Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 05, 1890, Page 4, Image 4

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    4
Wochen-Rundschau.
Die Witterung ist in verflossener
Woche stetiger geworden. Von Stür
men und Wolkenbrüchen hat man „aus
nahmsweise" nichts gehört, nur ein
leichtes Erdbeben im Mohawk-Thale im
Staate New Hork deutete an, datz Mut
ter Erde sich noch immer nicht ganz be
ruhigt hat. Für den' Gräberschmück
ungstag war uns das prächtigste Wetter
bescheert.
Die vom Hause des Congresses pas
sirte McKinley'sche Tarif-Bill wird
jetzt im Senat verhandelt, wo die Geg
ner derselben einen unzweifelhaften Er
folg errungen haben. —Die McKinley
'sche Zollverwaltungs-Bill wird endgil
tig am 1. August in Kraft treten.—Die
Wasserbauten-Bill ist vom Repräsen
tantenhause ohne namentliche Abstimm
ung angenommen worden. —Im Senat
hat die Debatte über die „Original
Verpackungs-Bill" begonnen und die
Hausbill für die Ernennung einer Com
mission zur Untersuchung des Getränke-
Handels ist günstig einberichtet worden.
—Für Verwirklichung der Idee einer
allamerikanischen Eisenbahn und der
international-amerikanischen Bank find
im Senat und im Hause entsprechende
Gesetzentwürfe eingebracht worden. —
Die Verwilligung zum Bau von drei
Schlachtschiffen ist auch vom Senat an
genommen worden.
Die Staatsbeamten von Rhode-Zs
land sind von dem Generalausschutz
der Legislatur formell gewählt und pro»
klamirt worden.
Die anstötzigsten Fragen bei der Cen
susausnahme brauchen, nach neuester
Verfügung des Censusbureaus, nicht
beantwortet zu werden.
Der Stand des Getreides in den Ver.
Staaten ist nach den letzten Berichten
kein besonders günstiger.
Die Grand-Jury von Nevada, Ja.,
ist angewiesen worden, Verkäufer von
geistigen Getränken in Originalverpak
kung >n Anklagezustand zu versetzen.
Der Deutsch-Amerikanische Katholi
ken-Convent von Wisconsin hat sich for
mell gegen das Bennet-Gesetz erklärt.
Nur solche LegiSlatur-Candidaten sol
len unterstützt werden, welche sich aus
Widerruf des Gesetzes verpflichten.
Ein neuer Trust ! Die Fabrikanten
von Gummi-Wuaxen haben sich verei
nigt.
Der norwegische Passagier-Dampfer
„Thingvalla" stieß aus See mit einem
Eisberge zusammen und erlitt Havarie;
die „Urania" rannte im Hafen von
New Aork eine Uacht über den Haufen,
wobei zwei Menschen um's Leben ka
men ; die „Gascogne" fuhr in der Bai
auf einem Riff auf und büßte Bugspriet
und Takelage ein; auf der „City of
Rom«" fand eine Stecberei statt, bei
welcher ein Mensch getödtet wurde.
Alle vier Dampfer gehören zur Classe
der Wettfahrer. Ein großes Feuer hat
an Bord des Dampfers „Runic" von
der „White Star Linie" beträchtlichen
Schaden angerichtet.
Bei einer Bootfahrt nahe Falls Ri
ver, Mass., sind neun Personen um's
Leben gekommen.
Zur Einwanderungsfrage haben die
Chicagoer deutschen Zeitungs-Nedak
teure vor der zuständigen Congreß-Com
mission bemerkenswerthe Aussagen ge
macht.
Kaiser Wilhelm ist von einem schlim
men Unfall betroffen worden. Er
stürzte mitsammt dem Erbprinzen von
Meiningen, seinem Schwager, in Pots
dam aus dem Wagen und verrenkte sich
den rechten Fuß derart, daß er voraus
sichtlich auf längere Zeit an das Zim
mer gefesselt sein wird.
