2 Ter veryünanißvolle Paß. Man schreibt aus Genf: Es lebt hier -ein alter ungarischer Emigrant, der Acht» nudvierziger Hon »cd Oberst Figyclincjjy, der einstige Adjutant Kossiuhs, in sehr behagliche» Verhältnissen. Oberst Figyel inesjy war wegen seiner hervorragenden Beteiligung au der Revolution zum Tode veiuilhcilt, bewerkstelligte jedoch mil Glück seine Flucht und bald darauf war es ihm vergönnt in London recht sonderbare Dinge über feine eigene Per son in der Zeitung zu lesri»; zuerst fol- „Pest, I!. Mai (18?«): Unserer Gendarmerie ist es vor einigen Tagen gelungen, wieder einen wichtigen Fang zu thun, indem ihr kundgewoiden, daß der berüchtigte Emissär Fiqyelmessy zu zwischen GödöUo^u^id gelang, mit falschem Paß und unter falschem Namen »ach Ungarn zurückzu kehren »nd de» Auftrag Kosfuths an dessen Schwester, Frau Meßling in Pest z» überbringe», der de» gena» vorge in jciucr Brieftasche bei sich. Nolc>isprüch« »tver «cwi:tcr theilt die „Köln. Volksztg." nrit: li. Ast." Man beobachtet, so schreibtßeins (Lcchlhal.) Gewitter sehen im Winter: „Donner im Winterquartal —Bring! Eiszapfen ohne Zahl." Be nierkenswerth sind die Raucrnsprüche: dcuict's auf Geioitierregen." »Wenn „?öcnn das Wetter sorlrollt, kommt Ge» gcngcwittcr ist ein großer Schade» für das Feld." Zum Troste hat man die Sprüche: „Es schlägt nicht immer ei», wenn es blitzt." Sonne verbirgt doch wieder vor." „Nach dem Gewitter kommt die Sülle," lagen die Englinder, und mit ihr solgt nicht selten das Wetter, welches die Franzosen „Fräuleinwetter" nennen: „Weder Regen, »och Wind, Woiiat August sagt man in der Psalz: „Stellen sich im Anfange Gewitter em —wird's bis zum Ende so beschaffen seinund ein etwa« linkischer Nciuispruch men ihnen darin bei. Laß die Mode des Frack> verleihens nicht erst im 19. Jahrhundert «ilfgckommen ist, sondern schon im alte» Babylon Sitte war, zeigt uns ei» aus dem 14. Jahre Ncbukadiiczars (--- 590 vor Chr.) datirter Vertrag, der in einer getreu bewerkstelligte» Uebersetzung folgeiiderniaßen laute,: „An, I. Adar (dein 12. Monat) soll Sumnkin den schon Radin eiillehnt hatte, dein Sur,ikin nicht wiedergiebt, muß Sumukin 4j Sekel, den Preis des Mantels bezah len." Da der Vertrag vom LZ. Schebet (dem 11. Monat) stamint, war der Mantel acht Tage verliehen. B a u""r » - S t »"l z." Wo dient denn Dei Tochier in der Stadt? Burgermeiste,: Mei Tochter dienr nicht, die konditionirt beim Major Müller, bei der Infanterie dient. Dt« Netue Mama. Im himmelhohen Manfardenstübchen, zwischen Schiefer- »nd Ziegeldächern und rauchende» Schornsteinen, da wohnt sie die kleine Mama. Die kleine Mama! die Nachbarn ha den ihr diesen Namen, auf den sie stolz ist, Eine rcine Men fo wacker die Hände rührend; so sorglich die jüngeren (Geschwister bemutiernd und auch den Vater. Der Vater! Ei» Arbeiter ist's, nicht besser und »icht schlechier, wie hundert tausende seiner Genosse». Der harte Aber sie starb, als ilim das Mit hellen Äugen lacht sie in das Le so weit ihr die Besorgnis der kleine» Wirthschaft und die Pflege der Geschwi ster Zeit dazu lassenr Kein Won koinuil Fensterrahmen. So