Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 24, 1890, Page 7, Image 7

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    »«utsqe naqr»«»«».
Provinz Brandenburg.
Berlin: Die GutSbesitzerswittwe
Elise Lützow geb. Jungmuth wurde we
gen Kuppelei zu 6 Wochen Gefängniß
verurtheilt. Wegen Unterschlagungen
im Gesainmtbetrage von mehr al« 156,-
000 M. wurde der Buchhalter Hugo
Otto zu 5 Jahren Gefängniß verurtheilt.
Er hat diese Summe in Kneipen mit
Damenbedienung durchgebracht. We
gen Wuchers ist der Kaufmann Isidor
Hirschberg zn 4 Monaten Gefängniß und
2000 M. Geldbuße verurtheilt worden.
Großes Aussehen erregt der aus
Wiesbaden gemeldete Selbstmord de«
Brau-reibesitz-rs Hillig, früherer allei
niger Inhaber des Brauereietablisse
ments „Pfefferberg".—Der während de«
Stallbrandes beim Leib-Garde-Hufaren-
Regiment in Potsdam von dem Schutz
mann Freytag in brutalster Weise durch
Säbelstiche auf den Tod verwundete
Maurer-Handlanger Weyer aus Nowa
ives hat vor seinem Tode erklärt, daß er
sich seiner Verhaftung wegen angeblichen
ungebührlichen Benehmens »icht wider
setzt habe, sondern nur durch Flucht sich
derselbe» habe entziehen wollen. Der
ter der Sparkasse verschwand uirler Mit
nahme von tivo M., die der Ortskran
kenkasse gehörten und nachdem er sämmt
liche Freunde um erhebliche Summen
angepumpt hatte. —Ohne Rücksicht aus
die eigene Lebensgesahr rettete in Lübben
der Sekundaner Georg Kosahl den 12-
jährigen Bogula vom Tode des Er»
trinkens.
Provinz Ostpreußen.
Das Jubiläum seines 75jährige» Be.
zu Dohna" in Lyck. Vom Schwurge
richt in Allenstein wurde der frühere
Kreisf«cretär Otto Hcintz von Neiden
burg wegen Unterschlagung amtlicher
Gelder von mehr als LOOO M.
eines verübte» Gislmordversuchs vom
November v. I. bis jetzt in Untersu
chungshast gesessen hatte, ist nun vom
überzeugt. Unter großem Jubel der Be-
Stadt geleitet.
Provinz W« st Preußen.
beschlossen. Der der
stisiung der dortige Viktiialienhändler
Karl Rostig zu zwei Jahre» Zuchthaus
Mitangeklagte Ehefrau wurde frei-
Zander und Tittelvitz, welche schon vom
November 1878 bis Februar 1879 in
Untersuchungshast gesessen hatten, man
born in Stralsund.
VrovinzSchleswig-Holstein.
In Friedrichstadt feierte die Schützen
gilde ihr 2<Zojähriges Bestehen. —lm
10,000 Pf. Maikäfer gesammelt und
das Pfd. mit vier Pf. bezahlt. I» der
ersten Hälfte des Monats Mai verdiente
dadurch eine Arbeiterfamilie ca. 90 M.
Die Verhaftung des Kaufmanns A.
Bartsch in Firma Bartsch »b Bartling
In Willster hat die Ehefrau des Schif
fers Ernst Brühn jun., ihren drei Kin
dern und sich selbst das Leben genommen.
Ertrunken sind: in Lauenburg der
IZjShrige Ludwig Ott«, in Segeberg
das Töchterchen d«s Schn«iders Kröger,
Lootsen Samuel und in Tornesch der def
Gastwirths Klappmeier.
Provinz Schlesien.
Beim Ererzierschießen hat der Gefreit«
Herschel in Görlitz, der au« Versehen
«ine scharfe Patrone in den Gewehrlauf
gesteckt hatte, einen Soldaten der 9.
