Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 09, 1890, Page 4, Image 4

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Scranton Wochenblatt,
erscheint jeden Donnerstag Morgen
Office: 511 Lrckawanna Avenue.
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5 >e aroße Abonnentenzahl de- ..Wochen
bl n" mach, es zum besten Anzeigenblatt «m
n "dlichcn 'Pcnnwlvanicn.
Wvchen-Nuudschau.
Der Sommer zögert, feinen Abschied
z>i nehmen und dem Winter Platz zu
machen. Für die Baulhäligkeit waren
die schönen Tage der letzten Woche noch
recht söcderlich. Mit Ausnahme der
Retail Kleider, und Dry-Goods-Ge
schäste, welche sich schon für das Herbst-
und Wmter-Geschäst eingerichtet haben,
ist die Lage eine recht günstige. Die
Geldklemme ist gehoben, die Ernte
kommt auf den Markt, so daß der Far
mer Geld erhält, und überall herrscht
ein reges Treibe». Die Waarenum
sätze sind in Folge dessen in fast allen
Branchen bedeutend, nur der Erport
handel ist nicht besonders lebhaft, um
so größer war aber die Einfuhr, da die
Importeure sich die Frist bis zum Jn
trafttreten dss neuen Tarifs (am Mon
tag, 6. Octvber) zu Nutze machen woll
ten.
Nach einer langen, in der That all
zulangen Session hat sich der 51. Eon
greß gleich nach Passirung der Tarifbill
vertagt. Die Pause wird gerade zwei
MonM dauern. Am 1. Dezember
wird der Ccngreß wieder zusammentre
ten, um dann bis zum 4. März 1891,
also elwa noch drei Monate, mit Ein
schluß der Feiertags-Pause, in Sitzung
zu sein. Dan» erlischt er und der im
November neu zu wählende 52. Eon
greß tritt an seine Stelle.
Der Verfassungs-Eonvent von Mis
sissippi hat mindestens ein gutes Werk
gethan, indem er mit 72 gegen 18
Stimmen einen Antrag verwarf, wel
cher der Verfassung die Bestimmung
einverleiben wollte, daß alle Wirth
schaften, in denen berauschende Getränke
feilgehalten werden, als öffentliche Ge
meinschäden unterdrückt werden sollten.
Präsident Harrison hat in der ver
flossenen Woche eine Anzahl neue Er
nennungen gemacht, darunter John N.
Irwin aus lowa zum Gouverneur von
Arizona und Smith A. Whitfield von
Ohio zum Ersten General-Hilss-Post
meister. Der infolge seiner allzu offe
nen Schutzzoll-Erklärungen von Präsi
dent Cleveland aus Buda-Pest abberu
fene General-Eonsul Joseph Black von
Cleveland ist von Mr. Harrison auf's
Neue für den Posten ernannt worden.
Die englischen und deutschen Gäste
des amerikanischen Ingenieurs- und
Techniker - Verbandes, darunter der
ganze Vorstand des Vereins Deutscher
Hütten-Leute, trafen anfangs der Woche
in New Aork ein und wohnten den Sitz
ungen des Verbandes bei. Sie werden
jetzt auf Kosten von Andrew Carnegie
durch das Land geführt.
Der Canadier Birchall ist in Wood
stock, Ontario, des Mordes des von
England herüber gelockten jungen Bri
ten Benwell schuldig befunden worden.
Das Verbiet konnte nicht anders aus
fallen, war doch der gegen den Ange
klagten vorliegende JndicienbeweiS ein
zu starker, als daß derselbe hätte igno
riri werden können. Der Wahrspruch
wird allgemein als gerecht und den Er
gebnissen des Beweisversahrens ent
iprechend erachtet. Canadische Justiz
ist streng und prompt, und die Advoka
ten werde» kaum im Stande sein, Bir
chall vom Galgen zu retten.
Der Backsteinkrieg in New Jork hat
sein Ende erreicht. Wenn er den Ar
beitern gerade keine große Einbuße ge
than, so hat er die Position der Ziege
leibesitzer doch erheblich erstärkt. Sonst
ist es auf dem Arbeitsfelde augenblick
lich so ziemlich ruhig. Steht Loch der
Winter vor der Thür, wo die Stnkege
lüste einfrieren. (Und nach den Wet
terzeichen und Prophezeiungen soll der
selbe ein harter werden. Die Whole
sale-Kohlenhändler huben in Vorahn
ung eines solchen Ereignisses denn auch
beschlossen, die Kohlenpreise vom I.