Der Kaiser hat mit dem Reichskanz
ler von Caprivi und dem britischen Bot
schafter über die deutsch-englische Grenz,
frage in Jnner-Asrika eingehende Be
sprechungen gepflogen.
Präsident Carnot hat seine neue
Rundreise beendet. Der Erfolg der er
sten war ein so guter, daß die herr
schende Partei eine baldige Wieder
holung für angezeigt hielt. Monsieur
Carnot erschien am Donnerstag bei ei
nem von den Elsässern in Belsort, hart
an der deutschen Grenze, veranstalteten
Fest—eine Demonstration, welche mit
der des Kaisers Wilhelm in Königs
berg verzweifelte Aehnlichkeit hat, da
die Eisässer jenseits der Grenze in
Schaaren nach Belsort geströmt waren,
um mitzudemonstriren.
Eine Besteuerung der im Auslande
lebenden deutschen Unterthanen gedenkt
Herr Caprivi dem deutschen Reichstag
vorzuschlagen, im Grunde gar kein übler
Plan.
Die preußische Centrumsfaction hat
neue Instructionen betr. ihrer Haltung
den Sperrgesetzen gegenüber erhalten.
Die französische Marine-Verwaltung
ist in der Budget» Commission einer
scharfen Kritik unterworfen worden.
In Pilsen, Böhmen, haben wieder
blutige Arbeiter-Unruhen stattgefunden.
Der deutsch.böhmische Ausgleich soll
trotz des Widerstandes der Jung-Tfche
schen auf Wunsch des Kaisers <sranz
Josef durchgeführt werden.
Die Christen auf Kreta haben die
Hilfe der fremden Mächte gegen die
türkischen Gewaltmaßregeln angerufen.
In Afrika haben die Portugiesen eine
Niederlage erlitten.-Ein Erdbeben hat
in Armenien große Ueberschwemmun
gen veranlaßt und erheblichen Schaden
verursacht. —In St. Mahlen bei Hil
desheim hat der Blitz in eine Kirche
eingeschlagen und vier Personen sind
getödtet worden. —Secretan und zwei
Genoffen haben wegen Gründung des
Kupferrings in Paris ihr Urtheil em
pfangen.
Ein zweiter Boutwell-Fall, die Er-,
mordung eines jungen Engländers,
wird aus Montreal gemeldet.
Victor Scheffel, der Componist des
Trompeter von Säkkingen, ist gestorben.
In Havana sind bei einer entsetzli
chen Brandkatastrophe 34 Menschen
um s Leben gekommen.
Aus der schmalspurigen Eisenbahn
nach Oailand, Californien, ereignete
sich ein schauriges Unglück. Ein Per
sonenzug stürzte durch eine offene Brücke.
Dreizehn Menschen haben dabei ihren
Tod gefunden.
In Förth Worth, Texas, gerieth der
Ausstellungspalast während eines Bal
les in Brand. Mehrere Menschen sind
dabei verunglückt. Der Schaden wird
auf Kloo,ooo geschätzt, 112
Der Elfte EensuS
der Ver. Staaten wird diesen Monat
genommen und fingen die Zähler (Lnu
merators) ihre Arbeit diesen Montag
an. In Städten muß diese Arbeit in
zwei Wochen beendigt sein, während
aus dem Lande die Beamten vier Wo»
chen Zeit haben.
Die Arbeit der Zähler ist eine müh
same und im Vergleich derselben erhal
ten sie nur eine geringe Vergütung.
Sie haben in jedem Hause vorzuspre
chen und den Anwesenden verschiedener
lei Fragen vorzulegen.
Dem Wunsch vieler Leser nachkom
mend, geben wir nachstehend dasganze
Verzeichniß der Fragen, deren Beant
wortung der Zähler wo möglich von
der Familie oder in deren Abwesenheit
von ihrem Agenten erlangen muß..
1. Voller Vorname, Anfangsbuchsta
ben des Mittelnamens, unv Zuname.