Kompagnie, einen Polen erschossen.
Der nach Unterschlagung einer größeren
Geldsumme von Kotzenau flüchtig gewor
dene Buchhalter Kriebel der Raa'schen
M«tallfabrik würd« in Berlin mittrllo«
aufgcgrifftn. Auf di« S«lbstankl»g«,
«r habe Unterschlagungen seinen Klienten
gegenüber begangen, wurde der Konzi
pient Jos. Wildorn in Oberglogau, sei
ner Bitte gemäß verhastet. Vor eini
g«r Z«it »erschied plötzlich unter verdäch-
tig«n Umständen dit Frau d«S Stellenbe
sitzerS Anton Fest in Lukafine. Jetzt ist
der trauernde Wittwer und dessen
»Wirthschaften»" in Haft genommen
worden, da die Sektion der Leiche erge
ben hat, daß die Frau an Arsenik gestor
ben ist. Erhängt haben sich: in Dam
merau, im Irrsinn, der Privatier Lubig,
in Dobers die Frau de» Arbeiters W.
Hirche, in Gleiwitz der Schlosser Mar
kewitz, i» Hayna», aus Lebensüberdruß,
der Arbeiter Gutsche, in Nährschütz, aus
Gram über einen verlorenen Prozeß, der
Maurer Carl Oherst, in Wünschendorf
der Bauergutsbesitzer Schindler; Selbst
mord durch Erschießen begingen: «uS
Furcht vor Strafe die Unterossiciere
Kutsche in Hoyerswerda und Gade in
Militsch, schwerer Krankheit wegen, der
Premierlientenant Cofsrane in Kosel,
eines Augenleidens halber, der Kauf
mann Ad. Barth aus Nikolsdors.
Provinz Posen.
Die Ansiedelungskommission kaust»
sie im Kreise Mogilno gelegenen
7390 Morgen großen polnischen Güter
Slowikowo und Orchowo, die dem bis
herigen polnischen Reichstagsabgeordne
ten v. Graeoe gehörten, ferner von Hrn.
v. Lukowski das polnische Gut Biechowo,
im Kreise Wreschen, überhaupt aus pol
nischen Händen im letzten Monat 16,831
Morgen. Die Provinzial - Irrenan
stalt kommt nicht nach Lissa, sondern
nach Gnesen. 112 In Schneidemühl der
Eigenthümer Heinrich Moews aus Wis
sel, welcher sich in der bevorstehenden
Schwurgerichtssession wegen Mordes,
begange» an seinem zukünftigen Schwie
gersohn, dem Ackerwirth Friedrich Paul
Wenseritt aus Wissek, verantworten
sollte. Ihrem Leben haben selbst ein
fängniß der einer Schießaffaire wegen
verhaftete Dachdecker Bilski (erhängt),
in Fraustadt die Frau des Kürschners
stillen- und mittellose Wirthschaftsbe
aiisstellung statt. 112 In Bilterseld der
der Kaufmann H. Hering in Eilenburg
zur Hast gebracht. Der I. Kanzlist
im Amtsgcrichts-Gcneral-Bureau in Er
furt, Rolle, hat sich der Unterschlagung,
sowie der schweren Urkundenfälschung
schuldig gemacht und wurde verhaftet. --
112 In Weißenfels der Nestor der preußi
schen Officiere, General v. Wurmb, der
Vater des Wiesbadener Regierungspräst
denten. Von der Siraskainmer in
Wittenbergs wurde der SchiffScapitain
österreichischen Nordwests- Dampsschisf
fahrtsgesellschaft, wegen fahrlässiger
Tödtung zu drei Monaten Gefängniß
fahrisstelle Elster deii mit 10 Menschen
Provinz Hannover.
Die 75. Wiederkehr des Siegestages
von Waterloo (18. Juni 181->) wurde in
Hannover mit großer Feierlichkeit began
gen. Der Stadt hatte reichen Flaggen
durch den Scharfrichter Riedel mis
Magdeburg die Hinrichtung des Arbei
ters Bensch aus Grünihal, der am 12.
