Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 29, 1891, Page 4, Image 4

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    4
Seranton Wochenblatt,
irscheint jeden Donnerstag Morgen.
Office: Sil Lackawanna Avenue.
Subscription ol> jährlich
Räch Deutschland, portofrei S 5» ..
vi» große Abonnentenzahl de« „Wochen
dUtt" macht es »um besten Anzeiaendlat« t«
n rdtichen Pennsylvanien.
Wochen-Rnndfchau.
Die Beziehungen der Ver. Staaten
mit dem Auslande sind friedlicher Na
tur. Auch die Beringsmeer - Frage
scheint in's Stocken gerathen zu sein,
da das Oberbundesgericht den von Eng
land anhängig gemachten Testfall noch
nicht entschieden hat. Die Berathungen
der Häuser des Congresses nahmen
theilweise einen recht stürmischen Cha
rakter an. Der Senat bleibt Tag und
Nacht in Sitzung, um die Wahlbill
durchzupeitschen, während im Hause die
Silberbill in einer Skandalscene zwi
schen dem bekannten Abgeordneten Mills
(TexaS) und Sprecher Reed sowie Mc-
Kinley gipfelten. Die Generäle Sigel
und Banks wurden mit lebenslänglichen
Pensionen bedacht.
Die Wahlen zum Bundessenat haben
dem Gouverneur David B. Hill (New
Aork) den Sieg über den Republikaner
EvartS mit zwei Stimmen Pluralität
gebracht. Wiedergewählt wurden Tel
ler, Voorhees, Vest, Platt und Mitchell.
Der inzwischen zurückgetretene repub
likanische Kandidat für das Gouver
neursamt von Nebraska, Thayer, soll
vor Aufregung wahnsinnig geworden
sein. In der Hauptstadt Lincoln ist
wieder Ruhe eingekehrt.
In Wisconsin wird in der Legislatur
ein Gesetz zur Abschaffung des berüch
tigten Bennettgesetzes vorbereitet. In
Denver, Col., ist es anläßlich des
Streites in der Legislatur um die Co
mites zu einem politischen Morde ge
kommen ; der Polizeiinspektor Hawley,
welcher Ruhe stiften wollte, wurde von
dem Beuiepolitiker McCoy niederge
schossen.
Für die Weltausstellung hat das neue
Jahr nicht viel Günstiges gebracht. Der
Vorsitzende Candler des vom Eongreß
gebildeten Ausstellungscomites hat den
Bericht des letzteren überreicht, in wel
chem der National- und Lokal-Ausschuß
der maßlosen und unsinnigen Ver
schwendung angeklagt wird. Nament
lich werden die Gehälter der Direktoren
von «15.000, 812,000 und «10,000 als
viel zu hoch getadelt und die Behörde
der 115 weiblichen Direktoren als über
flüssig und viel zu hoch besoldet ange
setzt. Der Bericht empfiehlt gänzliche
Streichung der letzteren und Reduzirung
sämmtlicher Gehälter auf mindestens
die Hälfte.
Der Jndianer-Ausstand hat im Gro
ßen und Ganzen sein Ende erreicht,
wenn auch das Verbleiben der Bundes
truppen in der Nähe der Pine Ridge
Agentur noch vereinzelte Kundgebungen
der Unzufriedenheit hervorgerufen hat.
Doch ist das Lager in den Bad Lands
abgebrochen und etwa 3500 dort ver
schanzt gewesene Krieger kehren in ihre
Wohnsitze zurück. Sie wollen eine De
putation zum „Großen Weißen Vater"
nach Washington schicken. Die Ablie
ferung der Waffen suchen sie dagegen
unter allerhand Vorwänden zu hinter
treiben, und General Miles wird sich
auch mit einer theilweisen Entwaffnung
begnügen.
Gegen die Silberbill und die Frei
prägung wird verschiedentlich aus Han
delslreisen protestirt. Die Handels
lage ist noch immer sehr bedenklich ; so
ereigneten sich 411 Bankerotte in der
Woche, also 31 mehr, als in der ent
sprechenden Woche des Vorjahrs. Das
bedeutendste Falliment war das der
American Nationalbank in Kansas, Mo.,
welche mit beinahe 2j Million Passiva
ihre Zahlungen einstellen mußte.
