Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 11, 1890, Page 4, Image 4

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    4
Seranton Wochenblatt,
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bl l»t" micht es zum besten Anzeigenblatt im
n irdlichen Penns»l»anle».
Wochen-Rnndscbau.
Mit d'M Wiederzusammentritt des
Sl. Congresses itt das politische Leben,
das nach ten Wahlen eine kurze Erho
lungsreise gemacht hatte, wieder er
wacht. Fast vollzählig hörten die Ab
geordneten der Verlesung der Präsiden
tenbotschast zu, welche wie üblich einen
Rückblick über das verflossene Jahr und
einige Empfehlungen für die Zukunft
enthält. Aus dem Inhalt ist als be
deutsam nur die Besprechung des neuen
Zolltarifs hervorzuheben. Präsident
Harrison warnt vor voreiligen Angrif
fen gegen die McKinley-Bill, welche
viel zu kurze Zeit in Kraft sei, um ein
maßgebendes Urtheil zu ermöglichen.
Die prophezeite Abnahme des Imports
sei nicht eingetroffen, und das Steigen
der Preise sei bereits vor der McKinley»
bill durch allgemeine steigende Tendenz
des Marktes und die neue Silberbill
herbeigeführt worden. Man möge des
halb abwarten.
Die Beziehungen der Ver. Staaten
zum Auslande sind nach der Botschaft
durchweg zufriedenstellend. Der Ge
sandte Mizner in Guatemala, welcher
die völkerrechtliche Unantastbarkeit ame
rikanischer Schisse durch Auslieferung
des aufrührerischen Gen. Barrundia
an seine Mörder verletzte, ist abgerufen
worden und soll nach neuer Mittheilung
durch den redegewandten Congreßabge
ordneten Morrow ersetzt weiden. Em
pfohlen wird vom Präsidenten die Sub
vention der nach Südamerika und Au
stralien gehenden Dampferlinien, erste
rer namentlich im Hinblick auf vie Be
lebung des Handels mit Südamerika,
welche durch die Ergebnisse des pan
amerikanischen Congresses in naher
Aussicht steht.
Der Congreß, der seine Thätigkeit
kaum begonnen, hat noch keine wichtige
Maßregel erledigt. Doch steht die
schleunige Berathung der von der Ver
tagung zurückgelegten sogen. Wahl
zwangsbill in Aussicht, sowie eine Re-
Vision der Bestimmungen über Vetera
nenpensionen. Die Abg. Lodge und
Owen haben zlvei selbstständige auf Be
schränkung und bessere Ueberwachung
der europäischen Einwanderung bezüg,
liche Entwürfe ausgearbeitet.
Wahrscheinlich wird sich auch der
Congreß bald mit den Jndiancrunru
hen, deren der Präsident in der Bot
schaft gar nicht erwähnt, befassen. Die
Stämme der Cheyennes, Osagen, Se
minolen, Arrapahoes, und vor Allem
der Sioux in den Distrikten der Agen
turen von Rosebud und Pine Ridge,
sind schon seit Monaten mit Abhalten
von Kriegs- nnd Geistertänzen beschäf
tigt, bis sie in Zuckungen verfallen und
den sogenannten Indianer-Messias, der
die alte Herrlichkeit der von Wild und
Bisons wimmelnden Jagdgründe wieder
herstellen soll, zu sehen glauben.
Mehr haben die spaltenlangen tägli
chen Berichte nicht ergeben, namentlich
sind bis jetzt die gesürchteten Uebersälle
und Kampfe ausgeblieben. Allerdings
hüten sich auch die Bundestruppen unter
Leitung des Gen. Miles, die aufgereg
ten Rothhäute zu reizen. Der wahr
scheinliche Grund der Aufregung ist
Hunger und Furcht vor Betrug durch
die Regierung.
Trotz der Versicherungen vom Ge
gentheil ist die Handelslage immer noch
eine recht elende zu nennen. Krach auf
Krach folgt, und nicht nur Banken, wie
die Erste National in Texarkana, Ark.,
die Bank of Commerce in West Supe
rior, Wis., John T. Walker ck Co. in
New Dork (über ,wei Millionen Schul
den), die kaum eröffnete einzige Bank
von Oklahoma in Guthrie, sondern auch
Engroß-Handlungen, Winslow, Rand
t Watson zu Boston, die I. E. Potts
Salt >k Lumber Co. in Detroit, Mich.,
sind in den allgemeinen Strudel mit
hineingezogen, von den zahllosen kleine
ren Bankerotten nicht zu reden. Einen
schrecklichen Ansturm ihrer Kunden hat.
ten auch mehrere Sparbanken zu beste,
hen, die sich jedoch meist durch Hilfe be
freundeter Geldinstitute tapfer über
Wasser hielten.