März 188» einen junge» Menschen,
ist, in der Gemarkung Volksen ermordet
und beraubt hat. —Der Schisssarzt Dr.
Emil Lüning, ein noch junger Mann,
Aurich ist in Singapore ermordet wor
den und als Leiche, entkleidet und arg
entstellt, im Hasen aufgefunden. Ei»
Heiraihsschwindler, der Privatlehrer
Oeding von Haniel, der unter Heiraths
versprcchc» mehrere junge Mädchen »in
ihre Ersparnisse betrogen hat, wurde zu
Jahren Gefängniß verurthcilt.
Die Herstellung des Denkmals für den
worden. —Die 400 jährige Esche vor t?em
Pastorat, das Wahrzeichen von Lohne,
ist dieser Tage vor Altersschwäche in sich
zusamineiigebrochen. Der Stamm »rißt
i» Manneshöhe 22 Fuß im Uinsange.—
Senator Fr. Wetzel in Münde» hat an
läßlich seiner silbernen Hochzeitsseier
13,000 M. zu verschiedenen wohlthäti
gen Zwecken gespendet.—fln Osnabrück
der Domkapitular A. Thiele. Durch
Ertränke» haben sich entleibt: in Han
nover der Tischlergeselle Lampe, in
Geestemünde die an Schwerinuth terden-
Betrügereien wegen die^l7jährige Ma
thilde Jagemann; in Escherode hat sich
der Zimmermann Wetzel und in Mienen
büttel bei Tostdet der Großköthner Pe
ter S. erhängt; der wegen Betrug» ver
hastete Kaufmann Georg Heinr. S. aus
Münden hat sich im Polizeigcsängniß in
Hannover erschossen.
Provinz Westfalen.
112 In Bielefeld der Beigeordnete Adrian
Castanjen.—Eine Kindesmörderin, die
Wittwe Louise Fricke aus Eidinghausen,
oerurtheiltc das Schwurgericht zu drei
Jahren Gefängniß.—Auf Zeche .Erin"
bei Castrop wurde folgenden acht Berg
leuten, welche sich im April v. I. an dem
RettungSwerk bei dem Grubenunglück
daselbst hervorragend betheiligt hatten,
die Rettungsmedaille feierlich überreicht:
Steiger H. Birmann, Hauer Th. Drese
mann, W. Barth»lmä, H. Lueg, Th.
Heiller, Aug. Heiller und Herm. Hoff
mann. Durch Anerkennunqsdiplomc
wurden erireut: Hauer Ed. Besser, G.
Türk, Th. Klaba, Th. Schymschak »nd
Anton Vogt.—Das I. Westfälische Mu
sikfest hat in Dortmund unter Leitung
des Musikdirectors Janssen einen herr
lichen Verlauf genommen und erfreute
sich des zahlreichsten Besuches. Die
Firma Gebr. Eic?<m in Gevelsberg hat
den Concurs angemeldet. Die Verbind
lichkeiten sollen ca. 200,000 M. betra
gen.—Wie nun feststeht, wird das vierte
evangelische Lehrerseminar sür die Pro
vinz Westfalen in Gütersloh eingerichtet
werden. Erhängt haben sich: im Ge
in Schwerte der geistesgestörte Schuh
macher Marks, in Wattenscheid der
Bergmann Johann Schön, der kürzlich
erschossen.
R Heinprovinz.
Am Gedenktage der goldenen Hochzeit
Gerresheim^!«,ooo M?, der in Düffel,
dorf 15,000 M. zu Armenzwecken über
wiesen. wegen,
che» reichen Ertrag. Am Todestage
Kaiser Friedrich's 111. fand in Werdohl
die feierliche Einweihung des Drei-Kai
ser- und Kriegerdenkmals statt.