November ab zu erhöhen.) Die Mo
nopolisten haben jetzt das Heft in der
Hand. Vicepräsident Webb von der
New Z)ork Central»Bahn hat das Visir
abgelegt und offen erklärt, daß die Be
schäftigung von Arbeitsrittern an seiner
Bahn nicht mehr gestattet sein soll.
Mit den Vorarbeiten für die Chica
goer Weltausstellung geht es langsam
voran. Das National-Comite hat sich
nun auch über die 12 Hauptabtheilun
gen derselben geeinigt.
Die Sioux am Cheyenne River zeig
ten sich wieder einmal ungeberdig. Sie
erwarten das Kommen des „Rothen
Messias", welcher sie von den Weißen
erlösen soll, und führen allabendlich
ihre Knegslänze auf. Die Militärbe
hörden befürchten ernstliche Unruhen,
obwohl die civilisirten Stämme sich von
dem Treiben ihrer aufsässigen Brüder
sern halten.
In Chicago hat eine Feuersbrunst
einen großen Theil der Schweinepökelei
von Fowler Bros , eine der größten des
Landes, in Asche gelegt. Der Verlust
von schweinerner Waare ist geradezu
enorm. Der Gesammtschaden wird auf
über K(i00,l>00 taxirt. In Madifon,
Wis., si»d 7t>l>v der Richwood'schen
Destillerie gehörige Fässer Whisky in
Flammen ausgegangen.
Das gesteigerte Herbstgeschäst hat
auch eine entsprechende Zunahme des
Eisenbahnverkehrs zur Folge gehabt,
und das Unsallkapitel war in der Woche
besonders stark. Fast jeder Tag hat
uns eine Entgleisung, eine Collision
und dergleichen gebracht, darunter ein
recht schlimmes Unglück auf der Balti
more und Ohio-Bahn, bei Zanesville,
0., bei welchem acht Personen ums Le
den kamen. Diese Katastrophe, sowie
eine andere aus der New Jersey C-n
-tral-Bahn wurden durch die Fahrlässig
keit jugendlicher Telegraphisten verur
sacht, welche das Weite gesucht haben.
Im neuen Staate Idaho haben die
Republikaner bei den Legislatur-Wah
len gesiegt; die erste Gesetzgebung des
selben wird vorwiegend aus Ztepublika
nern bestehen.
Der nationale Eonvent für Reform
im Strafwesen hat in Eincinnati getagt
und den Ex-Präsidenten Hayes zum
Vorstands-Präsidenten erwählt. Prak
tische Resultat« sind nicht erreicht wor
den.
Kaiser Wilhelm hat seinem Bundes
genossen Franz Joseph in Wien einen
Besuch abgestattet und ist von der Be
völkerung auf das Herzlichste empfangen
worden. Er besuchte das Grab des
Kronprinzen Rudolf in der Kapuziner-
Kirche und traf in Schönbrunn mit dem
König Albert von Sachsen und dem
Prinzen Leopold von Baiern zusammen.
Am Abend trat die Gesellschaft die Reise
nach Mürzsteg an, um einen sechstägigen
Zagdausflug in die steirischen Alpen zu
machen. Die Wiener Presse spricht sich
über die Kaiserzusammenkunst sehr opti
mistisch aus und erblickt in dem andau
ernd freundschaftlichen Verhältniß der
beiden Kaiser eine sichere Gewähr für
den Fortbestand des deutsch-österreichi
schen Friedensbundes.
Am vorletzten Dienstag ist das deutsche
Socialistengesetz, nachdem es zwölf
Jahre lang ein ziemlich nutzloses und
unerfreuliches Dasein gefristet, sanst
entschlafen. Niemand weint ihm eine
Thräne nach, alle Welt ist der Ansicht,
daß es eigentlich viel besser gewesen
wäre, wenn das Gesetz niemals passirt
worden wäre. Ob Diejenigen Recht
behalten werden, welche der Sozialde
mokratie das Prognostikon stellen, daß
sie nun alsbald an ihren inneren Zwi
stigkeiten zu Grunde gehen werde, das
wird schon die nächste Zukunft lehren.
Einstweilen sieht es nicht danach aus.
Zwei Eisenbahn-Attentate auf Für
sten sind gemacht worden. Ein Zug,
welcher den Zaren trug, soll nur durch
Zufall vor dem Entgleisen bewahrt
worden sein. Die Nihilisten hatten
Obstruktionen auf die Schienen gepackt.
In Serbien ist der erfolglose Versuch
gemacht worden, einen Zug, auf welchem
sich der Knaben-König Alexander und
sein Vater, der dicke Milan, befanden,
in die Luft zu sprengen.