Große Strikes sind diesmal nicht zu
verzeichnen ; der angekündigte Ausstand
der 700 Telegraphisten und Stations
vorsteher der Chicago, Milwaukee >k
St. Paul Eisenbahn scheint wieder güt,
lich beigelegt.
Der Trust der Hafergrützmüller ist
in Chicago zu Stande gekommen. Aus
gestanden sind die Telegraphisten auf
der Chicago Erie Bahn wegen Ent
lassung eines Genossen.
Der im 91. Lebensjahre zu Washing
ton erfolgte Tod des berühmten Histo
riker« und Staatsmannes George Ban
croft hat im In- und Auslande große
Theilnahme erweckt. Sein Name ist
mit dem Bancrost-Vertrage, welcher
einen großen Theil der verwickelten
Rechtsfragen über die Beziehungen aus
gewanderter Deutschen und ihrer Kinder
zum Militärdienste des Deutschen Rei
ches gelöst hat, aus immer verknüpft.
Von Unfällen ist die Zertrümmerung
von 19 Güterwagen eines Zuges bei
Atron, 0., in Folge falscher Weichen
stellung zu erwähnen. Im Hotel Mar
vin zu Findlay, 0., wurde durch eine
Erdgas-Explosion das Gebäude zerstört
und daS Dienstmädchen Kittie Walters
getödtet, während die Mägde Kate
Rooney und Emma Johnston schwer
verletzt wurden.
In Horton, Kas., und Buffalo, N.
U., wütheten schwere Feuersbrünste.
Die sür <700,000 erbaute Teppichfabril
der Gebr. Dockson zu Schuyllill Falls
bei Philadelphia wurde durch Feuer
gänzlich zerstört und 1000 dort beschäf
tigte Weber brotlos. In Covington,
Neb., hat eine Bande von Mordbrenner
viele Wohnhäuser angesteckt und kolos
salen Schaden veranlaßt. Die Fabri
ken der Standard Metal Mfg. Co. und
der Belding Electric Motor Co. in
Chicago sind Feuersbrünsten zum Opfer
gefallen.
Wegen Abtreibung der Leibesfrucht
in 14 Fällen wurde der Arzt Maxwell
in Canton, 0., und wegen desselben
Verbrechens der Pastor Harry W.
George zu Leeds, N. Y.. welcher das
selbe an seiner Pflegetochter Lotte
TownSend verübt hatte, in Hast genom
men, Der Stadtanwalt I. A. Warder
in Chattanooga, Tenn., ein Gewohn
heitssäufer, erschoß feine Tochter und
deren Ehemann Fugette, doch hatte
Letzterer vorher noch dem Mörder «inen
tödtlichen Schuß beigebracht.
Drei unbekannte Landstreicher über
fielen in MeCarihyville bei Helena,
Montana, eine Gesellschaft von süns
Pokerspielern, schössen zwei derselben
todt, verwundeten die übrigen schwer
und entflohen mit dem Einsatz von 8700.
Der Spitalbewohner Geo. Warburton
zu Lebanon, Boone Co., Ind., wurde
vom Neger Sam Becham todtgeschla
gen. Die junge Polin Rosa Zoldoski
vergiftete aus Eifersucht mittels Strych
nin ihre Nebenbuhlerin Ella Malley in
Richmond Center, Wis. Ein ISjähri
ger Neger, welcher den Friedensrichter
Moore in Gold Hill ermordet hatte,
büßte in Opelika, Ala., sein Verbrechen
am Galgen. Eine Rotte betrunkener
Griechen mißhandelte harmlose Spa
ziergänger in Chicago. Der Kostgän
ger Wharton Sharkey erschoß seine
Hotelwirthin Frau Austin in Findlay,
0., welche ihn um seine rückständige
Schuld gemahnt hatte.
