschlüsse gekommen. Einerseits
bezeichnet Herr Blaine in seiner letzten
Note an den Gesandten Pauncefote
mehrere von England aufgestellte, durch
Schiedsspruch zu erledigende Punkte als
unannehmbar, und macht andererseits
gegenüber der Forderung Englands,
Amerika möge seinen Robbenfang auf
die Bannmeile von der Küste beschrän
ken, darauf aufmerksam, daß England
sich die Fischerei auf 2700 Meilen Aus
dehnung im Nordosten Schottlands an
gemaßt habe.
Der Bürgerkrieg in Chile wirft seine
Schatten bis nach den Ver. Staaten.
Trotzvem die Regierung der Insurgen
ten versucht, bei den Mächten ihre An
erkennung durchzusetzen, hatte die Bun
desregierung doch angeordnet, den Dam
pfer „Jtata", welcher vor dem Hafen
von San Diego kreuzte, um Kriegskon
trebande für die chilenischen Jnsurgen
tentruppen einzunehmen, mit Beschlag
zu belegen. Doch fuhr die „Jtata",
mit dem den Arrest anlegenden Bundes
beamten Spencer an Bord, einfach ab
und setzte, nachdem sie den Beamten
an's Land gebracht, ihre Reise nach
Chile fort.
Ist auch die Theilnahme der Cultur
staaten an der Weltausstellung ge
sichert, so wird doch Italien aus Rück
sichten der Sparsamkeit nicht offiziell
vertreten sein. Von dort kommt übri
gens die Kunde, daß ein amerikanischer
Tourist Namens Jacques aus Newton,
Mass, in Florenz vom Pöbel mißhan
delt wurde, ob aus Rachegefühl wegen
des New Orleanser Lynchgericht, ist je
doch nicht ersichtlich.
Trotz aller Behauptungen, der Strike
in der Cokeregion von Pennsylvanien
werde sich bald verbluten, ist eS doch be
reits wieder bei Uniontown zu einem
blutigen Scharmützel zwischen den Ar
beitern und ScheriffS gekommen, bei
welchem Superintendent Gray auf die
Arbeiter schießen ließ und der Striker
John Mohan sofort getödtet, einer von
dessen Genoffen tödtlich verwundet
wurde. Aus Pittsburg wird gemeldet,
daß man zum Ersatz für die sinkenden
Arbeiter 7000 Neger und Chinesen im-
Portiren will, und hat zu deren Schutz
bereits 150 bewaffnete Privatpolizisten
der Pinkerton'schen Agentur kommen
lassen.
Die VerbrechenSstatistik weist mehrere
eklatante Fälle auf. In bestialischer
Weise ermordete der Farmer Rampsey
unweit Mount Vernon in Indiana auf
der Heimfahrt seinen Nachbar und
Freund Walter Owen, mit dem er in
Streit gerathen war. Die früher irr
sinnige Hannah Roffer in Cornerburg,
Pa., machte einen Mordversuch auf ihre
Mutter und schnitt sich dann die Gurgel
durch. Vier Räuber drangen nächtli
cher Weile in die Behausung des Far
mers Shelby und seiner kranken Frau
bei Wooster, Ohio, knebelten das Ehe
paar und raubten tIB,OOO. Ein Nach
bar der Beraubten, Binckley, dessen
Frau in Canada eine Banknote von
<l,OOO zu wechseln versuchte, wurde als
der That dringend verdächtig verhaftet.
Shelbys Frau starb an den Folgen der
Aufregung.
Der Polizeiclerk Cook in Toledo, 0.,
hat tz2ü,ooo anvertrauter Gelder unter
schlagen und diese nebst dem Vermögen
seiner Mutter und Geschwister von zu
sammen tz3S,<X>o im Spiel durchge«
bracht. Wegen Fälschung der letzten
Bilanz der North River Bank in New
Uork wurden der Präsident Gedner und
der Hauptkassier verhaftet.
