4 Seranton Wochenblatt, irscheint jeden Donnerstag Morgen. Office: Sil Lackawanna Avenue. Subscription ol> jährlich Räch Deutschland, portofrei S 5» .. vi» große Abonnentenzahl de« „Wochen dUtt" macht es »um besten Anzeiaendlat« t« n rdtichen Pennsylvanien. Wochen-Rnndfchau. Die Beziehungen der Ver. Staaten mit dem Auslande sind friedlicher Na tur. Auch die Beringsmeer - Frage scheint in's Stocken gerathen zu sein, da das Oberbundesgericht den von Eng land anhängig gemachten Testfall noch nicht entschieden hat. Die Berathungen der Häuser des Congresses nahmen theilweise einen recht stürmischen Cha rakter an. Der Senat bleibt Tag und Nacht in Sitzung, um die Wahlbill durchzupeitschen, während im Hause die Silberbill in einer Skandalscene zwi schen dem bekannten Abgeordneten Mills (TexaS) und Sprecher Reed sowie Mc- Kinley gipfelten. Die Generäle Sigel und Banks wurden mit lebenslänglichen Pensionen bedacht. Die Wahlen zum Bundessenat haben dem Gouverneur David B. Hill (New Aork) den Sieg über den Republikaner EvartS mit zwei Stimmen Pluralität gebracht. Wiedergewählt wurden Tel ler, Voorhees, Vest, Platt und Mitchell. Der inzwischen zurückgetretene repub likanische Kandidat für das Gouver neursamt von Nebraska, Thayer, soll vor Aufregung wahnsinnig geworden sein. In der Hauptstadt Lincoln ist wieder Ruhe eingekehrt. In Wisconsin wird in der Legislatur ein Gesetz zur Abschaffung des berüch tigten Bennettgesetzes vorbereitet. In Denver, Col., ist es anläßlich des Streites in der Legislatur um die Co mites zu einem politischen Morde ge kommen ; der Polizeiinspektor Hawley, welcher Ruhe stiften wollte, wurde von dem Beuiepolitiker McCoy niederge schossen. Für die Weltausstellung hat das neue Jahr nicht viel Günstiges gebracht. Der Vorsitzende Candler des vom Eongreß gebildeten Ausstellungscomites hat den Bericht des letzteren überreicht, in wel chem der National- und Lokal-Ausschuß der maßlosen und unsinnigen Ver schwendung angeklagt wird. Nament lich werden die Gehälter der Direktoren von «15.000, 812,000 und «10,000 als viel zu hoch getadelt und die Behörde der 115 weiblichen Direktoren als über flüssig und viel zu hoch besoldet ange setzt. Der Bericht empfiehlt gänzliche Streichung der letzteren und Reduzirung sämmtlicher Gehälter auf mindestens die Hälfte. Der Jndianer-Ausstand hat im Gro ßen und Ganzen sein Ende erreicht, wenn auch das Verbleiben der Bundes truppen in der Nähe der Pine Ridge Agentur noch vereinzelte Kundgebungen der Unzufriedenheit hervorgerufen hat. Doch ist das Lager in den Bad Lands abgebrochen und etwa 3500 dort ver schanzt gewesene Krieger kehren in ihre Wohnsitze zurück. Sie wollen eine De putation zum „Großen Weißen Vater" nach Washington schicken. Die Ablie ferung der Waffen suchen sie dagegen unter allerhand Vorwänden zu hinter treiben, und General Miles wird sich auch mit einer theilweisen Entwaffnung begnügen. Gegen die Silberbill und die Frei prägung wird verschiedentlich aus Han delslreisen protestirt. Die Handels lage ist noch immer sehr bedenklich ; so ereigneten sich 411 Bankerotte in der Woche, also 31 mehr, als in der ent sprechenden Woche des Vorjahrs. Das bedeutendste Falliment war das der American Nationalbank in Kansas, Mo., welche mit beinahe 2j Million Passiva ihre Zahlungen einstellen mußte. Große Strikes sind diesmal nicht zu verzeichnen ; der angekündigte Ausstand der 700 Telegraphisten und Stations vorsteher der Chicago, Milwaukee >k St. Paul Eisenbahn scheint wieder güt, lich beigelegt. Der Trust der Hafergrützmüller ist in Chicago zu Stande gekommen. Aus gestanden sind die