2. Ob Land-Soldat, Matrose oder
See-Soldat während des Bürgerkrieges
(Ver. Staaten oder Rebellen-Dienst,)
oder ob Wittwe einer solchen Person.
3. Verwandschast zum Haupt der
4. Ob Weißer, Schwarzer, Mulatte,
Quadron, Octoron, Chinese, Japanese
oder Indianer.
5. Geschlecht.
6. Alter beim nächsten Geburtstag;
wenn unter einem Jahr, gib Alter in
Monaten.
7. Ob ledig oder verheirathet, ver
wittwet oder geschieden.
8. Ob verheirathet während des Cen
susjahres (1. Juni 1889 bis 31. Mai
1390.)
9. Mutter von wie vielen Kindern
und Zahl dieser lebenden Kinder.
10. Geburtsort.
11. Geburtsort des Vaters.
12. Geburtsort der Mutter.
13. Wie viele Jahre in den Ver.
Staaten.
14. Ob naturalisirt.
15. Ob Naturalisations - Papiere
herausgenommen sind.
16. Profession, Handwerk oder Be
schäftigung.
17. Wie viele Monate b?schästig
ungsloslos im Census-Jahre (1. Juni
1889 bis 31. Mai 1890.)
18. Wie viele Monate in der Schule
anwesend (im Census Jahre.)
19. Im Stande zu lesen.
20. Im Stande zu schreiben.
21. Ob der englischen Sprache mäch
tig. Wenn nicht, Angabc der Sprache
oder des Dialektes.
22. Ob er oder sie an einer akuten
oder chronischen Krankheit leiden, mit
Bezeichnung der Krankheit und Dauer
derselben ?
23. Ob schwach an Geist, an Gesicht,
Gehör, Rede, ob verkrüppelt, gelähmt
oder mißgestaltet, mit Bezeichnung des
Uebels?
24. Ob Gefangener, Sträfling, hei
mathloses Kind oder Pauper?
25. und 26. Ist das Haus, in dem
du wohnst, gemiethet oder Eigenthum
des Familienhauptes?
27. Wenn Eigenthum des Familien
hauptes, ist es frei von einer Hypothek
schuld ?
28. Wenn das Haupt der Familie
ein Bauer, ist die Bauerei, die er be
baut, gepachtet oder sein Eigenthum
oder das eines Mitgliedes seiner Fa
milie ?
29. Wenn Eigenthum des Familien
hauptes oder eines Mitglieds der Fa
milie, ist die Bauerei frei von Hypothek
schuld ?
rei nicht Eigenthum des Familienhaup
tes oder eines Familienglieds und
„mortgaged" ist, was ist die Postoffice
Adresse des Eigners?
Die besondere Census-Ausnahme der
überlebenden Soldaten und ihren Witt
wen, welche für dieses Jahr angeordnet
ist, wird eine Riesenarbeit werden und
da alle Namen einzeln ausgeführt wer
den sollen, so wird der betreffende Band
des Census außerordentlich umfangreich
werden, wahrscheinlich wird « getheilt
werden müssen. Man erwartet aber,
daß er sür das Pensionsbureau sehr
werthvoll sein wird. Auf alle Fälle
wird er einen Ueberschlag dasür gestat
ten, was eine allgemeine Pensionirung
aller Veteranen und ihrer Wittwen
etwa kosten würde.
Die Bezahlung der Zähler besteht in
Folgendem: Für den Namen jedes
Lebenden 2 Cents i für jeden berichteten
Todesfall 2 Cents; für jede Firma IS
Cents; für jede Fabrik 20 Cents; für
jeden Veteranen oder Veteranenwittwe
S Cents. Bis jetzt sind für die Census
aufnahme 86,400,000 und für das Dru
cken K1,500,0V0 bewilligt. Es wird
ohne Zweifel eine Nachbewilligung von
mehreren Millionen nöthig werden.
Wenn die Schätzungen der Fachleute
richtig sind, so wird die CensuS-Auf
nahme eine Bevölkerung von etwa«
über 65,000,000 ergeben.
in Astor Place, New Kork, erscheinen
des Prachtwerk) brachte in der letzten
Nummer eine Beilage, die sicherlich die
Deutschen in Amerika interessiren wird.