Der Feuerdämon hat in verschiedenen
Staaten schlimme Verheerungen ange
richtet. Abgesehen von großen Wald
bränden in Minnesota wurden die Fa
brikgebäude der Eisen- und Stahlgesell
schaft in Troy, N. D., durch Feuer zer
stört. Vollständig niedergebrannt ist
das Arbuckle - Gebäude in PittSburg
«750,000 Schaden), ebenso die Don»
caster'sche Eisengießerei in Long Island
City und das dortige Bahnhofsgebäude
am Newtown Creek. Der angerichtete
Schaden beläuft sich auf mehr als eine
Million Dollars.
Schlagende Wetter zerstörten bei
Clark?burg, W. V.. den dortigen Ocean
Kohlenschacht und tödteten vier von den
sieben darin arbeitenden Bergleuten.
Zwei Personenzüge der „Pan Han
dle" Bahn collidirten bei Columbus,
0., der Gepäckmeister Longenecker
zermalmt und zwei Bahnpost-Beamte
schwer verletzt wurden. Ein Arbeits
zug gerieth bei Chattanooga, Tcnn., in
Flammen, wobei vier Neger verbrann
ten. Wahrscheinlich waren sie vorher
ermordet worden.
Der durch Oelbrunnen reich gewor
dene Rentier Pratt, welcher sich durch
Errichtung mehrerer wohlthätiger An
stalten einen Namen gemach», ist in
New Dork gestorben.
In Europa ist die Feier des ersten
Mai, wie jetzt erst genauer bekannt
wird, namentlich in Frankreich recht
stürmisch und sogar blutig verlausen.
In dem französischen Fabrikort Four
mieS an der belgischen Grenze war Mi
litär aufgeboten, die Arbeiter warfen
mit Steinen auf die Soldaten und diese
erwiderten mit Schüssen. Dabei wur
den sechs Arbeiter und acht Frauen ge
tödtet. Die Aufregung über die Bru
talität ist ungeheuer, doch ertheilte die
Deputir'.enkammer nach langer Debatte,
in welcher der Abgeordnete Rocke den
Minister Constans einen „Mörder"
nannte, dem Letzteren ein Vertrauens
votum. Jedoch votirte der radikale
Pariser Gemeinderath 12,000 Fr. zur
Unterstützung der Opfer und tadelte die
Regierung streng wegen unnöthiger
Härte.
In Deutschland, wo man den Arbei
tern ungehinderte Freiheit für ihre Fest
aufzüge und Demonstrationen ließ, ging
hingegen Alles friedlich zu; auch der
große Arbeiteraufzug in Hamburg zu
Gunsten der Achtstunden - Bewegung
verlief ohne Zwischenfälle.
In Lüttich und Charleroi ist jedoch
der Belagerungszustand verhängt. Ein
Dynamit-Attentat auf das Haus eines
reichen Kapitalisten in Lüttich verur
sachte panischen Schrecken. In Bel
gien breiten sich die Ausstände der Ar
beiter noch immer aus und die Zahl der
Arbeitslosen soll sich-auf 100,000 be
laufen.
In Oesterreich ist es bei Bekes zu ei
nem gewaltsamen Zusammenstoß zwi
schen Polizei und Arbeitern gekommen.
Das Ereigniß des TageS ist die An
nahmeerklärung des Fürsten Bismarck
betreffs der auf ihn gefallenen Wahl
zum Reichstagsabgeordneten für Geeste
münde, wo er in der Stichwahl den
Sozialdemokraten Schmalfeldt mit ei
ner Zweidrittet-Majorität schlug. Der
Fürst erklärt, daß er keine prinzipielle
Opposition machen, sondern, auf dem
Boden der Kartellparteien stehend, die
Gegensätze zu versöhnen bestrebt sein
werde. Er verzichte von vornherein
auf jedes Avancement. Eine gegen
Bismarck gerichtete Strömung, veran
laßt durch mehrere höchst abfällige Be
sprechungen der österreichischen Armee
und des Handelsvertrages mit Oester
reich in den „Hamburger Nachrichten",
ist übrigens in Oesterreich ,m Wachsen.