Telegraphisten auf der Chicago Erie Bahn wegen Ent lassung eines Genossen. Der im 91. Lebensjahre zu Washing ton erfolgte Tod des berühmten Histo riker« und Staatsmannes George Ban croft hat im In- und Auslande große Theilnahme erweckt. Sein Name ist mit dem Bancrost-Vertrage, welcher einen großen Theil der verwickelten Rechtsfragen über die Beziehungen aus gewanderter Deutschen und ihrer Kinder zum Militärdienste des Deutschen Rei ches gelöst hat, aus immer verknüpft. Von Unfällen ist die Zertrümmerung von 19 Güterwagen eines Zuges bei Atron, 0., in Folge falscher Weichen stellung zu erwähnen. Im Hotel Mar vin zu Findlay, 0., wurde durch eine Erdgas-Explosion das Gebäude zerstört und daS Dienstmädchen Kittie Walters getödtet, während die Mägde Kate Rooney und Emma Johnston schwer verletzt wurden. In Horton, Kas., und Buffalo, N. U., wütheten schwere Feuersbrünste. Die sür <700,000 erbaute Teppichfabril der Gebr. Dockson zu Schuyllill Falls bei Philadelphia wurde durch Feuer gänzlich zerstört und 1000 dort beschäf tigte Weber brotlos. In Covington, Neb., hat eine Bande von Mordbrenner viele Wohnhäuser angesteckt und kolos salen Schaden veranlaßt. Die Fabri ken der Standard Metal Mfg. Co. und der Belding Electric Motor Co. in Chicago sind Feuersbrünsten zum Opfer gefallen. Wegen Abtreibung der Leibesfrucht in 14 Fällen wurde der Arzt Maxwell in Canton, 0., und wegen desselben Verbrechens der Pastor Harry W. George zu Leeds, N. Y.. welcher das selbe an seiner Pflegetochter Lotte TownSend verübt hatte, in Hast genom men, Der Stadtanwalt I. A. Warder in Chattanooga, Tenn., ein Gewohn heitssäufer, erschoß feine Tochter und deren Ehemann Fugette, doch hatte Letzterer vorher noch dem Mörder «inen tödtlichen Schuß beigebracht. Drei unbekannte Landstreicher über fielen in MeCarihyville bei Helena, Montana, eine Gesellschaft von süns Pokerspielern, schössen zwei derselben todt, verwundeten die übrigen schwer und entflohen mit dem Einsatz von 8700. Der Spitalbewohner Geo. Warburton zu Lebanon, Boone Co., Ind., wurde vom Neger Sam Becham todtgeschla gen. Die junge Polin Rosa Zoldoski vergiftete aus Eifersucht mittels Strych nin ihre Nebenbuhlerin Ella Malley in Richmond Center, Wis. Ein ISjähri ger Neger, welcher den Friedensrichter Moore in Gold Hill ermordet hatte, büßte in Opelika, Ala., sein Verbrechen am Galgen. Eine Rotte betrunkener Griechen mißhandelte harmlose Spa ziergänger in Chicago. Der Kostgän ger Wharton Sharkey erschoß seine Hotelwirthin Frau Austin in Findlay, 0., welche ihn um seine rückständige Schuld gemahnt hatte. Der Advokat Anton Simpson ist aus dem Irrenhause in Kalamazoo, Ind., wo man ihn angeblich widerrechtlich seit Oktober eingesperrt hielt, entflohen. Der Wardein Dyer vom Zuchthause in Columbus, 0., wird schwerer Miß bräuche beschuldigt. Fünfzehn Ver mummte haben bei Brownsville, Texas, einen Zug der Rio Grande Bahn be raubt und dabei H 20,000 in Gold er beutet. In Europa hält die grimmige Kälte, wie sie seit dreißig Jahren nicht dage wesen, mit unveränderter Heftigkeit an. Die Häfen von Bremen, Hamburg und Rostock sind völlig zugefroren; die Themse ist mit Eisschollen bedeckt. In Hamburg herrscht wegen des Stockens der Schiffahrt große Kohlennoth. In Frankreich ist der Wein in den Kellern gefroren. In Spanien, Italien, ja, an der ganzen Mittelmeerküste Afrikas herrscht strenges Frostwetter. In Tle men (Provinz Oran in Algier) sind Leute vor Kälte und Hunger umgekom men, ebenso in Neapel. Eine Dame ist in einem Bahncoupe in England er froren. Die Ostsee ist mit Treibeis be deckt, und zwischen Stralsund