Z Tie «Seldsuckt der vhintstn. ES fällt in China kaum etwas mehr auf als das unaufhörlich« Geschnatter der D:en«r, Kulis und arbeitenden Klas sen. Nur selten sindet man eine Schaar Träger ihre schwereu Lasten einen Feld weg dahinschleppen, ohne daß alle zu gleicher Zeit reden, als ob sie in der Hitze eines crreglen Gespräches wären »nd sürch!e:e», ihr Marsch könnte zu Ende gehen, ehe sie ihre wichtigsten Gründe irjchöpst hätten. Man wundert sich, über was diese uuivissendcn Mensche» verhandeln, da doch in Ehina Vierbank poliuk iliibckannl ist, religiöse Gespräche kein Jnleresse habe» »nd der Mangel an Verkehrsmitteln die Ncnigkeilen aus ein halbes Dutzend benachbarier Siraßen i» einem und demselben Dorse beschränkt. Vergleicht man diese lebhasie Fröhlichkeit der teichlhe'.zigen Söhne Hau's mit der Schweigsamkeil der Arbeiter in den Län dern des Westens, welche z. B. ei» Haus bauen, ohne viel mehr zu rede», als sich gelegentlich um elwaS Feuer für die Pfeife zu bitten, so lohnt es sich vielleicht der Mühe, die Frage anszuwersen: Wo rüber reden denn diese Ehincsen? Und die Antwort ist: über Geld! Man kann von nichts anderem, und leben sicherlich nur in der Hoffnung, daß ihnen einst ein Tag, ivenn auch »icht Reichlhl»», so doch wenigstens bequemesAnskominen bringen »verde. Der Tempel des Plutils, den man in jeder chinesischen Stadt findet ist selten ohne Flehende, aber diese heu cheln hierbei nicht so, wie jener römische innerlich Gold aussprach. Und doch ist ein reicher Mann in Ehina noch mehr zu bemillciden, als anderSwo. Er wird von de» Beamte» als ihre rechtmäßige Beute betrachtet und schwebt täglich in Gesahr, sich wegen einer falschen, ersundencn Anklage ver antworten zn inüssen. Der Ortsma gistrat schickl ihm eine SubscriplionSliste zu einem milden Zwecke, dem Bau eiuer Brücke, der Reparatur eines Weges uud wehe ihm, ivenn er nicht eine bedeutende Summe zeichnet. Ein Schurke drohl ihn wegen Mordes zu verklage», falls er sich nicht durch Zahlungen von etlichen Hunderl TaelS von der Anklage sreikanfl, und der reiche Mauu zieht gewöhnlich vor, seine Unschuld durch Zahlung von großen Summen Geldes zu beweisen. Er wird wegen einer geringsügige» Ueberlreiung vorgeschriebener Eeremo nicn angeklagt, etwa weil er ein Diner gegeben oder die Vorbereitungen zu der Hochzeil seines Sohnes gelrossen hat, ehe die Traucrzeit sür seinen Vater ver strichen ist. Nichts ist sür die Krallen des habgierigen Mandarinen zu uubedeu teuv, wen» er es mit einem widerspensti gen Millionär zu thnn hat. Ist aber dieser Mandarin durch Altersschwäche ge ziv»».qen, seiu Amt niederzulegen, so m >ß er ieiiierseits wieder eine» Tdnl des , iliiicchliliäßig erworbenen Reichthums heransgebe», mit dem er das Glück sei ner Familie sür niaiiche zulünjtige Ge neralis» zu sichern gchosst hat. Die jungen Falken hacken den alten ohne Gnade die Augen ans. Trotzdem also der Geldbesitz mehr eine Quelle der Angst als des Glücks ist, scheint die Sucht der Ehinefen, so viel zusammenzuscharren, Jedermann hal aber so viel Furcht, in die Klanen des Gesetzes zn solle», das! Rcuerunacn gar nitr in Frage komme». stammmde» Trakläichen eines be rühmten sranzösischcn Arztes »nd For schuitgsreisendeii