Die Regierungspresse sieht Bismarcks
Erscheinen im Reichstag sehr ungünstig
entgegen, und auch eine Rede des Kai
sers in Düffeldorf, welche in dem Satz
gipfelt: „Meine Regierung verfolgt
die beste mögliä e Politik; Einer nur
ist Herr im Lande, und das bin Ich !"
wird als gegen Bismarck gerichtet ge
deutet.
Aus Rußland kommt die keineswegs
verbürgte Nachricht, daß die Judenver
folgungen und die Rüstungen an der
deutschen und österreichischen Grenze
eingestellt worden sind. Der Großfürst
Nikolaus, ein Vetter des Zaren, wel
cher vor mehreren Jahren nach Sibirien
verbannt war, weil er die Diamanten
seiner Mutter gestohlen und seiner ame
rikanischen Mätresse geschenkt hatte, ist
in Schir-Darja gestorben.
In England ist der Abgeordnete
Verney wegen versuchter Verlockung
der Gouvernante Nellie Becket zu einem
Jahre Gefängniß vnurtheilt worden.
Der berühmte deutsche Kunstschrift
steller Ferdinand Gregorovius, bekannt
durch feine „Briefe aus Italien", ist
gestorben.
Gen. Sherman'S Biographie.
Mit großem Interesse ist die soeben
im Verlage von Hubbard Bros., Phila
delphia, Pa., erschienene vollständige
Biographie dieses verdienten Heerfüh
rers aufgenommen worden. Es ist in
diesem Werke jede wichtige Scene in
seinem ereignißvollen Leben deutlich
verzeichnet und seinem gesellschaftlichen
und privaten Leben die gebührende Be
rücksichtigung geschenkt; auch haben die
anerkennenden Nachrufe nach seinem
Tode einen Platz in diesem Werke ge
sunden. Herr Willis Fletcher Johnson
hat seine Aufgabe als Historiker glän
zend gelöst und gezeigt, daß er dieselbe
mit Liebe und Erntt aufgefaßt hatte.
General-Major O. O. Howard, welcher
einer von Sherman's treuesten Kame
raden war, hat daS ganze Werk revidirt
und daraus gesehen, daß alle militäri
schen Details mit Genauigkeit wieder
gegeben wurden. Der Band ist pracht
voll illustrirt mit Portraits, Kriegsbil
dern etc., und ist nicht allein ein typo
graphisches Prachtwerk, sondern auch
die beste Biographie dieses größten Ge
nerals der modernen Zeit.
Sroß« PreiSermäSigung.
Während der nächsten dreißig Tage
werde ich die feinsten Cabinetbilver in
der Stadt für <2.00 das Dutzend an
fertigen. Kauft keine Ticket«, sondern
sparet die Kosten dafür und geht direkt
zu John Wahl, 416 Lackawanna
Avenue. Vergeht nicht die anerkannte
Thatsache, daß seme Photographien die
besten in der Stadt sind. 18,4
Deßhalb!
Die guten Eigenschaften einet Heilmit
tel» gegen Schmerzen bestehen darin, daß
e« nicht allein einen Au
genblick lindert, sondern daß e« auch
dauernde Heilung hervorruft. Zu einem
solchen Heilmittel geHirt
Da» große Achmrzeuheilmitttl.
E« ist ohne Zweifel, da« teste gegen
alle äußeren Schmerzen, wie tausend« von
Zeugnisse beweisen.
Diese Thatsache bezeugen Erzbischtfe,
»ischSfe, Prediger, Advokaten, Aerzte,
Gouverneure, Generäle, Senatorea,
«ongreßmitgliedrr, Consnln, Armee und
Marine Offiziere. Bürgermeister nnd ve
amte, sie alle sind einig in dem Autfpruche:
wir haben an Schmerzen gelitten und wo
andere Mittel leine Wirtnng hatten,
wurden wir durch Anwendung von St.
Jakob« Oel geheilt.
Auch der Arme findet in diesem w«U
belannten Heilmittel einen treuen Freund.
Fritz Düt e s
Restaurmion ä- Ealau,
313 Lackawanna Avenue.
That. P. Weiche!. John l. Weichel.
tveichel's Hotel.
