Psrilsisl. (4. Fortsetzung.) Hastig schnellte Arno in die Höhe und »msaßte mit dem einen Arm den Ober körper Werners, uin ihn zu stützen. „Um Himmels willen, was ist Dir, Bruder!" rief cr, wirklich cnlsctzt. Ein Acchzcn entrang sich pfeifend i>cn bläulich angclanfencn Lippen des Un glücklichen. „Mein.... alter.... An fall.. .. schnell.... das Mittel das Schächtelche».... i» meiner rechten Brustlasche Drei Krystallkörn chen um Gotteswillcn nicht mehr in ein.... Glas.... voll .... Wasser ....sofort .. Bruder....ich...." Die Stimme Weruers brach. Ein fürchterlicher Krampf bemächtigte sich dessen ganzen Leibes. Alle scinc Mus keln schienen in heftig zuckende Bewegung zu gerathen, während die Augen halb ge öffnet initciltsetzlich verglaste»: Ausdrucke blieben. Furchtbar crfchrockcn beeilte sich Arno, den kaun: mehr verständlich gewesenen Anordnungen des Heimgekehrten nachzu ckel er sorgsam abschraube» mußte. Ei» farbloses, grobkörniges Krystallpulver schimmerte ihm entgegen. Er besann „Armer Bruder, so solltest Du nicht wie Gott will!" sagte er, „Mein Arno hatte die Kleine Metallschachkl Blick und nickte dann dem Bruder gut müihiz zu. „Weißt Du auch, daß Du das fürch terlichste Gift, das eristirt, eben i» Dei nen Häudeu hältst?" sragte Werner Arno schaute ihn überrascht an. „Wie meinst Du dies?" sragte er, das Schäch iclchen öffnend. „ES ist Pfeilgift", erklärte der Bru der, „oder wie man es in den Steppen Auierika's nennt: Woorari Diese farblose» Krystalle wirken, in ganz ge ringen Dosen eingenommen, heilend bei epileptischen Kränipse», wie ich ihn eben erlitten sie gelten als einzig wirk sames Gegengift für Strychnin .... in übermäßigen Dosen eing-no»»ncn aber «ödte» sie sofort .... u»d ei» Gegenmit tel ist bis jetzt noch nicht gcfuudc» wor „Entfctzlich!" stammelte Arno, einen scheuen Blick aus das unschuldig darein schanende, iu Wahrheit aber so furchtbar »nd vernichtend wirkende Cryftallgebilde werfend. „Du mußt ungeheuer sorg sam mit diesem, einem zweischneidigen Schwert ähnelnden Heilmittel verfah „Ünbcsorgt! .... sonst fühle ich es immer rechtzeitig voraus, wenn ein An fall mich bedroht, und kann mir den Heiltrank selbst mischen nur die große Ausregung verursachte einen außer gewöhnlich heftigen Anfall, dcr indessen Dank Dcincr thalbereiten Hilfe glücklich überwunden und von mir beinahe schon vergessen ist " Er ergriff das inzwischen von Arno wieder vollgeschenktc Glas und erhob es lächelnd. „Stoßen wir an, Bruder herz!" sagte er dann. „Den Manen rend sei» Bruder das ihm hinübe:- ge reichte Melallschächtelchei: mit den: furcht baren Gistc vorsichtig in scincr Brust- siMschl.", Mutter »ndekannt wohin verzogen sind ..." „Und ist dieser Brief »och in Deine»! „Und würdest Du mir ihn wohl zur Verfügung stellen? Vielleicht daß er mich in lucincn 3!achsorschiingen nach versank er in nachdenkliche, wehmüthige Nückerini:e:«::g. Wieder herrschte tieseS, drückendes Stillschweigen in dem Gemache. „Ach, waS habe ich damals alles ge than, um den Ver aufsindbar. Ein uiivermcrkliches, fast höhnisches Lächeln umkräuseltc slüchtig Arno'S Lip pen. „Ich begreife es Das that weh!" sagte er dann, dci: Bruder mit bald mein u»ei:ibehrliches Lebenselement. Kurzum, dort iu der tiefsten Wilduiß wurde ich nicht nur völlig abgehärtet und che» wir nicht mehr darüber! wenn ich nur wüßte, wohin sich Angelika ge wendet hat .... vielleicht, daß es Dir bei: z» bekommen und erfolgreich nachzu forschen ich selbst mnß mich ja leider in der Verborgeiiheit zurückhalte» «nd uingekehrt Dn Miller Brown!" „Dn denkst doch gleich an Alles!" neckte Werner mit wohlgefälligem dachen. ZluSdruck seines Gesicht» mit Witzes- schnelle: derselbe tru.'