gehl hervor, daß Thee vor Jahren anch in Denlschlaird schon sehr bekannt war, weniger aber als Genich denn als Heilmittel betrachtet »nd angewendet wnide. Man schrieb dem Thee eine Menge wunderbarer Eigen schasteii zu; so galr er als vorlr sslichec- Milte! gegeu Kopsweh, Alhemnoth, Magenbeschwerden, Vervattungsstörun qen, Leibschmerzen, liierenleide», Gicht, Zippeilein :e., sogar gegen Katzen janiiner, welche Uebel er alle beseitige» odcr in» Entstehen verhindern sollie; ius bejoiidcrc wurde Thee aber angewendet z»m Vertreibe» des Schlafes, zur W'ck.ing der Lcbcnsgeisie». Stärkung des Verstandes lind Gedächtnisses. Er wuite zu diesem Zwecke o?t und viel, ja im Uebermaß getrnnke», so das; sich auch warnende Stiniinen dagegen erhoben. liche» Zubercituiigsw.ise auch zcrliack» oder sein gerieben und mit dem Abguß genossen, die abgebrühten Blätter viel fach auch mit Essig und Ocl zu Saint bereitet und die trockenen Theeblälter »v:e Tabak aus Pseise» geraucht. Die aller feinsleii Sorten erzielte» enorme Preise, ost Ivo bis SVV Fres. das Pfund. Die Sttkfmutter. Eine Mutter sür seine Kindel? Der bekannte Ehemiker Earl hätte eS xel verdorrt waren, uiit schwerem und leichtem Geschütz, mit feurigen Blicken und verheißendem Lächeln auszogen, um Geburtstag Meierte», als ihre Mutter die Auge» schloß, erhielte» mehr Näschereien und Svielzeug, wurden öfter süße Herz bei dem hartherzigen Papa verfingen alle strategischen Künste nicht; er trauerte fei ner todten Fron lief und innig nach, und wenn das stachelige alte Fräulein das seine Gattin in ihrer letzten Krankheit gepflegt halte und als Wirthschasteru» kasjentinlage arbeite!« uud den Haushalt verwahrlose» ließ, wenn die beiden Kin der naschhast, launisch, ungeberdig wur den, da keine strenge Hand sie zügeltc, so sah er es nicht, oder nahm es in seinem Schmerze als etwas Unausweichliches hin. Er vertiefte sich mit immer größerem Eifer in seine Analysen und Farbenstu dien, und während sein Rus wuchs, nahmen sein HauS und seine Familie den Krebsgang. Plötzlich sitlen die Schuppen von seinen Augen, er sah Nisse in den Möbeln, bemerkte, daß Winnies Haar struppig nnd »»gepflegt htlnnler hing, und daß ihr Gesichtcheii, als er es küßte, deutliche Spuren einer Berührnng mit der Mutter Erde auswies, er erin nerte sich, daß Freddy schon zum zweiten Male in derselben Woche vom Nachtessen sernbleibcn mußte, weil er sich an Zucker werk den Magen überladen; nnd als er sich seit Monaten zuin ersten Male von Fräulein Elisabeth Rechnung über das Wirthschastsgeld ablegen ließ, ent deckte er Lücken, die sich mit Adam Niese durchaus nicht in Einklang bringen ließen. „Ich möchte wissen, wer den Herrn Professor hente aufgehetzt hat," sagt» die tiesbeleidigte Wirthschaften» zn der Hansmagd, „richlig ist die Sache »ichl Und richtig war sie nicht. Als er in der Hochbahn heute zufällig vou seiner Zeitung ausblickte, bemerkteer eineDame, die leinen Sitz gesunde» hatte und bei der rasche» Bewegung des Bahnzngs mühsam ihr Gleichgewicht ansrecht erhielt. Nie mand machte ihr Platz, ihre Gestalt war unansehnlich, die Kleidung, wenn auch nett, so doch abgetragen, die NotenroUe nnter ihrem Arm ließ erkenne», daß sie eine