Nicht nur Boulangisten, sondern auch
Orleanisten verlassen, angeekelt von dem
Treiben der Leute, für welche sie sich
bis jetzt begeistert haben, die Partei.
Der derzeitigen Regierung Frankreichs
konnte nichts Günstigeres zustoßen, als
die Veröffentlichung der Mermeix'schen
Enthüllungen im Pariser „Figaro" und
das, was sich aus denselben weiter ent
wickelt hat.
nahmen ergriffen; in St. Petersburg
behauptet man indessen, daß es sich nur
um Maßregeln zur Unterdrückung des
Schmuggels handle. Die Situation
hat einen kriegerischen Anstrich. '
Der Tessiner Radikale Eastiglione,
welcher den Staatsrath Rossi beim
Ausbruch der Ztevolution in Bellinzona
ermordete, ist auf Betreiben der Berner
Regierung in London verhaftet worden.
Im Eanton Tessin herrscht wieder voll
ständige Ruhe.
Die blutige Revolution in der portu
giesisch-indischen Colonie Goa ist unter
drückt worden, aus Lissabon selbst kom
über zunehmende Unzufriedenheit im
Volk und über einen eventuellen Sturz
der portugiesischen Regierung, oder
vielmehr der monarchischen Negierungs
sorm, welcher auch den des spanischen
Königshauses nach'sich ziehen würde.
Die Franzosen haben am Senegal
einen Sieg erfochten und ZOO Neger im
Kampfe getödtet. Der Roue Graf
Kleist, dessen Treiben in Berlin so gro
ßen Skandal verursacht hat, erbängte
sich mit seinen Hosenträgern im Moabi
ter Gefängniß. Man hielt ihn für
todt und gab auch die Nachricht aus,
daß er sein Luderleben auf gewaltsame
Weise geendet, da gelang es dem Ge
fängnißarzt, den noch nicht völlig erlo
schenen Lebensfunken wieder anzufachen
und den Gehenkten wieder in's Dasein
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Zum Genuß der Eier.
Von dem Werth der Eier sür die
Ernährung ist Jedermann überzeugt,
jedoch wird wenig darauf geachtet, daß
derselbe sehr durch die Art und Weise
der Zubereitung und die Art des Ge
nusses beeinträchtigt werden kann. Be
kannt ist, daß hartgekochte Eier schwe
rer verdaulich sind als weiche, aber nicht
bekannt ist meistens, daß, wenn man
weichgekochte Eier mit dem Theelöffel
ißt, ohne sie zu kauen, herunterschluckt,
ohne gleichzeitig auch Brot :e. nebenbei
zu genießen, sich das genossene Ei im
Magen in größere Stücke ballt und den
Verdauungssäften nur wenig Angriffs
fläche bieten kann. Auch weichgekochte
Eier müssen stets gut mit Brod gekaut
werden, sonst sind sie schwerer verdaulich
als gutgekaute hartgekochte. Am näch
sten zur Ausnutzung kommt das Ei in
ein Getränk gerührt, z. B. in dem soge
nannten Eierbier oder als Zuthat zu
Speisen. Hier gelangt es möglichst sein
zertheilt in den Magen und kann von
den Verdauungssästen in hohem Maße
angegriffen werden. (Ref.)
Die Holzwolle in der Hühner
zucht.
Jedermann weiß, wie wesentlich es
sür die Gesundheit der Hühner im Win
ter ist, daß sie einen warmen Stall und
einen möglichst freien Lauf haben. Sie
legen dann um so früher und reichlicher,
sind gesunder und werden nicht so sehr
vom Ungeziefer (Läusen und Milben)
heimgesucht, welche für die armen
Thiere eine große Plage sind, deren
sie sich erst in der guten Jahreszeit ent
ledigen, wenn sie wieder in dem Boden
scharren und sich im Sand und in te
trockenen Erde puddeln können. Da
aber nicht Jedermann in der Lage ist,
seine Hühner im Winter in einem war
men Viehstall unterzubringen, oder ih
nen einen soliden, gemauerten Stall
und einen weiten, trockenen Lauf zu
geben, so muß man sich nach anderen
Vorkehrungen umsehen, um den Nach
theilen der winterlichen Einsperrung der
Hühner im kalten Stalle zu begegnen.