Die Verbrechensstatistik ist unge
wöhnlich reich, namentlich an Gewalt
thaten. Als Mörder eines in Fostoria,
0., todt gefundenen Unbekannten, der
sich später als identisch mit einem Händ
ler in gestohlenen Pferden, William
Campeau, herausstellte, ward dessen
Kumpan Mervin ermittelt. Wegen
Ertränkung seiner Gattin und Tochter
wird Walter Horton in St. Paul,
Minn., prozessirt; er wollte Beide los
sein, um die hübsche Schullehrerin
Mary Van Wie Heirathen zu können.
Dem Schicksal, nebst seiner ganzen Fa
milie in seiner Wohnung zu Chicago an
einem von unbekannten Mordbrennern
angelegten Feuer zu verbrennen, ent
ging Schuhmacher Hermann Katze wie
durch ein Wunder. Der Schankwirth
George Burgeß in Williamstown, Ky.,
erschoß erst seine Geliebte Alice McKin
ley und wurde dann, als er der Verhaf
tung bewaffneten Widerstand entgegen,
setzte, selbst erschossen. In Lima wurde
der Farmer George Heaton von dem
ehemaligen Zuchthäusler «jurget, gegen
den er Zeugniß abgelegt hatte, meuch
lerisch erschossen. Die Ermordung sei
ner Schwägerin Emma Johnson mußte
ElliS Miller im Zuchthause zu Colum
buS, 0., am Galgen büßen. Die
KindSmörderin Minme Mabbitt ist nebst
ihren Helfershelfern, ihren Geschwistern
Moni und Orris, in Indianapolis ver
hnstet.
Der Feuerdämon forderte viele Opfer
an Menschenleben und vernichtete be
deutende Vermögensbeträge. Beim
Brande des Arlington-Hotels in Ox
ford, Ala.. wurden fünf Feuerwehrleute
schwer verletzt. Bei dem Brande der
großen Tabaksfabrik von David Scot
ten Ä Co. in Detroit wurden Spritzen
schüttet und starben. Bei dem Brande
der Kammgarnsabrik von A. Campbell
in Philadelphia kamen vier Leute der
Feuerwehr ums Leben. In einer dicht
bevölkerten Miethskaserne zu Pitlsburg,
Pa., brach Feuer aus, und in den
Flammen fand der Hausmeister Jrvin
nebst Frau den Tod. Bei Chillicothe,
0., brannte das Dorf Frankfort völlig
nieder.
Die Winterstürme haben namentlich
an den Küsten viele Opfer an Menschen
leben und Eigenthum gefordert. An
der Mündung des St Lawrence über
schwemmten die Meeres-Wogen die Ha
fendämme von Charlottetown auf der
Prinz-Edwards-Jnsel und zertrümmer
ten viele Fischerboote. Die Befürch
tungen, welche durch das lange Aus
bleiben des Ozeandampfer „Ethiopia"
entstanden, wurden nicht gerechtfertigt;
die „Ethiopia" ist, wenn auch mit ge
brochener Schraubenwelle, glücklich in
den Hafen eingelaufen. Von sonstigen
Schillsunsällen ut noch der Brand des
mit Baumwolle befrachteten Mississippi-
Dampfers „T. P. Leathers" bei Bayou
Sarah zu erwähnen, wobei drei Perso
nen umkamen.
In brennendem Zustande liefen auch
zwei aus New Orleans mit Baumwoll
sracht nach Havre bestimmte Dampfer in
letzteren Hasen ein. Die Verluste sind
selbstredend sehr bedeutend.
Das Interesse der ganzen zivilisirten
Welt ist immer noch im Steigen an der
wunderbaren Entdeckung des Professors
Robert Koch begriffen. Neuerdings
wird sogar berichtet, daß der große Ge
lehrte und Wohlthäter der Menschheit,
dessen Verdienst bereitwillig von den
sonst so skeptischen Leuchten der Wissen
schaft wie Virchow, Nothnagel, Berg
mann, ja, auch von dem Franzosen
Pasteur und ebenso in England aner
kannt wird, wieder im Begriff steht, der
Welt ein neues Heilmittel für die
Diphtheritis zu überliefern. Der so
eben zusammengetretene deutsche Reichs
tag beschäftigt sich eingehend mit der
Koch'schen Entdeckung, und der gleich
zeitig in Berlin tagende preußische
Landtag hat durch den Minister von
Goßler die Zusicherung erhalten, daß
die Koch'sche Lymphe unter Garantie
des preußischen Staats hergestellt wer
den wird.