und Rü gen tummeln sich Schlittschuhläufer. In Schleswig-Holstein ist eine Blat ternepidemie ausgebrochen. Zwischen dem Kaiser und Bismarck soll es neuerdings zu Annäherungsver suchen gekommen sein, und Ersterer soll dem Exkanzler zu Neujahr ein kostbares Geschenk übersandt haben. Der kon servative Reichsbote von Helldorf-Bedra hat den Fürsten Bismarck gegen Eugen Richter vertheidigt und Letzteren dabei schwer beleidigt. Der Reichstag hat die von den Liberalen gewünschte Auf hebung der Korn- und Viehzölle abge lehnt. Der Reichstag beschäftigt sich mit der Berathung des Arbeiter-Ver stcherungsgesetzes. Der Kaiser hat im Opernhause einen großen Empfang ab gehalten und will die Subfcriptions bälle wieder erneuern. Die Nachricht, daß Fürst Bismarck den Winter in Cannes zubringen will, wird dementirt. Bei einem vom Finanzminister Miquel gegebenen Mittagessen hat der Kaiser die ihm zugeschriebenen Abrüstungsvecsuche in Abrede gestellt. Die Abberufung Wißmanns wird damit erklärt, daß derselbe plötzlich in Irrsinn verfallen sei. Nach dem Sta tistischen Büreau haben in Deutschland seit 18S8 in den Schulen 23g Kinder Selbstmord begangen. Der Metzer Seminardirektor Dr. Adolf Fritzen ist zum Erzbischos von Straßburg ernannt worden. Das Studium der Koch'schen Lym phe und ihrer Wirkungen wird von den Aerzten und Klinikern eifrig betrieben. Die Gefahren bei Herstellung der Lym phe sind sehr bedeutend und mahmen zu großer Vorsicht. Nach Virchow glei chen die Erscheinungen, unter denen Kranke bei falscher Anwendung der Lymphe gestorben sind, dem Unterleibs typhus. In Oesterreich - Ungarn liegt die Fabrikation sehr darnieder. Infolge der Strikes in Budapest ist es zu Un ruhen gekommen. Für 1393 wird eine Weltausstellung in Budapest zur Feier des tausendjährigen Bestehens Ungarns geplant. In der Wiener Vorstadt Penzing fanden bei dem Zusammensturz einer Gallerie in dortiger Kirche acht Menschen ihren Tod. Der türkische Botschafter Sadullay Bey in Wien hat aus Gram überlTodesfälle in seiner Familie einen Selbstmordversuch ge macht. Rußland wandert unter der Führung „Väterchen Zars" aus Angst vor den bösen Nihilisten immer weiter auf der Bahn des Rückschrittes. Der berüch tigte Fanatiker und Panslawist Pobe donostjew ist, um „Minister der Volks ausklärung" ernannt worden, und der Zar hat neuerdings einen Ukas erlassen, daß alle Ausländer, welche Grundei genthum in Rußland besitzen, orthodoxe Russen werden müssen. Der jüdische Bankier Günzburg, welcher dem Mini ster des Innern seine Bitte um Schon ung der russischen Juden durch einen Check über eine Million Rubel plausibel machen wollte, ist wegen Bestechung , verhaftet, jedoch auf Befehl des Kaisers ! wieder in Freiheit gesetzt worden. Der i Check wurde consiscirt. Vier hohe - Bankbeamte, welche die Landwirth > schaftliche Bank in Moskau um vier , Millionen Rubel bestahlen, sind mit r lebenslänglichem Sibirien bestraft wor- St. Petersburg hat nahezu eine Million Einwohner. In Frankreich hat der Plan Goutels, dem Panama Canal durch Nationallot terien wieder auf die Beine zu helfen, die Billigung der Legislatur nicht ge funden. Der Jouralist Gregoire, wel cher als Helfershelfer bei der Flucht Padlewskis, des Mörders des russischen Generals Seliverstows, verurtheilt ward, ist vom Appellhof in Paris unter Aufhebung des ersten Urtheils in Frei heit gesetzt, weil die Identität der Per son, die er über die Grenze geschafft, mit Padlewski nicht feststeht. Die Mailänder Seidenindustrie liegt gänzlich darnieder. Im Gouvernement Tobolsk (Sibi rien) herrscht der schwarze Tod. In der argentinischen Provinz Entre Rios am Parana und in Chile sind Bürgerrevolutionen ausgebrochen. König Kalakaua von den Sandwich- Inseln ist in San Francisco einem Nierenleiden erlegen. Die Deutschen sind bei einem Sturm aus Machambas Verschanzungen auf Sansibar zurückgeschlagen worden. Die Komponisten Wilhelm Taubert („Kinderlieder") in Berlin, Niel« W. Gade (bedeutender Jnstrumentalkompo nist) in Kopenhagen und Leo Delibes („Coppelia") in Paris sind gestorben. daS „Wochenblatt"—es enthält alle Nachrichten —»ur 52.00. Südfeite Anzeigen. 