Der Advokat Anton Simpson ist aus
dem Irrenhause in Kalamazoo, Ind.,
wo man ihn angeblich widerrechtlich seit
Oktober eingesperrt hielt, entflohen.
Der Wardein Dyer vom Zuchthause in
Columbus, 0., wird schwerer Miß
bräuche beschuldigt. Fünfzehn Ver
mummte haben bei Brownsville, Texas,
einen Zug der Rio Grande Bahn be
raubt und dabei H 20,000 in Gold er
beutet.
In Europa hält die grimmige Kälte,
wie sie seit dreißig Jahren nicht dage
wesen, mit unveränderter Heftigkeit an.
Die Häfen von Bremen, Hamburg und
Rostock sind völlig zugefroren; die
Themse ist mit Eisschollen bedeckt. In
Hamburg herrscht wegen des Stockens
der Schiffahrt große Kohlennoth. In
Frankreich ist der Wein in den Kellern
gefroren. In Spanien, Italien, ja,
an der ganzen Mittelmeerküste Afrikas
herrscht strenges Frostwetter. In Tle
men (Provinz Oran in Algier) sind
Leute vor Kälte und Hunger umgekom
men, ebenso in Neapel. Eine Dame
ist in einem Bahncoupe in England er
froren. Die Ostsee ist mit Treibeis be
deckt, und zwischen Stralsund und Rü
gen tummeln sich Schlittschuhläufer.
In Schleswig-Holstein ist eine Blat
ternepidemie ausgebrochen.
Zwischen dem Kaiser und Bismarck
soll es neuerdings zu Annäherungsver
suchen gekommen sein, und Ersterer soll
dem Exkanzler zu Neujahr ein kostbares
Geschenk übersandt haben. Der kon
servative Reichsbote von Helldorf-Bedra
hat den Fürsten Bismarck gegen Eugen
Richter vertheidigt und Letzteren dabei
schwer beleidigt. Der Reichstag hat
die von den Liberalen gewünschte Auf
hebung der Korn- und Viehzölle abge
lehnt. Der Reichstag beschäftigt sich
mit der Berathung des Arbeiter-Ver
stcherungsgesetzes. Der Kaiser hat im
Opernhause einen großen Empfang ab
gehalten und will die Subfcriptions
bälle wieder erneuern. Die Nachricht,
daß Fürst Bismarck den Winter in
Cannes zubringen will, wird dementirt.
Bei einem vom Finanzminister Miquel
gegebenen Mittagessen hat der Kaiser die
ihm zugeschriebenen Abrüstungsvecsuche
in Abrede gestellt.
Die Abberufung Wißmanns wird
damit erklärt, daß derselbe plötzlich in
Irrsinn verfallen sei. Nach dem Sta
tistischen Büreau haben in Deutschland
seit 18S8 in den Schulen 23g Kinder
Selbstmord begangen.
Der Metzer Seminardirektor Dr.
Adolf Fritzen ist zum Erzbischos von
Straßburg ernannt worden.
Das Studium der Koch'schen Lym
phe und ihrer Wirkungen wird von den
Aerzten und Klinikern eifrig betrieben.
Die Gefahren bei Herstellung der Lym
phe sind sehr bedeutend und mahmen zu
großer Vorsicht. Nach Virchow glei
chen die Erscheinungen, unter denen
Kranke bei falscher Anwendung der
Lymphe gestorben sind, dem Unterleibs
typhus.
In Oesterreich - Ungarn liegt die
Fabrikation sehr darnieder. Infolge
der Strikes in Budapest ist es zu Un
ruhen gekommen. Für 1393 wird eine
Weltausstellung in Budapest zur Feier
des tausendjährigen Bestehens Ungarns
geplant. In der Wiener Vorstadt
Penzing fanden bei dem Zusammensturz
einer Gallerie in dortiger Kirche acht
Menschen ihren Tod. Der türkische
Botschafter Sadullay Bey in Wien hat
aus Gram überlTodesfälle in seiner
Familie einen Selbstmordversuch ge
macht.