Provinz Hessen-Nassau.
Das Bonner vcrössent^
die Steiger H. L. Weilers F. Schmidt,
W. Säbel jr., H. Barth und Bender,
Schmidt, Christian Barth, Heinrich
Kreuzer, Heinrich Arnold jr., W. Ober
huser 2r, Pet. Miller, 2r, Jacob Hof
scheidt, Jakob Muller und Gustav Ober
häuser. s In Fulda der letzte Richter
richts, Obergcrichtsrath z. D. G. A.
Kapelle, Georg Skiion. 112 In Rüdes
heim Postdirektor Kapp. In Stein
inachte der wegen schwerer Mißhandlung
des Landmannes Flick daselbst verhaftete
Bergmann W. Jung feinem Leben durch
Erhängen ein Ende; in gleicher Weise
entleibte sich in Wiesbaden der Berliner
Millionär und frühere Brauereibesitzer
Hillig; ebendort hat sich, aus Schwer
muth, der Rentner Leonhard Bargen
durch Sprung in den Rhein den Tod
gegeben. Gleichfalls ertrankt hat sich
die irrsinnige Frau des Landwirths Eonr.
Kiefer in Moischt, Kr. Marburg. I»
Frankfurt a, M. stürzte der Brauer Jos.
Fiedler in schlaftrunkenem Zustand aus
einem Fenster des ersten Stockes au» der
Oberländer'schen Brauerei und verstarb
bert aus Schwanheim wurde von einer
auf ihu stürzenden Steinplatte erschla'
gen.
Königreich Sachsen.
Aus Anlaß seiner silbernen Hochzeit
schenkte Anton Zickmantel, Mitbesitzer
der Kunstmühle von Zickmantel »d
Schmidt jedem Arbeiter und jeder Arbei
terin. die in dem großen Etablissement
beschäftigt sind, ein Sparkassenbuch mit
Inhalt bis zu 60 M. aufwärts. Der
König hat das vom Schwurgericht gegen
den Mörder der fünfjährigen Tochter des
Gendarmen Nanft, Stöckig, gefällte
Todesurthcil bestätigt. Infolgedessen
ist Stöckig in Dresden vom dortigen
Scharsrichter Brandt enthauptet wor
den. Der Hausbesitzer Karl Mückel in
Würzen ist seit zwei Wochen spurlos
verschwunden. Der Männergesang
verei» in Zöblitz beging unter größerer
Festlichkeit das 50jährige Jubiläum sei
nes Bestehens. In Bahra hat sich der
Weinhändler Kirsten erschossen.
Thüringische Staaten.
Die Leiche des in der Schweiz verun
glückten Professor» Schweitzer ist »ach
Weimar transportirt und feierlich bestat
tet worden. Wegen einer mehr alber
nen als gefährlichen Aeußerung über den
Kaiser denunzirte der Bauunternehmer
Götze in Weimar den Barbier Hänzchen.
Mit drei Monaten Gefängniß muß der
Later einer zahlreichen Familie seine
Unvorsichtigkeit büßen. Das Schwur
gericht vcrurtheiltc de» Gerichtsassessor
Armin Karl Meltzheim aus Salzungen,
zuletzt in Gräfenthal, wegen Unterschla
gung im Amt in 24 Fällen zu S Jahren
Zuchthaus und Ehrverlust auf die Dauer
von 5 Jahren. —f Superintendent Krü
gelstein in Ohrdruf.
Hesse n-D armstadt.
112 In Alzey der erste Beigeordnete der
Stadt, Theyson.—Der 14jährige Wilh.
Steiger, in Arheilgen welcher am Fast
nachtSdienstag den gleichalterigen Gg.
Zlnthes erstach, wurde zu 4 Monaten Ge
fängniß verurtheilt. Der Ackermann
Carl Jos. Stein in Pinthen wurde we
gen Sittlich?eit»verbrechen zu 3 Jahre?