Gebrüder Weichel, » Eigenthümer
Nachfolger von Philip Weichel.
Die feinsten Weine. Liquor«, k.igarreu. ic.
N o. 23« Penn Avenue,
No. 527 Lackawanna Ave,
P. Ziegler, Eigenthümer.
Zcnke's Hotel,
215 Penn Ade., Serauton, Pa.
Rhein-, Mosel- und Ungarweine.
Albert Äenke.
S h s r r r,
der
„Lwn" Huthändler,
213 LaSawauua Ave»ue.
Die besten Waaren zu den
niedrigsten Preisen.
«j ritte,
gÄuilied velldesrdeitets
vr Vi. Nancll«, ?rok, «.
uuS ?r°s L. 1.. I'izcksnborg.
im „Wochenblatt"
HauS und Hof.
Vertreibung der Fliegen ans den
Ställen.
Hierzu gibt Dammann in der „Land
wirlhsch. Thierzucht" nachstehende Rath
schläge : Das wirksamste Mittel zur
Beseitigung der Fliegen ist Zerstäubung
von Insektenpulver (?>retkrum oder
?ersian insect poxvcler) nach vorheri
gem Schließen der Thüren und Fenster,
so daß der—von dem Jungvieh geleerte
Stallraum vollständig damit ge
schwängert ist. Nach der Ausführung
der Manipulation verläßt man den
Stall, um die eigene Nasenschleimhaut
der reizenden Einwirkung des Pulvers
zu entziehen. Kehrt man nach l 0 Mi
nuten zurück, so sieht man die Fliegen
zu Tausenden betäubt aus dem Fußbo
den liegen i man hat nur nöthig, sie
alsbald mit dem Besen zusammenzukeh
ren und in das Feuer zu werfen, weil
sie sonst nach einigen Stunden wieder
aus der Betäubung erwachen würden.
Frische Beschaffenheit des Insektenpul
vers ist Erforderniß, alte, abgestandene
und längere Zeit der Luft ausgesetzte
Waare hat keine Wirkung. Wenn die
Fliegen Morgen« an kälteren Tagen in
dichten Massen an den Wänden zusam
mensitzen, kann man auch das Pulver
direkt gegen diese stäuben und wird na
türlich denselben Effe't erzielen. Für
diesen Fall ist vorgeschlagen, 4 Unzen
Insektenpulver mit 30 Gran fein ge
pulvertem Schwefel und 30 Gran Ly
kopodium zu mengen, die Mischung >n
eine Schweinsblase zu füllen und ver
mittelst dieser durch eine fest in deren
Oeffnung eingebundene Federpose das
Zerstäuben zu bewerkstelligen. Ange
sichts der großen Kalamitäten, welche
die Fliegenplage verursacht, kann das
Insektenpulver unmöglich ein zu kost
spieliges Mittel genannt werden. Wer
aber ein billigeres, allerdings auch we
niger wirksames Mittel anwenden will,
der mag auf das Hinstellen einer Anzahl
kleiner mit Chlorkalk gefüllter Näpfchen
auf die Fenstersimse oder auf das An
hängen derselben an die Decke verwiesen
werden, oder er mag versuchen, durch
das Anhängen kleiner Bündel von Bei
fuß (miiA'vort) an die Decke seinen
Zweck zu erreichen. Die Fliegen setzen
sich, vermuthlich durch den Geruch an
gelockt, gegen Abend in so großen Mas
sen an den Büschel, daß derselbe oft
vollkommen von ihnen bedeckt ist, Unter
halten eines möglichst weiten Sackes
und rasches Durchschneiden des den
Bündel tragenden Bindfadens, so daß
derselbe sofort in den Sack fällt, nimmt
so ziemlich alle vorhandenen Fliegen
gesangen; nur muß man natürlich ver
meiden, bei diesen Manipulationen das
Bündel selbst zu berühren. Sehr viel
kann man auch zur Minderung des Ue
belstandes beitragen, wenn man den
Stall täglich mit peinlicher Sorgfalt
reinigen läßt und dadurch alles fern
hält, was den Fliegen als Nahrungs
mittel dient, und man ihn möglichst
dunkel und luftig zu erhalten such».