Lehrerin und an das Gcrüttellwcr den im Leben gewöhnt sei. Für Herrn West war dies Alles kein Grund, sie »och länger, angeklammert au den von der Deckeheiabhängenden Lcdcrricme», stehen zu lassen. Mil höflicher Handbeivegnng bot er ihr seinen Platz an. Dann rief er in lebhafter lleberraschung: ~Sophie Bailer! Ist es möglich, daß ich Dich in New ;>>ork sehe?" schüttelte. Eine seine Nöthe hatte ihr Amerika. ! Sie hatte auch schon einige lohnende Lektionen; aber freilich, lange man j erzählte sie. > Ihn überkam's wie Rührung. Für i sich selbst kämpfte sie allein, dem Bru- ber zu Liebe wollte sie ihren Stolz bea gen. Doch nun brach sie von ihren Er lebnissen und Plänen ab und drückte ihm in herzlichen Worten ihr Beileid über den Verlust seiner Gattin aus. Die Freunde ties erschüttert. Damit näherte sie sich aber schon den» Ziele ihrer Fahrt. Er tonnte nnr noch in der Eile ihre Adresse ersahren, dann trat sie ans die Plattform und entschwand seinen Blicken, ohne sich »och einmal »mzusehen. Er ahnte nicht, wie hestig ihr das Herz klopste, er wußle »icht, daß sie seiner ost und i» Liebe gedacht, bis die Nachricht von seiner Heirath zn ihr drang und sie alle Mädchentrünme, alle stillen Wünsche uud Hossuun gen begraben ließ; aber da er an dem Tage ihres Wiedersehens heim kam, sah er ans einmal alle die Oede und Virivahrlosung, die ihn um gab, er sah die vernachlässigten Kinder, und mil dem Bilde der Jugendsicuiidin, die 's» selbstlos heroisch die Sorge sür die ihrigen aus sich genommen, taucht in ihm der Gedanke aus, daß es EgoiSinns des Schmerzes gebe, »nd daß er nicht rühmlich zu »emien sei. Seitdem hat er Sophie wiederholt ge sehen. Ihr jetziges Heia» ist wohl »icht so traulich wie das Doktorhans in Thü ringen, wo er einst fast alle Freistunde» verlebt, aber selbst der kleinen Mieths wohnnnA wußte sie Behaglichkeit zu ver- ihren Kampf um die Eristeuz, Verständ niß sür die schwierige Ausgabe, die sie auf sich genommen: ihr ganzes Wesen Kinder des geliebten Mannes mit lieben der »nd sicherer Hand durch das Leben zu geleiten. ihres Lebens, ihre Kindheit, nicht verbittern; keines der Kinder soll apch Augenblick lang dem Gedanken iväre besser, wenii Du sie nicht mit all' der Liebe »nd Zärtlichkeit überschüttetest, von der Dein Herz erfüllt ist, wenn Du iiützige, berechnende Glückssägeriuiiei» haben sie mit Näschereieil und «pielzeug an sich zu locken gesucht; sie sind gewöhnt worden, nur dann zu gehorchen, iveiiu hören: „So lrisjt nur eine sreinde Hand!" Weißt Du es nicht aus Deinen Kindcit.igen, daß solche ilnmündige We- Wocheii ittiv Moiiate». Sophieiis Nach sicht und unerschöpsliche Güle habe» ihr die Anhänglichkeil der Stieskinder ver schasst, aber die Ehrfurcht, die sie sür den Vaier hegen, zollen sie ihr nicht. Sie macht sich der verwerflichsten Schwachheit schuldig, veriuschl lleine Vergehen ; große werden sich nainrgeinäß daraus eniwik keln. Sie enischuldigt sich selbst mit den tdelilen Molioen: »Venn der vielbeschäf ben zeinacht» Beobachlnng, wie die zweite Fronden Sprößlingen aus erster Ebe das Herz des Vaters e»lfremdet uud ih» in de» l»a»rigen Zwiespalt stürzt, Partei sür sie gegen seiixKleiuen oder umgekehrt zu ergreifen. Lieber breite» sie