.i begehrlich und fast abs-.0ß-nd. Tisch und, den Kops in beiden Händen bergend, verharrte crcine lar.ge Weile völlig unbeweglich. h.eurc Ausregung, welche cr bis dahin ge waltsam in seinem Innern zu unterdrül ken gesucht, nu» immer mehr zum Durchbruch kam...... Arno, sei kein Narr, jetzt, wo cL sich um Alles handelt! ....eS ist kein schlechter Streich, wenn Du in Deinem eigenen Vortheil han delst!" stannnelre er vor sich hin. Nach einer Wcüe hob cr den Kops und schaute mit scheuen- Blicke rings um sich. „Es war ein von mir, mein« ist, bringen kann ... Pah, was brauch« ich mir Gewissensbisse zu machen!".setzt« er nach kurzen: Stillschweigen protzig thu/durchaus kein Unrccht, wenn ich dcn eigcucn Vortheil zu wahren suche, ohn« eincin andern direkten Schaden zuzusü zu crsahrcn nützen, daß das Weib, an den: er noch mit allen Fasern seines Her zens hängt, ihn verrathen hat. .. um eines andern willen? . . . Meiner Treu', ich werde zum wohlthätigen Engel an sagte cr ror sich hin, während cin listi ges Lächeln seine Lippen umzuckte . . . „Ja, ja, das bedarf genauer, reifliche: Ueberlegung!" Er »lachte einige Schritte, blieb dann aber wieder siehe». „Und diese Ange lika" . . . innrinelle cr, „jetzige Frau über die Stirn. „Pah, das sind vor läusig noch spanische Lustschlösser.... können noch nichts anderes sein.. ..abei „wer leben wirb, dcr wird auch sehen" sagt ein altes Wort ...zuerst mnß ich in Erfahrung :>i bringe» suche», waZ der Besitzende hat, solider» sie beugt sich i» sklavischer Demuth vor diesem Ich würde zum Halluuke» an mir selbst wer fen: Selbstgespräch. Er machte sich jetzt hastig zum Aus gange fertig und trat bald darauf wieder 'er. 2 9^ Dcr gehorsamst Unterfertigte wagt Sie in dringender Angelegenheit um kurz« Unterredung zn bitten. Da es sich um wirklich auch Ihr eigenstes Jntercsse berührende fragen bei dieser Unterredniig M / Arno von Äeucken. Wiederholt Bberslog Augclika dics, kurze Znschriit. ohne daß sich indessen ih: Kopsschütiel» verloren hätte. „Was kann dieser Herr von Scncken von mir wollen?" frug sie sich besremdet. „Er weiß wohl, daß ich sein Erscheinen in unserm Hause nicht gern sehe mein Gott.. . .erfüllt es mich doch immer mit aar wenig ähnliche Ma u: noch imme: nnter den gebenden weilen darf, während Werner...." Ein sanftes, wehmüthiges Lächeln um v.p.en. ze», wonniger Tränn: auSgeträiimt nut D» durch des Schicksals rauhe Gewalt von mir gerissen worden bist. Aber bis tochicr hatte. Der vertraute Prokurist des Bankiers, Ernst Vahl, ei» hüb gelika ihn c.Uein liatte.... geflissentlich schien cr dcret: übcrinäßig kühlen Gegengruß zi: ignorircn. habeii könnten...." Ein flüchtiges, boshaftes Lächeln um säumte, um sofort wieder zu ocrschwin trauc»... .heimlich traue» lasse» .... !" „Mci» Gott.... mein Gott!.... wie ist es möglich.. - Die Todte» stehet: ans " murmelte Aiigeii'a fassuugs loZ.... „Sie könne» sich meine Ueberraschnng denken, gnädige Frau", fuhr dcr Baron »nbarinhcnig sort. „Ich erinnere mich noch mit Vergnügen Ihrer Hochzeit mit Bankier Spindlcr.... Sie gelobten die- Waldoi eheliche Treue.... Sie verlaut' karten nichts darou.daß Sic bereits von todt erklärt Sic warcn vor Gott »nd dcr Welt lein rechtmäßig angelran tes Weib.... und hciralhe» doch eine» andere» Mann Ich bin untröstlich. Ihnen sagen zu müssen, daß dies »ach dem Gesetze, daZ i» dieser Hinsicht sehr strenge Ansichten bat, ein Verbrechen ist, welches mit Zuchthaus bestraft wiid." „Halte!: Sie ei», wenn Sie mich nicht wahnsinnig machen wollen!" slainineUe die Unglückliche, von Neuen: cii: allen G zi Uc: n gc^i^ oagen?" (Fortsetzung folgt.) Einfaches Mittel. Wenn 3 möglich sei oder nicht, noch nicht ganz entschiede» ist. Jedenfalls hat es dcr Darwinismus Herrn Wttßmann zu ver —lm Jahre I stndirtcn Als iin Jah r e 181 z in Gesundheitsthee der hilft Euch ganz Doktor Müller sauft iiir SchlcchrS!" ?l.: L! cl> TuDkink Vi a .
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