Zuchthaus verurtheilt.
Königreich Bayern.
Der Hausbesitzer Joseph Hupfloher
oon Lichtenfee wurde wegen Brandstif
tung verhaftet. —Aus brutalste Weis«
»urve in Rezensburg letzthin ein Sol
dat, ein als dreijährig Freiwillig dienen
der Sohn de« Lehrer« Renz von Stadt
amhof, von einem Unterofficier und
einem Gefreiten derart maltritirt, daß
derselbe im MilitLrlazareth schwer krank
»arniederliegt. Die Schuldigen sehe»
schwerer Bestrafung entgegen. Der
Anfang der eine» Denkmal»
Buchner vom der
als Kafsirer der Kantinenkasse in Metz
21,000 M. unterschlagen und verspecu
entlassung verurtheilt. Erschossen ha
ben sich: der Gastwirthssoh» Caspar
Göbl aus-Kranzegg, der Landgerichts-
Mar Ehrenstorser in Trister» ; in Abts
wind hat fich der Tüncher Mich. Neu
»leister erhängt, in Ampsing der Gütler
Gg. Büchner, in Kruinbacb der Mühl
besitzer Lud. Müller und in Obcrwangen
bach der BanerSioh» Ncumaier. —ln
Wohnhäuser, eingeäschert. Der ganze
Ort dem Blande Wohn
f In Bibtrach der Rektor
Sjährige Sohn des Steinhaucks Klotz
Großherzogthum Baden.
In Gegenwart 4V zuni Feste erschiene
ner Vereine wurde das vom Bildhauer
Hasselder in Helmhof in Form einer Py
ramite angefertigte Kriegerdenkmal fei
erlich enthüllt. —Die von Pfarrer Herr
mann und Altbürgermeister Brenner in
N«unkirchen erbaute Kleinkinderschule
eingeweiht. Landwirth
nicht nur die Beerdigungskosten
badischen land-und sorstwirthschastlichen
Unfallversicherung ersetzt, sondern noch
bis zu ihrer Wiederverheirathung eine
Rente von 90 Mark jährlich sür sich und
07 M. 50 Pf. sür ibr mindrrjähriges
Kind bis zum 16. Lebensjahre desselben.
—ln Heubroiin hat sich der Landwirth
Mich. Breh erhängt, in Kailbach der
Straßenwart Emig. Uebersahren und
getödtet wurden: in Mannheim das
Töchterchen des Hrn. Joh. Schalk, in
Nimburg der Schmied Gotl. Ludin, in
Oberndorf der 28jährige Johs. Wester-
Landwirth Jgnaz Garns, in Säckingen
der Färber Joh. Hubcr, in Steißlingen
daS Söhnchen des Landwirths Th. Chor-
ZI u s der R Heinpfalz.
flüchtig geworden war, ist in Noveant an
der französischen Grenze verhaftet wor
den.—ln Kaiserslautern hat sich der
Tode? Winzer Gg. Müller in Al
sterwtiler und der Kutscher Jak. Blaul
in Wachenheim.
Elsaß-Lothringen.
fln Straßburg: der Landrentmeister
Urban, der Zolldirector a. D. Fabriciu«
v. Ch»mi«r. —Ein« unisormirt, sr«iwil
lig« F«urrwrhr ist in Lellingen gegründet
worden. Zw«i Mitgli«d«r der Familie
Köchlin in Mülhausen «urd«n l«tzt«r
Tag« zu Grab« g«tragen: d«r Ch«mik«r
Camille Köchlin und Frau Paul Köchlin.
In Durchhaust» hat sich der Ackerer
Riehl erhängt, in Schraffnattald der dem
Trunk« ergebene L. Gautherat sich «r
-trinkt. Vom Blitz wurden erschlag«»:
in K«st«»holz der Einwohn«r G«rhard,
in Weinburg, Kr. Zaber«, die unv. M.
Vogel; der Koch Edelmann in Mülb,»-
len ist ertrunk««.