einen Schleier über die Fehler und Untugend«» der Ih? ward vergönnt, ein eigenes Kind an ihr Her; zudrücke». Die Verwaiidtcn der erstell Fiau West, die zu ihrem Er staune» sahe», daß die Kinder, die sie wegen ihrer voraussichtlich harten Be handlung tief bemitleidet hatten, auf das Zärtlichste verhätschelt wurden, ineinten, »i»! werde die Sliefmutter zum Vorschein kommen. Aber nichts veränderte sich in den» Wcst'schen Hause. Ebenso zärtlich und nachgiebig wie früher erschien Fron Sophie gegen ihre „älieren Kinder" (lAenn man vor ihr von ihren Stieskin der» sprach, erzürnie man sie aus das Heftigste) ; merkwürdig war es nur, daß sie, die nie de» Mnth fand, ihnen streng zu begegnen, ihrem Söhiichen fast vo» der Wiege an mit Festigkeit und Willens kraft eiilgeqeiitrat. An» dritten Geburtstag ihres Jungen wollte ihn Freddi» in seinen» Schiilten herumfahren. Allein eS war ein bitter kalter Tag uud Frau Sophie verbol ibn», das Haus zu verlassen. Dann wurde sie durch eine häusliche Arbeit von den Kin dern weggeruseu. Etwa eine Stund« später schreckte sie lautes Weinen ans. Bestürzt eilte sie zur HauSlhür, durch welche Freddy und Minnie soeben verstört und erschrocken den kleinen, schluchzenden, mit Schnee und Schmutz bedcckleu Bruder herein führte». Zerknirscht berichteten sie, er sei beim Hmabsahic» vo» einen» Hügel Frau Sophie bemeisterte ihren Schrecke» »nd nnlersuchte mit zitternden Hände» das Kind. Es halte glücklicher Weise keine Verletzung erlitten und lachte ver- Frai» Sophie, nachdem die Besorgnisse der Mutter beschwichtigt waren, suhlte sich nicht Willens, den Ungehorsam un geahndet hingehe» zu lasse». Franks neue Bleisoldote» wmden für unbe stimmte Zeil iu deu Kasten gesperrt, der GeburtSlagSkuchen consiscirt. Der kleine Sünder ließ den Kops betrübt hängen. Aber näher als ihm ging das Gericht seinen älteren Geschwistern. „Warum strasst Du uns nicht ?" ries der Junge, »nd Minnie schluchzte: „Wir ha ben ihn beredet und »»>» —" sie konnte nicht weiter. Die Kinder fühlte», »venu auch unklar, als wäre» sie vo» ltwas Köstlichem ausgeschlossen, als stünden sie gleich Fremdlingen außerhalb eines Hei- Ein Zittern durchfuhr Frau Sophiens Glieder. Sie mußte sich an dem Tisch festhalten, um »icht umzusinken. Wie ein greller Blitzstrahl hatten die Worte der Kinder Alles, was sie an ihnen ver fehlt »nd verabsäumt hat, in ihttm Geiste beleuchtet. Bei allen gute» Ab sichten, wie war sie doch so fern davon gewesen, den Waisen eine echle Frenndin an ihrem Hochzeitstage, wie hatte sie ihre Pslicht so ungenügend erfüllt. Sie beichtete am Abenb ihrem Gatten, und wenn er sie mich lächelnd tröstete uud untcrlnsjc», sie fühlte, daß die Müller sie sür diese spätere rauhe Erziehung wappnen müsse, und gelobte, durch keine Rücksicht auf die Meinung Anderer, durch keine Furcht, als Stiefmutter zu zu zeiideu Angen der Kiiider, die durch keine Bonbons mehr bestochen werden, wenn sie ihnen die Haare glätte» oder eine» Riß im Kleide flicken wils. Möglicher Weise hört sie aus dem Schmolle» li»d kindische» Weine», das jetzt znweile» im Hause vernchinbar wird, über viele Jahre hinüber andere Töne, sieht sie freund lichere Bilder. Vielleicht stellt sich ihrem