Dieselbe stellt den jetzigen deutschen
Kailer zu Pferde und in der Uniform
des Garde-Corps dar und muß in ihrer
Vollendung als ein Kunstblatt bezeich
net werden. Das Bild ist eine Arbeit
des berühmten Hofmalers Rudolf Wim
mer und soll der Kaiser als ein Com
pliment für die in Amerika lebenden
Deutschen dafür gesessen haben.
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HanS und Hof.
Brand und Rost.
Der Weizen hat viele Feinde, unter
den Insekten sowohl wie unter den
pflanzlichen Schmarotzern. Die früher
ausführlich von uns besprochene Heffen-
Fliege uud die Getreivewanze (ckinck
duZ) sind die schlimmsten unter den er
steren. Unter den pflanzlichen Schma
rotzern sind die verbreitetsten und gefähr
lichsten : Brand und Rost. Brand
(smut) ist eine Pilzform, die sich dem
Auge als eine schwarze oder schwarz
braune, schmierige oder pulverige Masse
darstellt, die sich auf der Aehre entwi
ckelt und die Körner zerstört. Das ein
zige Schutzmittel dagegen ist das in
manchen Gegenden beliebte Einkalken
des Saatweizens, der aber unmittelbar
darnach ausgesäet werden muß, damit
er sich nicht, besonders beim Stehen in
Säcken, erhitzt und seine Keimkraft ver
liert. Rost behält das Stroh von Wei
zur Zeit ihres üppigsten Wachsthums,
wenn sich die Körner zu bilden ausan
gen, und beeinträchtigt deren Entwickel
ung in hohem Grade. Er ist ebenfalls
ein parasitischer Pilz, der in den Spalt
öffnungen der Stengel und Blätter wur
zelt, und diese Theile mit rothen, rost
farbigen Flecken und Streifen überzieht.
Etwas Rost ist fast in jedem Getreide
felde zu finden, und bei unbedeutender
Ausdehnung thut er nicht viel Schaden.
Gewisse Witterungsverhältniffe, feuchte
Wärme, begünstigen seine Ausbreitung
oft in einem solchen Grade, datz binnen
wenigen Tagen der Anblick eines vorher
üppigen Feldes gänzlich verändert und
alle Aussicht auf eine Ernte dahin ist.
In diesem Falle ist es rathsam, die
ganze Saat grün abzumähen, um we
nigstens das Stroh zu retten. Freilich
wäre es am besten, dieses nach dem
Trocknen auf dem Felde selbst zu ver
brennen, damit man nicht die Samen-
Sporen des Pilzes durch Futter oder
Dünger wieder auf andere Felder trägt.
Sichere Schutzmittel gegen den Rost
giebt es kaum. Verschiedene Weizensor
ten sollen ihm weniger ausgesetzt sein,
als andere. Niederer, feuchter, frucht
barer Grund scheint seine Entwickelung
ebenso zu begünstigen, wie frische Stall
düngung. Früh gesäeter Weizen ent
geht ihm eher, als spät gesäeter, weil
jener der Reife schon ziemlich nahe sein
mag um die Jahreszeit, wo der Rost
gewöhnlich austritt, und dann nicht mehr
viel von ihm beschädigt werden kann.
Im Allgemeinen aber widerstehen kräf
tig genährte Pflanzen auch diesen Para
siten leichter, als Schwächlinge. Wer
also seinem Weizen einen guten Stand
giebt, ihm je nach Erfordernitz des Bo
dens noch mit Kalk, Asche oder Phos
phat unter die Arme greift, der wird
trotz des Rostes eine gute Ernte haben.
Ueber den heilsamen Einfluß des
Wassers
auf den menschlichen Körper bringt die
von Hermine Louron trefflich redigirte
Wochenschrift „Das Hausmütterchen"
folgenden kurzen, aber prägnanten Pas
sus : Früher wurde das Wasser als
eines der vier Elemente bezeichnet, aus
denen die Erde zusammengestellt sei.