Das einfachste Mittel hiergegen ist die
Holzwolle. Sie ist ein schlechter Wär
meleiter, hält die Hühner ungemein
warm, wenn man ihnen den Boden des
hölzernen Hühnerstalls mindestens faust
hoch mit grober Holzwolle auslegt. Der
Harzgehalt der Holzwolle vertreibt zu
gleich das Ungeziefer, welches sich be
kanntlich im faulenden Stroh ungemein
vermehrt; zugleich bleibt die Holzwolle,
weil sie die Feuchtigkeit rasch aufsaugt,
trockener als die Strohstreu, verwest
langsamer und giebt einen vorzüglichen
gehaltvollen Dünger, der auch noch den
Vorzug hat, fast geruchlos zu sein und
von großer Haltbarkeit und Dauer
haftigkeit, also auch ökonomischer ist.
Wer immer einen Versuch mit Holzwolle
sür Hühnerstreu gemacht hat, der hat sie
sehr bewährt gefunden und für die wei
tere Verbreitung dieser Streuung ge
sorgt.
Getrocknete Erbsen schnell weich
zu kochen und leicht verdau
lich zu machen.
Um diesen Zweck zu erreichen, werden
die zu kochenden Erbsen vorher mit kal
tem Wasser übergössen und 12 bis 15
Stunden in dem Wasser gequellt. Nach
Verlauf dieser Zeit wird das Wasser
abgegossen, die so gequellten Erbsen
werden also noch feucht, in einem Gefäß
bedeckt, an einem mäßig warmen Orte
zweimal vierundzwanzig Stunden hin
gestellt. Auf diese Weise fangen sie
an zu keimen, so entwickelt sich etwas
Zuckerstoff, und sie werden dadurch ziem
lich weich, schmecken angenehmer, werden
leicht verdaulich, und erhalten so ziem
lich den Charakter grüner frischer Erb
sen. Ein ähnliches Verfahren würde
gewiß auch vortheilhaft bei den Linsen
und Bohnen angewandt werden können,
wodurch auch diesen Früchten eine grö
ßere Verdaulichkeit verliehen werden
dürfte.
Regeln für die Kartoffel-Ernte.
1) Man ernte nicht eher, als bis die
Blätter völlig gelb sind, weil auf grünen
Blättern die Ueberträger der ikartoffel
krankheit haften, beim Aufnehmen auf
die Knollen gelangen und diese später
krank machen. 2) Trockene Witterung
ist von größter Bedeutung für die Kar
toffelernte. Die Ueberträger der Kar
toffelkrankhcit bilden sich nur bei feuch
tem Wetter und in thaureichen Nächten.
Ein trockener Nachmittag eignet sich so
mit am besten für die Ernte, ij) Ein
genügendes Abtrocknen ist nothwendig,
einerlei, ob die Knollen in den Keller
gebracht oder „eingemiethet" werden
sollen. Feucht eingebrachte Kartoffeln
faulen leichter. 4) Das Auslesen der
kranken Knollen muß sorgsamst und
möglichst bald geschehen. Kranke Knol
len übertragen die Fäulniß auch auf die
gesunden. 5) Beim Auslesen der kran
ken Knollen können auch die Saatknol
len für das nächste Frühjahr gleich mit
ausgesucht werden. Dieses »st unbe»
nothwendig machen, wodurch das Aus
keimen beschleunigt wird. Man nehme
zu Saatkartoffeln große Knollen. Die
Es mag nicht jedem bekannt sein, daß
ein Säckchen mit etwa zwei Quarts fri
scher Holzasche den üblen Geruch des
Eisternenwassers sehr vermindert, ja
nach mehrmaliger Erneuerung der Asche
denselben ganz beseitigt. Man läßt den
Beutel in der Eisterne an einer Leine
frei schweben ; zwei Quart Asche genü
gen für eine 30—4 V Fuß haltende Ei
sterne. Läßt man die Pumpröhre bis
auf den Grund der Eisterne stoße», so
wird auch dadurch dem üblen Geruch
vorgebeugt, da auf diese Weise kein ste
hendes Wasser in der Eisterne ver
bleibt, sondern stets von Grund aus
gepumpt wird.
Berstopfung.
Man gewöhne kleine Kinder nicht an
das Geben von Abführmitteln. Man
ist sonst genöthigt, die Dosis immer zu
vergrößern, wenn man den gewünschten
Erfolg haben will. Erreicht man mit
einem Seifenzäpfchen nicht den Zweck,
so gebe man täglich ein Kaltwasser-Eli
stir, dem man eine Prise Salz zufügt.
Hiermit und mit etwas Geduld erreicht
man stets das Ziel. Das Massiren
oder regelmäßige Reiben des Unterleibs
ist auch hier zu empfehlen.
Ein Mittel gegen die Folgen des
BisseS toller Hunde.
Graf von Recke-Volmerstein in Louis
dorf in Schlesien macht bekannt: Wird
Jemand von einem tollen Hunde gebis
sen, so ist es Wohl höchst wichtig, ein
Mittel zu kennen, daß überall leicht und
fast kostenlos angewendet werden kann
und seinen günstigen Erfolg nie versagt.