geistigen Auge dzr älteste ihrer Söhne dar, wie er, wie sein Vater, Bergbau stndirend, neben Trinkgelde», ii»kn>weizt und linheinhit leinen Lveg verfolgt, wie er später als Superinlendent einer Mine in Montana uiiler Spielern und Rausöol wen» ich etwas Besseres geworden bin, als das eitle, selbstsüchtige Geschöpf, das ich als Kind zu werde» versprach; Dir verdanke ich's, daß ich dem Manne, den ich liebe, mit der Ueberzeugung folgen darf, ich werde den Platz an seiiicr Seite dienlich die eigene »ie vermisse» ließ; und wollte Gott, daß ich Dir in meiner Ehe ähnlich werde." der, die erfüllt zu sehen ihr wirklich be richtete sich die schlanke Gestalt nach jedem kleinen Sturm im Hause willettS- ihre» Auge», »nd Licht »nd Schatten, Lohn «»d Slrase gerecht »er theilend, wallet« im Hanse zum Segeil der Ihrigen die Stiefmutter. Schlau. Frau A.: Ja, ich kann's ansangen, wie ich will, ich reiche nie mit dem Wirtschaftsgelde ans, und von meinem Manne sordere ich nicht mehr, weil es mir zu peinlich ist. Frau 8.. Ja, aber wie sangen Sie es den» an? Frau A.: Ich spare mir alle Tage eine Mark voi» WirthfchaslSgelde ab, und wenn ich nicht auskomme, verbrauche ich das Gespart« am Ende der Woche. Paris in Verlegenheit. Lieutenant A.: Na. Kamerad, gestern bei Geheimraths gespeist, samose Tisch gesellschaft, was ? Lieutenant B.: Aller dings, deßhalb auch beinahe in Verlegen heit gerathen setzen mich zwischen zwei reizende Töchter des Hauses »nd legen nur eine» Apsel in die Fruchtschaale! Symbolisch. Aber, ver rbrtestcr Kainerao, Sie sollten doch heut' ?lbe»d zum j»ur k!r bei Komnierzien ralhs eine bessere Unisorni anziehen. Habe ja absichtlich die alte Garnitur ge wählt Ulli dem kleinen Gotdsisch, der Tochter des Hauses, sumbolisch anzudeu ten, wie verschossen ich bin! Beschlagen. Schnste» junge: Können Sie mich »ich sagen, wat die Blocke geschlagen hat? Hcrr: Thut !»ir leid, mein habe keine Uhr bei mir aber ungefähr Schulter junge : Nee, wissen Sie. wat bei Ihnen ungesähr die Glocke geschlagen hal, det mecß ich besser! Tresjende Entschuldigung. Gatliii (schluchzend): „O, Du Un »aiikbarer, früher hast Du mich dein Alles, dein Glück genannt und jetzt zerrst Du mich bei den Haaren!" Gatte: .Nun, weißt Du deu» nicht, daß man v«s Glück beim Schöpse fassen muß?" K u r i r r. An» Portal d«S Opernhauses stand eine Menge Wagen. Der grüne Do mino ivinttc einem Fiaker, und einen! Schlag mit dem Fächer ans Assessor Werdcii's Schüller der wie Hngo de ich bin in ciiiem Zustand, als ob mir Flügel wachsen sollten. Hermann kann nicht los kommen da oben, wenn er uns nicht mehr sieht, wird er schon nach kommen." „Ja, Du hast Recht, Emmerich, eS lhul wahrhaftig noih, daß mir elwaS Nase weht ich bin noch ganz beiäubt vou dem süße» Dust, der von dein roihen Alias allSströiilte rasch ei» paar Sei- Spihcnhäiidche» hervorgequollen waren ? Wer weiß ? Wanda schlief ja, »vie er meinte. Hätte er den schimmernden Tropsen gesehen, der aus de» geschlosse nen Angen heranssickerte, er wäre weni ger rasch eingeschlafen als es der Fall war. Gatten blickte. denn gespiell?" „Wanda, oh ich habe Kopfschmer zen. Fühle mal mein Kopf, der ist ganz heiß, aber ich muß jetzt nach der Fabrik, 'S ist schon