Die furchtbaren Verwüstungen, welche
die Ueberschwemmungen der Flüsse in
allen tieferen Gegenden Deutschlands
und Oesterreichs angerichtet haben, be
ziffern sich aus mehrere Millionen. Jetzt
sind darauf anhaltende Schneestürme
und bittere Kälte gefolgt. Letztere,
russischen Ursprungs, hat in der Kirgi
sensteppe den Tod einer ganzen aus
dreißig Mann bestehenden Karawane
durch Erfrieren zur Folge gehabt.
Ex-Reichskanzler Bismarck ist
einen unangenehmen Skandal verwickelt
worden. Er soll nämlich seinem
Freunde, Ackerbauminister von Lucius,
die hohe Stempelsteuer erlassen h,rben,
welche dieser, als neugebackener Frei
bezahlen müssen.
Der hervorragende Centrumabgeord
nete von Schorlemer-Alst hat sein
Mandat niedergelegt.
Der Dreibund —Deutschland, Oester
reich, Italien hat eine erhebliche
Stärkung durch den Ausfall der Wah
len in Italien erkalten, welche mit einem
glänzenden Siege für den deutschfreund
lichen Crispi endeten. Darob große
Empörung in Frankreich, welches ver
gebens engeren Anschluß an Rußland
sucht. In Frankreich herrscht politische
Windstille, während an der Börse die
allgemeine Finanzkreise auch nicht ohne
Folgen blieb. Der Deputirte und Bank
präsident Reynaue ist nach Umerschla
gung von einer Million Franks flüchtig
geworden.
Gewaltige Aufregung herrscht jedoch
in England, oder eigentlich in Irland,
dessen „ungekrönter König" Parnell
wegen seiner ehebrecherischen Beziehun
gen zur Frau O'Shea von Gladstone
und den englischen Liberalen zum Rück
tritt gedrängt wird. Parnells Partei,
augenscheinlich durch die unverfrorene
Wurschtigkeit Parnells eingeschüchtert,
scheint nicht sehr schnell bereit, auf Glad
slones Forderung einzugehen und den
langjährigen Führer fallen zu lassen.
Während die Jrländer so in heftigen
Parteidebatten die kostbare Zeit ver
geuden, nimmt das Unterhaus ein wich
tiges Gesetz nach dem andern für Irland
an. Salisbury hofft aus eine Spaltung
der Liberalen und so auf den Sieg der
Tories bei den nächsten Wahlen. In
England sind wiederholt Erdbeben ver
spürt worden.
Die Leiche Wilhelms 111. von Hol
land ist feierlich in Delft bestattet wor
den, und Königin Emma führt Namens
ihrer zehnjährigen Tochter, der Königin
Wilhelmine. die Regierung der Nieder
lande. Es scheint auch in dem phleg
matischen Holland zu allerhand revolu
tionär-republikanischen Währungen kom
men zu sollen.
Der Zar hat die Ausweisung aller
Oesterreich«» aus Rußland angeordnet,
soll dagegen die Austreibung der Juden
neuerdings zurückgezogen haben.
Der kranke Mann am Bosporus
scheint sich etwas Ruhe zu gönnen. Von
armenisch-türkischen Greueln hat man
neuerdings nicht viel gehört. Der Bul
garensürst Ferdinand von Bulgarien
hat durch ein Rundschreiben die Groß
mächte um seine Anerkennung ersucht.
Die neugebackene Republik Brasilien
scheint schon mir dem Grundübel der
südamerikanischen Republiken, der chro
nischen Revolution, zu kämpfen. Der
Präsident de Fonfeka scheint deshalb
bereits ebenso wackelig zu stehen, wi«
der weggejagte Kaiser Dom Pedro.
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Fort mit dem zu alten Bntterfasse.