Es ist dies ein Schwitzbad. In Städ
ten, wo eine Dampfbad-Einrichtung ist,
nimmt der Gebissene ein Dampfbad,
wird nach demselben in eine wollene
Decke eingehüllt, um hier so lange nach
zuschwitzen, bis der Schweiß von selbst
aufhört, wo dann ein tüchtiges Trocken
reiben die Kur vollendet.
Auf dem Lande wird der Gebissene
völlig entkleidet, auf einen Stuhl mit
durchbrochenem Sitze oder in Ermange
lung dessen so zwischen zwei Stühle ge
setzt, daß er auf jeder Seite fest aufsitzt
und mit einem oder zwei Betttüchern,
die um den Hals festgemacht werden, so
überdeckt, daß die Tücher den Patienten
vollständig luftdicht umgeben und rings
um auf den Fußboden aufliegen. Wenn
so der Sitzende von der äussren Lu t
völlig abgesperrt ist, dann wird eine
Schale mit j Liter brennendem Spiritus
gerade unter den Sitz des Kranken ge
schoben, was einen so reichlich fließen
den Schweiß erzeugen wird, daß der
Fußboden davon naß wird, wo dann,
an zwet folgenden Tagen zu wiederho
len sein.
Selbst Wochen dem Biß, wo
ger Schlangen angewendet.
In beiden Fällen, wo jede Täuschung
ausgeschlossen war, habe ich die Heil
wirkung selbst erprobt.
len. Ich habe einige gekannt, welche
die Widerspenstigkeit einer allen Henne
nicht bemeistern konnten, während die
Schuld doch an ihnen lag. Wird das
kaltes gesetzt, kann man ihm nicht ver
argen, daß es sich dagegen sträubt.
Sobald meine Hennen brüten wollen,
bringe ich jede davon ohne Mühe aus
ein neues Nest. Ich mache das Nest
zurecht und erwärme es, indem ich eine»
lege; auch lige ich zwei oder drei Eier
in warmes Wasser. Beim Dunkelwer
den werfe ich meine Schürze leicht über
den Kopf der Henne uttd nehme die
angekommen, mache ich den Kopf des
Thieres frei und lasse es sehe», wie ich
den heißen Backstein oder Ofendeckel
herausnehme und die erwärmten Eier
hineinlege; hierauf setze ich sie so sanft
wie möglich aus das 'Nest und stelle ein
Brett für einige Augenblicke davor. Ich
habe nie bemerkt, daß eine Henne nicht
bereitwilligst auf dem warmen und be
quemen »teste sitzen blieb. Am nächsten
Morgen stelle ich Futter und Wasser hin
und nehme die Barriere weg, Halle aber
den Nestplatz für mehrere Tage be
schattet. Am nächsten Tage ist das
Brütgeschäft in vollem Gang und ich
lege dann den Satz Eier unter.
Erprobtes Mittel gegen Zahn
schmerzen.
Als ein vortreffliches Vorbeugungs-
und Linderungsmittel gilt die Kalmus
wurzel. Dieselbe wird g.'reinigt, ge
trocknet und dann sein zerkleinert, d. h.
zerschnitten in eine Flasche gethan, so
daß etwa der vierte Theil derselben an
gefüllt wird i dann werden die zerklei
nerten Wurzeln mit feinstem Spiritus
Übergossen. Nachdem diese Mischung
verkorkt 2—3 Tage gestanden, wird so
viel reines Wasser zugegossen, daß die
Mischung dem Zahnfleisch nur »och ein
leichtes Brennen verursacht. Wenn
man mit dieser Flüssigkeit Morgens,
Mittags n ich dem Essen, und Abends
vor dem Schlafengehen, sich den Mund
ausspült, wird man seine gesunden
Zähne bis in's späte Alter konserviren.
Bei Zahnschmerzen ist es gut, den Mund
je öfter desto besser damit zu reinigen.
Diese Behandlung konservirt nament,
lich schadhafte Zähne ganz vorzüglich.
der Ackergeräthe.
Das Nosten der Ackergeräthe kann
durch einen einfachen Überzug von Speck
und Harz leicht vermiede» werden.
Man schmilzt zu diesem Behufe drei
Theile Speck und einen Theil Har, zu
sammen und trägt die Mischung mit
beim Beginn des WimerS, wenn die
Ackergeräthe außer Gebrauch gesetzt
worden, zur Anwendung kommen.
jede Tasse eine Erbse groß Alaun auf
gelöst wurde.
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