Sind die Fenster beweglich, so könnte
Man in der wärmeren Jahreszeit durch
Aushenken derselben und der oberen
Thorflügel und durch Verhängen der
Oeffnungen mit einem dunklen, mög
lichst porösen Sacke diese Zwecke in der
einfachsten Weise erreichen. Auch Gaze
fenster verdienen in dieser Zeit als ge
eignete Schutzmittel empfohlen zu wer
den. Außerordentlich wirksame Vertil
ger der Fliegen sind die Schwalben,
deren Nestbau im Stall man dieferhalh
nicht stören, sondern im Gegentheil
thunlichst unterstützen sollte. Zur Er
haltung der Reinlichkeit des Futters
wird zweckmäßig unter jedem Neste ein
Brettchen angebracht, welches zugleich
zur Erleichterung des Anfluges dient.
Die Erfahrung zeigt, daß dieselben auch
auf solchen vorher angebrachte Brettchen
meistentheils sich anbauen.
(Rundschau.)
Entenzucht.
Die Entenzucht ist einträglich, beson
ders da, wo die Thiere sich im Waffer
ihre Nahrung selbst suchen können.
Nur Abends etwas Körner gegeben und
sie liefern uns reichliche Eier und vor
zügliche Braten. Um die Eier, die sie
gern draußen im Wasser ablegen, zu be
kommen, behalte man die Enten so
lange im Stalle, bis sie gelegt haben.
In der Regel legen sie des Nachts oder
früh des Morgens. Hat man einen
größeren Rasenflecken, so bedarf es nicht
einmal eines Teiches oder Baches. Man
gibt das Wasser in großen, niedrigen
Butten und erneuert es wöchentlich
zweimal. Zum Baden lieben die Enten
wohl frisches Wasser, doch treiben sie
auch gern in schlammigen Pfützen her
um; ohne Rast suchen sie hier nach
Futter und was vor den Schnabel
kommt, muß hinunter: Brod, Fleisch,
Getreide, Fischeier, Fische, Frösche,
Engerlinge, Würmer, Käfer, Mäuse,
saure Milch, Kartoffeln, Kleie, Alles
wird gefressen.
Auf S bis 6 Enten muß ein Enterich
gehalten werden; sind es deren mehr,
so kann eS vorkommen, daß er sich um
verschiedene nicht kümmert, dieselben
sogar beißt und verfolgt. Die Ente
fängt im März an zu legen, und fährt
damit fort, wenn man regelmäßig die
Eier bis aus eins wegnimmt, bis 90
Stück gelegt sind. Diese Fruchtbarkeit
soll sie bis zum zehnten Jahre behalten.
Vielfach läßt man die Enteneier durch
Hühner oder Puter ausbrüten, man
kann einer Henne 12 bis 14 und einer
Truthenne bis 22 unterlegen. Enten
werden mit 16 —18 Stück gefetzt. Die
Brütezeit dauert in der Regel 28, bis
weilen auch 30 Tage. Die jungen En
ten füttert man anfänglich mit Kleie,
gekochten Kartoffeln, etwas Fleischab
fall, etwas Brodkrume, gehacktem Grün
futter. Kein Futter ist ihnen aber zu
träglicher, als Larven aus Würmer
gruben, die für eine Entenzucht im Gro
ßen durch nichts anderes ersetzt werden
können. Fliegenlarven mit gekochtem
Buchweizen gemengt, ist das allerbeste
Futter, um junge Enten schnell wachsen
zu machen, besonders wenn man keine
Gewässer zur Verfügung hat. In die.
fem Falle muß aber dafür gesorgt wer-
den, daß sie stets Wasser in einem Ge
fäß haben, das so eingegraben ist, daß
es eben mit dem Grunde steht und des
sen Boden etwa zwei Zoll hoch mit fei
nem Kies bedeckt ist. Die ersten Brü
ten sind die besten, später als bis Juni
soll man nicht mehr brüten lassen, da
die jungen Enten dann langsam wach
sen.