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Die Er fahrung hat gelehrt, daß Gras, welches zur Zeit des Samenansatzes gewählt wird, viel nahrhafter ist, als wenn dies während der Blüthezeit geschieht. Eine andere Art Gras, welches vor züglich in den mittleren und südlichen Staaten wächst, ist das Straußgras. Es ist einheimisches Gras, ist ausdau ernd und nicht nur gut für Weideland, sondern auch zu Heu. Aus nassem rei chem Boden wächst es sehr üppig; die ses Gras blühet und reifet zu den näm lichen Perioden wie Timotheusgras, es können deshalb beide mit einander ge säet werden. Es wird noch nicht aus gebreitet kullivirt, obschon es viele Vor theile darbietet. und graBs). Dieses unter obigen zwei Namen hierzulande bekannte Gras ist leicht an dem rauhen Ausseben der Blätter und Nehren und an seiner weißlich-gründn Farbe zu erkennen. Es ist vielleicht das einzige GraS, welches mit Klee oder anderen Grasarten eine dauernde Weide giebt. Bei warmer Witterung wächst es in fünf bis sechs Tagen so lang, um für Rmdvieh als Weide dienen z» können. Es widersteht besonders der Trockenheit und die Far mer stimmen darin überein, daß es den größten Ertrag liefert, wenn es immer kurz gehalten wird, da dasselbe, wenn man eS zu lang werden läßt, grob und rauh wird. Es wächst sast auf jedem Boden- und giebt sehr viel Samen. Der Samen ist ungemein leicht, der Bushel wiegt nicht mehr als l 2 bis 14 Pfund, daher man wohl thut, vor der Aussaat denselben mit Wasser zu be feuchten, damit er aufquillt und leichter auf den Boden vertheilt werden kann ; zwei Bushel sind hinreichend per Acker. Will man dies Gras zu Heu benutzen, so mähe man es, bevor dasselbe Samen ansetzt, da es sonst wenigstens zwei Siebentheile an Nahrungskraft verliert. Eine andere ausgezeichnete Grasart für Weiden ist das sogenannte Blaue Gras (Mus Qras!>), deshalb wird es auch sehr häufig im Westen gebaut. Es wächst auch gut auf Weiden, die ziemlich dicht mit Bäumen bewachsen sind, und giebt eine nahrhafte und reich liche Weide sür Rindvieh, weshalb die Farmer im Westen diese Grasart immer mehr kultiviren. Es eignet sich auch sehr gut zu Anlagen von künstlichen Wiesen, wenn es mit anderen Grasar ten gebaut wird. Eme andere Abart ist das französische Raigras, Wiesenhaser ('lall Oats Qrass). Dieses Gras giebt eine frühe Weide und zeitig Heu, es wächst sehr schnell, widersteht den rauhen Einflüssen des nördlichen Klimas und eignet sich besonders für Weidenland. Zur Blü thezeit, wo es 3 bis 4» Fuß hoch ist, soll man es mähen. Es liebt einen starken, zähen Boden ; man braucht 1j bis 2 Bushel Saamen per Acker. Man säet es gewöhnlich im Frühjahr unter Getreide. Eine fernere Abart ist das englische Raigras, Wiesentolch genannt. Dieses Gras wird häufig in England u,H Schottland angebaut, wo es immer mit Klee ausgesäet wird; man versuchte die englischen und italienischen Sorten in den Ver. Staaten anzubauen, aber sie haben nicht den Erwartungen ent sprochen. Unsere Sommer sind zu tro cken und unsere Winter zu kalt für die ses Glas; in England wächst es aus gezeichnet, eignet sich besonders für künstliche Weiden, für Wiesen niit feuchtem, fruchtbarem Boden. Der Bufhel Neigras-Saamen tostet? 