Bei den alten Griechen wurden von den
Volksschülern keine anderen Kenntnisse
als Lesen und Schwimmen verlangt,
eine Anforderung, bei der sie gewiß nicht
wegen Ueberbürdung klagen tonnten,
die aber beweist, ein wie hoher Werth
schon damals auf den äußeren Gebrauch
des Wassers gelegt wurde. Auch das
Sprichwort: „Reinlichkeit ist das halbe
Leben" zeugt von der Wichtigkeit, welche
der reinliche Theil des Volkes dem Was
ser beimißt. Untersuchen wir nun, wel
chen heilbaren Einfluß der Gebrauch
des Wassers auf den menschlichen Kör
per ausübt. Unter den ausscheidenden
Organen des Körpers nimmt die Haut,
weil sie letzteren ganz bedeckt, den ersten
Platz ein. Durch ihre Millionen von
Poren bringt sie beständig die Aus
scheidungen des Blutes, theils als
Hautausdünstung, theils als Schweiß
nach außen. Wie wichtig die Haut als
Ausdünstungsorgan ist, beweist der Um
stand, daß wenn durch Verbrennen ein
Drittel der Hautfläche nicht mehr thätig
ist, der Tod eintritt. Hautkrankheiten
werden eben deshalb gefährlich, weil sie
die Ausdünstungen der Haut sehr be
schränken. Auch durch harte Arbeit in
Staub und Hitze werden die Poren leicht
verstopft. Deshalb ist es zur Erhaltung
der Gesundheit nöthig, daß die Thätig
keit der Haut durch öftere kühle Wasch
ungen von 13 Grad R. oder laue Bäder
von 25 Grad erhalten und immer wie
der angeregt werde. Daß die Poren
der Haut immer offen erhalten werden
müssen, geht schon daraus hervor, daß
dieselben, wie die Lungen, Sauerstoff
aufnehmen, also auch durch die Haut
geathmet wird. Die Haut ist a> er auch
bei der Regelung der Körperwärme be
theiligt, die stets 30 Grad R. betragen
muß. Diese Gleichmäßigkeit der Kör
perwärme bewahrt neben den Lungen
die Haut. Werden wir heißer, so kühlt
der eintretende Schweiß die innere Hitze
ab. Deshalb wollen wir auf unsere
„ehrliche" Haut stets Rücksicht nehmen
und dieselbe durch häufige kühle Wasch
ungen und Bäder immer bei gutem Hu
mor erhalten."
Ist im Sommer oder im Winter ge
fälltes Holz hallbarer? Es ist ein weit,
verbreiteter Irrthum, daß im Winter
gefälltes Holz zu Bauzwecken haltbarer
sei, als im Sommer geschlagenes. L.
Graf von Pfeil erörtert in einer Notiz
der „Gaea" (Jan. 189<Z) obige Frage
auf Grund eigener Erfahrungen und
erinnert an Geopperts Begründung für
die bessere Qualität des Sommerholzes.
Die Holzzellen enthalten im Winter
Stärkemehl, einen leicht der Feuchtig.
keit und dem Angriff von Würmern
ausgesetzten Stoff. Dagegen enthält
das Holz im Sommer mehr Zucker, der
völlig unverwechslich sei. Wird darum
das Holz im Sommer gefällt, so trocknet
es schnell aus und wird, sobald die
Rinde entfernt ist, weder von Insekten
noch von Fäulniß angegriffen. In den
schlesischen Gebirgen wird das Holz fast
ausschließlich im Sommer gefällt, schon
weil die Zeit dem Arbeiten günstiger ist,
während sie im Winter bei metertiefem
Schnee unmö''ich wäre, daher sind die
Arbeitskräfte im Winter anderweitig
verfügbar. In der Regel hält Som
merholz in den Gebäuden länger als
em Jahrhundert, S 0 Jahre alte Balken
können noch wie neue in andere Bauten
übernommen werden. Ein schlagendes
Beispiel erzählt Graf Pfeil von der ge
ringen Haltbarkeit des Winterholzes.