In manchen, ja in sehr vielen Bauern
häusern steht das in Verwendung steh
ende Butterfaß aus, als ob es ein alt
ererbtes Familienstück wäre, zwar säu
berlich gehalten, aber dennoch die Spu
ren überlangen Gebrauches an sich tra
gend. Die Holziheile zeigen ein ver
wittertes, dunkelgefärbte« und rauhes
Ausfehr», und wenn trocken, beleidigen
sie die Zinse durch ihren Geruch nach
ranzigem Fett. Ein solches Butterfaß,
wenn es auch stets mit warmem Wasser
von Außen und Innen noch so rein aus
gewaschen und dann an die Sonne zum
Austrocknen und Durchlüften gestellt
wird, bleibt ein Feind der sorglichen
Hausfrau, welcher sie daran hindert,
eine Butter von tadellosem Geschmacke
zu erzeugen. Es läßt sich dies Uicht
erklären, denn jedes trockene Holz saugt
durch seine Poren biS zu einem gewissen
Grade die mit demselben in Berührung
gebrachte Flüssigkeit auf, ist die Flüssig
keit reines Wasser, so wird dieses beim
Trocknen des Holzes wieder durch Ver
dampfen abgehen ; anders aber bei
Milch, hier sängt das trockene Holz die
darin schwimmenden unendlich kleinen
Fettkügelchen auf. Das aufgesaugte
Fett wird aber nicht mehr so leicht aus
geschwitzt. es bleibt, wenn auch in kaum
erkennbarer Menge, im Holz zurück, wo
es naturgemäß verdirbt und ranzig und
stinkend wird. Nun ist uns aber be
kannt, daß, wenn wir starkriechende
Dinge nur in der Nähe von aufgestell
ten Milchschüsseln verwahren, die Milch
den Geruch derselben annimmt, und
daß die aus solcher Milch gewonnene
Butter darnach schmeckt. Wer's nicht
glaubt, der stelle eine Schüssel voll
Milch in einen Kasten, in welchem er
Knoblauch, Kampfer, oder in Fäulniß
übergehendes Fleisch aufbewahrt, und
koste den aufgeworfenen Rahm. Hier
freilich steht die Milch 24 und mehr
Stunden, während sie im Butlerfasse
kaum eine halbe Stunde bleibt. Diese
kurze Zeit genügt aber, um den brenzli
chen, ranzigen Geruch eines alten But
terfasses dem durch das Buttern sich er
wärmenden Rahm beziehungsweise der
daraus gewonnenen Butter mitzuthei
len. Darum erbarmungslos in die
Rumpelkammer mit solch altem Butter
safse und die geringen Kosten nicht ge
scheut, welche die Anschaffung eines
neuen verursacht!
Die Herbstweide auf den Wiesen soll
nie so lange dauern, daß es dem Grase
nicht mehr möglich ist, vor Eintritt
des Frostes wieder entsprechend an
zuwachsen. Es soll sowohl das neu
gewachsene, wie das abgestorbene
Gras eine Decke bilden, welche den
Wurzeln und jungen Keimen Schutz ge
gen Witterungseinflüsse bietet und gleich
zeitig zu ihrer Kräftigung im Frühjahre
beiträgt. Fehlt diese D.cke, so kann es
nicht Wunder nehnien, wenn besonders
in harten Wintern die Graspflanzen
Schaden erleiden und der Ertrag im
nächsten Jahre ein geringerer ist. Eine
gute Grasdecke im Herbste ist, schreibt
Dr. GrieSberg in der „Dresd. landw.
Pr.," das sicherste Hilfsmittel, einen
guten Ertrag im folgenden Jahre zu er
zielen. Die Verschlechterung der Wie
sen durch zu spätes Beweiden hat aber
noch einen zweiten Hauptgrund: bei
genauer Beobachtung wird man bald
bemerken, daß überall das Weidevieh
die bereits durch Herbstregen erweichle
Wiesennarbe zertritt i dadurch bilden
sich Sauerstellen, in Folge dessen oft die
besseren Gräser in wenigen Jahren
schwinden und statt ihrer schlechte Grä
ser zum Vorschein kommen. Außerdem
ist unausbleiblich, daß das beim Bewei
den stets vorkommende Zutreten der
Gräben und Rinnsale der Versäurung
des Bodens vorarbeiten muß. Jeden
falls sollte man deshalb darauf bedacht
lein, daß wenigstens die mehr feuchten
Wiesen vor zu spätem BeWeiden geschützt
werden.