3 bis K 4. In Gegenden, wo das Klima nicht zu rauh und der Boden feucht ist, oder bewässert werden kann, dürfte es vortheilhaft sein. Sauerkraut als Heilmittel. Ueber die Heilkraft des Sauerkrautes sagt der durch seine Wasserkuren be rühmt gewordene Pfarrer Kneipp in Wözishösen (Bayern) Folgendes: Je dermann kennt die verschiedenartige und nützliche Verwendung des Krautes als Nahrungsmittel. Weniger bekannt und doch so bedeutend ist seine vielfache Heilkraft. Schon das grüne Blatt des Krautes ist, auf die schmerzende Stelle gelegt, ein bewährtes Mittel gegen Kopfweh. Viel größer noch und man nigfaltiger ist die heilkräftige Wirkung des Krautes als Sauerkraut. Es ist vor allem großer Irrthum, sich auch vom Genusse des Sauerkrautes zu ent halten, wenn der Arzt saure Speisen verbietet, da im Gegentheile gerade seine spezielle Wirkung auf den Magen, zur Förderung einer guten Verdauung, eine außerordentliche ist. Es leitet die krankhaften, faulen Säfte und Gase aus, wirkt heilend auf vorkommende Magengeschwürchen, stärkt die Nerven und unterstützt somit die Blutbildung in bedeutender Weise, so daß mancher seine blasse Gesichtsfarbe gerade wegen des Genusses des Sauerkrautes einem ge funden Aussehen weichen sieht. Viele sind der Ansicht, Sauerkraut erzeuge falsche Magensäure, doch ganz mit Unrecht; man genieße es mäßig, ohne viel dazu zu trinken und die Erfahrung wird bald das Gegentheil beweisen. Es sei daher Jedermann, besonders aber den Hausmüttern, mit Nachdruck em pfohlen ; sie mögen es Gesunden und Kranken, vorzüglich ihren Kindern als Gemüse bieten ; viele Schwächlichkeiten und Krankheiten infolge schlechter Ver dauung würden der Familie ferne blei ben. Allgemeiner, als die vortheilhafte Wirkung des Sauerkrautes nach innen. ist dieselbe bei äußeren Verletzungen, bei Schnitt- und Brandwunden und Quetschungen bekannt; die betreffende! Stelle wird mit Krautwasser gewaschen, mit einem in dasselbe getauchten Leinen lappen verbunden, letzteres einige Mal erneuert und die Heilung wird nicht lange auf sich warten lassen. Dasselbe gilt wie von frischen, so auch von ent zündeten Wunden, und nicht nur von solchen, sondern auch von Entzündungen in den inneren Organismen des mensch lichen Körpers, sei es in der Brust oder im Bauche oder wo immer, stets wird dieses kühlende und heilende Mittel, als Getränk gebraucht und auf die entzün dete Stelle gelegt, die beste Wirkung thun. Um jedoch gutes Kraut zu ha ben, versäume man nicht, gleich beim Einstoßen Salz, Kümmel und Wach holderbeeren darunter zu mengen, durch aus aber kein Wasser. Jede Reinlich keit liebende Hausfrau weiß, daß man das Kraut wöchentlich „abputzen" mußf, wenn die Oberfläche nicht lebendig sein soll. Leider wird gerade diese noth wendige Behandlung oft nur monatlich vorgenommen. Freilich muß man dann die bereits lebendig gewordene Ober fläche und damit «inen großen Theil des kostbaren Krautwassers wegnehmen, was dann in höchst ungeschickter Weise mit Wasser ersetzt wird. Kleine Samariterdienste. Gute Brandsalbe, welche vorzüglich heilt, wenn die Haut verloren gegangen > Loth Wachs mit 4 Loth nicht ganz kalt ist, das man aber immer kälter macht durch beständiges Hinzufü gen frischen Wassers. Auch Umschläge von Spiritus, von 10 zu 20 Minuten wiederholt, sind gut. Auch etwas zer stoßene Holzkohle auf die Brandstelle gestreut, lindert schnell. Ebenso öfteres Bestreuen mit Mehl. Umschläge von rohen geriebenen Kartoffeln, Mohrrü ben oder Aepfeln