Aluminum und GlaS.
Neuere Versuche haben gezeigt, daß
sich in der That, wie schon kürzlich be
richtet wurde, Aluminum und Glas in
ganz wunderbarer Weise mit einander
verschmelzen lassen, und die Erfindung
soll nun zunächst bei der Anfertigung
der elektrischen Glühlichter verwandt
werden. Diese bestehen bekanntlich aus
einem luftleeren Glasballon, an dessen
oberen Ende ein Platindraht mit der
hufeisenförmigen Kohlenfaser eingefügt
ist. Die Erfahrung hat nun gezeigt,
daß das Platin sich nicht fest mit dem
Glas vereinigt, sondern daß bald an
der Stelle, wo der Draht in den Glas
ballon eintritt, Poren entstehen, welche
Luft einlassen. Dies Hut zur Folge,
daß sich die Kohlensafer unter Einwirk
ung des Sauerstoffes rasch verzehrt,
wodurch die Lampe unbrauchbar wird.
Diesem Uebelstande soll dadurch ab
geholfen werden, daß man statt des
Platins Aluminum nimmt. Auch sonst
wird sich ohne Zweifel die neue Ent
deckung, welche man einem Herrn Brad
ford McGregor aus Covington, Ky.,
verdankt, von großem Nutzen erweisen.
Diphtheria und Kohlenüldunst.
Wie die in Council Bluffs, Ja., er
scheinende „Freie Presse" nnttheilt,
sind in Davenport. laut amtlichen Ver
zeichnissen, in IBV9 104 und in IBgg
LS Todesfälle infolge von Diphtheria
vorgekommen. Die meisten Verstorbe
nen waren Kinder im Alter von 4 bis
l 2 Jahren; aber auch ältere Leute,
selbst Personen von 40 bis 50 Jahren,
wurden hinweggerafft. Bei der Nach
forschung nach der Ursache dieser furcht
baren Krankheit findet man, daß 185
Sterbefälle sich in Familien ereignet
haben, welche Oellampen oder gewisse
Arten von Gasolinkochöfen benutzen
und vier Todesfälle in Familien, wo
zugleich Oel und Gas benutzt wird.
Dagegen ist kein einziger Sterbefall
von Diphtheria in Familien vorgekom
men, die ausschließlich Gas benutzen.
Zur Bekräftigung der Behauptung,
daß die Ursache der Diphtheria u> den
Kohlenöldämpfen zu suchen sei, führt
die „Freie Presse" Auszüge aus mehre
ren anderen Blättern an. Der Cin
cinnati „Jnquirer" z. B. schreibt:
„Ein bekannter Arzt behauptet, daß
die Dämpfe von brennendem Kohlenöl,
wenn die Lampe niedrig geschraubt ist,
wahrscheinlich Diphtheria veranlassen.
Die New Aorker Gesundheitsbehörve
hat vor einigen Jahren erklärt, daß
dieser Ursache mehr als einer andern
das seuchenartige Auftreten der Krank
heit zuzuschreiben sei. Eine herunter
geschraubte Kohlenöllampe ist ein Ma
gazin voll tödtlicher Gase, welchem die
kräftigsten Lungen nicht ungestraft aus
gesetzt werden dürfen."
Das „Journal" von New Häven,
Conn., sagt:
„Die Theorie des Dr. Wilson von
Menden, Conn., daß das Brennen von
Kohlenöl etwas mit der Diphtheria zu
thun habe, ist interessant. In Menden
gab es in einem Jahre 71 Todesfälle
von Diphtheria, und bei persönlicher
Untersuchung hat Dr Wilson gefunden,
daß in allen Fällen die betroffenen Fa
milien Kohlenöllampen benutzten. Es
gab in jenem Jahre in der genannten
Stadt noch viele andere Fällen von
Erkrankung, welche durch Ansteckung
verursacht waren; aber in keinem ein
zigen Falle, wo nur Gas oder Kerzen
gebrannt wurden, hat die Krankheit ei
nen tödtlichen Verlauf gehabt."