still war alles, so still! Nur aus der Tiese heraus scholl so^ über ihr Gesicht. Des Vaters Schritt Er schiebt sich schwersällig vorwärts. „Noch so finster? Man sieht ja die Hand vor Augen »ich - -.. na laß man »Hier bin ich, lieber Vater." .Ach so na ja... .siehste, ich bin nämlich um gleich wieder zu lich —" Wort: „Geld!" Sie führt die zitternde Hand nach der Stiin: Geld? WaS ist denn dai? lobn Und sie sagt es ihm. Er lachte auf. Aber dieses Lachen klingt erschreckend. „Weg ist er futsch! Erst haben »ir ganz gemüthlich unser Vierblatt ge spielt der Rothe u»d der lauge Albert ... .und dann... .hol mir der,.. .Geld will ich ! Geld muß ich haben, Geld —!" Er zischt das Wort durch die zusam mengepreßten Zähne hervor. So trun ken ist er nicht, um nicht seinen Verlust lohn! Sechs Tage geschunden und ge schuftet, und dieser sechs Tage Lohn in einer Viertelstunde in die Taschen ande rer gewandert. Zurück inuß er ihn ha ben, zurück! Aber dazu gehört Geld, Er versucht in seine Stimme einen überredenden, schmeichelnden Klang zu legen. „Sei vernünslig, Mädel .... woiit denn Deine Hand ...siehst«, Du mußt vernünslig sein....was man verloren hat, kann man ja auch wiedergewinnen ... .man muß blos Geld zum Zusetzen habe» und Du Du mußt mir was „lch habe nichts", sagte sie mit thräiiendurchsetzter, leiser, aber fester „Was —? Du hast nichts... .mach' mir »icht wild....ich sage Dir, mach' mir »ich ...hast nichts! Lüge!.... Wohl „ich heul« Arbeit abgeliefert, wohl »ich, was?" Sie schluckt tapfer die Thränen hin unter. „Ja, Vater, das hab' ich! Und.... auch Geld. Aber ich darf es Dir nicht Kleine» und auch Du und die Woche ist so lang!" Ach, daß sie ihn daran erinnert! Wie das verlorene Geld, die Wuih aus die, die ihn, die Mittel, es wieder zu erlan gen, verweigert ihn,, dem Vater! ernüchtert ihn fast. Es steigt roth in seine» Augen auf, er umspannt mit sei- Wie das Fauchen eincs heißhungrigen Naubthieres kommt es aus seinem Munde: „Du Wurm, Du elendiglicher Du.... Du mir trotzen ... .ich »ei.»« Athem ihres Miindes vermischt sich mit dem Fiiselduft aus dein seinige». „Lieber, lieber Vater, ich gehorche Dir nicht, weil ich darf -- lieber, ihn die Wuth »icht taub gemacht hätte, vielleicht, daß der angstvolle Blick der klarc», lhrä»c»feuchte» Mädchenaugen Duiikelhcit ist sein Bundeegciiosie. Er schüttelt die leichte Gestalt von sich ab und packt mit eisernem Griff ihre kommt es üdcr ihre Lippcn: „Ich darf nicht!" Der fchiille Wulhschrei eincs Nasen den und der Angstschrei des Mädchens Moment ein dumpfer Fall. Der Trun kene hat da« Mädchen jählings von sich geschleudert. nu» ist es wieder still, ganz still! Nicht viel weniger habe ich z» erzäh len von der kleine» Maina. Sie war die Leere starre», mit einem seltsam kntgiistertcn Blick. Die Rosen auf ihren langen waren abgeblüht, wie es die vor die Thür genommen. „Eine räthsclhafte Erscheinung da«, mit Ihrem Mädchen ; man weiß nicht Kind—vorubn^... und men, " uch de I» si « K men abgemagert« Gestalt umschlungen. Die Kleinen bat er zu der gutherzigen Nachbarin gebracht. Wa« wissen st« vom Sterben I