„Im Jahre 1825 brannte im Oktober
ein Hof meines seligen VaterS nieder.
Mehrere Scheunen, Ställe und Wohn
räume, zusammen neun Gebäude, wur
den vom Feuer zerstört. Der Neubau
erfolgte aus Kiefernholz, das im Winter
gefällt wurde, im folgenden Sommer.
Die Dächer und inneren Theile der Ge
bäude, insbesondere der Ställe, mußten
seitdem erneuert werden; in den noch
bestehenden sitzt der Holzwurm." —Diese
Bemerkungen des schlesischen Beobach
ters werden übrigens durch die Vor
gänge in anderen Gegenden Deutsch
lands bestätigt. „Natur."
Wovon wird Milch schlecht?
I. Blau wird die Milch von einem
Pilz, der sich dadurch vernichten läßt,
daß alle Milchgeräthe mit kochendem
Siedewasser, in dem etwas gelöschter
Kalk ist, gereinigt werden. Alle Milch
räume, Fußböden derselben müssen mit
Karbolsäure, Chlorkalk gereinigt werden
—ebenso die Kleider, welche diejenigen
tragen, die mit dem Milchraume in
Verbindung kommen. 2. Schleimig wird
die Milch, wenn die Hausfrau unsauber,
unreinlich ist. Kommt die schleimige
Milch von der Kuh, so muß diese ärztlich
behandelt werden. 3. Bitter wird die
Milch, wenn die Kühe zu viel Runkel
rüben, verdorbene Rüben und Oelkuchen
oder sonst schimmeliges Futter erhalten.
Vogelwicke, weißer Senf, die verschiede
nen Laucharten erzeugen bittere Milch.
4. Roth und blutig wird die Milch,
wenn das Euter erkrankt ist. Alle
Quacksalberei gegen dergleichen Fehler
muß bei Seite bleiben. Landwirthe,
werft kein Geld sür Viehputver fort!
Dein Vieh und Du haben den Schaden.
Die beste Zeit zum Absetzen der Käl
ber ist die des Winters bis Anfangs
April. Von später gefallenen Kälbern
thut man gut, nur diejenigen noch aus
nahmsweise zur Zucht zu nehmen, die
von recht guten Thieren abstammen.
Der Grund, weshalb Sommerkälber im
allgemeinen nicht so gut gedeihen als
Winterkälber, daß die ersteren weit mehr
von den Fliegen beunruhigt werden,
was ihre gleichmäßige Entwickelung
beeinträchtigt. Von besonderer Wichtig
keit ist es, wo man eine gute Weide für
das Jungvieh beschaffen kann, daß die
Winterkälber schon gehörig gekräftigt
noch im ersten Jahre auf die Weide ge
bracht werden können, was für ihr Ge
deihen und ihre spätere Leistungsfähig
keit namentlich als Milchvieh äußerst
wichtig ist. Hat man keine passende
Weide sür die Kälber, so ist wenigstens
dasür zu sorgen, daß man denselben
zwischen den Futterzeiten einen schatti
gen Grasplatz zur Bewegung in freier
Lust anweist, sie aber bei rauher, stür
mischer, naßkalter Witterung im Stalle
behält, indem sie durch nachtheilige Wit
terungseinflüsie ganz erheblich leiden.
Von allen für Wanzenvertilgung an
gepriesenen Mitteln ist keines so wohl
feil und wirksam wie der Alaun. Die
Wanzen verschwinden sofort, wenn man
die Wände, Bettstellen zc., worin sie
nisten, mit einer kochenden Alaunlösung
bestreicht und kehren niemals an diese
Orte zurück. Wenn man die Zimmer
wände und die Zimmerdecken mit Kalk
weißt und dem Kalk vor dem Gebrauch
etwas Alaun zusetzt, so halten sich die
Fliegen ebenfalls nicht in den Zimmern
auf. Dabei kann die Anwendung des
Alauns in diesen Fällen der Gesundheit
der Menschen nicht den mindesten Scha
den zufügen.