Rußland wandert unter der Führung
„Väterchen Zars" aus Angst vor den
bösen Nihilisten immer weiter auf der
Bahn des Rückschrittes. Der berüch
tigte Fanatiker und Panslawist Pobe
donostjew ist, um „Minister der Volks
ausklärung" ernannt worden, und der
Zar hat neuerdings einen Ukas erlassen,
daß alle Ausländer, welche Grundei
genthum in Rußland besitzen, orthodoxe
Russen werden müssen. Der jüdische
Bankier Günzburg, welcher dem Mini
ster des Innern seine Bitte um Schon
ung der russischen Juden durch einen
Check über eine Million Rubel plausibel
machen wollte, ist wegen Bestechung
, verhaftet, jedoch auf Befehl des Kaisers
! wieder in Freiheit gesetzt worden. Der
i Check wurde consiscirt. Vier hohe
- Bankbeamte, welche die Landwirth
> schaftliche Bank in Moskau um vier
, Millionen Rubel bestahlen, sind mit
r lebenslänglichem Sibirien bestraft wor-
St. Petersburg hat nahezu eine
Million Einwohner.
In Frankreich hat der Plan Goutels,
dem Panama Canal durch Nationallot
terien wieder auf die Beine zu helfen,
die Billigung der Legislatur nicht ge
funden. Der Jouralist Gregoire, wel
cher als Helfershelfer bei der Flucht
Padlewskis, des Mörders des russischen
Generals Seliverstows, verurtheilt
ward, ist vom Appellhof in Paris unter
Aufhebung des ersten Urtheils in Frei
heit gesetzt, weil die Identität der Per
son, die er über die Grenze geschafft,
mit Padlewski nicht feststeht.
Die Mailänder Seidenindustrie liegt
gänzlich darnieder.
Im Gouvernement Tobolsk (Sibi
rien) herrscht der schwarze Tod.
In der argentinischen Provinz Entre
Rios am Parana und in Chile sind
Bürgerrevolutionen ausgebrochen.
König Kalakaua von den Sandwich-
Inseln ist in San Francisco einem
Nierenleiden erlegen.
Die Deutschen sind bei einem Sturm
aus Machambas Verschanzungen auf
Sansibar zurückgeschlagen worden.
Die Komponisten Wilhelm Taubert
(„Kinderlieder") in Berlin, Niel« W.
Gade (bedeutender Jnstrumentalkompo
nist) in Kopenhagen und Leo Delibes
(„Coppelia") in Paris sind gestorben.
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«etsetaschen.
Haus und Hof.
Nebcr wräter.
Timotheus-Gras ist wohl die Haupt
grasart für unsere nördlichen Staaten,
giebt vieles und nahrhaftes Heu und
kommt auch in den höheren Theilen der
Gebirge gut fort. Es wird entweder
allein oder mit Klee ausgesäet und giebt
einen hohen Saamenertrag von 10 bis
30 Bufhel per Acker. Der Boden für
dieses GraS muß gut vorbereitet sein,
da die Samenkörner sehr klein sind.
Man säet Timotheusgras im Herbst mit
Wintergetreide, im Frühjahr mit einer
Sommerfrucht, oder in der Mitte des
Sommers mit Buchweizen. Die Er
fahrung hat gelehrt, daß Gras, welches
zur Zeit des Samenansatzes gewählt
wird, viel nahrhafter ist, als wenn dies
während der Blüthezeit geschieht.
Eine andere Art Gras, welches vor
züglich in den mittleren und südlichen
Staaten wächst, ist das Straußgras.