Um das Blauwerden der Milch
zu beseitige»,
ist nach der „Milchw." in erster Reihe
erforderlich, daß jede Kuh besonders ge
melkt und die Milch in einem besonderen
Gefäße aufbewahrt wird, um zu ermit
teln, von welchen Thieren die fehler
hafte Milch herstammt. Hierdurch kann
das Uebel sofort unterdrückt werden,
weil die ursprüngliche Erzeugung der
fehlerhaft werdenden Milch bei einem
oder dem anderen Thiere immer in kur
zer Zeit, ungefähr acht bis zehn Tagen,
von selbst vorübergeht. Nothwendig ist
es nicht, daß die ganze, sondern immer
nur ein kleiner Theil der Milch von je
der Kuh besonders aufgestellt wird;
werden alsdann diejenigen Thiere her
ausgefunden, von welchen die fehler
hafte Milch herstammt, so empfiehlt es
sich, dieselben zuletzt zu melken und die
Milch sogleich zu verbrauchen, wenig
stens dieselbe nicht in der Milchkammer
auszustellen, und zwar führt man zweck
mäßigdamit so lange fort, bis der Milch
fehler vorüber ist. Ferner ist es räthlich,
die Reinigung der Geräthschaften und
Milchgefäße durch siedendes Wasser,
Lauge, Chlor -c., mit der größten Sorg
falt ausfübren zu lassen, indem auch die
geringste Menge fehlerhafte Milch aus
reichend ist, den Milchfehler in a»derer
Milch wieder zu veranlassen,
ben bei gewöhnlicher Reinigung solche
geringe Mengen gar zu leicht an den
Gefäßen haften. Auch ist es erforder
lich, eine Desinfektion des Milchausbe
wahiungsraumes vorzunehmen, und
zwar wird dieselbe am zweckmäßigsten
in der Weise durchgeführt, daß auf je
den Kubikmeter des Rauminhaltes IVO
Gramm Schwefel verbrannt, und nach
dem Abbrennen Fenster und Thüren
vier bis fünf Stunden hindurch wohl
verschlossen gehalten werben. Ist der
Milchsehler bereits in vollem Gange, so
wird dem Uebel dadurch abgeholfen,
daß aus ungefähr 2 Liter der srisch ge.
molkenen und zum Ausrahmen bestimm
ten Milch 1 Theelöffel Buttermilch zu-
gesetzt und gut mit einander vermischt
wird! dieselbe regelt und beschleunigt
den Säuerviigs- und Gerinnungsprozeß
und läßt dadurch den Milchsehler nicht
aufkommen, andererseits hat dieses Ver
fahren jedoch wieder manche Uebel
stände, wie zu geringes Ausrahmen :c.,
zur Folge.
Berkshire Schweine.
Die „Berkshire" gehört zu unsern
ältesten Schweinerassen und wird be
sonders in diesem Lande ausgedehnter
gezüchtet, wie irgend eine andere. Der
Grund ftir diese Bevorzugung ist augen-
Vorzüge in Betracht ziehen, unter denen
die große Menge mageren Fleisches «n
Verhältniß zum Fett einer der ersteren
ist. Eine Eigenthümlichkeit aller dun
kelborstigen Rassen, welche die Berkshi
res in hohem Grade besitzen, ist deren
fast gänzliches Freisein von Hautkrank,
heiten und ihre Fähigkeit, den klimati
schen Verhältnissen zu widerstehen. Es
giebt keine andere Raste, welche in allen
Theilen unseres Landes so gleichmäßig
gut gedeiht, wie die Berkshire; in allen
großen Heerde«, die in die Märkte ge
bracht werden, ist das Berkshireblut
vorherrschend, woraus hervorgeht, daß
die Farmer und Züchter die häufige
Verwendung dieses Blutes bei der Zucht
vortheilhafl finden. Ais die Mode in
der Schweinezucht sich stark den Berk
shireS zuneigte, waren viele Züchter
bestrebt, ein dem Auge gefälliges Thier
zu erlangen, zu häufig auf Kosten der
wünschenswerthen wirthschastlichen Ei
genschaften, und schwächliche Thiere Wa
re» das Ergebniß. Aber seitdem die
Zucht der Berkshires eine regelmäßige
Geschästsgrundlage hat, kam es zur
Entwickelung starker, gesunder und kräf
tiger Thiere, fähig, große und schöne
Würfe Ferkel zu erzeugen. Ein gutes
Berkshire sollte schwer in den Schinken,
breit und tief im Körper, letzterer ziem
lich lang, die Füße kurz, stark und gut
unteiPehend, der Kopf mäßig kurz, oben
abgerundet und dickbackig und die Obren
sollten klein sein und aufrecht stehen.