Ein Krankenzimmer muß hell und
freundlich und besonders ruhig gelegen
sein. Erlauben es die Verhältnisse, so
wähle man ein möglichst großes Zimmer
und entferne aus demselben alles Über
flüssige ; auch dürfen riechende Blumen
nicht aufgestellt werden. Das Bett ist
so zu stellen, daß es von den Sonnen
strahlen nicht getroffen werden kann.
Vorhänge um das Bett herum sind ver
werflich—im Krankenzimmer ist stets
für frische, reine Lust zu sorgen; nur
auch im Winter muß neben gehöriger
Heizung fleißig gelüstet werden. Nur
muß der Kranke vor direktem Zug ge
schützt werden.
Legt man eine Holzkohle flach auf
eine Brandwunde, so läßt der Schmerz
sofort nach, und läßt man die Kohle
für die Dauer einer Stunde auf der
Wunde liegen, so scheint diese, wenn
sie nur äußerlich ilt, fast vollständig ge
heilt. Die Holzkohle ist auch für man
ches Andere von Werth. Fleisch, wel
ches anfängt zu verderben, wird gut,
wenn man es mit Holzkohle umgibt;
streut man solche über todte Thiere, so
verhindert sie den üblen Geruch. In
Fäulniß übergegangenes Waffer wird
durch sie gereinigt. Holzkohle ist ein
gutes Desinfektionsmittel und reinigt
die Lust, wenn man sie in Behalten« in
der Nähe der Zimmer hält. Sie absor
birt und kondensirt Gase sehr schnell.
Nichts beffereS-kann für bösartige Wun
den gefunden werden. Sie nimmt das
schlechte Fleisch weg, dasselbe in sechs
Stunden oft um ein Viertel reduzirend.
Bei dem sogenannten wilden Fleisch ist
Holzkohle unschätzbar. Sie gibt keinen
unangenehmen Geruch, zerfrißt kein Me
tall, beschädigt kein Gewebe und keine
Farben. Ein Theelöffel voll Holzkohle
in einem halben Glas Waffer genom
men, heilt oftmals Kopfweh, es abfor
birt die Gase und benimmt die Auf
schwellung des Magens, durch welche
die nach dem Kopse führenden Nerven
affizirt werden.
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Stet« vorräthig alle Sorten echte deutsche
Wurst, ebenso alle Sorten Fleisch erster Qua
' lität, frisches, gesalzenes und geräuchertes.
HKS" Auf größere Quantitäten Wurst wird
Obiges Geschäft wird nach deutscher
Art betrieben.
Stspkaii Siitkeins.
DeutscherMetzger,
Lk Z2V Eedar Avenue,
Best?
züglichen Würste aufmerksam.
Telephon-Verbindung.
Gottlieb F. Krämer,
Pittston
Diese« rühmlich bekannte Geschäft liefert stet»
da« beste fleisch jeder «rt und ditto Würste.
Rauch, und Salzfleisch, Schmalz etc.
Zu einem Besuch ladet freundlichst ein
Gott lieb F. Krämer.
M. Robinson
Bierbrauerei,
Ecke Cedar Avenue und Alder Straße,
Empfiehlt ihr ausgezeichnetes Fabri
kat den verehrten Wirthen besten».
Gebrüder Schmidt,
Schieferdecker,
lvis Prospekt Dlvenue,
nahe der Meadow Brook, Südseite.
tirt. Jede Art Papier zu Bauzwecken zu den
billigsten Preisen zu verkaufen. Aufträge wer.
auch entgegen genommen in 7l(I Pitt«ton
M. Zeidler's
Dcntsicheßäekerei
N 7 Franklin A».,
Andreas Grampp,
Herren-Schneider,
SZS Penn Avenue, nahe den
Dickson Werkstätten,