Es ist einheimisches Gras, ist ausdau
ernd und nicht nur gut für Weideland,
sondern auch zu Heu. Aus nassem rei
chem Boden wächst es sehr üppig; die
ses Gras blühet und reifet zu den näm
lichen Perioden wie Timotheusgras, es
können deshalb beide mit einander ge
säet werden. Es wird noch nicht aus
gebreitet kullivirt, obschon es viele Vor
theile darbietet.
und graBs). Dieses unter
obigen zwei Namen hierzulande bekannte
Gras ist leicht an dem rauhen Ausseben
der Blätter und Nehren und an seiner
weißlich-gründn Farbe zu erkennen. Es
ist vielleicht das einzige GraS, welches
mit Klee oder anderen Grasarten eine
dauernde Weide giebt. Bei warmer
Witterung wächst es in fünf bis sechs
Tagen so lang, um für Rmdvieh als
Weide dienen z» können. Es widersteht
besonders der Trockenheit und die Far
mer stimmen darin überein, daß es den
größten Ertrag liefert, wenn es immer
kurz gehalten wird, da dasselbe, wenn
man eS zu lang werden läßt, grob und
rauh wird. Es wächst sast auf jedem
Boden- und giebt sehr viel Samen.
Der Samen ist ungemein leicht, der
Bushel wiegt nicht mehr als l 2 bis 14
Pfund, daher man wohl thut, vor der
Aussaat denselben mit Wasser zu be
feuchten, damit er aufquillt und leichter
auf den Boden vertheilt werden kann ;
zwei Bushel sind hinreichend per Acker.
Will man dies Gras zu Heu benutzen,
so mähe man es, bevor dasselbe Samen
ansetzt, da es sonst wenigstens zwei
Siebentheile an Nahrungskraft verliert.
Eine andere ausgezeichnete Grasart
für Weiden ist das sogenannte Blaue
Gras (Mus Qras!>), deshalb wird es
auch sehr häufig im Westen gebaut.
Es wächst auch gut auf Weiden, die
ziemlich dicht mit Bäumen bewachsen
sind, und giebt eine nahrhafte und reich
liche Weide sür Rindvieh, weshalb die
Farmer im Westen diese Grasart immer
mehr kultiviren. Es eignet sich auch
sehr gut zu Anlagen von künstlichen
Wiesen, wenn es mit anderen Grasar
ten gebaut wird.
Eme andere Abart ist das französische
Raigras, Wiesenhaser ('lall Oats
Qrass). Dieses Gras giebt eine frühe
Weide und zeitig Heu, es wächst sehr
schnell, widersteht den rauhen Einflüssen
des nördlichen Klimas und eignet sich
besonders für Weidenland. Zur Blü
thezeit, wo es 3 bis 4» Fuß hoch ist,
soll man es mähen. Es liebt einen
starken, zähen Boden ; man braucht 1j
bis 2 Bushel Saamen per Acker. Man
säet es gewöhnlich im Frühjahr unter
Getreide.
Eine fernere Abart ist das englische
Raigras, Wiesentolch genannt. Dieses
Gras wird häufig in England u,H
Schottland angebaut, wo es immer
mit Klee ausgesäet wird; man versuchte
die englischen und italienischen Sorten
in den Ver. Staaten anzubauen, aber
sie haben nicht den Erwartungen ent
sprochen. Unsere Sommer sind zu tro
cken und unsere Winter zu kalt für die
ses Glas; in England wächst es aus
gezeichnet, eignet sich besonders für
künstliche Weiden, für Wiesen niit
feuchtem, fruchtbarem Boden. Der
Bufhel Neigras-Saamen tostet? 3 bis
K 4. In Gegenden, wo das Klima
nicht zu rauh und der Boden feucht ist,
oder bewässert werden kann, dürfte es
vortheilhaft sein.
Sauerkraut als Heilmittel.