Aber er, er weiß e« I Wenn man mit dem öerzblut wieder «ut m«ch«n mtchte. durchsichtige Hand. Nur Haut und Knoche» »och. Aber sie lastet schwer a»s ihm, diese Hand! ' .L pen, dränaen sich leiie, erbarmende, ver zeihende Worte. Aber jedes derselben zerreißt ihm daS Her;. „Du wirst leben, Vater Du mußt leben Du weißt sür wen Ein« Verwechslung und ihr« Kotgen. Im Bezirke Alscrgrund in Wien bil det zur Zeit folgende wahre Geschichte de» heiteren Gesprächsstoff. Besteht da in den „drcnteren Gründe»" ein huma nitärer GeseUigkeitsvereiii, wie es ihrer unter Leuten, die noch eine» gute» Trunk und einen harmlose» Spaß zu würdigen wisftn, in Wien so viele gibt. Bür gersleute, jüngere und ältere, sind seine Mitglieder; im Winter gibt eS die üb liche Anzahl vo» Bällen, über den Som fer Tage dem Vereinsobmann ei» will kommener Anlaß. Er traf in der Wipp lin der Obmann ist eine allzeit durstige Seele und die Hitze war so groß! Rich tig säße» die Drei bald in cinem Gast sich ähnlich sehende» Päckchen, welche die Mitglieder aus der Stadt mitgebracht hatten, und da ersuhr d-r Obmann, daß Huber. der auf FreierSsüßen ging, sür de» Andel», „Kindsiväsch " und fast wie zur Entschuldigung setzte der Gefragte iiinzu: „wirds bald brauchen, mei'Alte!" „Prost, follst leben!" Und der Obmann stieß mit seine» „Leu ten" an, aber schon biüiete er unter der sreuiidschaftlichen Maske eine» teufli schen Pia» aus. Die Gelegenheit, die zu vertauschen, bol^ch „Packer!" der HanSmeisterin, damit diese es ander» Tags zeitig seiner Braut zu stelle» möge. Steininger seinerseits, der eine Gardinenpredigt fürchtete, über antivortcte fcin Packerl sofort bei der Hciinkchr dcr etiriks »eschen Gattin und „Weißt," fuhr die Gattin fort, „das muß mir aber die Schneiderin ma wäsch' kaust man ja am besten ferlig —" „Kindswäsch'? Mann, hast Du »ach iniiiler Deine» Schwammer?" Das tigam erschienen, bereit, den Dank sür fein, dem stillen Wunsche der Braut so fein nachempfundenes Geichenk entgcgen i viel Mühe und Selbstilber iiiit einem Schlage klar. Abermals kostete eS viele Mühe und Selbstüber windung, bis der beleidigten Braut bahnte. Während diese aber »och im Stadium des Waffenstillstandes sich be fand, traf Steininger ein, wüthend, „Da Habt'S!" Und er warf das Cröme kleid auf den Tisch. „Wär' schon eher mit dem verflirten Packerl' kommen, war Na wart', dem Vereinsvorstand w rd'n niir'S schon zeige». Na, jetzt gebt'S her die Kindswäsch', mei Alte is fpringgifti." »Na, Rest, firt?" mischte sich jetzt Huber in'» Gespräch. „Sirt jetzt, daß i nir dafor kann. Geh', gib jetzt dem Steininger die Kindswäsch' »'ruck!" Ein Lächeln der Schadenfreude überflog Rest« Gesichtchen. „Die KmdSwSsch'?' sagte sie dann. „Wa« geht mi die Kind«- wäsch an. hab' i denkt und hab' s' der HauSmeisterin g'fchenkt, die kann sie just brauchen." Tret Schrauden-Dampfer. In Marinekreisen erregt das von der italienischen Regierung angestellte Erpe rib" und „Tiutonic". tjiiiil» Jetzt hat die italienische Marine- Verwaltung auch einen Torpedodampfer, de» Tripolis, bai-e» lasse», der von drei Propellern bewegt wird Dieselben