sind gleichfalls zu em pfehlen. Bei Vergiftungen gebe man ein Brechmittel ein, welches in keinem Haushalt fehlen sollte, und sehe darauf, daß die Vergifteten nicht einschlafen. Man sorge sür frische Luft, gebe Essig und Wasser zu trinken und fetze, wenn möglich, auch Klystiere davon. Für Blutungen ist das beste Mittel Eisenpeichlorid, wovon man einige Tro pfen auf die Wunde träufelt, wodurch das Blut sofort gerinnt und die verletzte Ader schließt. Bei starkem Nasenblu ten ziehe man Essig und Wasser in die Nase ein, oder man bestreue ein Schämmchen mit fein pulverisirtem Alauld und bringe es in das blutende Nasenloch. Quetschungen heilt man durch Um schläge von Wasser mit Kochsalz und Essigs Ist bei der Quetschung Blut ausgetreten, so mache man Umschläge von Essigwasser mit Salmiak. Für Wunden sind Collodmmblätter ein vorzügliches Heilmittel; man berei tet sie wie folgt: Man mischt über leichtem Feuer drei Theile Collodium mit 1 Theil Ricinusöl und l Theil man die Masse ganz dünn aus eine Glas- oder Metallplatte, so daß man ganz feine Blättchen erhält, die man nach Bedarf verwendet. Wunden an Stellen, wo wenig Fleisch ist, z. B. am Schienbein, wäscht man gut aus mit sehr reinem Kamillenthee, pressen welche man erneuert, so oft sie getrocknet sind. «Schlaflosigkeit Es ist ein charakteristisches Zeichen unserer Zeit, daß sich die Wissenschaft mit aller Gewalt auf die Erfindung von Schlafmitteln verlegt und sich die An preisungen neuer Mittel geradezu über» Nachfrage und Angebot, und wenn wir den gesunden Schlaf der Jugendzeit beibehalten hätten, so würden wir wahr haftig nicht der künstlichen Mittel be dürfen ! Leider ist dies nicht der Fall, und keine Klage ist häusiger, mit nichts ist der Arzt und speziell der Nervenarzt mebr geplagt, als mit der Bitte um Beschaffung von Schlaf; das am Tage gequälte und überhetzte- Ziervensystem rächt sich eben in der Nacht. Soll es zum schlaf kommen, so muß das Ge hirn blutleer sein; will von selbst dieser Zustand nicht eintreten, so versucht man eine künstliche Blutleere im Gehirn da durch zu erreichen, daß man die in den Wasserheilanstalten übliche Wadenbinde anlegt. Eine solche Binde soll aus gro ber Leinwand bestehen und so lang sein, daß sie dreimal den Umfang des Unter schenkels erreicht, und so breit, daß sie chel bedeckt. Das erste Drittel der Binde wird naß gemacht und dann um den Unterschenkel gewickelt, die beiden trockenen Drittheile bilden den Abschluß nach außen. Man wendet sie nur am späten Abend an und läßt sie dann bis zum Morgen liegen. Eine höchst zweck mäßige Vereinfachung dieser Prozedur besteht darin, daß man ein Paar nasse dies ein zweites Paar wollene, welches trocken ist.—Fälle von Schlaflosigkeit, welche diesen einfachen Mitteln nicht weichen, gehören bei der eminenten Wichtigkeit des Schlafes für den Orga nismus und besonders für das Nerven system vor das Forum des Arztes. Auf's Ernsteste muß vor willkürlicher, nicht durch den Arzt empfohlener An wendung von Schlafmitteln gewarnt werden; jedem beschäftigten Ärzte kommen häufig Fälle vor, in welchem dieses „Selbst - Behandeln" zu den schwersten körperlichen und neivösen Störungen geführt hat, welche dann ei ner Heilung gar nicht oder sehr schwer zugänglich sind. VrClarke Sichere «„» ,86 e-ut» Heilung. < «hl--,». 111. > Elart Street. Ter alte und bewährte und Wundarzt, K, pi/ größter Geschicklichkeit »A, ""d bestem^Erfolge " L). (Tlsi-Ke. v., 186 T. Mark St.. (ihicago, Jl. äritte, Ziiiulick vellbesrdeitcte äufl»ze ?on krokessor ?Lvbukl l.ovsvllv, I vr, V». 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