bald Iv Uhr. Also reif« glücklich, Herzchen, und komme mir bald wieder. Nimm auch de» Pelz gut um, mein Kind, zur Schlittenfahrt und giüße »nd de» Onkel Rittmeister Frauen, daß sie a»ch immer nach Dingen fragen müssen, die so unendlich schwer zu beaniivorien sind. Gestern im Schutz vrS DSmmerslündchenS halle er eü sertig seinen blickten — vermochte er nicht die Unwahrheit zu sagen. Und sie hatte so schöne Angc», seine Wanda. Ob wohl schichte wollte er gewiß nicht mehr den ke». Werden mochte mit Wollenstem länger a» bei Wirde» war das gaiu „Na, da bist Du ja endlich", ries ihm der Assefsor als plu>^ sie »»»gebende Teich war hark zugefroren und dienle—hell erleuchlei durch elekin jches^icht—ci^ teil sich plötzlich zwei kleine behandschuht Hände vor Hugo's Augen und neben dem Assessor erscholl ei» unterdnickleS Kicher». auch Hligo Hai!« sich?lihsch»eU von den, süß duslenden Leder auf seine Augen be freit und starrte nun sprachlos auf seine vor ihm stehende Frau »md aus Elly von Roden. Dich zu suchen v paroon, Herr Assessor ich vergase ja ganz in der Freude des Wiedersehens die Herrschasle» einander vorzustellen. Fräulein Elly von Roden Herr Assessor Emmerich Werden. Aber Hngo, so freue Dich doch, bist D» denn ganz stnniin gewor» den i» de» zwei Tage»? Brrr, mich sriert, Männchen komm lasse uns bei Psordte drüben ein GlaS Grog nehmen, ehe wir nach Hause gehe —" lelegi aphireii, Wanda? " „Ach, Männchen, waS ich wollte, ist ja nnd das ist ein Glas Grog Du doch auch, Elly, nicht?" „Allerdings Wanda, und Psordte soll ihn ausgezeichnet zu bereite» verstehe» „Ader, meine Dame», wollen Sie nicht lieber in de,» Kaiserhos kommen nnd dorl gleich sonpire» ich mein« doch —" „Herrgott, auch der Assessor sucht nach Morien," dachte Hugo bei sich, „das ist ach, wen» sich doch gleich die Erde aus thäic, um wenigstens mich, de» Ehe mann, zu verschlingen." Was war zu machen? Ein längeres Zögern wäre ebenso befremdlich als uu- Klappen kommt!" rannte ihm der wie der kühner gewordene Assessor jetzt in' S id id d > ' ' d des Restaurants an irgend einen» Tische ihrVerhängniß sitze» zu sehen. „Elly, wir wollen u»s Genüge sein „Na, mir ist'S Recht, Wanda. Ihr entschließe, meine goldene Freiheit in Fesseln schlagen zu lassen. Aus den Kniee» müßtc er sich das Kreuz pour lo Aber da sind wir, und nun laß uns un sere Rache kosten in vollen Züge». Gieb Acht, Wand», Dein schiildbeladeiicr dritte» Mai » mich anbiete." Hugo Sende» nnd der Assessor ließe» beim Einlrilt in die Halle, den» als Psordte ein Rendezvous mit — n»l dem Staatsanwalt in der sache —D» weißt ja—meine Damen, ich habe die Ehre " „Du Ungeheuer von einem Junggesel len Du »a thu »vas Du willst," slii sterteHugo, dem die Amtsgehelniiiißinie»« annehmenden Assessor zu „ich dank« Gott, wenn ich glücklich hier 'raus bin." —Zwei Stunden später hielt Frau Wan da i» ihrem behaglich diirchwärinten Bou doir ihrem Gälte» eine jener Predigten, die zu hallen man Theolo chei» ein Kreuz mit der Inschrift „pour „Wanda, Wanda in meinem Leben thu ich das nicht wieder und sieh, es war ja ai» Ende doch so ein geheimniß volles Ahnen der rothe Domino hat mich an Dich eriiin—" „Hugo, um das Eine bitt' ich Dich, nur jetzt die Sache nicht umschieibe». Doch, ich will Dir Deine Missethat als milde Richten» vergeben—ich hosse, daß Du kurirt bist, und keine Jnnggesellen abenteuer mehr erstrebst. Doch »in et waige Rückfälle zu verhüien, sollen die Skatabende von jetzt ab hier bei uns sein, —hörst Du, HuHo—" „Wauda Engel ach, was wisse-, auch diese emgesleischien Hagestolze,,, waS es heißt, ein Frauchen habe», wie Du eines bist.