Braunschweig. Anhalt. Lippe.
W a l d eck.
Hardt in Ballensiedt. Das^Arbeiter
schön geschmückten Städtchen Salzuflen
sein Gesangsest. Zum Bunde gehören
einige zwanzig Vereine mit 400 Sän
gern.—Da» Friedrich Speier'fche Ehe
paar in Züschen feierte das Fest der gol
denen Hochzeit.
Mecklenburg.
Das Fest der goldenen Hochzeit begin
<>rau in Boizenburg. Bei einem
Brande, der in de», Dorfe Bakendorf
das Schulzengehöft in Asche legte, ist das
Sjährige Kind des Besitzers, Erbpächter
Groth, in den Flammen umgekommen.
Der Brand ist von der löjährigen K.,
aus Rache gegen ihre Dienstherrschast
angelegt worden. Die Thäterin ist in
Hast. 112 I» Nidnitz der Landdrost
Friederichs. Derselbe war in Lubz ge
boren als Sohn des dortigen Dr. med.
Friederichs.
denburgische Seite. Das nach Berlin
gesandte schöne Pferdematerial bat die
Anerkennung aller Fachleute gesunden.—
Schweiz.
112 In Gais der Nationalrath Eisen
zur. —In Kirchberg ermordete der Händ
ler Rudolf Schwertfeger vo»
schule". —Der Meßner Bächtlen in St.
Gallen stürzte durch das Schallloch des
Thurmes der St. Ma»ge»rirche und
oc.o Fr. erlitten.^
Oesterreich.
Wien: Die medizinische Fakultät
wählte zum Dekan den Professor Dr.
Auckerkandl.—f Der Rath des oberste»
rium Taasfe lieh er dieser Regierung sei
ne Feder. Der Gutsbesitzer Gustav
Schwarz, Ritter von Mohrcnstcrn,
Ministerium des Aeußern, Baron Pa
setti hat sich aus Furcht vor eiuer Ope
ration erschossen. An einem der letzten
Tage wurde» »icht weniger als fünf
Selbstmordversuch,! polizeilich gemeldet.
In einem Hotel a»f der Wieden hatte sich
eine am Tage vorher aus Budapest an
magd Nosalie Vesera trank eine Laugcn
stcinlösttng; der Tischlerlehrling Joses
sich eine Schußwunde
Graz der Nestor der österreichischen Dich
ter Karl Gottfried Ritter v. Leitner.
zestellt.
secker Taubcnklubs berichtete der Vor
sitzer über glückliche Versuche mit Bries
lauben, die von Lübecker Seedampfern
der Küste ausgelassen wurden. Er hob
besonders hervor, daß sich die Mitglieder
sehr Üblich machen könnten, wenn sie
in Nolksällcn aufgelassen werden könn
ten. Diese Art von Sport bricht sich
jetzt ittimer mehr Bahn. E« sind schon
seit einigt» Jahren Brieftaube» auf dem
Eider-Feuerschifs an der WestküsteSchles
wig-Holsteins gehalten worden, welche
Mark gerettet haben. Auch auf dem
Gjedser-Feuerschiff werden Brieftauben
gehalten, welche den Depeschenoerkehr
nommen. Nach kurzer Besprechung die
ser Angelegenheit verpflichteten sich einige
Mitglieder, zusammen so bi» 60 Brief
tauben regelmäßig jede Woche mit einem
Dampfer in See zu geben, und zwar so
lange, bi« diese sicher in ihren heimaih
lichen Schlag zurückfinden. E» wurde
der Wunsch ausgesprochen, daß sich die
Privatwohlthitigkeit bereit finden möchte,
diese Mitglieder in ihrem Thun und
Wirken zu unterstützen, damit sie sich
stet» neue» Flugmaterial verschaffen köa,
nen.