Im „Telegram" von Richmond, Va.,
läßt ein Arzt sich wie folgt vernehmen:
„Vor 28 Jahren schon schrieben New
Aorker Zeitungen das heftige Auftreten
der Diphtheria der Benutzung des Koh
lenöls zu, und vor 26 Jahren hat Dr.
Wilson von Menden, Zonn., die Rich
tigkeit dieser Annahme in seiner Stadt
nachgewiesen. Ich habe die Richtig
keit der Theorie durch die Prüfung von
102 Fällen, welche sich vom I. Nov.
'B6 hier ereignet haben, bestätigt ge
funden. In 86 aus diesen Fällen fand
ich, daß des Patienten Familie nur
Kohlenöl brannte; in fünf Familien
wurden Kohlenöl und Gas benutzt, und
nur einer der Kranken gehörte zu einer
Familie, welche ausschließlich Gas be
nutzte. Die Mutter dieses letzteren
Kindes hielt die Krankheit nicht für
Diphtheria, und der behandelnde Arzt
sagte mir, daß es kein deutlicher Fall
von Diphtheria sei, aber er halte die
Krankheit eher für dies, als für irgend
etwas anderes. Ich zweifle nicht, daß
während die Ursache des jährlichen
Wiederaustretens der Krankheit dem
Gebrauch von Kohlenöl als Leuchtma
terial zuzuschreiben ist, doch die größte
Zunahme in diesem Jahre und ihr un
gewöhnlich starkes Auftreten in den
Sommermonaten eine Folge der ver
mehrten Benutzung von Gasolin (einem
Produkt des KohlenölS) in den Gasolin
kochöfen ist. Ich weiß «in halbes Dutz
end Beispiele in unserer Stadt, wo die
Diphtheria innerhalb zehn Tagen, nach
dem man die theilweise Benutzung des
KohlenölS angefangen hatte, aufgetre
ten ist.
Trägen Menschen, die weder körper
lich noch geistig ordentlich arbeiten und
infolgedessen zu wenig Bewegung ha
ben. ist der Mittagsschlaf sehr schädlich.
Wer aber einen anstrengenden Beruf
hat, ob er nun viel umhergehen oder
viel stehen muß, oder geistig beschäftigt
ist, der kann mit Ruhe ein Mittags
schläfchen halten, das Liegen wird ihm
eine große Wohlthat und der Schlaf
eine naturgemäße Erholung sein.
gür Ohttn»eh, Zahnweh, wehen mid
Freie
Mr»nrkrn!:
schen Heil - Institut behandeln lassen.
Diese« Institut beschäftigt drei der berühmtesten
Spezial-Aerzte Europa « und ist eine seit tt)
lahren bestehinde Privat-Lnstalt für die Be
handlung aller uv»
Syphilis, Flechten, Hautaus
schlag und alle Blutkrankheiten,
Frauenleiden, Weißer Fluß, Un
fruchtbarkeit, Beschwerden der Niere«
und yarnorgane, Tripper. Ga
menfluß, Sterven «nd SedSchtniß
fchwäche, Verlorene Mannbar
keit, «Sthma, Eatarrh, Schwind
sucht, Skrofeln, Hämorrhoiden,
Rheumatismus, Wassersucht, Le
berleiden, Fallende Krankheit «nd
alle anderen chi onischen^Krankbetten.
Deu^ch^
Adressire!
Deutsches Heil - Institut,
IB6j Süd Clark Straße,
Ehicago, IllS.
Fta. sehen
Schwache Männer,
V'
»StscrAntÄsekuKH vcn -.'cr >.>ru- j
Btea di»aK '.'it. l
I«-2
Diese Aeitung
I. K. Wright St «0.,
26. Straße und Pennsylvania Avenue,
Philadelphia. Pa.
Mellch Wn
find selten gliiMiche.
Philadelphia b»SS. A-leremia«, Vinist.
6kgi>leß HM
blo. 154 kssssu Btwet,
alle «leutscken Llstter ia cleo
Ver. Ltsstea uncl Lurop».