wuiden einer nach dem andern eingesetzt. Mit der erste» Schraube machte das Schiff 14.SS Knote» die Stunde, mit der zwciten 18.3Ü Knoten und mit der dritten 19.8 Knoten. Wie die Schrau be» placirt sind, ersieht man au« den Bildern. Zelten-Äostltit. Jetzt ist die sraiizösische Regierung dem Beispiel der italienischen gefolgt und läßt ebenfalls ein Schiff mtt drei Schrauben baue», den Kreuzer „Dupu>> de Lome", mit <j,29ti Tonnen Deplacement, von welche», mau sich eine ungeheure Ge schwindigkeit verspricht. 5 Tage» gemachl werde, erjüllt. Im viiarakter der NolZe. WWW „O Jesus. JesiiS!" schreit Shylock, jUrll''^" lii toe tat. Aür « GeschSft. Jone«: WaS zum Teusel machst du da: Brown? Brown: Lieber Junge. Ich will in« Versichtrungsgeschäsi gehe» u»d Härte Zur Trachtenkunde. Mut> ter: „Aber Else, msl dem Hut auf dem Kops willst Du zu Bett gehen?" Else: „Gewiß. Mama, wenn ich bann morgen aufstehe, habe ich mir die schönste neu» Hutfazon herausge drückt." Da« Mädchen mit den hunderttau send tSutdeu. gesehener Eltern aus den beste» Kreisen Wiens, Unter zärtlichster Pflege und Sorgsalt in dem vornehm bürgerlichen armen Eiter», lieber Heinrich, so zu» Du vermagst. Ich küsse euch Alle iu Lieb« und Taukbaeleit. Lebt wohl auf ewig. (Gefahr sür das Glück unsere« Lebens. Ich hatte gehosft, den schönen Traum uiisercr Liede jorttränmen zu dürsen. zen. ES steht nicht in unserer Macht, lie ber Paul, die Verhältnisse zu ändcr». Einkommen dringen. Ich würde mir, wpllte ich heute' nur den Eingebung«» meiner Liebe folgen, allerhand S»rgen Verhältnissen verkümmern und unglück- Vernunft kein Gebor geschenkt. Erst mit dem Ableben unserer Eltern könnte» ein unbekannter junger Man» erschossen. Die Beschreibung des Todten ließ die Ahnung zur Gewißheit werden. Hein sein Herz durchbohrt. Sttchelreden und iötachelverse» Aehnliches beichtet, so glaube ich imine? das Doppelte. Jüngling zu einem Tan<e vor der Bun- devlc.de de.^i.rimsiegen Sch mcgervalers. Auf Deinen Geldsack schlägst, wie glück lich scheinst Du, Du armer Tropf, Du schlägst den Sack, Die Liebe ist wie der Spargel. An- fangs süß, zum Schluß bitter. Wer durchaus anbeißen will, gehe wenigsten« Die Mehrheit siegt. Die Mehrheit siegt und siegen, Denn viele Tröpfe höhlen den Stein. Gleich R o beSpierre und seiner Gelehrsamkeit gleich hochgeschätzte schottische Rechlskenner Burnet. Der Lord-Protector wußte, daß Burnet kö sonst Befehle waren, dem gelehrten In halte Dir diese Geschichte erzählt. In fen, so thue mir wenigsten« kein Leid an!" Der Unterhändler erzählte Cromwell Alles getreulich wieder. Da lachte der Protector und ließ den klugen Juristen in Frieden auf seinem Landsitz, weilen. Ein neuer Begriff. Erste» Kneipant: Na, alte Pochhofe, nun komm «ur, wir wollen jetzt ausbrechen. Ach, bleibe doch noch ein bischen bei mir, mir ist gar so traurig zu Muth«. Ich leide heute Abend so furchtbar an Anti> heimw«h! Ein militärischer Schrift» schrobst denn?"—An die Meinige." Ariaf schreib'»." „Was soll i denn schreiben?" „Na halt da», wa« Du de» Deinigen schreibst."
Significant historical Pennsylvania newspapers