Eine deutsche Amazone,
Fräulein Johanna Maestrick, deren Wie
ge in nächster Nähe der deutschen Neichs
hauptstadt gestanden haben soll, ist ge
genwärtig die Heldin des Tages in Por
tugal. I» Lissabon, wo die »och nicht
Zwanzigjährige schon vor einige» Jahren
eintraf, hatte sich ihrer ein geschäftskun
diger Jmprcsiario angenommen, der das
Hauptstadt noch nicht, sondern sie gab
vorsichtshalber ihr erstes Debüt am vo
rigen Sonntag vor den Thoren von
Oporto, wo sie unter den rasende» Bei
fallsrufen der Zufchauermassen zwei
Stiere nach kurrenr Kampfe r» den Sand
streckte. Die Siegerin hielt darauf zu
Pferde, unter Musik von Tausenden be
gleitet, ihre» Einzug in Hie Stadt, wo
ihr
Großes Aussehen hat so-
Piiiikt«: „Ist die Röder
zug aus die Angeklagte Röder, der Ant
wort des Prä)'id-ntei, gemSß. Die Gk
schwöre»?» schienen aber nichi wenig er
staunt zu sei», als der Präsident, »ach
tem der auf Frau Gutschmidt bezügliche
Theil des Erkenntnisses publicirt war,
Anklage gegen den sür dies« Automaten
oeraniworilichkn Joseph Rolliczek. Bei
der vor dem Bezirksgerichte Alsergrund
hierüber stat'gehabten Verhandlung er
klärte der Angeklagte, «s sei allgemein
üblich, die Bonbons mit einer Hülle zu
oersehen, welche insbesondere auf di«
Jugend «in« Anziehungskraft ausübt;
in vorliegendem Falle f«i«n di« T«rt«
nicht nur harmlos, sondern auch lehr
reich. Der Richter erkannt« jedoch den
Angeklagicn schuldig und verurtheilt« <
ihn zu einer Geldstrafe von zehn Gul
den; die.literarischen Bonbons" wur
den .confiscirt".
Aus Paris wird berich
tet: In der Akademie der Inschriften
begann Ravaisson den Beweis zu führen,
daß die Venu« von Milo mit dem gleich
zeitig gesunkenen Achilles «in« Grupp«
Htbildet habe. D« Vogu« bemerkt: Die
iotatue habe in Milo aus «in«r Terrasse
am Bergabhange gestanden in der Nähe
von Mauerwerk, da« di« alte Umfas
sungsmauer der Stadt gewesen zu sein
scheine. Wenn die» d«r wahr« Standort
d«r Gruppe sei, so könne sie k«i»«n öffent
lichen Platz geziert haben, sondern müss«
au» einen, Privatbauie stammen.
7
Henriette «»nt«« un» die »r«t
ShawlS.
Als im Jahre 1824 das Theater ia
nen Stern sür Königsstadt zu ge
winnen. Zwei Mitglieder des Direk
toriums machten sich sofort nach Leipzig
auf, um durch alle Mittel der Ueber
reduttgskunst die junge Künstlerin zur
Unterzeichnung eines Contractes auf
mehrere Jahre hinaus zu bewegen.
In Leipzig trafen sie mit mehreren
die in gleicher Absicht das liebliche Wesen
umringten und zum Abschluß eines En
gagements drängen wollten. Nach viel
tägigen Unterhandlungen rückte die
Sache um gar nichts vorwärts, da von
allen Seiten ziemlich dieselben Anerbie
tungen gemacht wurden. Der langen
Zögerung müde, ergriff der eine der Her»,
ren aus Berlin, ei« reicher Finanzmann,
schen, aber damals armen Künstlerin
seine Wirkung nicht verfehlen konnte.