Die Haut soll schwarz, weich und ziem
lich dicht mit schwarzen Borsten bedeckt
sein. Ein wolliges Schwein ist nicht
erwünscht. Die Füße, ein Zeichen im
Geficht und die Spitze des Schweines
sollten weiß sein, um der von den Züch
tern festgesetzten Norm zu entsprechen.
Treibhausfenster au« Papier.
Wichtig für Besitzer von Treibhäusern
ist eine noch nicht weit bekannte Erfind
ung, nämlich die Treibhausfenster aus
Papier herzustellen. Dieses Verfahren
hat sich schon seit längerer Zeit im
Norden und Süden Amerikas vorzüglich
bewährt. A. Lemke in Elbing, Innerer
Marienburger Damm, hat sich von
kommen lassen und bereits mehrere Fen
ster hergestellt. Die Fenster sind ein
schließlich Holzrabmen, welche mit diesen
eingefaßt sind, 5 Fuß hoch und 3 Fuß
breit und stellen sich auf 3 Mark SO
Pfennige für das Slück. Lemse will
eine Massen - Fabrikation anbahnen.
Die Papierscheiben, welche vier Jahre
anhalten sollen, sehen ähnlich wie
Milchglas aus und haben das Sonnen
licht abzuhalten, ohne der Wärme Ab
bruch zu thun. Auch zu Schaufenstern
für Glastreibhäuser sind dieselbe» vor
züglich.
Wichtige Punkte für Geflügel
Zuchter.
Das Geflügel vor Kälte schützen
bedeutet Sparsamkeit. Preisgcwiniien
des Geflügel wurde noch nie bei schlechte
Pflege gezüchtet. Um solches zu erlan
gen, bedarf es des Fleißes, der Achtsam
keit, Geduld und guter Pflege. Trüg
heit bei Geflügel führt zu Unfruchtbar
keit, während Uebung zum Gegenlhei
annehmlichkeiten bei dem Ausbrüte!
hervor. Verschiedene Racen verlange«
auch verschiedene Pflege und Aufwar,
tung. Man sollte deshalb nie meh
als eine Art im selben Hofe halten
Will man ein besonders vorzügliche!
Tafelhuhn haben, so mache man eine.
Versuch mit den Dorkms, oder mai
kreuze einen Dorkin-Hahn mit irgenl
einer der großen Arten. —Es giebt viel,
Frauen, welche sich mit der Nähnade
ihr Brod verdienen müssen. Zu sol
chen, welche einen Raum haben, in den
sie 25 oder St) Hühner halten können,
würde ich aber sagen: „Haltet Hühner!'
da dadurch nicht allein reichlich zum Le>
bensunterhalt verdient wird; sonderr
das Leben auch interessanter dadurH
nern eine Erholung bildet. Nicht«
macht mehr Vergnügen für die Kinder,
als eine Heerde niedlicher Bantams,
von welchen es so viele Arten giebt,
Man kann dieselben auf irgend einei
Stadtlot oder in einer kleinen Einzäun
ung halten und sie bedürfen nicht mehr
Pflege als andere Hühner. Beim
Bauen eines Geflügelhauses sollte man
sechs Fuß im Geviert auf sechs Hühner
berechnen. Ziestkosten und Sitzstangen
sollten »ach Belieben eingerichtet wer
den, aber man sehe darauf, daß diesel
ben nicht fehlen, und richte sie so ein,
daß man solche leicht reinigen kann.
Dies ist eine Hauptsache.
Mittel gegen kalte Füße.
Ein ganz vorzügliches Mittel gegen
kalte Füße ist eine Einlage von Schaf»
jeboch nach mehreren Tagen durch neue
ersetzt werden. Die Wolle läßt sich
waschen und anderweitig wieder ver
wenden.
Hühner, welche nicht herausgelassen
weiden, verlangen gutes Wasser. Fri
sches reines Wasser sollte man immer
während in ihrer Nähe hallen. Einmal
in der Woche sollten sie auch ein Stär
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Sarrollstraße, Buffalo. N Z>„ sagt! Ich war
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AuK-rn und Wildpret in der Sa so».
Die Bar ist mit feinsten Weinen. Liquöre«
Western Dressed Beef.
halten, empfangen wir täglich frisch geWach
tete« Fleisch vom Lande, frische und Kalk-Eier,
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euch echte Waaren zu einem niedrigeren
Preise abläßt, als sie sonstwo gekauft
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den nach neuester Mode umgeändert.
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Hüte werden jeden Mittwoch kosten
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