Ueber die Heilkraft des Sauerkrautes
sagt der durch seine Wasserkuren be
rühmt gewordene Pfarrer Kneipp in
Wözishösen (Bayern) Folgendes: Je
dermann kennt die verschiedenartige und
nützliche Verwendung des Krautes als
Nahrungsmittel. Weniger bekannt und
doch so bedeutend ist seine vielfache
Heilkraft. Schon das grüne Blatt des
Krautes ist, auf die schmerzende Stelle
gelegt, ein bewährtes Mittel gegen
Kopfweh. Viel größer noch und man
nigfaltiger ist die heilkräftige Wirkung
des Krautes als Sauerkraut. Es ist
vor allem großer Irrthum, sich auch
vom Genusse des Sauerkrautes zu ent
halten, wenn der Arzt saure Speisen
verbietet, da im Gegentheile gerade
seine spezielle Wirkung auf den Magen,
zur Förderung einer guten Verdauung,
eine außerordentliche ist. Es leitet die
krankhaften, faulen Säfte und Gase
aus, wirkt heilend auf vorkommende
Magengeschwürchen, stärkt die Nerven
und unterstützt somit die Blutbildung in
bedeutender Weise, so daß mancher seine
blasse Gesichtsfarbe gerade wegen des
Genusses des Sauerkrautes einem ge
funden Aussehen weichen sieht. Viele
sind der Ansicht, Sauerkraut erzeuge
falsche Magensäure, doch ganz mit
Unrecht; man genieße es mäßig, ohne
viel dazu zu trinken und die Erfahrung
wird bald das Gegentheil beweisen. Es
sei daher Jedermann, besonders aber
den Hausmüttern, mit Nachdruck em
pfohlen ; sie mögen es Gesunden und
Kranken, vorzüglich ihren Kindern als
Gemüse bieten ; viele Schwächlichkeiten
und Krankheiten infolge schlechter Ver
dauung würden der Familie ferne blei
ben. Allgemeiner, als die vortheilhafte
Wirkung des Sauerkrautes nach innen.
ist dieselbe bei äußeren Verletzungen,
bei Schnitt- und Brandwunden und
Quetschungen bekannt; die betreffende!
Stelle wird mit Krautwasser gewaschen,
mit einem in dasselbe getauchten Leinen
lappen verbunden, letzteres einige Mal
erneuert und die Heilung wird nicht
lange auf sich warten lassen. Dasselbe
gilt wie von frischen, so auch von ent
zündeten Wunden, und nicht nur von
solchen, sondern auch von Entzündungen
in den inneren Organismen des mensch
lichen Körpers, sei es in der Brust oder
im Bauche oder wo immer, stets wird
dieses kühlende und heilende Mittel, als
Getränk gebraucht und auf die entzün
dete Stelle gelegt, die beste Wirkung
thun. Um jedoch gutes Kraut zu ha
ben, versäume man nicht, gleich beim
Einstoßen Salz, Kümmel und Wach
holderbeeren darunter zu mengen, durch
aus aber kein Wasser. Jede Reinlich
keit liebende Hausfrau weiß, daß man
das Kraut wöchentlich „abputzen" mußf,
wenn die Oberfläche nicht lebendig sein
soll. Leider wird gerade diese noth
wendige Behandlung oft nur monatlich
vorgenommen. Freilich muß man dann
die bereits lebendig gewordene Ober
fläche und damit «inen großen Theil
des kostbaren Krautwassers wegnehmen,
was dann in höchst ungeschickter Weise
mit Wasser ersetzt wird.
Kleine Samariterdienste.
Gute Brandsalbe, welche vorzüglich
heilt, wenn die Haut verloren gegangen
> Loth Wachs mit 4 Loth
nicht ganz kalt ist, das man aber immer
kälter macht durch beständiges Hinzufü
gen frischen Wassers. Auch Umschläge
von Spiritus, von 10 zu 20 Minuten
wiederholt, sind gut. Auch etwas zer
stoßene Holzkohle auf die Brandstelle
gestreut, lindert schnell. Ebenso öfteres
Bestreuen mit Mehl. Umschläge von
rohen geriebenen Kartoffeln, Mohrrü
ben oder Aepfeln sind gleichfalls zu em
pfehlen.
Bei Vergiftungen gebe man ein
Brechmittel ein, welches in keinem
Haushalt fehlen sollte, und sehe darauf,
daß die Vergifteten nicht einschlafen.
Man sorge sür frische Luft, gebe Essig
und Wasser zu trinken und fetze, wenn
möglich, auch Klystiere davon.
Für Blutungen ist das beste Mittel
Eisenpeichlorid, wovon man einige Tro
pfen auf die Wunde träufelt, wodurch
das Blut sofort gerinnt und die verletzte
Ader schließt. Bei starkem Nasenblu
ten ziehe man Essig und Wasser in die
Nase ein, oder man bestreue ein
Schämmchen mit fein pulverisirtem
Alauld und bringe es in das blutende
Nasenloch.