Er kaufte nämlich eine» sehr schönen
reichend, zeigte er zugleich aus die Feder,
mit welcher sie den bereitliegende» Eon
tract unterzeichnen sollte. Noch nie
hatte Henriette Sontag ein solches
Prachtstück in ihrer Garderobe besessen
und ganz erschreckt von dem Glanz eine«
so reichen und geschmackvollen Geschenk»,
wendete sie sich zu ihrer Schwester Nma
mit den Worten: „Nina, ich salle in
Ohnmacht ich bitte Dich, unterschreibe,"
und somit war sie gebunden, und bildete
während dreier Jahre nicht allein den
Anziehungspunkt für das Theater, son
dern auch sür die ganze Siadt Berlin,
in der sich Alt und Jung, Frauen sowohl
als Männer, ihr zu huldigen drängten.
Die Einnahmen des Theaters waren
kolossal und jedes Opfer, das sür die
Begründung der komischen Oper insbe
sondere gebracht worden, reichlich vergol
ten. Dennoch siel es einigen Aktionären
ein, der Cassenverwaltung des Theaters
Vorwürfe zu machen über die ohne Zu
stimmung dieser Herren gemachten Aus
gaben und sie forderten demgemäß genaue
Rechenschaft über die Verwendung der
eingezahlten Gelder; diese Verhandlun
gen wurden in die Oessentlichkeit gezogen
der bewußte echte Shawl, de» die ge
feierte Sängerin in Leipzig erhalten,
ohne Bewilligung der Aktionäre geschenkt
worden sei. An demselben Morgen, wo
diese Thatsache in den öffentlichen Blät
tern besprochen wurde, siegelte Fräulein
Sontag das werthvolle Geschenk ein
und sandte easselbe mit richtigem, sein
weiblichem Tacte dem Direktorium des
Theaters zu. Kaum jedoch hatte ihr
Lote die Schwelle des Sitzungssaales
krreicht, so erscholl die Kunde von dem
Lorsall in der ganze» Stadt und be
?on des Königs Hand gesandt, ein noch
lverthvollerer türkischer Shawl, als der
trste giwesen, auf dem Toilettentische
Zer gefeierten »nd so beliebten Sängerin.
In den ersten Frühstunden des fol
genden TageS ließ sich jener Finanzmann
und Direktor des Theaters, der ihr den
Shawl in Leipzig übergeben hatte, bei
ihr melde», und einen bei weitem kostba
reren überreichend, machte er der liebli
chen Henriette scherzhaste Vorwürfe, dag
sie ein Geschenk, das er ihr
fortgegeben habe, mit der Biiie, dem
neue» Shawl nicht eine ähnliche Unbill
widerfahren zrt lassen. diesem
schenke, das allein von ihm herrührte,
hätte» die Actionäre keine Necheirschas»
zu sorder». Schließlich erschien durch
einstimmig gefaßten Beschluß auch noch
das Directorium in corpore bei dem
Lieblinge des Publikums, um den in
Frage gestellte» Shawl der rechtmäßigen
Eigenthümer!» zurückzugeben, Verant
wortung und Kosten auf die eigenen
Köpfe nehmend Und so sah sich die
bescheidene Künstlerin an einem Tage
schen Shawls, wie sie in Berlin sonst
nicht von gleichem Werthe aufzufinden
waren. »
Admiral Bomvel».
NjF Jpseir war der eigentliche Name
dieses berühmten Seehelden, eines Frie
se» von Geburt, aus Claurbühl im
Schleswig'sche». Einige Jahre stand
er als Hosknecht bei dein Gutsbesitzer
»ön seinen vorzüglichen nautischen Kennt
pitän-Lieutenan», schließlich erlangte er
den Admiralsrang.
Da entsann er sich eine» armen Dienst
mädchens zu Emerlest, mit dem er in
Bombell gedient und das die Ursache
Myn Grethe.^
d etÄ'e
Magere Kost. Nun, Si>
lvareir gestern bei unserm Chef. Her,
Tolles». Hoffentlich hat er Sie doch
viätar: Da« grade nicht. Aber er ha»
nich wenigsten« mit Versprechung«»
«»gespeist!