—Wanda, eS lebe der Ehe stand, allen Werdenschen Meinungen znni Trotz!" , Sechs Wochen Nach diesem Earneval scherz verschickte» Ell» von Roden's El tern Berlobnngsanzeigen,deren Wortlaut den Assessor Werde» zum Glücklichsten der Sterblichen machte. Aber Elly halte Wort gehalten. Kiiicend mußte der be siegte Ehcscilld das OrdenSkrenz vom Maskenball sich wieder erbetteln und feierlichst geloben, »iemals als Ehemann für einen Domino zu schwärmen, hinter dem »icht Frau Assessor Werden verbor- So lauge eine Jüngerin der Terpsichore ans der Bühne weilt, Sphyn»; eher dürfen Steine zn reden beginnen, als eine Ballerine. Ihre Sprache soll in den Füßen, in den Au gen und in ihrem Meuenipiel liegen. Manche Kinder der leichibeschwingieii Muse haben auch in der Kunst, durch ihren Blick und ihr Lächeln ihre Ge fühle und Gedanken zu verrathen, eine vielleicht »och überraschendere Vollend»»,; erlangt, als in der Geichmeidigkeil und' Beweglichkeit ihrer Beine. Nicht »»»- sonst schwärme» Balletenihiisiasten von dem süßen Lachen und den Augenblikc», die unter Hunderten von Gästen nur ei nen einzige» zu tresfen uns zu bezau-i bern wissen. Es scheint aber, daß i» jüngster Zeit diese Sprache eine Ans-- drncksjähigkeit erlangl hal, welche sie selbst de» weniger eingewnhtcn Thealer besuchern allgemein verständlich macht, wenigstens wurde dieser Tage in Wie» eine Versammlung des gesaminie» Ballet-- eorps eiiiberllfe», in welcher den Gro ßen, wie den Kleinen anßerordentlich dringend an's Her; gelegt wurde, iir der Wahl ihrer Kunstmitiel sich der größ ten Mäßigung z» befleißigen. Das La chen soll sorta» z»m Lächel», der kokelte Blick zum sausten Angeuausjchlag wer de», nnd wer auf de» Bretter», welche die Welt bedeuten, das Geheimniß der Rede nicht hütet, wird sein Vergehen mit der sofortigen Entlassung büße». Fräulein 1., die berühmle Salondame des Theaters, saß kürz lich—so erzählt der „Z-ilgeist" de», einem Essen »»glücklicherwrife neben einem Prosessor. Es entspinnt sich fol gende Unterhaliung: „Was denken Sie über die Denkmalscnlwürs«, gnädige» Fräulein?" „Sie sind a sehr Hübich, aber i hob sie »et g'seh'n... (bei Seile): Ist der sad!" So gehl'S »ich«. (Pause). „Was denken Sie über die Freie Bühne, gnädiges Fräulein?" /Ä scheen'S Tkeaterl. a bisierl srci, aber a rechte Hetz ... (bei Seile,: Ter bringt mich um mit seil»: Wag denke» Sie?" So geht's auch »icht. (Neue Pause). „Was denken Sie über die Liebe, mein gnädiges Fräulein?" „Aber u»n las send ini aus Wisseu's, Hcrr Pro fessor, i hob ost geliebt, aber i hob ui« daiiach g'sragt, was d' Leut' drüber den ke»." Im menschlichen Lebei» ist inil den Uebeln doch stets etwas Gute» verbunden: Wenn man uiu eine Hoss ilunij ärmer wird, ist man um eine Er» fahruug reicher.
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