Quetschungen heilt man durch Um
schläge von Wasser mit Kochsalz und
Essigs Ist bei der Quetschung Blut
ausgetreten, so mache man Umschläge
von Essigwasser mit Salmiak.
Für Wunden sind Collodmmblätter
ein vorzügliches Heilmittel; man berei
tet sie wie folgt: Man mischt über
leichtem Feuer drei Theile Collodium
mit 1 Theil Ricinusöl und l Theil
man die Masse ganz dünn aus eine
Glas- oder Metallplatte, so daß man
ganz feine Blättchen erhält, die man
nach Bedarf verwendet.
Wunden an Stellen, wo wenig Fleisch
ist, z. B. am Schienbein, wäscht man
gut aus mit sehr reinem Kamillenthee,
pressen welche man erneuert,
so oft sie getrocknet sind.
«Schlaflosigkeit
Es ist ein charakteristisches Zeichen
unserer Zeit, daß sich die Wissenschaft
mit aller Gewalt auf die Erfindung von
Schlafmitteln verlegt und sich die An
preisungen neuer Mittel geradezu über»
Nachfrage und Angebot, und wenn wir
den gesunden Schlaf der Jugendzeit
beibehalten hätten, so würden wir wahr
haftig nicht der künstlichen Mittel be
dürfen ! Leider ist dies nicht der Fall,
und keine Klage ist häusiger, mit nichts
ist der Arzt und speziell der Nervenarzt
mebr geplagt, als mit der Bitte um
Beschaffung von Schlaf; das am Tage
gequälte und überhetzte- Ziervensystem
rächt sich eben in der Nacht. Soll es
zum schlaf kommen, so muß das Ge
hirn blutleer sein; will von selbst dieser
Zustand nicht eintreten, so versucht man
eine künstliche Blutleere im Gehirn da
durch zu erreichen, daß man die in den
Wasserheilanstalten übliche Wadenbinde
anlegt. Eine solche Binde soll aus gro
ber Leinwand bestehen und so lang sein,
daß sie dreimal den Umfang des Unter
schenkels erreicht, und so breit, daß sie
chel bedeckt. Das erste Drittel der
Binde wird naß gemacht und dann um
den Unterschenkel gewickelt, die beiden
trockenen Drittheile bilden den Abschluß
nach außen. Man wendet sie nur am
späten Abend an und läßt sie dann bis
zum Morgen liegen. Eine höchst zweck
mäßige Vereinfachung dieser Prozedur
besteht darin, daß man ein Paar nasse
dies ein zweites Paar wollene, welches
trocken ist.—Fälle von Schlaflosigkeit,
welche diesen einfachen Mitteln nicht
weichen, gehören bei der eminenten
Wichtigkeit des Schlafes für den Orga
nismus und besonders für das Nerven
system vor das Forum des Arztes.
Auf's Ernsteste muß vor willkürlicher,
nicht durch den Arzt empfohlener An
wendung von Schlafmitteln gewarnt
werden; jedem beschäftigten Ärzte
kommen häufig Fälle vor, in welchem
dieses „Selbst - Behandeln" zu den
schwersten körperlichen und neivösen
Störungen geführt hat, welche dann ei
ner Heilung gar nicht oder sehr schwer
zugänglich sind.
VrClarke
Sichere «„» ,86 e-ut»
Heilung. < «hl--,». 111. > Elart Street.
Ter alte und bewährte
und Wundarzt,
K, pi/ größter Geschicklichkeit
»A, ""d bestem^Erfolge
" L). (Tlsi-Ke. v.,
186 T. Mark St.. (ihicago, Jl.
äritte,
Ziiiulick vellbesrdeitcte äufl»ze
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I vr, V». Naavko, l-rok, w.
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Vervsväsi von Lsltsn cksr V. Lt.
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Philadelphia A, Jeremias, UZ Binest.